Dokumentation zum Thema - Umsturz in Italien (1943

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UMSTURZ IN ITALIEN (1943-1945)
Text 1:
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Botschaft Roosevelts und Churchills vom 17. Juli 1943 an das italienische Volk
(als Flugblatt über italienischen Städten abgeworfen)
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In diesem Moment wird unter dem Befehl General Eisenhowers und seines Stellvertreters,
General Alexanders, der Krieg von den Streitkräften der Vereinigten Staaten und
Großbritanniens tief in euer Land getragen ...
Die einzige Hoffnung für den Bestand Italiens liegt in einer ehrenhaften Kapitulation vor der
überwältigenden Stärke der militärischen
Machtmittel der Vereinigten Nationen.
Wenn ihr das
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faschistische Regime, das nur den bösen Zwecken der Nazis dient, weiterhin duldet, müsst ihr
die Konsequenzen eurer Wahl erleiden. Es bereitet uns keine Genugtuung, den Boden Italiens
mit Krieg zu überziehen und alle Kriegsschrecken über das italienische Volk zu bringen; wir
sind jedoch entschlossen, die falschen Führer samt ihren Doktrinen, denen Italien seinen
derzeitigen Zustand zuschreiben muss, zu zerschmettern. Jede Sekunde, die ihr euch den
zusammengefassten Kräften der Vereinigten Nationen widersetzt - jeder Tropfen Blut, den ihr
opfert -, hat nur eine einzigen Sinn: den nazistischen und faschistischen Führern noch eine
kurze
Frist zu verschaffen, ehe sieCopyright
die unvermeidlichen
Folgen ihrer Verbrechen
zu tragen
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haben. Alle eure Traditionen und Interessen sind von Deutschland und euren eigenen falschen
und korrupten Führern verraten worden. Nur indem ihr euch von beiden lossagt, kann ein neu
gestaltetes Italien hoffen, einen ehrenvollen Platz in der europäischen Völkerfamilie
einzunehmen.
Jetzt ist für euch das Volk von Italien, der Zeitpunkt gekommen, mit eurer Selbstachtung,
euren Interessen und euren Wünschen nach Wiederherstellung der nationalen Würde, der
Sicherheit und des Friedens zu Rate zu gehen. Die Zeit ist gekommen, da ihr entscheiden
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müsst,
ob Italiener für Mussolini Copyright
und Hitler
sterben oder für Italien undCopyright
die Zivilisation
leben
sollen.
(Krautkrämer, S. 94/95)
Text 2:
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Marschall
Badoglios vom 25. Juli 1943Copyright www.park-koerner.de
Auf Befehl des Königs und Kaisers übernehme ich die militärische Regierung des Landes mit
allen Vollmachten. Der Krieg geht weiter. Italien ist in seinen überfallenen Provinzen, in
seinen zerstörten Städten hart getroffen, hält aber als eifersüchtiger Wächter seiner
tausendjährigen Tradition dem gegebenen Wort die Treue. Schließt die Reihen um den König
und Kaiser, das lebendige Vorbild des Vaterlandes, das Beispiel für alle. Der mir zuteil
gewordene Auftrag ist klar und präzise. Er wird skrupellos durchgeführt, und jeder täuscht
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sich,www.park-koerner.de
der glaubt seine normale Durchführung
beeinträchtigen zu können.
Wer versucht, die
öffentliche Meinung zu stören, wird unerbittlich bestraft werden. Es lebe Italien: Es lebe der
König!
(Krautkrämer, S. 95)
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Text 3:
Viktor Emanuel III. - Marschall Badoglio
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Villa Savoia, Rom, 25. Juli 1943
KÖNIG: Ehe ich Eurer Exzellenz weitere Eröffnungen mache, halte ich es für wichtig, Ihnen
einen Bericht über den Hergang der Ereignisse zu geben. Mussolini hat mich heute Morgen
um eine Audienz gebeten, die ich für ihn hier in der Villa auf 16 Uhr festsetzte. Zu dieser Zeit
erschien Mussolini und teilte mir mit, dass eine Sitzung des Großen Rates stattgefunden habe,
bei der ein gegen ihn gerichteter Tagesbefehl angenommen worden sei, doch behauptete er,
ein solcher Befehl sei nicht gültig. Ich bemerkte sofort, dass ich nicht seiner Ansicht sei, denn
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der Große Rat sei ein staatliches Organ, das von ihm geschaffen und durch das Gesetz beider
Häuser gutgeheißen sei. Somit sei jede Entschließung des Großen Rates völlig gültig. "Aber
dann müsste ich nach Eurer Majestät Ansicht meinen Rücktritt erklären", sagte Mussolini mit
sichtlicher Anstrengung. "Ja" erwiderte ich, "und ich teile Ihnen mit, dass ich Ihren Rücktritt
vom Amt des Regierungschefs ohne weiteres annehme." Auf diese meine Worte hin sank
Mussolini in sich zusammen, als hätte er einen heftigen Schlag vor die Brust erhalten. "Dann
ist mein Zusammenbruch vollständig", murmelte er mit schwacher Stimme. Nachdem sich
Mussolini von mir verabschiedet Copyright
hatte, ging
er hinaus. Da er seinen Kraftwagen
nicht mehr
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vorfand, wandte er sich an einen dort anwesenden Beamten, um zu erfahren, wohin er geraten
sei. "Er steht im Schatten, auf der Seite neben der Villa", sagte der Beamte. Mussolini
entfernte sich in der ihm angegebenen Richtung, als er sich plötzlich von einem halben
Dutzend Kriminalbeamter umgeben sah, die ihn aufforderten, einen in geringer Entfernung
stehenden Sanitätskraftwagen zu besteigen. "Könnte ich nicht meinen Wagen benutzen?",
fragte Mussolini. "Und wohin bringen Sie mich?" - "An einen Ort, wo Sie nicht in Gefahr
sind", antwortete der Beamte. Mussolini bestieg, ohne mehr zu sagen, den Sanitätskraftwagen
mit www.park-koerner.de
den Beamten und wurde von Copyright
dort in eine
Karabinierikaserne verbracht.
