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IHR GESUNDHEITSMAGAZIN
25. Mai 2012 · Seite 20
www.gesund-leben-heute.de
„Jeder hat seine eigene Art, gesund zu leben,
und dabei sollte man ihn nicht stören…“
Kommt eine Frau, ein Mann zum
Arzt, zum Physiotherapeuten,
zum Osteopathen dann bildet
Vertrauen die Basis der Behandlung. Der Mensch muss sich offenbaren.
Wo tut es weh? Was war vorher?
Welche Ängste habe ich?
Gleichzeitig muss er auf die Verschwiegenheit und die Professionalität des Anderen vertrauen
können. Und diese Vertrauensleistung hat seine Vorgeschichte.
Doch was ist mit der eigenen Mitwirkung? Heißt Vertrauen hier,
dass die eigene Verantwortlichkeit an der Garderobe abgegeben
wird? Vertrauen schließt den
Zweifel aus. Misstrauen ist aber
das Gegenteil von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit.
Und so kommt es dazu, dass die
Verantwortlichkeit an den Arzt, an
die Pharmaindustrie, an den Therapeuten abgespalten wird. Und
im Hintergrund läuft das heimliche
Programm einer Gesundheitsreform, die alles kennt, nur keine
gleichberechtigte Kommunikation.
• Da steht die Erfahrung im Raum,
dass nur 20 Sekunden zugehört
wird, bevor der Arzt die Initiative
übernimmt. „Da wollen wir mal
sehen...“
• Da wird die Wirkung von Heilmitteln, die jede persönliche Mitwirkung erübrigen allabendlich im
Fernsehen kommuniziert, „Machen sie mal ...“
• Da wird die Erwartung deutlich
sichtbar, dass es auch ohne Eigeninitiative gehen muss – schließlich
bezahlt man Beitrag oder Honorar. „Können Sie nicht was verschreiben ...“
ist. Doch nicht die Krankheit, sondern die Gesundheit sollte im Zentrum der Veränderung stehen.Der
Mensch soll der Bestimmer bleiben, und nicht zum Objekt von
Behandlung werden. Deshalb
wird zum Beispiel bei remedia in
Darmstadt die Situation des PatiMöglichkeiten gesehen. Insofern
geht es um einen Prozess, in dem
sich beide austauschen: der Patient bringt seine Erafhrungen ein,
der Therapeut stellt sein Fachwissen zur Verfügung. Beides ist
gleich wertvoll. Man muss nicht
gleich von Selbstheilung sprechen,
wohl aber davon, dass keine Entmündigung („Lassen Sie mich das
mal machen...“) stattfinden soll.
Menschliche Anteilnahme hat
auch in der professionellen Bezie-
Wenn der Mensch aber selbst in
eine passive Haltung geht, dann
schaltet er die Mechanismen der
Selbstregulation, die sonst funktionieren aus. Er fixiert sich ganz
auf die Krankheit. Dabei weiß man
doch sonst ganz genau, was gut
Jeder baut seine eigene Brücke von der Beeinträchtigung zu einer gelingenden Zukunft. remedia begleitet.
hung ihren Platz, in dem sie Sicherheit vermittelt, ohne offen oder
verdeckt zu fordern, dass man sich
selbst aufgibt.
Bequem geht anders
Wie immer wirkt sich die vorhergehende Lebensgeschichte aus.
Nicht immer kämpft der Mensch
um seine Selbstständigkeit, sondern begibt sich gerne in Abhängigkeit, lässt sich bevormunden.
Wenn ich aber ein Interesse an der
Selbstständigkeit des Menschen
habe, wenn man darin eine Bedingung für den Veränderungsprozess sieht, dann hat das Konsequenzen. Die Angebote des
Patienten zur Mitwirkung werden
gern angenommen. Und wenn
der Mensch sich passiv verhält,
dann werden die fehlenden Verhaltensweisen herausgefordert.
Bequem geht anders. Das Ziel ist
Selbstständigkeit während und
nicht erst nach der Handlung, die
dann keine Be-Handlung sondern
eine Mit-Handlung ist. Zu Risiken
und Nebenwirkungen fragen Sie
ihre Mit-Patienten.
Hintergrund: Die Menschheit hat Wissen und Erfahrung ganz
lange als Jäger und Sammler zusammengetragen. Erst viel später
tat er dies als sprach- und bewusstseinsfähiger Mensch. Doch nur
wenige Anteile unseres Wissens sind überdauernd, das meiste ist
vorläufig. Da alles nur so lange gültig ist, bis es widerlegt wurde,
macht es Sinn, immer wieder zu fragen, zu hinterfragen. Der Berg
des Wissens, den wir im Leben erklimmen, bringt neue Aussichten,
aber nie ein vollständiges Bild. Weiß derjenige, der einen Berg
erklimmt, alles über den Berg? Oder ist der Untergrund selbstverständlich und nur die Aussicht fasziniert? Doch kennen wir das
Innere des Berges? Worauf stehen wir? Höher, weiter, schneller –
das lenkt vielleicht vom Wesentlichen ab. Wenn wir also um die
Begrenztheit und die Vorläufigkeit unserer Erkenntnis wissen, dann
sollten wir das Angebot jedes Menschen annehmen, dass er verbal
aber auch nonverbal Wissen offenbart.
Professor Bernhard Meyer ist Sozialwissenschaftler und der Selbstständigkeit des Patienten auf der
Spur.
