ARBEITSMARK T TECHNIK PFLEGE Altes Eisen rostet nicht Schlüsselrolle Gesundheitsdaten Qualitätsnoten führen in die Irre Seite 8 Seite 10 Seite 2 Nachrichten für Gesellschaft, Gesundheit und Kultur 3. JAHRGANG NR. 3 JULI 2015 Hartz-IV-Empfänger muss nicht Senioren betreuen Sichtweisen Gema-Gebühr ließ Singkreis verstummen E inmal im Monat klangen Lieder wie „Im Frühtau zu Berge“ und „Hoch auf dem gelben Wagen“ aus einer kleinen Gaststube in Fahrdorf, einer Gemeinde in Schleswig-Holstein. Zehn Seniorinnen und ein Senior trafen sich dort regelmäßig, um alte Volkslieder zu singen. Ende April verstummte der Gesang. Die „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“ – im Volksmund besser als Gema bekannt - hatte den Senioren mitgeteilt, dass sie für das Musizieren zahlen müssen. Sie hätten mit ihrem Gesang Urheberrechte verletzt, begründete die Gema ihre Forderung. Auf die Spuren des Seniorenkränzchens kam die Gema durch das systematische Auswerten von Zeitungsmeldungen. Nach Angaben von Gema-Sprecherin Gabi Schilcher werten Mitarbeiter täglich „Tausende solcher Meldungen“ aus. Sind die Veranstaltungen nicht angemeldet, gibt es eine Rechnung – in diesem Falle über 24,13 Euro für das Absingen von Volksliedern (Gema - Tarifmerkmal: U-VII + 2a). „Wenn Musik gemacht wird“, so Gema-Sprecherin Schilcher, muss man den Urhebern zu Gute halten, dass sie einen kleinen Betrag dafür bekommen. Schließlich schütze die Gema das geistige Eigentum der Musikschaffenden. Und die rechtliche Lage ist eindeutig: Bei einer öffentlichen Veranstaltung mit Musik ist die Gema-Anmeldung notwendig, es sei denn, der Urheber ist seit mehr als 70 Jahren tot. Die Senioren konnten sich die Gema-Gebühren nicht leisten. Nach einem Bericht in der Lokalzeitung „Schleswiger Nachrichten“ über das „Ende des monatlichen Sing-Treffs im Cafe Fahrdorf“ ruderte die Gema zurück: „Wir werden die Rechnung stornieren“, lies die Gema-Bezirksdirektion Hamburg verlauten. Das Musikgedächtnis ist weniger stark von Alterungsprozessen betroffen wie andere Regionen des Gehirns. Dies erklärt auch, fanden Wissenschaftler jetzt heraus, warum Demenzpatienten auf Musik positiv reagieren, alte Lieder aus der Jugend wiedererkennen und darüber auch andere Gedächtnisinhalte wieder aufwecken können. Damit kann Musik helfen, bei Menschen auf Ihrem Weg des zunehmenden Vergessens Emotionen, Eindrücke und Erinnerungen wiederzubeleben. Zuvor kann jedoch auch die richtige Ernährung vor einer Demenz schützen. Dies zeigten Auswertungen von Studien mit 30.000 Teilnehmern. Bericht Seite 3 Empfänger von Hartz-IV dürfen ohne entsprechende Qualifikation nicht zur Betreuung von Senioren oder Kindern gezwungen werden. Dies hat das rheinlandpfälzische Landessozialgericht entschieden. Damit gab das Gericht einem gelernten Bankkaufmann und zuletzt Empfänger von Sozialleistungen recht, dem vom Jobcenter eine entsprechende Arbeit zugewiesen worden war. Mit seinem Widerspruch gegen die Anordnung des Jobcenters, für eine Firma zu arbeiten und dabei Senioren, Kinder, Jugendliche und Behinderte zu betreuen, war der Bankkaufmann zunächst vor dem Sozialgericht Koblenz gescheitert. Das höhere Landessozialgericht gab ihm dagegen Recht. Wegen der hohen fachlichen Anforderung sei die Betreuung von Kindern, Behinderten und Senioren nicht für Menschen ohne berufliche Erfahrung oder Vorkenntnisse geeignet, argumentierten die Richter. Gewerkschaft fordert: "Altenpfleger anständig bezahlen!" M Mutigere Schritte zur Aufwertung sozialer Berufe, insbesondere der Altenpflege, fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). "Wir brauchen Entlastung bei der Arbeit und eine bessere Vergütung", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler Ende Juni im Rahmen einer bundesweiten Fachtagung in Kassel. Schon heute fehle qualifiziertes Personal, so die Leiterin des ver.di - Fachbereichs "Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt, Kirchen". Aufgrund des demografischen Wandels müssten bis 2030 jährlich 10.000 zusätzliche Fachkräfte ausgebildet werden. Es sei deshalb das Gebot der Stunde, den Beruf attraktiver zu machen. Es fehle der Altenpflege weiterhin an Anerkennung, die sich auch in der Entlohnung ausdrücke, sagte die Gewerkschafterin: "Viele Arbeitgeber nutzen die Empathie der Beschäftigten und ihr Engagement schamlos aus. Es handelt sich um eine qualifizierte und verantwortungsvolle Tätigkeit, die anständig zu bezahlen ist." ver.di fordert nun einen bundesweit verbindlichen Personalschlüssel und eine faire Bezahlung. "Unabhängig vom Arbeitsort muss eine examinierte Pflegekraft in Vollzeit mindestens 3.000 Euro Grundvergütung im Monat erhalten", fordert Bühler Die Altenpflege profitiert nur wenig von der Lohnentwicklung. Unterschiedlich steigende Einkommen in Deutschland erhöhen die soziale Ungleichheit in Deutschland. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie "Lohneinkommensentwicklungen 2020" der Bertelsmann-Stiftung. Leidtragende dieser Entwicklung sind laut der Studie die Beschäftigten in der Altenpflege und in anderen Sozialberufen. Für Beschäftigte mit einem Verdienst im oberen Fünftel werde sich das jährliche Einkommen bis zum Jahr 2020 im Durchschnitt um real 5.300 Euro erhöhen, prognostizieren die mit der Studie betrauten Wissenschaftler. Das verfügbare Jahreseinkommen für einen Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen hingegen werde im Jahr 2020 lediglich 1.050 Euro höher sein als 2012. SEITE 2 I SENIOREN Zeitung JULI 2015 Noten für die Pflegequalität führen in die Irre – und bleiben dennoch vorerst weiter bestehen Vollstationäre Vollstationäre Pflege VollstationärePflege Pflege Kurzzeitpflege Kurzzeitpflege Kurzzeitpflege Beschützender Beschützender offener Beschützenderoffener offener Demenzbereich Demenzbereich Demenzbereich Betreutes BetreutesWohnen Wohnen Betreutes Wohnen Preise Pflegestufe(PS): (PS): Preise Pflegestufe Preise Pflegestufe (PS): 1.074,40 PS2:2:1.122,50 1.122,50€€ PS PS3: 3:1.072,10 1.072,10 € PSPS 1: 1: 1.074,40 €€ PS PS 1: 1.074,40 € PS 2: 1.122,50 € PS 3: 1.072,10 € Einzelzimmer,2020Doppelzimmer, Doppelzimmer,24 24Appartements Appartements 3535 Einzelzimmer, 35 Einzelzimmer, 20 Doppelzimmer, 24 Appartements Kastanienweg 92265Edelsfeld Edelsfeld Kastanienweg 3 3 92265 Kastanienweg 3 92265 Edelsfeld Telefon 09665/916-0 Fax 09665/916-359 Telefon 09665/916-0 Fax 09665/916-359 Telefon 09665/916-0 Fax 09665/916-359 [email protected] www.sanktstephanus.de [email protected] www.sanktstephanus.de .de [email protected] www.sanktstephanus.de 91275 Auerbach · Oberer Marktplatz 11 · Tel. 09643/3185 91217 Hersbruck · Spitalgasse 6 · Tel. 09151/5450 Wir beraten Sie gerne, und freuen uns auf Ihren Besuch. wir pflegen das leben wir pflegen das leben egen das leben n das leben Uhr! Uh r! n so den willst. Eine vertraute Umgebung und ein angenehmes Umfeld spielt im PHÖNIX - Seniorenzentrum Am Bodenseering eine große Rolle, denn es geht um das Wohlbefinden unserer Bewohner. wir pflegen das leben Unser Pflegeangebot > Palliativpflege > Vollstationäre Pflege > Pflege von demenzkranken Menschen > Kurzzeit-, Verhinderungsund Urlaubspflege Das PHÖNIX Seniorenzentrum „Am Bodenseering“ in Bayreuth, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt Ex. Pflegekräfte (m/w) in Voll- und Teilzeit Unser Seniorenzentrum im Detail > 139 Pflegeplätze > Vielfältige Freizeitgestaltung und Ergotherapieangebote > 24-Stunden-Rundum-Betreuung mit Notrufanlage > Stilvoll eingerichtete Räume mit barrierefreien Bädern > Helle Aufenthaltsräume für geselliges Beisammensein > Großzügig gestaltete Grünanlage > Gymnastikräume Seniorenzentrum Am Bodenseering Bodenseering 18 · 95445 Bayreuth Telefon 0 9 21 / 16 27 18-0 www.phoenix.nu ise: Unsere Dev 24 65 Pflege www.wir-pfl deine Patienten so egen-sie-zu-hause.de wie du selbst gepflegt werden willst. Sie erreichen uns um Siee er Si erre reic Sie Si iche ehen erre er nreic uns un iche shen rund ru nrund nd unsusm un rund ru die di ndedie uUh Uhr! mUhr! r!di diee Uh Uhr! r! Unser Leistungsangebot: : deine PflegePatienten deine Patienten so so ise: visePflege UnsereUnDseevre Dewie du selbst wie dugepflegt selbst gepflegt werden werden willst. willst. • Grundpflege • Hauswirtschaftliche Versorgung • Behandlungspflege wie Verbandswechsel, Injektionen etc. • Pflegeberatungsbesuche nach SGB XI § 37 Pflegenoten führen in die Irre Das System der Pflegenoten sollte Verbrauchern die Beurteilung von stationären Einrichtungen und ambulanten Diensten erleichtern. Doch inzwischen ist man sich einig, dass der Pflege-TÜV gescheitert ist. Aus Sicht der Stiftung "Zentrum für die Qualität in der Pflege" (ZQP) ist die Abschaffung der Pflegenoten ein erster wichtiger Schritt, denn die derzeitigen Noten sagen kaum etwas über die tatsächliche Pflegequalität aus – Verbraucher verlassen sich aber auf ihren Wert. „Die systematische Fehlinformation Lassen Sie sich unverbindlich beraten. Gerne zeigen wir Ihnen unser Haus. Frieda Tench, Einrichtungsleiterin Mobile Pflege Birgit Süß Mobile ege Birgit Süß Böllgraben 2 · Pfl 91257 Pegnitz Böllgraben 2 · 91257 Pegnitz Tel.: 09241/489 24 63 Fax: 09241/489 24 65 09241/489 24 63 · Fax: 09241/489 Mobil: Tel.: 0160/957 00 914 Mobil: 0160/957 00 914 Sie er erre reic iche hen n un unss ru rund nd u um m di die e Uh Uhr! r! Sie erreichen Die umstrittenen Noten des sogenannten Pflege-TÜVs werden nun doch nicht abgeschafft. Darauf haben sich die zuständigen Koalitionspolitiker von Union und SPD nach längerer Auseinandersetzung verständigt. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, KarlJosef Laumann (CDU), will die Bewertung der Einrichtungen bis 2018 grundlegend überarbeiten. Die Vergabe von Noten wollte er während der Reform von 2016 an aussetzen. Seit es sie gibt, stehen die Pflegenoten in der Kritik. Das von der Pflegeselbstverwaltung erarbeitete Transparenzsystem sollte helfen, gute von schlechten Einrichtungen zu unterscheiden. Das Versprechen hat der "Pflege-TÜV" in den sechs Jahres, seit es ihn gibt, aber nie eingelöst. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir die Noten schnellstmöglich aussetzen sollten, weil sie die Bürger in die Irre führen“, erklärte dazu Laumann. Auch in der Fachöffentlichkeit bewertet man das Thema weiterhin sehr unterschiedlich. Während die Deutsche Stiftung Patientenschutz von einer "vernünftigen Entscheidung" für den Übergang sprach, sieht Elisabeth Scharfenberg, pflegepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen, darin einen "großen Fehler". Es sei ihr ein Rätsel, sagte die Politikerin, wie Schwarz-Rot dieses Desinformationssystem weiter fortsetzen könne. • Ambulante Schmerztherapie • Kinderkrankenpflege • Verhinderungspflege • Kompetente Anleitung und Beratung von pflegenden Angehörigen • Betreuung – individuell bei Ihnen zu Hause Neue Pflegereform ab 1. 1. 2015 Wir informieren Sie gerne unverbindlich und kostenlos – auch bei Ihnen zuhause. Nehmen Sie mitunseren uns Kontakt auf. deren Wir wünschen Patienten, Angehörigen, den HausundLeistungsangebot Fachärzten mitberaten wir Sie gerne über die aktuellen ÄnderunNeben unserem bekannten gen in unseren der Pflegeversicherung, z. B. Mitarbeitern, Freunden undwie Geschäftspartnern auf ein Pflegegeld? ein• Habe frohesich undAnspruch besinnliches Weihnachtsfest • Organisation der und Pflege sowie ein glückliches erfolgreiches 2010 • Kosten und Abrechnung der Pflege • Betreuungsleistung: zusätzl. Leistung für Pflegebedürftige mit erhebl. eingeschränkter Alterskompetenz • Verhinderungspflege: „Urlaub von der Pflege“ für die pflegenden Angehörigen • Neue Beträge der Pflegesachleistung bzw. des Pflegegeldes von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen muss endlich beendet werden“, erklärte die Stiftung. Neben der Diskussion um die Benotung der Heime, muss außerdem die häusliche und ambulante Pflege endlich viel stärkere Beachtung in der Qualitätsdiskussion finden, fordert die Stiftung weiter. Sie sei die zentrale Baustelle deutscher Pflegepolitik. Denn mehr als drei Viertel der 2,6 Millionen Pflegebedürftigen werden im eigenen Zuhause gepflegt. „Trotzdem wissen wir immer noch viel zu wenig über diese Konstellation. Insbesondere ambulante Pflege ist dabei durch andere Bedingungen gekennzeichnet als die Versorgung im Heim“ schreibt die Stiftung in einer Stellungnahme. So müsse bei der Bewertung der Pflegequalität unter anderem berücksichtigt werden, dass hier verschiedene Akteure auf das Versorgungsgeschehen Einfluss nehmen. Insgesamt habe die Beurteilung von Qualität viele Dimensionen: zum Beispiel individuelle, fachliche und soziale. Die Komplexität könne in einer simplen Note nicht einfach dargestellt werden. Mit welchen Maßnahmen eine nutzerorientierte und transparente Qualitätsdarstellung gelingen kann, erläutert der ZQP-Vorstandsvorsitzende Dr. Ralf Suhr: „Wir empfehlen die Entwicklung einer sogenannten „Basis-Scorecard“. Auf dieser Karte soll eine Auswahl aussagekräftiger verbraucherrelevanter Daten der Pflegeangebote dargestellt werden. Neben vergleichenden Strukturdaten müssten wenige zentrale wissenschaftlich fundierte Indikatoren verwendet werden – darüber hinaus gelte es, Festlegungen zu treffen, was eine gute und was eine schlechte Qualität in der Pflege sei. Die Scorecard sollte für Verbraucher im Internet einsehbar und bei der Pflegeversicherung erhältlich sein. Sie muss zudem von qualitätsgesicherter Pflegeberatung und systematischen und getesteten Verbraucherinformationen flankiert werden, fordert Suhr. Wie soll die Qualität in der häuslichen Pflege gemessen, analysiert und weiter entwickelt werden? Dazu hat die Bundes- arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) ein Gutachten vorgelegt. Dem Gutachten zufolge stellt sich die Entwicklung von Indikatoren für die Ergebnisqualität in der ambulanten Pflege im Vergleich zu der Erarbeitung von Indikatoren für die stationäre Pflege „als diffizil, aber machbar“ heraus. Die einfache Übernahme der Indikatoren für die stationäre Pflege sei nicht möglich, da die ambulante Pflege anderen Systematiken und Rahmenbedingungen unterliege. Es bedarf einer gesonderten Entwicklung und Erprobung von Indikatoren für die häusliche Pflege“, erklärt die dazu die BAGFW weiter. Noch keine Lösung Damit wird deutlich, dass es für die häusliche Pflege keine schnelle Lösung für eine indikatorengestützte Qualitätsberichterstattung gibt. Empfohlen wird im Gutachten ein mehrstufiger Entwicklungsprozess, bei dem Indikatoren zunächst im Rahmen des internen Qualitätsmanagements erprobt werden. Anhand dieser Erfahrungen könne dann geklärt werden, welche dieser Indikatoren für die vergleichende Qualitätsberichterstattung geeignet seien. Das aktuelle Gutachten von Prof. Dr. Büscher kommt zu folgenden zentralen Aussagen: „Ambulante Pflegedienste können einen wirksamen Beitrag zur Stabilisierung häuslicher Pflegearrangements leisten.