Das Herz-Pathologie-ABC

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1
Das Herz-Pathologie-ABC:
A
Atherom
= Grützbeutel der Haut, dessen talgiger Inhalt herausdrückbar ist
Asthma cardiale
= Herzasthma
- anfallsweise, bes. nachts auftretende Atemnot
- durch eine Lungenstauung als Folge einer Linksherzinsuffizienz ausgelöst
- durch einen zusätzl. Bronchospasmus charakterisiert
- Symptomatik:
- Pat. sitzen aufrecht (Orthopnoe)
- starker Husten mit dünnflüssigem, manchmal blutig tingiertem Auswurf
- verlängerte Ausatmungszeit
Alkohol
- Alkoholiker haben zarte Gefäße, sterben aber an einer Leberschädigung
- Alkohol hat außerdem eine herzschädigende Wirkung:
- Cardiomyopathie: Münchener Wiesenherz, Tübinger Weinherz, Bochumer Bierherz
Aneurysma
(gr. ávúruoµa Erweiterung)
(engl.) aneurysm
- umschriebene Ausweitung eines art. Blutgefäßes inf. angeborener od. erworbener Wandveränderungen
- morphol. als:
- sackförmiges (A. sacciforme)
- spindelförmiges (A. fusiforme sive cylindricum)
- kahnförmiges (A. naviculare sive cuneiforme)
- geschlängeltes A. (A. serpentinum)
- Trauben- od. Rankenaneurysma (A. cirsoideum sive racemosum)
- pathol.-anat. Formen:
1. A. verum (echtes A.)
- mit Ausdehnung aller Wandschichten bei erhaltener Gefäßwandkontinuität
2. A. spurium (falsches A.)
- Verbindung Gefäßlichtung mit perivasales, z.T. endothelialisiertem organisierten Hämatom
3. A. dissecans
- inf. Einrisses der Intima mit Wühlblutung u. Kanalisierung innerh. der Gefäßwand (Media)
- evtl. distaler Wiedereinmündung in das Gefäßlumen
4. A. arteriovenosum
- inf. aneurysmatischer Verbindung zw. einer Arterie u. Vene
- Sonderform der arteriovenösen Fistel
anämischer Infarkt
- Organ ist blutleer
- heutzutage ist ein anämischer Herzinfarkt selten geworden
à frühzeitige Lysetherapie
à hierdurch wird die geschädigte Infarktzone nachträglich hämorrhagisch
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2
Angina pectoris
(; lat. pectus, pectoris Brust) syn. Stenokardie; auch Brustenge, Herzenge
- Bez. für die typ. Symptome einer akuten Koronarinsuffizienz
- mit plötzlich einsetzenden, Sek. bis Min. anhaltenden Schmerzen im Brustkorb (meist retrosternal)
à retrosternaler Vernichtungsschmerz
à Ausstrahlungen möglich:
- in die li. (seltener re.) Schulter-Arm-Hand-Region
- bzw. in die Hals-Unterkiefer-Region
- auch in den Rücken ausstrahlen
- häufig besteht ein gürtelförmiges Engegefühl um den Brustkorb mit Erstickungsanfall u. Atemnot
- Auslösung durch körperl. Anstrengung, Aufregungen, Kälte, evtl. schwere Mahlzeiten
- Urs.:
- Mißverhältnis von Sauerstoffangebot u. Sauerstoffbedarf bei KHK
- Koronarspasmen (Prinzmetal-Angina)
- seltener Störungen der Hämodynamik (Aortenstenose, Drücke, Herzrhythmusstörungen)
- ist nicht der Ausdruck einer beginnenden Koronarerkrankung
à meist das Zeichen einer bereits bestehenden kritischen Koronarstenose (>70% Lumeneinengung)!
- Ther.:
- (symptomat.) Nitroglyzerin (häufig prompte Besserung)
- Betarezeptorenblocker
- Calciumantagonisten
Arteriosklerose
- Def.: variable Kombination aus Endotheldefekten, Einlagerung von Substanzen und Kalzifikationen
- Folgen können sein:
Stenose = Verengung
Okklusion = Verschluß
Obstruktion = Verschluß
Obturation = Verlegung, Verstopfung
- gelbe Lipidflecken / "atheromatöse Beete"
B
Bypass
(engl. Umgehung)
- Umgehung eines Gefäßverschlusses
- mittels autologer od. alloplastischer (Kunststoffe) Gefäßprothese
Bypass-OP
- Umgehungsplastik
- Gefäßtransplantation zur Umgehung bzw. Überbrückung eines Gefäßverschlusses od. stenot. Prozesses
à durch proximale u. distale seitl. Anastomosierung
- funkt. Rekonstruktion durch Schaffung eines künstl. Kollateralkreislaufs
- Formen:
a) anat. Bypass:
- dem normalen Gefäßverlauf entsprechend
- z.B. aortobifemoral, durch Anastomosierung einer Y-förmigen Gefäßprothese aus Kunststoff
b) extraanat. Bypass:
Blutversorgung des Herzens
- Koronararterien sind keine Endarterien, sondern anastomosieren untereinander
à wirkt sich günstig aus bei chronischen Sklerosierungen
à Anastomosen haben Zeit genug, um sich der Situation anzupassen
è wichtig also der Zeitfaktor:
- im akuten Geschehen keine Anpassung möglich
- daher entsteht ein Infarkt
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3
C
Cor pulmonale
= "Lungenherz" = Rechtsherzhypertrophie
- mit Ursache für die Herzveränderung in der Lunge: z.B. bei einer Staublunge
- liegt die Ursache in einer Linksherzinsuffizienz
à Folge eines Staus in der Lunge und anschließender Rechtsherzhypertrophie
à kein Cor pulmonale!