In Gesprächen wird der Blick über
den Schmerz, über die körperliche Beeinträchtigung hinaus geweitet. So wird bei remedia die
Eigeninitiative gefördert. Er trägt
zu einem gelingenden Leben
während und nach der Rehabilitation bei.
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remedia hilft Patienten vor oder nach operativen Eingriffen, Sportunfällen, Bandscheibenvorfällen, Rückenschmerzen und anderen Schädigungen am Bewegungs-/Haltungsapparat. Wir begleiten sie
aktiv und mit hoher persönlicher Motivation bei der Umsetzung ihrer individuellen Gesundheitsziele.
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24. August 2012 · Seite 17
Muskeln wachsen im Liegestuhl?
Von der Möglichkeit des Unmöglichen.
Kirsten: „Es ist viel zu tun im Garten und im Haushalt. Dafür ist
der Sommerurlaub da, um endlich alles zu erledigen, wozu man
sonst irgendwie immer nicht
so richtig kommt. Heute stand
viel auf meinem inneren Zettel.
Aber wie das so ist: mal war dies
und mal war jenes wichtiger.
Ich bemerkte kaum, wie viel ich
mich im Vergleich zur sonstigen
Schreibtischarbeit bewegte. Erst
als ich mir eine Pause im Liegestuhl gönnte, zeigten die Muskeln an, wie gut es ihnen tat.“
Hat schon mal jemand gesagt,
dass er oder sie unterbelastet
sei? Wir stöhnen wegen einer
Überbelastung. Aber beides verändert den Körper. Die Sportwissenschaftler definieren alle Akti-
erst einmal wieder gesund.“
Doch gesund ist das Knie erst
wieder, wenn sich die Muskeln
gekräftigt haben und eine haltende Struktur bilden. Aber ohne
Bewegung wird das nichts.
Der Übergang gelingt nicht.
Was nicht gebraucht wird,
verkümmert.
Zwei Professoren der Universität
Greifswald namens Arndt und
Schulz haben bereits 1899 die
gleichnamige Regel aufgestellt.
Sie lässt sich so zusammenfassen:
• Zu starke Reize überfordern
• Reize, die über der bisherigen
Schwelle liegen, fördern
• Schwache Reize erhalten
• Unterschwellige Reize bleiben
wirkungslos
Hintergrund: Schon lange ist bekannt, dass die Neustrukturierung des Knochens eine sinnvolle Reaktion auf eine Belastung darstellt, die es dem Knochen ermöglicht, sich vermehrter bzw. verminderter
Belastung anzupassen. Die Belastung stellt also den Reiz für die Knochenadaption dar. Während der
Knochen gegenüber statischen Belastungen relativ unempfindlich ist, reagiert er auf wechselnde Biege-,
Dreh- und Druckbelastungen. Alle Bewegungen im Alltag – zum Beispiel Laufen, Treppensteigen, Fahrradfahren, Heben und Tragen – steuern im Regelfall zur Widerstandsfähigkeit des Knochensystems bei.
Fehlen diese Reize oder sind einseitig gesetzt, passt sich der Knochen an.
Er verliert an Dichte und damit an Stabilität bzw. verstärkt sich nur an den Hauptdruckpunkten. Hier vermindert sich der Knochenstoffwechsel oder ist teilweise gehemmt. Längerfristig erhöht dies wiederum
das Risiko eines Bruches oder kann zur Bildung von Sollbruchstellen führen.
In Abhängigkeit der spezifischen Belastungen bei bestimmten Sportarten sind auch Teilstrukturen diesem Prozess ausgesetzt. Im Therapiebereich empfiehlt sich daher ein gut gesteuertes, individuelles und
zunehmend abwechslungsreiches Programm hinsichtlich der Bewegungs- und Belastungsumfänge.
vitäten als Belastung, die für den
Menschen angemessen sind und
keine negativen Auswirkungen
nach sich zieht.
Das gilt in beiden Richtungen.
Wenn es zu viel wird, stöhnt
der Mensch, meldet der Körper
Schmerzen an. Aber auch die
wohlgemeinte Schonung hat
Nebenwirkungen.
Frau Schwarz wird nach der
Knieoperation von ihrer Tochter
liebevoll umsorgt. Alles trägt sie
ihr ans Bett oder Sofa. „Werde
Torsten Wendt, leitender Sporttherapeut bei remedia in Darmstadt, weist darauf hin, dass jedes Training zu einer Störung des
Gleichgewichts führt.
„Das kann sogar zu einer Verringerung der Leistungsfähigkeit
führen, die sich in Ermüdungserscheinungen äußert.“
Nach der Aktivität/dem Training
folgen Aufbauprozesse, in denen
verloren gegangene Substanz
im Körper ersetzt und gleichzei-
tig vermehrt wird. Das führt zu
neuen Reserven und positiven
Anpassungen im Körper. Torsten
Wendt:
„So verstanden können Muskeln
sogar im Liegestuhl wachsen.“
Es kommt also nicht so sehr darauf an, was man macht, sondern wie es gemacht wird.
Der Körper braucht täglich Belastungsreize. Was nicht gebraucht
wird, verkümmert.
Torsten Wendt ist Sportwissenschaftler im Darmstädter Gesundheitszentrum remedia. Seit
Anfang gehört er zum Team.
Wendt ist zudem lizensierter
Rückenschullehrer sowie Sporttherapeut des DVGS, besitzt
unter anderen Qualifikationen
im Bereich der medizinischen
Trainingstherapie und Leistungsdiagnostik. Außerdem berät und
referiert er zu den Themen Prävention und Arbeitsplatzergonomie.
