Neuer Patientenfrage bogen für systemische rheumatologische Auto

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Neuer Patientenfrage­
bogen für systemische
rheumatologische Auto­
immunerkrankungen
Armstrong SM et al. Development, Sensibility, and
Validity of a Systemic Autoimmune Rheumatic Disease Case Ascertainment Tool. J Rheumatol 2017;
44: 18–23
Patientenfragebogen stellen ein wich­
tiges Hilfsmittel für die Diagnostik und
Beurteilung des Therapieerfolgs dar.
Vor allem in der Forschung ist ihr Ein­
satz aber oft durch die mangelnde Ge­
nauigkeit der Patientenangaben limi­
tiert. Eine Arbeitsgruppe aus Kanada
stellt für Patienten mit Autoimmuner­
krankungen aus dem rheumatologi­
schen Formenkreis ein Erhebungsinstru­
ment vor.
Die Wissenschaftler um Susan Armstrong
haben dazu den bestehenden Fragebogen
von Cooper et al. modifiziert, der insgesamt
11 Autoimmunerkrankungen erfasst. Er
enthält 11 Fragen zum Vorliegen der jeweiligen Erkrankung, z. B. „Hat Ihr Arzt Ihnen
jemals gesagt, dass Sie unter einer rheumatoiden Arthritis leiden?“ Diesen sog. Screening-Fragen folgen dann Bestätigungsfragen, in denen es z. B. um die Behandlung
mit einem bestimmten Medikament oder
bei einem bestimmten Facharzt geht. Armstrong et al. verbesserten die Lesbarkeit des
Tests durch grafische und Veränderungen
des Layouts. Dann wollten sie wissen, wie
sensibel der Test die Erkrankungen erfasste
und legten ihn ambulant behandelten Pa­
tienten mit einer systemischen rheumatologischen Autoimmunerkrankung vor. Darunter waren systemischer Lupus erythematodes (SLE), rheumatoide Arthritis (RA),
systemische Sklerose (SSc), Polymyositis
oder Dermatomyositis (PM/DM) und Sjögren-Syndrom (SS) zusammengefasst. Als
Kontrollen dienten Patienten mit anderen
Autoimmunerkrankungen, z. B. hämolytischer Anämie oder Diabetes mellitus Typ 1.
Die Wissenschaftler fragten die Testpersonen nach Ausfüllen des Tests nach dessen
Verständlichkeit, z. B. „Wie einfach waren
die Fragen zu verstehen?“. Zur Beurteilung
der Aussagekraft wurden die von den behandelnden Ärzten gestellten Diagnosen
als Referenz verwendet und mit den von
202
den Patienten im Test gegebenen Antworten verglichen. Insgesamt 141 Patienten
(Durchschnittsalter 44 Jahre; 87 % Frauen)
gingen in die Auswertung ein, davon wiesen 30 einen SLE auf, 10 eine RA, 24 eine
SSc, 8 eine PM/DM und 13 ein SS; bei 14 Patienten lagen überlappende Syndrome vor.
Die Teilnehmer beurteilten Lesbarkeit und
Verständlichkeit des Tests als gut. Bei Vergleich der „Eigendiagnosen“ laut Fragbogen und Diagnosen aus den Krankenakten
errechnete sich insgesamt ein Kappa (κ)
von 0,82. Die Werte von κ liegen zwischen
0 und 1; Werte zwischen 0,40 und 0,60 gelten als moderate, Werte zwischen 0,61 und
0,80 als gute und Werte über 0,80 als nahezu perfekte Übereinstimmung. Für die
einzelnen Diagnosen betrug κ 0,52 (RA),
0,72 (PM/DM), 0,85 (SS), 0,88 (SLE) und 1,0
(SSc). Die Screening-Fragen für die rheumatologischen Erkrankungen wiesen eine
hohe Sensitivität zwischen 96 und 100 %
auf, die Spezifität lag zwischen 88 und
100 %. Die Bestätigungsfragen erhöhten die
Spezifität bei SLE, RA, PM/DM und SS nur
noch geringfügig
Fa zit
Der von ihnen modifizierte Fragebogen kann Autoimmunerkrankungen
aus dem rheumatologischen
Formenkreis zuverlässig erkennen,
fassen die Autoren zusammen.
Darüber hinaus wird er auch von den
betroffenen Patienten akzeptiert und
als gut verständlich und lesbar
empfunden. Für die Durchführung ist
kein zusätzliches Personal erforderlich, was die Anwendbarkeit vor allem
im ambulanten Bereich vereinfacht.
Dr. Elke Ruchalla, Bad Dürrheim
Akt Rheumatol 2017; 42
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