Kapitel 1 Einleitung 1.1 Motivation der Arbeit Die Elektrophorese ist eine Methode zur Auftrennung biologischer Substanzen. Sie hat mittlerweile ein breites Anwendungsspektrum in der Analytik klinischer Proben, da mit ihr die Untersuchung verschiedenster wässriger Substanzen, wie zum Beispiel Blut oder Urin, möglich ist. Des Weiteren benötigt sie eine sehr kleine Probenmenge. Darüber hinaus bewerkstelligt diese Methodik die Auftrennung unterschiedlichster Substanzklassen, hat aber andererseits auch einige hunderttausend theoretische Böden. Es gibt viele verschiedene Techniken der Elektrophorese, wobei zur Auftrennung von Biomolekülen die Kapillarelektrophorese (CE) und die Gelelektrophorese (GE) die gebräuchlichsten sind. Proteine und Peptide werden im Allgemeinen mittels GE oder 2D-GE aufgetrennt, DNA kann sowohl mit GE als auch mit CE aufgetrennt werden. Diese beiden Techniken werden bereits in der Routineanalytik eingesetzt, beispielsweise zur Herstellung von DNA Fingerabdrücken oder im Bereich der Screening Techniken die Differentielle Gel Elektrophorese (DIGE) [Fig03]. Zur Identifikation der elektrophoretisch aufgetrennten Substanzen kommen unterschiedlichste Detektionsmethoden zum Einsatz. Am gebräuchlichsten sind die Massenspektro- 2 1.1. MOTIVATION DER ARBEIT metrie (MS) [Moi02], aber auch ein Vergleich von Retentionszeiten in der CE oder von Molekulargrößen in der GE. Diese Detektionsmethoden bieten aber nicht die Möglichkeit, die biologische Funktion oder Aktivität einer Probe zu untersuchen. Dies wurde aber in den letzten Jahren zum Hauptinteresse der pharmazeutischen Industrie. Es besteht nicht mehr nur die Herausforderung, Tausende von Proteinen aufzutrennen und zu identifizieren, sondern die hauptsächliche Aufgabe ist die Identifikation des Moleküls, das eine spezielle biologische Funktion besitzt [Nel00]. Zu diesem Zweck wurden unterschiedliche neue Untersuchungsverfahren oder Detektionsmethoden entwickelt. Ein möglicher Lösungsansatz ist es, nur die Moleküle mittels Elektrophorese aufzutrennen, die eine gewisse biologische Funktion haben. Dies erreicht man durch Kopplung einer (Immuno-)Affinitätschromatographie mit einer Kapillarelektrophorese (IACE) [Guz05]. Eine andere Möglichkeit besteht darin, jede aufgetrennte Fraktion auf ihre biologische Wirksamkeit zu untersuchen. Dies kann mit unterschiedlichsten Verfahren erfolgen, wie zum Beispiel mit dem Enzyme-Linked Immunosorbent Assay (ELISA) [Zha04], mit der Oberflächenplasmonenresonanz (SPR) [Was99, Whe03] oder auch mittels eines Polymersensors [Bos03]. Eine dritte Methode ist das Untersuchungsverfahren der Affinitätskapillarelektrophorese (ACE) [Gv00, Hua04]. Hierbei wird die Stabilität der biomolekularen Interaktion dadurch analysiert, dass man die Retentionszeit der komplexierten und der freien Biomoleküle untersucht. Die Reflektometrische Interferenzspektroskopie (RIfS) ist eine Methode, die ähnlich wie SPR, biomolekulare Wechselwirkungen an einer Schicht detektiert [Pie97a]. Jedoch ist diese Methode nicht auf leitende Oberflächen angewiesen, sondern kann prinzipiell mit jeder transparenten Schicht verwendet werden. Des Weiteren ist die Methode RIfS nicht nur auf einen Messpunkt beschränkt, sondern sie kann auch eine Fläche 2 Dimensional untersuchen [Bir02]. All diese Voraussetzungen wecken nun die begründete Hoffnung, dass diese Detektionsmethode in den Bereichen der Elektrophorese, die die Analyse biologischer Substanzen behandeln, anwendbar ist. KAPITEL 1. EINLEITUNG 1.2 3 Zielsetzung der Arbeit Ausgehend von obiger Fragestellung soll geklärt werden, ob ein Biosensor basierend auf der reflektometrischen Interferenzspektroskopie als Detektion in einer Elektrophorese verwendet werden kann. Hierzu sollen unterschiedliche Substanzklassen direkt im elektrophoretischen Fluss detektiert werden. Außerdem will diese Arbeit zeigen, dass ein optischer Biosensor basierend auf der RIfS Methodik eine biomolekulare Interaktion sowohl thermodynamisch als auch kinetisch vollständig charakterisieren kann. Hierbei soll nicht nur die heterogene Interaktion an der Sensoroberfläche, sondern auch die Interaktion in homogen Phase untersucht werden. Des Weiteren sollen unterschiedliche transparente Sensoroberflächen auf ihre Verwendbarkeit untersucht werden. Für eine mögliche Kopplung mit der Matrix-Assisted-LaserDesorption-Ionisation (MALDI) Massenspektrometrie sollen leitende Schichten aus IndiumZinn-Oxid (ITO), für eine Implantatoptimierung Titanoxidoberflächen und als günstige Alternative zu bisher verwendete Schichten sollen Plastiksensoren aus TOPAS untersucht werden. 4 1.2. ZIELSETZUNG DER ARBEIT Kapitel 2 Theorie Im Folgenden sollen sowohl die biochemischen als auch die optischen Grundlagen der Detektion erklärt werden. Des Weiteren wird dargelegt, wie die Messsignale in den verschiedenen Untersuchungen ausgewertet werden, um eine Charakterisierung der biochemischen Reaktion zu erzielen. 2.1 Biochemische Grundlagen In den Experimenten wurden biochemische Reaktionen charakterisiert. Aus diesem Grund sollen zunächst die biochemische Wechselwirkung und die verwendeten Biomoleküle näher erläutert werden. 2.1.1 Biomolekulare Erkennung Viele Signaltransductionen in Lebewesen basieren auf biomolekularen Reaktionen, bei denen supramolekulare Strukturen von so genannten Rezeptoren selektiv mit niedermolekularen Substanzen, den Liganden, reagieren. Um die biologische Funktion über längere Zeit zu erhalten, sind diese Reaktionen meist reversibel. Sie beruhen auf einer schwachen chemischen Wechselwirkung des Rezeptors mit dem strukturell passenden Liganden. 