Schneller mit Begleitung ans Ziel!
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5. Oktober 2012 · Seite 21
Rauchen und Kaffee trinken helfen dem Rücken
Von Einseitigkeit und Vielfalt
Der menschliche Körper hält
viel aus. Aber dann, wenn der
Kopf sagt: „Der Schmerz ist
nicht mehr auszuhalten“, ist
Schluss mit der Haltung. Denn
der Rücken beginnt im Kopf
und der Schmerz endet wieder
im Kopf. So werden manche
Menschen kopflos.
Der Rücken spielt im ganzen Leben eine tragende Rolle. Kennzeichen des Menschseins ist
zwar der aufrechte Gang. Aber
Menschen, die am Schreibtisch
arbeiten, kehren in ihrer Haltung zum Ursprung zurück.
Es soll Büromenschen geben,
die finden es besonders komfortabel, alles in Reichweite
zu haben. Es gab sogar mal
Schreibtisch mit einer Einbuchtung, damit jeder Quadratzentimeter auch sitzend erreicht
wird. Auf diese Weise kommen
in einem Büroleben auf den
Rücken 72.000 Stunden in Sitzhaltung zu.
Was zunächst unproduktiv aussieht, bekommt plötzlich einen
anderen Stellenwert: der Kaffeeautomat auf dem Flur, die
Raucherecke im Hof und der
Kopierer auf dem Gang sind
Bewegungsanlässe, die die Sitzstunden verringern.
Wer das erst einmal kapiert
hat, stellt sein Telefon auf einen
Stehtisch. Immer wenn es klingelt, besteht Aufstehbedarf.
Der Drucker steht auf der Fensterbank, also nicht in Reichweite. Es gibt jedoch auch
Berufe, in denen schweres Heben und häufiges Bücken zum
Alltag gehört. Heute erinnern
bereits die Berufsgenossenschaften und der Arbeitsschutz
an rückengerechtes Heben und
Tragen.
Ein besseres Muskelkorsett hilft
bei einer Arbeit, die ohne Rückgrat nicht möglich wäre.
Im Alter kommt die
Quittung?
Bandscheibenvorfall,
arthrotische Veränderungen und Abnutzungserscheinungen ist das
die Quittung für den falschen
Umgang mit der Wirbelsäule?
Anke Kleinfeldt von remedia
weiß als Physiotherapeutin um
den Zusammenhang von Ursache und Wirkung. „Der Mensch
ist ein Balancetyp und mag keine
Einseitigkeiten. Wir können sitzen, wir können schwer heben,
Hintergrund: Die knöcherne Wirbelsäule bildet den Kanal für das Rückenmark und die Nervenbahnen.
Sie setzt sich aus 7 Hals-, 12 Brust- und 5 Lendenwirbel zusammen. Die Brustwirbel in der Mitte bewegen sich weniger. Dafür die anderen 12 Wirbel um so mehr. Damit Druckbelastungen reduziert werden
und es bei der Bewegung nicht so wehtut, befindet sich die Bandscheibe zwischen den Wirbeln. Sie
hat einen äußeren Faserring und einen inneren Gallertkern. Durch längerfristige einseitige Druckbelastung kann der Ring einreißen und der innere Kern wandern. Es ist wie bei einem Hamburger: wenn
man vorn hineinbeißt, kann sich hinten die Tomate rausdrücken. Diese Bandscheibenvorwölbung oder
–vorfall gehört zu den häufigen Rückenprobleme. Aber auch die Verschiebung von Wirbeln durch Fehlbelastung kann sich auf den Nervenkanal auswirken. Über die Nervenbahnen transportiert, schmerzt
es plötzlich an ganz anderen Stellen (z.B. im Arm oder Bein). Rückendiagnostik ist nicht ganz ohne und
braucht fachlichen Rat.
schön es früher war, sondern von
ihren unabsichtlichen Fehlern erzählen, und Hinweise geben,
wie man lebenslang Haltung
bewahren kann.“ Sitzen und Bewegung in Balance bringen.
Den Arbeitsplatz balancefreundlich organisieren. Sportschau
im Freien. Aktiv werden gegen
Schmerz,
Bewegungsmangel
und Einseitigkeit.
aber wenn es keinen Ausgleich
gibt, dann kommt die Quittung.“ Der Lebensstil entscheidet, wann das Rückenkonto im
Minus ist. So können bereits
junge Menschen mit Bürojob
den Bandscheibenvorfall herbeigelebt haben und brauchen ge-
zielt Bewegung. Bei Menschen
mit vor allem körperlichen Tätigkeiten sind es eher Abnutzungserscheinungen nach einem arbeitsreichen Leben. Sie brauchen
Erholung und ausgleichendes
Training. Kleinfeldt: „Großeltern
sollten weniger davon reden, wie
Anke Kleinfeldt arbeitet seit
Beginn als leitende Krankengymnastin bei remedia. Sie ist
Physiotherapeutin und Heilpraktikerin und besitzt zahlreiche Zusatzqualifikationen, so dass bei
der Behandlung unterschiedlcihe
Ansätze miteinander kombiniert
werden können.
