1 Aus der Medizinischen Universitätsklinik Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universitätskliniken, Homburg / Saar Direktor: Prof. Dr. med. Michael Pfreundschuh Telomerlängenverkürzung in nicht malignen peripheren Leukozyten von Patienten mit aggressivem Lymphom DISSERTATION ZUR ERLANGUNG DES GRADES EINES DOKTORS DER MEDIZIN der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes Vorgelegt 2006 von Naim Taha geboren in Petach Tikwa 2 Gewidmet meinen Eltern und Ghadah Taha 3 Inhaltsverzeichnis 1. Zusammenfassung 5 1.1 Summary 6 2. Einleitung 7 2.1 Non-Hodgkin-Lymphome 7 2.2 Molekulargenetische Aspekte und virale Assoziationen 9 2.3 Die Verkürzung der Telomere und die Bedeutung des Enzyms Telomerase 9 2.4 Fragestellung der Arbeit 12 3. Material und Methoden 13 3.1 Chemikalien und Kits 13 3.2 Puffer und Lösungen 14 3.3 Geräte und Verbrauchsmaterialien 14 3.4 Patienten und Methoden 16 3.4 .1 Patienten 16 3.4.2 Zellzählung 16 3.4.3 Einfrieren und Auftauen von Zellen 17 3.5. Aufreinigung und Vorbereitung der Zellen 17 3.5.1 Separation peripherer mononukleärer Zellen 17 3.5.2 Magnetische Zellseparation 18 3.5.3 Immunomagnetische Separation von B- und T-Lymphozyten 19 3.6 Isolation der Granulozyten 21 3.7 Immunologische Testverfahren 21 3.7.1 Immunfluoreszenz und Durchflusszytometrie (FACScalibur) 21 3.7.2 Telomerlängenmesseung („Flow-FISH“) 22 3.7.3 Zellvorbereitung 24 3.7.4 DNS-Denaturierung 24 3.7.5 DNS-Hybridisierung 24 3.7.6 Waschschritte und DNS-Gegenfärbung 25 3.7.7 Analyse am Durchflusszytometer und Auswertung 26 3.7.8 Lineare Regressionsanalyse 28 3.8. Statistische Auswertung 30 4 3.9. Bestimmung der Telomeraseaktivität 31 3.9.1 Proteinisolation 31 3.9.2 Ansatz zur Messung der Telomeraseaktivität 31 3.9.3 Telomereverlängerung 32 3.9.4 Polymerse-Ketten-Reaktion (PCR) 32 4. Ergebnisse 35 4.1 Die Telomerlänge in B- und T-Lymphozyten 35 4.2 Die Telomerlänge in Granulozyten 38 4.3 Messung der Telomeraseaktivität 39 5. Diskussion 41 5.1 Telomerlängenanalyse von B- und T-Zellen 41 5.2 Die Telomeraseaktivität 42 5.3 Beeinflussung der Telomerdynamik von B- und T-Zellen durch andere Faktoren 43 5.4 Schlussfolgerungen 45 6. Literaturverzeichnis 46 7. Danksagung 56 8. Lebenslauf 57 5 1. Zusammenfassung Telomere sind die Enden aller linearen eukaryotischer Chromosomen, welche aus repetitiven DNA-Sequenzen und aus spezifischen Proteinen bestehen. Die Funktion der Telomere besteht im Schutz der Chromosomenenden vor Degradation, Fusion und Rekombination. Für die vorliegende Arbeit wurde die Telomerlänge der B- und T- Lymphozyten und Granulozyten von Patienten mit neu diagnostiziertem, agressivem Lymphom analysiert. Unsere Daten zeigen, dass bei diesen Patienten schon eine signifikante Telomerverkürzung besteht, vor oder zumindest gleichzeitig zur Entwicklung eines aggressiven Lymphoms. Im direkten Vergleich zeigen gleichaltrige gesunde Normalpersonen längere Telomere in den untersuchten CD3+, CD19+ und Granulozytenpopulationen. Aufgrund der Telomerverkürzung in allen Linien der peripheren Leukozyten unserer Patienten einschließlich Granulozyten folgern wir, dass die hämatopoietischen Stammzellen einer frühzeitigen Alterung unterworfen sind, da die Telomerlänge in Granulozyten und der CD34+ hämatopoietischen Stammzellen stark korrelieren. Eine Telomeraseaktivität war bei 15% der B-Zellen unserer Patienten zu sehen ebenso wie bei 20% der Kontrollgruppe, was einen immanenten Defekt der Telomeraseaktivierung in den B-Zellen von Patienten mit aggressivem Lymphom als Ursache der Telomereverkürzung unwahrscheinlich macht. Desweiteren entspricht das Niveau der Telemeraseaktivität in den B-Zellen der Patienten oder der Kontrollgruppe dem physiologisch niedrigen Niveau und ist wesentlich niedriger als in leukämischen CD19+ B-Lymphoblasten, in welchen Telemerase konstitutionell aktiviert wird. Somit konnte ein intrinsischer Defekt der Telomerase in der Patientengruppe als Ursache der Telomereverkürzung ausgeschlossen werden. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse ist von einer vorbestehenden Telomereverkürzung bei den Patienten auszugehen, welche möglicherweise durch erhöhte chromosomale Instabilität eine Rolle in der Lymphomentstehung spielen. 6 1.1 Summary Telomeres form the ends of all linear eukaryote chromosomes which consist of repetitive DNA-sequences and specific proteins. Telomeres serve to protect the ends of the chromosomes from degradation, fusion and recombination. For the purpose of this study the telomere length of B-, T- lymphocytes and granulocytes in patients with newly diagnosed aggressive lymphoma was analysed. Our data show that significant telomere shortening in these patients exists already prior to or at least simultaneously with the development of an aggressive lymphoma. In a direct comparison healthy persons of the same age show longer telomeres in the examined CD3+, CD19+ and granulocyte populations. Due to the telomere shortening in all lines of peripheral leukocytes of our patients we assume that the hematopoietic stem cells are submitted to premature aging as the telomere length in granulocytes and the CD34+ of the hematopoietic stem cells correlate well. Telomerase activity was shown in 15 % of the B-cells of our patients as well as in 20 % of the control group which makes an immanent defect of the telomere activation in the B-cells of aggressive Lymphoma unlikely to be the cause of a telomere shortening. Furthermore, the level of telomerase activity in the B-cells of patients with aggressive lymphoma or the control group corresponds to the physiologically low level and is considerably lower than in CD19+ lymphoblasts, in which telomerase is constitutionally activated. An intrinsic defect of telomerase could thus be excluded as a cause of telomere shortening in the patient group. Telomeres in lymphoma patients are prematurely eroded and may play a role in lymphomagenesis by contributing to chromosomal instability. 7 2. Einleitung 2.1. Non-Hodgkin-Lymphome Die malignen Lymphome lassen sich prinzipiell in 2 Gruppen einteilen: Non-Hodkgin Lymphome und Hodgkin-Lymphome, die sich durch den Nachweis von Hodgkin- und Sternberg- Reed-Zellen abgrenzen lassen (STERNBERG 1898, STEIN et al. 1999). Die Non-Hodgkin-Lymphome umfassen eine klinisch, biologisch und histopathologisch heterogene Gruppe von Erkrankungen (HARRIS et al. 1999), deren gemeinsames Merkmal die Abstammung von den Zellen des lymphatischen Systemes ist. Maligne Erkrankungen dieser Zellen manifestieren sich klinisch als Lymphome (mit vorwiegendem Befall der Lymphknoten), Leukämien oder Plasmozytome. Maligne Lymphome sind klonale Tumorerkrankungen, die von einer einzelnen, klonal expandierenden Zelle des lymphatischen Systemes abstammen. Über 90% der malignen Lymphome sind B-Zell-Lymphome, ca. 10% der Lymphome sind T- bzw. NK-Zell-Lymphome (ARMITAGE et al. 1998). Der klinische Verlauf der indolenten Lymphome ist eher protrahiert, generalisierte Krankheitsbilder sind die Regel, ein leukämischer Verlauf ist häufig. Im Gegensatz dazu zeigen die aggressiven Lymphome einen aggressiven klinischen Verlauf und gehen bei leukämischer Präsentation (Knochenmarkbeteiligung >25%) in akute lymphatische Leukämien über. Erste Symptome eines Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) sind fast immer schmerzlose Lymphknotenvergrößerungen. Diese entstehen durch die Vermehrung von Lymphozyten oder durch die Ansammlung von lymphknotenfremden (in der Regel malignen) Zellen. Eine Eigenschaft der Lymphome ist, dass sie keine spezifischen und manchmal nur sehr geringe Beschwerden verursachen, die auch bei weniger schwerwiegenden Erkrankungen vorkommen. Dazu zählen Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Sodbrennen sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit. Allgemeinsymptome (so genannte B-Symptome), wie etwa Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsabnahme, finden sich in ca. 20% der Fälle und sind somit wesentlich seltener als bei Patienten mit Hodgkin-Lymphomen. 