- durch eine akute od. chron. Drucksteigerung im Lungenkreislauf
à verursacht durch eine Erkr. der Lunge
Cor bovinum
= Stierherz
- stark vergrößertes Herz
- Vorkommen, v.a. bei
- schwerer Herzinsuffizienz
- Kardiomyopathien
- kombinierten Herzklappenfehlern
Cor adiposum
= Fettherz: (engl.) fatty heart
- ungenaue Bez. für:
1. Fettauflagerung am Herzen
2. Lipomatosis cordis
3. Herzmuskelfaserverfettung
- Ursachen währen z.B.:
- chron. Sauerstoffmangels
- chron. Myokarditis
- Myodegeneratio cordis
Coronarinsuffizienz/ -sklerose
- zu unterscheiden sind relative und absolute
- eine Arteriosklerose macht sich erst bemerkbar bei einem Gefäßrestlumen von 30 % und weniger
- Frauen bis zur Menopause sind normalerweise durch die Hormone geschützt
à geringes Risiko für Arteriosklerose und damit auch von Infarkten
à durch Rauchen, Hypertonie und Eßsucht wird dieser Schutzeffekt aber untergraben
à Pille und Rauchen zusammengenommen erhöhen das Risiko für eine Arteriosklerose
à Hormonpille nach der Menopause hat aber Schutzwirkung vor Infarkt und Osteoporose
- juvenile Koronarsklerose
à es kommt zu "zentralen" Stenosen
à kurze Bypässe nötig
- chron. Alterskoronarsklerosen
à diffuse Sklerosierungen: Kollateralen bilden sich
à lange Bypässe werden nötig
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4
Cardiomyopathie
(engl.) cardiomyopathy (Abk. CM), syn. Myokardiopathie;
- klin. Bez. für alle Herzmuskelerkrankungen, die nicht bedingt sind durch:
- Koronarsklerose
- Erkr. des Perikards
- art. od. pulmonale Hypertonie
- angeb. bzw. erworbene Herzfehler
- Einteilung nach der Ätiol.:
1. primäre (idiopathische) K. unbekannter Urs. (z.T. angeboren)
2. sekundäre K.
- i.R. einer meist generalisierten Grundkrankheit auftretend
- mit unterschiedlichster Genese (entzündl., infektiöser, nutritiv-tox., metabol., neurol. etc.)
- Einteilung nach pathol. u. hämodynam. Kriterien:
1. hypertrophische K. (Abk. HCM)
- fortschreitende Hypertrophie einzelner od. aller Wandschichten insbes. des li. Ventrikels
- daraus resultierende verminderte diastol. Ventrikelfüllung (erhöhter enddiastol. Druck)
à bei (zunächst) normaler systol. Herzfunktion
- asymmetrische Hypertrophie im Bereich der basisnahen Anteile des Ventrikelseptums
à führt mesosystolisch zum Anschlagen des anterioren Mitralsegels an das Septum
à funkt. dynam. Obstruktion der aortalen Ausflußbahn
à intraventrikulären Druckgradienten
- Sympt.:
- Dyspnoe
- Angina pectoris
- Palpitationen
- Synkopen
- auskultator. oft funkt. spätsystolisches Spindelgeräusch
- rel. typisch ist ein stark hebender Herzspitzenstoß
- Ther.:
- Betarezeptorenblocker, Calciumantagonisten
- Progn.:
- eingeschränkte Lebenserwartung (akute Herzrhythmusstörungen)
Coxsackie-Virus
- Coxsackie-Viren können diaplazentar übertragen werden, können also Mutter und Kind schädigen!