“ Dies erfordere eine Erweiterung und auch eine Flexibilisierung des aktuellen Leistungsspektrums. In diesem Zusammenhang seien Anreize zur internen Qualitätsentwicklung zu geben. „Vergleichende Qualitätsberichterstattung ist nur möglich, wenn vergleichbare Konstellationen vorliegen“, heißt es in dem Gutachten weiter. Bei den Nutzern ambulanter Pflegedienste könne davon nicht ausgegangen werden. „Die Entwicklung von Kriterien für eine übergreifende Berichterstattung erfordere eine umfassende Vorarbeit, in der neben Fragen der Ergebnisqualität auch spezifische und individuelle Versorgungssituationen berücksichtigt werden. Jeder dritte Altenheimbewohner ist sehbehindert, jeder zwölfte nahezu blind Fast die Hälfte der Altenheimbewohner ist entweder blind oder sehbehindert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie mit 600 Senioren in 20 Caritas-Einrichtungen in Unterfranken. Erstmals haben Augenärzte im Auftrag der Blindeninstitutsstiftung, der Würzburger Uniklinik und des Diözesancaritasverbandes die Sehkraft der Heimbewohner untersucht. Danach sind 37 Prozent sehbehindert und acht Prozent sogar blind. Viele Senioren schätzen ihre Sehleistung falsch ein, erklärte Projektleiterin Sabine Kampmann von der Blindeninstitutsstiftung. Viele Tücken im Alltag seien die Folge. Das Lesen gehe nur noch mit der Lupe und kleine Unebenheiten auf den Gängen würden schnell zu gefährlichen Hindernissen werden, die Heimbewohner übersehen und dann darüber stürzen könnten. Mit richtigen Brillen habe die Zahl der Sehbehinderten von 37 Prozent um 13 Prozentpunkte nach unten korrigiert werden können und die Zahl der Senioren ohne Befund habe sich mit der richtigen Sehhilfe auf 27 Prozent nahezu verdoppelt. Oftmals seien es nur Kleinigkeiten wie eine korrekt angepasste Brille, eine Leselampe oder gute Kontraste, die helfen, wieder besser zu sehen. JULI 2015 SENIOREN Zeitung I SEITE 3 Musik weckt bei dementen Menschen Erinnerungen Das Musikgedächtnis bleibt am längsten aktiv: Häufig erkennen Demenzpatienten alte Musikstücke wieder und können dadurch auch andere Gedächtnisinhalte aufwecken. Jetzt haben Neurologen eine Erklärung für dieses Phänomen gefunden. Von Oliver Michal M usik gilt als „Kön igsweg“ zu Menschen mit Demenz. Alte, in früheren Zeiten gern gehörte Musikstücke, wecken bei Demenzpatienten verloren geglaubte Erinnerungen. Dieses Phänomen kann zu therapeutischen Zwecken genutzt werden. Denn Musik kann dabei helfen, Emotionen, Eindrücke und Erinnerungen wiederzubeleben und sogar solche Patienten zum Mitsingen animieren, die sonst kaum noch in der Lage sind zu sprechen. Die Gründe für diese Bedeutung der Musik für Demenzpatienten wurden bisher kaum erforscht. Jetzt ist es Wissenschaftlern gelungen, das Musikgedächtnis im Gehirn zu lokalisieren und zu zeigen, dass diese Gehirnregion bei einer fortschreitenden Alzheimer-Demenz am wenigsten vom Verlust der Nervenzellen und den damit verbundenen typischen Stoffwechselstörungen betroffen ist. Musik und Bewegung lokalisiert In einem ersten Schritt haben dafür Neurologen mit Hilfe von Magnetresonanzmessungen die für das Langzeit-Musikgedächtnis zuständigen Hirnareale lokalisiert. Dazu spielten sie den Patienten verschiedene Musikstücke vor, während diese „in der Röhre“ eines MRT lagen. Sie hörten jeweils ein lang bekanntes Stück, ein kurz zuvor gehörtes Lied und ein völlig unbekanntes Musikstück. Das MRT zeichnete dabei die Gehirnaktivitäten auf und die Wissenschaftler werteten die Messungen mit Hilfe von statistischen Mustererkennungsverfahren aus. Dabei stellten die Forscher fest, dass für die Langzeit-Musikerinnerung ein Gebiet in der sogenannten supplementär-motorischen Hirnrinde zuständig ist – ein Bereich, der auch bei Bewegungen eine Rolle spielt. „Unsere Studie zeigt, dass nicht wie bisher vermutet die Temporallappen der Großhirnrinde für die Musik-Erinnerung wichtig sind, sondern Musik und Tanz wecken Erinnerungen und aktivieren das Bewegungsgedächtnis von dementen Menschen. vielmehr Bereiche, die mit komplexen motorischen Abläufen verbunden sind“, erklärt JörnHenric Jacobsen, Wissenschaftler am Leipziger Max-Planck-Institut und Studienautor. Oder einfacher ausgedrückt: Im Gehirn sind Bewegungsgedächtnis und Musikgedächtnis miteinander verbunden. Danach verglichen die Wissenschaftler die Ergebnisse der gesunden Probanden mit anatomischen Befunden aus einer Studie mit Alzheimer-Patienten. Dabei konzentrierten sie sich auf drei Merkmale der Erkrankung: den Verlust von Nervenzellen, den verminderten Stoffwechsel und die Amyloid-Ablagerungen in den betroffenen Gehirnregionen. Es zeigte sich, dass bei Demenzpatienten in dem Gehirnareal mit dem Musikgedächtnis die Nervenzellen länger erhalten blieben als in anderen Regionen des Gehirns. Auch der Stoffwechsel sank nicht so stark ab. Zwar war das Ausmaß der AmyloidAblagerung in diesem Bereich ähnlich wie in anderen Gehirngebieten, doch diese führten offenbar nicht zu den sonst damit einhergehenden weiteren Entwicklungsstufen der Krankheit. Die Studie liefert damit einen Hinweis darauf, warum das Langzeit-Musikgedächtnis bei Demenzpatienten im Vergleich zum Sprachgedächtnis, dem autobiografischen Gedächtnis und dem Kurzzeitgedächtnis besser erhalten bleibt. „Außerdem unterstützt dieser Befund eine Vermutung, die bereits im Zusammenhang mit anderen Studien angestellt wurde. Hier hatte man eine erhöhte Netzwerkverbin- dung zwischen dem vorderen Gyrus cinguli und anderen Knotenpunkten bei Alzheimerpatienten beobachtet“, so Jacobson. Das lege die Vermutung nahe, dass diesem Gehirnbereich weitere kompensatorische Funktionen bei fortschreitender Krankheit zukommen. Die Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse eines Tages die therapeutischen Möglichkeiten für Demenzpatienten verbessern können. Mit Schlagermusik gegen Demenz Musik als „Königsweg“ zu Menschen mit Demenz nutzt das Projekt „Klang und Leben“. Dabei werden mit alten Schlagern vergessen geglaubte Erinnerungen bei den Patienten wiederbelebt. Alte Schlager animieren Patienten zum Mitsingen – sogar wenn die Sprachfähigkeit im Alltag kaum noch vorhanden ist. Initiator des Musikprojekte „Klang und Leben eV“ ist Rainer Schumann, der unter anderem als Drummer der Band „Fury in the Slaughterhouse” bekannt wurde. Er nutzt diese positive Wirkung der Musik und versucht bei seinen Auftritten in Altersheimen, mit alten Schlagern die Erinnerungen der Seniorinnen und Senioren zu wecken. Seit über einem Jahr touren die Musiker dafür mit ihrem Programm durch Senioreneinrichtungen. Gemeinsam mit den Heimbewohnern unternehmen sie musikalische Zeitreisen, und alle Teilnehmer werden damit mit eingebunden. So entsteht über die Schlagermusik, das Mitsingen und die Gespräche ein intensiver Kontakt zu den Bewohnern, alte Gefühle leben wieder auf, und auch das Wohlbefinden der erkrankten Menschen verbessert sich. Wissenschaftlich begleitet wird das Musikprojekt durch Professor Eckart Altenmüller von der Musikhochschule Hannover. In Zusammenarbeit mit der Kursana Villa, in der die Musiker zum ersten Mal auftraten, entwickelte er einen