2.1. BIOCHEMISCHE GRUNDLAGEN 6 Diese nicht kovalenten Interaktionen resultieren aus Van der Waals Kräften, ionischen und hydrophoben Wechselwirkungen und Wasserstoffbrückenbindungen. Diese schwachen Wechselwirkungen geben bei einer Reaktion sehr wenig Wärme an das System ab (vgl. Tabelle 2.1). Dies ist für ein biologisches System von entscheidender Bedeutung, da bei einer zu hohen Erwärmung die Proteine denaturieren und somit ihre biologische Funktion verlieren. Bindungsart Bindungsstärke [kJ/mol] Van der Waals Bindung 0.4 - 4.0 Wasserstoffbrückenbindung 12 - 30 Ionische Wechselwirkung 20 Hydrophobe Wechselwirkung < 40 Tabelle 2.1 Bindungsstärken schwacher chemischer Wechselwirkungen Die Rezeptoren interagieren nur in Teilbereichen, den so genannten Bindungsstellen oder den Bindungstaschen, mit den Liganden, wobei ein Rezeptor auch mehrere Bindungsstellen besitzen kann. Die Anzahl der Bindungsstellen wird auch als Valenz bezeichnet. In diesen Bindungstaschen finden gleichzeitig mehrere schwache chemische Wechselwirkungen statt, die in ihrer Summe zu einer starken reversiblen Bindung führen. Beispielhaft wurden in den Messungen Antikörper - Antigen und DNA - DNA Wechselwirkungen untersucht. 2.1.2 Antikörper Antikörper sind Eiweißmoleküle, die mit körperfremden und gegebenenfalls auch körpereigenen Substanzen, den so genannten Antigenen, wechselwirken. Sie werden bei der Immunabwehr des Körpers gebildet und kommen im Serum in der so genannten γ-Globulin Fraktion vor. Es lassen sich fünf Klassen von Immunglobulinen unterscheiden [Lot98, Voe92], wobei für die Bioanalytik das Immunglobulin G (IgG) die bedeutendste KAPITEL 2. THEORIE 7 Rolle einnimmt. Der IgG Antikörper besitzt zwei Bindungsstellen, die so genannten Paratope, d.h. er ist bivalent. Schematisch kann ein IgG Antikörper als Ypsilon dargestellt werden (vgl. Abbildung 2.1). Er lässt sich mit Hilfe des Enzyms Papain in drei Teile zerteilen, die beiden Arme des Ypsilons und den Rumpf. Die Arme werden als Fab (fragment antigen binding), der Rumpf als Fc (fragment crystallisable) bezeichnet. Abbildung 2.1 Schematische Darstellung eines IgG Antikörpers Die Bildung von Antikörpern durch das Immunsystem des Körpers erfolgt durch die B-Zellen. Diese produzieren als Immunantwort auf ein Antigen, zum Beispiel ein Bakterium, die Antikörper. Die Paratope des Antikörpers erkennen in einer spezifischen Reaktion das Antigen, weshalb dieser Mechanismus auch als Schlüssel-Schloss-Prinzip bezeichnet wird. Durch das Eindringen des Antigens in den Körper werden mehrere B-Zellen zur Produktion von Antikörpern angeregt. Die Antikörper der verschiedenen B-Zellen können zum einen verschiedene Merkmale des Antigens erkennen, zum anderen kann diese Interaktion aber auch unterschiedlich spezifisch sein. Dies führt zu einer Mischung unterschiedlicher Antikörper, die alle gegen dasselbe Antigen gerichtet sind. Diese Mischung nennt man nun einen polyklonalen Antikörper. Bei der biomolekularen Interaktionsanalyse eines solchen polyklonalen Antikörpers ist es somit nur möglich gemittelte, Eigenschaften festzustellen. 2.1. BIOCHEMISCHE GRUNDLAGEN 8 Um nun einen besser charakterisierbaren Antikörper zu erhalten, sollte dieser monoklonal sein, d.h. er sollte nur von einer B-Zelle stammen. Die Herstellung eines solchen Antikörpers kann nun nicht mehr durch Immunisierung und anschließende Affinitätsaufreinigung (in vivo) erfolgen, sondern eine B-Zelle, die spezifisch Antikörper gegen ein Antigen herstellt, wird im Reagenzglas (in vitro) durch Fusion mit einer Tumorzelle vermehrt. Die resultierende so genannte Hybridomazelle wächst in einer Zellkultur und produziert monoklonale Antikörper. 2.1.3 DNA und DNA Homologe Verbindungen DNA oder Desoxyribonukleinsäure (DNS) ist der Grundbaustein des Lebens, da sie die Erbinformation ihrer Zelle beinhaltet. Abbildung 2.2 Darstellung einer DNA Doppelhelix Sie hat die Struktur einer Doppelhelix (vgl. Abbildung 2.2). Das DNA Molekül besitzt ein Rückgrat aus β-D-deoxyribose Zucker und Phosphat, an das die vier verschiedenen Basen Adenin (A), Thymin (T), Cytosin (C) und Guanin (G) gebunden sind. Diese Basen zeigen ins Innere der Doppelhelix und bilden Basenpaare zwischen A-T und C-G. Die Abfolge KAPITEL 2. THEORIE 9 dieser Basenpaare codiert die Information zur Produktion von Eiweißen. Teilabschnitte der DNA, welche die Information zur Produktion eines Proteins enthalten, werden Gene genannt. Die Basenpaarungen entstehen auf Grund von Wasserstoffbrückenbindungen. Somit lässt sich die Doppelhelix durch Wärmezugabe in ihre beiden Einzelstränge ssDNA (single stranded DNA) zerlegen. Diese rekombinieren oder hybridisieren beim Abkühlen zur ursprünglichen Doppelhelix. Den einen Einzelstrang nennt man bei einer Interaktionsanalyse sens-DNA, den anderen dazu komplementären Strang die antisens-DNA. Die Wechselwirkung der beiden Einzelstränge kann somit mittels Biomolekularer Interaktionsanalyse (BIA) untersucht werden. Diese Wechselwirkung hängt zum einen von der Länge der DNA ab, welche in der Anzahl der Basen, den Meren, angegeben wird. Besitzt ein DNA Molekül bis zu 100 Basen, so nennt man es Oligomer. Zum anderen hängt die Wechselwirkung von der Basenabfolge der Einzelstränge ab, ob diese vollständig Basenpaare ausbilden können, oder ob sie sogennannte Fehlstellen besitzen. Haben zwei komplementäre DNA Stränge nur eine Fehlstelle, so nennt man diese SNPs (single nucleotide Polymorphism). Die DNA wird durch Nucleasen sehr schnell enzymatisch hydrolisiert. Deshalb ist es wünschenswert DNA Homologe Verbindungen herzustellen, die zwar mit DNA interagieren, aber nicht den Nachteil des Abbaus besitzen. LNA (locked nucleic acid) ist ein derartiges Beispiel. Sie besitzt eine 