»Therapie mit Vorsicht und Rück(en)sicht!«
remedia betreut Patienten vor oder nach operativen Eingriffen, Sportunfällen, Bandscheibenvorfällen,
Rückenschmerzen und anderen Schädigungen am Bewegungs-/Haltungsapparat. Wir begleiten sie
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7. Dezember 2012 · Seite 14
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Der 8760 Stunden Einsatz
Vom Ende der Alltagstauglichkeit
Sie haben den Mount Everest
bezwungen. Sie gewannen den
Iron-Man auf Hawaii. Sie haben Fenster geputzt, Schnee
geschippt, gebügelt, gekocht,
Staub gesaugt und den Boden
gewischt. Zum Beispiel. Aber sie
führen auch den Hund aus, erledigen die Gartenarbeit und sitzen am Computer. Ebenfalls zum
Beispiel. Ach ja, und sie treiben
Sport.
An allen diesen Tätigkeiten sind
die Gelenke beteiligt.
Die Hüfte ist das Zweitgrößte
und kommt gleich nach dem
Knie. Das gesunde Hüftgelenk
hat eine Vielzahl von Aufgaben:
Subjektiver Eindruck contra
Röntgenbild
Ein ganzes Leben lang funktioniert diese Verbindung zwischen
dem Rumpf und den Beinen,
bis eines Tages ein stechender,
durchdringender Schmerz auftritt. Das Ende der Alltagstauglichkeit kündigt sich an.
Man spürt die Schmerzen genau da, wo sich die Hüftgelenke
befinden, also etwa in der Mitte der Leistengegend. Schnell
wird deutlich, dass Belastung
oder Bewegung die Schmerzen
vergrößern. Die Ergotherapeutin bei remedia, Christiane Du-
Lässt sich das Bein kaum abspreizen? Kann man sich beim Gehen
nicht nach vorne abstoßen?
Alle anderen Schmerzen, die
außen an der Hüfte auftreten,
haben etwas mit der Hüftmuskulatur zu tun. Das können bestimmte Punkte sein, es kann
aber auch ins Gesäß ziehen. Es
muss also nicht immer ein „kaputtes Hüftgelenk“ sein.
Aufklären und Behandeln
Für die Betroffenen wird es nun
wichtig, zu wissen, wie man sich
gelenkschonend belasten und
bewegen kann.
Bei Muskelschmerzen kommen
andere
physiotherapeutische
Inhalte zur Anwendung. Dazu
gehören zum Beispiel Quermassagen, die auf die Sehnenansätze
oder Muskelbäuche Druck ausüben. Auch das Auseinanderziehen der Gelenkenden kann
helfen.
Die Frage nach weiteren Hilfsmitteln stellt sich nur selten, dafür
muss oft über den richtigen Gebrauch der Gehhilfe gesprochen
werden Vor allem wird es wichtig,
den Übergang zur Normalität in
den Blick zu nehmen, wie es die
ergotherapeutische Gangschule
fördert.Und schließlich können
thermische/physikalische Behandlung helfen. Dahinter verbirgt
sich zum Beispiel die Wärmepackung, die bei Muskelproblemen
eingesetzt wird.
Ergänzend kommt auch die
Stromtherapie in Frage, unter anderem um Gelenkstrukturen besser zu durchbluten, Muskelaktivität zu steigern oder Schmerzen
zu lindern.
Die Narbenpflege ist ebenfalls
ein wichtiger Bestandteil der ergotherapeutischen Behandlung.
Es führt dazu, dass die Gewebeschichten nicht verkleben und
Es stellt die sehr umfangreichen
Bewegungsabläufe sicher, die
das Bein vornehmen kann, sorgt
aber auch gleichzeitig für eine
Dämpfung beim Gehen oder
Springen und absorbiert Stöße
und Schläge.
Die um das Gelenk angeordneten Muskeln und Bänder stabilisieren das Hüftgelenk und
den Körper beim Stehen. Und
wenn soviel verschiedene Aufgaben bewältigt werden sollen, wie
gehen, sitzen, stehen, springen,
drehen, dann ist ein Kugelgelenk
am Besten, da es sich dreidimensional bewegen kann.
mont, weiß: „Viel bewegen und
viel Wärme helfen nicht“. Aber
auch das Röntgenbild kann trügerisch sein. „Es gibt Patienten
mit einem Bild der Hüfte, die
müsste man sofort zur Operation
schicken. Aber sie haben keine
Schmerzen.“ Die HüftgelenksArthrosen sind nämlich zunächst
nicht schmerzhaft, da nur der
Knorpel betroffen ist, der die Gelenkflächen umgibt. Hier gibt es
nämlich keine Nerven. Deshalb
sollte der subjektive Eindruck
entscheiden: Besteht eine Bewegungseinschränkung? Kann man
schlecht in die Hocke gehen?
Dazu gehört zum Beispiel , Drehbewegungen zu vermeiden,
sich immer aus der Nullstellung
heraus zu bewegen. Damit ist
die Körperposition gemeint, die
ein Mensch im normalen aufrechten, etwa hüftbreiten Stand
einnimmt.
Ebenso gehört dazu, das eigene
Gewicht so anzupassen, das die
Last auf die Gelenke abnimmt,
und nur angemessenes Gewicht
zu heben. Wo die Grenze der
Belastung liegt, muss anhand
des Körpergewichtes und dem
Zustand der Hüfte bestimmt werden.
eine bessere Beweglichkeit erreicht wird. Außerdem beugt es
Entzündungen vor.
Christiane Dumont hat einen
Berufsabschluss als Ergotherapeutin.
Weiterhin schloss sie erfolgreich
ein Fernstudium in praktischer
Psychologie ab.
Bei remedia betreut sie seit
2008 hauptsächlich Rehapatienten nach Erhalt einer Hüft- ,
Knie- und Schulterendoprothese
oder nach Operationen an der
Wirbelsäule.
Das Hüftgelenk ist nach dem Kniegelenk das zweitgrößte Gelenk. Der
Oberschenkelknochen und das Becken bilden dabei die knöchernen
Gelenkpartner. Als Hüften bezeichnet man die breitesten Stellen des
menschlichen Beckens. Sie sind für die Stabilität und Gesundheit fast des
gesamten Skeletts entscheidend. Die knöcherne Grundlage bilden das
Darmbein, das Sitzbein und das Schambein im Zusammenschluss zum
Hüftbein. Nimmt man das Kreuzbein hinzu, entsteht der Beckenring. Das
Hüftgelenk bietet mit seiner Pfanne, die den Oberschenkelkopf umgreift,
die Sicherung des Standbeins bei der aufrechten Haltung. Es gestaltet außerdem die vielseitigen Bewegungen des Spielbeins im Sinne eines Kugelgelenks. Die Muskulatur um das Hüftgelenk macht es unmöglich dieses
Gelenk abzutasten. Erkrankungen der Hüfte stellen sich zum Beispiel dar
als Beinlängendifferenz, Hüftgelenk-Arthrose, Hüftverformung, Hüftkopfnekrose und Schenkelhalsfraktur. Die Hüftendoprothese (Hüft-TEP) ist ein
künstlicher Ersatz, der meistens aus Titan und Keramik besteht. Sie kann
die Funktion und Form des natürlichen Hüftgelenks vollständig ersetzen.
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22. Februar 2013 · Seite 15
... ohne Schmerzen? Sofort zum Arzt!
Tätern, Opfern und Indianern auf der Spur
Da gibt sich der Körper alle
Mühe, und meldet, dass etwas
nicht in Ordnung ist.
Da ist etwas aus dem Gleichgewicht. Das Alarmzeichen heißt
Schmerz. Doch anstatt sich zu
bedanken, werden die Schmer-
fühl ausgedrückt, z.B. quälend,
marternd, lähmend, schrecklich, heftig. Aber auch die Sinnesqualität wird beschrieben,
z.B. stechend, drückend, brennend. Die Schmerzforschung
hat schon eine Menge heraus-
ken. Negative Gefühle verstärken die Schmerzempfindung.
Positive Gefühle und gute
Laune dagegen lindern das
Schmerzempfinden, weil körpereigene Schmerzmittel (Endorphine) freigesetzt werden.“
zen als Feinde erkannt. Die
Schmerzen rauben die Lebensfreude und Energie. Sie stören
den Tagesablauf und die Konzentration. Wir fühlen uns den
Schmerzen ausgeliefert.
Die Täter sind woanders
Der Schmerz ist eine wichtige
Funktion unseres Körpers. Er
will warnen, z.B. um Gelenke,
Bandscheiben, Sehnen, Muskeln vor Fehl-oder Überbelastung zu schützen.
Da wo der Schmerz auftritt, findet der Gesundheitskommissar
deshalb häufig nicht den Täter,
sondern viel mehr das Opfer.
Das Schmerzempfinden ist
immer subjektiv. Es gibt kein
Messgerät dafür. Jeder hat seine eigenes Messinstrument, in
dem die Gefühle beschrieben
werden. Dabei wird oft ein Ge-
gefunden. Dr. med. Gerd Kienzler von remedia:
„Das Schmerzempfinden wird
auch sehr stark von der Psyche
beeinflusst. Wie stark wir einen
Schmerz empfinden, hängt davon ab, welche Bedeutung wir
ihm beimessen und wie viel
Aufmerksamkeit wir ihm schen-
Bereits die Erwartung, dass etwas weh tun wird, führt dazu,
dass man Schmerzen empfindet. Und wenn man glaubt, etwas Schmerzlinderndes verabreicht zu bekommen, fördert es
die Freisetzung der körpereigenen Schmerzmittel und lindert
deshalb den Schmerz.
Der Schmerz ist eine komplexe subjektive Sinneswahrnehmung,
die den Charakter eines Warn- und Leitsignals aufweist und in
der Intensität von unangenehm bis unerträglich reichen kann.
Als chronischer Schmerz hat es den Charakter des Warnsignales
verloren und wird in diesem Fall heute als eigenständiges Krankheitsbild gesehen und behandelt.
Schmerz entsteht in Rezeptoren, den sog. Nozirezeptoren. Es
handelt sich dabei um freie Nervenendungen, die auf verschiedene Reize reagieren, z.B.: thermische Reize (Hitze, Kälte), mechanische Reize (Druck, Verletzung) und chemische Reize (Entzündung, Säuren, Gifte).
Es werden verschiedene Nervenfasern, welche die Schmerzinformation weiterleiten, unterschieden. Die A-Delta-Fasern leiten den Schmerz schnell weiter. Es kommt zur Erzeugung des
so genannten Erstschmerzes. Er wird als hell, akut, scharf und
stechend empfunden und kann genau lokalisiert werden. Seine
Aufgabe ist es, blitzschnell eine Gegenreaktion herbeizuführen
und beispielsweise die Hand von der heißen Herdplatte zu ziehen. Über die langsamen C-Fasern gelangt der Schmerz ebenfalls zum Rückenmark, jedoch ist dies wesentlich langsamer der
Fall. Es kommt also zeitverzögert zum Zweitschmerz. Er wird als
dumpf empfunden und ist nur schwer einzugrenzen. Seine Aufgabe besteht darin, den Prozess der Schonung einzuleiten. Dies
ist eine Reaktion des Nervensystems auf den Schmerzstress.
