Anpassungen der Pflanzen an ihren Standort Mit dem Begriff Standort werden die Summe aller an einer gewissen Stelle der Erdoberfläche auf die Pflanze einwirkenden Faktoren bezeichnet; darf nicht mit Fundoder Wuchsort verwechselt werden (= Topographische Angaben für das Vorkommen e. Pflanze). Leben e. Pflanze sehr von Wasser- und Temperaturverhältnis abhängig (auch ausschlaggebend für Zusammensetzung der Pflanzendecke); sie nimmt einen Teil ihrer Nahrung in wäßriger Lösung zu sich (ständig mit Wasser durchströmt) – Wasseraufnahme und Wasserabgabe müssen in einem Gleichgewicht stehen. Dürreresistente Pflanzen gehen in Trockenstarre und speichern auch Wasser. Die meisten höheren Pflanzen regulieren ihren Wasserhaushalt mittels Transpiration und zeigen spezifische Standortsanpassungen. Je nach Art des Wasserhaushaltes unterscheidet man: ! Wasserpflanzen (Hydrophyten): Unterwasser-, Schwimmpflanzen Anpassungen: Sie haben die Tendenz, die Oberfläche möglichst zu vergrößern (aufgrund der geringen Menge vorhandener Gase und Nährstoffe wird über die gesamte Oberfläche aufgenommen); sie besitzen nur ein reduziertes Sproßund Wurzelsystem und ein rückgebildetes Leitungsgewebe; ihre Kutikula ist zart und wasserdurchlässig; Spaltöffnungen und das Festigungsgewebe fehlen zumeist; außerdem gibt es große Interzellularräume zur Durchlüftung der Organe. ! Feuchtigkeitspflanzen (Hygrophyten): Sind Bewohner der schattigen Laubwälder, der Sümpfe, Ufer, und der tropischen Regenwälder (überall, wo der Boden ständig feucht ist und eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht). Anpassungen: allgemein Einrichtungen, die die Wasserabgabe fördern (besitzen aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit nur eine geringe Transpirationsfähigkeit). Sie haben meist dünne, große Blätter mit einer zarten Oberhaut (da es an solchen Standorten auch oft schattig ist, dienen sie auch der Lichtausnützung), emporgehobene Spaltöffnungen und ihre Gefäße und ihr Wurzelsystem sind nicht sehr stark entwickelt (welken bei Wassermangel schnell). ! Wechselfeuchte Pflanzen (Tropophyten): Sind holzige krautige Steppen- und Wüstenpflanzen, sowie zahlreiche einheimische Pflanzen. Anpassungen: Allg. sind das Einrichtungen, die die Pflanze über ungünstige Klimaperioden hinwegretten und ein Vertrocknen bzw. Erfrieren verhindern. Steppen- und Wüstengewächse entwickeln nur in der Regenzeit Assimilationsorgane. Viele einheimische Pflanzen werfen während der winterlichen Trockenzeit ihre Blätter ab; bei Krautpflanzen vergehen oft alle oberirdischen Teile und der Rest überdauert als Knollen, Zwiebeln oder Wurzelstöcke. Die meisten Hartlaubblätter, wie Nadelhölzer, oder Efeu sind zu erwähnen. Sie sind frostresistent: Mit dem Sinken der Temperaturen wird die Zellsaftkonzentration im Gegensatz zum Wassergehalt im Gewebe erhöht ➣ der Gefrierpunkt wird herabgesetzt. ! Trockenlandpflanzen (Xerophyten): Diese Pflanzen haben ein stark entwickeltes Wurzelsystem und eine möglichst kleine verdunstende Oberfläche (kleine Blätter); die Spaltöffnungen sind meist eingesenkt. Außerdem besitzen sie eine verdickte Oberhaut und ein starkes Festigungsgewebe, welches verhindert; daß die Pflanzen bei Wassermangel erschlaffen. Einige Hartlaubblätter, wie z.B. der Lorbeerstrauch oder der Ölbaum sind dazuzuzählen. Sie besitzen die wichtige Fähigkeit zur Wasserspeicherung; es wird entweder in ♦ Blattsukkulenten (Mauerpfeffer, Agave) oder in ♦ Stammsukkulenten, wie bei Kakteen oder Wolfmilchsgewächsen,gespeichert.