2’-O,4’-C-methylen Brücke, welche einen bicyclischen ribofuranosyl Zucker ergeben. Diese Moleküle bilden sogar eine stärkere Hybridisierung als DNA aus. 2.2 Detektion an Grenzschichten Die Detektion der Biomolekularen Wechselwirkung findet an einer funktionalisierten Sensoroberfläche statt. Es handelt sich also um eine heterogene Reaktion. Im folgenden soll erläutert werden, wie es durch Auswertung dieser heterogenen Reaktion möglich ist, die biochemische Reaktion sowohl bezüglich ihres kinetischen Verlaufs als auch bezüglich des thermodynamischen Gleichgewichts der Reaktion zu charakterisieren. Wie schon in 2.1.1 dargelegt wurde, interagiert ein Rezeptor, im folgenden stets mit A bezeichnet, spezifisch 2.2. DETEKTION AN GRENZSCHICHTEN 10 mit seinem Liganden, im folgenden stets mit B bezeichnet. Die Interaktion dieser beiden Moleküle lässt sich in der Reaktionsgleichung ka A+B AB k (2.1) d beschreiben, wobei AB der Rezeptor-Ligand-Komplex ist. Die Bildung dieses Komplexes erfolgt mit der Assoziationsratenkonstanten ka , die Dissoziation mit der Dissoziationsratenkonstanten kd . Die thermodynamische Stabilität dieses Komplexes lässt sich durch die Gleichgewichtskonstante, die so genannte Affinitätskonstante KAf f , beschreiben. Diese lässt sich sowohl mit Hilfe des Massenwirkungsgesetzes (MWG), als auch über das Verhältnis der Ratenkonstanten, berechnen: KAf f = ka [AB] , = kd [A] · [B] (2.2) wobei [AB] die Konzentration des Rezeptor-Ligand-Komplexes, [A] die Konzentration des Rezeptors und [B] die Konzentration des Liganden ist. Häufig wird auch die Dissoziationskonstante angegeben, welche das Reziprok der Affinitätskonstante ist. Findet diese Wechselwirkung an einer Sensoroberfläche statt, auf der der dazugehörige Ligand immobilisiert ist, so nimmt die Rezeptorkonzentration in der Nähe des Sensors ab. Somit entsteht ein Konzentrationsgradient zwischen dem Hauptteil der Lösung und der Oberfläche (vgl. Abbildung 2.3). Der verarmte Teil der Lösung wird die Diffusionsschicht genannt, der Hauptteil der Lösung ist der so genannte bulk. Es handelt sich somit um eine Zweischrittreaktion, bei der stets nur der langsamere Teil der Raktion charakterisiert werden kann. Die Diffusionsrate an die Oberfläche ist durch die Massentransportratenkonstanten km gegeben [Mys97, Kar94]. Durch Variation der Rezeptor oder Ligandenkonzentration ist es möglich, dass man gezielt einen der beiden Schritte, die biomolekulare Interaktion oder die Diffusion, charakterisiert. KAPITEL 2. THEORIE Abbildung 2.3 2.2.1 11 Reaktion eines Rezeptors in Lösung mit einem immobilisierten Liganden am Beispiel einer Antigen-Antikörper-Reaktion Kinetisch kontrolliert Um die Biomolekulare Interaktion an der Oberfläche zu charakterisieren, verwendet man eine sehr hohe Rezeptorkonzentration im bulk und eine kleine Ligandenkonzentration auf der Oberfläche. Unter diesen Bedingungen verläuft die Diffusion zur Oberfläche sehr viel schneller als die Komplexbildung an der Oberfläche, man spricht von einer kinetisch kontrollierten Reaktion. Es kann also vereinfacht angenommen werden, dass die Rezeptorkonzentration im bulk genauso groß ist, wie in der Diffusionsschicht. Die Assoziation des Rezeptors erfolgt nach einem Zwei-Teilchen-Mechanismus, die Dissoziation des RezeptorLigand-Komplexes nach einem Ein-Teilchen-Zerfallsmechanismus. Somit lässt sich die Bil- 2.2. DETEKTION AN GRENZSCHICHTEN 12 dung dieses Komplexes an der Oberfläche mit folgender Geschwindigkeitsgleichung beschreiben [Kar91, Kar97, Pie97b]: d [ABsf ] = ka [Abu ] [Bsf ] − kd [ABsf ] dt = ka [Abu ] ([ABsf, ∞ ] − [ABsf ]) − kd [ABsf ] , wobei [ABsf ] die Konzentration des Rezeptor-Ligand-Komplexes (2.3a) (2.3b) an der Oberfläche (surface), [ABsf, ∞ ] die maximal mögliche Konzentration dieses Komplexes, die so genannte Maximalbeladung, welche durch Injektion einer unendlich großen Rezeptorkonzentration erreicht wird, [Abu ] die Rezeptorkonzentration im bulk und [Bsf ] die Konzentration an auf der Oberfläche immobilisiertem Ligand sind. Die Konzentration des Rezeptors im bulk kann für das vorliegende System vereinfacht als konstant betrachtet werden, da durch ein fluidisches System ständig Lösung dieser Konzentration nachgeliefert wird. Umformung und Integration der Gleichung 2.3 liefert einen Ausdruck, der den zeitlichen Verlauf der Komplexbildung beschreibt (vgl. 2.4). [ABsf ] (t) = [ABsf,GG ] (1 − exp(−ks t)) , (2.4) mit der Gleichgewichtsbeladung: [ABsf,GG ] = [ABsf, ∞ ] KAf f [Abu ] 1 + KAf f [Abu ] (2.5) welche die Konzentration des Komplexes nach unendlich langer Reaktionszeit, also im Gleichgewicht zwischen Lösung und Oberfläche beschreibt, und der scheinbaren Ratenkonstanten ks = ka [Abu ] + kd , (2.6) welche die Steigung der Exponentialfunktion wiedergibt. Sowohl die Gleichgewichtsbeladung, welche die Thermodynamik der biomolekularen Interaktion beschreibt, als auch die scheinbare Ratenkonstante, welche die Kinetik dieser Interaktion wiedergibt, sind von der Rezeptorkonzentration im bulk abhängig. Somit ist es durch Untersuchung verschiedener Konzentrationen möglich, sowohl die Stabilität als auch Bildungsgeschwindigkeit des Komplexes zu bestimmen. KAPITEL 2. THEORIE 2.2.2 13 Diffusions kontrolliert Verwendet man eine sehr kleine Rezeptorkonzentration im bulk und eine sehr hohe Ligandenkonzentration auf der Oberfläche, so bildet jedes Rezeptormolekül, das an die Oberfläche gelangt, einen Rezeptor-Liganden-Komplex. Die Diffusion zur Oberfläche ist also unter diesen Bedingungen der geschwindigkeitsbestimmende Schritt der heterogenen Reaktion. Man nennt die Reaktion also diffusions beziehungsweise massentransport kontrolliert. Die Diffusion