Schmerzen sind der Freund
des Körpers
Schmerzen sind ein wichtiges
Warnsignal des Körpers.
Für Schmerzen nach Operationen wurde sogar durch Studien belegt, dass eine gute
Schmerzbehandlung die Heilung fördert und das Risiko von
Komplikationen senkt.
Es gibt weltweit weniger als 100
Menschen, die keine Schmerzempfindlichkeit kennen. Sie
sind hochgradig gefährdet, da
Überlastungssituationen nicht
rückgemeldet werden und so
gravierende
Schädigungen
möglich sind.
Eine aktuelle Werbung zeigt,
dass auch ein Indianer den
Schmerz kennt. Nur im Paradies
war er nicht vorgesehen. Doch
das ist eine andere Geschichte.
Dr. Gerd Kienzler ist Facharzt für
Orthopädie und Sportmedizin.
Als leitender Arzt der Rehabilitation führt er im ambulanten
Reha-Zentrum remedia die Eingangs-, Zwischen- und Abschlussuntersuchungen durch und ist
insbesondere therapieplanend
tätig.
Anschlussheilbehandlung
... damit der Schmerz in guten Händen ist.
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3. Mai 2013 · Seite 26
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»Bleiben Sie doch zu Hause!«
Rehabilitation und das eigene Bett
Erfahrene sagen nicht Rehabilitation, sondern einfach Reha.
Es geht dabei um die Wiederherstellung von Alltagsfähigkeiten,
meistens nach einer Operation
am Rücken, der Schulter, der
Hüfte oder des Knies.
Viele kennen das aus eigener Erfahrung oder haben es gehört:
nach dem Krankenhaus geht
es direkt in eine Rehaklinik zu
einem stationären Aufenthalt.
Doch seit einiger Zeit gibt es das
Ganze auch ambulant.
Man bleibt zu Hause wohnen
und sucht von Montag bis Freitag einen regionalen Anbieter
auf. Was sagen Patienten dazu?
Und was ist besser?
Julia Stauder vom remediaTeam: “Wichtig ist, was besser
zur eigenen Lebenssituation
passt“.
Wer nach der Trainingszeit am
Vormittag anschließend hilflos
allein zu Hause sitzt, wird das
bei der Entscheidung berücksichtigen. Auch wird der Grad
der Entlastung durch Partner
und Familienmitglieder in die
Waagschale geworfen.
Stauder: „Es ist nicht die Frage,
was ist besser, sondern was ist
angemessener.“
Die ambulante Reha hat Qualitäten, die nur dort verwirklicht
werden können. Allerdings
nicht automatisch. Es gibt Unterschiede bei den Anbietern,
nach denen man fragen sollte.
Prozess statt Wochenplan
Die Einzigartigkeit jedes Menschen wird auch im Heilungsprozesse sichtbar. Die persönliche Grundstimmung und die
Tagesform treffen auf die therapeutische Angebotspalette.
Wann welche Akzente gesetzt
werden, steuert eine Koordinatorin jeden Tag und nach jeder
Anwendung neu und zwar bei
jedem Einzelnen.
Ein Tag im Leben der Frau S. aus E. nach ihrer
Hüft-Operation
Entspannt statt Termindruck
Es gibt zwar die Rahmenzeit, die
Anfang und Ende regelt. Dazwischen braucht der Patient nicht
auf die Uhr zu schauen. So entsteht ein kompaktes Programm
ohne Wartezeiten bis zum nächsten Termin (ein Beispiel findet
sich im Kasten auf dieser Seite).
Integrativ statt Additiv
Natürlich kann ein Team von
Ärzten, Physio- und Ergotherapeuten, Masseuren, Ernährungs- und Sozialberatern,
Psychologen nur nacheinander
arbeiten. Entscheidend ist aber
der Übergang, die Kommunikation zwischen den Berufsgruppen, und die spontane
Verfügbarkeit. Die Linke muss
06:00 Der Wecker klingelt.
07:15 Das Reha-Taxi holt sie ab. Eine Patientin sitzt schon im
Taxi, eine weitere steigt später hinzu.
07:50 Ankunft bei remedia in Darmstadt
08:00 Frau S. meldet sich auf der Trainingsfläche bei ihrer Sporttherapeutin. Sie besprechen, ob es irgendwelche Beschwerden seit dem letzten Training gab. Dann beginnt
sie mit der ersten angeleiteten Übung zur Erwärmung der
Muskulatur. Es folgen Übungen zur Muskelkräftigung der
Bein- und Gesäßmuskulatur sowie des Rumpfes.
09:00 Frau S. geht zum Reha-Arzt zur Blutdruckmessung, da ihr
Blutdruck in letzter Zeit stark erhöht war.
Der Arzt telefoniert mit ihrem Hausarzt, um die medikamentöse Einstellung zu besprechen.
09:15 Frau S. wird von der Physiotherapeutin abgeholt.
09:45 Anschließend erfolgt die Elektrotherapie.
10:15 Mit einigen anderen Reha-Patienten geht sie in die Pause
ins angeschlossene Restaurant.
10:45 Die Sporttherapeutin führt mit ihr erste Lektionen der
Gangschule durch.
11:00 Frau S. wird zur Lymphdrainage geholt.
11:30 Das Training wird nun an der Geräten der medizinischen
Trainingstherapie (MTT) fortgesetzt. Die Sporttherapeutin
setzt entsprechende Akzente.
12:15 Mit anderen Reha-Patienten findet sie sich zur Entspannungsgruppe im großen Therapieraum ein. Sie erleben
gemeinsam eine angeleitete Fantasiereise.