8 Darüber hinaus treten vor allem bei follikulären und kleinzelligen Lymphomen und in seltenen Fällen auch bei aggressiven Lymphomen klinische Symptome auf, die z.B. durch eine Knochenmarkinfiltration (Befall des Knochenmarks) mit daraus folgender Anämie ("Blutarmut"; Störung des Sauerstofftransports im Blut) oder Thrombopenie (Verminderung der Blutplättchenzahl) verursacht werden. Eine Infiltration des Knochenmarks wird in etwa 40 - 60% der Fälle beobachtet. Eine Infiltration (Befall) der Haut ist bei NHL wesentlich häufiger als beim Hodgkin-Lymphom (insgesamt aber selten) und auch Leber und Milz sind häufiger betroffen. Nach mehrfachen Überarbeitungen wurde unter dem Dach der WHO eine Klassifikation der Non-Hodgkin Lymphome erarbeitet, welche über 30 definierte Subtypen enthält. (HARRIS et al. 1999). Non-Hodgkin-Lymphome und Hodgkin Lymphome repräsentieren ca. 4-5% der neu aufgetretenen hämatologischen Neoplasien in Nordamerika und Europa (Tendenz steigend) (JEMAL et al. 2004). Die Ursachen für diesen – auch unabhängig von der zunehmenden Verschiebung der Alterspyramide zu beobachteten Anstieg sind nicht klar. Nachgewiesen ist jedoch eine altersassoziierte Zunahme der Inzidenz. Maligne Lymphome stehen inzwischen an fünfter Stelle der Inzidenz bösartiger Erkrankungen nach Brustkrebs, Prostatakrebs, Lungen- und Kolonkarzinom. 9 2.2 Molekulargenetische Aspekte und virale Assoziationen Charakteristisch für die Non-Hodgkin Lymphome der B-Zellreihe ist die Translokation eines Proto-Onkogens an die Gene der Immunglobulinrezeptoren. Bis zu 20% der aggressiven Lymphom, vorwiegend vom zentroblastischen Typ, weisen die für zentroblastisch-zentrozytische (follikuläre) Lymphome typische Translokation (t 14;18) mit Beteiligung des bcl-2 Gens auf. Die Translokation (t 8;14) mit Beteiligung des myc-Onkogens liegt beim Burkitt-Lymphom vor. Während das HTLV-1-Retrovirus (Human T-Cell Lymphotrophic Virus I) eine pathogenetische Relevanz für einen Teil der T-Zell-Lymphome im ostasiatischen Raum und der Karibik hat (HTLV-I-positives T-Zell-Lymphom/Leukämie) und etwa 5% der mit HTLV-I infizierten an einem Lymphom erkranken, scheint das HIV-Virus nicht direkt an der Lymphomentstehung beteiligt zu sein (MANNS et al. 1999). EBV DNA wird in 95% der Fälle des endemischen und zu einem geringen Prozentsatz bei sporadischen Burkitt-Lymphom’s gefunden, wobei der Beitrag zur Lymphomgenese unklar bleibt (YOUNG et al. 2003). 2.3 Die Verkürzung der Telomere und die Bedeutung des Enzyms Telomerase Telomere sind die körperlichen Enden der linearen eukaryoten Chromosomen. Sie sind Nucleoproteinkomplexe, die chromosomale Enden vor Degradation schützen (De LANGE 2002). Die repetitive Sequenz eines Telomers (TTAGGG)n wurde erstmals bei dem Wimperntierchen Tetrahymena (Ciliata) beschrieben (BLACKBURN und GALL 1978). Die Telomere menschlicher Chromosomen bestehen aus bis zu 2000 Wiederholungen der Sequenz 5'-TTAGGG-3'. Aufgrund der Richtungsgebundenheit der DNS Synthese durch die Polymerase I (5’->3’) ergibt sich jeweils am Ende der DNS Replikation während einer Zellteilung ein Verlust von ca. 100 Basenpaaren, d.h. etwa 16 TTAGGG- Wiederholungen (HARLEY et al. 1990). Nach 125 Mitosen (16 x 125 = 2000) sind die Telomere dann theoretisch aufgebraucht, wonach die Zelle sich nicht weiter ohne Verlust von genetischer Information teilen kann (WATSON 1972). Bei der Replikation der DNS werden zunächst die beiden komplementären Stränge mit Hilfe von Enzymen voneinander 10 getrennt. Jeder Einzelstrang wirkt jetzt als Matrize, an der ein neuer komplementärer Strang gebildet wird. An die nun ungepaarten Basen der DNA lagern sich RNSStarter an, danach wird das Tochtermolekül mit Hilfe des Enzyms DNS-Polymerase in 5'-3'-Richtung verlängert, indem sich anlagernde Nukleotide miteinander verbunden werden (HARLEY et al. 1991). Nicht ohne Grund wird daher die Länge der Telomere in Verbindung mit dem Alterungsprozess gebracht, denn Zellteilung kann nicht unbegrenzt häufig ablaufen und ist durch die Telomerlänge eingeschränkt (ALLSOPP et al. 1992, LEVY et al. 1992). Je kürzer die Telomere sind, desto seltener können sich Zellen teilen und erneuern. Die Limitierung der Zellteilungen im Rahmen von in vitro Experimenten bezeichnet man als Hayflick-Limit (HAYFLICK 1961). Diese ist bei jedem Gewebetyp anders, weil bei der Embryonalentwicklung die Telomeraseaktivität in den verschiedenen Geweben zu unterschiedlichen Zeitpunkten abgestellt wird. Während in Körperzellen die Verkürzung der Telomere und damit Alterung unvermeidlich zu sein scheint, wäre sie in Keimzellen fatal, denn dadurch wäre eine Weitergabe von Erbinformationen irgendwann nicht mehr möglich, weil die Chromosomen zu kurz geworden sind (GREIDER et al. 1998). Dieser Gefahr beugt das Enzym Telomerase vor, ein Ribonukleoprotein mit reverser Transkriptaseaktivität, das die Telomere vor der Replikation verlängert. Das Gen für Telomerase ist beim Menschen hauptsächlich in Keimzellen (HU et al. 1997, WENG et al. 1997), in hämatopoetischen Stammzellen (WIDMANN et al. 2005), in T- und B-Zellen (NORRBACK et al. 1996, WENG et al. 1997), aber auch in Tumorzellen aktiv (KIM et al. 1994, SHAY & BACCHETTI 1997), wobei die Aktivität mit zunehmender Reifung und Differenzierung der Zellen stark abnimmt und schließlich erlischt (WRIGHT et al. 1996). 11 3` 5` Replikationsrichtung Matrizen Stränge 3` DNS Polymerase Replikationsgabel 5` DNS Polymerase OkazakiFragmente DNS Ligase Folgestrang 3` 5` Leitstrang 3` 5` Abbildung 1: Schematische Darstellung der Endreplikation. Die getrennten Elternstränge dienen den Polymerasen als Matrizen, als komplementäre Vorlagen. Für den diskontinuierlich replizierten „nachfolgenden Strang“ werden für die Polymerasen ständig sogenannte Primer (Okazaki-Fragmente) benötigt. Die Lücken zwischen zwei DNS-Abschnitten werden durch die Ligase geschlossen. Allerdings kann die einseitig begrenzte Lücke am 5´-Ende eines Tocherstranges nicht geschlossen werden – der Strang bleibt verkürzt (modifiziert nach John-W. Kimball; 2005). 12 2.4 Fragestellung der Arbeit Das Konzept der Telomerlänge als Marker für das Zellalter wurde erstmals 1992 von ALLSOP et al. Anhand eines in vitro Modells etabliert. 1999 konnten RUFER et al. an einem Kollektiv (N = 500) zeigen, dass die Telomerlänge von Lymphozyten und Granulozyten in vivo kontinuierlich über die ganze Lebenszeit abnimmt. Im Laufe der letzten Jahre konnte für viele Tumoren, auch maligne Lymphome, eine unphysiologische Verkürzung der Telomere in der Tumorzellpopulation gezeigt werden (BRUMMENDORF et al. 2000, BRUMMENDORF et al. 2001, REMES et al. 2000, DeMARZO et al., 2003). Weitere wichtige Hinweise auf einen kausalen Zusammenhang von Telomerlängenverkürzung und Lymphomgenese lassen sich aus dem Telomerase-Knockout-Mausmodell ableiten (RUDOLPH et al. 1999). In diesem Mausmodell zeigten Mäuse mit einer durch genetische Manipulation herbeigeführten Störung der Telomerase eine kontinuierliche unphysiologische Verkürzung der Telomere. Bei Beobachtung dieser Mäuse über 6 konsekutive Generationen zeigte sich in der 6. Generation eine starke Verkürzung der Telomere, begleitet von verschiedenen Autoimmunphänomenen sowie der spontanen Entwicklung von Tumoren, vor allem malignen Lymphomen. Dabei konnte besonders bei Leukozyten aus der 6. Generation der Telomerase-Knockout-Mäuse eine erhöhte chromosomale Instabilität nachgewiesen werden. Dies ist ein wichtiger Hinweis auf einen kausalen Zusammenhang von Telomerlänge und chromosomaler Instabilität. In dieser Arbeit sollte untersucht werden, ob Telomere in Leukozyten von Patienten mit aggressivem Lymphom im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen als Hinweis auf mögliche erhöhte chromosomale Instabilität verkürzt sind. Im Detail soll dabei untersucht werden, ob eine Telomerlängenverkürzung bereits vor maligner Transformation besteht. Weiterhin sollte geklärt werden, ob die Patienten eine korrekte Telomeraseaktivierung zeigen. Es war also zu prüfen, ob eine Korrelation zwischen der Telomerase-Aktivität und der resultierenden Längenveränderung an den Telomeren besteht. 