Offizielles Organ der Schweizerischen Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft, Patientenorganisation für Schuppenflechte und Weissfleckenkrankheit 01 | 2016 UNG VERSAMML G MITGLIEDER IN FREIBUR AM 30. APRIL PSORIASIS-ARTHRITIS DER BEGINN DER MODERNEN DERMATOLOGIE DIE SPVG MIT EINEM STARKEN ­A UFTRITT ZUM WELT-PSORIASIS-TAG www.spvg.ch NATÜRLICHE HAUTPFLEGE VOM TOTEN MEER Messepräsenz I activPLUS & Ferienmesse I Messe Bern I 14.1.– 17.1. 2016 Messepräsenz I FESPO – Ferien- & Wellnessmesse I Zürich I 28.1.–31.1.2016 Messepräsenz I muba / Bereich GESUND I Messe Basel I 15.4.–24.4.2016 Die gesunde Pflegelinie von Kopf bis Fuss für Sie und Ihn aus den wirkungsvollen Mineralien des Toten Meeres mit Vitamin E, Aloe Vera, Jojoba und weiteren hochwertigen Inhaltsstoffen ohne Alkohol, Parfum und tierische Fette I pH-neutral, alkalifrei ISO 9001 zertifiziert I ohne Tierversuche entwickelt Für die schonende Pflege jeder Haut und jeden Alters; auch ideal bei Hautproblemen und Irritationen Gesichts-, Körper-, Haar- & Sonnenpflege, Wellness-, Beauty- und Badeprodukte; Aloe Vera und Aloe Ferox als Gel und Saft; atmungsaktives Coverderm ® 24h Abdeck-Make-up (Camouflage) & Kompaktpuder G E N E R A L I M P O R T I B E R A T U N G I V E R K A U F ESTA Trading GmbH I Sonnmattstrasse 4 I CH-4103 Bottmingen T 061 421 30 44 I F 061 421 30 53 I [email protected] I www.esta-trading.ch Bitte senden Sie mir Ihre fundierten, kostenlosen Unterlagen: Name: Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Inhaltsverzeichnis EDITORIAL4 Neujahrsworte des Präsidenten 5 MEDIZIN Psoriasis-Arthritis – Wenn Psoriasis die Gelenke und die Wirbelsäule betrifft – Interview Mythen und Fakten rund um Hautkrankheiten: Der Beginn der modernen Dermatologie 14 EXPERTENCHAT Expertenchat – Agenda 20 6 NEWS Die SPVG mit einem starken Auftritt zum Welt-Psoriasis-Tag 21 WPD – Neue Behandlungsmöglichkeiten bei Psoriasis (Vortrag) 23 WPD – Stress und Ernährung können eine Psoriasis beeinflussen (Vortrag) 26 WPD – Der WPD in Genf 29 WPD – Hautpflegekurse 31 Leserbriefe33 REGIONAL Nachrichten39 Adressen41 IMPRESSUM42 Adressänderung bitte melden Melden Sie uns Adressänderungen bitte unter: [email protected]/Telefon 031 359 90 99. Danke! FSC® C005956 Liebe Leserin, lieber Leser «Nicht im Kopf, sondern im Herzen liegt der Anfang.» Maxim Gorkijs Satz verträgt sich gut mit dem begonnenen Jahres­ kreis und jedem neuen Tag. Haben Sie sich etwas für das Neue Jahr vorgenommen oder halten Sie es so, dass nicht das Kalenderdatum entscheidet, ob Sie etwas Neues wagen, eine Veränderung herbeiführen oder sich einfach einen Wunsch erfüllen wollen? Es begegnen uns regelmässig Gelegenheiten, einen ersten Schritt zu unternehmen und beispielsweise etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Neben dem sozialen Austausch können hier vor allem ein breites Wissen über die eigene Krankheit oder Erfahrungsberichte eine wertvolle Orientierung sein. In der Hautsache erfahren Sie im Interview mit Dr. Langenegger Allgemeines zum Thema Psoriasis-Arthritis. Ihre konkreten Fragen zu dieser entzündlichen Rheumaerkrankung können Sie dem Rheumatologen Dr. Langenegger im Februar 2016 im Expertenchat stellen. Wissenswertes lesen Sie auch im letzten Teil der Trilogie über Mythen und Fakten über Hautkrankheiten oder in der 4 | EDITORIAL Berichterstattung über die verschiedenen Vorträge und anderen Anlässe der SPVG rund um den Welt-Psoriasis-Tag vom 29. Oktober 2015. Unter «News» erzählt Ihnen eine Leserin eine ermutigende Geschichte im Zusammenhang mit Vitiligo und ein Arzt berichtet von seinen eigenen Beobachtungen zur Klimatherapie. Solche persön­liche Stellungnahmen machen eine Zeitschrift wie die Hautsache lebendig und führen zu einem Dialog. Möchten auch Sie mit­reden und Ihre Meinung oder Erfahrung im Zusammenhang mit einem Beitrag in der Hautsache mitteilen? Ihr Leserbrief an die Redaktion ist herzlich willkommen. Unabhängig davon, ob Sie sich für das Neue Jahr eine Veränderung vorgenommen haben, etwas Neues angehen oder das Bewährte fortführen wollen: In Anlehnung an den eingangs aufgeführten Satz wünsche ich Ihnen einen beherzten Jahresbeginn und dass Sie im 2016 von Gesundheit, Glück und Frieden begleitet werden. Herzlich CHRISTA INGLIN HS | 1/2016 NEUJAHRSWORTE DES PRÄSIDENTEN Liebe Vereinsmitglieder, Gönner und Sponsoren, liebe Leserinnen und Leser Auf Wiedersehen 2015 und Willkommen im neuen Jahr! Ich hoffe, Sie hatten ein ebenso gutes und erfolgreiches Jahr wie die SPVG. Der Mitgliederbestand hat sich