Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt

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Erfahrungsbericht
Name: S e b a s t i a n, D a u d e r e r
Austauschjahr: 2013/14
Gastuniversität: Jagiellonian Universität
Stadt: Krakau
Land: Polen
Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht,
kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.
Die Ankunft in Krakau war für mich relativ einfach, da ich schon mehrere Male zuvor in der
Stadt war. Meine Erasmus-Freunde waren am Ankunftstag sehr beeindruckt, haben sich
aber sehr schnell eingelebt. Viele Menschen können Englisch und helfen einem, wenn man
Hilfe sucht.
Generell ist sind Wohnungen relativ günstig. Die ersten zwei Monate habe ich mit zwei Studenten bei einer älteren Dame für 200€ gewohnt, aber danach meine eigene Wohnung für
ca. 400€ bezogen. Wenn man alleine, in der Innenstadt wohnt, ist das ein normaler Preis.
Selbstverständlich ist es günstiger wenn man sich die Wohnung teilt oder nicht im direkten
Stadtkern wohnt. Das Studentenwohnheim ist unglaublich günstig. Von der Qualität gibt es
alles – von sehr modern bis sehr alt und abgenutzt. Richtig schlimme Wohnungen habe ich
in meiner ganzen Zeit dort nicht gesehen. Natürlich hat das Studentenwohnheim einen gewissen Anreiz, da sehr viele Erasmus-Studenten dort untergebracht sind und es dort ständig
Partys gibt. Ein Nachteil ist dass es dort keine Kühlschränke gibt. Zwar wurde ein Bereich
gerade modernisiert, aber ich weiß nicht wie es dort zurzeit aussieht.
Die Infrastruktur ist sehr gut ausgebaut. Man kommt fast überall mit den Straßenbahnen hin.
Auch in der Nacht gibt es die. (für 50€ bekommt man ein Semesterticket Straßenbahnen+
Bussen) Wo es keine Straßenbahnen gibt sind Busse und wenn man es eilig hat kann man
auch gerne ein Taxi nehmen. Diese sind unglaublich günstig in Polen. So zahlt man vom 14
km entfernten Flughafen ca. 10-12 Euro. (Hier sollte man aber nicht die Airport Taxis nehmen, da diese eher darauf aus sind Ausländer abzuzocken). In der Stadt selbst ist es noch
günstiger weil es keine Überlandfahrt ist. Zur Mathe Fakultät kommt man sehr gut mit 4 verschiedenen Straßenbahnlinien. Hier muss man vom Stadtkern ca. 20 Minuten fahren. Die
Mathe aber auch Wirtschaftsfakultät hat hier ein ganz neues modernes Gebäude errichtet
(Astronomie und Physik). Die Mathefakultät bietet einige Kurse auf Englisch an und den Rest
auf Polnisch. Wenn man Probleme hat kann es auch sein, dass der Dozent Sonderstunden
auf Englisch für einen hält. Die Englischfakultät, die sich im Moment direkt daneben befindet
bietet fast alle Vorlesungen auf Englisch an.
Wenn es um das Angebot der Kurse in Englisch ging, war ich sehr überrascht. Es gab viele
und interessante Vorlesungen die normal ein oder zwei Semester lang sind. Wenn man nur
ein Semester bleibt bekommt man für einen zwei Semester langen Kurs die halbe Punktzahl.
Die Leistungsabfrage am Ende wird normal durch Prüfungen erreicht. Je nach Aufwand und
Stundenanzahl können diese 45 Minuten oder 3 Stunden andauern
Mit der Anerkennung klappt es auch wenn man es vorab abklärt. Generell sollte es und hat
es auch bei mir keine Probleme gegeben. Da ich letztendlich keine Mathematikvorlesungen
besucht habe kann ich nicht sagen wie es dort aussieht, aber ich denke dort dürfte es noch
eindeutiger als in Englisch sein ob ein Kurs anerkannt werden wird.
Das Kursniveau ist sehr unterschiedlich. In Mathe entspricht es dem unseren, aber ich habe
mit bekommen, dass in manchen Fakultäten gute Noten eher freizügig hergegeben werden –
besonders an Erasmus Studenten. In Englisch wird mehr Wert auf theoretisches Wissen
gelegt und man muss auch mal wieder Vokabeln lernen und auch sonst viel tun. In einer
Vorlesung musste ich 30 Bücher lesen und sehr viel theoretisches Wissen. Bei Erasmus
Studenten wird wie gesagt meist eher ein Auge zugedrückt und man hat einen gewissen
Vorteil.