des Rezeptors zur Oberfläche erfolgt nach dem 1. Fickschen Gesetz [Atk90], J = −D ∂c , ∂x wobei J der Fluss, D der Diffusionskoeffizient und (2.7) ∂c ∂x der Konzentrationsgradient ist. Formuliert man Gleichung 2.7 für die Diffusion des Rezeptors zur Oberfläche, so gilt: − d [Asf ] d [ABsf ] [Abu ] , = =D dt dt hdif (2.8) wobei D der Diffusionkoeffizient des Rezeptors und hdif die Dicke der Diffusionsschicht ist. Der Konzentrationsgradient des Rezeptors stellt sich zwischen dem bulk und der Oberfläche ein und ergibt sich unter der Annahme, dass dieser durch die Diffusionsschicht hinweg linear ist zu 0 − [Abu ] ∂c = , ∂x hdif (2.9) da die Konzentration des Rezeptors an der Oberfläche 0 ist. Für die Dicke der Diffusionsschicht gilt [Chr97]: hdif = 3 Dh2 bl , F (2.10) mit einer Höhe h, einer Breite b und einer Länge l des Flusskanals und einer Flussgeschwindigkeit F parallel zur Sensoroberfläche. Den Quotient aus Diffusionskoeffizient und Diffusionsschicht nennt man Onsagerscher Massentransportkoeffizient Lm [Gla93, Sjö91]. Unter diesen Bedingungen kann zwar nicht die Rezeptor-Ligand Wechselwirkung an der Oberfläche charakterisiert werden, aber aus Gleichung 2.8 lässt sich schließen, dass die Komplexbildungsgeschwindigkeit proportional zu Rezeptorkonzentration im bulk ist. Hierbei 2.2. DETEKTION AN GRENZSCHICHTEN 14 ist entscheidend, dass es sich um die aktive Rezeptorkonzentration handelt, das heißt nur um die Rezeptormoleküle, die auch die Fähigkeit besitzen, mit einem Liganden zu interagieren. Diese aktive Konzentration kann stark von der, zum Beispiel UV-spektroskopisch bestimmten, Rezeptorkonzentration abweichen. Abbildung 2.4 Reaktion eines Rezeptors in Lösung mit einem Liganden, der sich ebenfalls in Lösung befindet, am Beispiel einer Antigen-AntikörperReaktion Die Berechnung von thermodynamischen und kinetischen Konstanten sollte also stets mit der aktiven Konzentration erfolgen, um die Werte nicht zu verfälschen. Die Bestimmung der aktiven Konzentration ist aber nicht direkt möglich, da der Propertionalitätsfaktor nicht rechnerisch bestimmt werden kann. Es ist jedoch durch diese Proportionalität möglich, die Komplexbildung von Rezeptor und Ligand im bulk, also in einer homogenen Reaktion (vgl. Abbildung 2.4), zu charakteri- KAPITEL 2. THEORIE 15 sieren. Hierbei sind kas und kdi die Ratenkonstanten in homogener Phase. Die Stabilität des Komplexes wird durch eine Titration des Rezeptors mit dem zugehörigen Liganden bestimmt. Die Form der Titrationskurve ergibt sich aus Gleichung 2.2 durch Umformung [Pie97b]. KAf f = [ABbu ] , ([Abu ]0 − [ABbu ]) · ([Bbu ]0 − [ABbu ]) (2.11) mit der eingesetzten Rezeptorkonzentration [Abu ]0 und der eingesetzten Ligandenkonzentration [Bbu ]0 . Durch Lösung dieser Gleichung mit der Mitternachtsformel erhält man als einzig sinnvolles Ergebnis für die Komplexkonzentration in Lösung: [ABbu ] = [Abu ]0 + [Bbu ]0 + 1 KAf f 2 [Abu ]0 + [Bbu ]0 + − 2 1 KAf f 2 − [Abu ]0 [Bbu ]0 . (2.12) Und hieraus die Konzentration an Rezeptoren die an die Oberfläche binden können: [Abu ] = [Abu ]0 − [ABbu ] = [Abu ]0 − [Bbu ]0 − 2 1 KAf f [Abu ]0 + [Bbu ]0 + + 2 1 KAf f 2 − [Abu ]0 [Bbu ]0 (2.13) Diese Konzentration an bindungsfähigem Rezeptor hängt also nur von den eingesetzten Konzentrationen und der Affinitätskonstante ab. Da die Konzentration an aktiven Liganden in den vorgestellten Beispielen aber immer mit der Ligandenkonzentration übereinstimmt, ist es durch eine Anpassung obiger Gleichung an eine Titrationskurve möglich, sowohl die Affinitätskonstante als auch die aktive Konzentration an Rezeptor zu bestimmen. Die Gleichung 2.13 ist allerdings nur für die Untersuchung monovalenter Rezeptoren geeignet, da ein polyvalenter Rezeptor immer noch an die Oberfläche binden kann, obwohl eine Bindungsstelle besetzt ist. Unter der Annahme, dass sich alle Bindungsstellen des Rezep- 2.2. DETEKTION AN GRENZSCHICHTEN 16 tors gleich verhalten und unabhängig voneinander reagieren, ergibt sich die Konzentration an vollständig besetztem Rezeptor [Abu ]voll am Beispiel eines Antikörpers zu: [Abu ]0 [Abu ]voll = B2, [ABbu ] (2) · [Abu ]0 2 2 0 [ABbu ] [Abu ]0 2 [ABbu ] = 1− · [Abu ]0 [Abu ]0 2 2 [ABbu ]2 = , 2 [Abu ]0 (2.14a) (2.14b) (2.14c) wobei [ABbu ] und [Abu ]0 die Konzentration an Bindungsstellen des Rezeptors und Komplexes beschreiben und Bn,p (·) die Binomialverteilung ist. In Gleichung 2.14 beschreibt der linke Faktor die Wahrscheinlichkeit, dass beide von zwei willkürlich gewählten Rezeptorbindungsstellen besetzt sind, der rechte Faktor beschreibt, wie viele solcher Paare oder anders gesagt bivalente Antikörper sich in der Lösung befinden. Somit ergibt sich die Konzentration an bindungsfähigem Antikörper aus 2.13 und 2.14c zu: [Abu ]bind = [Abu ]0 − [Abu ]voll 2 ⎛ ⎝ = [Abu ]0 − 2 1 Af f [Abu ]0 −[Bbu ]0 − K 2 + 1 Af f [Abu ]0 +[Bbu ]0 + K 2 (2.15) ⎞2 2 − [Abu ]0 [Bbu ]0 ⎠ 2 [Abu ]0 Es lässt sich durch eine Titration einer bestimmten Rezeptorkonzentration, sei der Rezeptor nun mono- oder bivalent, mit variierenden Konzentrationen an zugehörigem Liganden und anschließender Untersuchung der dann noch freien Rezeptorkonzentration mit Hilfe der Gleichungen 2.13 und 2.15 sowohl die aktive Konzentration des Rezeptors, als auch die Affinitätskonstante des Ligand-Rezeptor-Komplexes bestimmen. Jedoch sind diese Gleichungen nur für ein wohldefiniertes Problem, dass soll heißen für DNA oder einen monoklonalen Antikörper, geeignet. Dies ist auch ein Unterschied zur Untersuchung in 2.2.1, bei der man für einen polyklonalen Antikörper eine mittlere Affinitätskonstante und mittlere Ratenkonstanten erhält. Untersucht man einen solchen Antikörper in einer homogenen