Evaluationsbogen, mit dem alle teilnehmenden Pflegeeinrichtungen den Erfolg des Projekts bewerten können. Zudem gibt es nach den Auftritten Beratungsgespräche, in dem die Mitglieder von „Klang und Leben“ den Pflegekräften Möglichkeiten aufzeigen, wie eine musiktherapeutische Unterstützung von Menschen mit Demenz ausgestaltet werden kann Musiktherapie gegen das Vergessen Wenn die Musiker alte Schlager wie „Capri-Fischer“ oder „Kann denn Liebe Sünde sein“ spielen, sind die Effekte nach eigener Aussage immer wieder erstaunlich. „Es ist immer wieder ein Wunder zu erleben, wie unsere Fortsetzung auf Seite 4 SEITE 4 I SENIOREN Zeitung Musik weckt bei dementen Menschen Erinnerungen Fortsetzung von Seite 3 Zuhörer durch die Musik aufblühen“, betont Rainer Schumann. Beispielsweise singe „jemand, der nicht mehr spricht, plötzlich ganze Strophen. Oder ein Mann, der vergessen hat, dass er einmal Gitarre gespielt hat, greift bei uns wieder zum Instrument“, berichtet der Projektinitiator. Die Musik führt auf diese Weise dazu, dass nicht nur Erinnerungen geweckt, sondern auch das Lebensgefühl der Demenzkranken gesteigert wird. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat bereits vor Jahren eine Broschüre mit dem Titel „Mit Musik Demenzkranke begleiten“ herausgegeben. Sie beschreibt vor allem, wie pflegende Angehörige Musik einsetzen können, um positive Effekte zu erzielen. Wichtig ist es dabei immer, sich an den individuellen Lebensgeschichten und den Fähigkeiten der Kranken zu orientieren. Die Broschüre bietet auch zahlreiche Anregungen für Fachkräfte und ehrenamtliche Helfer und erklärt beispielsweise, wie die „Musikbiographie“ von Demenzkranken erschlossen werden kann und wie die Betroffenen auf dieser Grundlage geistig, emotional und körperlich gefördert werden können. Zudem wird in der Broschüre darauf aufmerksam gemacht, dass Musik auch für pflegende Angehörige hilfreich sein kann, indem sie Entspannung und Abstand vom Alltag vermittelt. JULI 2015 Gesunde Ernährung reduziert Demenzrisiko Während alte Lieder und musikalische Ohrwürmer bei Demenzkranken offenbar wieder Erinnerungen wecken, kann gesunde Ernährung möglicherweise Menschen, die ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle haben, vor einer Demenz schützen. Das zeigen Auswertungen von Studien mit fast 30.000 Teilnehmern. Immer mehr Menschen leiden unter Demenz und Alzheimer. Forscher suchen unter Hochdruck nach einem wirksamen Schutz gegen den geistigen Abbau. Neben körperlicher und geistiger Aktivität steht dabei auch die Ernährung im Fokus der Untersuchungen. Nun haben kanadische Forscher um Andrew Smyth von der McMaster University in Hamilton zwei große Studien, an denen 27.860 Personen aus 40 Ländern teilgenommen hatten, neu ausgewertet. Alle Studienteilnehmer litten an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder hatten ein erhöhtes Risiko für Diabetes. Im Abstand von fünf Jahren wurde die geistige Leistungsfähigkeit der Probanden anhand eines Standardtests zur Diagnose von Demenz und Alzheimer, gemessen. Bei jedem sechsten Studienteilnehmer konnte innerhalb des Studienzeitraums eine Verschlechterung der kog- nitiven Leistungen verzeichnet werden. Die Forscher untersuchten dann die Essgewohnheiten der Studienteilnehmer und verglichen dann die Ergebnisse aus der Befragung mit den Ergebnissen aus den Standardtests. Obst, Gemüse und Nüsse verbessern kognitive Fähigkeiten Das Ergebnis: Die Studienteilnehmer, die sich am gesündesten ernährten, hatten ein um 24 Prozent geringeres Risiko für die Entwicklung einer Demenz als diejenigen, die sich besonders ungesund ernährten. Als „gesund“ galt dabei eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Nüssen sowie wenig Fleisch und viel Fisch. Professor Agnes Flöel, Leiterin der Arbeitsgruppe Kognitive Neurologie an der Klinik für Neurologie der Charité in Berlin, erklärte zu der Studie: „Die Ergebnisse legen nahe, dass gesunde Essgewohnheiten nicht nur das Herz-Kreislauf-Risiko, sondern auch das Risiko für kognitive Störungen, insbesondere bezüglich Aufmerksamkeitsund Kontrollfunktionen, aber auch von Gedächtnisstörungen, senken könnten.“ Welche Nährstoffe genau für den Erhalt der geistigen Gesundheit verantwortlich sind, konnte die Studie allerdings nicht beantworten. Dazu laufen derzeit mehrere andere Untersuchungen. Vermutet werden positive Effekte auf das Demenzrisiko durch Omega3-Fettsäuren, B-Vitamine und weitere Stoffe wie beispielsweise das in Weintrauben vorkommende Resveratrol oder die für Selbstreinigungsprozesse der Zellen wichtigen Polyamine, die unter anderem in Weizenkeimlingen oder Sojabohnen enthalten sind. 6 JahrE garantiE Mehr als ein Hörsystem. PERFEKT BIS INS DETAIL. AUDIO SERVICE ATELIER. 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SENIOREN Zeitung JULI 2015 I SEITE 5 Handel entdeckt nur zaghaft die Zielgruppe Senioren Das große Geschäft mit den Senioren gibt es noch nicht: Häufig fehlt es noch an Weitblick im Einzelhandel sich auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten älterer Mitmenschen einzustellen Ihr Fachhändler: chhändler: Für Ihre Sicherheit! Einbrecher finden uns echt zum Heulen...! Automatisierte Rollläden mit Hochschiebesicherung schrecken Einbrecher ab und schützen so Ihr Heim - besonders in der dunklen Jahreszeit. 10% Am Briefzentrum 3 • 95448 Bayreuth Tel. 0921-792320 • Fax 0921-79232-18 Mess e-mail: [email protected] erab att internet: www.wigro-bayreuth.de ... mit Sicherheit gut Perfekte InsektenschutzGitter. Nach Maß. ale oniestat ion Diak Zen tr Bad Berneck Häusliche Kranken-, Alten- und Familienpflege Aus christlicher Verantwortung Menschen Besuchenund Sie Liebe uns amzum Stand 25. 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Christ Geprüfter Bestatter und Bestattermeister Deutschland wird immer älter und an vielen Orten steckt der Einzelhandel noch in den Kinderschuhen bei seinen Versuchen, sich die Zielgruppe Senioren zu erschließen. Rollatoren im Baumarkt, das Mobiltelefon mit extragroßen Tasten oder ein Gehstock im Discounter: Immer noch vereinzelt aber immer häufiger entdeckt der Einzelhandel Senioren als Zielgruppe. Auch nicht immer freiwillig, denn an manchen Orten wachsen nicht genügend junge Leute als Kunden nach. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, sieht in der demographischen Entwicklung „eine enorme Herausforderung“ für den Handel. Die Unternehmen müssten ihre Geschäftsmodelle anpassen und ihre Strategien „demographiefest“ machen. Das betreffe die Sortimente, aber auch Dienstleistungen und den Umgang mit Kunden. Statt großer Strategien würden häufig auch einfache Maßnahmen genügen, Einkaufen auch für Senioren wieder zum Erlebnis zu machen. Beispielsweise genügend Platz zwischen den Regalen für Rollatoren, Preisschilder groß genug für schwache Augen, die waren nicht so weit oben und Sitzmöglichkeiten im Geschäft zum Verschnaufen oder auch einfach etwas größere Umkleidekabinen in Modehäusern. In Freising bei München schmücken sich acht Geschäfte mit einen neuen Zertifikat „Senioren- und Behindertenfreundlichkeit“. Die Erfolgsgeschichte auf dem ersten Blick entpuppt sich bei näherem Hinsehen aber als ein trauriges Spiegelbild der Einzelhandelswirklichkeit. Zwei örtliche Projektgruppen - „Seniorinnen und Senioren“ und „Menschen mit Behinderung“ stellten für ihr Zertifikat einen Katalog mit 30 Kriterien zusammen, dachten sich ein Punktesystem aus und entwarfen einen Aufkleber, mit denen sich die zertifizierten Geschäfte schmücken können. Dann schrieben sie im Sommer 150 Geschäfte in der Freisinger Innenstadt an und boten an, sich kostenlos zertifizieren zu lassen. Von den 150 angeschriebenen Geschäften in der Innenstadt zeigten aber nur zwölf Interesse, und vier davon lagen gar nicht in der Innenstadt, sonder kamen vom neuen Einkaufszentrum am Steinpark. Einfach nicht zu reagieren ist nicht nur unhöflich. Die fehlenden Reaktionen spiegeln auch das Desinteresse an den Senioren als Kunden. SEITE 6 I SENIOREN Zeitung MÄRZ 2015 Wir planen und bauen Ihr Traumbad! Unsere Leistungen hnung Abrec ber die tü erfolg kassen! en k Kran Planung von A-Z mit kompletter Bauleiterfunktion. Ambulanter Pflegedienst Bayreuth · Universitätsstr. 