Wasserwirtschaft in Zentralamerika – ein Überblick

Werbung
Wasserwirtschaft in Zentralamerika – ein Überblick
Zentralamerika umfasst die sieben Staaten Guatemala, Belize, El Salvador, Honduras, Nicaragua,
Costa Rica und Panama. Guatemala ist das Land mit dem größten BIP von 36 Milliarden US-Dollar,
gefolgt von Panama mit 29 Milliarden US-Dollar und Costa Rica mit 28 Milliarden US-Dollar
(Weltbank, 2013).
Die Bevölkerungsdichte in Zentralamerika variiert zwischen 45,7 Einwohnern pro km² in Nicaragua
und bis zu 294 Einwohner pro km² in Costa Rica. Hierbei ist die Verteilung zwischen ländlichen und
städtischen Gebieten hervorzuheben: ca. 41,73 % der Bevölkerung ist in ländlichen Gebieten
angesiedelt (Foro Centroamericano y Republica Dominicana de Agua Potable y Sanamiento, 2013). In
dieser Region hat Guatemala den insgesamt höchsten Wasserverbrauch: im Jahre 2013 3,3 Billionen
m³, gefolgt von Costa Rica und El Salvador. 10,7 % (ca. 4,3 Mio.) der Einwohner Zentralamerikas
haben keinen direkten Zugang zu Trinkwasser, lediglich 33 % (ca. 13.3 Mio.) sind an ein
Abwassersystem angeschlossen (Weltbank, 2013). Zudem werden 68,7 % (712.480.000 m³/Jahr) der
Abwässer unbehandelt in Gewässer eingeleitet.
Was die rechtlichen Rahmenbedingungen angeht, ist noch keine regionale Regulierung für das
Abwassermanagement vorhanden. Lediglich Nicaragua und Honduras verfügen über kürzlich
aktualisierte
Gesetze
zum
Wassermanagement.
In
den
meisten
Ländern
wird
das
Wassermanagement durch mehrere Gesetze reguliert und ist somit nicht sehr effizient. In
Zentralamerika koexistieren zudem private und öffentliche Wasserver- und Abwasserentsorger. Nur
in Guatemala besteht ein zentralistisches Modell.
Geschäftschancen für deutsche Unternehmen ergeben sich vor allem im Rahmen der jeweiligen
staatlichen Initiativen zur Verbesserung der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung. Aufgrund
oftmals fehlender finanzieller Mittel für Wasserinfrastrukturprojekte, bestehen die besten Chancen,
wenn internationale Gelbgeber an Projekten beteiligt sind oder die Finanzierung zum Beispiel über
die Entwicklungszusammenarbeit
läuft. Bei der
industriellen
Wasserbehandlung besteht
insbesondere bei multinationalen Unternehmen Potenzial, da diese ihre hohen Umweltstandards
auch in ihren Produktionsstätten in Zentralamerika umsetzen.
Von den Regierungen einiger Länder Zentralamerikas sind Investitionen geplant und die
Zentralamerikanische Bank für wirtschaftliche Entwicklung finanziert einige Projekte zur
Wassersanierung, wie z.B. in Nicaragua. Der Bedarf ist noch sehr groß, vor allem im
Abwasserentsorgungs- und -aufbereitungssektor, da bisher in diesen Bereichen kaum investiert
wurde.
Die Wasserver- und Abwasserentsorgung ist zudem einer der Schwerpunkte der internationalen
Zusammenarbeit in der Region. Dadurch können sich auch Finanzierungsmöglichkeiten für
Unternehmen ergeben. Zum Beispiel fördert Deutschland über die KfW-Entwicklungsbank ein
Wasserver- und Abwasserentsorgungsprogramm in Zentralamerika. Die
Wasserverlusten
und
die
Steigerung
der
Energieeffizienz
Reduzierung von
in
ausgewählten
Trinkwasserversorgungssystemen in Costa Rica stellen den Schwerpunkt der Investitionsmaßnahmen
dar.
Quellen und weitere Informationen
GTAI: Wasserver- und Abwasserentsorgungsprogramm Zentralamerika II
GTAI: markets 3/2014: Zu viel im Fluss
Foro Centroamericano y Republica Dominicana de Agua Potable y Saneamiento: Gestión de las
Excretas y Aguas Residuales en Centroamérica y República Dominicana
Herunterladen