13:00 Sie kleiden sich um. Das remedia Sammeltaxi wartet
schon auf dem Parkplatz.
13:45 Zuhause dampft schon das Essen auf dem Tisch. Anschließend legt sie sich zur Ruhepause auf das Sofa.
nicht nur wissen,was die Rechte
tut, sondern es muss auch zur
richtigen Zeit das Richtige getan
werden. Nur eine integrative
Steuerung kann dies gewährleisten, kein fixer Plan.
Bei der ambulanten Reha fehlt
manchmal die Fantasie, sich vorzustellen, wie man an den Ort
des Geschehens kommt. Hier
steht morgens und mittags ein
spezieller Fahrdienst bereit, ein
Reha-Taxi, das Trainingsqualität
und häusliche gewohnte Umgebung miteinander verbindet.
Prozesshaft, entspannt und
integrativ – das sind die Besonderheiten der ambulanten
Therapie, die in den eigenen
Entscheidungsprozess „Stationär oder ambulant?“ einbezogen werden. Die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen
werden in den professionellen
Ablauf einbezogen.
Immer mehr Patienten entdecken, was ihnen gut tut.
Die Diplom-Sportwissenschaftlerin Julia Stauder hat mit dem
Schwerpunkt Prävention/Rehabilitation in Mainz studiert. Seit
2009 gehört sie dem remediaTeam als Sporttherapeutin an.
Seit Beginn koordiniert sie den
Ablauf der ambulanten Rehabilitation.
Ambulante Rehabilitation: individuell, prozeßorientiert und integrativ
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Mit dem remedia-Fahrdienst rücken das eigene Zuhause und die Rehabilitation eng zusammen. Die Qualität
der eigenen Wohnung, das eigene Bett und die vertraute Umgebung bleiben erhalten. Gleichzeitig treffen Sie
bei remedia auf ein Konzept, in dem Sie sich nicht einer Gruppe unterordnen müssen, sondern es wird Ihr
einzigartiger und unverwechselbarer Gesundungsprozess in den Mittelpunkt gestellt. Dazu tragen Physio- und
Ergotherapeut, Masseur und Psychologe, Sporttherapeut und Sozialberater sowie Mediziner bei. Hand in Hand
finden Sie Prozessbegleiter, denen Ihre Selbstständigkeit am Herzen liegt.
IHR GESUNDHEITSMAGAZIN
2. August 2013 · Seite 20
www.gesund-leben-heute.de
Der schlummernde Kummer
Von Blindgängern und dem psychologischen Blick
Unfälle und Krankheiten sind
Ereignisse, auf die der Lebenslauf und die aktuelle Lebenssituation nicht vorbereitet sind.
Die Zeit vor Operationen sind
zumeist von Schmerzgeschichten bestimmt. Danach beginnt
die große Hoffnung, dass damit
endlich Schluss ist.
Ziel eines Rehabilitationskonzeptes ist die Krankheitsbewältigung
durch die Anleitung und das Einüben von lebenstilverändernden
Maßnahmen. Diese angestrebte bio-psycho-soziale Stabilität wird
durch verschiedene klassische und bewährte verhaltenstherapeutische Methoden zu erreichen versucht.
Die therapeutischen Inhalte des Psychologen liegen dabei:
• In der Motivation zur Krankheitsbewältigung und
Lebensstilveränderung
• Erhöhung der Problemlösekompetenz
• Verbesserung des Umgangs mit psycho-sozialen Belastungen
• Umsetzung von Angst und Stressbewältigungsstrategien
• Erlernen von Entspannungstechniken
• Erwerb einer realistischen Selbsteinschätzung
• Analyse und Reflexion der jeweils individuellen Ziele des
Patienten sowie deren Konsequenzen
Lasten tragen
Eigentlich müssten bei Frau S.
die Schulterschmerzen nach
der Operation nachlassen. Aber
es tritt keine Linderung ein. Da
scheint noch eine andere Last
auf ihren Schultern zu liegen.
Aufmerksam spürt die Patientin
dem Schmerz entgegen, den sie
doch eigentlich beendet wissen
wollte. Erstarrt wartet sie auf das
nächste Schmerzsignal und kann
mit einer aktivierenden Therapie
nichts anfangen. So nistet sich
in den aktuellen Schmerz ein
alter Schmerz ein. Psychische
Prozesse bestärken die Überzeugung, körperliche Aktivität zu
vermeiden.
Herr G. hat es oft genug im Radio gehört: Geisterfahrer auf
der A Sowieso. Nun hat es ihn
erwischt. Das Aufprallgeräusch
ist ihm gegenwärtig und die
Stille, als er unten im Auto lag.
Aber stolz erzählt er auch von
seiner Coolness, als er aussteigt
und zwischen den Mittelplanken
Schutz suchte. Wenn er erzählt,
scheint er zu lächeln und rational alles im Griff zu haben. Keine
Emotionen? Wie ist das mit dem
Kontrollverlust? Wer mag mich
Versager?
Blindgänger im Unterbewussten
Therapie für den Körper kann
man sehen und fühlen. Da wird
bewegt, massiert, aktiviert und
gekräftigt. Doch auch die Seele,
die Psyche ist Teil des Menschen.
Ein Unfall kann wie ein Blindgänger eingekapselt werden.
Scheinbar ist alles in Ordnung.