Reaktion durch eine Titration, so wird diese Kurve durch die Gleichung 2.15 nur sehr KAPITEL 2. THEORIE 17 schlecht angepasst. Aus diesem Grund verwendet man die empirische so genannte Logistic Funktion [Dud85]. Signal = A1 − A 2 p + A2 , 1 − xx0 (2.16) Hierbei ist A1 der größte und A2 der kleinste Signalwert, x ist die Ligandenkonzentration und x0 ist die Ligandenkonzentration am Testmittelpunkt. p ist der Steigungsfaktor der Funktion. Durch Anpassung all dieser Parameter lässt sich dann aus dem Testmittelpunkt die mittlere Affinitätskonstante des Rezeptors bestimmen [Red03]. Für diese Berechnung wird die Rezeptorkonzentration verwendet. Da nur die Proteinkonzentration und nicht die aktive Konzentration einbezogen wird, ist dieser Wert meist etwas verfälscht. Unter diffusionskontrollierten Bedingungen kann aber nicht nur die Affinitätskonstante, sondern auch die Assoziationsratenkonstante bestimmt werden. Hierzu wird der Konzentrationsverlauf der Reaktion zeitabhängig untersucht. Die Probe befindet sich also nicht im Gleichgewicht, wie bei der thermodynamischen Untersuchung, sondern ist am Anfang der Reaktion. Die Änderung des Ligand-Rezeptor-Komplexes lässt sich ähnlich wie in Gleichung 2.3 nur in homogener Phase beschreiben. d [ABbu ] = kas [Abu ] [Bbu ] − kdi [ABbu ] dt = kas ([Abu ]0 − [ABbu ]) ([Bbu ]0 − [ABbu ]) − kdi [ABbu ] , (2.17a) (2.17b) Diese Geschwindigkeitsgleichung lässt sich durch Ausmultiplizieren der rechten Seite und Anwendung der Mitternachtsformel folgendermaßen umformulieren [Jun99]: dy = a (α − y) (β − y) dt mit den Parametern √ b+ Δ α= 2 und √ b− Δ β= . 2 Die Vorfaktoren des Polynoms 2. Grades sind: a = kas , 1 , KAf f und somit die Diskriminante b = [Abu ]0 + [Bbu ]0 + c = [Abu ]0 [Bbu ]0 Δ = b2 − 4c (2.18) 2.2. DETEKTION AN GRENZSCHICHTEN 18 Die Differentialgleichung 2.18 lässt sich mit gängiger Software (Mathematica, Maple) symbolisch lösen. Man erhält y(t) = β 1 − exp(a(β − α)(t − t0 )) , 1 − αβ exp(a(β − α)(t − t0 )) (2.19) wobei t0 den Zeitpunkt bezeichnet, an dem die Reaktion gestartet wird. Wendet man obige Funktion, welche wieder nur für monovalente Rezeptoren gültig ist, auf die bivalenten Antikörper an, so muss wiederum Gleichung 2.14c berücksichtigt werden. Das Signal ergibt sich somit zu t Signal = of f + F = of f + F 2 [Abu ]bind (t) dt t0 [Abu ]0 (t − t0) − (2.20a) t y(t)2 dt [Abu ]0 t0 , (2.20b) wobei mit of f der Offset der Funktion und mit F ein gerätespezifischer Faktor bezeichnet wird. Dieser gerätespezifische Faktor ist ein Umrechnungsfaktor, der sowohl die Konstanten wie Diffusionskoeffizient und Flussgeschwindigkeit als auch einen Wert, der die Proportionalität zwischen Komplex an der Oberfläche zu generiertem Signal, beinhaltet. Durch Anpassung des Signals ist es bei bekannter Affinitätskonstante möglich, die Assoziationsratenkonstante zu bestimmen [Jun98]. Es besteht nun auch die Möglichkeit verschiedenste Detektionsmethoden zur Bestimmung der Konzentration an freiem Antikörper, wie zum Beispiel Fluorophor gelabelte Antikörper [Ohm01] oder ELISA [Zhu01], zu verwenden. 2.2.3 Überlagerung von Kinetik und Diffusion Kinetisch kontrollierte und diffusionskontrollierte Untersuchungen sind allerdings nur Spezialfälle, die unter der Annahme bestehen, dass man ein optimales System vorliegen hat. Diese optimalen Bedingungen sind zwar im Fall einer diffusions kontrollierten Untersuchung leicht zu erkennen, will man aber kinetisch kontrolliert arbeiten, so ist es schwierig zu beurteilen, ob man dies erreicht hat, oder ob eine Überlagerung der beiden Effekte KAPITEL 2. THEORIE 19 besteht. Es gibt verschiedenste Ansätze, die resultierenden Gleichungen 2.21a und 2.21b gekoppelt zu lösen. d [Asf ] km ([Abu ] − [Asf ]) − ka [Asf ] [Bsf ] + kd [ABsf ] = dt hdif d [ABsf ] = ka [Asf ] [Bsf ] − kd [ABsf ] , dt (2.21a) (2.21b) wobei km = N hD . N ist ein Normierungsfaktor über die gesamte Detektionsfläche [Chr97] dif mit N = 1.47 1− 23 1− l1 l2 . l1 l2 (2.22) Man berechnet entweder mit numerischen Methoden [Mys97, Sik02] eine Lösung, die der realen ziemlich nahe kommt, oder man gibt eine analytische Lösung an [Sig02]. Diese analytische Lösung lautet: 1 [ABsf ] = [ABsf, ∞ ] K1 1 − W (exp(K2 − K3 t)) K2 (2.23) mit den Konstanten [Abu ] ka [Abu ] ka + kd [Abu ] ka2 [ABsf, ∞ ] = ([Abu ] ka + kd )km Mw G + ka kd [ABsf, ∞ ] ([Abu ] ka + kd )2 km Mw G , = ([Abu ] ka + kd )km Mw G + ka kd [ABsf, ∞ ] K1 = K2 K3 wobei Mw die molare Masse des Rezeptors und G eine gerätespezifische Konstante ist. W (·) ist die so genannte Lambertsche W-Funktion. Diese besitzt die Eigenschaft, daß W (x exp(x)) = x, welche man sich zunutze macht um die gekoppelten Geschwindigkeitsgleichungen zu lösen. Vergleicht man die Interaktion ohne Berücksichtigung der Diffusion gemäß Gleichung 2.4 und unter Berücksichtigung der Diffusion gemäß Gleichung 2.23 für einen Rezeptor der Masse 150 000 Dalton, mit einer Diffusionskonstante von 2 L , mit einer Dissoziati5 · 10−9 cms , mit einer Assoziationsratenkonstanten von 2 · 105 mol·s , onsratenkonstanten von 2 · 10−3 1s und somit mit einer Affinitätskonstanten von 1 · 108 mol L 20 2.2. DETEKTION AN GRENZSCHICHTEN für Konzentrationen von 50 μg bis 10 μg , so sieht man, dass sich die Kurven bei höheren L L Konzentrationen immer mehr aneinander annähern. Abbildung 2.5 Vergleich von Assoziation und Dissoziation mit und ohne Diffusion Verständlicherweise verläuft die Assoziationsphase und Dissoziationsphase ohne Diffusion immer schneller als mit Berücksichtigung der Diffusion zur Oberfläche. Im einen Fall, kann die Reaktion nur so schnell erfolgen, wie Rezeptor nachgeliefert wird. Im anderen Fall nur so schnell, wie der Rezeptor