erfreulicherweise auf etwas mehr als 1000 Mitglieder erhöht, Tendenz steigend. Mit unserer stetig erweiterten Webseite www.spvg.ch sind wir gut auf Kurs. Die Dienste Dermfinder und Expertenchat werden fleissig genutzt und die zahlreichen Klicks zeigen: Wir werden bekannter. Unsere Zeitschrift Hautsache bietet eine Vielfalt an informativen, medizinischen und anderen Beiträgen. Der neu ­lancierte Newsletter informiert uns zeitnah über besondere Aktivitäten. Mir persönlich hat der Event «Walk und Talk» in Zug sehr gut gefallen. An einem Stadtrundgang mit Quiz habe ich mich mit einer Ärztin sowie mit Mitgliedern anderer Patientenorganisationen austauschen dürfen. Im vergangenen Jahr organisierte die SPVG wieder mehrere Veranstaltungen. Vor allem die schweizweiten Aktivitäten rund um den Welt-Psoriasis-Tag fanden grossen Anklang. Erwähnenswert sind hier die Expertencafés, die Hautpflege- kurse oder der Anlass in Genf. Mehr darüber erfahren Sie in dieser Hautsache. Auch unsere Regionalgruppen führten im vergangenen Jahr zahlreiche, spannende Anlässe durch und erlaubten wertvolle Begegnungen. An dieser Stelle möchte ich Ihnen ganz herzlich danken. Ohne Ihren Mitgliederbeitrag oder Ihr finanzielles Engagement wäre dies alles nicht möglich. Beim heutigen, vielfältigen Angebot ist Ihre Unterstützung absolut nicht selbstverständlich. Deshalb freut sie uns umso mehr und ist sie uns ein Ansporn. Wir werden auch in diesem Jahr gerne für Sie da sein, unsere Dienstleistungen weiter ausbauen und dabei das traditionell Persönliche der SPVG bewahren und fördern. Ich danke Ihnen für Ihr Mittragen und wünsche Ihnen ein gutes und gesundes Neues Jahr. Herzlichst Ihr LAURENT HÄUSERMANN PRÄSIDENT SPVG NEUJAHRSWORTE DES PRÄSIDENTEN | 5 MEDIZIN HS | 1/2016 Psoriasis-Arthritis – Wenn Psoriasis die Gelenke und die Wirbelsäule betrifft CHRISTA INGLIN | Dr. med. Thomas Langenegger ist Leitender Arzt der Medizinischen Klinik / Rheumatologie und Osteoporose im Zuger Kantonsspital Zürich. Er wird den Expertenchat der SPVG zum Thema Psoriasis-Arthritis vom 18. Februar 2016 als Rheuma-Spezialist betreuen. Der Hautsache hat Dr. Langen­egger in einem Interview ein paar allgemeine Fragen rund um Psoriasis-Arthritis beantwortet. Herr Dr. Langenegger, Sie sind Rheuma- Rheuma ist ein Oberbegriff für verschiedene tologe. Was genau macht ein Rheumatolo- Krankheitsbilder. Welches sind die bekannge? testen oder häufigsten? Rheumatologen sind Spezialisten für a­ lle Unter Rheuma fallen rund zweihundert Erkrankungen des Bewegungsapparates verschiedene, häufige bis seltene Krankund zwar unabhängig davon, ob sie heiten. ­entzündlich sind oder nicht. Allgemein Ein sehr bekanntes Krankheitsbild, das herrscht demgegenüber häufig die rund ein Drittel der Fälle ausmacht, ist ­Meinung, Rheumatologen würden sich die Arthrose. Sie gehört zu den nichtnur mit entzündlichen entzündlichen RheuKrankheiten beschäftigUnter Rheuma fallen makrankheiten. So wird rund zweihundert verten, was nicht stimmt. bei Arthrose die Entschiedene, häufige bis Der Bewegungsapparat zündung nicht durch seltene Krankheiten. setzt sich zusammen Entzündungszellen heraus dem Rücken, den vorgerufen, sondern Extremitäten und Gelenken und allem, durch eine Abnützung des Gelenkknorwas diese zusammenhält, also Sehnen, pels, in deren Folge es zu Schmerzen Bänder etc. kommt. Zusammenfassend geht es in der Rheu- Die entzündlichen Rheumaerkrankunmatologie um alle Erkrankungen, die gen machen die zweite grosse Gruppe den Bewegungsapparat beziehungsweise aus. Dazu gehören einerseits die Rheudas Bewegen beeinträchtigen. matoide Arthritis und andererseits die 6 | PSORIASIS-ARTHRITIS sogenannten Spondylarthropathien, zu denen auch die Psoriasis-Arthritis gehört. In die Gruppe der entzündlichen Rheumaerkrankungen fallen weiter infekt-assoziierte Erkrankungen, wie beispielsweise Borrelien-Arthritis, Krankheitsbilder wie Kollagenosen, also Erkrankungen des Bindegewebes, oder Erkrankungen von Gefässen, sogenannte Vaskuliten. Die dritte grosse Gruppe besteht aus rheumatischen Erkrankungen der Weichteile, beispielsweise Fersensporn, Tennis­ arm oder Fibromyalgie. Daneben gibt es weitere Rheumakrankheiten wie die Osteoporose oder die Kristallartropathien, zu denen die Gicht zählt. Sie haben die Gruppe der Spondylarthropatien erwähnt, zu denen die Psoriasis-Arthritis gehört. Welches sind die gemeinsamen Merkmale der Krankheiten, die unter diese Kategorie fallen? Spondylarthropatien gehören zu den entzündlichen Rheumaerkrankungen und betreffen rund 0,6 bis 0,8 