Ausbildungsfolien Grundlagen des ABC-Einsatzes - Beck-Shop

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Ausbildungsfolien
Ausbildungsfolien Grundlagen des ABC-Einsatzes
Gefährliche Stoffe - Sonderfahrzeuge/-ausrüstung - Taktische Einheiten - Einsatzdurchführung - Dekontamination
von
Dr. Andreas Bräutigam
1. Auflage
ecomed Landsberg 2008
Verlag C.H. Beck im Internet:
www.beck.de
ISBN 978 3 609 62305 4
schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG
1 Gefährliche Stoffe
Definition
Gefährliche Stoffe sind Stoffe, die
• wegen ihrer Natur (z. B. giftig, krebserzeugend) oder
• wegen ihrer Eigenschaften (z. B. brennbar, explosiv) oder
• wegen ihres Zustandes (z. B. heiß, kalt, unter Druck)
für Menschen, Tiere, Sachen oder Umwelt gefährlich sein
können.
1 Gefährliche Stoffe
Gefahren
Von gefährlichen Stoffen können
• Atomare Gefahren (radioaktive Strahlung),
• Biologische Gefahren (Ansteckung),
• Chemische Gefahren (Vergiftung,
Gefahr (heftiger) chemischer Reaktionen)
ausgehen.
1 Gefährliche Stoffe
Atomare Gefahren
Atomare Gefahren können
ausgehen von
• medizinischen Proben
und Medikamenten,
• kerntechnischen
Anlagen,
• Strahlern in technischen
Geräten.
Warnung vor radioaktiven
Stoffen oder ionisierenden
Strahlen
1 Gefährliche Stoffe
Atomare Gefahren – Wirkung
Atomare Gefahrstoffe wirken durch
• äußere Bestrahlung („durch die Luft“)
• Kontamination (auf der Haut)
• Inkorporation (im Körper)
1 Gefährliche Stoffe
Biologische Gefahren
Biologische Gefahrstoffe sind z. B.
• medizinische Proben, Labormaterialien,
• Abfälle/Wertstoffe,
• Leichen oder Tierkadaver, Klinikabfälle,
• Ausscheidungen infizierter Personen,
• Schimmel.
1 Gefährliche Stoffe
Biologische Gefahren – Entstehung
Biologische Gefahren entstehen durch
• Bakterien
• Viren
• Pilze
• Toxine
1 Gefährliche Stoffe
Chemische Gefahren (I)
Chemische Gefahren können sein
• Explosionsgefahr
• Gefahren durch Druckgase (Kälte, Erstickungsgefahr,
auch wenn vermeintlich harmloses Gas)
• Brandgefahr (Gase, Flüssigkeiten, Feststoffe)
• Gefahr der Selbstentzündung
• Gefährliche Reaktionen mit Wasser
• Brandfördernde Wirkung
1 Gefährliche Stoffe
Chemische Gefahren (II)
Chemische Gefahren können sein
• Vergiftung
• Verätzung
• Gefahr durch sehr heiße Stoffe
• Gefahr durch sehr kalte Stoffe
• Andere Gefahren
− Asbest, PCB, Bitumen Æ krebserzeugend
− Airbags Æ Explosionsgefahr
− usw.
7.2 Hinweise aus der
Praxis
Messtaktik
• Erst Explosionsgefahr erkunden ( EX-Messung)
• Dann toxische Gase/Dämpfe prüfen (TOX-Messung)
• Dann ggf. Sauerstoffmangel prüfen (OX-Messung)
Aussagen bei TOX-Messungen:
• Nicht nachweisbar oder Grenzwert deutlich unterschritten
• Im Bereich des Grenzwerts
• Grenzwert deutlich überschritten
7.2 Hinweise aus der
Praxis
Öffnen von Transportmitteln (I)
Vorsicht bei Türen!
• Seewasserbeständige
Dichtungen halten viele
Gefahrstoffe aus!
• Hinter der Tür kann
Flüssigkeit anstehen!
• Zum Öffnen Seile oder
Ketten verwenden!
Quelle: Polizeipräsidium Wuppertal
• Ladung kann verrutscht
sein und auf den
Wänden lasten!
Quelle: Wiebold TV
7.2 Hinweise aus der
Praxis
Öffnen von Transportmitteln (II)
Vorsicht bei Tanks!
• Auslaufen ohne Belüftung führt zum Vakuumschaden!
• Öffnen von Domdeckeln kann Auslaufen unten stärker machen!
• „Leere“ Tanks können große Restmengen enthalten!
• Tanks können isoliert sein! Inneren Behälter auf Schäden
prüfen!
Quelle: Archiv Ridder
Quelle: Archiv Ridder
8 Dekontamination
Begriffe (I)
Kontamination
Verunreinigung einer Oberfläche (einschließlich menschliche Haut)
mit ABC-Gefahrstoffen
Dekontamination durch die Feuerwehr
Verringerung bzw. Beseitigung eines Gefahrstoffes von Oberflächen.
Direkt vor Ort kann nur eine Grobreinigung durchgeführt werden. Hier
muss in den meisten Fällen eine Feindekontamination folgen.
Es werden unterschieden:
• „P-Dekon“ (Dekon von Personal mit Persönlicher Sonderausrüstung)
• „V-Dekon“ (Dekon von Verletzten und ungeschützten Personen)
• „G-Dekon“ (Dekon von Geräten und ggf. Gelände)
Dekon-Platz
Bereich der Einsatzstelle, in dem die Dekontamination von
Personen und/oder Geräten durchgeführt wird
8 Dekontamination
Begriffe (II)
Nassdekontamination
Anwendung von flüssigen
Dekontaminationsmitteln zur
Oberflächenreinigung
Quelle: Bräutigam
Trockendekontamination
Reinigen von Oberflächen ohne
Verwendung von flüssigen
Dekontaminationsmitteln
Spot- oder Teilkörperdekontamination
Quelle: Bräutigam
Schnelle Grobreinigung einzelner
Körperstellen (Gesicht, Armbeuge,
Wunden o. Ä.)
Quelle: Bräutigam
8 Dekontamination
Dekon-Grundsätze (I)
• Hautkontaminationen möglichst schnell entfernen!
• Inkorporation ausschließen,
Kontaminationsverschleppung vermeiden
• Bei Mehrfachkontaminationen gilt für P-Dekon und GDekon:
– erst B-Dekon (Aufbringen von Desinfektionsmittel)
– dann C-Dekon (Entfernen chemischer Stoffe)
– dann A-Dekon (Kontaminationsnachweis)
• Bei A-Gefahrstoffen:
Geräte, Schutzkleidung und Abwässer auf
Kontamination prüfen
8 Dekontamination
Dekon-Grundsätze (II)
• A- und B-Dekon sind deutlich
weniger zeitkritisch als CDekon!
• In der Regel keine Not-Dekon
bei A und B!
• A-Dekon Æ Freimessung
(3-fache Nullrate)
• B-Dekon Æ Im Zweifel
desinfizieren, wenn möglich
Desinfektor zuziehen.
Quelle: Bräutigam
8 Dekontamination
Dekon-Grundsätze (III)
• Es dürfen Kräfte im Gefahrenbereich erst eingesetzt
werden, wenn die Dekontamination am Einsatzort
(mind. Dekon-Stufe 2) gewährleistet ist –
Menschenrettung ausgenommen!
• Der Dekon-Platz muss grundsätzlich spätestens 15 min
nach dem ersten Anschließen der Pressluftatmer
betriebsbereit sein.
• Eine Not-Dekon muss immer möglich sein!
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