von der Oberfläche abtransportiert wird. Ausgehend von Gleichung 2.23 ist es nun möglich, unter der Voraussetzung, daß man alle Geräteparameter und Rezeptorkonstanten kennt, die biomolekulare Interaktion dieses Rezeptors mit dem auf der Oberfläche immobilisierten Liganden zu charakterisieren. KAPITEL 2. THEORIE 2.3 21 Optische Grundlagen Die biomolekulare Interaktionsanalyse fand mit Hilfe eines optischen Biosensors statt. Um dessen Detektionsprinzip zu erklären, sollen zunächst einige grundlegende Begriffe und Eigenschaften des Lichts erläutert werden. Licht ist eine elektromagnetische Welle, d.h. es handelt sich um eine sich ausbreitende Schwingung des elektromagnetischen Feldes. Hierbei stehen das elektrische und magnetische Feld senkrecht zur Ausbreitungsrichtung und aufeinander; Licht ist also eine Transversalwelle. Diese Felder schwingen mit der Frequenz ν und wiederholen sich mit der Wellenlänge λ. Es gilt die Grundgleichung der Wellenlehre [Pau03] c = λν , (2.24) mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit c. Im Vakuum ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit eine Naturkonstante, c0 . In anderen Medien breitet sich das Licht langsamer aus als im Vakuum, wodurch sich eine stoffspezifische Konstante, der so genannte Brechungsindex, bestimmen lässt. Dieser ist durch n= c0 c (2.25) definiert. 2.3.1 Reflexion an Grenzschichten Trifft nun ein Lichtstrahl auf die Grenzfläche zweier unterschiedlicher Medien, so wird ein Teil des einfallenden Strahls reflektiert. Der restliche Teil passiert die Grenzschicht und wird in das andere Medium transmittiert (vgl. Abbildung 2.6). Für absorptionsfreie, nicht streuende Schichten, die wir vereinfachend im Folgenden annehmen, gilt: 1=R+T (2.26) mit der Reflektivität R und der Durchlässigkeit T. Das transmittierte Licht ändert hierbei seine Richtung. Man sagt, es wird gebrochen. 2.3. OPTISCHE GRUNDLAGEN 22 Abbildung 2.6 Lichtstrahl, welcher nach dem Snelliusschen Brechungsgesetz an einer Grenzschicht reflektiert und transmittiert wird Wobei der Einfallswinkel θe und Ausfallswinkel θr des einfallenden und reflektierten Lichts gleich groß sind. Für das transmittierte Licht gilt das Snelliussche Brechungsgesetz. sin(θe ) nt = sin(θt ) ne (2.27) Diese drei Strahlen, einfallender, reflektierter und transmittierter, liegen alle in einer Ebene, der so genannten Einfallsebene. Die Intensität der Strahlen lässt sich mit den Formeln von Fresnel beschreiben (vgl. Gleichungen 2.28, 2.29 [Haf03]). nt cos(θe ) − ne cos(θt ) E⊥,r = r⊥ = E⊥,0 ne cos(θe ) + nt cos(θt ) E,r nt cos(θe ) − ne cos(θt ) = r = E,0 nt cos(θe ) + ne cos(θt ) 2ne cos(θe ) E⊥,t = E⊥,0 ne cos(θe ) + nt cos(θt ) E,t 2ne cos(θt ) = , = E,0 nt cos(θe ) + ne cos(θt ) (2.28a) (2.28b) t⊥ = (2.29a) t (2.29b) KAPITEL 2. THEORIE 23 Diese Formeln gelten allerdings nur für linear polarisiertes Licht, wobei zwei Fälle unterschieden werden. Im ersten Fall liegt das elektrische Feld senkrecht zur Einfallsebene und somit das magnetische parallel zu dieser (vgl. Abbildung 2.7). Abbildung 2.7 Brechung einer elektromagnetischen Welle an einer Grenzschicht. Das elektrische Feld steht senkrecht zur Einfallsebene Abbildung 2.8 Brechung einer elektromagnetischen Welle an einer Grenzschicht. Das elektrische Feld steht parallel zur Einfallsebene Im anderen Fall steht das elektrische Feld parallel zur Einfallsebene und das magnetische senkrecht dazu, vgl Abbildung 2.8. Hierbei sind r⊥ und r die Amplitudenreflektivitätskoeffizienten und t⊥ und t die Amplitudentransmissionkoeffizienten jeweils senkrecht oder parallel zur Einfallsebene. Aus diesen ergibt sich dann die Reflektivität (R) 2.30 2 R⊥ = r⊥ (2.30a) R = r2 (2.30b) und die Durchlässigkeit (T) 2.31. nt cos(θt ) 2 t ne cos(θe ) ⊥ nt cos(θt ) 2 t = ne cos(θe ) T⊥ = (2.31a) T (2.31b) 2.3. OPTISCHE GRUNDLAGEN 24 Für senkrechten Lichteinfall vereinfachen sich diese Formeln, da keine Fallunterscheidung mehr nötig ist. 2.3.2 Reflexion an einer dünnen Schicht Als eine dünne Schicht bezeichnet man ein Medium, das eine Dicke im Bereich der Wellenlänge des Lichts besitzt. Im Folgenden soll die Reflexion an einer dünnen Schicht mit dem Brechungsindex n1 und der Dicke d1 untersucht werden, die sich zwischen zwei Medien mit Brechungsindices n0 und n2 von unendlicher Dicke befindet. Hierbei soll von senkrechtem Lichteinfall ausgegangen werden, da dies auch bei dem verwendeten Sensorsystem der Fall ist. Eine Skizze des Strahlengangs ist in Abbildung 2.9 dargestellt [Han65]. Abbildung 2.9 Skizze der Reflexion eines Lichtstrahls an einer dünnen Schicht bei senkrechtem Lichteinfall Eine Lichtwelle der Amplitude 1 trifft am Punkt A senkrecht auf die Grenzfläche. Dort wird gemäß 2.28 der Bruchteil r1 = n0 −n1 n0 +n1 reflektiert und somit nach 2.26 eine Welle der KAPITEL 2. THEORIE Amplitude √ 25 1 − r2 in die dünne Schicht transmittiert. Dieser Teil wird an der zweiten 2 Grenzschicht am Punkt B wiederum reflektriert, allerdings mit dem Bruchteil r2 = nn11 −n , +n2 √ so dass eine Welle der Amplitude r2 1 − r2 zurück zur ersten Grenzschicht läuft. Dort am √ Punkt C wird die Welle −r1 r2 1 − r2 e−iΔ reflektiert. Des Weiteren wird hier auch eine Welle der Amplitude r2 (1 − r2 ) in das ursprüngliche Medium emittiert. Diese Welle hat im Gegensatz zur ersten reflektierten Welle r1 zweimal die dünne Schicht der optischen Schichtdicke n1 d1 durchlaufen und hat somit einen Gangunterschied von 2n1 d1 . Hierdurch ist ihre Phase Δ= 4π n1 d1 . λ (2.32) Diese beiden Wellen müssen nun nach Amplitude und Phase addiert werden und man erhält: r1 + r2 (1 − r2 )e−iΔ . (2.33) Betrachtet man nun alle weiteren Reflexionen und Transmissionen, so ergibt sich