7 · im Steinkaufzentrum · Tel. 0921/1503393 · [email protected] · www.badconcept-bayreuth.de „Rund um die Uhr“ Inh. Monika Großmann Diakonie Wir wollen für Sie da sein! Bayreuth Bamberger Str. 64 f 95445 Bayreuth Tel.: 0921-99007626 Handy: 0175-6618378 Fax: 0921-99007636 Wir bieten Einrichtungen und Dienste für unterschiedliche Lebenssituationen: Grundpflege: • Hilfe bei der täglichen Körperpflege, dem Baden oder Duschen • Haare waschen, rasieren, An- und Entkleiden, lagern und mobilisieren Behandlungspflege: • Richten und verabreichen von Medikamenten und Spritzen • Blutdruck und Blutzucker messen • Verbände aller Art • An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfe Hauswirtschaftliche Versorgung: • Wäscheversorgung (waschen, trocknen, bügeln) • Putzarbeiten in ihrem Haushalt, Kochen und Einkaufen Zudem bieten wir noch: • Urlaubs- und Verhinderungspflege • Tages- und Stundenpflege in ihrem Zuhause • Nächtliche Versorgung • Hilfe bei Behördengänge u. Antragstellungen • Vermittlung von Hilfsmittel • Hilfe u. Unterstützung bei der Pflegeeinstufung • Patientenfahrten zum Arzt • Besuchsdienst • Pflegeeinsätze nach § 37 SGB XI Kindertageseinrichtungen für Kinder im Alter von 0 – 14 Jahren (Kindergärten, -krippen, Schulkinderhorte, integrative Einrichtungen) Behinderteneinrichtungen mit Schule und Werkstätten Beratungsstellen Ambulante Pflege Alten- und Pflegeheim Mit Leib und Seele Diakonisches Werk – Stadtmission Bayreuth e. V. Werkstätten für behinderte Menschen gGmbH der Diakonie Bayreuth Unsere Angebote sind geprägt von hoher fachlicher Qualität und intensiver persönlicher Zuwendung zu den Menschen. Kontakt: Diakonisches Werk – Stadtmission Bayreuth e. V. Kirchplatz 5 95444 Bayreuth Tel.: 0921/7542-0 Ihre Diakonie Spendenkonto: Diakonisches Werk – Stadtmission Bayreuth e. V. Sparkasse Bayreuth BLZ: 773 501 10 Konto: 90 344 06 Hilfe für das behinderte Kind Bayreuth gGmbH Zentrale Diakoniestation Bayreuth e. V. SeniVita SOZIAL gemeinnützige GmbH Dem Leben nicht nur Jahre, sondern den Jahren Leben schenken. ® Pflege im Heim war gestern. „AltenPflege 5.0“ ist heute. Fünf Entscheidungshilfen pro SeniVita • • • • ✔ Kompressionsstrümpfe ✔ Inkontinenz ✔ Badehilfen ✔ Alltagshilfen ✔ Patientenlifter ✔ Reparaturen ✔ Lieferservice ­­­ ­­­ Coiffeur-Team & HaarZweithaar-Studio Nussmann verlängerung Zweithaar Perücken Bahnhofstraße 12 · 95444 Bayreuth Telefon 09 21/ 2 08 87 nussmann Hair-Design www.zweithaar-nussmann.de Selbst bestimmen ist Ihr gutes Recht ® • ✔ Sportund Aktivrollstühle ✔ Elektrorollstühle ✔ Mobilitätshilfen Pflegebetten und Zub. ✔ Multifunktionsrollstühle ✔ Individuell wohnen: Es warten attraktive Ein- und ZweizimmerApartments auf Sie. Selbst bestimmen: Alle Zusatzleistungen wählen Sie aus. Persönlich entscheiden: Pflege auf Dauer, vorübergehende Pflege, Tagespflege oder häusliche Pflege hängt ganz von Ihren Bedürfnissen ab. Pflege genießen: Im Vergleich zu üblichen Pflegeheimen bieten wir Ihnen einen deutlich höheren Personalschlüssel, was bei Pflegestufe II und III sowie bei Demenzerkrankungen maximale Aufmerksamkeit sichert. Kräftig sparen: Durch verbesserte Leistungen der Pflegeversicherung und Eigenleistungen ist ein Eigenanteil von rund 1.000 Euro für Sie möglich. SeniVita Haus St. Florian Hummeltal, Steinanger 39 Tel. 09201 91746-0 SeniVita Seniorenhaus St. Anna Waischenfeld, Vorstadt 44 Tel. 09202 970963-0 SeniVita Seniorenhaus St. Elisabeth Pegnitz, Milchhofstr. 5 Tel. 09241 48984-0 SeniVita Seniorenpark Sandler Gefrees, Bayreuther Str. 5+7 Tel. 09254 326989-0 SeniVita Haus St. Elisabeth Pottenstein, Fronfeste 4 Tel. 09243 70173-0 www.senivita.de www.senivita-perspektiven.de Wir bilden aus! Wenn der Alltag beschwerlicher wird und Sie auf Hilfe angewiesen sind, bedeutet dies nicht, dass ein Pflegeheim der letzte Ausweg ist. SeniVita bietet mit „AltenPflege 5.0“ eine innovative Alternative. Das Konzept bietet individuell wählbare Kombination von Wohnung, ambulanter sowie teilstationärer Pflege. Auf den Punkt gebracht: Sie sind rundum perfekt versorgt, genießen aber trotzdem maximale Privatsphäre. Denn selbst bestimmen ist Ihr gutes Recht, auch wenn Sie pflegebedürftig sind. Behütete Freiheit, die bezahlbar ist Ein Eigenanteil von nur 1.000 Euro bei Pflegestufe III ist utopisch? Nein, wenn Angehörige u. a. bei der Wohnungsreinigung Mitanpacken, lässt sich die Zuzahlung entsprechend reduzieren. Auf jeden Fall sparen Sie in Relation zu herkömmlichen Pflegeplätzen mehrere Hundert Euro. Nicht gespart wird an qualitativ hochwertigen Pflegeleistungen und attraktiven Wohnen. Möglich machen dies seniorengerechte Wohnungen, Tagesbetreuung und ambulante Pflege unter einem Dach. Engagiertes Personal, das Zeit für Sie hat Gehetzes Pflegepersonal kann keine gute Arbeit leisten und muss nicht sein. Im Zuge der Pflegereform vom 1. Januar 2015 wurde der Personalschlüssel von „AltenPflege 5.0-Einrichtungen“ im Vergleich zu herkömmlichen Pflegeheimen angehoben. Für Ihre persönlichen Bedürfnisse bleibt in unseren Einrichtungen daher mehr Zeit. Freiräume für intensive Gespräche sind die Regel. Wir legen Wert auf intensive zwischenmenschliche Kontakte, die über die üblichen flüchtigen Kontakte im Rahmen der Standardpflege weit hinausgehen. In den fünf SeniVita-Einrichtungen ist auch vorübergehende Pflege in Form von Urlaubs-, Verhinderungs- oder Übergangspflege möglich. Auch hier gilt: „AltenPflege 5.0“ wird von engagiertem Personal getragen, das Zeit für Sie hat! Ausgezeichnetes Konzept, dem Sie vertrauen können „AltenPflege 5.0“ stellt eine Evolutionsstufe der stationären Pflege mit Modellcharakter dar. Es verwundert nicht, dass die SeniVitaGruppe im vergangenen Jahr zu Deutschlands Räumlich klar getrennt, im Bedarfsfall den- Betreiber des Jahres in der Pflegebranche noch mit dem Vorteil kurzer Wege. Im Endef- gekürt wurde. Und der GKV-Spitzenverband fekt mieten Sie eine Wohnung und buchen wählte das Projekt für ein Modellprogramm nur die tatsächlich benötigten und gewünsch- zur Weiterentwicklung neuer Wohnformen ten Leistungen. Nicht mehr und nicht weniger. als Evaluationsprojekt nach § 45f SGB XI aus. Unter dem Strich bietet „AltenPflege 5.0“ so „AltenPflege 5.0“ ist ein ausgezeichnetes Konzept, dem Sie vertrauen können. behütete Freiheit, die bezahlbar ist! SENIOREN Zeitung MÄRZ 2015 I SEITE 7 Sommerhitze birgt Gesundheitsrisiken: Ältere pflegebedürftige Menschen besonders gefährdet F ür alte und insbesondere für pflegebedürftige Menschen bergen die aktuell heißen Sommertage große Strapazen. Der Kreislauf wird stärker belastet und die natürliche Temperaturregulierung kann schnell gestört sein. Auch das Durstgefühl ist bei alten Menschen oft reduziert, sodass sie häufig nicht ausreichend trinken. Dies kann dramatische Folgen haben: Denn nicht selten führt der Flüssigkeitsmangel zur sogenannten Hitzeerschöpfung oder im schlimmsten Fall zu einem lebensbedrohlichen Hitzschlag. Vor allem ältere pflegebedürftige Menschen, die allein leben, haben ein höheres Risiko, da kontinuierliche Unterstützung – wie beispielsweise regelmäßiges Anreichen von Getränken – fehlen. In solchen Fällen ist es dann besonders wichtig, dass sich Nachbarn oder Angehörige um die pflegebedürftige Person kümmern. Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) zehn wichtige Tipps zusammengestellt, um ältere pflegebedürftige Menschen gegen Hitzegefahren zu schützen: 1 In der Regel sollte ein älterer Mensch täglich etwa 1,5 bis 2 Liter in Form von Getränken zu sich nehmen. Beachten Sie bitte, dass bei bestimmten Erkrankungen (z. B. bei Herz- und Nierenerkrankungen) andere, ärztlich verordnete Trinkmengen erfor- derlich sein können. Sprechen Sie dazu mit dem Arzt. Führen Sie auch ein Trinkprotokoll, damit die aufgenommene Flüssigkeitsmenge kontrolliert werden kann. die Medikamentendosis oder der Verabreichungszeitpunkt angepasst werden sollten. 2 Ebenso sollte die Ernährung an die hohen Temperaturen angepasst werden. Beispielsweise bieten sich Wassermelonen, Apfelmus, Joghurt, Buttermilch und andere flüssigkeitsreiche, erfrischende und wenig gesüßte Speisen an. Als Hauptspeise sind leichte Gerichte wie Geflügel oder Fisch sinnvoll. Durch starkes Schwitzen steigt der Flüssigkeitsbedarf des Körpers. Je nach festgelegtem täglichem Flüssigkeitsbedarf sollten stündlich ein bis zwei Gläser Flüssigkeit zur Verfügung stehen bzw. angeboten werden. Das Durstgefühl ist bei alten Menschen oft eingeschränkt. Deshalb ist es wichtig, immer wieder an das regelmäßige Trinken zu erinnern. Falls als Getränk (Mineral-)Wasser nicht akzeptiert wird, können beispielsweise auch kühle Kräuterund Früchtetees, Saftschorlen oder kalte Suppen gereicht werden. Eisgekühlte Getränke sind nicht empfehlenswert, da das Durstgefühl schneller nachlassen kann und so die Trinkmenge geringer bleibt. 3 Einige Medikamente beeinflussen den Wasserhaushalt oder die Anpassungsfähigkeit des Körpers bei Hitze und erhöhen das Risiko einer Hitzeerschöpfung und eines Hitzschlags. Zu den Medikamenten, die den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen, gehören unter anderem Entwässerungstabletten, Beruhigungstabletten und bestimmte Herzmedikamente. Fragen Sie den Hausarzt, ob 4 5 Räume sollten ausreichend belüftet oder gekühlt werden. Es sollte vermieden werden, dass sich die pflegebedürftige Person in der Zugluft befindet. Zudem sollten die Räume tagsüber mit Rolläden oder Vorhängen abgedunkelt sein. 6 Auch auf luftdurchlässige Kleidung ist zu achten. Daneben sollten leichte Bettwäsche oder nur ein Laken als Zudecke und so wenig Kissen wie möglich verwendet werden. Das Kopfkissen sollte mit einem schweißsaugenden Frotteehandtuch bedeckt und häufig gewechselt werden. 7 Kalte Fußbäder oder kühle Kompressen auf der Stirn können ge- gen Überhitzung helfen. Auch Abreibungen mit einem lauwarmen oder leicht kühlen Waschlappen bieten sich an. 8 Bei großer Hitze sollte die Körpertemperatur des pflegebedürftigen Menschen mehrmals täglich kontrolliert werden. Bei Fieber muss die Flüssigkeitszufuhr erhöht werden. Zum Beispiel sollte die erkrankte Person wenigstens 500 ml zusätzliche Flüssigkeit pro Tag trinken, wenn die Körpertemperatur von 37 auf 38 Grad steigt. 9 Symptome wie Unruhe, Verwirrtheit oder Erbrechen können auf eine Überhitzung und erheblichen Flüssigkeitsmangel des Körpers hinweisen. In diesem Fall sollte umgehend der Haus- oder ein Notarzt verständigt werden. Arthrose-Pulver gegen den Verschleiß Uwe Sattran, Inhaber des Reformhauses Sattran empfiehlt empfiehlt seinen Kunden das Arthoro Arthrose-Pulver mit hochdosiertem L-Prolin. L-Prolin ist eine von 20 verschiedenen, im menschlichen Organismus vorhandenen Aminosäuren. Bekannt geworden ist L-Prolin durch die Möglichkeit, geschädigten Knorpel bei Hochleistungssportlern reparieren und wiederaufbauen zu können. Nebenwirkungsfrei Die Hochdosis-AminosäurenTherapie hat sich in klinischen Studien sowie in der ärztlichen Praxis als wirksam und nebenwirkungsfrei bei der Behandlung von akuten und chronischen Gelenkerkrankungen erwiesen. Studien belegen einen Rückgang des Bewegungsschmerzes von 70 % innerhalb 21 Tagen. Die Mitarbeiter des Reformhauses Sattran erklären gern, wie das Arthrose-Pulver wirkt und zusammengesetzt ist. In Ihrem VITA NOVA Reformhaus Alte und pflegebedürftige Menschen, die kaum oder keine Flüssigkeit zu sich nehmen können, benötigen ggf. eine Infusion. Daher sollte in solchen Fällen dringend der Hausarzt hinzugezogen werden. Zudem ist es besonders wichtig, Lippen und Mundschleimhaut des Pflegebedürftigen regelmäßig mit einem feuchten Waschlappen zu befeuchten. Angehörige sollten sich dann aber auch die korrekte Mundpflege von einer ausgebildeten Pflegekraft zeigen lassen. 24-Std.-Pflege aus Polen ! Legale, u. geprüfte Anbieter! Mit persönlichem Ansprechpartner für Sie vor Ort! www.pflegepartnerplus.de 0 91 56 – 92 79 810 Beratung gratis und unverbindlich! Reformhaus Sattran: Hilfe bei Arthrose 15 Millionen Menschen leiden in Deutschland an schmerzenden Gelenken. Die Ursache: Arthrose, ein Gelenkverschleiß. Ursachen der Arthrose sind oft mangelnde Bewegung, Übergewicht, Fehlstellung des Gelenks, sportliche Überbelastung oder fortgeschrittenes Alter. Der Verlauf einer Arthrose folgt einer klaren und schmerzhaften Leidensgeschichte. Gelenkverschleiß kann man heute schon mit natürlichen Mitteln, ohne chemische Bestandteile, erfolgreich behandeln. 10 ARTHORO® ARTHROSE VON HÜBNER Für mehr Beweglichkeit, gegen Verschleiß arthoro® arthrose ist eine wichtige ernährungsmedizinische Maßnahme bei Bewegungs- und Ruheschmerz bei Knorpelschäden im Bereich von kollagenem Gewebe in Gelenken, Muskelansätzen und Sehnen. Mit der patentierten Verbindung aus L-Prolin und Vitamin C: Prolinax®. Praktischer Portionsstick, lactose- und glutenfrei und frei von künstlichen Süßstoffen.