Prozent der Schweizer Bevölkerung. Charakteristisch für Spondylarthropatien ist, wie es der Name sagt, dass sie sowohl die Wirbelsäule («spondyl» für Wirbelsäule), als auch jedes periphere Gelenk («arthro» für Gelenk) betreffen können. Auch Sehnenansätze wie die Achillessehne ­ können entzündet sein. Ein typisches MEDIZIN Bild: Rheumaliga Schweiz HS | 1/2016 Knochenwucherung Finger (eingerahmtes Feld) bei Psoriasis-Arthritis. Erscheinungsbild sind Zehen- und Fingerschwellungen, sogenannte Daktylitis, im Volksmund auch als «Wurstzehen oder -finger» bezeichnet. Die häufigsten Spondylarthropatien sind Morbus Bechterew (auch Spondylitis ankylosans), gefolgt von Psoriasis Arthritis, mit einer Häufigkeit von 0,2 Prozent, reaktive Arthritis und Gelenkentzündungen bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Psoriasis-Arthritis und rheumatoide Arthritis sind beide entzündliche Autoimmun­ erkrankungen. Worin liegen die grössten Unterschiede der beiden Krankheitsbilder? Rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündliche Rheumaerkrankung. Rund ein Prozent der schweizerischen Bevölkerung ist davon betroffen. Die wichtigs- PSORIASIS-ARTHRITIS | 7 MEDIZIN HS | 1/2016 ten Unterschiede zur Psoriasis-Arthritis beispielsweise die weissen Blutkörpersind typische Merkmale bei den Gelenk- chen, aktiviert. Diese Abwehrzellen stosschädigungen, die sich auch in Röntgen- sen Entzündungsbotenstoffe aus. Die bildern zeigen und die bei Psoriasis-Ar- bekanntesten sind hier vor allem TNF-α, thritis fehlen. Psoriasis-Arthritis betrifft Interleukin 17 und andere Zytokine1. häufig die grossen GeDiese Entzündungsbolenke und zwar meist Eine Entzündung ist ein tenstoffe lösen ihrerseits komplexer Vorgang. asymmetrisch, wohinVorgänge aus, welche gegen bei der Rheumadie Schmerznerven aktoiden Arthritis typischerweise viele, tivieren. Es passiert also etwas Ähnliches kleinere Gelenke symmetrisch betroffen wie bei einem Bienenstich, bei dem sind. Bei der Rheumatoiden Arthritis ebenfalls Entzündungsvorgänge aktiviert sind weiter ausser der Halswirbelsäule werden. keine weiteren Entzündungen der Wir- Es gibt im Körper ganz viele, verschiebelsäule zu finden. Demgegenüber kann dene Entzündungszellen und Entzüneine Psoriasis-Arthritis die ganze Wirbel- dungsbotenstoffe. Im Fall von Psoriasis säule betreffen und dort vor allem den werden Entzündungsbotenstoffe aktiBeckenring und das Iliosakralgelenk, al- viert, die am Ende des Vorganges zu so das Gelenk zwischen dem Kreuzbein den typischen Hautveränderungen, den und dem Becken. Plaques, oder im Fall von Psoriasis-ArIm Vergleich zur Rheumatoiden Arthritis thritis zu den Gelenk- und Sehnenist der Verlauf einer Psoriasis-Arthritis schmerzen führen können. in der Regel milder und schreitet die Ge- Wenn die Psoriasis-Arthritis jedoch in lenkschädigung meist nicht so schnell einem sehr fortgeschrittenen Stadium ist voran. Ein weiteres Merkmal bei Psoria- und die Gelenke selber Schaden nehmen, sis-Arthritis, das allen Spondylarthropa- basiert die Schmerzauslösung auf einer tien gemeinsam ist, ist die rötliche bis anderen Ursache. Dann sind es nicht violette Färbung der Haut über den be- mehr die Entzündungsbotenstoffe selbst, troffenen, entzündeten Gelenken. die den Prozess auslösen und Schmerznerven aktivieren, sondern der Schmerz Was genau passiert in einem wegen Psoria- ist wie bei der Arthrose ein mechanischer. sis-Arthritis entzündeten Gelenk und wodurch werden die Schmerzen hervorgerufen? Psoriasis-Arthritis kann im schlimmsten Eine Entzündung ist ein komplexer Vor- Fall sogar Gelenke zerstören. Wie muss gang, der verschiedene Abwehrzellen, man sich das vorstellen? 8 | PSORIASIS-ARTHRITIS HS | 1/2016 MEDIZIN Ein Gelenk besteht aus zwei Gelenk- Als multifaktorielle Erkrankung braucht es Knochen, die mit Knorpelüberzug mit- für den Ausbruch einer Psoriasis auf der einander verbunden und von einer Ge- Haut neben der genetischen Grundlage eilenkkapsel mit einer Gelenk­innenhaut nen Auslöser, den sogenannten Trigger. Gilt umgeben sind. dies auch für die Psoriasis-Arthritis und Die Entzündung geht vom Gelenkknor- wenn ja, welche Faktoren können eine Psopel und der Gelenkinnenhaut, und zwar riasis-Arthritis auslösen? vor allem vom Gelenkknochenansatz Den Auslöser für eine Psoriasis-Arthritis aus. Der Gelenkknochen­ansatz findet kennt man nicht. In jedem Fall braucht sich dort, wo die Gelenkkapsel an den es – wie bei jeder AutoimmunerkranKnochen geht. Die Entzündung frisst kung – eine genetische Grundlage und sich in den Knochen und in den Knorpel dann einen Faktor, der die Psoriasis-Arthritis auslöst. hinein und kann beide schädigen. Den Auslöser für eine Man weiss aber heute, Wenn bei einer Psoria- Psoriasis-Arthritis kennt dass Stressfaktoren – soman nicht. sis-Arthritis die Gelenwohl psychische als ke beschädigt sind, auch körperliche – das dann ähneln sie denjenigen bei einer Erkrankungspotenzial demaskieren, das Arthrose: Der Knochen wuchert und es heisst zum Vorschein bringen können. gibt eine Knochenausstülpung. Dies bedeutet, dass der Stress der Faktor Aller Anfang ist heiter, die Schwelle ist der Platz der Erwartung. Johann Wolfgang von Goethe PSORIASIS-ARTHRITIS | 9 MEDIZIN HS | 1/2016 ist, der die Entzündungsreaktion hervorruft. Trotzdem ­wäre es eine zu einfache Erklärung, wenn man einfach sagen würde, dass beispielsweise psychischer Stress eine Psoriasis-Arthritis bewirkt. Es handelt sich hier, wie bereits gesagt, um einen sehr komplexen Vorgang, an dem neben der genetischen Disposition verschiedene Faktoren mitbeteiligt sind. Heute weiss man, dass es auch bei der Psoriasis-Arthritis etwas Vergleichbares wie das Koebner-Syndrom2 bei der Psoriasis-Plaque gibt. So können mechanische Reize, in diesem Fall nicht auf der Haut, sondern lokal in den Gelenken eine Entzündung auslösen. Als Beispiel kann ich Ihnen eine Verstauchung nennen, in deren Folge anstelle des sonst üblichen Heilungsprozesses am betroffenen Gelenk eine Psoriasis-Arthritis auftritt. Somit kann bei einer gegebenen genetischen Grundlage der Stress, der durch den mechanischen Reiz oder das Trauma, hier die Verstauchung, verursacht worden ist, eine Psoriasis-Arthritis auslösen. In diesen Fällen lassen sich in der Gelenkflüssigkeit hohe Entzündungswerte nachweisen. Sie haben erwähnt, dass die Entzündungsbotenstoffe, die die Psoriasis-Plaque auslösen, andere sind als diejenigen, die für die Gelenkentzündung verantwortlich sind. Besteht trotzdem ein gewisser Zusammenhang zwischen der Haut- und der Gelenkbetroffenheit? Die Betroffenheit von Haut und Gelenken verlaufen bei Psoriasis nicht zwangsweise parallel. Hingegen gibt es andere Faktoren, die einen Einfluss auf beide Krankheitsbilder haben. Es sind dies die Risikofaktoren wie Übergewicht, das metabolische Syndrom, Rauchen oder Alkohol, um die wichtigsten zu nennen. Wenn beispielsweise ein vorhandenes Übergewicht reduziert wird, dann beein- Haut- und Gelenksymptome? Testen Sie ob es Psoriasis-Arthritis sein könnte. Ihre Haut- und Gelenksymptome könnten etwas miteinander zu tun haben: Psoriasis-Arthritis (PsA). Erfahren Sie mehr über PsA und machen Sie einen kurzen Symptomtest. www.doppeltespech.ch CHHUR150607 12/2015 10 | PSORIASIS-ARTHRITIS HS | 1/2016 MEDIZIN Ihre Patienten kommen auf Zuweisung, meist durch einen Dermatologen, Hausarzt oder Orthopäden zu Ihnen. Welches sind die häufigsten Fragen oder Ängste ihrer Patienten? Viele Patienten wollen wissen, ob Psoriasis-Arthritis heilbar ist oder ob die Gelenke einen irreparablen Schaden erleiden. Hier ist anzumerken, dass sich die Zuweisungspraxis in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren geändert hat und die Patienten früher zum Spezialisten kommen. Damit werden Krankheiten wie Psoriasis-Arthritis auch früher erkannt, im günstigen Fall noch bevor die ­Gelenke geschädigt sind. Auch bezüglich der Medikamente bestehen Fragen. Zum Beispiel, ob man die Medikamente ein Leben lang einnehmen muss und welches die möglichen Neben­ wirkungen sind. Können Sie uns zu den Medikamenten, die bei einer diagnostizierten Psoriasis-Arthritis eingesetzt werden, etwas sagen? Ganz allgemein verschreiben wir in 80 Prozent der Fälle sogenannte Basismedikamente. 40 Prozent unserer Patienten erhalten dabei konventionelle, herkömmlich synthetische Basismedika- Bild: Rheumaliga Schweiz flusst dies sowohl den Zustand der Haut als auch der Gelenke. Bei Übergewicht kommt hinzu, dass dieses die Gelenke zusätzlich belastet. Röntgenbild einer Knochenwucherung ­(Parasyndesmophyt) an der Wirbelsäule bei Psoriasis. mente mit Wirkstoffen wie Methotrexat, Leflunomid, Sulfasalazin, Cyclosporin oder Apremilast. 30 bis 40 Prozent der Patienten verschreiben wir biotechnologisch hergestellte Basismedikamente, sogenannte Biologika und zwar sowohl TNF-Blocker als auch Interleukin-Hemmer. Bei den milderen Formen von Psoriasis-Arthritis, die bei uns zwischen 15 und 20 Prozent der Fälle ausmachen, genügt zur Bekämpfung der Schmerzen eine reine Symptomtherapie mit Analgetika (Wirkstoffe wie Paracetamol, Codein oder Tramal), mit nichtsteroidalen Antirheumatika wie Diclofenac oder mit Cortisonpräparaten. Welches sind die Therapieziele bei diagnostizierter Psoriasis-Arthritis? PSORIASIS-ARTHRITIS | 11 MEDIZIN HS | 1/2016 Das Therapieziel ist klar definiert: Die Worin liegt ganz allgemein die grösste HePatienten sollen keine Schmerzen mehr rausforderung bei der Diagnose einer Psohaben und die Gelenke längerfristig kei- riasis-Arthritis? nen Schaden nehmen. Dieses Therapie- Die klassische Psoriasis-Arthritis sollte ziel erreichen wir heute in 60 bis 70 Pro- für Rheumatologen keine diagnostische zent der Fälle! Schwierigkeit darstellen. Wenn allerWenn die Gelenke schon beschädigt dings die Haut nicht betroffen ist und der sind, dann geht es darum, die Entzün- Gelenkbefall zuerst eintritt, dann sind dung zu behandeln. Wenn jedoch der weitere Untersuchungen nötig. Dies beGelenkschaden selber trifft ungefähr 10 ProNicht jede Psoriasis-­ bereits Schmerzen verzent aller Fälle. Arthritis führt ursacht, dann muss Als Herausforderung zu Gelenkschäden! eventuell der Chirurg erlebe ich jedoch Situationen, wenn Patienten beigezogen werden. Es ist deshalb ganz wichtig: Je früher eine ­eine Therapie mit ihrem Verhalten nicht Psoriasis-Arthritis diagnostiziert wird, unterstützen. So gibt es leider Patienten, umso besser können die Schmerzen be- die allenfalls zusätzlich vorhandenen handelt werden und umso kleiner ist ­Risikofaktoren wie beispielsweise Über­ das Risiko, dass die Gelenke geschädigt gewicht nicht angehen oder sogar die werden. Medikamente nicht wie besprochen einIch halte hier aber fest: Nicht jede Pso- nehmen. Erschwerend kommt hinzu, riasis-Arthritis führt zu Gelenkschäden! dass vor allem Basismedikamente erst Dr. med. Thomas Langenegger ist Leitender Arzt der Medizinischen Klinik / Rheumatologie und Osteoporose im Zuger Kantonsspital Zürich. Er engagiert sich unter anderem als Vizepräsident der Rheumaliga Schweiz und als beratender Arzt bei der Schweizerischen Polyarthritikervereinigung für die Interessen von Menschen, die von Rheuma und deren rund 200 verschiedenen Krankheitsbildern betroffen sind. Daneben hat Dr. Langenegger einen 12 | PSORIASIS-ARTHRITIS Lehrauftrag an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich für Rheumatologie. Die Rheumaliga Schweiz informiert auf ­ihrer Website unter www.rheumaliga.ch ausführlich über die verschiedenen Rheumaerkrankungen. Zu einigen Rheumaerkrankungen hat die Rheumaliga jeweils eine spezielle Broschüre erstellt, die als PDF heruntergeladen werden kann. Die Broschüre über Psoriasis-Arthritis ist ab Frühling 2016 wieder in einer überarbeiteten Auflage erhältlich. HS | 1/2016 nach einer gewissen Zeit wirken. Der Zeitraum, bis Resultate sichtbar sind, ist jedoch nicht absolut bestimmbar, was von den Patienten Geduld verlangt. Was raten Sie Psoriasis-Betroffenen, die regel­ mässig Schmerzen zum Beispiel im Rücken oder in einem Fussgelenk haben? Wenn Personen mit Psoriasis auf der Haut Schmerzen haben und diese entzündlich sind, dann sollten sie unbedingt ihren Dermatologen oder Hausarzt aufsuchen und eine Überweisung an ­eine Rheumatologin oder einen Rheumatologen verlangen. Entzündliche Schmerzen erkennt man daran, dass sie in der Ruhe verstärkt sind und dass sie zu Anlaufschwierigkeiten wie zum Beispiel Morgensteifigkeit führen. Bei entzündlichen Rückenschmerzen sind die Beschwerden ebenfalls in der Ruhe stärker, also in der Nacht und am Morgen, nach dem Aufstehen. Neben der medikamentösen Behandlung rate ich allen Betroffenen, zusätzlich auch die anderen beteiligten Faktoren zu beachten und den Erfolg einer MEDIZIN Therapie zu unterstützen: Ich empfehle deshalb allgemein, auf eine gesunde ­Lebensführung inklusive Ernährung zu achten, die erwähnten Risikofaktoren, die eine Psoriasis allgemein verschlechtern, zu vermeiden und sich ausreichend zu bewegen. Herr Dr. Langenegger, ich danke Ihnen sehr herzlich für dieses sehr interessante Gespräch. Fussnoten 1 Die Abwehrzellen des Immunsystems kommunizieren miteinander unter anderem mittels sogenannter Zytokine. Zytokine sind körpereigene Proteine des Organismus und helfen dem Immunsystem als Botenstoffe verschiedene Eindringlinge wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten zu bekämpfen. Zytokine werden in unterschiedliche Gruppen wie beispielsweise Interleukine (IL) oder Tumornekrose­ faktor-α (TNF-α) und weitere eingeteilt. 2 Man spricht vom Koebner-Syndrom, wenn bei Hautkranken an gesunder Haut nach einer Reizbelastung eine neue Läsion auftritt oder sich entwickelt. PSORIASIS-ARTHRITIS | 13 MEDIZIN HS | 1/2016 Mythen und Fakten rund um Haut­ krankheiten – 3. Teil: Der Beginn der modernen Dermatologie FLAVIO HÄNER Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war es Ärzten und Medizinern noch nicht möglich, die zahlreichen verschiedenen Hautkrankheiten genau voneinander zu unterscheiden. Dafür gab es mehrere Gründe: Viele Krankheitsnamen wie Aussatz, Lepra, Krätze oder Psoriasis ­waren oft Sammelbegriffe, unter denen man eine Vielzahl unterschiedlicher Hautkrankheiten zusammenfasste. Die Dermatologie existierte noch nicht als eigenständiger, medizinischer Fachbereich. Ein weiteres Problem in der Diagnose bestand darin, dass den Ärzten meist nur textliche Beschreibungen von Krankheiten bekannt waren. In den Texten waren Symptome häufig mit sehr unspezifischen Begriffen wie Rötung, Verfärbung oder Jucken beschrieben. Allein durch Worte und aufgrund einer Beschreibung, die auf viele Hautkrankheiten zutreffen konnte, war es für einen Arzt, der zum Beispiel zuvor noch nie einen Patienten mit den Symptomen von Psoriasis mit eigenen Augen gesehen hatte, nur schwer möglich, die Krankheit als solche zu erkennen. Diese Situation begann sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu verändern. Im Jahre 1808 erschien das Buch On cutaneous diseases des englischen Arztes Robert Willan (1757–1812).1 Willans Ziel war es, die unterschiedlichen Arten von Hautkrankheiten durch anatomische Studien genau voneinander zu unterscheiden, zu beschreiben und zu klassifizieren. Zur Klassifikation einer bestimmten Krankheit bediente sich Willan der Taxonomie des schwedischen Naturforschers Carl von Linné, die eigentlich zur Benennung von Tieren und Pflanzen diente. Willan ordnete Krankheiten zuerst aufgrund ihrer äusseren Erscheinungen nach Ordnungen, dann nach verschiedene Klassen, innerhalb derer eben unterschiedliche Arten vorkommen konnten. Der Name einer Art war stets binär, also zweiteilig. Der erste Teil bezeichnete die Gattung, der zweite spezifizierte die Krankheitsart. Auf diese sys- 14 | DER BEGINN DER MODERNEN DERMATOLOGIE HS | 1/2016 MEDIZIN tematische Weise der Klassifikation und Beschreibung gelang es Willan, mehrere ungenaue Krankheitsbilder erstmals auseinanderzuhalten, als einzelne Krank­ heiten zu definieren und ihnen einen wissenschaftlichen Namen zu geben, darunter auch Psoriasis. Die erste medizinische Beschreibung der Psoriasis und Vitiligo Die Psoriasis gehörte nach Willan zur Ordnung der schuppigen (scaly) Hautkrankheiten, von denen er insgesamt elf Arten unterschied. Als Psoriasis diffusa erschien bei Willan jene Krankheit, der auch die heutige Psoriasis entspricht. Er hatte zudem erkannt, dass die Symptome der Krankheit von Zeit zu Zeit gänzlich verschwanden, dann aber wieder unvorhergesehen ausbrechen konnten. Daraus leitete er auch die Artbezeichnung diffusa (lat. unregelmässig oder nicht klar abgrenzbar) her. Weiter wies er auf die Einwirkung von Umwelteinflüssen hin, denn gemäss Willan traten die Symptome «vor allem im Herbst oder im Frühling» oder «bei nass-kaltem Wetter» auf. Kritisch äusserte er sich auch in Bezug auf die Heilmittel. Ihm waren nur Mittel bekannt, welche zwar die Symptome lindern, die Krankheit aber nie vollends heilen konnten. Als sinnvolle Therapie schlug er Heilbäder vor. Als gänzlich unnütz bezeichnete er jedoch den Aderlass, also das Ablassen von Blut durch das Anritzen einer Vene, der von vielen Ärzten noch immer als Allheilmittel angepriesen wurde. Nur bedingt wirksam und mit vielen Gefahren verbunden betrachtete er die in der damaligen Medizin gängige Therapie, Hautkrankheiten durch die Anwendung von giftigen Quecksilber-Präparaten zu behandeln. Für die Diagnose und Klassifikation von Hautkrankheiten stellten Willans Arbeiten einen Meilenstein dar. Willan wollte aber noch weiter gehen und sah vor, die unterschiedlichen Arten der Hautkrankheiten auch in Form eines Bildbandes zu publizieren. Dazu liess er von verschiedenen Künstlern Zeichnungen der von ihm beschriebenen Krankheiten herstellen. Es gelang ihm jedoch nicht, das geplante Werk vor seinem Tod 1812 zu vollenden. Die Arbeiten von Willan setzte Thomas Bateman (1778–1821), ein früherer Student Willans, fort. Aufbauend auf Willans Arbeiten publizierte ­Bateman im Jahre 1813 das Buch A Practical Synopsis of Cutaeneous Diseases.2 Darin unterschied er nun acht Ordnungen von Hautkrankheiten, die er weiter in 38 Klassen einteilte. Zu diesen gab es wiederum mehrere Arten und Unterarten. Erstmals erschien in diesem Buch auch der Begriff