eine unendliche Anzahl von Teilwellen. Die resultierende Welle ergibt sich durch Addition aller Amplituden und Phasen. Man erhält die unendliche Reihe r1 + r2 (1 − r2 )e−iΔ − r1 r22 (1 − r2 )e−i2Δ + r12 r23 (1 − r2 )e−i3Δ ± ... (2.34) Diese kann man umformulieren zu r1 + i=∞ a qi , (2.35) i=0 mit a = r2 (1 − r2 )e−iΔ und q = −r1 e−iΔ . Da der zweite Teil eine geometrische Reihe ist, kann man die gesamte Summe zu 4π rei = r1 + r2 e−i λ n1 d1 4π 1 + r1 r2 e−i λ n1 d1 (2.36) berechnen. Die Reflektivität erhält man nun, indem man Gleichung 2.36 mit ihrem komplex konjugierten multipliziert: R= r12 + r22 + 2r1 r2 cos (Δ) 1 + r12 r22 + 2r1 r2 cos (Δ) (2.37) 2.3. OPTISCHE GRUNDLAGEN 26 Trägt man die Reflektivität in Abhängigkeit von der Wellenlänge auf, so nimmt diese alternierend Minima und Maxima an (vgl. Abbildung 2.10). Abbildung 2.10 2.3.3 Reflektivität-Wellenlängen Diagramm der Reflexion an einer dünnen Schicht mit einem Grundmedium aus D263 Glas auf der eine dünnen Schicht aus 150 nm SiO2 aufgebracht ist, welche mit Wasser überschichtet ist Reflexion an Multischichtsystemen Wird das Licht an mehreren Schichten reflektiert und transmittiert, so ist eine vollständige Untersuchung mit den Fresnelschen Formeln nicht zweckmäßig. Um ein derartiges Schichtsystem zu beschreiben, verwendet man die Eigenschaft der elektrischen und magnetischen Felder, damit diese an jeder Grenzfläche stetig sind [Fow89]. Untersucht man nun ein Schichtsystem wie in 2.3.2, so ergeben sich die folgenden Bedingungen. Für die erste Grenzschicht muss n0 E0 − n0 E0,r = n1 EI − n1 EI,r , (2.38) KAPITEL 2. THEORIE 27 mit den Brechungsindices n0 und n1 und den elektrischen Feldern E0 und EI , einfallendes Feld in 0. und 1. Schicht, und E0,r und EI,r , reflektiertes Feld in 0. und 1. Schicht beziehungsweise an 1. und 2. Grenzfläche, gelten. Für die zweite Grenzschicht gilt: 2π 2π n1 EI ei λ d1 − n1 EI,r e−i λ d1 = n2 EII , (2.39) wobei die Exponentialfunktion die Phasendifferenz und EII das elektrische Feld in der 2. Schicht beschreibt. Durch Elimination von EI und EI,r kann man diese Gleichungen in die Matrixschreibweise ⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ 1 cos( 2π d) 1 E 0,r λ 1 ⎠+⎝ ⎠ ⎝ =⎝ E 0 −n0 d) −in1 sin( 2π n0 λ 1 −i n1 sin( 2π d) λ 1 cos( 2π d) λ 1 ⎞ ⎞⎛ ⎠⎝ 1 n2 ⎠ EII E0 (2.40) umformulieren. Verwendet man wieder die bereits eingeführten Reflexions- und Transmissionskoeffizienten, so lässt sich Gleichung 2.40 als 1 1 1 + r = MI t n0 −n0 n2 (2.41) mit der Tranfermatrix MI darstellen. Für ein System mit k Schichten erhält man somit die Reflektivität oder die Durchlässigkeit, indem man die Gleichung 1 1 1 + r = MI MII ...Mk t −n0 nk n0 (2.42) nach dem entsprechenden Koeffizienten auflöst. Hierbei sind die verschiedenen Matrices M die Transfermatrices für die jeweilige Schicht. 2.4 Fluidik Die biomolekulare Interaktionsanalyse beruht auf der Detektion der Proben an einer heterogenen Schicht mit Hilfe eines optischen Sensors. Diese Proben werden mit einem fluidischen System zur Detektionsfläche befördert. Um ein Verständnis der Probenhandhabung zu erlangen, ist deshalb eine kurze Einführung über dieses System unerlässlich. Hierbei sollen zwei verschiedene verwendete Systeme, ein druckgetriebenes und ein elektrophoretisches, beschrieben werden. 2.4. FLUIDIK 28 2.4.1 Druckgetriebener Fluss In den meisten Anwendungen wird druckgetriebener Fluss verwendet. Hierbei wird die Probe mit Hilfe von Pumpen oder hydrostatischem Druck durch Schläuche zur Detektionsfläche geführt. Die Reynoldszahl Re (vgl. Gleichung 2.43 [Flu]), bestimmt, ob in diesem Schlauch laminare oder turbulente Bedingungen herrschen. Re = ρvDh , η (2.43) mit der Dichte ρ, der mittleren Geschwindigkeit v, der Viskosität der Flüssigkeit η und dem hydraulischen Durchmesser des Schlauchs Dh = 4A , U wobei A die Fläche und U der Umfang des Schlauchquerschnitts sind. Ist die Reynoldszahl kleiner als 1000, so ist der Fluss im Schlauch laminar. Dies ist bei den Untersuchungen mit einem Schlauchradius von 0.8 mm, einer Flussgeschwindigkeit von höchstens 20 μL/s und einer Viskosität der wässrigen Lösung von 1 · 10−3 Pa·s stets der Fall. Somit lässt sich die Strömung über die Navier-Stokes Gleichung, welche die Bewegung einer inkompressiblen newtonschen Flüssigkeit beschreibt, berechnen. Es ergibt sich somit ein parabolisches Flussprofil (vgl. Abbildung 2.11). Abbildung 2.11 2.4.2 Parabolisches Flussprofil eines laminaren Flusses Mischen Wie in 2.2.2 dargestellt, sollen im bulk sowohl Rezeptor als auch Ligand gemischt vorliegen. Will man thermodynamische Konstanten berechnen, so stellt der Mischprozess keine KAPITEL 2. THEORIE 29 weiteren Probleme dar, da man die beiden Lösungen einfach zueinander gibt und dann bis zur Einstellung des Gleichgewichtszustands wartet. Sollen allerdings kinetische Konstanten bestimmt werden, so geht man in der Modellbildung davon aus, dass zu Beginn der Reaktion Rezeptor und Ligand ideal gemischt vorliegen, ohne miteinander reagiert zu haben. Wünschenswert ist also ein Prozess, der möglichst schnell eine ideal gemischte Lösung herstellt. Unter laminaren Flussbedingungen erfolgt der Mischprozess allerdings nur durch Diffusion, welche bei den großen Rezeptoren sehr langsam ist. Abbildung 2.12 Mischprozess eines Rezeptors (150000 Da) mit einem Liganden (300 Da) mit geradem Schlauch Dies wurde zum einen mit Fluoreszenzmessungen [Büh01], zum anderen mit Computational Fluid Dynamic (CFD) Berechnungen (vgl. Abbildung 2.12), bestätigt, welche denen in der Literatur [Koc03] ähneln. Hierbei wurde die Mischung einer Antikörperlösung der 2.4. FLUIDIK 30 Konzentration 3 · 10−7 μg/L mit einer Antigenlösung