13 3. Material und Methoden 3.1. Chemikalien und Kits Herstellerfirma Firma Amersham Pharmacia Biotec AB, Uppsala, Schweden Verwendete Chemikalien Ficoll-Paque Firma Applied Biosystems, Darmstadt PNA-Probe, (5’) N-Terminal Single-Label (FITC) Firma Becton Dickinson, Heidelberg FACS-Flow, FACS-Rinse Firma Caltag, Hamburg FITC labelled beads Quantum 24 Firma DeltaSelect, Pfullingen Aqua Spüllösung Firma Exciton, München LDS 751 Firma Gibco, Karlsruhe Penicillin-Streptomycin, Fetales Kälberserum (FCS) HEK 293 Zellen MACS CD19- und CD3-Reagent (Magnetic beads) Firma Miltenyi Biotec, Bergisch Gladbach Becton Dickinson, Heidelberg, Deutschland Exciton, München, Deutschland Firma PAA Laboratories, Linz, Österreich Anti-CD3FITC, Anti-CD19PE LDS 751 1x Dulbecco’s Phosphate Buffered Saline (PBS) RPMI 1640 Firma Roche Group, Mannheim SYBR Green I, MgCl2 Gibco, Karlsruhe, Deutschland Firma Sigma-Aldrich, Steinheim HEK 293 Zellen Deionisiertes Foramid, Tris-Hydrochlorid (TrisHCl), Dextran, MW 482 g/mol, Ethylendiamintetraacetat (EDTA), Polyoxyethylensorbitan Monolaurat (Tween 20) Firma VWK, Darmstadt Borsäure, Natriumchlorid, Dextrose, Natriumacetat Natriumhydroxid, Hepes, Trinatriumcitratdihydrat, Salzsäure 5 M, Trypanblau, Acetessigsäure, Bovines Serumalbumin (BSA), Dimethylsulfoxid (DMSO) 14 3.2. Puffer und Lösungen Verwendete Puffer und Lösungen Äqualibrierungspuffer Zusammensetzung 5% Dextrose, 10 mM Hepes, 0,1 % BSA Complete Medium (CM) 2,5 ml Penicillin-Streptomycin, 50 ml FCS, 500 ml RPMI 1640 (1x) Dextranlösung 3 % Dextran, 0,9 % NACl, auffüllen auf 1 Liter mit H2O Einfriermedium 100 µl DMSO, 400 µl FCS, in Cryotubes (Nunc), 1,8 ml Hybridisierungspuffer I 75 % deionisiertes Formid, 20 mM NaCl, 20 mM Tris (pH 7,1), 1 % BSA MACS-Puffer 0,5 % BSA, 2mM EDTA in 1 Liter PBS Lösen und steril filtrieren Wash-Lösung 75 % deionisiertes Formamid, 0,1 % BSA, 10 mM Tris, 0,1 % Tween 20 3.3. Geräte und Verbrauchsmaterialien Herstellerfirma Firma Air liquide, Kryotechnik, Düsseldorf verwendete Geräte und Materialien Stickstofftank Ranger Firma Assistent, Sondheim Kanülen Microlance Nr. 20 Firma Biometra, Göttingen Heizblock TRIO-Thermoblock Firma Bio-Rad Laboratories, München BioRad-Trocner Model 583 Gel-Dryer Firma Eppendorf, Leipzig Pipetten „Reference“, Automatische Pipettierhilfe „Easypet“ Firma Griener bio-one, Frickenhausen Zentrifugenröhrchen, 5 ml Firma Heidolph, Kelheim Vortex Reax 2000 Firma Heraeus, Hanau Firma Hermle Gosheim Firma Igefa, Saarbrücken Sterilbank Hera safe, Brutschrank Hera Cell Zentrifuge, Z 383 K Frischhaltefolie Firma Kirsch, Offenburg Kühlschrank 15 Firma KNF Neuberger Laboport, Freiburg Absaugpumpe Firma Leica, Wetzlar Mikroskop DMIL Firma Mettler Toledo, Greiffensee Waage P1210 Firma Miltenyi Biotec, Bergisch Gladbach Vario-MACS, MS-Säulen, Filter 30 µm Firma Nalgene, Rochester, NY, US Sterilfilter, Cryo 1 °C Freezing Container Firma Nunc, Wiesbaden Einfrierröhrchen, -70 °C-Gefrierschrank Advantage, 4-well-Platten Nunclon Surface Firma Sarstedt, Nümbrecht Zentrifugenröhrchen 50 ml, Pipettenspitzen, serologische Pipetten 5 ml, 10 ml und 50 ml Firma Roche Group, Mannheim LightCycler-System 16 3.4. Patienten und Methoden 3.4.1. Patienten Bei den Lymphompatienten handelte es sich um Patienten, welche aus dem Studienkollektiv der Deutschen Studiengruppe für hochmalignen Non-HodgkinLymphome (=DSHNHL), rekrutiert sind. Diese Patienten willigten schriftlich sowohl in die Teilnahme an einer klinischen Studie, als auch in die Durchführung wissenschaftlicher Begleituntersuchungen ein. Die Einwilligungsbögen wurden zentral bei der Studienkommission gesammelt und können dort angefordert werden. Bei den gesunden Probanden handelte es sich um altersgleiche gesunde Erwachsene, welche nicht an einer Tumor- oder Autoimmunerkrankung erkrankt waren. Die schriftliche Einwilligung der Probanden wurde im onkologischen Labor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I aufbewahrt. Die Durchführung der Blutentnahmen sowie die Datenspeicherung wurde von der lokalen Ethikkommission genehmigt. Im Einzelnen lagen bei den Patienten folgende histologische Subtypen vor: Diffus Großzellig n = 25, Folliculäres Lymphom Grad III n = 6, Lymphoblastisches Lymphom n = 3, primäres mediastinales großzelliges Lymphom n = 1. 3.4.2. Zellzählung Die Zellzählung wird in einer Neubauer-Zählkammer durchgeführt. Sie besteht aus neun großen Quadraten mit einem Volumen von je 0.1 µl, von welchen 8 nochmals in 16 kleinere Quadrate unterteilt sind. Zur Zählung wurden 10 µl Zellsuspension mit dem gleichen Volumen 0.3 prozentige Trypanblaulösung gemischt und 10 µl dieses Gemisches wurden zwischen Deckglas und Kammer pipettiert. Unter dem Mikroskop wurden vier mal 16 Felder ausgezählt und der Mittelwert errechnet. Um die Zellzahl pro Milliliter Zellsuspension zu ermitteln, wurde dieser Mittelwert mit dem Verdünnungsfaktor und 104 multipliziert, wobei die durch Trypanblau angefärbten toten Zellen bei der Zählung nicht berücksichtigt wurden. 17 3.4.3. Einfrieren und Auftauen von Zellen Die Proben der zu untersuchenden Zellen wurden in einem DMSO haltigen Medium in Flüssigstickstoff gelagert. DMSO verhindert die intrazelluläre Ausbildung von Kristallen und schützt die Zellen. Nach Bestimmung der Zellzahl wurden die Zellen bei RT mit 1350 RPM für 10 min zentrifugiert, der Überstand verworfen und das Zellpellet mit 500 µl Complete Medium (CM) resuspendiert. 1 x 106 Zellen/ml wurden unter der Sterilbank entsprechender Menge Einfriermedium resuspendiert und zügig je 1.5 ml in Gefrierröhrchen, die auf Eis gelagert waren, pipettiert und die Zellen sofort auf Eis gelegt. Die Gefrierröhrchen wurden in einer Einfriervorrichtung langsam, mit ungefähr 1° C pro Minute bis auf -80° C abgekühlt. Anschließend wurden die Gefrierröhrchen für die langfristige Aufbewahrung direkt in Flüssigstickstoff überführt. Anonyme Angaben zur Person, Zellart, Datum und der genaue Lagerort der Proben wurden in einer Datenbank gespeichert. Das Auftauen der Zellen erfolgte möglichst rasch in 37° C Wasserbad, wonach die Zellen direkt in das Kulturmedium gegeben wurden. 3.5. Aufreinigung und Vorbereitung der Zellen 3.5.1 Separation peripherer mononukleärer Zellen Die Isolation mononukleärer Zellen erfolgt aus heparinisiertem Vollblut mittels Dichtegradientenzentrifugation. Als Trennmedium dient Ficoll-Paque mit einer Dichte von 1.077 +/- 0.001 g/ml. Ungefähr 5 ml Blut wurden mit 4 ml RPMI 1640 verdünnt und vorsichtig in einem 15-ml-Zentrifugenröhrchen auf 4 ml Trennmedium überschichtet. Die nach dem Zentrifugieren (2000 RPM; RT; 20 min) zwischen Plasma und Trennmedium entstandene homogene Bande aus mononukleären Zellen wurde abpipettiert. Bei der Zentrifugation von auf Ficoll-Paque liegendem Blut konnten die Erythrozyten den dichten Ficoll-Paque durchdringen, wogegen die restlichen Bestandteile (Lymphozyten und Monozyten) in den Schichten im oder über dem Ficoll-Paque zurückgeblieben waren. Die Zellen wurden zweimal in CM gewaschen und anschließend in der Neubauer-Zählkammer nach Färbung mit Trypanblau gezählt. 18 Plasma Mononukleäre Zellen Ficoll-Paque® Erythrozyten Granulozyten Thrombozyten Abbildung 2: Schema zur Dichtegradientenzentrifugation. Durch Zentrifugation mit Ficoll-Paque® von Vollblut kommt es zu einer Separation der mononukleären Zellen von den polymorphkernigen Leukozyten und Erythrozyten. 3.5.2. Magnetische Zellseparation Die Isolierung entsprechender Zellpopulationen erfolgt durch immunomagnetische Separation mittels supermagnetisierbarer Partikel (Mikrobeads). Dieses Trennsystem arbeitet nach dem Prinzip der „high gradient“ -magnetischen Separation unter Verwendung Ziege-anti-Maus-IgG-Konjugierter Anreicherung von Microbeads, Maus-anti-Mensch-IgG-gebundenen Zellen welche eine aus einer Gesamtpopulation ermöglichen. Ein die Separationssäule mit einer Matrix aus rostfreiem Edelstahl umschließendes Magnetfeld bewirkte die Anheftung der partikelmarkierten Zellen an den dünnen Drähten der Stahlmatrix. Im Rahmen dieser Promotionsarbeit wurden Mini-MACS-Zellseparationsgerät und MS-Säulen (Firma Miltenyi; Kapazität 1 x 107 Zellen) verwendet. Die Reibungskraft des die Säule durchfließenden MACS-Puffers eluierte die unkonjugierten Zellen (MILTENYI et al., 1990). 19 3.5.3. Immunomagnetische Separation von B- und T-Lymphozyten Die Isolierung B- und T- Zellpopulationen erfolgte im Anschluss an die Separation peripherer mononukleärer Zellen als sogenanntes positives Anreicherungsverfahren. Dabei wurden die vorhandenen mononukleären Zellen mit einem für das jeweilige Antigen (CD19 und CD3) spezifischen Antikörper markiert. Im Rahmen dieser Arbeit wurden zunächst die B-Zellen und anschließend die T-Zellen isoliert. 1 x 107 Zellen wurden mit je 80 µl MACS-Puffer resuspendiert, dann mit je 20 µl Microbeads (Ziegeanti-Maus-IgG, Firma Miltenyi Biotec, Bergisch Gladbach) vermischt und anschließend für 15 min bei 4 ºC inkubiert. Nach zweimaligem Waschen (10-20x Zellsuspensionsvolumen) mit MACS-Puffer (1350 RPM, 10 min, 21 ºC) erfolgte das Auftragen der Suspension auf die vorher mit 500 µl MACS-Puffer gewaschener Separationssäule. Der Durchfluss wurde in einem 15 ml Gefäß gesammelt. Die Säule wurde 3 Mal mit MACS-Puffer gewaschen. Danach wurde die Säule aus dem Magnetfeld entfernt und in ein vorbereitetes 15 ml Gefäß platziert. 1000 µl MACSPuffer wurden nun mit Hilfe eines Säulentemels vorsichtig durch die Säule gedrückt, die magnetisch markierten Zellen eluiert, nach Zählung in der Neubauer-Zählkammer pelletiert und eingefroren. Nach dem gleichen Prinzip wurden CD3-positiven und CD19-positiven Lymphozyten aufgereinigt. Die Qualität der magnetischen Zellseparation wurde durch durchflusszytometrische Analyse am FACScalibur (Becton Dickinson, Heidelberg) mit PE-markierten antiCD3- und anti-CD19-Mab (Becton Dickinson) überprüft. Das Trennverfahren ergab eine Reinheit der jeweils anzureichernden Populationen von > 90 %. 20 Aufreinigung aus PBMC PBMC Markierung mit Mikrobeads-konjungierten AK CD3 (T-Zellen) CD19 (B-Zellen) markierte PBMC Sortierung Vario-MACS Positiv-selektionierte Zellen ( B-Zellen, T-Zellen) unkonjungierte PBMC Abbildung 3: Positive Selektion von B- und T-Lymphozyten. Die Isolation von CD3+ T-Lymphozyten und CD19+ B-Lymphozyten erfolgte durch immunomagnetische Separation mit an monoklonale Antikörper gekoppelte Mikrobeads. 21 3.6. Isolierung der Granulozyten Die Isolierung der Granulozyten erfolgt im Anschluss an die PBMC Separation aus dem die Erythrozyten enthaltenden Pellet. Das in Abb. 1 gebliebene ErythrozytenGranulozyten-Pellet wurde mit gleicher Menge PBS aufgefüllt. Dann wurde ebensoviel Dextranlösung hinzugefügt und gut gemischt. Die Erythrozyten nahmen das Dextran auf und sinken dann auf den Boden des Gefäßes. Nach einer Stunde Inkubationszeit in Raumtemperatur wurde der granulozytenreiche Überstand abpipettiert und bei 1350 RPM für 10 Minuten zentrifugiert. Anschließend wurde das Pellet für 30 Sekunden in 2,5 ml 0,2 % NaCl resuspendiert. Dies bewirkte eine hypoosmolare Lyse der restlichen Erythrozyten. Neutralisiert wurde mit 2,5 ml 1,6 % NaCl, was wieder zu einer physiologischen Salzkonzentration von 0,9 % NaCl führte. Die Granulozyten wurden dann bis zur Analyse in Gefrierröhrchen tiefgefroren. 3.7. Immunologische Testverfahren 3.7.1. Immunfluoreszenz und Durchflusszytometrie (FACScalibur) Die Immunfluoreszenz besitzt gegenüber der Immunzytochemie den Vorteil, dass viele Zellen getestet und keine Veränderung der antigenen Strukturen durch Fixative hervorgerufen werden. Ferner erlaubt sie die Objektivierung und Quantifizierung der Testergebnisse mittels Durchflusszytometrie. Die Durchführung der Immunfluoreszenzanalysen und ihre durchflusszytometrische Auswertung erfolgte unter leichten Modifikationen nach den Angaben von PARKIS et al., (1986). Zur Analyse der mit dem ‚FACScalibur’-Durchflusszytometer gewonnenen Daten wurde die Software des Herstellers angewendet (Cell Quest PR0, Becton Dickinson, Heidelberg). Die zur Zellmarkierung verwendeten Fluoreszenzfarbstoffe wurden durch einen Argonlaser bei 488 nm angeregt. Die spezifischen Emissionssignale wurden mittels Photodetektoren und ihnen vorgeschalteten Filtern gemessen, wobei diese nur den für jeden Farbstoff charakteristischen Anteil des Emissionsspektrums passieren ließen. Dieser charakteristische Bereich lag für Fluorescein (Fluoresceinthiozyanat = FITC) bei 530 nm. Das aufgefangene Signal erhielt eine über vier Dekaden reichende logarithmische Verstärkung. 22 3.7.2. Telomerlängenmessung („Flow-FISH“ = Fluoreszenz in situ Hybridisierung) Eine Methode der Telomerlängemessung ist eine Kombination aus Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) und Durchflusszytometrie: Flow-FISH (RUFER et al.,1998). Die Durchflusszytometrie ist eine Methode zur Analyse von Zellen in Suspension auf der Grundlage von Fluoreszenz- und Streulichteigenschaften. Die Kombination aus FISH und Durchflusszytometrie ermöglicht eine Aussage über die Telomere in individuellen Zellen und bringt den Vorteil mit sich, dass auch ruhende Zellen analysiert werden können. Zur Hybridisierung wird eine fluoreszenzmarkierte Peptid-Nuklein-Acid (=PNA) Probe verwendet. Diese bietet gegenüber konventionellen DNS-Sonden den Vorteil, stärker und spezifischer an die denaturierten DNS-Einzelstränge zu binden. (EGHOLM et al., 1993). Im Falle des Austausches des Strangrückgrats handelt es sich um nicht-natürliche Peptid- oder Polyamid-Nucleinsäuren (PNA), deren Nucleobasen-tragendes Peptid-Rückgrat jedoch strukturell dem Nucleobasen-tragenden Zucker-Phosphat-Rückgrat natürlicher Nucleotide ähnlich ist (NIELSEN et al. 1991; EGHOLM et al. 1993). Der Strukturvergleich zwischen beiden Nucleinsäure-Arten ist in Abb. 4 dargestellt. 23 Abbildung 4: Strukturvergleich von PNA und DNS. Eine Peptid-Nukleinsäure, sog. PNA (peptide nucleic acid) ist ein DNS-analoges Molekül, in dem eine N-(2aminoethyl)glycin-Struktur die normale Zucker-Phosphat-Struktur des Rückgrats der DNS ersetzt. Die Monomereinheiten (R) sind peptidisch verknüpft. B steht für die Basen Thymin, Adenin, Guanin und Cytosin (modifiziert nach Egholm et al. 1993). 24 3.7.3. Zellvorbereitung Durch Äquilibrierung der aufgetauten zu untersuchenden Zellen in einem Dextrosehaltigen Puffer wird ein eine übermäßige Zellfragmentierung in den folgenden Schritten des Protokolls, vermutlich durch die protektive Wirkung der Dextrose im Hinblick auf den Zellmetabolismus (BAERLOCHER et al., 2001) verhindert. Pro Untersuchung wurden zwischen 600.000 bis 1 Million Zellen benutzt, die zuvor in Einfriermedium eingefroren waren. Zunächst wurden die Zellen auf 10 ml mit PBS aufgefüllt und 7 Minuten bei 900 g zentrifugiert. Das Pellet wurde dann in 1 ml Äquilibrierungspuffer resuspendiert. Es wurde dann nochmals für 7 Minuten bei 900g zentrifugiert, danach wurde der Überstand vollständig abpipettiert. Es ist äußerst wichtig, den Äquilibrierungspuffer ganz abzupipettieren, da ansonsten eine deutliche Beeinflussung der Telomerlänge bei unklarem Mischungsverhältnis Äquibilisierungs/Hybridisierungspuffer-Puffer entsteht. 3.7.4. DNS-Denaturierung Die Zellen wurden in 100 µl Hybridisierungspuffer pro 100.000 Zellen vorsichtig und blasenfrei resuspendiert. Die Lösung wurde 10 min bei Raumtemperatur inkubiert, was die Porenbildung der Zellen zur Folge hatte, um der Telo-PNA Sonde in einem späteren Schritt die Penetration durch die Zellmembranen in den Zellkern zu ermöglichen. Dann erfolgte die Denaturierung der Zellen im Heizblock bei 85° C (Lymphozyten) bzw. 87° C (Granulozyten) für 16 Minuten. Die Proben werden für 2 min auf Eis gestellt und anschließend für 2 Sekunden zentrifugiert. 3.7.5. DNS-Hybridisierung Es 0,03 wurde µg/100000 Zellen Telo-PNA zugegeben, also zu einer Endkonzentration von 0,3µg/ml und kurz mittels eines Vortex gemischt. Die Proben wurden dann für 90 min in einer Dunkelkammer aufbewahrt. In dieser Zeit kann sich die komplementäre Telo-PNA an die DNS anlagern, so dass alle Telomere mit TeloPNA besetzt sind. 25 3.7.6. Waschschritte und DNS-Gegenfärbung Die DNS Gegenfärbung ist eine interne Qualitätskontrolle und dient bei der nachfolgenden durchflusszytometrischen Untersuchung der Identifizierung von so genannten ‚Doubletten’, d.h. Ereignissen bei welchen das Durchflussytometer fälschlicherweise zwei Zellen als singuläres Event erfasst, was aufgrund der in zwei Zellen doppelt vorhandenen Telomere zu einem falsch hohen Telomerfluoreszenzsignal führt. Die Proben wurden dreimal mit je 1 ml WASH-Lösung gewaschen (4200 RPM, 7min), um die nicht gebundene Telo-PNA auszuspülen. Der Überstand wurde bis auf 100 µl abgesaugt. Die Proben wurden dann mit 400 µl LDS 751, dem Farbstoff, der sich in Dopplelstrang-DNS einlagert, für mindestens 30 min bei Raumtemperatur inkubiert. Anschließend wurden die Proben bei 4° C bis zur Analyse gelagert. Flow-FISH (Fluoreszenz in situ Hybridisierung) Zellseparation/-präparation DNS-Denatuierung Hybridisierung mit Telomer PNA-Probe Waschschritte DNS-Gegenfärbung Anlayse am Durchflusszytometer Abbildung 5: Prinzip der Telomerfärbung. Zusammenfassung der einzelnen Schritte des Flow-Fish Protokolls zur Telomerlängenmessung. 26 3.7.7. Analyse am Durchflusszytometer und Auswertung Die Messung der Telomerlänge erfolgt durch quantitative Fluoreszenzmessung anhand der hybridisierten, mit Fluorescein isothiocynate gekoppelten Telo-PNA an einem FACSCalibur bei 488 nm mit Hilfe der Software CellQuest Pro. Um die täglichen Schwankungen auszugleichen, wurden FITC (fluorescein isothiocynate)konjugierte Beads (Abbildung 6,7) benutzt, die jeweils definierte Mengen an Fluoreszenz aufweisen, die sogenannten MESF (Molecules of equivalent soluble fluorocrome). Diese wurden an jedem Messtag zusätzlich zu den Proben getestet. Des Weiteren wurden die Ergebnisse in Relation zur Probe eines Probanden mit zusätzlicher Negativkontrolle gesetzt, die an jedem Tag mitgemessen wurde. Die Negativkontrolle wurde von den Messwerten abgezogen. Die Zellen können über die Lichtstreuung im Dunkelfeld nach ihrer Größe (=FSC) und Granularität (=SSC) beurteilt werden. Abbildung 6: Darstellung von FITC-konjugierten Beads. Dargestellt ist die Größe der beads (FSC, Durchflusszytometer. x-Achse) und deren Granularität (SSC, y-Achse) am 27 Um Daten bestimmter Experimente an verschiedenen Tagen zu vergleichen und um die täglichen Schwankungen der einzelnen Komponenten des Durchflusszytometers korrigieren zu können, wurden zu Beginn eines jeden Experiments FITC-markierte Beads gemessen. Die Bead-Lösung enthielt fünf unterschiedliche FITC-markierter Teilchen, die alle mit einer definierten Anzahl von Fluoreszenzmolekülen (molecules of equivalent soluble fluorochrome, MESF) gekoppelt waren (Abbildung 7). Die vor jedem Experiment gemessene mittlere Fluoreszenz für jeden der fünf verschiedenen Fluoreszenzpeaks wurde benutzt, um eine Kalibrationskurve zu erstellen und so die Umrechnung der gemessenen Fluoreszenzintensitäten in die Fluoreszenzeinheit MESF zu ermöglichen. Zur Umrechnung der mittleren Telomerfluoreszenz von Lymphozyten oder Granulozyten in MESF wurde ein Diagramm zur Umrechnung der Kanäle erstellt (Abbildung 8). Außerdem wurden die Ergebnisse zur Probe eines Probanden in Relation gesetzt, die an jedem Tag mitgemessen wurde. Abbildung 7: Fluoreszenzintensitäten der fünf FITC-konjugierten Beads. Dargestellt ist auf der X-Achse die FITC Fluoreszenz (logarhythmisch, Angabe in Kanälen = Channel) sowie die Anzahl der detektierten Beads auf der Y-Achse. Die einzelnen Beads konnten klar anhand der definierten Fluoreszenz unterschieden werden. 28 350000 300000 250000 MESF 200000 150000 100000 50000 0 -50000 0 50 100 150 200 250 300 350 400 Channnel Abbildung 8: Eichgerade für die Auswertung der Flow-FISH Messergebnisse. Umrechnung der Channel-Werte (sind auf der x-Achse aufgetragen) zu MESF (= YAchse) durch die Messung der FITC-konjugierte Beads. Abgebildet ist die resultierende Regressionsgerade: y = 1019,8x – 2753,5 ; R²=0,9996. 3.7.8. Lineare Regressionsanalyse Mit Hilfe der linearen Regressionsanalyse bestimmten wir den bp-Verlust pro Jahr in Patienten und gesunden Probanden. Jeder Wert der Telomerlänge, der in Basenpaaren ermittelt wurde, wird gegen den Wert, der mit der FACS-Methode in MESF gemessen wurde, aufgetragen. So kann eine Regressionsgerade ermittelt werden; mit deren Hilfe sich Basenpaaren in MESF-Einheiten umrechnen lassen (Abbildung 9). 29 Telomerlänge in Basenpaaren 10500 10000 9500 9000 8500 8000 7500 18000 20000 22000 24000 26000 28000 30000 Telomerelänge in MESF Abbildung 9: Korrelation der per FlowFISH und per Southern Blot gemessenen Telomerlänge. Die Telomerlänge jedes einzelnen der 12 Probanden (gemessen in der Southern Hybridisierung) wurde gegen die in der Flow-FISH-Methode gemessenen Werte aufgetragen. Die Korrelation lag bei R = 0,76. Die Regressionsgerade hat die Formel f(x) = 3070 + (0,24*x), x wird für die MESF eingesetzt. Die mittlere spezifische Telomerfluoreszenz der Lymphozyten bzw. Granulozyten wurde durch Subtrahieren der durchschnittlichen Fluoreszenz der Leerwerte (Probenansatz ohne PNA-Telomerprobe) von den durchschnittlichen Fluoreszenzwerten des gleichen, aber mit der FITC-markierten PNA-Probe („Telomere“) hybridisierten Probenansatzes ermittelt (Abbildung 10), wobei die Granulozyten allerdings eine höhere Eigenfluoreszenz als die Lymphozyten zeigen. Um die Telomerlänge in bp angeben zu können, müssen gleiche Proben per FlowFish und Southern Blot bestimmt werden. 30 Abbildung 10: Beispiel der Histogramme zur Darstellung der am FACS gemessenen Fluoreszenzintensitäten. Das rote Histogramm stellt die Fluoreszenzintensität der mit der Telomersonde markierten Zellpopulation dar, das weiße Histogramm die Autofluoreszenz der Negativkontrolle. 3.8. Statistische Auswertung Um die Korrelation der Telomerlängen von Granulozyten und Lymphozyten zueinander zu ermitteln, wurde der Pearson-Korrelationskoeffizient ermittelt. Die statistische Auswertung erfolgte mit den Programmen SigmaPlot, SigmaStat und MS Excel. Es wurde eine lineare Regressionsanalyse für den Vergleich (Granulozyten, CD19, CD3) von Patienten und Probanden durchgeführt. In der einfachen (bivariaten) linearen Regressionsanalyse wird der Einfluss einer unabhängigen Variablen X (Synonyme: Regressor, exogene Variable) auf eine abhängige Variable Y (Synonyme: Kriterium, Regressand, endogene Variable) untersucht. Die Kausalitätsrichtung (Bestimmung der Variablen als unabhängig, bzw. abhängig) wird theoretisch festgelegt und geht der Regressionsanalyse voraus. Des Weiteren wird eine lineare Beziehung zwischen der bzw. den unabhängigen Variable(n) und der abhängigen Variable vorausgesetzt (BALTES-GÖTZ, 2005). Mit Hilfe des Fisher exact Tests wurde die Hypothese bei Größen n < 5 überprüft. Das Signifikanzniveau wurde auf 5% (p<0.05) festgelegt. Die Korrelationen wurden mit linearer Regressionsanalyse untersucht. 31 3.9. Bestimmung der Telomeraseaktivität Die Telomeraseaktivität wird über eine enzymatische Reaktion in Verbindung mit einer Amplifikation durch PCR bestimmt (WIDMANN et al., 2005). Dabei wird die zytoplasmatische Proteinfraktion der entsprechenden Zellen isoliert (enthält das Enzym Telomerase) und zusammen mit einer telomeregleichen Matrize (welche gleichzeitig als Primer für die anschließende PCR fungiert) für 30 Minuten bei 30 Grad Celsius inkubiert. Direkt im Anschluss erfolgt die Amplifikation der durch Telomerase verlängerten Matrizen im Rahmen einer Real-Time PCR. Der gesamte Reaktioszyklus (Enzymatische Reaktion und PCR) erfolgt in einem geschlossenen Glaskapillarensystem, welches für die Durchführung der PCR mit Hilfe des LightCycler Instruments (Roche) vorgesehen ist. 3.9.1 Proteinisolation Die schockgefrorenen Zellen (1-2 x 106) wurden in 50 µl CHAPS- Puffer (+ 1µl RNase-inhibitor) resuspendiert und anschließend bei 4° C für 30 min inkubiert. Die Zellsuspension wurde dann für 30 min bei 12000 RPM und 4° C zentrifugiert. Das Zelllysat wurde abpipettiert und bei -20° C bis zur Analyse eingefroren. 3.9.2 Ansatz zur Messung der Telomeraseaktivität Die äquivalente Menge an Protein aus 1000 Zellen der zu untersuchenden Zellfraktion wurde mit DNA-Polymerase (FastStart DNA Master SYBR GreenHot, enthält SYBR Green sowie Oligonucleotide), Magnesium sowie den Primern TS (Sequenz: 5'-AATCCGTCGAGCAGAGTT-3', KIM et al., 1997) und ACX (Sequenz: 5'-GCGCGG[CTTACC]3CTAACC-3', KIM et al., 1997) inkubiert. Protokoll: - 0,4 µl MgCl2 (25 mM) - 2,0 µl LightCycler – FastStart DNA Master SYBR Green Ι - je 1 µl TS und je 1ul ACX Primer - Proteineluat von 1000 CD19+ Zellen (enthält Telomerase) - A.dest (PCR Grade) ad 20 µl Alternativ wurden anstatt der Proteine aus CD19+ Zellen als Kontrollen zugegeben: 32 - 0,8 µl HEK 293 (1000 Zellen) (Positivkontrolle mit Telomeraseaktivität) - 0,8 µl HEK 293 (1000 Zellen) hitzeinaktiviert (Negativkontrolle ohne Telomeraseaktivität) 3.9.3 Telomerverlängerung Die Telomerverlängerung bei vorhandener Telomeraseaktivität erfolgte in einem Brutschrank bei 30 Grad Celsius für exakt 30 Minuten in den Glaskapillaren. Danach wurden die Glaskapillaren unmittelbar in das Lightcyclersystem übergeführt. Zur Vermeidung weiterer Verlängerung des (telomergleichen) Primers TS erfolgte zunächst als erster Schritt eine Hitzebehandlung mit 95 Grad Celsius für 10 Minuten, was zur irreversiblen Denaturierung der Telomerase führte. Gleichzeitig wurde dadurch die im FastStart Mix enthaltene Polymerase aktiviert. 3.9.4 Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) Das Prinzip der PCR basiert auf einem dreiteiligen Reaktionszyklus (Denaturierung, Annealing und Amplifikation), welcher mehrfach durchlaufen wird. Die Vorteile dieses REAL-Time PCR-Assays zur Telomerasebestimmung gegenüber älteren Methoden liegen im Verzicht auf radioaktiv-markierten Komponenten, einer deutlich verkürzten Analysezeit, verbesserte Sensitivität und Effektivität (HOU et al., 2001). Die Quantifizierung des PCR Produktes erfolgt in den Glaskapillaren (fluorimetrische Bestimmung). Das optische System aus einer blauen High-Performance-Diode (blaue LED) als Energiequelle, die mit einer Wellenlänge von 470 nm +/- 40nm die Proben zur Fluoreszenz anregt. Das emittierte Licht der Proben wird über Spiegel und einen Photomultiplier in einen der drei Analyskanäle geleitet, in dem die emittierte Wellenlänge der Probe analysiert wird (WITTWER et al., 1997a; WITTWER et al., 1997b). Im ersten Schritt wurde bei einer Temperatur von 95° C (20 Sekunden) die Template DNS denatuiert (Auseinanderweichen der beiden komplementären Einzelstränge). Danach wurde der Reaktionsansatz auf die Annealing-Temperatur abgekühlt (60 Grad, 30 Sekunden). Zuletzt erfolgte bei einer Temperatur von 72° C (50 Sekunden) durch das Enzym Polymerase die von den Oligonukleotiden ausgehende DNS- 33 Dopplelstrangsynthese. Dieser dreiteilige Zyklus wurde insgesamt 35 Mal durchlaufen. Zur Minimierung von Kontamination wurden sämtliche Reagenzien unter der sterilen Werkbank mit einem ausschließlich für PCR reservierten Pipettensatz pipettiert. Weiterhin wurde bei der Durchführung der PCR die räumliche Trennung von PCR Maschine, Endprodukten und Pipettierplatz praktiziert, um eine Rückkontamination von amplifiziertem PCR Produkt in die Pipetten zu vermeiden. Alle Proben wurden zweimal gemessen (Doppelbestimmung) und daraus der Mittelwert gebildet. Die Quantifizierung der Telomeraseaktivität der einzelnen Proben erfolgte durch Vergleich mit der Telomeraseaktivität von HEK 293 Zellen nach Etablierung einer Standardkurve mit aufsteigender HEK 293 Zellzahl (Abbildung 11). Anhand der jeweiligen Schmelzkurven der PCR Produkte wurde die Zellzykluszahl ermittelt, bei der erstmals messbares PCR Produkt im Rahmen der Amplifikation auftrat. Ein positives Ergebnis einer Telomeraseaktivität in peripheren (B-) Lymphozyten wurde als ein über der dritten Standardabweichung des Mittelwertes aller Negativkontrollen liegendes Signal definiert. Daraus konnte das Verhältnis zwischen den zu analysierenden Proben und den HEK 293 Zellen bestimmt werden. Somit konnte die Telomeraseaktivität der zu analysierenden Proben relativ zu den HEK 293 Zellen angegeben werden. Dabei entsprach eine Aktivität von 100% in B-Lymphozyten der gleichen Telomeraseaktivität von 1000 HEK 293 Zellen. Die Standardkurve der HEK 293 Zellen zeigte eine logarhythmische Beziehung von Zellzahl zu PCR Produkt (entsprechend Telomeraseaktivität) innerhalb von 2 Logstufen (R2 = 0,997) nach der Formel y = yo * ln(a)-x. Yo entsprach dabei der Zyklenzahl bei 0 HEK 293 Zellen, x der zu errechnenden Zellzahl, y der gemessenen Zyklenanzahl während der PCR und a der Geradensteigung. Nach Auflösung der Gleichung nach x konnte anhand der für jede Probe gemessener Zyklenanzahl im Rahmen der PCR die Telomeraseaktivität der Probe im Verhältnis von HEK293 Zellen gleicher Zyklenanzahl bestimmt werden. 34 30 29 Zyklus 28 27 26 25 24 23 22 1 10 100 1000 10000 Zellzahl Hek 293 Abbildung 11: Standardkurve zur HEK 293 Titration. Dargestellt sind auf der XAchse die Anzahl der für die Telomerasequantifizierung eingesetzten HEK 293 Zellen (logarthythmisch) in Beziehung zum Auftreten der PCR Produkte anhand der Zellzykluszahl (y-Achse) während der Real-Time PCR. 35 4. Ergebnisse 4. 1. Die Telomerlänge in B- und T-Lymphozyten Die Telomerlängenkinetik in peripheren Blutzellen spiegelt den zellulären Umsatz im Stammzellkompartiment des Knochenmarks wieder. Bei Erkrankungen wie dem NHL findet sich eine Reduktion der Telomerlänge in den Lymphomzellen, welche in beiden Fällen mit der Schwere und Dauer der Erkrankung sowie mit deren Ansprechen auf Therapie korreliert (REMES et al., 2000). Telomerlängenmessung in der vorliegenden Untersuchung erfolgte in CD19+ Lymphozyten und CD3 + T-Lymphozyten bei 35 Patienten im Alter Die Bvon durchschnittlich 58,2 Jahren mit neu diagnostiziertem aggressivem Lymphom und gleichaltrigen Probanden (Mittelwert 58,5 Jahre). In der Abbildung 12 und 13 wurden die Mittelwerte der Telomerlängenbestimmung von CD19+ B-Zellfraktion und CD3+ T-Zellfraktion der Lymphompatienten mit den Telomerlängen der Kontrollgruppe gegeneinander aufgetragen. Das Diagramm (Abbildung 12) der CD19+ B-Zellfraktion zeigt, dass in der Kontrollgruppe die Telomere im Durchschnitt 750 bp länger gegenüber der Lymphompatienten sind (p=0,001). In der CD3+ T-Zellfraktion (Abbildung 13) waren die Telomerlängen der Patienten ebenfalls signifikant (ca. 730 bp, p=0,002) verkürzt. In dieser Arbeit zeigten Patienten mit aggressivem Lymphom und gesunde Kontrollen längere Telomere in ihrer CD19+ B-Zellfraktion im Vergleich zu ihrer CD3+ T-Zellfraktion. Der mittlere Unterschied für Lymphompatienten war 1780 bp (p<0,001) und 1650 bp (p<0,001) für Kontrollspender. 36 35000 Telomerelänge (MESF) 30000 25000 20000 15000 10000 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Alter (Jahre) Abbildung 12: Telomerlänge in CD19+ B-Zellfraktion von Lymphompatienten (helle Kreise) und gesunde Kontrollen (schwarze Kreise). Telomerlängen gemessen an n=35 Lymphompatienten und gleichaltrigen gesunden Kontrollen im Alter von 22 und 82 Jahren mit der Flow-FISH-Methode. Die Abbildung zeigt, dass in der Kontrollgruppe die Telomere über den gesamten Altersbereich länger als bei den Lymphompatienten sind (p=0,001). 37 28000 26000 Telomerelänge (MESF) 24000 22000 20000 18000 16000 14000 12000 10000 8000 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Alter (Jahre) Abbildung 13: Telomerlänge in CD3+ T-Zellfraktion von Lymphompatienten (helle Kreise) und gesunde Kontrollen (schwarze Kreise). Die mit der Flow-FISH- Methode gemessen Telomerlängen von n=35 Lymphompatienten und gleichaltrigen gesunden Kontrollen im Alter von 22 und 82 Jahren. Innerhalb der CD3+ TZellfraktion waren die Telomerlängen der Lymphompatienten ca. 730 bp im Durchschnitt kürzer als die der Kontrollgruppe (p=0,002). 38 4.2. Die Telomerlänge in Granulozyten Zum Vergleich der Telomerlängen in den Lymphozyten wurden außerdem die Telomerlängen in den Granulozyten der gleichen Patienten und gesunden Probanden untersucht (n=18, Mittelwert 58,3 Jahre für Patienten, 58,6 Jahre für gesunde Probanden). Interessant dabei ist, dass auch die Telomerlänge in den Granulozyten im Durchschnitt ca. 580 bp (p=0,011) kürzer in der PatientenZellfraktion ist (Abbildung 14). 