Vitiligo als spezifische Bezeichnung für eine Krankheit. Diese Krankheit sei sehr selten und bisweilen noch unbekannt, schrieb Bateman. Den- DER BEGINN DER MODERNEN DERMATOLOGIE | 15 MEDIZIN HS | 1/2016 noch gelang es Batemann, eine im Grunde bis heute noch gültige Beschreibung der mit der Vitiligo assoziierten Symptome zu beschreiben. Zudem hielt er fest, dass sämtliche Versuche, ein Heilmittel für die Krankheit zu finden, bisher fehlgeschlagen waren. Bilder von Hautkrankheiten Das eigentliche Hauptwerk Willans und Batemans, ein Bildband oder Atlas zu allen von ihnen beschriebenen Hautkrankheiten, erschien im Jahr 1817 unter dem Titel Delineations of cutaneous disease.3 Das Buch enthielt 72 Kupfer­ stiche, welche die unterschiedlichsten Arten und Formen der Hautkrankheiten farbig darstellte. Von der Psoriasis diffusa gab es gleich mehrere Abbildungen, was zeigt, wie schwierig es war, die unterschiedlichen Ausprägungen der Krankheit genau zu klassifizieren. Bemerkenswert dabei ist, dass Bateman eine Form der Psoriasis darstellte, wie sie häufig bei Waschfrauen anzutreffen war, bei denen die Entzündungen aufgrund des Kontakts mit Seifenwasser zusätzlich gereizt wurde und sich die Krankheit dementsprechend schlimmer ausprägte (Abb. 2). Ebenfalls präsentierte er ein Beispiel der Psoriasis, wie er sie öfter bei Bäckern beo­bachtet hatte. Hier machte er den Kontakt der Haut mit dem Teig für die besondere Ausprägung der Krankheit verantwortlich (Abb. 3). Abb. 1: Psoriasis diffusa mit separierten ­«Flicken». Abb. 2: Psoriasis diffusa, unten wie sie bei Waschfrauen auftrat. Die Bilder der Vitiligo schienen im Vergleich mit anderen Bildern von Hautkrankheiten weniger aussagekräftig. Dies hing, wie Bateman selber schrieb, damit zusammen, dass er nur wenige 16 | DER BEGINN DER MODERNEN DERMATOLOGIE HS | 1/2016 MEDIZIN Abb. 3: Psoriasis diffusa bei Bäckern. Abb. 4: Zeichnungen der Vitiligo. Fälle der Krankheit mit eigenen Augen gesehen hatte und diese seltene Krankheit bis anhin noch nicht richtig verstand (Abb. 4). Der Beginn der modernen ­Dermatologie Trotz der wegweisenden Arbeiten der beiden englischen Ärzte gingen Mediziner die Hautkrankheiten noch immer zurückhaltend an. Die Behandlung überliess man oft jungen Assistenzärzten. Ein solcher Assistenzarzt war der Österreicher Ferdinand von Hebra (1816–1880). Er entwickelte schon früh ein grosses Interesse am Studium der Hautkrank­ heiten und spezialisierte sich auf diesen Bereich. 1845 wurde er mit gerade einmal 29 Jahren zu einem der ersten ordentlichen Professoren für Dermatologie auf der Welt. Internationale Berühmtheit erlangte von Hebra mit seinem Atlas der Hautkrankheiten, welchen er 1856 zusammen mit dem Künstler Anton Elfinger (1821–1864) nach rund zehn Jahren Arbeit fertigstellen konnte.4 Nicht nur was die Qualität und Präzision der derma­tologischen Bilder betraf, war das Werk ein weiterer wichtiger Schritt in der Diagnose von Hautkrankheiten. Hebra hatte zudem festgestellt, dass verschiedene Hautkrankheiten, die Willan und ­Bateman unter Psoriasis klassifiziert hatten, tatsächlich keine Psoriasis waren. Die Unterscheidung zwischen Krätze, Psoriasis und Lepra war allerdings nach wie vor ein grosses Problem in der Dermatologie. Im Lehrbuch der Hautkrankheiten, das in den Jahren 1869 erschien, beschrieb der ebenfalls in Wien tätige Dermatologe und Assistent von Hebras, Isidor Neumann (1832–1906), dass es sich bei der Psoriasis nicht um eine ansteckende Krankheit handelte. Die genauen Ur­ DER BEGINN DER MODERNEN DERMATOLOGIE | 17 MEDIZIN sachen der Krankheiten seien ihm aber unbekannt geblieben. Seine Vermutung ging in die Richtung, dass die Krankheit «durch ein spezifisches Gift» von einer Generation an die nächste weitergeben würde. Die unbestimmte Ursache hatte auch Einfluss auf die Therapie. «Da das Wesen der Krankheit trotz aller bisher angestellten Untersuchungen uns so dunkel ist», so Neumann weiter, «vermögen wir auch keine dauernde Heilung zu erzielen.»5 Wenn auch diese Erkenntnis für die Betroffenen keine positive Nachricht bedeutete, so verlor die Krankheit all­ mählich an Bedrohung. Psoriasis war definitiv keine ansteckende Krankheit. In ähnlicher Weise machte man auch im Verständnis der Vitiligo Fortschritte. Das Lehrbuch der Hautkrankheiten von 1807, das von Hebra und sein Kollege Moriz Kaposi (1837–1902) heraus­ gaben, beschrieb Vitiligo als einen «erworbenen Pigmentmangel».6 Doch war auch hier der Vorgang der Entstehung der Krankheit noch immer «rätselhaft» und waren keine genauen Ursachen