der gleichen Konzentration simuliert. Die Mischung erfolgt über ein Y-Stück und man erkennt, dass auch nach mehr als 10 cm Schlauchlänge noch nahezu keine Mischung erfolgt ist. Die Konzeption von Micromixern beschäftigt die Mikrosystemtechnik in zunehmendem Maße. Hierbei können dynamische und statische Mixer unterschieden werden [Ngu05], wobei für uns nur ein statischer in Frage kommt, um keinerlei Einfluss auf die Reaktion und die Biomoleküle auszuüben. Eine Möglichkeit besteht in der vielfachen Verzweigung der beiden Lösungen, welche hinterher ähnlich einem Y-Stück zusammengeführt werden. Dies erhöht die Diffusionsrate, ist aber auf Grund des hohen Gegendrucks an der Verzweigung nur mit einer geringen Flussrate zu bewerkstelligen. Ähnliche Ansätze die Diffusion zu erhöhen ohne einen zu hohen Gegendruck zu erhalten, finden sich in [Bur03, Men02]. Eine einfache und praktikable Lösung ist es, den Schlauch zu häkeln. Dies wurde wiederum mit CFD Simulationen (vgl. Abbildung 2.13), und Farbmessungen verifiziert. Abbildung 2.13 Mischprozess eines Rezeptors (150000 Da) mit einem Liganden (300 Da) mit gehäkeltem Schlauch KAPITEL 2. THEORIE 31 Ähnliche Micromixer, die auch auf dreidimensionalen Drehungen des Schlauchs beruhen finden sich in [Vij03, Cha05]. Hierbei ist der erzeugte Gegendruck sehr klein im Vergleich zu einer Verästelung. 2.4.3 Elektrophoretischer Fluss Der elektrophoretische Fluss beruht auf der Bewegung elektrisch geladener Teilchen in einem elektrischen Feld. Hierbei gilt für die elektrophoretische Geschwindigkeit [Bie59, Wed97] eines dieser Teilchen vep = q·E , 6πηr (2.44) mit der Ladung q und dem Radius r des Teilchens und der Viskosität η des umgebenden Mediums. Aus dieser Geschwindigkeit leitet man die elektrophoretische Mobilität μep = vep q = , E 6πηr (2.45) welche das Ladung zu Größe Verhältnis des Teilchens beschreibt. Da dieses Verhältnis bei den meisten geladenen Teilchen variiert, kann man mit Hilfe des elektrophoretischen Flusses unterschiedlich geladene Teilchen auftrennen. Bei einer Elektrophorese überlagert meist der elektroosmotische Fluss den elektrophoretischen Fluss. Der elektroosmotische Fluss kommt dadurch zustande, dass sich zwischen Flusskanal und Flüssigkeit eine mobile Schicht bildet. Dies führt zu einem stufenförmigen Flussprofil (vgl. Abbildung 2.14). Abbildung 2.14 Stufenförmiges Flussprofil eines elektroosmotischen Flusses Unterdrückt man allerdings den elektroosmotischen Fluss, so ist das Flussprofil stark von den Dimensionen des Flusskanals und dem angelegten elektrischen Feld abhängig [Len02]. 32 2.4. FLUIDIK Für kleine Dimensionen erhält man auch ein stufenförmiges Flussprofil, für große Dimensionen ist es parabolisch. Dies resultiert aus der stärkeren Erwärmung in einem größeren Kanal durch die so genannte Joule Erwärmung [Swi02]. Kapitel 3 Material und Methoden Zur biomolekularen Interaktionsanalyse wurden verschiedenste Verbrauchsmateralien verwendet. Diese und deren Anwendung soll nun beschrieben werden. Des Weiteren soll die Detektionsmethode und die Probenhandhabung basierend auf dem Theoretischen Teil dargestellt werden. 3.1 3.1.1 Chemikalien und Lösungen Chemikalien AMD Aminodextran 170 kD Helixresearch Co., Oregon, USA DCC Dicyclohexylcarbodiimid Sigma, Deisenhofen DIC Diisopropylcarbodiimid Fluka, Neu-Ulm DCM Dichlormethan Fluka, Neu-Ulm DIPEA N,N-Diisopropylethylamin Sigma, Deisenhofen DMF Dimethylformamid Fluka, Neu-Ulm 3.1. CHEMIKALIEN UND LÖSUNGEN 34 GA Glutarsäureanhydrid Fluka, Neu-Ulm GOPTS 3 - Glycidyloxypropyl-trimethyl-siloxan Fluka, Neu-Ulm HCl Salzsäure Merck, Darmstadt H2 O2 30 % ige Wasserstoffperoxidlösung Fluka, Neu-Ulm H2 SO4 rauchende Schwefelsäure Sigma, Deisenhofen KH2 PO4 Kaliumdihydrogenphosphat Fluka, Neu-Ulm KOH Kaliumhydroxid Fluka, Neu-Ulm NaCl Natriumchlorid Fluka, Neu-Ulm NaOH Natronlauge Fluka, Neu-Ulm NHS N-Hydroxysuccidinimid Fluka, Neu-Ulm Ova Ovalbumin Sigma, Deisenhofen PEG Aminopolyethylenglycol Rapp Polymere, Tübingen SDS Natriumdodecylsulfat Fluka, Neu-Ulm TBTU 2-(1H-Benzotriazol-1-yl) Fluka, Neu-Ulm -1,1,3,3-tetramethyluroniumtetrafluoroborat 3.1.2 Lösungen • Phosphatgepufferte Kochsalzlösung (Phosphate buffered saline PBS) 8,67 g (150 mmol) NaCl un 1,36 g (50 mmol) KH2 PO4 in 1 L deionisiertem Wasser, mit KOH auf pH 7,4 titriert. • SDS-Regenerationslösung 0,5 % ige SDS in deionisiertem Wasser, mit HCl auf pH 1,9 titriert • Piranha 60 Vol % rauchende Schwefelsäure 40 Vol % Wasserstoffperoxidlösung werden gemischt und direkt weiter verwendet KAPITEL 3. MATERIAL UND METHODEN 3.2 35 Trägermaterialien • Interferenzglass 1,1 mm D263 Glas mit 10 nm hochbrechendem Ta2 O5 (n=2,2) und einer Interferenzschicht aus 330 nm SiO2 (n=1,45) beschichtet, Schott, Mainz. • IndiumZinnOxid (ITO) 0,7 mm D263 Glas mit 20 nm SiO2 und einer Interferenzschicht aus 200 nm ITO (n= 2,0) • Titandioxid 1,1 mm D263 Glas mit 315 nm TiO2 (n=2,55) bedampft. • Topas 1,1 mm Topas (n=1,53), Cycloolefin-Copolymer aus Ethylen und Norbornen 3.3 3.3.1 Rezeptoren und Liganden Antigen-Antikörper-Wechselwirkung Antikörperart Bezug polyklonaler α - Atrazin, Schaf Dr. Ram Abuknesha, King’s College, London, GB. monoklonaler α - Atrazin K4E7 Connex, Martinsried. polyklonaler α - Trifluralin, Schaf Dr. Ram Abuknesha, King’s College, London, GB. monoklonaler α - Testosteron Acris Antibodies GmbH, Hiddenhausen Die folgenden Analyte wurden bei der Firma Sigma-Aldrich erworben. Das α - Atrazin Derivat Atrazincapronsäure (ACA) und das α - Trifluralin Derivat, welche auf der Oberfläche immobilisiert wurden, stellte ebenfalls Herr Dr. Ram Abuknesha bereit. Das α - Testosteron Derivat wurde ebenfalls von Sigma-Aldrich bezogen.