MTD Bericht Illenseer

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Illenseer Hospitalia GmbH
Alles dreht sich rund um Pflege
Stabwechsel in Umkirch. Zum 1. Oktober 2012 hat sich Franz-Josef Illenseer,
Gründer der Illenseer Hospitalia GmbH
und bis dato Geschäftsführer, aus dem
operativen Geschäft zurückgezogen.
Die unternehmerische Verantwortung
liegt nun in den Händen seines Sohnes Manuel Illenseer und von John
Marquardt, der bereits seit 1999 in der
Geschäftsführung ist. Mit dem neuen
Führungs-Duo sprach MTD über die
aktuelle Aufstellung und künftige
marktstrategische Positionierung des
Unternehmens.
ie Wurzeln der Illenseer Hospitalia
GmbH reichen ins Jahr 1991 zurück.
Franz-Josef Illenseer erkannte die unternehmerischen Chancen, die in der Belieferung von Patienten mit Heil- und Hilfsmitteln zu Hause oder in stationären
Fokus auf stationäre
Pflegeeinrichtungen
Die Konsequenz dieser Weichenstellung zeigt sich über die Jahre bis heute:
Rund 70 Prozent des Umsatzes generiert
das Unternehmen im stationären Pflegebereich, die übrigen 30 Prozent im
häuslichen Homecare-Sektor. Aktuell
beliefert die Illenseer Hospitalia GmbH
rund 400 stationäre Einrichtungen von
Umkirch aus. Das Einzugsgebiet erstreckt sich hauptsächlich auf BadenWürttemberg, Bayern sowie das südliche
Hessen (Rhein-Main-Gebiet), ergänzt
John Marquardt.
Die verantwortlichen Köpfe des Unternehmens (v. l.): Firmengründer
Franz-Josef Illenseer (jetzt noch beratend tätig) sowie die beiden
Geschäftsführer John Marquardt und Manuel Illenseer.
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Breites Lieferprogramm
Seit den Anfängen bilden aufsaugende
Inkontinenzprodukte und Stomaartikel
zentrale Versorgungssegmente des Unternehmens. Nach und nach stoßen Produkte zur enteralen Ernährung (1993),
für die Tracheostomie und zur parenteralen Ernährung (2010) dazu. 80 Prozent
des Umsatzes entfallen auf die Bereiche
Inkontinenz und Ernährung, konkretisiert Manuel Illenseer, die restlichen
20 Prozent auf zahlreiche weitere Versorgungsfelder wie Stoma, Tracheostomie,
chronische Wunden, Wundversorgung
und Diabetes sowie Pflegehilfsmittel wie
Handschuhe, Desinfektionsartikel, Handtuchpapier, Hautpflege-Produkte etc.
In diesen Segmenten arbeitet das Unternehmen „mit allen großen Lieferanten zusammen“, betonen Illenseer und
Marquardt unisono. In der Rolle als „herstellerneutraler Vollsortimenter“, vor
allem bei künstlicher Ernährung, fühlt
man sich im Wettbewerb wohl und stark.
Foto: MTD-Verlag/Seitz
Foto: Illenseer Hospitalia
D
Heimen schlummerte. Manuel Illenseer,
bereits seit 2003 im Unternehmen tätig
und seit zweieinhalb Jahren Geschäftsführer, betont in diesem Zusammenhang,
dass sich dabei relativ rasch der stationäre
Pflegesektor als das – mengenmäßig und
perspektivisch – interessantere Geschäftsfeld herauskristallisierte.
Modernes Ambiente
tums.
Spiegelbild eines selbstbewussten Unternehmer-
© MTD-Verlag GmbH, Amtzell 2013, www.mtd.de
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Unterm Strich zählt das aktuelle Lieferprogramm über 10.000 Artikel.
Patientenring: Professionelles
Entlassungs-Management
Straffe Organisation
Eine spezielle „Perle“ im AngebotsPortfolio des Unternehmens ist sicherlich dessen Einbindung in die Patientenring GmbH – Beratungsgesellschaft für
ganzheitliche Krankenversorgung und
Anwendung mbH mit Sitz in Freiburg.
Ziel der Kooperation mit dem Uniklinikum Freiburg ist es, ein verlässliches
Entlassungs-Management für die poststationäre Versorgung der Klinikpatienten zu organisieren bzw. zu gewährleisten. Im Verbund mit über 40 eingebun-
Die logistische Schlagader im Hintergrund operiert zentral von Umkirch aus.
Per „Nachtsprung“ beliefert man zudem
ein weiteres Lager in Augsburg mit kommissionierter Ware. Die Verantwortung
liegt hier in den Händen von Michael
Treutle und Alastair Marshall. Seit über
15 Jahren schon, als die Bereiche Lager
und Logistik outgesourct wurden, managen die beiden als selbstständiges Subunternehmen mit einem mittlerweile 18
Mann starken Team exklusiv für die Illenseer Hospitalia GmbH alle logistischen
Herausforderungen – Kommissionierung,
Auslieferung, Rückholung, vor allem
aber individuelle Logistiklösungen in
Absprache, wie z. B. In-House-Logistik.
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denen Kooperationspartnern liegt der
Schwerpunkt der Tätigkeit für die Illenseer Hospitalia GmbH hier auf den Bereichen enterale Ernährung und Tracheostomie.
Geschäftsführer der Patientenring
GmbH ist Werner Föhrenbach, der das
Konzept entwickelte und im Oktober
2002 offiziell startete. Gesellschafter
sind mit jeweils 20 Prozent Anteilen die
Sanitätshaus Franz Schaub KG, das Sanitätshaus Pfänder und die Illenseer Hospitalia GmbH sowie mit 40 Prozent Anteilen das Land Baden-Württemberg (Uni
Freiburg).