- heute ist die häufigste Ursache der toxischen Myokardose der Alkoholabusus
- im Zusammenhang mit Myo-/ Endokarditis erwähnt
Claudicatio intermittens
= "Schaufensterkrankheit" , auch Dysbasia intermittens, sog. intermittierendes Hinken
- Auftreten heftiger Wadenschmerzen nach dem Gehen einer best. Wegstrecke
à verstärkt bei schnellem Gehen u. Aufwärtssteigen
à zwingen zum Stehenbleiben
à in Ruhe noch ausreichenden Durchblutung der Muskulatur führt nach einigen Min. zu abklingen
à bei erneuter Belastung wiederauftreten
- Urs.: arterielle Verschlußkrankheiten der Beine
D
Diabetes mellitus
= honigsüßer Durchgang
- beim Diabetes ist auch der Fettstoffwechsel betroffen
à die KHK tritt viel früher ein und sie ist dann meist auch viel schwerwiegender
à zudem kann eine Fettleber bestehen
- zum genetischen Geschehen: es gibt Infarkt-Familien und Hypertoniker-Familien
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5
E
Endocarditis
(engl.) endocarditis
- Entz. des Endokards (Herzinnenhaut)
- führt durch entzündl. Veränderungen der Klappensegel zu Herzklappenfehlern
- Urs.:
- früher häufig rheumatisches Fieber
- heute zunehmend nach op. Klappenersatz durch künstliche Herzklappen
- durch Ausweitung invasiver intensivmed. Maßnahmen
- bei intravenöser Drogenabhängigkeit
- Formen:
1. nichtinfektiöse E.
a) Endocarditis verrucosa rheumatica:
- rheumatische E. als infektallerg. Mitbeteiligung der Herzklappen
- nach Inf. mit betahämolysierenden Streptokokken der Gruppe A
b) seltene Formen:
- atyp. verruköse E. i.R. des Libman-Sacks-Syndroms, Endomyokardfibrosen etc.
- auf die Klappen übergreifende Endokardverdickung ungeklärter Ätiol.
- Endokardbeteiligung bei Karzinoid, Spondylitis ankylosans, rheumatoider Arthritis
2. infektiöse E. (Endocarditis septica)
- durch eine Besiedlung der schlecht versorgten, vorgeschädigten Herzklappen/ Endokard
- mit mehr (akute E.) od. weniger (subakute E.) virulenten Bakt. od. auch Pilzen
a) akute E.:
- häufig nach schweren Op. u. bei allg. Abwehrschwäche
- älteren Pat. u. Drogenabhängigen
- Err.:
- häufig Staphylokokken
- seltener Streptokokken D, Enterokokken, gramneg. Bakterien, Pilze
- Sympt.:
- Temperaturen meist über 39°C, Bewußtseinstrübung
- Kompl. durch art. Embolien in Gehirn, Niere u. Milz
- Herzgeräusche können fehlen
b) subakute E. (Endocarditis lenta)
- protrahierte Verlaufsform, häufig nach Zahnextraktionen auftretend
- Err.:
- meist alphahämolysierende Streptokokken (Streptococcus viridans)
- schlechte Abwehrlage prädisponierend
- Sympt.:
- Temperaturen weniger hoch (um 38°C)
- Appetitmangel, Gewichtsverlust, Herz- u. Gelenkbeschwerden
- Auftreten art. Embolien (in der Haut als sog. Osler-Knötchen)
- petechiale Blutungen an Stamm, Extremitäten u. Augenhintergrund
- Herzklappenfehler frühzeitig nachweisbar
- Zeichen der Herzinsuffizienz, Anämie, Zyanose, Ikterus, Milztumor
- Diagn.:
- Erregernachweis durch wiederholte Blutkulturen (entscheidend)
- BKS beschleunigt
- Leukozytose (gering bei subakuter E.) mit Linksverschiebung, Anämie
- Abnahme der Albumine
- bei Zunahme der Alpha-2-, später Gammaglobuline
- Ther.:
- Behandlung der Grunderkrankung
- Antibiotikagabe nach Erregernachweis
- Proph.:
- nur bei Pat. mit angeb. od. erworbenen Herzfehlern
- Antibiotikabehandlung bei diagn. od. therap. Eingriffen, mit möglicher Bakteriämie
- Kompl.: kardiogene art. Embolie
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6
Endothelläsion
- Schädigung des Endothels (Endokard durch invasiv-toxische Noxen)
- z. B. durch Nikotin
Embolie
(engl.) embolism
- akute Verlegung eines Gefäßlumens durch einen Embolus (gelöstes Gerinnsel/ Festkörper etc.)
- Pathophysiol.:
1. venöse E.:
- Ursprungsort in einer Vene des großen Blutkreislaufs
- v.a. im Bereich der unteren Extremität
- Embolus gelangt über das rechte Herz in Truncus pulmonalis u. A. pulmonalis
à führt zu einer Lungenembolie
2. arterielle E.:
- Ursprungsort ist v.a. das linke Herz (Vorhofthrombus)
- seltener Aorta od. große Arterien
- häufigste Lok. sind
- extra- u. intrakranielle Gefäße
- Gefäße der unteren Extremität u. viszerale Gefäße
- klin. Folgen:
- Apoplexie
- akuter Arterienverschluß
- Mesenterialgefäßverschluß (hämmoraghischer Darminfarkt)
- Nierenembolie
3. paradoxe E.:
- Ursprungsort in einer Vene des großen Blutkreislaufs
- gelangt im Ggs. zur venösen E. durch offenes Foramen ovale großen Blutkreislauf
à Sympt. der arteriellen Embolie
4. retrograde E.:
- Ursprungsort ist eine große Vene
- der Embolus führt zu einer E. in einer kleinen (retrograden) Vene
- Urs. ist wahrscheinlich eine partielle Strömungsumkehr des Bluts
- Formen:
- Thromboembolie
- Parenchymembolie
- Bakterienembolie mit Verschleppung von Bakterien bei Sepsis
- Gasembolie: meist Luftembolie od. Stickstoffembolie (Caisson-Krankheit)
- Fettembolie
- Fruchtwasserembolie
- Fremdkörperembolie
- Cholesterinkristall-Embolie
Endokardfibrose
(engl.) endocardial fibroelastosis; Fibroelastosis endocardiaca
- Verdickung des Endokards mit Vermehrung der elastischen u. kollagenen Fasern
- Hypertrophie auch des Myokards führt zu einer progressiven Einengung v.a. des li. Ventrikels
- häufig Mitbeteiligung von Mitral- bzw. Aortenklappen
- Formen:
1. angeborene/familiäre E.
- mit unklarer Ätiol.
2. entzündliche/infektiöse E.
- oft nach intrauteriner Virusmyokarditis (Coxsackie-B-Viren, Paramyxoviren)
3. sekundäre E.
- bei Herzfehlern mit
- erhöhter Druckbelastung
- Myokarditis
- Myokardosen
- degen. neuromuskulären Erkrankungen
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- Klin.:
- meist akuter (bzw. fulminanter) Verlauf mit irreversibler kardialer Dekompensation
- Dyspnoe, Zyanose
- Hepatomegalie innerh. der ersten Lebensmonate od. –wochen
- nur bei 25% der Kinder chron. Verlauf mit Herzinsuffizienz u. Dystrophie
- Diagn.:
- Echokardiographie
- Herzkatheterisierung (bei intrakardialer Druckmessung sog. frühdiastolischer Dip typisch)
- Endokardbiopsie zur histol. Abgrenzung von anderen Formen der Kardiomyopathie
- röntg. Kardiomegalie
- im EKG Zeichen der Linksherzhypertrophie mit schwerer Repolarisationsstörung
- Ther.:
- symptomat. (Digitalis, Diuretika, ACE-Hemmer, organische Nitrate)
- evtl. Herztransplantation
F
fibröse Plaques
siehe Bild Arteriosklerose
Fibrosierung
(engl.) fibrosis
- häufig auch als Sklerose bezeichnete Vermehrung des Bindegewebes
Fontaine-Stadien
(engl.) Fontaine's classification
- Stadieneinteilung der Durchblutungsinsuffizienz bei arteriellen Verschlußkrankheiten
- im Bereich der Extremitäten zur Beurteilung des Schweregrades
- Stadium I:
- Beschwerdefreiheit (ausreichender Kollateralkreislauf)
- meist Zufallsbefund (fehlende periphere Arterienpulse)
- Stadium II:
- Belastungsschmerz
- Claudicatio intermittens
- Stadium II a: beschwerdefreie Gehstrecke >200m
- Stadium II b: <200m
- Stadium III:
- Ruheschmerz in der betr. Extremität bei horizontaler Lage inf. Mangeldurchblutung der Muskulatur
- oft vorübergehendes Nachlassen bei Tieflagerung
- Stadium IV:
- trophische Störungen in Form von Nekrosen (trockene od. feuchte Gangrän)
G
Gefügedilatation
- Dilatation der Herzkammern beim Überschreiten der kritischen Herzgewichts (500g)
- durch Teilungen der Myozyten veränderte Stabilitätsverhältnisse des Myokards
à Dilatation als Reaktion auf Beanspruchung (hypertone Situation)
Gewicht
Herznormalgewichte:
Mann: 350 g
Frau: 330g
Gesamtvolumen 500-600 ml.
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8
H
Hypertrophie
(engl.) hypertrophy; sog. einfache Hypertrophie
- Vergrößerung von Geweben od. Organen durch Zunahme des Zellvolumens bei gleichbleibender Zellzahl
- H. wird durch Anpassung an eine physiol. funktionelle Mehrbelastung/ pathol. Überlastung verursacht
à sog. Aktivitätshypertrophie, z.B. Leistungsherz)
à Herzhypertrophie bei pathol. Volumen- od. Druckbelastung
- nach Wegfall des Stimulus ist die H. weitgehend reversibel
Hypertoniker
- Ruhe-Blutdruckwerte von 140/90 mm Hg
- chronischer Effekt bei 1-2 Mrd. Pulswellen in einem Menschenleben auf die Gefäßwände!
Herzgewicht
Normalgewicht: 350 g
Kritisches Herzgewicht: 500 g
à die normale koronare Perfusion reicht nicht mehr aus um alle Bereiche ausreichend zu versorgen
Häufigste Todesursachen:
- Herzversagen
- akuter Herztod: Tod innerhalb 24 Std. nach eingetretener Symptomatik.
akuter Herztod
- Untersuchung der Morphologie ergibt, daß 30 % aller Fälle die Folge von alten Herzinfarkten sind
- viele Herzinfarkte verlaufen stumm
juveniler Herztod
- Auftreten bei juveniler Coronarsklerose
à gehäuft beim von Vietnamsoldaten/ Personen mit typischem Stressbild:
- Fast-Food
- Kettenraucher
- hoher Streß
à Suchtraucher sind alle, die nach 1 Stunde ihren Nikotinspiegel erhöhen müssen
- Nikotin erhöht den Blutdruck und damit das Wohlbefinden
à zugleich ein direktes Toxon: es verursacht direkte Endothelläsionen
Herzfehlerzellen
- Makrophagen, mit eingelagerten Hamoglobinabbauprodukten
- zu finden in Alveolarlichtungen nach Lungenstauung
à Austritt von Erys in Alveolarraum, hier Abbau durch Makrophagen
- Färbung mit Berliner Blau
Herzformen
(engl.) cardiac silhouette; (röntg.) Formen der Herzsilhouette
- pathol. H.:
1. Aortenkonfiguration
2. Mitralkonfiguration
3. Holzschuhherz
4. Cor pulmonale
5. myopathische H.
- allseitige Verbreiterung des Herzschattens inf. infektiöser od. degenerativer Myokarderkrankungen
- Stadium der Insuffizienz
- Vergrößerung des Herz/Lungen-Quotienten in schweren Fällen auf über 2:3 (sog. Cor bovinum)
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I
Infarkt
- Herzmuskelnekrose aufgrund einer akuten Ischämie
- Diagnostik:
EKG / Belastungs-EKG
Coronar-Angiogramm
Herzkatheter
- Systematik der Herzinfarktgenese [formale und kausale Pathogenese]
- Coronarsklerose (70 % Stenose)
- obturierende (komplizierende) Thrombose
- absolute Ischämie: Art und Zeit der Verschlußentwicklung = wesentl. Faktoren
- Klin. Folgen eines Herzinfarktes und therapeutische Maßnahmen:
- Nitro: symptomatische Behandlung
- Ballondilatation + Stent
à palliative Maßnahmen, die einen Prozeß ummanteln
à erreichen keine Restitutio ad Integrum
- Schmerzen: Kollapsneigung [hier starke Schmerzmittel bis zum Morphin: Analgesie und Sedierung]
- Thrombembolie mit Ischämie: Lysetherapie mit Streptokinase
- Luftnot durch sich entwickelndes Lungenödem: Sauerstoff
- Topographie der Infarkte:
Septumperforation nach Infarkt 20 %
Vorderwandinfarkt 45 %
Hinterwandinfarkt 20 %
Seitenwand- / Kanteninfarkt 9 %
- Folgen beim Überleben:
- Infarktgeschehen hinterlassen im besten Fall nur kleine Narben
- oft lassen auch große Bereiche mit Dyskinesie oder Akinesie erkennen
- es kann es zur Aussackung der Herzwand, einer Aneurysmenbildung kommen
- Endokardläsionen bei schneller Dilatation des Herzens
à Bildung von Parietalthromben
- 1/3 aller Infarktpatienten erreichen das Krankenhaus, davon verlassen 50 % (= 15% von allen) es wieder
à Letalität 85 %!!!
- Komplikaitonen:
- Herzwandruptur bei großer transmuraler Infarktzone
- Herzbeuteltamponade
à durch fuchsbauartige Austrittsöffnungen mit Ventilfunktion
à in jeder Systole wird etwas Blut in den Herzbeutel gefördert
à bei 300ml Herzbeutelfüllung reicht der Raum für eine Herzfüllung nicht mehr aus
à das Herz steht
- myogene Insuffizienz
- Septumperforation mit Shunt
- Herzrhythmusstörungen: Kammerflimmern
- Papillarmuskelabriß: akute Klappeninsuffizienz
- Infarktrezidive oder Reinfarkte
- akuter Herztod
- kardiogener Schock
Infarkt, mikroskopische Befunde
akuter Infarkt:
- 2-5 h keine Veränderungen erkennbar
- 5-8 h anämisch
- 8-24 h lehmgelbe Nekrose; Hypoxie: Verfettung ("Tigerung").