Rational wird alles beschrieben,
erklärt und eingeordnet. Doch
das ist nur die halbe Wahrheit. Mit einer Langzeitwirkung
ausgestattet, kommen nicht
bearbeitete Angst- und Ohnmachtsgefühle wieder an die
Oberfläche. Sie verbünden sich
mit anderen Schmerzen. Statt
leichter zu werden, nimmt die
Last immer mehr zu. Christoph
Schmiedecke, Psychologe bei
remedia in Darmstadt: „Der
schlummernde Kummer wartet
nur auf einen Auslöser, einen
Reiz, und schon kommt er ans
Tageslicht.“ Dort erscheint er
völlig unangemessen, unerklärlich und überzogen. Er hat ja
auch nichts mit der aktuellen
Krankheit, Verletzung oder Operation zu tun. Das zu erkennen
ist Aufgabe der Psychologie bei
der ambulanten Rehabilitation (AMR oder AHB) nach einer
Verletzung oder Operation. Den
einen Schmerz gilt es von dem
anderen Schmerz zu trennen.
Es können zwar nicht versäumte
Behandlungen bei einem Trauma nachgeholt werden. Das
muss dann außerhalb der ambulanten Rehabilitation erfolgen.
Aber es zu erkennen, ist ein
wichtiger Schritt und vermeidet
falsche Deutungen.
Diplom-Psychologe
Christoph
Schmiedecke begleitet bei
remedia die Patienten psychologisch bedarfsorientiert im
Rahmen der ambulanten Rehabilitation. Im interdisziplinären
Team hat er einen verhaltenstherapeutischen Schwerpunkt.
Er berät und unterstützt die Patienten bei ihrem Heilungsprozess
und Bewältigungsverhalten. Sein
Vorgehen ist ziel-, lösungs- und
ressourcenorientiert.
»remedia arbeitet mit Gefühlen«
Physio- und Ergotherapie sind selbstverständliche Begleiter bei der ambulanten Rehabilitation. Neben der
medizinischen Seite, neben dem Körperlichen, schenkt remedia auch dem psychischen Anteil des Menschen Beachtung. Ein Psychologe und ein Sozialarbeiter sind sensibel eingestellt auf die Gefühlswelt von
www.zentrum-remedia.de
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Menschen. So steht der ganze Mensch und nicht nur seine Krankheit im Mittelpunkt.
IHR GESUNDHEITSMAGAZIN
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6. Dezember 2013 · Seite 13
Menschen schaffen Lebensqualität
10 Jahre remedia als Scouts in die Gesundheit
Nicht nur Komplikationen an ihrem Knie,
waren für die Softballspielerin Jana S. sportlich ein Hindernis.
Wenn sie schreibt:
„Vielen Dank, dass Ihr
immer soviel Geduld
hattet und alles wieder
möglich geworden ist.“,
dann meint sie damit
auch, dass sie während
der Therapie geheiratet
hat.
Eine Fotopostkarte schickte Markus
W.: „Herzliche Grüße vom 3393 Meter hohen Pico del Veletain der Sierra
Nevada (Spanien, Andalusien), den wir
am letzten Sonntag von 2500 m aus
erwandert haben. Vielen Dank dafür,
dass Ihr mir geholfen habt, dass das
wieder schmerzfrei möglich ist. Ihr
macht einen tollen Job!“
Vöki, Rák, Ljomi, Leiftra, Björt und Birting heißen die Islandponys, die auf der
Weide von Svenja N. stehen.
Die Deutsche Meisterin im Springreiten
musste ziemlich zurückstecken, nachdem sie bei einem Unfall eine schwere
Knieverletzung erlitten hat. Sie schrieb:
„Ich hätte nie gedacht, dass ich nach
meinem Unfall wieder so schnell auf
dem Pferd sitzen werde. Und vor allem
schon wieder erfolgreich an Turnieren
teilnehmen kann. Durch Eure Geduld
und professionelle Arbeit sind sogar
die Ärzte vom Zustand meines Knies
überrascht!“
„Danke, dass Ihr mich nach
meinem Bandscheibenvorfall wieder fit gemacht
habt“, schreibt Felix.
Ein Kreuzbandriss plagte
den Handballspieler Jan
E., der damals A-Jugend
Bundesliga, jetzt Landesliga spielt. Er schrieb:
„Vielen Dank, das Ihr
mich wieder fit gemacht
habt. Ihr seid ein tolles
Team.“
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Ihr Lebenstagebuch notiert unter dem 11.03.2010:
Achillessehnenriss. Bereits am 22. August 2010
nahm sie am 9. Rodgau Triathlon teil. Renate B. ist
überzeugt: „Ich hatte das beste Therapieteam!“
Von den Deutschen Meisterschaft im Tischtennis für
Senioren zurückgekehrt, teilte Luise S. das Resultat
mit: „Zwei Bronze-Medaillen (Einzel und Mixed) sind
eigentlich Ihr Resultat, denn Sie haben dafür gesorgt,
dass meine operierte Schulter schmerzfrei und im
Tischtennis einsatzfähig ist.“ Zu diesem Zeitpunkt
hatte sie gut 80 Lebensjahre erfolgreich hinter sich
gebracht. Unter anderem ist sie 2009 Senioren-Europameisterin im Doppel Ü80 in Porec (KRO) geworden.
Die Tennisspielerin Sofie B. war ziemlich deprimiert. Erleichtert schrieb sie:
„Vielen Dank Ihr Lieben! Nächste Saison kann ich wieder starten.“
Nina J.: „Ihr seid Spitze. Ich danke
Euch für Euren Einsatz und Eure Hilfe.
Ohne Euch könnte ich heute vieles
nicht mehr tun.“
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