30000 Telomerelänge (MESF) 28000 26000 24000 22000 20000 18000 16000 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Alter (Jahre) Abbildung 14: Telomerlänge in Granulozyten von Lymphompatienten (schwarze Kreise) und gesunde Kontrollen (helle Kreise). Die Telomerlänge in den Granulozyten der Patienten-Zellfraktion ist über das gesamte Alter signifikant kürzer als in den gesunden Kontrollen (p=0,011). 39 4.3. Messung der Telomeraseaktivität Die Fähigkeit von Tumorzellen im Gegensatz zu normalen menschlichen Zellen, ein uneingeschränktes Wachstumspotential zu erlangen, wird durch die Expression bzw. Reaktivierung der Telomerase und die daraus entstehende Möglichkeit der Telomerstabilisierung erreicht. Wir analysierten in unserer Arbeit die Telomeraseaktivität in den CD19+ Lymphozyten bei 20 Patienten mit aggressivem Lymphom und 25 gesunden Probanden, weiterhin verwendeten wir 6 Fälle von CD19+ Lymphoblasten (Abbildung 15 und Tabelle 1). Es zeigte sich, dass 3/20 Fälle (15%) von peripheren B-Lymphozyten der Lymphompatienten eine niedrige Telomeraseaktivität besitzen. Im Vergleich zur Telomeraseaktivität der Kontrollgruppe ist dieses Ergebnis statistisch nicht signifikant, hier war eine Telomerase-Expression in 5/25 Fälle (20%, Fisher exact test, p=0,69) nachweisbar. Die relative Telomeraseaktivität in peripheren CD19-Lymphozyten zeigte keine Unterschied zwischen den Patienten und den Kontrollen (5.7% für Lymphompatienten gegenüber 7.9% für gesunde Kontrollen; p=0,45). Im Gegensatz dazu zeigten alle analysierten CD19+ Lymphoblasten (n=6) eine hohe Telomeraseaktivität im Vergleich zu peripheren CD19+ Lymphozyten von gesunden Probanden und Lymphompatienten (p < 0,001). Die CD19+ Lymphoblasten zeigten sogar eine höhere Telomeraseaktivität als die HEK 293 Kontrollzelllinie. Tabelle 1: Nachweis der Telomeraseaktivität bei Patienten mit aggressivem Lymphom und gesunden Kontrollen. Telomeraseaktivität keine Telomeraseaktivität Aggressive Lymphome 3 17 Gesunde Kontrollen 5 25 Lymphoblasten 6 0 Ein qualitativer Nachweis von Telomeraseaktivität konnte bei Lymphompatienten und 5/30 gesunden Kontrollen geführt werden (p=0,69). 3/20 40 Relative Telomeraseaktivität (%) 200 150 100 50 0 hgNHL Kontrollen Lymphoblasten HEK 293 Abbildung 15: Relative Telomeraseaktivität in CD19+ Lymphozyten von Lymphompatienten und von gesunden Personen. Die Telomeraseaktivität in % als relative Telomeraseaktivität ist im Vergleich mit der HEK 293 Kontrollzelllinie dargestellt. Lymphompatienten und gesunde Kontrollen hatten geringe Telomeraseaktivität. CD19+ positive (leukämische) Lymphoblasten hatten eine bedeutend höhere relative Telomeraseaktivität als periphere CD19-Zellen von Lymphompatienten (p<0,001) oder von Kontrollen (p<0, 0001). 41 5. Diskussion 5.1. Telomerlängenanalyse von B- und T-Zellen und Granulozyten In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, dass deutliche Unterschiede der Telomerlängenverteilung in B- und T-Lymphozyten zwischen den Patienten mit aggressivem Lymphom einerseits und gesunden Probanden anderseits bestehen. Dies ist der erste systematische Ansatz zur Untersuchung der Telomerlänge in nichtneoplastischen B-Zellen, aus denen sich Lymphome entwickeln. Die Messung der Telomerlängen in peripheren B-CD19+- und T-CD3+-Zellen bei 35 Patienten im Alter zwischen 22 und 82 Jahren mit neu diagnostiziertem aggressivem Lymphom und gleichaltrigen Probanden mit der Flow-FISH-Methode ergab, dass die Telomere der B- und T-Zellen der gesunden Kontrollpersonen länger als die der Lymphompatienten sind. Zum Vergleich der Telomerlängen in den Lymphozyten wurden außerdem die Telomerlängen in den Granulozyten derselben Patienten und gesunden Probanden untersucht. Interessant dabei ist, dass auch die Telomerlänge in den Granulozyten bei den Patienten verkürzt ist. Unsere Daten zeigen, dass bei diesen Patienten eine signifikante Telomerverkürzung schon besteht, vor oder wenigstens gleichzeitig mit der Entwicklung eines aggressivem Lymphoms. Frühere Studien an Krebspatienten konzentrierten sich auf intraindividuelle Vergleiche von malignen und nicht-malignen Zellen innerhalb derselben Patienten. Beim Non-Hodgkin Lymphom (REMES et al., 2000) ebenso wie bei den meisten anderen untersuchten menschlichen Neoplasmen (NORRBACK et al., 1997, HASTIE et al., 1990, ENGELHARDT et al., 1997) sind die Telomere in der Tumorfraktion verkürzt. Eine weitere Studie von WU et al. 1999 zeigte Telomereverkürzung und TelomeraseExpression in peripheren PBMCs und T-Zelllinien von Patienten mit T-Zell-Lymphom. Neben der kleinen Patientenzahl (n=5 Patienten in der relevanten Patientengruppe) war die Kontrollgruppe in der Studie 14 Jahre älter im Vergleich zu Patienten. Dadurch wurde eindeutig der Unterschied in der Telomerlängendifferenz überschätzt wird, da ältere Probanden kürzere Telomere haben. Weiterhin bleibt unklar, ob die PBMCs auch (prä-) maligne Zellen enthielten und im Fall von T-Zelllinien wie häufig 42 diese während des in vitro Expansionsprozesses repliziert hatten. Dadurch wird die Interpretation der Telomererosion schwierig und mit unserer Studie nicht vergleichbar. In einer weiteren Studie von LEE et al. (2003) wurden Patienten vor und nach der Chemotherapie hinsichtlich der Telomerlänge untersucht. Jedoch waren die Telomere von fünf Patienten vor der Chemotherapie kürzer als von gesunden altersgleichen Kontrollpersonen. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit unserer Studie. Die Autoren empfehlen jedoch bei geringer Fallzahl eine Untersuchung mit mehr Patienten. Basierend auf unseren Flow-FISH-Messergebnissen ergibt sich für die gesamte Altersspanne (22-82 Jahre) mit fortgeschrittenem Alter ein kontinuierlicher Telomerlängenverlust für die CD3+ T-Zellen, wohingegen die CD19+ B-Zellen eine nur rund halb so große Telomerverlustrate aufweisen. Während der durchschnittliche Telomerverlust der T-Zellen in Übereinstimmung mit den Ergebnissen ähnlicher Studien in der auf die meisten somatischen Zellen zutreffenden Größenordnung von 30-50 bp pro Jahr liegt (VAZIRI et al., 1993; VAZIRI et al., 1994, SLAGBOOM et al.,1994, SON et al., 2000), schreitet der Telomerverlust in B-Zellen langsamer voran. Dies ist am ehesten durch die nachgewiesene Möglichkeit der intermittierenden Telomeraseexpression (NORRACK et al. 1996) und damit Telomerkonservierung erklärt. Aufgrund der Telomerverkürzung in allen Linien der peripheren Leukozyten unserer Patienten, einschließlich Granulozyten, folgern wir, dass die hämatopoetischen Stammzellen einer frühzeitigen Alterung unterworfen sind, da die Telomerlänge von Granulozyten und CD34 positiven hämatopoetischen Stammzellen stark korrelieren (WIDMANN et al., 2005). 5.2. Die Telomeraseaktivität Für die Ausreifung von B-Lymphozyten und insbesondere die Entwicklung eines effektiven Immungedächtnisses in Form von langlebigen B-Gedächtniszellen (mit entsprechend langen Telomeren) scheint die Telomerase-Expression eine wichtige Rolle zu spielen. Hierfür sprechen auch die Ergebnisse von Untersuchungen an Telomerase-knock-out Mäusen (RUDOLF et al., 1999): In über 6 Generationen beobachteten Mäusen, in denen die Telomeraseaktivität zerstört wurde (Telomerase- 43 knockout), kommt es nach signifikanter Telomerlängenverkürzung spontan zu Defekten im blutbildenden System und der spontanen Entwicklung von malignen Lymphomen, wogegen Mäuse mit normaler Telomerlänge und Telomeraseaktivität unter 5 % Tumoren bekommen haben. Eine Telomeraseaktivität war bei 15% der BZellen unserer Patienten zu sehen ebenso wie bei 20% der Kontrollgruppe, was einen immanenten Defekt der Telomeraseaktivierung in den B-Zellen der Lymphompatienten unwahrscheinlich macht. Desweiteren entspricht das Niveau der Telemeraseaktivität in den B-Zellen der Lymphompatienten oder der Kontrollgruppe dem physiologisch niedrigen Niveau der Telomeraseaktivierung peripherer Lymphozyten (WENG et al., 1997, NORRBACK et al., 1996), ist aber wesentlich niedriger