Bäcker, Natalie (2003): Einfluss einer oralen L-Argininhydrochlorid-Supplementation auf den Knochenstoffwechsel gesunder postmenopausaler Frauen. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 113 Seiten. Einleitung: Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen eine positive Wirkung des freien Radikals Stickstoffmonoxid (NO) auf den Knochenstoffwechsel. Erste Humanexperimente bestätigen einen positiven Einfluss einer NO-Donoren-Applikation auf den Knochenstoffwechsel. Andererseits kann eine orale Supplementation des Stickstoffmonoxid-Vorläufers L-Arginin ebenfalls zu einer Erhöhung der NO-Produktion führen. Zudem führt eine orale Supplementation von L-Arginin zu einer signifikanten Steigerung der IGF 1 Konzentration, was ebenfalls einen positiven Einfluss auf den Knochenstoffwechsel ausübt. In der vorliegenden Studie wurde daher die Auswirkung einer sechsmonatigen Supplementation von 18 g L-Argininhydrochlorid auf den Knochenstoffwechsel postmenopausaler gesunder Frauen in einer ambulant durchgeführten Studie untersucht. Methode: Die Verumgruppe (n=15; 54,5 ± 4,1 Jahre, 66,3 ± 10,5 kg) erhielt über sechs Monate eine tägliche Supplementation mit 18 g L-Argininhydrochlorid (14,8 g freies L-Arginin), die Plazebogruppe (n=15; 55,3 ± 4,4 Jahre, 64,2 ± 9,1 kg) erhielt 18 g Dextrose. Um exogene Einflussfaktoren auszuschließen wurden die Probandinnen gebeten ihre Essgewohnheiten und die sportliche Aktivität während des Studienzeitraumes nicht zu verändern. Zur Überprüfung wurden die Ernährungsgewohnheiten und die sportliche Aktivität innerhalb des Studienzeitraumes dokumentiert. Als „Complience“-Parameter wurde die Gesamtstickstoff-Exkretion bestimmt. Zur Analyse von IGF 1, den Knochenformationsmarkern PICP, bAP und Osteocalcin, dem Knochenresorptionsmarker CTX, sowie Parathormon und Serum-Calcium wurden regelmäßig Blutproben entnommen. Zudem wurde zu Beginn und zum Ende der Supplementation sowie nach insgesamt einem Jahr das trabekuläre und kortikale Knochenkompartiment von Radius und Tibia mittels peripherer quantitativer Computertomographie gemessen. Des Weiteren wurden Parameter zur Beurteilung der Muskelkraft erfasst. Ergebnisse: Die Probandinnen änderten weder ihre Essgewohnheiten, noch traten Veränderungen der sportlichen Aktivität während des Studienzeitraumes auf. Wie erwartet stieg die Gesamtstickstoff-Exkretion der Verumgruppe im Vergleich zur Plazebogruppe signifikant an. Anhand der Biomarker des Knochenstoffwechsels konnten in diesem Experiment keine Veränderungen durch die L-Argininhydrochlorid-Supplementation beobachtet werden. Die Ergebnisse der pQCT-Messung zeigten ausschließlich bei der Messung der Kortikalisdicke des Radius eine supplementationsbedingte Erhöhung in der Verumgruppe. Zudem wurde keine Erhöhung der IGF 1-Konzentration durch die Supplementation ermittelt. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass eine Supplementation mit L-Argininhydrochlorid nicht den einer NO-Donoren-Applikation vergleichbaren Effekt auf den Knochenstoffwechsel postmenopausaler Frauen ausübt. Einzig die Kortikalisdicke des Radius zeigte eine supplementationsbedingte Erhöhung in der Verumgruppe. Da kein Anstieg der IGF 1-Konzentration aufgrund der L-Argininhydrochlorid-Supplementation gemessen wurde, konnte zudem kein IGF 1-vermittelter Effekt auf den Knochenstoffwechsel erfolgen. Berns, Georg (1996): Einbindung von Check-Listen und mobilem Analysenlabor in Beratungskonzepte zur Erweiterung von Gesundheitsvorsorge- und Qualitäts-managementsystemen in der Schweinefleischproduktion. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 198 Seiten. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, ein am Informations- und Methodenbedarf des schweinehaltenden Betriebes orientiertes Beratungssystem zu gestalten und dabei den Einsatz eines mobilen Labors zu integrieren. Zunächst wurden die zur Zeit erfaßten Daten, wie biologische Leistungs-, Schlacht-, Futterdaten und ökonomische Daten kategorisiert und um die neuen Datenkategorien "Umfelddaten" und "Gesundheitsdaten" ergänzt. Zur systematischen Erfassung der Umfelddaten dienen drei Check-Listen-Sätze für Ferkelerzeugung, -aufzucht und Mast. Im Rahmen von 143 Betriebsuntersuchungen wurde die Handhabung der Check-Listen im Praxistest überprüft. Die ermittelten Betriebs- und Teilbetriebskennziffern wurden mit den biologischen Leistungsdaten sowie den Schlachtdaten auf Korrelationen untersucht, um festzustellen, mit welcher Wahrscheinlichkeit gestörte Prozesse über das Punktebewertungsystem richtig erfaßt werden. Die Validierung ergab signifikante Korrelationskoeffizienten von r = 0,49 bis r = 0,80 zwischen Betriebskennziffern, Teilbetriebskennziffern und Referenzdaten. Die Ergebnisse zeigen, daß die Überprüfungs- und Meßparameter in den Check-Listen und die berechneten Teilbetriebskennziffern sehr gut geeignet sind, um gestörte Prozesse und Schwachstellen in der Produktion zu erfassen. Die berechneten Betriebs- und Teilbetriebskennziffern ergeben eine Rangierung der Betriebe und Betriebsteilbereiche. Mit dem mobilen Labor lassen sich anhand der Meßwerte und der berechneten Kennziffern Prozeßkontrollen durchführen und Alarm- und Grenzwerte bestimmen, bei deren Erreichen Maßnahmen zu ergreifen sind. Aufgrund des Testeinsatzes des mobilen Labors innerhalb bestehender Beratungsorganisationen und prozeßkettenbezogener Qualitätsmanagementsysteme lassen sich folgende Einsatzbereiche für die erweiterte produktionsbegleitende Gesundheitskontrolle vorgeschlagen: Schwachstellenanalysen, im Rahmen einer erweiterten traditionellen Produktionsberatung extern organisierte Zwischenprüfungen im Sinne von Qualitätsmanagementsystemen auf einzelbetrieblicher oder produktionskettenbezogener Ebene regelmäßige Lieferantenbeurteilungen innerhalb von produktionskettenbezogenen Qualitätsmanagementsystemen zur Unterstützung der Lieferantenauswahl. Finkler-Schade, Christa (1997): Felduntersuchung während der Weideperiode zur Ernährung von Fohlenstuten und Saugfohlen sowie zum Wachstumsverlauf der Fohlen. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 253 Seiten. Im Rahmen einer Felduntersuchung wurde die Energie- und Nährstoffversorgung von 149 laktierenden Stuten und deren Saugfohlen während der Weideperiode untersucht. Dazu wurde in 40 westfälischen Warmblutzuchtbetrieben zwischen April und Oktober 1993 die Fütterung erfaßt und Proben vom Weidegras und Grundfutter sowie vom Hafer genommen. Diese wurden auf Nährstoffe einschließlich Mengen- (Ca, P, Mg, Na, K) und Spurenelemente (Fe, Cu, Zn, Mn) analysiert und für Rationskalkulationen genutzt. Die Ergebnisse der Rationskalkulationen wurden mit den Empfehlungen der GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNGSPHYSIOLOGIE (GFE, 1994) verglichen. Sie werden als prozentuale Abweichung von den Versorgungsempfehlungen ausgedrückt. Insgesamt wurden 630 Rationen für die laktierenden Stuten und 346 Rationen für die Fohlen berechnet. Die Darstellung der Ergebnisse wird differenziert nach Pferden mit Weidegang und Zufütterung sowie Pferden mit ausschließlicher Weidehaltung ohne Zufütterung. Die Ergebnisse der Rationskalkulationen ergeben sowohl bei den Stuten als auch bei den Fohlen zum Teil erhebliche Abweichungen von den Versorgungsempfehlungen. Hervorzuheben sind bei den laktierenden Stuten beider Fütterungsgruppen Überversorgungen an verdaulichem Rohprotein und Kalium sowie Zinkdefizite bei den nicht zugefütterten Weidestuten. Bei den Fohlen sind hohe Defizite bei den Mineralien Calcium, Phosphor, Magnesium, Kupfer und Zink, unabhängig vom Fütterungsregime, auffällig. Darüber hinaus wurde der Wachstumsverlauf der 149 Saugfohlen während des ersten Lebenshalbjahres anhand von Körpermessungen im jeweiligen Abstand von etwa 5 Wochen erfaßt und anhand von daraus berechneten Wachstumsraten dargestellt. Folgende Körpermaße wurden erhoben: Stock- und Bandmaß, Röhrbeinlänge, Röhrbein- und Fesselgelenksumfang sowie Rumpflänge und Brustumfang. Das Wachstum verläuft in den ersten Lebensmonaten sehr intensiv. Die Wachstumsraten reduzieren sich kontinuierlich mit zunehmendem Alter. Um den 5. Lebensmonat läßt sich einheitlich bei allen sieben Körpermaßen ein deutlicher Wachstumsschub beobachten. Die multiple lineare Regressionsanalyse zum Einfluß des Alters und der Ernährung der Fohlen auf das Wachstum ergibt für das Stockmaß ein hohes Bestimmtheitsmaß von 0,42. Im Regressionsmodell kommt dem Calcium ein positiver Einfluß auf die Wachstumsrate zu, negativ hingegen wirken sich das Alter sowie die Elemente Natrium, Kalium und Mangan aus. Anläßlich eines jeden Meßtermins wurden bei den Fohlen auch Gliedmaßenveränderungen erfaßt. Diese zeigen im bzw. ab dem 5. Lebensmonat erhöhte Frequenzen und werden mit dem beobachteten Wachstumsschub sowie den aufgezeigten Versorgungsdefiziten der Fohlen in Verbindung gebracht. Ganter, Katja (1996): Bedeutung harneigener, makromolekularer Substanzen tubulären Ursprungs bei Urolithiasis: Tamm-Horsfall Protein und N-acetyl-ß-D-Glukosaminidase. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 166 Seiten. Tamm-Horsfall Protein (THP) wird in den Epithelzellen des distalen Tubulus gebildet und ist das quantitativ bedeutendste Harnprotein. Die exakte biologische Rolle des THP ist noch unklar. Der Nachweis von THP in der organischen Matrix unterstreicht die Bedeutung dieses tubulären Proteins in der Steingenese. In diesem Zusammenhang wurde THP bei einer Gruppe von Calciumoxalatsteinpatienten und Gesunden quantitativ bestimmt und nach Isolierung aus dem Harn bezüglich seiner Einflußnahme auf Prozesse der Steinbildung in einem in-vitro-Modell untersucht. Die quantitative Bestimmung zeigte eine verminderte tägliche THP-Ausscheidung bei Calciumoxalatsteinpatienten im Vergleich zu einem gesunden Kontrollkollektiv. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer erniedrigten THP-Ausscheidung und einer reduzierten Citratausscheidung, ein wichtiger niedermolekularer Inhibitor der Calciumoxalatsteinbildung, konnte festgestellt werden. Diese Beziehung weist auf eine tubuläre Dysfunktion des distalen Abschnittes des Tubulus bei Calciumoxalatsteinpatienten hin. Eine Isolierungsmethode für THP aus Urin wurde ausgearbeitet und auf Harnproben von Calciumoxalatsteinpatienten und Gesunden angewendet. Die Wirkung von THP auf den Prozeß der Kristallagglomeration, ein wesentlicher sekundärer Faktor der Steingenese, wurde auf der Basis einer gesättigten Lösung mit konstanter initieller Kristallkonzentration durch Bestimmen des Sedimentationsverhaltens untersucht. THP aus dem Harn von Gesunden inhibiert signifikant die Calciumoxalatkristall-Agglomeration im Vergleich zu THP aus dem Harn der Steinbildner. THP von Calciumoxalatsteinpatienten weist Promotoreigenschaften auf. N-acetyl-ß-D-Glukosaminidase (NAG) wird in den Lysosomen des proximalen Tubulus gebildet und gelangt physiologisch über Exocytose der Lysosomen in das Tubuluslumen. Für Calciumoxalatsteinpatienten ergab sich eine signifikant erhöhte NAG-Ausscheidung im Vergleich zu Gesunden. Die Niere scheint durch die Anwesenheit von Kristallen vorgeschädigt zu sein. Eine extracorporale Stoßwellenlithotripsie führte zu einem signifikanten Anstieg der NAG-Ausscheidung. NAG ist ein sehr empfindlicher Parameter für Defekte im proximalen Tubulus. Gothe, Christiane (1999): Das Haptoglobin als Entzündungsmarker in der Gesundheitskontrolle von Vollblutpferden. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 94 Seiten. Das Haptoglobin (Hp) gehört zur Gruppe der Akute-Phase-Proteine, deren Konzentration im Blut bei Entzündungen und Gewebsläsionen deutlich ansteigt. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es zu prüfen, inwieweit diese Eigenschaft für die Gesundheitskontrolle von Vollblutpferden zu nutzen ist. Zur Hp-Messung diente das Nephelometer BN 100 (Behring Diagnostika) unter Verwendung von humanspezifischen Antiseren. Als Tiermaterial standen insgesamt 61 Englische Vollblüter eines Rennstalles zur Verfügung, bei denen in etwa vierwöchigem Abstand im Verlauf eines Jahres (September 1995 - August 1996) Blutproben gewonnen wurden. In diesen Proben wurden sowohl der Haptoglobingehalt als auch die Konzentrationen bzw. Aktivitäten von Enzymen, Metaboliten und Mineralstoffen bestimmt, die nach Maßgabe des Bonner Informations- und Präventivsystems (BIPS) für Pferde erfaßt werden. Zur Auswertung kamen 375 Blutproben. Als physiologisch in bezug auf entzündliche Prozesse wurden bei nephelometrischer Messung Werte unterhalb von 55 mg/dl angesehen. Die Hp-Konzentration zeigte sich unabhängig von Tageszeit und Geschlecht. Ab dem 6. Lebensjahr nahmen die Hp-Mittelwerte ab. Im Jahresverlauf beschrieben sie eine typische Kurve mit höheren Werten im Herbst. Deutliche Hp-Abweichungen traten im akuten Stadium von Entzündungsreaktionen und starken Gewebsläsionen auf, wie z. B. bei Erkrankungen des Respirations-traktes (63,9 ± 16,4 mg/dl) und offenen Wunden (bis zu 118,0 mg/dl). Bei antibiotischer Behandlung sank der Hp-Spiegel. Hp-Werte von Pferden, die an Entzündungen der Sehnen und Gelenke litten, erhöhten sich durchschnittlich nur leicht. Dagegen bewirkten Schutzimpfungen gegen Tollwut und virale Atemwegserkrankungen einen starken Hp-Anstieg. Die Korrelationen zu den übrigen Blutparametern waren gering, wenngleich auffiel, daß im Falle erhöhter AST-, CK- und LDH-Aktivitäten auch der mittlere Hp-Gehalt stieg. Es kann festgehalten werden, daß die nephelometrische Haptoglobinbestimmung zur Erkennung von Entzündungen in der routinemäßigen Gesundheitskontrolle von Vollblutpferden eine wertvolle Ergänzung darstellt. Gymnich, Stefanie (2001): Haptoglobin als Screeningparameter im Gesundheitsmanagement von Ferkelaufzuchtbetrieben. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 128 Seiten. Ziel der Arbeit war es zu prüfen, in welcher Weise und zu welchen Untersuchungszeitpunkten sich das Akute-Phase-Protein Haptoglobin in überbetriebliche Gesundheitsmanagementkonzepte integrieren lässt. Dabei galt es, auch den Einfluss unterschiedlicher Ferkelaufzuchtverfahren im Hinblick auf die Durchführung neuer Kontrollstrategien mit Hilfe des Parameters Haptoglobin zu beurteilen. Es wurden fünf Varianten der Kunden-Lieferanten-Beziehung bei sieben Ferkelerzeugern, 15 Ferkelaufzüchtern und zwei Mästern getestet. Die Ergebnisse einer Vorstudie ergaben, dass Belastungen eines dreistündigen Transportes oder einer pharmakologisch induzierten Belastung durch Myostressinjektion keine signifikante Veränderung der Haptoglobinkonzentration im Blut von Schweinen im Vergleich zur Kontrollgruppe verursachten. Für die Hauptstudie bedeutete dies, dass bei der Interpretation der Konzentrationserhöhung von Haptoglobin Transport bzw. Umstallung ausgeschlossen werden konnte. In der Hauptstudie standen 1559 Datensätze von Einzeltieren aus 43 Indikatortiergruppen zur Verfügung. Es zeigte sich, dass bei Ferkeln aus einer Herkunft zum Zeitpunkt des Einstallens in die Aufzucht signifikant niedrigere Haptoglobinkonzentrationen zu finden waren, als bei Tiergruppen, die aus mehreren Herkünften stammten. Deutlich war der Zusammenhang zwischen Mängeln im Hygienestatus der Ferkelaufzuchtbetriebe bei der Zwischen- und Endprüfung, geringeren täglichen Zunahmen in der späteren Aufzucht sowie höheren Medikamentenkosten pro Tier und im Mittel erhöhten Haptoglobinwerten der Indikatortiergruppen. Die vorgeschlagenen Teststrategien sehen die Messung des Akute-Phase-Proteins Haptoglobin in Kombination mit Checklisten- und Punktbewertungssystemen im Rahmen von überbetrieblichen Gesundheitsmanagementsystemen vor. Günstige Probenentnahmezeitpunkte sind dabei für die Eingangsprüfung drei Tage vor dem Umstallen im Herkunftsbetrieb oder unmittelbar bei Anlieferung im Aufzuchtbetrieb, für die Zwischenprüfung drei Wochen nach dem Einstallen und für die Endprüfung drei Tage vor dem Ausstallen in die Mast. Hackländer, Rainer (1997): Praxisorientierte Untersuchungen zur Fütterung und zum Wachstum von Warmblutfohlen nach dem Absetzen während der Stallhaltung. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 112 Seiten. Es war Ziel dieser Untersuchung, die Ernährung von abgesetzten Warmblutfohlen während der Stallhaltung in 35 westfälischen Pferdezuchtbetrieben zu analysieren und mit den Empfehlungen zur Energie- und Nährstoffversorgung der GfE (1994) zu vergleichen. Dazu wurden fünfmalig in Abständen von 5 - 6 Wochen die Art und Menge der Futterrationen vollständig erfaßt, die Nährstoffgehalte dieser Futtermittel analysiert und darauf basierend Rationskalkulationen erstellt. Gleichzeitig wurden das Wachstum der Absetzer anhand bestimmter Körper-maße sowie die Gliedmaßenentwicklung registriert, um zu untersuchen, ob ein Zusammenhang zur Versorgung besteht. Folgende Ergebnisse seien hervorgehoben: Ernährung: Die Analyse der Rationskalkulationen ergab große Unterschiede in der Energieund Nährstoffversorgung der Absetzer in den einzelnen Betrieben. Erhebliche Überschüsse waren besonders bei der Versorgung an Energie, Calcium, Phosphor, Magnesium, Kalium, Eisen und Mangan festzustellen, während Defizite vor allem bei Protein, Natrium, Kupfer und Zink bestanden. Wachstumsverlauf: Zwischen dem 5. - 17. Monat gingen die Wachstumsraten in allen Merkmalen stark zurück, wobei das größte Wachstum etwa bis zum 10. Monat andauerte. Auffällig war ein starkes Rumpfwachstum auch im 2. Jahr. Deutliche Wachstumsschübe traten in allen Merkmalen im 5. - 7., sowie für Stock- und Bandmaß im 10. - 11. Monat auf. Exterieurbeurteilung: Orthopädische Entwicklungsstörungen traten insbesondere in Form von Umfangsvermehrungen der Fesselgelenke, Fehlstellungen der Gliedmaßen sowie unkorrekten Fesselwinkelungen auf. Diese wurden verstärkt im 5. bis 10. Monat diagnostiziert. Einfluß der Versorgung auf Wachstum und Entwicklung: Ein signifikanter Einfluß unterschiedlicher Versorgungsklassen ergab sich für die Wachstumsmerkmale Körperlänge und Röhrbeinlänge sowie für Umfangsvermehrungen der Fesselgelenke und steile Hufstellungen. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Rationskalkulationen, die auf betriebsbezogenen Nährstoffanalysen des Grund- und Kraftfutters basieren sollten, um gezielt Ergänzungsfuttermittel einzusetzen. Eine den verschiedenen Wachstumsphasen angepaßte Versorgung ist sinnvoll, um ein gleichmäßiges Wachstum zu erzielen und orthopädische Entwicklungsstörungen zu vermeiden. Hartmann, Harriet (1999): Die Bedeutung der Anatomie des Dressurpferdes im Hinblick auf die verlangte Leistung in Theorie und Praxis. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 101 Seiten. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, sowohl unter aktuell erfolgreichen Reitern als auch bei Autoren der Fachliteratur herauszuarbeiten, auf welche anatomischen Merkmale bei der Auswahl eines Dressurpferdes geachtet wird. Darüberhinaus wurde überprüft, inwieweit theoretisches Fachwissen bei erfolgreichen Dressurreitern vorhanden ist. Zu diesem Zweck wurden die rheinischen Kaderreiter und weitere erfolgreiche Dressurreiter per Fragebogen bezüglich der anatomischen Anforderungen an ihre Dressurpferde befragt. Die Fachliteratur wurde aufgearbeitet und durch Gegenüberstellung der Gruppen konnte ein Vergleich zwischen Theorie und Praxis durchgeführt werden. Die Auswertung ergab, daß bei der Auswahl eines Dressurpferdes der Halslänge und dem Halsansatz größte Bedeutung zugemessen werden. Es bestand die Meinung, daß eine ungünstige Winkelung der Hinterhand als schwerwiegendster Mangel einzustufen sei und einen deutlich negativen Einfluß auf die Leistung als Dressurpferd hat. Lektionen werden dann schwerer erlernt, wenn die Vorhand zu kurz, die Brust zu eng und die Hinterhand zu steil ist. Die Eignung eines Dressurpferdes für den Dressursport wird heutzutage weniger durch seine anatomische Korrektheit als vielmehr durch seine Bewegungsqualität bestimmt. Diese steht nicht immer in direktem Zusammenhang zueinander. Es zeigte sich, daß unter den Turnierreitern die Zusammenhänge zwischen anatomischen Merkmalen und Bewegungscharakteristika häufig nicht verstanden werden. Insgesamt sind die theoretischen Kenntnisse unabhängig vom Leistungsniveau als mangelhaft einzustufen. Die erhebliche Diskrepanz zwischen dem aktuellen theoretischen Wissensstand und den Anforderungen in der Literatur läßt sich vermutlich auf eine geänderte Gewichtung in der hippologischen Ausbildung und auf deutlich verbessertes Pferdematerial zurückführen. Der Zeitgeist führt bei der Pferdewahl zu einem Pragmatismus der sich in der Literatur nicht widerspiegelt. Es sollte darauf geachtet werden, daß es trotz des Strebens nach Turniererfolg nicht zu einer Verarmung an solidem hippologischen Fachwissen kommt. Heintges, Ute (2003): Untersuchungen zur Bedeutung von Leptin bei Wiederkäuern. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 150 Seiten. Ziel der Arbeit war zunächst die Entwicklung eines geeigneten Meßverfahrens, um Konzentrationen von Leptin, ein von Adipozyten gebildetes Proteohormon, im Serum bzw. Plasma verschiedener Wiederkäuerspezies bestimmen zu können. Als Messverfahren wurde ein kompetitiver Enzymimmuntest mit Vorinkubation unter Verwendung der Doppelantikörpermethode entwickelt und validiert. Mit Hilfe dieser Methode und Glukoseinfusionsstudien (hyperglykämischer und euglykämisch/hyper-insulinämischer Clamp) galt es erstmalig, mögliche Einflüsse einer exogenen roLeptingabe bzw. aktiven Immunisierung gegen roLeptin auf den Glukosemetabolismus und das Fettgewebe von Ziegen zu quantifizieren. Weiterhin bestand die Intention, mögliche Wechselwirkungen zwischen Serumleptingehalten von Wiederkäuern und den Hormonen Prolaktin, Plazentärem Laktogen und Somatotropin mittels Injektion dieser Hormone bei Ziegen bzw. Kühen aufzuzeigen. Eine aktive Immunisierung gegen roLeptin bzw. die subkutane Applikation von roLeptin bei gravide Ziegen erhöhten die Serumleptingehalte der Ziegen und erniedrigten bzw. steigerten die Sensitivität von Insulin. Laktierende Kontrollziegen wiesen gegenüber tragenden Ziegen der Kontrollgruppe reduzierte Insulinsensitivität auf, wobei die Gabe von exogenem roLeptin diesen Unterschied scheinbar verstärkte. Der Serumgehalt an freien Fettsäuren wurde durch exogenes Leptin in tragenden Ziegen gesenkt. Beim Vergleich der Serumkonzentrationen an freien Fettsäuren während der Trächtigkeit und der Laktation wurden in laktierenden Ziegen stets höhere Gehalte bestimmt. Weiterhin wiesen laktierende Ziegen kleinere Fettzellen auf als gravide Tiere. Die Injektion von Prolaktin erniedrigte innerhalb weniger Minuten kurzfristig den Serumleptingehalt von Ziegen, während die Gabe von Plazentärem Laktogen die Konzentration nach einigen Stunden nachhaltig senkte. Bei tragenden, laktierenden Kühen bewirkte eine Depotgabe an Somatotropin eine markante Senkung der Plasmaleptinkonzentrationen. Im Gegensatz dazu zeigten nicht gravide Kühe nur minimale Variationen im Leptingehalt. Entwicklungs- bzw. Reproduktionsstadien nehmen beim Wiederkäuer, wie bisher nur von Studien an Menschen und Nagern bekannt, Einfluss auf den Serum- bzw. Plasmaleptingehalt. Hermann, Thomas (1998): In vitro-Einfluß von 1α,25-Dihydroxycholecalciferol sowie der analogen Verbindungen EB1089 und CB1093 auf humane Endothel- und Mammakarzinomzellen. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 108 Seiten. 1α,25-Dihydroxycholecalciferol (Calcitriol) beeinflußt die Proliferation und Differenzierung von Mammakarzinomzellen und besitzt antiangiogene Eigenschaften. Dieses steroidähnliche Vitaminderivat bietet daher eine neue Perspektive für die systemische Therapie des Mammakarzinoms. Bisher war der klinische Einsatz von Calcitriol durch seinen Einfluß auf die Kalziumhomöostase eingeschränkt. In den letzten Jahren wurden jedoch verschiedene Vitamin D-analoge Verbindungen synthetisiert, die eine bedeutend geringere kalziummobilisierende Wirkung aufweisen als Calcitriol. In der vorliegenden Arbeit wurde die antiproliferative bzw. antiangiogene Wirkung von Calcitriol sowie der zwei neuen Vitamin DAnaloga EB1089 und CB1093 auf humane Endothel- und Mammakarzinomzellen verglichen. Sowohl Calcitriol als auch die beiden Vitamin D-Analoga EB1089 und CB1093 hemmten dosis- und zeitabhängig das in vitro-Wachstum der humanen Mammakarzinomzellinien T47D und MDA-MB-468. Dieser antiproliferative Effekt war unabhängig vom Östrogenrezeptorstatus der Tumorzellinien. Auch die Proliferation VEGF-stimulierter humaner Endothelzellen (HUVEC) wurde durch Inkubation mit Calcitriol, EB1089 bzw. CB1093 dosisabhängig gehemmt. Weder bei den Mammakarzinom- noch bei den Endothelzellen waren zytolytische oder signifikant wachstumssteigernde Effekte der Testsubstanzen zu beobachten. Calcitriol inhibierte in HUVECs transient die Expression des VEGF-Rezeptors KDR, nicht aber die des VEGF-Rezeptors flt-1. Durch 5tägige Inkubation der T-47D- und MDA-MB-468-Zellen mit 1 µM Calcitriol, EB1089 bzw. CB1093 kam es zu einer signifikanten Verminderung der absoluten VEGF-Konzentration in den zellfreien Kulturüberständen. Es zeigte sich jedoch kein Einfluß der Testsubstanzen auf die Expression VEGF-spezifischer mRNA. Da zudem bei Analyse der relativen VEGF-Konzentration bezogen auf eine arbiträre Zellzahl von 106 Zellen kein signifikanter Unterschied zur Kontrolle festgestellt wurde, war die Verminderung der absoluten VEGF-Konzentration wohl primär durch die antiproliferative Wirkung der jeweiligen Testsubstanz bedingt. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Vitamin D-Analoga EB1089 und CB1093 durch ihre geringe kalziummobilisierende Wirkung in vivo und die in dieser Arbeit gezeigte antiproliferative und VEGF-antagonistische Wirkung auf Östrogenrezeptor-positive und negative Mammakarzinomzellinien sowie nicht-maligne Endothelzellen in Zukunft ein innovatives Therapieprinzip zur zytostatischen und antiangiogenen Behandlung des Mammakarzinoms darstellen könnten. Kellersmann, Julia (2003): Der Einfluss der O-GlcNAc-Modifikation auf das Prozessieren des Amyloid Precursor Proteins (APP) sowie auf die Regulation der Cdk5. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 134 Seiten. O-glykosidisch gebundenes N-Acetylglucosamin (O-GlcNAc) an Serin- und Threoninresten von Proteinen ist eine posttranslationale Modifikation von cytosolischen Proteinen, Kernproteinen und cytoplasmatischen Domänen von Transmembranproteinen. Es war gezeigt worden, dass die O-GlcNAc-Modifikation von Proteinen in einem reziproken Verhältnis zur Phosphorylierung stehen kann und damit eine ähnliche regulatorische Funktion wie die Phosphorylierung ausüben könnte. Diese Hypothese konnte in dieser Arbeit dadurch bestätigt werden, dass durch die Behandlung von N2a-Zellen bzw. HEK293-Zellen, die mit dem humanem Wildtyp von APP695 (APPwt) bzw. mit der schwedischen Mutante von APP (APPsw) transfiziert worden waren, mit PMA (aktiviert PKC) und PUGNAc (inhibiert OGH) Veränderungen der APP- Prozessierung hervorgerufen wurden. Die PMA-Behandlung von N2a-Zellen steigerte die Sekretion von APPs-Fragmenten (nur bei APPwt-transfizierten N2a-Zellen) und führte gleichzeitig zu einer Abnahme von Abeta-Peptiden (sowohl bei APPwt- als auch bei APPswtransfizierten N2a-Zellen), wobei letztere auch bei APPwt-transfizierten HEK293-Zellen zu beobachten war. PUGNAc hingegen führte nur bei APPsw-transfizierten N2a-Zellen zu einer Zunahme der Abeta-Sekretion, wobei die APPs-Sekretion nicht signifikant verändert war. Bei den HEK293-Zellen zeigte sich im Gegensatz dazu nur eine Zunahme der Abeta-Sekretion bei den mit den APPwt-transfizierten Zellen. Somit scheint eine erhöhte O-GlcNAcModifikation von Proteinen einen Einfluss auf den Prozessierungsprozess von APP dahingehend auszuüben, dass vermehrt der amyloidogene Weg eingeschlagen wird. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass die Cdk5 O-GlcNAc modifiziert ist. Da die Cdk5 durch Phosphorylierung des Ser159 negativ reguliert wird, könnte es sein, dass die O-GlcNAcModifikation ebenfalls einen Einfluss auf die Aktivität des Enzyms hat. Es konnte gezeigt werden, dass durch die Behandlung mit PUGNAc und dem PKA-Aktivator dbcAMP die OGlcNAc-Modifikation von Proteinen stärker zunahm als durch die alleinige Behandlung mit PUGNAc. Dadurch lässt sich vermuten, dass die O-GlcNAc-Modifikation der Cdk5 zu einer Dysfunktion des Enzyms führen könnte, das Enzym in dem Fall verstärkt inhibiert und dadurch die O-GlcNAc-Modifikation von Proteinen gefördert wird. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die O-GlcNAc-Modifikation sowohl bei der Prozessierung des APP als auch bei der Regulation der Cdk5 eine Rolle spielt. Kissenbeck, Silke (1999): Einfluß eines Trainings auf den Glykogengehalt und den Glykogenverbrauch im M. glutaeus medius von Pferden. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 111 Seiten. Einleitung. Das in der Muskulatur gespeicherte Glykogen ist ein wichtiges Substrat für die Bereitstellung von Energie während körperlicher Belastung. Beim Menschen ist die Fähigkeit, lang andauernde, erschöpfende Belastungen durchzuführen, eng mit der Muskelglykogenkonzentration vor Beginn der Belastung korreliert (BERGSTRÖM et al., 1967). Auch für das Pferd könnte eine trainingsinduzierte Zunahme des Glykogengehalts zu einer Verbesserung der Ausdauerleistung beitragen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Effekte eines am Leistungsstand des Pferdes orientierten Trainings auf den Glykogengehalt und Glykogenverbrauch im M. glutaeus medius zu untersuchen. Material und Methoden. Untersucht wurde die Wirkung von drei verschiedenen Trainingsinhalten. Die Laufgeschwindigkeit, bei der der jeweilige Trainingsinhalt absolviert wurde, wurde für jedes Pferd zu Beginn des Trainings ausgehend von den in einem standardisierten Leistungstest gemessenen Blutlaktatwerten ermittelt. Gemäß dem Konzept des Lateinischen Quadrates (6x3 faktorielles Design) wurden sechs 2-jährige Haflingerhengste bei jedem der drei folgenden Trainingsinhalte trainiert: v1,5 oder v2,5 über 45 Minuten und v4 über 25 Minuten Dauer. Eine Trainingsperiode dauerte 6 Wochen (21 Trainingseinheiten), anschließend wurden die Pferde 5 Wochen lang nicht trainiert (Ruheperiode). Alle Belastungen fanden auf einem Laufband bei 17 % Steigung statt. Muskelbiopsien wurden an 5 Zeitpunkten aus 2 und 6 cm Tiefe des M. glutaeus medius entnommen: vor Beginn und in der Mitte der Trainingsperiode, 2, 9 und 35 Tage nach der letzten Trainingseinheit. Ergebnisse. 9 Tage nach der letzten Trainingseinheit waren die Glykogengehalte in der Entnahmetiefe von 6 cm bei den Pferden, die zuvor 45 Minuten lang bei v1,5 und v2,5 trainiert wurden, um 47 % und 48 % höher als vor Trainingsbeginn (p<0,05) und verblieben auf diesem Niveau bis zum Ende der Ruheperiode. Die während eines Leistungstests pro Minute verbrauchte Glykogenmenge blieb während der Trainings- und Ruheperiode unverändert. Schlußfolgerungen. Ein Training bei einer niedrigen Intensität aber einer langen Dauer bewirkte eine stärkere Zunahme des Glykogengehalts als schnellere aber kürzere Trainigsbelastungen. Muskelbiopsien zur Kontrolle von Trainingserfolgen sollten zu mehreren Zeitpunkten nach dem Ende eines Trainings und aus mehreren Tiefen des M. glutaeus medius entnommen werden, um Effekte genauer erfassen zu können. Kosiedowski, Petra (2000): Untersuchungen zu Veränderungen der Kotbeschaffenheit bei Saugfohlen während der Fohlenrosse der Mutterstuten und nach Applikation zweier homöopathischer Kombinationspräparate. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 104 Seiten. Nahezu alle Saugfohlen machen während der sogenannten Fohlenrosse (d. h. der ersten Rossephase post partum) ihrer Mutterstuten eine meist vorübergehende Durchfallphase durch. Ziel der vorliegenden Untersuchung war, während dieser Periode anhand von definierten Parametern die fortlaufende Veränderung der Kotbeschaffenheit der Fohlen zu registrieren und unter diesen standardisierten Bedingungen die Wirkung von zwei präventiv verabreichten homöopathischen Kombinationspräparaten (Nux vomica-Homaccord und Veratrum-Homaccord) exakt zu beurteilen. 59 Saugfohlen verschiedener Rassen (Vollblüter, Traber, Warmblüter) wurden nach dem Zufallsprinzip zwei Gruppen zugeteilt. Ihnen wurden jeweils am 8., 9., 10. und 11. Tag post partum in verblindeter Form die oben genannten Präparate gemeinsam (je 5 ml) beziehungsweise ein entsprechendes Placebo oral appliziert. Zur Kontrolle der Veränderungen der Kotbeschaffenheit beziehungsweise der Wirkung der applizierten Präparate wurden jeweils am 7., 9., 10. und 12. Tag post partum Kotproben rektal entnommen. Als Parameter dienten die Meßvariablen pH-Wert, Wassergehalt, Gesamtkeimzahl und Anzahl coliformer Keime. Über den Untersuchungszeitraum wurden folgende Ergebnisse erzielt: Der pH-Wert stieg von 7,3 auf 8,0 an. Ein Einfluß der beiden homöopathischen Kombinationspräparate ließ sich nicht nachweisen. Der Wassergehalt nahm im Durchschnitt zwischen dem 7. und 12. Tag post partum von 69% auf 82% in der Placebo-Gruppe und auf 74% in der homöopathisch behandelten Gruppe zu. Vom Tag nach der erstmaligen Verabreichung der Homöopathika ließ sich ein positiver Einfluß der Behandlung statistisch absichern. Dieser Einfluß verstärkte sich mit zunehmender Anzahl der Applikationen. Die durchschnittliche Gesamtkeimzahl erhöhte sich bei der Placebo-Gruppe kontinuierlich von 8,8x1012 auf 2,6x1013 Keime/g Kot. In der homöopathisch behandelten Gruppe fiel die Gesamtkeimzahl dagegen ab. Diese entgegengesetzte positive Entwicklung ließ sich statistisch absichern. Die Anzahl coliformer Keime wuchs in der Placebo-Gruppe durchschnittlich von 5,9x107 auf 1,3x108 Keime/g Kot an. In der homöopathisch behandelten Gruppe zeigten sich dagegen nur unwesentliche Veränderungen gegenüber der Ausgangssituation. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen ließen sich durchgehend ab dem Tag nach der erstmaligen Verabreichung der Homöopathika statistisch absichern. Insgesamt gesehen ließ sich somit anhand der für den Durchfall entscheidenden Kriterien Wassergehalt, Gesamtkeimzahl und Anzahl coliformer Keime nach präventiver Verabreichung der beiden Kombinationspräparate Nux vomica-Homaccord und VeratrumHomaccord eine protektive Wirkung auf den "Fohlenrossedurchfall" statistisch absichern. Kosswig, Ninetta (2003): Die Trennung der Adhäsionseigenschaften von den Internalisations-eigenschaften des Scavenger Rezeptors der Klasse A. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 110 Seiten. Die Makrophagen Scavenger-Rezeptoren der Klasse A (SR-A) sind trimere integrale Transmembranproteine, die eine Vielfalt von Liganden (z.B. modifizierte Lipoproteine und bakterielle Produkte) binden. Durch Internalisation dieser Liganden spielt SR-A eine wichtige Rolle in verschiedenen physiologischen und pathophysiologischen Vorgängen, unter anderem im Abwehrsystem und bei der Pathogenese der Arteriosklerose. In vitro kann SR-A auch die Adhäsion von Makrophagen zu modifizierten extrazellulären Matrixproteinen regulieren, die physiologische Bedeutung dieser Adhäsionseigenschaften ist allerdings noch unklar. Das Ziel dieser Arbeit war es, die Adhäsionseigenschaften von den Internalisationeigenschaften des Rezeptors zu trennen und einen mutierten SR-A zu entwickeln, dem die Adhäsionseingenschaften fehlen. Da Zelladhäsion und Internalisation von Liganden anscheinend von einer identischen extrazellulären Region des Rezeptors reguliert werden, habe ich die zytoplasmatische Region des Rezeptors erforscht. Veschiedene mutierte SR-A Konstrukte wurden in HEK-293 (human embryonic kidney) Zellen exprimiert. Mit diesem Ansatz konnte gezeigt werden, dass ein mutierter SR-A (SRA∆1-49) mit einer verkürzten zytoplasmatischen Region von nur sechs Aminosäuren Zelladhäsion regulieren kann, aber nicht in der Lage ist, die Internalisation des Rezeptors zu regulieren. Studien mit einem chimären Rezeptor, in den der zytoplasmatische Teil von SR-A durch den des Transferrin Rezeptors ersetzt wurde, haben gezeigt, dass diese zytoplasmatische SR-A Region auch für den Transport vom Endoplasmatischen Reticulum zum Golgi Apparat nötig ist. Es konnte gezeigt werden, dass Zelladhäsion und Internalisation von unterschiedlichen zytoplasmatischen Regionen reguliert werden. Es wurde ein mutierter SR-A entwickelt, der spezifisch die Zelladhäsion reguliert und anhand dieses Rezeptors kann die physiologische Bedeutung der Adhäsionseigenschaften untersucht werden. Kreft, Dagmar (1997): Entwicklung eines in vitro-Modellsystems zum Studium des Einflusses von Gliadin auf die Hydrolasen der Bürstensaummembran des Dünndarms bei Zöliakie in Remission. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 103 Seiten. Hintergrund: Die Zöliakie ist durch eine permanente intestinale Unverträglichkeit von durch die Nahrung aufgenommenem Weizengliadin und verwandten Proteinen gekennzeichnet. Gliadin verursacht eine intestinale Zottenatrophie bei betroffenen Personen, und Patienten unter glutenfreier Ernährung erholen sich vollständig. Der molekulare Mechanismus, der die Mukosaschädigung bei Zöliakie induziert, ist noch immer unbekannt. Ziel dieser Studie war es, eine mögliche Korrelation zwischen dem durch Gliadin ausgelösten Mukosaschaden und der Biosynthese intestinaler Hydrolasen zu überprüfen. Auf der Basis der Organkultur intestinaler Biopsien wurde ein in vitro-System der Zöliakie in Remission entwickelt, um die Hypothese einer beeinträchtigten Biosynthese auszutesten. Zusätzlich wurde die Enzymaktivität der intestinalen Disaccharidasen ermittelt, um zu überprüfen, ob auch diese Ebene betroffen ist. Patienten, Material, Methoden: Perorale Saugbiopsien bzw. endoskopisch gewonnene Biopsien aus dem Duodenum von 14 Zöliakiepatienten in Remission (nach mindestens zwei Jahren glutenfreier Diät) und 29 darmgesunden Kindern wurden in An- oder Abwesenheit von Gliadinpeptiden einer 24-stündigen Organkultur unterzogen. Ein peptisch-tryptischer Maisprolamin-Dau diente als nicht-toxische Kontrollsubstanz. Der Effekt der Additive auf die Biosynthese mehrerer Hydrolasen (Laktase-Phlorizin-Hydrolase, Saccharase-Isomaltase, Maltase-Glukoamylase, Aminopeptidase N, Dipeptidyl-Peptidase IV, Angiotensin Ikonvertierendes Enzym) wurde mittels metabolischer Markierung der Proteinbiosynthese (mit [35S]-Methionin), anschließender Immunpräzipitation und SDS-PAGE untersucht. Schließlich wurden die Effekte durch Autoradiografie visualisiert und durch densitometrisches Scannen quantifiziert. Der Einfluß auf die Enzymaktivität der Disaccharidasen Laktase, Saccharase, Isomaltase und Maltase wurde mittels einer modifizierten Methode von Dahlqvist ermittelt. Ergebnisse: Es konnte eine schnelle und spezifische gliadininduzierte Reduktion der Biosynthese intestinaler Hydrolasen in Biopsien von Zöliakiepatienten unter glutenfreier Diät gezeigt werden. Dieses Phänomen war für alle untersuchten Disaccharidasen und Peptidasen statistisch signifikant (###>0,01), wohingegen weder nach einer Inkubation mit Maisprolamin noch bei darmgesunden Kindern ähnliches zu beobachten war. Auf der Ebene der Enzymaktivität konnte nach einer 24-stündigen Inkubation kein Effekt gezeigt werden. Aufgrund beginnender nekrotischer Veränderungen in den Biopsien war eine längere Inkubation nicht möglich, so daß gegebenenfalls später auftretende Effekte nicht untersucht werden konnten. Schlußfolgerung: Das etablierte Modellsystem ist geeignet, die Situation der Zöliakie in Remission in vitro zu studieren. Darüber hinaus konnte ein schneller inhibitorischer Effekt von Gliadinpeptiden auf die Biosynthese der Hydrolasen der duodenalen Bürstensaummembran gezeigt werden. Gliadin scheint nicht in das posttranslationale Prozessing der Hydrolasen einzugreifen, denn es reduziert sowohl Precursor- als auch reife Formen der Proteine. Ob Gliadin primär bei der Proteinbiosynthese ansetzt oder der beobachtete Effekt als sekundäres Phänomen einer gestörten mRNA-Synthese zu interpretieren ist, bleibt zu klären. Die frühen Veränderungen innerhalb von 24 Stunden Inkubation sprechen für eine unmittelbare Wirkung der Gliadinpeptide auf die Enterozyten, möglicherweise durch die indirekte Vermittlung von Zytokinen. Kreyenschmidt, Judith (2003): Modellierung des Frischeverlustes von Fleisch sowie des Entfärbeprozesses von Temperatur-Zeit-Integratoren zur Festlegung von Anforderungsprofilen für die produktbegleitende Temperaturüberwachung. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 167 Seiten. Ziel der Arbeit war es, die Eignung von zwei auf unterschiedlichen Prinzipien beruhenden Zeit-Temperatur-Integratoren (Prototyp Bayreuth/Haifa und M2/M3 der Fa. Lifelines) für eine produktbegleitende Kontrolle von frischem Schweine- und Geflügelfleisch zu überprüfen. Des weiteren sollten zwei unterschiedliche Modellansätze A und B getestet werden, die jeweils die Verderbskinetik des Frischfleisches und die Entfärbekinetik der Integratoren beschreiben. Modell A basiert auf dem naturwissenschaftlichen Arrhenius-Modell und Modell B auf einem rein mathematischen Ansatz (Temperatur-Zeit-Funktionen). Zur Ermittlung der Verderbskinetik des Fleisches gingen Daten aus 137 Zeitreihenmessungen in die Modelle ein. Für die Entfärbekinetik der TTIs (Zeit-Temperatur-Integrator) standen Daten aus 300 Zeitreihenmessungen zur Verfügung. Jede Zeitreihenmessung bestand aus ca. 10 Einzelmessungen pro Parameter, so dass insgesamt mehr als 4000 Einzelmessungen aufgenommen und analysiert wurden. Die Modellvalidierung fand abschließend in einem Praxistest statt. Es konnte einerseits gezeigt werden, dass sensorische- und mikrobiologische Parameter den Frischeverlust des Fleisches und andererseits photometrische Parameter das Entfärbeverhalten der Integratoren gut beschreiben. Beide Modellansätze eignen sich grundsätzlich zur Charakterisierung der Kinetik der TTIs und der Lebensmittel, und sie bestätigen insbesondere die Eignung des Integrators Bayreuth/Haifa zur produktbegleitenden Frischeüberwachung. Bei diesem TTI kann das Entfärbeverhalten über die Länge der Bestrahlungszeit und durch die Verwendung verschiedener Derivate an den Frischeverlust des Fleisches angepasst werden. Laupert, Claudia (1996): Kontrollierte Ernährungsberatung bei Patienten mit Fettstoffwechselstörung, koronarer Herzkrankheit und Indikation zur aorto-coronaren Bypassoperation. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 108 Seiten. Die Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit hat in den letzten Jahren aus gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gründen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Interventionstudien konnten eindeutig beweisen, daß die Senkung der CholesterinKonzentration dazu beiträgt, die Mortalität herzkranker Patienten zu reduzieren. Ziel der vorliegenden Studie war die Erfassung und Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten und der Lipoproteinkonzentrationen bei Patienten mit Fettstoffwechselstörung vor aorto-coronarer Bypassoperation. Die präoperativen Ernährungsgewohnheiten wurden mittels 7-tägiger Ernährungsprotokolle bei 222 Patienten (179 m, 43 w) erfaßt und mit dem Computerprogramm PRODI 4.2 ausgewertet. Gleichzeitig erfolgte die Bestimmung der Lipoproteinkonzentrationen bei allen Patienten. Von den 170 Patienten, die eine Ernährungsberatung erhielten, nahmen 113 Patienten an einer postoperativen Nachuntersuchung teil. Die relative Zufuhr (x ± SD) von Fett und gesättigten Fettsäuren (GFS) der präoperativ untersuchten Patienten lag mit 34 ± 6 % bzw. 12 ± 3% über den empfohlenen Richtwerten, obwohl 86% der Patienten schon vor der Operation versucht hatten, die Ernährungsgewohnheiten zu verbessern. Vor der Operation waren 69 % der Patienten übergewichtig (BMI > 25 kg/m²). Die Ernährungsberatung führte zu einer signifikanten Senkung der Zufuhr von Fett (-13 %) und GFS (-21 %). Die Reduzierung der Energiezufuhr (-7 %) ging mit einer Senkung des Körpergewichts um 3% einher. Die Gesamtcholesterin(TC) und die LDL-Cholesterin-Konzentrationen (LDL-C) der Patienten lagen vor der Operation mit 241 ± 44 mg/dL bzw. 172 ± 39 mg/dL deutlich über den Empfehlungen. Nach der Ernährungsberatung sanken die TC- und die LDL-C-Konzentrationen der nicht mit Lipidsenker behandelten Patienten (n = 53) um durchschnittlich 11 % bzw. 15 %. Bei Patienten, die nur postoperativ mit einem Lipidsenker behandelt wurden (n = 22), war die Senkung mit 28 % bzw. 38 % ausgeprägter. Aus den Resultaten dieser Studie läßt sich ableiten, daß die Empfehlungen der Sekundärprävention zum gegenwärtigen Zeitpunkt in der Praxis noch nicht ausreichend umgesetzt werden. Die Ergebnisse zeigen auch, daß nur eine Ernährungsberatung häufig nicht ausreicht um die Ernährungsgewohnheiten der Patienten zu optimieren. Die angestrebten Therapieziele sind langfristig nur durch eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ernährungswissenschaftlern, Sporttherapeuten und Ärzten zu erreichen. Lehnert, Susanne (1998): Aufbau von Qualitätsmanagement-Systemen in landwirtschaftlichen Betrieben am Beispiel der Fleischproduktion. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 174 Seiten. Ziel der Arbeit war, in einem Pilotprojekt erstmalig und exemplarisch QM-System-Modelle aufzubauen und zu dokumentieren, die speziell auf die Strukturen der deutschen Agrarwirtschaft zugeschnitten sind. Den Arbeitsgruppen gehörten Teilnehmer aus landwirtschaftlichen Einzelbetrieben und Erzeugerzusammenschlüssen, Dienstleister und Wissenschaftler an. Eine weitere Aufgabe war die Vorbereitung von schweinehaltenden Pilotbetrieben auf die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9000ff.. Die Literaturanalyse zeigt, daß durch rechtliche Rahmenbedingungen und QM-Bestrebungen der nachgelagerten Verarbeitungsstufe der Druck auf tierhaltende Betriebe wächst, ihre Maßnahmen zu Herkunftssicherung und Verbraucherschutz zu struktrieren und offenzulegen. Dabei sind stufenübergreifenden Qualitätssicherungskonzepte mit dem Schwerpunkt der Prozeßkontrolle in der deutschen Fleischerzeugung bislang zwar theoretisch angedacht, in der Praxis allerdings noch nicht umgesetzt. Der im Pilotprojekt erarbeitete Vorschlag zur Vorgehensweise beim Aufbau und der Zertifizierung von normengerechten QM-Systemen in schweinehaltenden landwirtschaftlichen Betrieben soll dazu beitragen, die Interpretation des Regelwerkes für dieses Anwendungsgebiet zu erleichtern und seine breite Einführung rascher zu ermöglichen. Der Vorschlag umfaßt sechs aufeinanderfolgende Schritte: Zieldefiniton, Planung und Vorbereitung, Defizitanalyse, Erarbeitung und Umsetzung von Aktionsplänen, Interne Auditierung, Externe Auditierung. Dieses als Kernmodell bezeichnete Konzept ist unabhängig davon anwendbar, welche Ausgangssituation vorherrscht. Unterschieden werden vier mögliche Varianten von Ausgangsbedingungen: Einzelbetrieb, Gruppe von Einzelbetrieben, Erzeugerzusammenschluß mit festen Strukturen und Erzeugerzusammenschluß mit Qualitätsprogramm in vertikaler Integration. Je nach Variante wird das Kernmodell um weitere Elemente ergänzt. Die Arbeit liefert als Ergebnis der empirischen Studie Strukturpläne und Rahmenempfehlungen sowie Lösungsbeispiele, die v.a. auf die Maßnahmen des Gesundheitsmanagements eingehen. Lohmöller, Ludger (1997): Untersuchungen zur Prävention von postpartalen Zyklus- und Fruchtbarkeitsstörungen bei Hochleistungskühen durch den Einsatz der homöopathischen Komplexpräparate Traumeel, Ovarium compositum und Hormeel, quantifiziert anhand von Progesteronprofilen. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 97 Seiten. Einleitung: In der vorliegenden Untersuchung sollten die postpartalen Reproduktionsvorgänge an Milchkühen beurteilt werden. Gleichzeitig sollte überprüft werden, ob durch den Einsatz von homöopathischen Präparaten eine frühere Wiederaufnahme der postpartalen Zyklusaktivität sowie eine Reduzierung von Zyklusstörungen erreicht werden kann. Material und Methode: 127 Milchkühe mit durchschnittlichen Milchleistungen von 8941 kg FCM wurden nach dem Zufallsprinzip in drei Versuchsgruppen eingeteilt. In der Gruppe 1 wurden am ersten Tag p.p. Traumeel und am siebten und 14. Tag Ovarium compositum subcutan appliziert, während in der Gruppe 2 zuerst Traumeel und anschließend zweimal Hormeel verabreicht wurde. In der Gruppe 3, der Kontrollgruppe, erhielten die Kühe dreimal als Placebo „Wasser für Injektionszwecke“. Die Studie wurde als Doppelblindstudie durchgeführt. Zur objektiven Analyse postpartaler normaler und gestörter Reproduktionsprozesse sowie der Wirkung der eingesetzten Präparate dienten für jede Kuh individuell erstellte Progesteronprofile. Außerdem wurden die im Zusammenhang mit der Milchleistungsprüfung, der Besamung sowie der Geburt anfallenden Daten in die Auswertung integriert. Ergebnisse: Analyse der Milchprogesteronprofile: Die ovarielle Aktivität begann in den beiden homöopathisch behandelten Gruppen gegenüber der Kontrollgruppe im Durchschnitt früher. Die Unterschiede waren nicht signifikant. Die Kriterien zur Beurteilung der verschiedenen Zyklusphasen ergaben keine signifikanten Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen. Quantifizierung der Zyklusstörungen: Die Untersuchungen haben ergeben, daß die allgemein unterstellte Frist von 4 Wochen für eine normale genitale Rekonvaleszenz nicht mehr als physiologisch anzusehen ist, da in der Kontrollgruppe zu diesem Zeitpunkt immer noch ca. 2/3 aller Kühe azyklisch waren. Daher sollte bei Hochleistungskühen der Zeitraum für eine physiologische Rekonvaleszenz verlängert werden. Unter der Wirkung der homöopathischen Präparate wurde der Anteil azyklischer Kühe erheblich reduziert. Bei den übrigen Zyklusstörungen konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Analyse der Fruchtbarkeitsparameter: Die erste Brunst konnte in den Gruppen 1 und 2 durch den Landwirt im Durchschnitt ca. 10 Tage früher als in der Kontrolle beobachtet werden. Bei den anderen Fruchtbarkeitsparametern sowie den Abgangsursachen und -raten ergaben sich bei den homöopathisch behandelten Kühen Vorteile, die jedoch nicht signifikant waren. Lüpschen, Christoph (1997): Aussagekraft des Body- Condition- Score Testes im Hinblick auf das PartusSyndroms. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 85 Seiten. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, festzustellen, ob der Body- condition- score Test ein geeignetes Hilfsmittel für das Gesundheitsvorsorgemanagement eines Milchviehbetriebes darstellt. Mit Hilfe des BCS- Testes wurde der Ernährungszustand der Kühe anhand adspektorischer und palpatorischer Befunde ermittelt. Diese Fragestellung sollte unter Hinzuziehung von im Rahmen des Versuches ermittelbaren Wirtschaftlichkeitsparametern in einem Feldversuch beantwortet werden. Zu diesem Zweck wurden von 248 Kühen auf vier Betrieben im Bergischen Land, über den Zeitraum von einem Jahr Krankheits-, Leistungs-, Fruchtbarkeits- und Abgangsdaten erfaßt. Am 280. Tag der Trächtigkeit wurde mit Hilfe des Body- condition- score Testes die Körperkondition der Kühe bestimmt. Es erfolgte anschließend eine Unterteilung der Kühe in drei Gruppen. Gruppe 1 bildeten die bei Versuchsbeginn „mageren“ Kühe, denen ein Index von 1,5 und 2 zugeordnet worden war. In Gruppe 2 wurden die Kühe eingeteilt, welche einen „normalen“ Ernährungszustand aufwiesen (BCS- Index von 2,5; 3 und 3,5). Die „fetten Kühe, mit einem Index von 4; 4,5 und 5, bildeten schließlich die 3. Gruppe. Kühe der Gruppe 3 hatten im Vergleich zu den übrigen Kühen eine erhöhte Krankheitsrate, eine geringere Leistung, eine verminderte Fruchtbarkeit und eine erhöhte Abgangsrate. Bei Kühen der Gruppe 1 wurde eine verminderte Leistung und eine erhöhte Abgangsrate im Vergleich zu Kühen aus Gruppe 2 festgestellt. In bezug auf die Wirtschaftlichkeit schnitten die Kühe aus Gruppe 2 deutlich besser ab als Kühe aus den Gruppen 1 und 3. Aufbauend auf den Ergebnissen aus der Literatur und denen im Rahmen dieser Dissertation festgestellten, kann den Landwirten der Body- condition- score Test als geeignetes Hilfsmittel zur Optimierung der Fütterung seiner Kühe im Rahmen eines Gesundheitsvorsorgemanagements empfohlen werden. Marx, Susanne (1999): Laktatgehalt im Blut, Speichel und Schweiß von Haflingern bei unterschiedlicher Belastung unter besonderer Berücksichtigung der Probengewinnung mit der Salivette®. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 96 Seiten. In dieser Arbeit wurde die Salivette® als eine möglichst praxisreife Methode zur Gewinnung von Schweiß und Speichel bei körperlicher Belastung geprüft. Darüber hinaus sollte festgestellt werden, ob der Schweiß und der Speichel von Pferden Laktat enthält. Material und Methoden: 6 Haflinger und 5 Traber nahmen an dieser Studie teil. Alle Belastungen fanden auf einem Laufband bei einer Steigung von 17 % statt. Die Haflinger arbeiteten bei drei verschiedenen Dauerbelastungen: über „25 Minuten“ (3,8 ± 0,31 m/s), „45 Minuten, langsam“ (3,1 ± 0,24 m/s ) und „45 Minuten, schnell“ (3,5 ± 0,28 m/s). Zusätzlich mußten Leistungstests absolviert werden, bestehend aus mehreren Stufen von je fünf Minuten Dauer mit einer einminütige Pause zwischen 2 Stufen. Die Traber absolvierten einmal eine 30-minütige Dauerbelastung bei einer konstanten Geschwindigkeit (zwischen 3,2 und 4,0 m/s). Schweiß wurde an der Brust gesammelt, Speichel in der Backentasche - in Höhe des dritten Maxillenzahnes - und unter der Zunge. Die Sammeldauer betrug immer 30 sec. Jedes Substrat wurde in den Pausen des Leistungstests und sofort nach Beendigung einer Dauerbelastung gewonnen. Für den Vergleich der Laktatkonzentration erfolgte immer genau zu dem Zeitpunkt, an dem Schweiß oder Speichel gesammelt wurde, auch die Entnahme von Blut; während Tests aus der Vena jugularis externa, nach den Dauerbelastungen durch Punktion der Brusthaut. Die Erfassung der gewonnenen Mengen erfolgte durch Überpipettieren, die Bestimmung der Laktatkonzentration enzymatisch. Ergebnisse: Die Dauer des Leistungstests und die Art der Belastung hatte keinen Einfluß auf die gesammelten Schweiß- und Speichelmengen, die immer für Analysezwecke ausreichend hoch waren. Sowohl der Schweiß als auch der Speichel des Pferdes enthielten Laktat. Während der Leistungstests bestand zwischen den Laktatkonzentrationen in Blut und Schweiß eine negative Beziehung, zwischen denen in Blut und Speichel keine. Ebenso konnte für die am Ende der Dauerbelastung gemessenen Laktatkonzentrationen im Blut keine Beziehung zu der in den beiden Substraten festgestellt werden. Bei den Trabern stieg mit zunehmender Dauer der Belastung die Laktatkonzentration im Blut an, im Schweiß blieb sie dagegen unverändert. Schlußfolgerungen: Die Salivette® eignet sich gut, um in kürzester Zeit ausreichende Mengen an Schweiß und Speichel für Analysezwecke zu gewinnen. Ihr Einsatz ist auch während einer Belastung möglich, da die Handhabung nicht invasiv, einfach und schnell ist. Eine Leistungsdiagnostik anhand der im Schweiß und Speichel gemessenen Laktatkonzentrationen, und somit ein Verzicht auf eine Blutentnahme, ist derzeit nicht möglich. Mäß, Carmen (2002): Untersuchungen zur Rolle der O-glykosidisch gebundenen N-AcetylglucosaminModifikation von Proteinen beim proteolytischen Prozessieren des humanen Amyloid Precursor Proteins. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 127 Seiten. Das Amyloid Precursor Protein (APP) spielt eine zentrale Rolle bei der Pathogenese der Alzheimer Demenz (AD). APP wird durch die sog. α-, β- und γ-Sekretase zu verschiedenen proteolytischen Fragmenten gespalten. Diese Prozessierung von APP wird u.a. durch verschiedene Signalkaskaden reguliert. O-glykosidisch an Serin- oder Threonin-Reste gebundenes N-Acetylglucosamin (O-GlcNAc) ist eine ubiquitäre intrazelluläre Kohlenhydratmodifikation von Proteinen. O-GlcNAc scheint u.a. die Assoziation von Proteinen zu beeinflussen und ein zur Phosphorylierung alternatives Signaltransduktionssystem darzustellen. Basierend auf früheren Untersuchungen, in denen gezeigt worden war, dass (a) APP OGlcNAc-modifiziert ist und (b) in humanen Hirnregionen von AD-Patienten die O-GlcNAcExpression signifikant erhöht ist, sollte in der vorliegenden Arbeit die Bedeutung der OGlcNAc-Modifikation von Proteinen für das proteolytische Prozessieren des humanen APP695 untersucht werden. Dazu wurden Experimente an stabil mit der cDNA des humanen APP695 transfizierten N2a-Zellen durchgeführt. Im Vergleich zu nicht-transfizierten, parentalen N2aZellen wiesen die das humane APP695 exprimierenden N2a-Zellen längere Neuriten sowie eine gesteigerte Zelladhäsion auf. Die Beobachtung steht im Einklang mit Untersuchungen an anderen APP-exprimierenden Zellen. Es konnte gezeigt werden, dass das von den N2a-Zellen exprimierte humane APP695 OGlcNAc-modifiziert ist. Die unreife Form des Proteins wies eine stärkere O-GlcNAcylierung auf als die reife Form. Dies traf sowohl für den Wildtyp als auch die schwedische Mutante des humanen APP695 zu. Es wurde kein signifikanter Einfluss einer erhöhten O-GlcNAc-Modifikation von Proteinen auf die Sekretion des humanen APPs bzw. APPs beobachtet. Im Gegensatz dazu konnte eine signifikant reduzierte Sekretion des humanen A x-40 verzeichnet werden, was jedoch einer Absicherung durch weitere Versuche bedarf. Dieses vorläufige Ergebnis könnte auf eine Beteiligung der O-GlcNAcylierung an der Regulation der Prozessierung von APP hindeuten. Des weiteren führte die gesteigerte O-GlcNAc-Modifikation von Proteinen zu einer verstärkten Expression des humanen APP695 in Neuriten. Daraus lässt sich schließen, dass die O-GlcNAcylierung von APP selbst oder aber von anderen Proteinen möglicherweise eine wichtige Rolle beim axonalen Transport von APP spielt. Muller, Ute (1996): Weiterentwicklung von Prüfplänen für Gesundheitsvorsorge- und Qualitätsmanagementsysteme in der Milchwirtschaft. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 165 Seiten. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, ein Konzept zur Weiterentwicklung der für das Gesundheitsvorsorgemanagement eines Milchviehbetriebes erforderlichen Prüfpläne vorzuschlagen. Ferner galt es, Lösungsansätze zum Aufbau eines kettenbezogenen Informationssystems als Bestandteil eines Qualitätsmanagementsystems über die gesamte Milchproduktionskette in einem Praxismodell zu erproben. Zu diesem Zweck wurde zunächst in einer Modellkette ein Datenverbund zwischen 29 Milchviehbetrieben, 2 Molkereien, dem Landeskontrollverband Rheinland, dem Tiergesundheitsamt der Landwirtschaftskammer Rheinland und dem Institut für Anatomie, Physiologie und Hygiene der Haustiere geschaffen. Zur Erweiterung der Milchgüte- und Milchleistungsprüfung wurde ein 4-Stufen-Konzept vorgeschlagen. Dieses Konzept sieht auf der Betriebsebene vor, die Zellgehalte der Hoftankmilch im 12-Monat-Rhythmus zu visualisieren und im Hinblick auf das Vorliegen eines Bestandsproblems aufgrund der gefundenen Zusammenhänge auszuwerten. Die erarbeitete Checkliste dient dazu, in Betrieben mit Bestandsproblemen Sanierungsmaßnahmen im Sinne einer Schwachstellenanalyse zu unterstützen. Auf der Einzeltierebene erfolgte - zur Überprüfung der günstigsten Untersuchungszeiträume und der Vorhersagewerte zusätzlicher Prüfkriterien - die Untersuchung von 4.048 Milchproben auf die Stoffwechselparameter Aceton und Harnstoff und auf die Eutergesundheitsparameter LDH und Leitfähigkeit. Bei der Auswertung ließen sich enge Beziehungen zwischen den Meßwerten der Zusatzuntersuchungen und den Meßwerten der Milchleistungsprüfung feststellen. Daraus leiten sich zusätzliche Prüfkriterien ab, die in die betriebsindividuellen Prüfpläne aufgenommen werden können. Nicht statistisch absicherbar waren Beziehungen sowohl zwischen den Meßwerten der Zusatzuntersuchung und den Fruchtbarkeitsdaten als auch den subjektiv erfaßten Gesundheitsdaten. Aufbauend auf der bestehenden Infrastruktur wurde ein kettenbezogenes Informationssystem für die Milchproduktion vorgeschlagen, welches für die regelmäßige Durchführung und die Organisation der vorgestellten Prüfungen Voraussetzung ist. Dabei ist vorgesehen, dem Tierhalter regelmäßig betriebsindividuelle Prüfpläne zu erstellen, die die für ihn relevanten Prozeßkennziffern aus sieben unterschiedlichen Kategorien von Rohdaten liefern. Die Verwaltung der kettenbezogenen Datenbank und der betriebsindividuellen Prüfpläne übernimmt im vorgeschlagenen Modell der Landeskontrollverband. Pfuhl, Ralf (2000): Bestimmung von Fleischreifungsabläufen und Fleischqualitäts-kriterien beim Schwein durch Erfassung des Gehaltes an freien Aminosäuren mit Hilfe der High Performance Liquid Chromatography (HPLC). Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 122 Seiten. Die Fleischreifung ist ein komplexer Vorgang, in dessen Verlauf die Muskulatur eines geschlachteten Tieres ihren Genußwert sowie ihre Struktur erhält. Die Entwicklung der Fleischbeschaffenheit post mortem läßt sich durch sogenannte Fleischbeschaffenheitsparameter (pH-Wert, Fleischhelligkeit, elektrische Leitfähigkeit) objektiv beschreiben. Nach dem Tod des Tieres werden durch proteolytische Prozesse die Proteine der Muskulatur verändert und teilweise abgebaut. Dabei werden Dipeptide und Aminosäuren frei. Diese Arbeit beschreibt die Entwicklung der Gehalte der freien Aminosäuren im m. longissimus dorsi von reifendem Schweinefleisch zu den Zeitpunkten 45 Minuten, 24, 48 und 72 Stunden post mortem und untersucht, ob diese Ergebnisse - neben den bekannten Fleischbeschaffenheitsparametern - geeignet sind, eine objektive Aussage über den Zustand der Fleischreifung zu machen. Dabei wurde der Gehalt an freien Aminosäuren im m. longissimus dorsi von reifendem Schweinefleisch von 98 Mastschweinen definierter Herkunft untersucht. Dies geschah mit einem Aminosäureanalysator auf der Basis der High Performance Liquid Chromatography (HPLC). Parallel zur Erfassung des Gehaltes an freien Aminosäuren wurden die oben genannten Fleischbeschaffenheitsparameter an den Fleischstücken ermittelt. Das verwendete Analysensystem eignete sich gut für die Analyse der freien Aminosäuren in reifendem Schweinefleisch. Es wurden insgesamt 41 Substanzen bei der Aminosäureanalyse erfaßt. Von diesen Stoffen zeigen acht einen stetigen Anstieg ihres Gehaltes (Threonin, Serin, Methionin, Isoleucin, Leucin, Tyrosin und Phenylalanin). Die Aminosäure Taurin fiel stetig in Ihrem Gehalt ab. Jedem der vier untersuchten Zeitpunkte post mortem kann ein definierter Gehalt dieser Substanzen zugeordnet werden. PSE-Fleisch zeigte zu allen vier Zeitpunkten deutlich höhere Alaningehalte, als normal gereiftes Schweinefleisch. Das Dipeptid Carnosin trat in den untersuchten Proben in großen Mengen auf und zeigte dabei eine charakteristische Entwicklung, die weitere Bearbeitung verdient. Es bestehen keine Beziehungen zwischen dem Gehalt an freien Aminosäuren und den Fleischbeschaffenheitsparametern des m. longissimus dorsi des Schweins. Trotz dieser fehlenden Korrelationen können die Gehalte der freien Aminosäuren unterschiedliche Fleischreifungszustände beschreiben und diese zeitlich einordnen. Quade, Reinhild (2004): Die Bedeutung NCAM-vermittelter Signaltransduktion für Endozytose und Neuritenwachstum. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 109 Seiten. Das neurale Zelladhäsionsmolekül NCAM ist ein membran-assoziiertes Glykoprotein, das auf der Oberfläche von Nervenzellen exprimiert wird. NCAM spielt eine bedeutende Rolle in der Entwicklung und Regeneration des Nervensystems und ist beteiligt an der Synapsenbildung sowie Lernprozessen und der Ausbildung des Langzeitgedächtnisses beim Erwachsenen. NCAM ist ein Mitglied der Immunoglobulin-Superfamilie und existiert in drei Hauptisoformen. NCAM180 und NCAM140 sind Transmembranproteine mit unterschiedlich langen zytoplas- matischen Anteilen. NCAM120 ist durch Glycosyl-Phosphatidyl-Inositol in der Plasmamembran verankert. Alle drei Isoformen beinhalten in ihrem extrazellulären Anteil fünf Ig-ähnliche und zwei Fibronektion Typ-III homologe Domänen (Cunningham et al., 1987). Da die PEST Sequenz des zu NCAM analogen neuralen Zelladhäsionsmoleküls apCAM in der Meerenschnecke Aplysia eine Schlüsselrolle in der Endozytose von apCAM spielt (Bailey et al., 1997), wurde in dieser Arbeit untersucht, ob auch die PEST Sequenz von humanem NCAM140 wichtig für die Internalisierung von NCAM140 ist, welche dann einen Signaltransduktionsmechanismus für das Neuritenwachstum auslöst, wie es für das neurale Zelladhäsionsmolekül L1 gezeigt wurde (Schmid et al., 2000). Die Ergebnisse dieser Arbeit bestätigen den Einfluss der PEST Sequenz von humanem NCAM140 auf die Interanlisierung von NCAM140 und auf das Neuritenwachstum in B35 Neurobalstomzellen aus Ratten. Riesen, Guido (1999): Beziehungen zwischen den Labgerinnungseigenschaften der Milch und ausgewählten biochemischen Parametern. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 136 Seiten. Innerhalb dieser Studie wurden die Beziehungen zwischen den Labgerinnungseigenschaften einer Milch und ausgewählten biochemischen Parameter untersucht, welche in Herdenkontrollprogrammen als Screening Parameter zur Kontrolle der Fütterung [Acetonund Milchharnstoffgehalt], der Eutergesundheit [pH-Wert, Laktatdehydrogenaseaktivität (LDH)] und der Milchqualität [Rein- und Caseinproteingehalt, Proteingenotyp] eingesetzt werden. Auf 3 Betrieben in Brandenburg konnten von 119 Kühen an 3 aufeinanderfolgenden Terminen Proben aus dem Viertelanfangsgemelk genommen werden. Die erste Probe wurde am 21. Tag p.p., die nächsten Proben alle weiteren 14 Tage, gezogen. Insgesamt wurden 1335 Proben ausgewertet. Zur Bestimmung der Gerinnungseigenschaften ist die Viskositätsänderung der Milch gemessen worden. Zu diesem Zweck wurde ein achtkanaliger Prototyp (CLOTTER genannt) entwickelt. Für die weitere Auswertung sind alle Milchproben mit Hilfe eines Index, basierend auf der Gerinnungszeit (RCT) und der Gallertfestigkeit, 4 Qualitätsgruppen (Q1, Q2, Q3, Q4) zugeordnet worden. Die Qualitätsgruppe Q1 stellte dabei die Gruppe mit den besten, Q4 die mit den schlechtesten Gerinnungseigenschaften dar. LDH-Aktivität, pH-Wert und Caseinprotein sanken (p # 0,05) von Q1 zu Q4. Harnstoff- und Reinproteingehalte waren unterschiedlich zwischen Q1, Q2 und Q3, aber nicht zwischen Q1 und Q4. Die höchsten Werte für Harnstoff und Reinprotein wiesen Q1 und Q4 auf. Der durchschnittliche Acetongehalt in der Milch unterschied sich nicht zwischen den Gruppen. Von Q1, Q2 zu Q3 erhöhte sich allerdings der Anteil an Proben mit Acetonwerten > 100 µmol/l von 4, 9 auf 16 %. Bei den verschiedenen Genotypkombinationen, welche beim ∃-, 6Casein und ∃-Laktoglobulin möglich waren, konnten die besseren Gerinnungseigenschaften bei den Kombinationen mit wenigstens einem B-Allel beobachtet werden. Insbesondere im Zusammenhang mit dem 6-Caseingenotyp BB zeigten sich sehr gute Gerinnungseigenschaften. In einem Diskriminanzmodell war die Vorhersage der Gerinnungs- eigenschaften zu 58,5 % mit Hilfe von pH-Wert und Reinproteingehalt bzw. zu 63,8 % bei der Berücksichtigung aller Parameter möglich. Proben mit guten und schlechten Gerinnungseigenschaften (Q1, Q4) konnten zu > 75 % wiedergefunden werden; Proben aus den Gruppen Q2 und Q3 zu 51 % bzw. 70 %. Milchen mit guten Voraussetzungen für die Käseproduktion zeichneten sich durch einen pH-Wert < 6,70, Reinproteingehalt > 3,00 %, Caseinzahl > 80 % und LDH-Aktivität < 85 U/l aus. Die “Käseausbeutekapazität“ einer Herde sollte an Hand der Harnstoff- und Acetongehalte in der Milch und durch die Feststellung des Proteingenotyps jeder Kuh kontrolliert werden. Schöneseiffen, Nicole (2000): Untersuchung zu Ausfällen bei Reitpferden sowie Belastung und Beanspruchung von Dressursportpferden im Training. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 115 Seiten. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Erfassung von Erkrankungen bei Reitpferden mit und ohne Sporteinsatz sowie die Protokollierung des Dressurtrainings und die Messung der Beanspruchung von erfolgreichen Dressursportpferden. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von November 1992 bis Juli 1993. Die Gruppierung der insgesamt 103 Pferde aus 5 Reitställen erfolgte nach Nutzungsrichtung und Art der Beobachtung. Sie umfasste: 19 erfolgreiche Dressursportpferde, die in einer Trainingsstudie intensiver beobachtet wurden, 27 Dressursportpferde nicht intensiv beobachtet, 23 Dressurpferde in Ausbildung und 34 Freizeitpferde. Zur Beschreibung von Art, Umfang und Inhalt der täglichen Bewegung wurden 7 erfolgreiche L- und 10 SDressursportpferde ausgewählt. Die Messung der Beanspruchung erfolgte durch die Parameter Laktatkonzentration im Blut und Herzfrequenz bei standardisierten Dressurelementen und -aufgaben. Die Erfassung der Erkrankungen erfolgte mit Hilfe eines Fragebogens, der durch tierärztliche Auskünfte ergänzt wurde. 54,3 % von 103 Pferden erkrankten mindestens einmal innerhalb des Untersuchungszeitraums. Insgesamt traten 109 Erkrankungen auf. Die Erkrankungshäufigkeit unterschied sich zwischen den verschiedenen Nutzungsrichtungen signifikant, wobei die intensiv beobachteten Dressursportpferde häufiger erkrankten als andere Nutzungsrichtungen. Auch der Anteil an mehrfach erkrankten Pferden lag bei ihnen mit 63 % höher als bei den übrigen Nutzungsrichtungen, deren Mehrfacherkrankungsrate zwischen 9 und 25 % betrug. Zwischen den Erkrankungsarten traten signifikante Unterschiede auf. Der größte Teil der Erkrankungen betraf die Gliedmaßen (57 %), die mit durchschnittlich 24 Tagen (+ 27 Tage) auch den längsten Zeitraum des beschränkten Trainings verursachten. Es folgten die Atemwegserkrankungen (18 %), sonstige Erkrankungen (18 %) und die Erkrankungen des Verdauungstraktes (7 %). Obwohl bei den intensiv beobachteten Dressursportpferde ein deutlich höherer Anteil an Gliedmaßenerkrankungen festgestellt werden konnte (71%) als bei den übrigen Nutzungsrichtungen (43 % bis 52 %), lag der Rehabilitationszeitraum von 15 Tagen unter dem der anderen Nutzungsrichtungen. Die Beanspruchung der intensiv beobachteten Dressursportpferde war gering mit einer maximalen Laktatkonzentration im Blut von 2,2 mmo/l nach standardisierten Dressurelementen und -aufgaben und einer maximalen Herzfrequenz von 133 Schlägen/Minute im Vergleich zu Vielseitigkeits-, Spring- und Rennpferden. Zwischen den Dressurelementen ergaben sich keine Unterschiede. Alle Werte deuten auf eine überwiegend aerobe Energiebereitstellung hin. Das Training schien bei den S-Pferden jedoch intensiver zu sein als bei den L-Pferden. Dafür spricht der höhere Anteil "Dressurtraining unter dem Reiter" mit 80 % im Vergleich zu den L-Pferden mit 62 %, die einen vergleichsweise höheren Anteil an "Longenarbeit" und "freier Bewegung" ohne Reiter hatten. Außerdem verfügte die Trainingseinheit der S-Pferde über mehr Dressurlektionen/Trainingseinheit (= 25,6) als die der L-Pferde (= 14,4). Der Unter-schied war signifikant. Die Gangart Schritt bestimmte bei den L-Pferden nahezu die Hälfte einer Trainingseinheit, während bei den S-Pferden Schritt, Trab und Galopp zu gleichen Anteilen trainiert wurden. Ebenso differierte auch die mittlere Herzfrequenz der LPferde im Training mit 99 Schlägen/Minute (+ 11) signifikant von den S-Pferden mit 109 Schlägen/Minute (+ 12), obwohl die Trainingsdauer mit 48 Minuten länger war als die der SPferde mit 40 Minuten. Im Gegensatz dazu konnten bei den S-Pferden 7 % mehr Stehtage registriert werden als bei den L-Pferden. Ein diskontinuierliches Training zieht jedoch gesundheitliche Probleme nach sich, da die ungleichmäßige Beanspruchung zu einem frühen Verschleiß von Sehnen, Bändern und Gelenken führen kann. Sommersberg, Britta (2000): Interzelluläre Kommunikation im Ovar: Der Einfluß von FSH auf die funktionelle Kopplung durch Gap junctions sowie die Phosphorylierung und Expression von Connexin 43. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 92 Seiten. Ovarielle Granulosa Zellen sind über Gap Junctions (GJ) miteinander verbunden. Diese interzellulären Kanäle erlauben einen Austausch von Ionen und Molekülen bis zu einer Größe von ca. 1000 Da zwischen benachbarten Zellen. Die Connexine (Cx), aus denen die GJ aufgebaut sind, gehören zu einer Proteinfamilie mit zurzeit 16 beschriebenen Mitgliedern und werden nach ihrem Molekulargewicht eingeteilt. Die Cx werden gewebsspezifisch exprimiert, wobei je nach Gewebe bestimmte Cx überwiegen und ein für ein Organ charakteristisches Spektrum an Cx ergeben. Die eingangs erwähnten GJ im ovariellen Follikel kommen hauptsächlich in Granulosa Zellen (GZ) vor und bestehen größtenteils aus Cx 43. In der vorliegenden Arbeit konnte wie in vorangegangenen Arbeiten gezeigt werden, dass in größeren Follikeln mehr Cx 43 Protein vorkommt als in kleineren Follikeln. Da die Follikelentwicklung unter der strengen Kontrolle des Follikel stimulierenden Hormones (FSH) steht, stellt sich die Frage, ob FSH die interzelluläre GJ Kommunikation reguliert und die Genexpression von Cx 43 beeinflusst. Weil sich GZ im Follikel nicht für eine derartige Untersuchung eignen, wurde eine Zellinie gewählt, welche einen funktionellen FSH-Rezeptor exprimiert (GFSHR-17). Es konnte gezeigt werden, dass GFSHR-17 Zellen durch GJ miteinander gekoppelt sind und dass sie Cx 43 mRNA und Protein exprimieren. Wie durch modifizierte single-cell Patch-clamp Experimente gezeigt werden konnte, verbesserte FSH innerhalb von Sekunden die interzelluläre Kopplung. Diese verbesserte Kopplung war 10 Min nach FSH-Gabe von einer Dephosphorylierung des Cx 43 Moleküls begleitet. Zusätzlich stieg 6 - 9 h nach FSH-Gabe die Cx 43 mRNA an, während im gleichen Zeitraum die Zell Proliferation durch FSH inhibiert wurde. Zusätzlich bewirkte FSH nach 24 h einen Anstieg von Cx 43 Protein, vor allem der polyphosphorylierten Cx 43 Form. Die unphosphorylierte Form nahm hingegen ab. Es lässt sich zusammenfassen, dass FSH akut die interzelluläre Kommunikation in GFSHR-17 verbessert, wahrscheinlich durch Dephosphorylierung von Cx 43. Langfristig erhöht FSH die Cx 43 Genexpression, was zu einem höheren Gehalt an Cx 43 Protein führt, wobei hier die wahrscheinlich stabilere phosphorylierte Form überwiegt. Stelz, Hansjochen (1998): Untersuchungen zur aeroben und anaeroben biologischen Filtration mittels Festbettverfahren in einer Salzwasserkreislaufanlage zur Fischproduktion. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 133 Seiten. In dieser Arbeit wurde die Eignung einer Vollkreislaufanlage zur Fischproduktion im Salzwasser überprüft. Ziele der Untersuchungen waren im Einzelnen: Überprüfung von Verfahren zur Verkürzung der Aktivierungszeit der Biofilter Betreiben des Systems mittels der gesteuerten Denitrifikation Ermittlung der Leistungsfähigkeit der biologischen Filtration sowie Ermittlung von Einflußfaktoren auf die biologische Filtration. Die Versuche wurden in drei geschlossenen Kreislaufsystemen durchgeführt. Die Herstellung von Salzwasser erfolgte durch Zugabe von getrocknetem Meersalz zu Leitungswasser. In Versuchen mit Fischbesatz dienten Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) als Referenztiere. Die Besatzdichten betrugen 6,22 – 58,6 kg/m3 Haltungsvolumen. Es wurden drei Futtermittel mit verschiedenen Rohprotein-Gehalten (44,2 %, 48,3 % und 53,3 % in der Trockensubstanz) eingesetzt. Die kürzeste Aktivierungszeit (5 Tage) zur Adaption der biologischen Filtration (Nitrifikation und Denitrifikation) von Süß- an Salzwasser wurde mit einer einmaligen Salinitätserhöhung erzielt. Durch die gesteuerte Denitrifikation konnten NO3-Gehalte und pH-Werte stabilisiert werden. Die NH4-Ausscheidungen der Fische je kg Futter stiegen in Abhängigkeit von den Rohprotein-Gehalten der Futtermischungen, und betrugen 35; 39 bzw. 54 g N je kg FutterTrockensubstanz. Der zur vollständigen Denitrifikation benötigte Aufwand an Methanol wurde beeinflußt von dem Sauerstoffeintrag in die Denitrifikationseinheit und der Futterzusammensetzung. Eine Leistungsgrenze bezüglich der Nitratreduktion wurde in den Versuchen nicht erreicht. Die Nitrifikationsrate zeigte sich beeinträchtigt von niedrigen pH-Werten und höheren Schwebstoffgehalten des Anlagenwassers. Es wurde eine maximale Flächenleistung von 0,20 g N *m-2 *d-1 bei einer Wassertemperatur von 14,4°C ermittelt. Strompen, Oliver (2001): Untersuchungen zum endogenen Steroidprofil in Pferdeurinen mit Hilfe der Gaschromatographie/Massenspektrometrie. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 285 Seiten. Ziel: Ziel der Arbeit war es, auf der Basis der Gaschromatographie/Massenspektrometrie (GC/MS) ein neues spezifisches Analysenverfahren für den qualitativen und quantitativen Nachweis endogener Steroide in Pferdeurinen mit einer großen Substanzpalette zu entwickeln und zu validieren. Es wurden die Profile der Steroidhormone (Estrogene, Androgene, Gestagene und Corticosteroide), ihrer Precursoren und ihrer Metaboliten erfasst. Methodik: Für die Fragestellung der vorliegenden Arbeit wurden Proben aus der Routinedopinganalytik herangezogen. Die Harnsteroidausscheidungsmuster von 322 Vollblutpferden (106 Hengste, 113 Stuten, 103 Wallache) wurden mittels GC/MS untersucht. Die Methode umfasste den Einsatz mehrerer deuterierter interner Standards, z.B.: [2,2,4,4-2H4]Etiocholanolon, eine Festphasenextraktion, eine Derivatisierung (Trimethylsilylierung) und eine GC/MS-Analyse. Ergebnisse: Im Full-Scan-Modus konnten 2 Androstene, 11 Androstane, 3 Estratriene, 3 Estrane, 1 Estren, 5 5-Pregnene, 5 4-Pregnene und 10 Pregnane identifiziert werden. Anhand von charakteristischen Kenngrößen wie Bestimmungsgrenzen, Selektivität und Meßunsicherheiten wurde das Verfahren auf seine Eignung als Standard- bzw. Referenzverfahren bewertet. Die quantitativen Analysen wurden im ionenselektiven Messmodus (SIM) durchgeführt Das Verfahren wurde für drei Konzentrationsbereiche validiert. Die Kalibrierkurven waren für alle Substanzen in den gewählten Konzentrationsbereichen linear (r > 0.98). Die unteren analytischen Bestimmungsgrenzen lagen analytabhängig zwischen 0.5 und 2 ng/ml (die Nachweisgrenzen ca. um den Faktor 2 niedriger). Die Analyten wurden im Rahmen der Messgenauigkeit quantitativ wiedergefunden. Die Variationskoeffizienten zur Inter- und Intraassaypräzision lagen für alle Steroide unter 10 %. Es wurden Routinedopingproben gemessen, um univariate Referenzbereiche ausgewählter Analyten verschiedener Steroidklassen zu bestimmen. Die GC/MS-Harnsteroidprofilanalyse ist in der Differentialdiagnostik der Steroidstoffwechselstörungen ein nicht-invasives, hochspezifisches und nicht-selektives Verfahren. Zelczak, Georg (1998): Langkettige mehrfach-ungesättigte Fettsäuren in der Ernährung von Neugeborenen und Säuglingen. Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät, Universität Bonn, 88 Seiten. Hintergrund: Neuere, klinische Studien haben die Bedeutung einer Anreichung der Nahrung mit langkettigen, mehrfach-ungesättigten Fettsäuren (LC-PUFA), speziell Docosahexaensäure (DHA) und Arachidonsäure (AA), auf die Entwicklung der Sehschärfe und Psychomotorik von Frügeborenen gezeigt. Es ist bisher unklar, ob reifgeborene Säuglinge von einer LC-PUFA Supplementierung der Formelmilchnahrung ebenfalls profitieren. Das Ziel dieser Studie war es zu überprüfen, ob eine LC-PUFA Anreicherung von Formelmilchnahrungen zu einem vergleichbaren LC-PUFA Status des Blutes und einer vergleichbaren Entwicklung der psychomotorischen und visuellen Funktionen wie bei gestillten Kindern führt. Probanden, Material, Methoden: Insgesamt wurden 123 gesunde und reifgeborene Neugeborene in die prospektive, randomisierte Doppelblind-Studie aufgenommen. Sie erhielten in den ersten 4 Lebensmonaten entweder Muttermilch (HM; n=65) als Kontrollgruppe oder wurden auf eine konventionelle Formelmilch (FM-; n=25) oder eine LC-PUFA angereicherte Formelmilch (FM+; n=33; Docosahexaensäure, DHA: 0,54% der Gesamtlipide; Arachidonsäure, AA: 0,11% der Gesamtlipide) randomisiert. Nach der Geburt wurden aus der Nabelschnur und im Alter von 2, 4 und 12 Monaten venöse Blutproben entnommen. Die Lipidfraktionen wie Phospholipide, Triglyceride und Cholesterolester wurden mittels Dünnschichtchromatographie getrennt und die Fettsäuremethylester mittels hochauflösender Kapillar Gas-Chromatographie analysiert. Die psychomotorische Entwicklung, das Körpergewicht, Größe, Kopfumfang und HautfaltenMessungen wurden im Alter von 2, 4, 9, 12 und 18 Monaten beurteilt. Im Alter von 9 Monaten wurde die Sehschärfe mittels Preferential Looking-Verfahren gemessen. Ergebnisse: Insgesamt spiegelte die Fettsäureverteilung in den Lipidfraktionen der Studiengruppen die LC-PUFA Aufnahme mit der Nahrung wider. Signifikant höhere Mengen an DHA wurden im Blut der Kinder, die die FM+ erhielten, im Alter von 2 und 4 Monaten im Vergleich zu den gestillten Kindern gefunden. Im Gegensatz dazu zeigte die FM- Gruppe niedrigere Werte. Beide Formulagruppen hatten im Alter von 2 und 4 Monaten signifikant niedrigere Gehalte an AA in den Plasmalipidfraktionen. Bemerkenswert hohe Werte an Docosatetraensäure (DTA) und Docosapentaensäure (DPA) konnten in den Phospholipidfraktionen der FMernährten Kinder im Alter von 2, 4 und 12 Monaten gefunden werden. Die psychomotorische Entwicklung, Körpergewicht, Größe, Kopfumfang und Hautfalten-messungen zeigten im Alter von 2, 4, 9, 12 und 18 Monaten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Ernährungsgruppen. Ebenso wurden im Alter von 9 Monaten keine Unterschiede in den visuellen Funktionen gefunden. Auffällig war in der Gruppe der FM+ ernährten Kinder eine Häufung von Drop-Outs wegen gastorintestinaler Probleme. Schlußfolgerung: Eine LC-PUFA Anreicherung von Formelmilchen für reifgeborene Säuglinge steigert die Erythrozyten- und Plasma-LC-PUFA Gehalte. Eine bessere Adaptation der LC-PUFA Gehalte der eingesetzten Formelmilch an die Gehalte der Muttermilch ist jedoch wünschenswert, da die DHA Spiegel in der FM+ Gruppe zu hoch und die AA Spiegel zu niedrig waren. Die Kinder, die eine konventionelle Formelmilch erhielten, hatten unzureichende LC-PUFA Spiegel im Blut. Eine Supplementierung von Säuglingsmilchnahrungen erscheint daher, um vergleichbare Mengen an LC-PUFA im Blut von reifgeborenen Kindern zu erreichen, notwendig. Andererseits wurden keine Unterschiede in der psychomotorischen und visuellen Entwicklung zwischen den Ernährungsgruppen gefunden. Um die visuelle und kognitive Entwicklung besser beurteilen zu können, sollten Langzeit-Folge-Untersuchungen durchgeführt werden. Darüberhinaus ist es notwendig zu überprüfen, ob zwischen dem Auftreten gastrointestinaler Probleme und dem Zusatz von LC-PUFA ein Zusammenhang besteht.