subakuter Infarkt:
- 2-4 Wochen: gefäßreiches rotes Granulationsgewebe
chron. Infarkt:
- 6-8 Wochen: Kollagenfasern, sehnenähnliches Narbengewebe, Myokardschwiele
Mikroskopische Befunde:
- Frischveränderungen:
- Verplumpung der Myofibrillen
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10
- Kernwandhyperchromatose
- Mitochondrien schwellen an
- die Kernfärbbarkeit nimmt ab
- 6 h später:
- Verlust der Querstreifung
- Kondensation der Muskelzellen
- kernlose Myokardnekrose
- 1. Tag - 1. Woche:
- Hyperämie, Granulos
- 4. Tag - 3. Woche:
- resorptives Granulationsgewebe
- 4. Woche - 2. Monat:
- Narbengewebe, Myokardschwiele
Insuffizienz
(lat. in un-; sufficiens hinreichend, genügend)
(engl.) insufficiency
- Schwäche, ungenügende Leistung eines Organs od. Organsystems
J
Jones-Kriterien (Rheumakarditis)
(engl.) Jones diagnostic criteria
- klin. u. paraklin. Parameter zur Diagn. eines rheumatischen Fiebers
- die Erfüllung von zwei primären od. einem primären u. zwei sek. Kriterien:
à machen Vorliegen eines rheumatischen Fiebers wahrscheinlich
- primäre Kriterien:
Herbeteiligung
Chorea minor
Polyarthritis
Rheumaknoten
Erythema anulare
sekundäre Kriterien:
Fieber
Gelenkschmerz
vorrausg. rheumatische Fieber
vorrausg. Angina mit β-hämol. Streptokokken
BKS + CRP erhöht, Leukozytose
PQ-Verlängerung in EKG
K
koronare Herzkrankheit
- KHK = Koronare Herz-Krankheit
- bedingt durch eine Koronarsklerose der Herzkranzgefäße
Kugelthrombus
(engl.) ball thrombus
- durch Herz- u. Blutbewegung abgerundeter, frei flottierender Thrombus
- im li. Vorhof
- kann bei plötzl. Verlegung der Mitralklappe zu akutem Herztod führen
L
Lipidflecken
- erste Gefäßwandveränderungen der Artheriosklerose
- siehe Bild dort
lehmgelbe Nekrose
- typisches Bild des unbehandelten Herzinfarktes
- 8-24 Std. nach Infarktgeschehen
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11
M
Myositis
- entzündliche Reaktion im Muskel aus unterschiedl. Urs.
- unter Beteiligung eines od. mehrerer Muskeln od. Muskelgruppen
- akute u. chron. Verläufe
- Einteilung:
1. M. mit bekannter Ätiol.:
a) virale Inf.
b) bakterielle Inf.
c) parasitäre Inf.
d) Pilzinfektionen
2. M. unbekannter Ätiol.:
a) Dermatomyositis-Polymyositis-Komplex
b) interstitielle Myositis
c) granulomatöse M., Muskelsarkoidose
d) Myositis ossificans multiplex progressiva u. M. ossificans localisata
e) bei anderen Erkr. od. Syndromen unklarer Ätiol.
- Sympt.:
- Bewegungs- u. evtl. Palpationsschmerz der betroffenen Muskulatur
- Myogelose
- Schwäche bis zur Lähmung
- in späteren Stadien Atrophie u. evtl. Kontrakturen
- Diagn.:
- klin. Bild
- erhöhte Serumaktivität der Kreatinkinase, Myoglobinurie (bei akuten Myolysen)
- Muskelbiopsie u. histol. Untersuchung
Mitralstenose
(engl.) mitral stenosis; syn. Mitralklappenstenose
- häufigster erworbener Herzklappenfehler mit Verengung der Mitralklappenöffnung
- als Folge entzündl. Verwachsungen der Klappenränder (inf. Endokarditis*)
- evtl. mit Kalkeinlagerung
- ca. 50% aller Mitralklappenfehler sind reine M.
- ca. 30% der Fälle sind mit Mitralinsuffizienz kombiniert
- Hämodynamik:
- Behinderung der diastol. Füllung der li. Herzkammer
- Dilatation u. Hypertrophie des li. Vorhofs
- Stauung im kleinen Kreislauf (pulmonale Hypertension)
- Hypertrophie u. Dilatation der re. Kammer (führt zu Rechtsherzinsuffizienz)
- dabei normale li. Kammer
- Sympt.:
- v.a. Atemnot inf. chron. Lungenstauung mit Husten (Nachw. von Herzfehlerzellen)
- später zusätzl. Rechtsherzinsuffizienz
- durch Thrombenbildung im li. Vorhof (bes. Herzohr) Gefahr embolischer Kompl.
- Mitralgesicht (Facies mitralis): gerötete Wangen inf. Gefäßerweiterung sowie Lippenzyanose
- Diagn.:
- auskultator. lauter 1. Herzton, Systole frei
- 2. Herzton anfangs unauffällig
à später bei pulmonaler Hypertension enge Spaltung mit betonter Pulmonaliskomponente
- frühdiastol. Extraton als Mitralöffnungston
à Anschluß: ein mittel- bis tieffrequentes (rauhes) diastol. Decrescendo
- bei Sinusrhythmus kurzes präsystol. Crescendo
- evtl. Steell-Geräusch bei rel. Pulmonalinsuffizienz
- Quantifizierung mit Hilfe der Farbdoppler-Echokardiographie
- Rö.:
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12
- Mitralkonfiguration, Rechtsherzhypertrophie
- bei chron. Stauung Kerley-Linien, verkalkte Mitralklappen
- im EKG häufig absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern u. Zeichen der chron. Rechtsherzbelastung
- Herzkatheterisierung (Druckmessung zur Quantifizierung)
- Ther.: Valvuloplastie, Kommissurotomie od. Klappenersatz
Müllerscher Index
Herzgewicht x 100 / Körpergewicht
à normal: 0,5
à pathologisch: > 0,5
N
Nekrose
(engl.) necrosis
- intravitale morphol. Veränderungen einer Zelle od. eines Gewebes
- Auftreten nach irreversiblem Ausfall der Zellfunktionen (sog. Zelltod)
- zytol. v.a.:
- Zellkernveränderungen (Pyknose, Karyorrhexis, Karyolyse)
- in der Hämalaun-Eosinfärbung Eosinophilie des Zytoplasmas
- histol. Gewebeinfiltration mit Leukozyten
- Demarkation des nekrotischen Gewebes mit Randsaumbildung u. Bildung von Granulationsgewebe
Formen:
1. Koagulationsnekrose (sog. Gerinnungsnekrose):
- Denaturierung von Proteinen u. "strukturierte" N.