im Vergleich zu CD19+ (leukämischen) Lymphoblasten, wo die Telomerase konstitutionell aktiviert wird. JANUSZKIEWICZ et al., (NORRBACK et al., 1996, LI et al., 2000, 2003 ). Das schließt auch eine relevante Tumorzellenkontamination der geprüften B-Zellen von Lymphompatienten aus, die möglicherweise die Telomerlängenergebnisse, die wir in unserer Studie erhielten, kompromittieren könnten. Es lässt sich somit die Schlussfolgerung ziehen, dass die Telomeraseaktivität in den peripheren Lymphozyten nicht defekt und daher nicht die Ursache der Telomereverkürzung in den peripheren Lymphozyten ist. 5.3. Beeinflussung der Telomerdynamik von B- und T-Zellen durch andere Faktoren Auch andere Faktoren wie oxidativer Stress könnten die Telomerlängen beeinflussen (VON ZGLINICKI et al., 2003). In einer Studie von Epel et al. (2004) konnte eine Verbindung von auf Personen einwirkendem Stress, in Verbindung zu erhöhtem oxidativem Stress in vivo, zu einer verringerten Telomerlänge in den betreffenden Zellen gezeigt werden. Die Telomerlänge in Lymphozyten kann zu mindest teilweise vererbt sein, wie Studien an Granulozyten von ein- und zweieiigen Zwillingen zeigen (RUFER et al., 1999). Vererbte kurze Telomere könnten eine mögliche Erklärung für die Ergebnisse unserer Studie sein. Wenn man die zahlenstärkste Querschnittsstudie in Betracht zieht (RUFER et al., 1999, n=500) können wir davon ausgehen, dass die Telomerreduktion während des ganzen Lebens aller getesteten 44 Personen, die zu Beginn unterschiedliche Telomerlängen hatten, konstant wäre. Dennoch kann die Exposition gegenüber Antigenen (e.g. EBV (PLUNKETT et al., 2001), Candida Albicans oder Tetanus toxid Antigen)) zu einer signifikanter Verkürzung der Telomere in den entsprechenden Lymphozyten führen. Dies macht eine unterschiedliche Telomererosion aufgrund unterschiedlicher Antigenexposition bei verschiedenen Personen theoretisch möglich. Für aggressive Lymphome wurde bis jetzt noch keine klare vererbte genetische Assoziation beschrieben, pathogenetisch spielen somatische Mutationen bzw. chromosomale Veränderungen bei der Entstehung eine Rolle. Stattdessen dürften familiäre Cluster von Lymphomen eher Umwelteinflüssen zuzuordnen sein (LINET et al., 1992, PALTIEL et al., 2000). Der Alterungsprozess steht eindeutig in Zusammenhang mit einer erhöhten Inzidenz von NHL (ZEEB et al., 2001) sowie einer Telomererosion (RUFER et al., 1999). Die von uns erhobenen Daten ermöglichen die Hypothese, ob die Telomererosion selbst zur Entwicklung eines aggressiven Lymphoms beiträgt. Die vorzeitige Telomererosion, die in peripheren Leukozyten von Lymphompatienten beobachtet wurde, entspricht etwa 15 zusätzlichen Teilungen in vivo, die das menschliche Chromosom destabilisieren können. Die primäre Funktion der Telomere ist die Stabilisierung der Chromosomen durch die Verhütung von schädlichen Rekombinationen und Schutz der Zellen vor inadäquater Apoptose (BLACKBURN, 1991). In seriell transplantierten Mäusen war der mTR-/--Genotyp anfällig für fortschreitende Telomerverkürzung und invers mit den End-zu-End Chromosomenverbindungen korreliert, einem Anzeichen für eine Instabilität der Chromosomen. Bemerkenswert die ist Häufigkeit der spontanen Tumorentwicklung (hauptsächlich Lymphome), welche invers mit der Telomerlänge in diesen Mäusen (BLASCO et al., 1997) korreliert. Weiterhin gibt es zunehmend Hinweise an humanem Material, die die Telomerverkürzung mit einer Chromosomeninstabilität in Bezug setzen. GEIGL et al. (2004) berichteten über eine verstärkte Chromosomeninstabilität, namentlich Aneuploidie, beim Durchgang von Fibroblasten in vitro. Bei MDS-Patienten (myelodysplastisches Syndrom) stand die Telomerverkürzung signifikant in Verbindung mit erhöhten zytogenetischen Abberationen, erhöhtem Auftreten von Blasten, leukämischen Transformationen und einer größeren Sterblichkeit (OHYASHIKI et al., 1999). Umgekehrt fanden MEEKER et al., 2004 Anaphasenbrückenbildung als Anzeichen von Chromosomeninstabilität in präinvasiven Karzinomzellen begleitet von einer Telomerverkürzung. Es ist 45 interessant, dass die Anaphasenbrückenbildung hauptsächlich in Darmkrebszelllinien mit kurzen Telomeren auftritt (STEWENIUS et al., 2005), aber nicht in Zelllinien mit langen Telomeren, während kurze Telomere onkogenische Translokationen in einem Doppel-Knock-Out Mausmodell (Mäuse, die für die Telomerase RNS und Ataxia Telangiectasia mutierte (ATM) Gene ausgeschaltet sind) (QI et al., 2005) zu begrenzen scheinen. Alternativ wäre bei den Lymphompatienten eine bereits bei Geburt bestehende Telomereverkürzung zu diskutieren. 5.4. Schlussfolgerungen Aus unserer ex vivo Telomerlängenanalyse von B-, T-Zellen und Granulozyten lassen sich folgende Schlussfolgerungen ableiten: Alle peripheren Leukozyten erfahren mit fortschreitendem Alter einen graduellen Telomerverlust. Unsere Daten zeigen, dass bei Patienten mit aggressivem Lymphom eine signifikante Telomerverkürzung schon besteht, bevor oder zumindest gleichzeitig zu der Entwicklung ihres Lymphoms. Im direkten Vergleich zeigen gleichaltrige, gesunde Normalpersonen längere Telomere. Aufgrund der Telomerverkürzung in allen Linien der peripheren Leukozyten unserer Patienten, einschließlich Granulozyten, folgern wir, dass die hämatopoetischen Stammzellen einer frühzeitigen Alterung unterworfen sind, da die Telomerlänge in Granulozyten und der CD34+ der hamatopoetischen Stammzellen gut korrelieren. Es lässt sich weiterhin die Schlussfolgerung ziehen, dass die Telomeraseaktivität in Leukozyten der Telomererosion Lymphompatienten verantwortlich Telomerverkürzung eine ist. nicht Wir defekt und daher kommen zu dem stammzellenbezogene Störung bei nicht für Schluss, Patienten die dass mit aggressivem Lymphom ist und durch mögliche chromosomale Instabilität zur Lymphomgenese beitragen könnte. Weitere Studien müssen zeigen, ob die hier beschriebene Telomerverkürzung im Hinblick auf eine erhöhte Chromosomeninstabilität relevant ist. Weiterhin ist von generellem Interesse zu erforschen, ob das hier beschriebene Szenario auch in anderen menschlichen Tumoren evident ist. Wenn ja, wäre eine Telomerverkürzung möglicherweise ein früher Schritt in der Tumorgenese. 46 6. Literaturverzeichnis 1. ALLSOPP, R.C., VAZIRI, H., PATTERSON, C., GOLDSTEIN, S., YOUNGLAI, E.V., FUTCHER, A.B., GREIDER, C.W., HARLEY, C.B. (1992) Telomere length predicts replicative capacity of human fibroblasts. 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Thomas Widmann danke ich für die sehr geduldige Einarbeitung in die Methodik und die ausgezeichnete Betreuung während allen Phasen dieser Arbeit. Ich habe in ihm einen sehr guten verständnisvollen Freund kennen gelernt und wünsche ihm und seiner Familie alles Gute, Gesundheit und viel Erfolg. Allen Mitarbeitern des Onkologischen Labors danke ich für die zahllosen Hilfestellungen und den Spaß, der immer mit dabei war. Mein besonderer Dank gilt Familie Daas, die sich sehr geduldig und liebevoll um das jüngste Familienmitglied kümmerte. 57 8. Lebenslauf Persönliche Daten Geburtsdatum: 05. März 1971 Geburtsort: Petach Tikwa Staatsangehörigkeit: Israelisch Familienstand: verheiratet, ein Sohn Schulbildung 1976 – 1989 Schulbildung und Gymnasium in Al-Tira, Israel 1989 Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife, Abschlussnote 1.3 Studium WS 90/91 bis SS 91 Deutschkurs an der Universität des Saarlandes WS 91/92 bis WS 98/99 Medizinstudium am Universitätsklinikum Homburg 3. Abschnitt der ärztlichen Prüfung am 29.04.1999 Berufspraxis 01.09.99 bis 31.12.02 Arzt im Praktikum und Assistenzarzt in der Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation am Marienkrankenhaus in St. Wendel 01.01.2003 bis 31.12.04 Assistenzarzt in der Inneren Abteilung des St. Josef Krankenhauses in Neunkirchen Seit 01.01.2005 Assistenzarzt in der Inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses in Pirmasens Sprachenkenntnisse Arabisch (in Wort und Schrift fließend) Hebräisch/Iwrit (in Wort und Schrift fließend) Englisch (Mittelstufe) Deutsch (in Wort und Schrift fließend)