Das Studienjahr ist fast wie das Deutsche aufgebaut, nur ein bisschen verschoben. So fängt
es ab Anfang Oktober an Und Endet Ende Juni. Im Winter hat man an Weihnachten kurz bis
zu den heiligen drei Königen frei und an Pfingsten und Oster nur die Feiertage. Anfang Februar ist meist Prüfungszeit und danach hat man zwei Wochen frei. Wenn man eine Prüfung
nicht schafft kann man sich an dieser ein zweites Mal in diesen zwei Wochen versuchen,
was aber heißt man hat weniger Ferien. Generell hat man weniger Winterferien, aber dafür
einen längeren Sommer. Hier kann man eine Prüfung im September wiederholen. Durch
Absprache mit den Lehrern und dem Präsidenten kann man Prüfungen für sich auch ohne
viele Probleme verschieben.
Am Campus gibt es einen Imbiss bei dem man sich für ca. 3 Euro Vorspeise, Hauptgang und
Getränk kaufen kann. Zwar ist es nicht das beste Essen aber durchaus ok. In der Nähe befindet sich auch noch ein Kaufland bei dem man sich verköstigen kann. Da sich die Universität über ganz Krakau verteilt gibt es überall auch Milchbars. Generell ist das Essen in Restaurants sehr günstig. Lebensmittel im Supermarkt sind jedoch mit unseren Preisen vergleichbar. Arbeitsmöglichkeiten gibt es überall. Besonders für deutsche Muttersprachler bietet sich Übersetzten an. Leider sind die Löhne sehr niedrig also rentiert es sich nicht richtig.
Die Menschen sind sehr freundlich aber verschlossen. Man muss sie erst Näher kennen lernen um in eine „Gruppe“ aufgenommen zu werden. In der Universität ist es einfacher, da es
hier jüngere Leute sind, die sehr aufgeschlossen sind. In der Stadt gibt es ca. 200 000 Studenten 600 sind Erasmus Studenten der Jagiellonian Universität. Da es ja mehrere Universitäten gibt steigt die Erasmus Zahl auch deutlich an. Die Meisten sind Spanier.
Im täglichen Leben ist es natürlich einfacher Polnisch zu beherrschen, aber es ist möglich
sich mit Englisch oder sogar Deutsch durch zu schlagen. Ein großer Teil der Jugend hat über
längere Zeit Deutsch in der Schule gehabt, aber da der Deutschunterricht hier schlecht ist,
kann so gut wie keiner Deutsch sprechen sondern nur verstehen. Bei Englisch ist das anders
und man hat keine Probleme. Im Notfall können Hände und Füße beim Verständigen helfen.
Sprachkurse gibt es in der ganzen Stadt, kosten aber überall. Der Kurs von der Uni ist leider
sehr teuer aber auch sehr gut. Es gibt auch Tandem Kurse über die man relativ einfach aber
nicht professionell Polnisch lernen kann.
Eine besondere Eigenheit der Polen ist über Dinge zu jammern oder sich zu beschweren.
Eine weitere Eigenheit lässt sich beobachten wenn man Verabredungen hat. Oft sind die
Leute zu spät und man nimmt es nicht so genau (nicht offizielle!). Die Organisation ist zwar
nicht total chaotisch aber bei Weitem nicht so gut wie die Deutsche. Dafür ist sie auch nicht
so starr und man kann Ausnahmen leichter genehmigen.
Vom Klima her kann man es mit unserem vergleichen. Im Süden gibt es Gebirgsketten in
denen man auch Ski-fahren kann. Es gibt Bäche und Flüsse bei denen man aber eher Vorsichtig sein sollte wenn man Baden gehen will. Man kann das Wetter, die Landschaft und
das Klima mit dem von Ingolstadt oder München vergleichen. Wenn es hier regnet, regnet es
meist auch dort.
Das ESN Büro in Krakau ist mehrmals als bestes in Europa ausgezeichnet worden. Es werden viele Ausflüge organisiert (Prag, Wien, Budapest, Breslau, Danzig…) Es gibt regelmäßig
Motopartys und Veranstaltungen (In der Orientierungswoche Paintball oder speed dating). In
Krakau selbst gibt es Laser Tech (Barney Stintson), Go-Cart, Museen und auch viele Klubs.
Da es so viele Studenten gibt, ist eigentlich auch jeden Tag etwas los in der Stadt. In den
Klubs werden die sonst eher zurück haltenden Polen auf einmal ausgelassen und lassen es
krachen.
Das Jahr hat mir sehr gut gefallen und ich werde auf jeden Fall dorthin zurückgehen. Es ist
eine gute Alternative für die überlaufenen Erasmus Länder England oder Spanien.
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