Ich fordere
Sie
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nun auf, das Amt als Regierungschef zu übernehmen.
BADOGLIO: Ich bin wegen meiner geringen Erfahrung auf politischem Gebiet erregt, da ich
mich in meinem ganzen Leben nicht damit befasst habe, doch sehe ich die Notwendigkeit des
Augenblickes ein, weshalb ich das Amt übernehme. Bezüglich der Zusammensetzung des
Ministeriums habe ich bereits eine Aufstellung von Politikern, die mich ihrer Mitarbeit und
der von ihnen vertretenen Parteien versichert haben.
KÖNIG: Ich bin einer solchen Lösung sehr abgeneigt. Da Sie mit Schnelligkeit und Energie
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handeln
müssen, um sowohl die Lage
im Inneren
zu ordnen als auch unsere
Beziehungen
zu
den Deutschen festzulegen, dürfen Sie nicht von Politikern umgeben sein. Eure Exzellenz
braucht ein Ministerium von Technikern, die mit Sachkunde die Befehle ausführen, die Sie zu
erteilen für notwendig halten.
BADOGLIO: Aber auf diese Weise bleibe ich von der öffentlichen Meinung völlig
abgeschnitten, und es fehlen mir die Mittel, um die lebendigen Strömungen des Landes zu
lenken.
KÖNIG: Nein, das ganze Land ist auf Ihrer Seite und wird Ihnen folgen. Ich bin gewiss, dass
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Ihrewww.park-koerner.de
politischen Freunde Sie auchCopyright
unterstützen
werden, wenn sie nicht ins
Ministerium
berufen werden. Hier ist eine neue Ministerliste, alles erfahrene und befähigte Beamte, mit
denen Sie intensiv werden arbeiten können.
BADOGLIO: Die Beweisgründe Eurer Majestät überzeugen mich. Ich nehme die ehrenvolle
Berufung an.
(Müller, S. 363-365)
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Text 4:
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Hitler - Keitel - Jodl - Christian - Buhle - Zeitzler - Hewel - Walzenegger - Bodenschatz
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Führerhauptquartier, 25. Juli 1943
HITLER: Sie wissen schon über die Entwicklung in Italien Bescheid?
KEITEL: Ich habe nur die letzten Worte eben gehört.
HITLER: Der Duce ist zurückgetreten. Es ist noch nicht authentisch: Badoglio hat die
Regierung übernommen, der Duce ist zurückgetreten.
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KEITEL: Von sich aus, mein Führer?
HITLER: Wahrscheinlich auf Wunsch des Königs, durch den Druck des Hofes. Ich habe
gestern schon gesagt, wie der König eingestellt ist.
JODL: Badoglio hat die Regierung übernommen, also unser grimmigster Feind. Wir müssen
uns sofort klar werden, irgendein Verfahren finden, dass wir die Leute hier zurückbringen auf
das Festland.
JODL: Das Entscheidende ist: Kämpfen sie oder kämpfen sie nicht?
HITLER: Die erklären, sie kämpfen,
aber das
ist Verrat! Da müssen wirCopyright
uns klarwww.park-koerner.de
sein: das ist
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nackter Verrat! Ich erwarte nur die Nachrichten, was der Duce sagt. Der Dings will jetzt mit
dem Duce sprechen, Hoffentlich erwischt er ihn. Ich möchte, dass der Duce sofort herkommt,
wenn er ihn erwischt - dass der Duce sofort herkommt nach Deutschland.
JODL: Wenn dies Dinge zweifelhaft sind, gibt es also nur ein Verfahren.
HITLER: Ich dachte mir schon - mein Gedanke wäre, dass die 3. Panzergrenadier-Division
sofort Rom besetzt, die ganze Regierung sofort aushebt.
[...]
JODL:
Man muss wirklich genaue
Meldung
abwarten, was los ist.
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HITLER: Selbstverständlich, nur müssen wir unsererseits gleich die Überlegungen anstellen.