- mit zunächst noch erkennbarer Gewebestruktur
- Vork. v.a. in:
- Herz, Leber, Milz u. Niere inf. lokaler Ischämie (z.B. Infarkt)
- im Magen-Darm-Trakt inf. einer Verätzung mit Säuren u. Salzen
2. verkäsende N.:
- Sonderform der Koagulationsnekrose mit Ausbildung einer amorphen, eosinophilen Masse
- Vork. z.B. bei Infektionen, v.a. Tuberkulose
3. Kolliquationsnekrose (sog. Erweichungsnekrose):
- Verflüssigung der nekrotischen Zellen u. strukturloses Gewebe
- Vork. v.a. in:
- Gehirn u. Rückenmark inf. einer Apoplexie
- Pankreas durch Autolyse bei Pankreatitis
- Magen-Darm-Trakt nach Verätzung mit Basen
- je nach Lok. u. Ausmaß einer N. kann es kommen zu:
- Restitutio ad integrum
- Ausbildung einer Narbe
- Pseudozyste
Narbe
(engl.) scar; Cicatrix
- derbes u. weißglänzendes Gewebe
- aus Granulationsgewebe entstehendes, faserreiches, zell- u. gefäßarmes Bindegewebe
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13
O
Occlusion
(lat. occludere, occlusus verschließen)
(engl.) occlusion; syn. Occlusio
- Verschließung, Verschluß
Obturation
(lat.) Obturatio
- Verlegung, Verstopfung
Obstruktion
(engl.) obstruction; syn. Obstructio
- Verschluß, Verstopfung, Verlegung eines Hohlorgans, Gangs od. Gefäßes
P
Perikarditis epistenocardiaca
- meist fibrinöse, evtl. hämorrhagisch-exsudative Perikarditis nach Herzinfarkt
- mit charakterist. Reibegeräusch am 2. od. 3. postinfarziellen Tag
Panzerherz
(engl.) armored heart; Pericarditis calcarea
- fibrotische Verkalkung des Perikards
postmortale Blutgerinnsel
- Cruor + Speckhaut als anatomisch-morphologische Substrate in den Gefäßlichtungen
Q
Querstreifung
- charakteristische Lichtbrechung der regelrechten Anordnung der Myofibrillen
QRS -Komplex
- Kammerkomplex im EKG
- elektrisches Abbild der Kammerkontraktion
R
Ruptur
(lat. ruptura Brechen, Reißen)
(engl.) rupture
- Zerreißung, Durchbruch
Rhythmusstörungen
(engl.) cardiac arrhythmias; Abk. HRST
- Bez. für alle Veränderungen der elektr. Herztätigkeit
à durch eine unregelmäßige Abfolge der Erregungen (Arrhythmie)
à eine Abweichung von der normalen Herzfrequenz (60-100/min)
à Störung des zeitlichen Ablaufs der einzelnen Herzaktionen
- Einteilung anhand:
- der Herzfrequenz (bradykard, tachykard)
- der Lok. (supraventrikulär, ventrikulär)
- des Entstehungsmechanismus: Erregungsbildungsstörungen u. Erregungsleitungsstörungen
- Urs.:
- funktionelle od. morphol. Veränderungen des Erregungsleitungssystems des Herzens
- durch org. Herzerkrankungen, Elektrolytstörungen, vegetative u. psychosomat. Störungen
- Medikamente (insbes. Herzglykoside, Antiarrhythmika, Psychopharmaka), Intoxikationen
- endokrinol. Störungen (v.a. der Schilddrüsenfunktion)
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- Elektrounfälle od. Herzverletzungen (selten)
- Vork.: häufig auch bei Gesunden (v.a. Kinder, Jugendliche, Sportler)
- Klin.:
- meist asymptomatisch
- häufig als Herzklopfen, Herzrasen (tachykarde HRST) od. Herzstolpern (v.a. Extrasystolen)
- evtl. Adams-Stokes-Syndrom
- bei entspr. Grundkrankheit u. hämodynam. Auswirkungen:
à zerebrale Durchblutungsstörung
à Koronarinsuffizienz (Angina pectoris, Herzinfarkt) sowie Herzinsuffizienz
à Schock u. kardiale Thromboembolien
Risikofaktoren der KHK
- Alter
- Rauchen
- Hypercholesterinämie
- Hypertonus
- Diabetes mellitus
S
Septumperforation
- häufige Komplikation bei Herzinfarkten mit generalisierter Wandschädigung des Septum interventriculare
Schaumzellen
Xanthomzellen (engl.) xanthoma cells
- Zellform (Makrophage)
- bevorzugtes Vorkommen in:
- Xanthomen, Xanthelasmen
- bei Lipoidspeicherkrankheiten u. chron. Gewebeuntergang
- histol. mit wabige m Plasma u. fein verteilten Fetten bzw. Lipiden
Stenose
können weich sein und bestehen
dann aus lockeren Atherombeeten. Harte Stenosen sind verkalkend.