* 60 Portionssticks à 10 g Pulver statt 27,99 € nur 25,99 € SATTRAN Opernstraße 2 SEITE 8 I SENIOREN Zeitung JULI 2015 Gesundheitsdaten spielen bei der medizinischen Versorgung künftig eine Schlüsselrolle Internet und Apps bestimmen immer stärker die Beziehungen zwischen Patienten, Arzt und Therapeuten. Die steigende Zahl alter Menschen erhöht die Anforderungen an Pflegesysteme und an die Medizin und damit auch den Druck, mehr Technik einzusetzen, um Kosten zu sparen. Denn ab den 75.Lebensjahr, so zeigen die Statistiken, steigen die Gesundheitskosten deutlich an. Doch es geht nicht nur um den Preis der Gesundheit alleine, es geht auch um die Sicherheit bei der Versorgung. Und dabei wird die Übertragung von Gesundheitsdaten und personalisierten Lösungen immer wichtiger. Eine Studie der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) zusammen mit dem Trendforschungsinstitut 2b AHEAD zur personalisierten Medizin „wagt den Blick in die Zukunft des Gesundheitswesens und gibt Strategie-Empfehlungen für die beteiligten Akteure“. Die wich- tigsten Ergebnisse sind, so die apo-Bank, dass die Grenzen zwischen Krankheit und Gesundheit immer mehr verschwimmen, Darüber hinaus komme den Gesundheitsdaten eine Schlüsselfunktion zu. Intensivieren wird sich die Vernetzung zwischen den Akteuren – und das Tempo der Veränderungen werde steigen wie auch die Menge an Gesundheitsdaten dank Internetdienstleistern wie Google und Apple wachsen wird. Offen bleibt jedoch die Frage, wer wird diese Daten alles nutzen? „Gesundheitsdaten lassen sich schon heute bequem mit Smartphone-Apps sammeln, und Diagnosen werden auf zahlreichen Internetseiten diskutiert. Dabei wächst die Informationsmenge erheblich, und die Menschen suchen Anbieter, die ihre individuellen Daten aus den verschiedenen Quellen für ihr persönliches Wohlbefinden, ihre Behandlung und Therapie kompetent bewerten. Medizinische Kongresse diskutieren intensiv die Anwendungsfelder der personalisierten Medizin, und mit "Apple, Google und Co." treten Anbieter in den Gesundheitsmarkt, die das Potenzial haben, die Branche nachhaltig zu verändern“, schreibt die apoBank. Um sich aktiv auf diese Entwicklungen vorzubereiten, gibt die Trendstudie Heilberuflern und Unternehmen im Gesund- heitswesen folgende StrategieEmpfehlungen: Gesundheitsakteure sollten sich als Koordinatoren für ihre Gesundheitskunden verstehen. Unerlässlich würden dabei Investitionen in die IT-Ausstattung und die eigene IT-Kompetenz sein. Mit der Auswertung von Gesundheitsdaten - von der App wie aus dem Fitnessstudio bis hin zum „Gesundheitsarmband“, das aktuelle Daten seines Trägers aufzeichnet - ergeben sich neue Ausgangspunkte für die Gesundheitsbranche, die es zu erschließen gilt. Smartphone messen bereits heute den Blutdruck und überwachen die Herzfunktion Die gegenwärtige Entwicklung zeigt, das Gesundheits-Apps bei der medizinischen Versorgung immer wichtiger werden. Besonders bei chronisch kranken Menschen können sie sinnvoll sein. Das zeigt eine Studie der Techniker Krankenkasse. Bevor Patienten zum Arzt gehen, konsultieren sie immer öfter ihr Smartphone. Die MobileHealth-Sparte erfindet daher ständig neue Apps, die vor Herzrasen warnen, den Schlaf über- wachen oder melden, wann eine Frau schwanger werden kann. Aufsteckbare Aufsätze für das Mobiltelefon messen Blutzucker und Temperatur und können sogar ein Elektrokardiogramm des Herzens aufzeichnen. Solche gesundheitsbezogenen Apps werden bei der Prävention und der Versorgung vor allem von chronisch kranken Menschen immer bedeutsamer werden. Mittlerweile sind weltweit bereits rund 400.000 gesundheitsbezogene Smartphone-Anwendungen auf dem Markt. Die TK-Studie in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Freiburg zeigt, dass die neuen Gesundheits-Apps großes Potenzial haben, von dem auch Ärzte profitieren können. So können Angebote zu Selbstvermessungen via Apps die Eigenverantwortung der Patienten stärken – ein wichtiger Faktor für den Behandlungserfolg. Allerdings mangelt es bei vielen Gesundheits-Apps noch an inhaltlicher oder technischer Qualität, so ein weiteres Ergebnis der Analyse. „Nur wenige Angebote sind unter Einbeziehung von Psychologen oder Medizinern entwickelt worden“, erklärt Dr. Ursula Kramer, eine der Studienautorinnen. Die Wirksamkeit der Anwendungen sei zudem nur selten belegt. Ein weiterer kritischer Punkt ist laut Kramer die Datensicherheit. Die TK hat nun Warum in die Ferne schweifen …? 100 Genießen Sie Strandfeeling vor der Haustür in75 der Lohengrin Therme Bayreuth! 95 eine Checkliste erstellt, anhand derer die Nutzer prüfen können, ob eine angebotene App den eigenen Sicherheitsbedürfnissen entspricht. Arzt oder Internet? Der neueste TK-Trendmonitor des forsa-Instituts bestätigt: Von 1.000 Versicherten informieren sich der Befragung zufolge drei Viertel nur oder vorwiegend im Internet über Gesundheitsthemen. Und dies betrifft nicht nur junge Menschen; auch 40 Prozent der 60- bis 70-Jährigen gaben an, Gesundheitsinformationen vorwiegend im Netz zu suchen. 52 Prozent der Befragten erklärten, mit einem Arzt über das Internet in Kontakt treten zu wollen oder es bereits zu tun. Fast alle Befragten (98 Prozent) wünschen sich auch, Termine bei ihrem Arzt online vereinbaren zu können. Gefolgt wird dies von dem Wunsch, regelmäßige Rezepte online bestellen zu können. Viele Teilnehmer erklärten zudem, dass sie zu Hause selbst ermittelte Gesundheitsmesswerte regelmäßig online an den Arzt weiterleiten wollen. Gegründet 2013 | 3. Jahrgang Redaktion Wieland Simon, Herausgeber und Chefredakteur (simon@ senioren-zeitung.org), Redaktion: Roland Hensel (Foto), Oliver Michal ([email protected]) Herausgeber Focus Publishing UG, Lindenhöfe 8a, 91278 Pottenstein Leserservice Senioren Zeitung, Lindenhöfe 8a,91278 Pottenstein, [email protected] 25 5 Gestaltung/Produktion: Organisationskunst, www.organisationskunst.de 0 Inserate/Anzeigenverkauf: Ausgabe Bayreuth: Alexander Süß, Nordbayerischer Kurier. Region Bamberg, Region Tauberbischhofsheim, Region Hof und Region Nürnberg: Focus Publishing Anzeigentarife nach Preisliste Nr. 3 vom 1.1.2015. Noch bis 15. 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Die Redaktion ist berechtigt, veröffentlichte Beiträge in eigenen gedruckten und elektronischen Produkten zu verwenden oder Dritten eine Nutzung zu gestatten. Für die Verwendung von Anzeigen ist die Zustimmung der Anzeigenleitung einzuholen. Copyright: Focus Publishing UG SENIOREN Zeitung JULI 2015 I SEITE 9 Risiko Sarkopenie Eiweißmangel fördert Gebrechlichkeit im Alter V iele ältere Menschen sind mangelernährt: Nach aktuellen Studien trifft das auf jeden zweiten Krankenhauspatienten über 75 Jahre bei seiner Aufnahme zu. Gleiches gilt für zwei Drittel der Bewohner von Altenpflegeeinrichtungen. Die Folge kann ein Verlust an Muskelmasse sein, der Gebrechlichkeit begünstigt und das Risiko von Stürzen und Verletzungen erhöht. Fachleute und Mediziner haben im Rahmen der Konferenz „Medica Education Conference 2015“ in Düsseldorf zu einer eiweißreichen Kost für ältere Menschen geraten, die zusammen mit sportlicher Aktivität den Muskelaufbau fördern kann. Eine gewisse Abnahme der Muskelmasse ist im Alter unvermeidlich. Schon ab dem 50. Lebensjahr büßt der Mensch im Durchschnitt etwa ein bis zwei Prozent seiner Muskelmasse pro Jahr ein. Bei vielen Senio- ren kommt es jedoch zu einem übermäßigen Verlust, den Ernährungsexperten als Sarkopenie bezeichnen. Besonders häufig betroffen sind Bewohner von Pflegeheimen. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass jeder vierte Pflegeheimbewohner unter einer Sarkopenie leidet“, berichtet Professor Dr. med. Cornel Sieber, Mitglied im Programmkomitee Konfeenz „Media Education“ für den Bereich Geriatrie. Vielen Senioren sei der Mangel nicht anzusehen, da die Fettmasse parallel zum Muskelverlust zunehme. Höherer Eiweißbedarf „Der Rückbau der Skelettmuskulatur führt dazu, dass die Senioren immer schwächer werden und zunehmend nicht mehr in der Lage sind, ihren Alltag zu Kreisverband Bayreuth bewältigen“, erläutert Professor Sieber, der in diesem Zusammenhang von einem Frailty-Syndrom spricht. Die Ursache liege nicht nur in der fehlenden körperlichen Aktivität. „Viele ältere Menschen nehmen zu wenig Eiweiß mit der Nahrung zu sich“, so Professor Sieber, Leiter des Instituts für Biomedizin des Alterns der Universität Erlangen-Nürnberg. Hinzu käme, dass ältere Menschen oft einen höheren Eiweißbedarf haben. Akute und chronische Erkrankungen, aber auch die im Alter erhöhte Entzündungsaktivität greifen laut dem Experten die Eiweißreserven an. Auch nach Verletzungen oder Operationen sei der Eiweißbedarf erhöht. raten Ernährungsexperten deshalb älteren Menschen zu einer erhöhten Eiweißzufuhr. Während jüngere Menschen 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht am Tag benöti- Komfort auf Knopfdruck gen, sollten Senioren 1,0 bis 1,2 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen. Für einen normalgewichtigen Senioren sind dies 25 bis 30 Gramm pro Mahlzeit. Damit das Eiweiß in den Muskel eingebaut wird, rät Professor Sieber zu körperlichem Training. Soweit der Gesundheitszustand der Senioren es zulasse, sollten sie sich 30 Minuten am Tag bewegen. Besonders günstig für den Muskelaufbau sei ein Krafttraining, das die Senioren 2 bis 3 Mal die Woche für 10 bis 15 Minuten durchführen. Auch der Zeitpunkt der EiweißEinnahme ist von Bedeutung. Fachliche Beratung emfohlen „Am besten ist es, wenn eine protein-reiche Nahrung nach dem Training aufgenommen wird, da dann der Muskelaufbau primär stattfindet“, sagt Professor Sieber. Die meisten Senioren könnten ihren Proteinbedarf über die Ernährung decken. Neben Fleisch sind Quark und Hartkäse gute Eiweißlieferanten. In selteneren Fällen – wenn eben eine ausreichende Proteinzufuhr nicht mit der üblichen Nahrung erfolgen kann – könnten nach Einschätzung des Experten Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Vor allem die Aminosäure Leucin wirke sich günstig auf den Muskelaufbau aus. Eine Umstellung der Ernährung sollte bevorzugt unter fachlicher Beratung erfolgen, betont Professor Sieber, da nicht alle Senioren eine eiweißreiche Kost vertragen. Vorsicht geboten sei aber einzig bei Menschen mit stark reduzierter Nierenfunktion, da eine hohe Eiweißzufuhr hier das Fortschreiten der Erkrankung fördern kann. 24 Jahre Kompetenz und Menschlichkeit! Spezieller Service für Senioren 2-Spaltig, 60 mm – Erbengemeinschaften Schalten Sie jetzt auf mehr Komfort um Hindenburgstraße 10, 95445 Bayreuth E-Mail: [email protected] Telefon 0921/403-0, Fax 0921/403-409 www.brk-bayreuth.de Sozial. Kompetent. Qualitätsorientiert. + Allgemeine Sozialarbeit & Beratung + Ambulante Pflege + BRK-Schulen + Bereitschaften + Bergwacht + Betreutes Wohnen + Betreuungsverein + Betreuungsu. 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Ältere Arbeitnehmer sind dabei nicht nur produktiver als jüngere, sondern eine Weiterbeschäftigung kann sogar einen positiven Einfluss auf ihre Gesundheit haben. E s gibt Unternehmen wie der Siemens-Konzern, der ältere Mitarbeiter mit Abfindungen, Vorruhestandsregelungen und Altersteilzeit zu überzeugen versucht, aus dem Arbeitsleben auszuscheiden. Ziel ist, Personal abzubauen und Kosten zu senken. Es gibt Unternehmen wie der Stuttgarter Autobauer Daimler, der ein eigenes Programm „Daimler Senior Experts“ aufgelegt hat, um Ruheständler wieder in das Unternehmen temporär zurückzuholen – auf Tagessatzbasis und nur wenige Tage in der Woche. Ihre Zahl ist im Steigen: Waren es im vergangenem Jahr noch 390 Ruheständler, so sind es mittlerweile rund 600. Auch andere Unternehmen wie Bosch oder der Versandhändler Otto nutzen das Potenzial der Ruheständler. Vor dem Hintergrund der Rente mit 63 scheinen die ersten Unternehmen den Wert der Senioren in der Arbeitswelt neu zu entdecken. Bis Ende Mai haben dagegen bundesweit 320.000 Menschen den Antrag auf die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren gestellt. Die Kosten für das Projekt von Arbeitsministerin Andrea Nahles bezahlen die Bürger jährlich mir drei Milliarden Euro extra, eine Milliarde mehr als ursprünglich geplant. Für die Wirtschaft ist das eine fatale Entwicklung. „Die gravierenden Auswirkungen dieser ausgesprochen wirtschaftsschädlichen Rentenreform hinterlassen jetzt schon und künftig noch größere Brems- Für die gemeinnützige Gesellschaft Senior Experts Service (SES) in Bonn arbeiten knapp 12.000 Experten, die auch im Ausland eingesetzt werden. Ihr Durchschnittsalter: 70 Jahre. spuren auf dem Arbeitsmarkt“, sagte Peter Kulitz, Präsident der Bade-Württembergischen Industrie- und Handelskammer in einem Beitrag der Stuttgarter Nachrichten. „Dieser Fehlanreiz mit der Folge eines massiven Entzugs an Fachkräften trifft uns härter als alle Vorausberechnungen der Regierung“. Fachkräftemangel hin oder her – die Wirtschaft entdeckt ihre Wertschätzung für den älteren Arbeitnehmer erst langsam. Dabei ändern sich Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt dramatisch und die Zeiten, wo es auf eine AzubiStelle zehn und mehr Bewerber gab, sind vorbei. Doch wie die Zahl der vor allem älteren Langzeitarbeitslosen zeigt, fällt der Wirtschaft es auch immer noch schwer, ältere Mitarbeiter zu beschäftigen. Die Unternehmen müssen erst noch lernen, mahnen zunehmend die Arbeitswissenschaftler, ihre Arbeitsplätze so zu gestalten, dass Mitarbeiter auch im Alter noch gut und gerne dort arbeiten. Ätere Menschen sind produktiver Eine 2013 veröffentlichte Studie von Berliner Forschern hat gezeigt: Die geistige Lernfähigkeit von Menschen jenseits der 65 schwankt weniger als bei jungen Menschen. Die Älteren sind insgesamt produktiver. „Weitere Auswertungen weisen darauf hin, dass für die höhere Zuverlässigkeit der Älteren erlernte Strategien bei der Aufgabenbearbeitung, eine gleichbleibend hohe Motivation sowie ein ausgeglichener Alltag mit stabiler Stimmungslage eine Rolle spielen, sagte Florian Schmiedek, Professor an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Und sein Wissenschaftskollege Axel Börsch-Supan vom Münchner Max-PlankInstitut für Sozialrecht und Sozialpolitik bestätigt: „Eine unserer Studien in der Automobilproduktion zeigt, dass ältere Arbeitnehmer deutlich seltener und teuer zu beseitigende Fehler machen als jüngere. Auch in den anderen von uns untersuchten Branchen findet man nicht, dass Jüngere produktiver sind als Ältere“. Ist ein früher Ruhestand überhaupt gesund? Marion Kopmann von der sozialen onlinePlattform für ältere Fach- und Führungskräfte („Masterhora. de“) sagt, dass es zwar keine belegbaren, unmittelbaren Vorteile einer verlängerten Lebensarbeitszeit auf die Gesundheit gebe, wohl aber scheine umgekehrt eine zugeordnete Passivität zu beeinträchtigen. Studien belegen, dass Arbeit zu einer besseren mentalen als auch physischen Gesundheitssituation führen kann. Dies habe wiederum positiven Einfluss auf den Partner oder das sonstige soziale Umfeld und lasse somit auch die individuelle Lebensqualität ansteigen. Doch bezüglich der Weiterbeschäftigung von älteren Arbeitnehmern müssen nicht nur Unternehmen umdenken. Auch die Gesellschaft muss ihr Urteil über Arbeitnehmer jenseits der Rentengrenzen ändern. Die Ergebnisse des Eurobarometers 2012 zeigen, dass Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz die am häufigsten angegebene Form der Altersdiskriminierung ist. Für rund sieben von zehn Bürgern ist die Tatsache, dass ältere Arbeitnehmer von Arbeitgebern nicht positiv betrachtet werden, ein wichtiger Grund für das Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt.