TU Ilmenau, Fakultät IA Institut TI, FG Theoretische Informatik Prof. Dr. D. Kuske, M.Sc. M. Huschenbett http://www.tu-ilmenau.de/iti/lehre/lehre-ss-2011/lidi/ 1. Übungsblatt zur Vorlesung Logik in der Informatik“ ” Die Lösungen der folgenden Aufgaben werden in der Übung am 12. April 2011 besprochen. Bearbeiten Sie die Aufgaben daher bitte vor diesem Übungstermin zu Hause. Aufgabe 1 Geben Sie die Definitionen und Beziehungen der folgenden Begriffe für aussagenlogische Formeln ϕ und ψ an (vgl. Vorlesung Logische Strukturen“ bzw. Literatur). ” (a) ϕ ist erfüllbar. (b) ϕ ist eine Tautologie. (c) ϕ ist ein Widerspruch bzw. ϕ ist unerfüllbar. (d) ψ ist eine Folgerung aus ϕ bzw. ϕ impliziert ψ. Aufgabe 2 Es seien τ eine Signatur, ϕ eine τ -Formel, x ∈ f V (ϕ) ∩ V0 eine Variable 1. Stufe, die in ϕ frei vorkommt, und n ∈ N eine natürliche Zahl. (a) Konstruieren Sie eine Formel χ, so dass für jede τ -Struktur A und jede Belegung α in A gilt: A |=α χ gdw. es gibt genau ein a ∈ kAk mit A |=α[ xa ] ϕ . Diese Formel χ werden wir in Zukunft mit ∃=1 x : ϕ abkürzen. (b) Konstruieren Sie eine Formel ψ, so dass für jede τ -Struktur A und jede Belegung α in A gilt: A |=α ψ gdw. es gibt mindestens n paarweise verschiedene a ∈ kAk mit A |=α[ xa ] ϕ . Diese Formel ψ werden wir in Zukunft mit ∃≥n x : ϕ abkürzen. (c) Finden Sie mithilfe von (b) diejenigen Formeln, für die ∃≤n x : ϕ und ∃=n x : ϕ sinnvolle Abkürzungen sind. Bitte wenden! 2 1. Übungsblatt zur Vorlesung Logik in der Informatik“ ” Aufgabe 3 Betrachten Sie die Signatur τ = {R}, {m}, ar mit ar(R) = 2. Geben Sie τ -Sätze ϕ1 bis ϕ9 an, so dass jede τ -Struktur A die Bedingung A |= ϕi genau dann erfüllt, wenn gilt: RA ist. . . (ϕ1 ) . . . die Gleichheitsrelation auf kAk. (ϕ2 ) . . . eine Äquivalenzrelation auf kAk. (ϕ3 ) . . . eine lineare Ordnung auf kAk. (ϕ4 ) . . . eine lineare Ordnung auf kAk mit größtem Element mA . (ϕ5 ) . . . der Graph einer Funktion f : kAk → kAk. (ϕ6 ) . . . der Graph einer Funktion f : kAk → kAk mit Fixpunkt mA , d.h. f (mA ) = mA . (ϕ7 ) . . . der Graph einer injektiven Funktion f : kAk → kAk. (ϕ8 ) . . . der Graph einer surjektiven Funktion f : kAk → kAk. (ϕ9 ) . . . der Graph einer Bijektion f : kAk → kAk. Aufgabe 4 Betrachten Sie die Graph-Signatur τGraph = {E}, ∅, ar mit ar(E) = 2. Beschreiben Sie verbal, welche Graph-Eigenschaften die nachstehenden τGraph -Formeln ϕ1 bis ϕ6 ausdrücken: ϕ1 = ∀x ∃y : E(x, y) ∧ E(y, x) ϕ2 = ∀x : ∃y : E(x, y) ∧ ∃y : E(y, x) ϕ3 = ∀x ∀y : E(x, y) → E(y, x) ϕ4 = ∀x ∀y : E(x, y) ∨ ∃z : E(x, z) ∧ E(z, y) In den folgenden beiden Formeln sei E 0 (x, y) eine Abkürzung für E(x, y) ∧ ¬(x = y): ϕ5 = ∃x ∃y ∃z : E 0 (x, y) ∧ E 0 (y, z) ∧ E 0 (z, x) ϕ6 = ∃=3 x ∃y ∃z : E 0 (x, y) ∧ E 0 (y, z) ∧ E 0 (z, x) Geben Sie weiterhin für jede Formel jeweils ein Modell und einen Graphen, der kein Modell ist, an.