Über eins kann es keinen Zweifel geben: die werden natürlich in ihrer Verräterei erklären,
dass sie weiter bei der Stange bleiben; das ist ganz klar. Das ist aber eine Verräterei; die
bleiben nämlich nicht bei der Stange.
KEITEL: Ist mit diesem Badoglio schon gesprochen?
HITLER: Wir haben jetzt unterdes folgenden Bericht bekommen: Der Duce war gestern beim
Großrat. Beim Großrat waren der Grandi, den ich immer als "Schwein" bezeichnet habe, der
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Bottai
und vor allem aber der Ciano,
die haben
gegen Deutschland gesprochen
diesem
Großrat, und zwar: Es hätte keinen Sinn mehr, den Krieg weiterzuführen, man müsse
versuchen, Italien irgendwie herauszuziehen. Einige waren dagegen. Farinacci usw. haben
sich auch wohl dagegen ausgesprochen, aber nicht so wirkungsvoll, wie sich die für diese
Bewegung ausgesprochen haben. Der Duce hat nun heute Abend noch dem Mackensen
mitteilen lassen, dass er unter allen Umständen diesen Kampf aufnehmen und nicht
kapitulieren würde. Dann bekam ich plötzlich Nachricht, dass Badoglio den Mackensen
sprechen möchte. Mackensen hat gesagt, er hätte mit ihm nichts zu besprechen. Darauf wurde
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der www.park-koerner.de
noch dringlicher, und endlichCopyright
schicktewww.park-koerner.de
Badoglio einen Mann HEWEL: Mackensen hat einen von seinen Leuten zu Badoglio geschickt.
HITLER: Er teilte mit, er sei soeben vom König beauftragt mit der Bildung einer Regierung,
nachdem der Duce seinerseits die Regierung niedergelegt habe. - Was heißt "niedergelegt"?
Wahrscheinlich hat dieser Strolch [...] Da habe ich erklärt: er soll sofort zum Duce gehen und,
wenn möglich, den Duce bewegen, dass er sofort nach Deutschland kommt. Ich möchte
annehmen, dass er mit mir sprechen will. Wenn der Duce herkommt, ist es ja gut; wenn er
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nicht kommt, dann weiß ich nicht. Kommt der Duce nach Deutschland und spricht mit mir, ist
die Sache gut an sich. Kommt er nicht her oder kann er nicht weg oder resigniert er überhaupt
mit Rücksicht darauf, dass er sich wieder unwohl fühlt, was nicht verwunderlich wäre bei
einem so verräterischen Pack, dann weiß man nicht. Der Dings hat allerdings sofort erklärt:
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der Krieg wird weitergeführt, an dem ändert sich nichts. - Das müssen die Leute machen, denn
das ist eine Verräterei. Aber von uns wird auch dieses gleiche Spiel weitergespielt, alles
vorbereitet, um sich blitzartig in den Besitz dieser ganzen Bagage zu setzen, das ganze
Gelichter auszuheben. Ich werde morgen einen Mann herunterschicken, der dem
Kommandeur der 3. Panzergrenadier-Division den Befehl gibt, mit einer besonderen Gruppe
kurzerhand nach Rom hereinzufahren, die ganze Regierung, den König, die ganze Blase sofort
zu verhaften, vor allem den Kronprinzen sofort zu verhaften und sich dieses Gesindels zu
bemächtigen, vor allem des Badoglios und der ganzen Bagage. Dann werden Sie sehen, dass
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die schlappmachen bis in die Knochen, und in 2 bis 3 Tagen gibt es wieder einen Umsturz.
KEITEL: Wir haben jetzt nur noch von "Alarich" auf dem Marsch die 715. stehen.
HITLER: Hat der wenigstens die Sturmgeschütze alle, die 42?
BUHLE: 42 Sturmgeschütze muss er haben; die Sturmgeschütze sind da voll hingelaufen.
JODL: Hier ist die Gliederung.
[Vorlage.]
HITLER: Wie weit sind die von Rom weg?
JODL: Etwa 100 km.
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HITLER: 100? - 60 km! Mehr werden nicht notwendig sein. Wenn er mit motorisierten
Truppen losfährt, kann er herein und die ganze Blase sofort in Haft nehmen.
KEITEL: Zwei Stunden!
JODL: 50 bis 60 km.
HITLER: Das ist gar keine Entfernung.
WALZENEGGER: 42 Sturmgeschütze bei der Division.
HITLER: Die sind unten bei der Division?
WALZENEGGER:
Jawohl, bei der
Division.
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HITLER: Jodl, arbeiten Sie das gleich aus!
JODL: 6 Bataillone.
KEITEL: Unbedingt einsatzbereit, bedingt einsatzbereit fünf volle.
HITLER: Jodl, arbeiten Sie gleich den Befehl aus für die 3. Panzergrenadier-Division, den
man herunterschicken kann - einen Befehl, ohne mit irgendjemand zu sprechen nach Rom
hineinzufahren mit Sturmgeschützen ... und die Regierung, den König und die ganze
Gesellschaft zu verhaften.
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(Müller, S. 365, 367, 368, 369)
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