T
Thrombose
- Abscheidungsthrombus
- Gerinnungsthrombus
- gemischter Thrombus
- hyaliner Thrombus
- arterieller Thrombus
Tamponade des Perikards
(engl.) pericardial tamponade; Herzbeuteltamponade
- Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel
- durch entzündl., traumatisch od. infarktbedingte Schädigung des Herzens
- mit Behinderung der Ventrikelfüllung, erhöhtem Füllungsdruck u. vermindertem Schlagvolumen
- Sympt.:
- obere Einflußstauung
- Dyspnoe
- Tachykardie
- Niedervoltage
- Beck-Trias
- Diagn.:
- Rö.-Thorax
- Echokardiographie
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- Ther.:
- Perikardpunktion
- bei rezidiv. Ergüssen Fensterung des Herzbeutels z.B. zur li. Pleurahöhle
Transmuraler Herzinfarkt
- der Infarkt verläuft durch alle Wandschichten
- bei Verletzung der Herzwand kommt es zu Einblutungen in den Herzbeutel
à ab 300 ml Blut im Herzbeutel ist die Tamponade tödlich
à die Kompression behindert die Förderleistung
U
Umgehungskreisläufe
- charakteristische Umleitungsbahnen des Blutstroms
à Umbilikalvenen (Kaput medusae)
à superepigastrische Venen
à rektale Plexus
à Plexus des Ösophagus (Varizen)
V
Venöser Bypass
(engl.) vascular bypass grafting
- Verf. der Gefäßchirurgie zur Wiederherstellung ausreichender Durchblutungsverhältnisse
à Umgehung bzw. Überbrückung stenosierter od. verschlossener Gefäßabschnitte (Bypass-Operation)
à Erweiterungsplastik (Patch-Plastik)
- als Gefäßersatz für klein- bis mittelkalibrige Blutgefäße
à autogene (z.B. Vena saphena magna), allogene (z.B. Nabelschnurgefäße, Leichenvenen)
à od. xenogene Gefäße (z.B. von Kälbern od. Rindern)
- für große Gefäße i.d.R. Ersatzgefäße aus alloplastischem Material (Gefäßprothesen) verwendet
- Ind.:
- v.a. bei fehlender Möglichkeit einer Gefäßrekonstruktion durch direkte Gefäßnaht,
- Desobliteration od. Angioplastie
Virchow-Trias (Thrombose-Faktoren)
- Wandfaktor
- Strömungsfaktor
- Blutfaktor
W
Wiederbelebungszeit
(engl.) resuscitation time
- Zeitintervall zw. Herz-Kreislauf-Stillstand u. Eintritt irreversibler Organschädigung inf. Sauerstoffmangels
- frühen Phase:
- mit möglicher vollständiger Restitution (nach einer gewissen Erholungszeit)
- nur bei sofortiger, erfolgreicher Reanimation
- folgende Phase:
- zunehmende Zellschädigung in den Organen
- nur eine partielle Restitution möglich
- schließlich der irreversible Organausfall
- kritisches Organ ist das Gehirn (Hirntod)
- Wiederbelebungszeiten (Temperaturabhängig!):
Gehirn:. 4-6Min.
Herz: 15-30Min.
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X
Xanthomzellen
- siehe Schaumzellen
- entartete Makrophagen bei Lipidstoffwechselstörungen
Y
Yersinia-Arthritis-Myokarditis (Yersin- franz. Bakteriologe)
(engl.) Yersinia arthritis
- akute Mono- od. Oligoarthritis
- tritt im Anschluß an eine fieberhafte Durchfallerkrankung auf (Yersinia enterocolitica/ pseudotuberculosis)
- Diagn.:
- kultureller Nachweis des Err. z.B. im Gelenkpunktat
- serol. Nachweis in Blut bzw. Gelenkflüssigkeit
- DD:
- der Y.-A. gehen häufig Pharyngitis, Konjunktivitis, leichte EKG-Veränderungen voran
à Reiter-Krankheit u. das rheumatische Fieber sind abzugrenzen
- häufig mögl. Nachw. von HLA-B27 spricht für eine genet. Disposition
- Progn.: günstig
Z
Zytoplasma-trübe Schwellung
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