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Weitere wichtige
Unternehmensbausteine
2006 fällt in Basel der Startschuss für
die Illenseer Swiss Medical Care GmbH.
Den Anstoß dazu gab letztendlich die
positive „Mund-zu-Mund-Propaganda“,
die die über die Grenzen hinweg arbeitenden Pflegekräfte befeuerte, erinnert
sich Manuel Illenseer. Ein solches Versorgungskonzept à la Illenseer kannte
man jenseits der Grenze offensichtlich
nicht, fand es aber nachahmenswert. Vor
allem mit Inko-Produkten werden aktuell stationäre Pflegeeinrichtungen in der
deutschsprachigen Schweiz versorgt.
Ein weiterer Startschuss fällt dann
2010: Unter der Verantwortung von Ozan
Yildiz als Geschäftsführer nimmt die
Illenseer Reha-Service GmbH/Umkirch
das Geschäft auf. Manuel Illenseer (verantwortlich für Marketing und Vertrieb)
und John Marquardt (verantwortlich für
Customer-Service, Back Office) sagen
rückblickend, dass dieser Schritt überfällig war. Grund: Obwohl die Klientel
nahezu identisch ist, lief das Rehageschäft bis zu jenem Zeitpunkt komplett
am Unternehmen vorbei. Aktuell konzentriert sich die Illenseer Reha-Service
GmbH auf Standard-Reha (Lifter, Rollstühle, Pflegebetten etc.), schwerpunktmäßig in Baden-Württemberg.
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Foto: Illenseer Hospitalia
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Doppelrolle als Lieferant und Wettbewerber, aber auch auf die vielen kleineren regional aufgestellten Sanitätshäuser in Baden-Württemberg und Bayern.
Einig sind sich beide auch darin, dass
eine weitere Marktkonzentration ansteht.
Aber, so Illenseer: „Wir sind gut aufgestellt, um mitzuspielen, und stark genug,
um weiterem Markt- und Preisdruck begegnen zu können.“
Blick nach vorn
Von Umkirch aus wird das Gros der Kunden in Baden-Württemberg und Bayern betreut.
Illenseer legt Wert auf den Umstand,
dass sich das Unternehmen nicht „nur“
als Großhandelsunternehmen und Leistungserbringer für Krankenkassen versteht. Das greift aus seiner Sicht viel zu
kurz. In seinem Selbstverständnis agiert
die Illenseer Hospitalia GmbH (BVMedMitglied) vor allem auch als qualifizierter Dienstleister im stationären Pflegebereich.
Dabei denkt er nicht nur an Bedarfsund Verbrauchsanalysen oder die Logistik
bis zur Verwendungsstelle. Versorgungstechnisch viel tiefer greifen Dienstleistungen wie Geräte- und vor allem Pflegeeinweisungen (Handhabung der Ernährungspumpen, Absaugung bei tracheotomierten Patienten, Wechsel und
Handhabung von Stomaversorgungen,
Wundberatung). Eine zentrale Rolle spielt
hier auch das Thema Weiterbildung –
z. B. zum Inko-Beauftragten im Heim,
Stoma-Berater sowie Wund- und Ernährungstherapeuten.
Das Know-how hierfür kommt nicht
von ungefähr. Das 15-köpfige Außendienst-Team der Illenseer Hospitalia
GmbH besteht ausnahmslos aus examinierten Fachkräften (Krankenschwestern, Ernährungstherapeuten, Pflegeexperten). Alle sind nach ICW-Standard
ausgebildet. Illenseers Selbstverständnis
dazu: „Wir bringen Zeit und Geld mit.
Wir decken alle für die Pflegeeinrichtung
relevanten Aspekte ab – Versorgung, Belieferung und Beratung. Aber keine Pflegeleistungen.“
Das Außendienst-Team ist im Einzugsgebiet aktiv. Man geht in die Pflegeeinrichtungen, kümmert sich um die Rezepte für die Patienten und veranlasst die Belieferung. Illenseer Hospitalia rechnet
dann selbst ab.
Wachsender Marktdruck
Den Wettbewerb gibt es für Manuel
Illenseer und John Marquardt nicht. Aus
ihrer langjährigen Markterfahrung definieren sie diesen eher als ein „vielschichtiges Gebilde – in jedem Produktsegment und in jeder Region in anderer
Gestalt und Ausprägung“. Marquardt
verweist auf bundesweite Wettbewerber
wie Assist oder GHD, auf Unternehmen
wie Fresenius und Paul Hartmann in ihrer
wds
Lesetipp: Ein Hintergrundbericht zur Arbeit
der Patientenring GmbH erscheint in der
Februarausgabe der Fachzeitschrift MTD.
Foto: MTD-Verlag/Seitz
Selbstverständnis als
leistungsstarker Dienstleister
Gefragt nach den weiteren Zielsetzungen, präsentiert Manuel Illenseer einen
konkreten Fahrplan für 2013: Ausbau
des parenteralen Geschäfts, Ausbau der
Logistik und weiteres Wachstum im
Kerngeschäft mit Produkten und Dienstleistungen.
Als spannend und zugleich zukunftsträchtig sieht er das Thema „Versorgung
und Entsorgung aus einer Hand“. Konkret geht es um die Vakuumierung von
Inko-Müll in stationären Pflegeeinrichtungen. Hierfür hat man sich in den vergangenen Monaten das nötige Knowhow angeeignet. Laut Manuel Illenseer
sind die ersten „Gehversuche“ damit im
Markt vielversprechend.
Auch das logistische Herz schlägt in Umkirch.
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