der Krankheit bekannt. Somit schlossen die Autoren ernüchtert: «Wir sind nicht in der Lage, mittels der uns bis heute zur Verfügung stehenden Mittel und Behandlungsmethoden die Vitiligo zu heilen». Dies war, wie im Falle der Psoriasis, eine Erkenntnis, die leider bis heute gültig ist.7 HS | 1/2016 Ein weiterer wichtiger Beitrag zur Abgrenzung von Psoriasis und Lepra war die Entdeckung des norwegischen Arztes Georg Armauer Hansen (1841–1912). Um 1870 hatte er in mehreren Studien festgestellt, dass die Lepra durch eine Infektion mit einem Bakterium (Mycobacterium lepra) ausgelöst wird. Die Entdeckung von Hansen fand just in der Zeit statt, in der sich in der Medizin die Überzeugung zu verbreiten begann, dass Krankheiten durch Bakterien und anderen Mikroorganismen ausgelöst werden können. Mit den neuen Erkenntnissen war es nun zumindest möglich, die Psoriasis ein für alle Mal von der Lepra zu unterscheiden und vom Stigma des Aussatzes zu lösen. Heute, nach Jahrtausenden, in denen Menschen versucht haben, die Krankheitsbilder von Psoriasis und Vitiligo zu verstehen und zu behandeln, ist deren Ursache noch immer nicht vollständig bekannt. Je mehr aber die Wissenschaften über die Krankheiten lernten, umso mehr verloren diese auch ihren Schrecken. Wer an Psoriasis oder Vitiligo leidet, wird heute zumindest nicht mehr als Aussätziger aus der Gesellschaft ausgeschlossen oder mit giftigen Quecksilbersalben bestrichen. Doch Unwissen und Vorurteile führen noch heute dazu, dass viele Betroffene nicht nur mit der Krankheit, sondern auch mit den irritierten Blicken ihrer Mitmenschen zu kämp- 18 | DER BEGINN DER MODERNEN DERMATOLOGIE HS | 1/2016 MEDIZIN fen haben. Krankheiten, vor allem Hautkrankheiten, waren und sind gerade aufgrund ihrer Sichtbarkeit nach Aussen nicht nur ein medizinisches Problem, sondern ebenso ein kulturelles und gesellschaftliches. So bleibt zum Schluss dieses historischen Überblicks über die Geschichte der Psoriasis und der Vitiligo die Hoffnung, dass in Zukunft bald ein Heilmittel gefunden wird oder, falls dies nicht der Fall sein sollte, dass Betroffene vermehrt auf das Verständnis und die Unterstützung ihrer Mitmenschen zählen dürfen, um auf die bestmögliche Art und Weise mit ihrer Krankheit leben zu können. Fussnoten 1 Willan, Robert: On cutaneous diseases. London 1808. 2 Bateman, Thomas: A Practical Synopsis of Cutaeneous Diseases. According to the Arrangement of Dr. Willan: Exhibiting a Concise View of the Diagnostic Symptoms and the Method of Treatment. London 1813. 3 Bateman, Thomas: Delineations of cutaneous disease. London 1817. 4 Von Hebra, Ferdinand: Atlas der Hautkrankheiten. Wien 1856. Der Atlas war Thema eines grösseren Forschungsprojektes, dessen Ergebnisse auf der Webseite http://hebra.dermis.net/ öffentlich zugänglich sind. 5 Neumann, Isidor: Lehrbuch der Hautkrankheiten. Wien 1869, S. 202. 6 Von Hebra, Ferdinand und Kaposi, M ­ oriz: Lehrbuch der Hautkrankheiten. Erster Band, Teil 1. Erlangen 1870, S. 125. 7 Ebd. S. 131. Abbildungsverzeichnis Abb. 1–4, Originalbilder von Bateman, Thomas: Delineations of cutaneous disease. London 1817. Digitalisate von https://archive. org (Stand 26.11.2015). Dr. des. Flavio Häner ist wissenschaft­licher Mitarbeiter am PharmazieHistorischen Museum der Universität Basel. Flavio Häner studierte Kulturanthropologie und Geschichte an der Universität Basel und der National University of Ireland, Maynooth. Für die «Hautsache» schrieb Flavio Häner eine Trilogie, die sich mit der Geschichte der Hautkrankheiten von der Antike bis zur heutigen Zeit befasst. Anzeige – zu verkaufen Neuwertiges Therapiesystem UV 100L «Made by Waldmann» für UVB-Therapie zuhause Anschlussspannung 230 V, LCD-Timer, Masse (B x T x H): 599 x 660 x 1877 mm Neupreis: Fr. 3870.– Verhandlungspreis: Fr. 1500.– Für Auskünfte oder bei Interesse: Telefon 079 703 38 18 DER BEGINN DER MODERNEN DERMATOLOGIE | 19 EXPERTENCHAT HS | 1/2016 LIVE EXPERTENCHAT Im Expertenchat der Schweizerischen Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft beantworten Expertinnen und Experten online Ihre Fragen zu einem bestimmten Thema rund um Psoriasis und Vitiligo. Die Expertenchats finden in der Regel am dritten Donnerstag im Monat zwischen 17.00 und 19.00 Uhr statt. Die Zusammenfassung der beiden Expertenchats vom 15. Oktober 2015 mit Frau Dr. med. Julia-Tatjana Maul zum Thema «Begleiterkrankungen von Psoriasis» und vom 19. November 2015 mit PD Dr. Marcel Müller zum Thema «Psoriasis an Problemzonen und Psoriasis bei Kindern» werden aus Platzgründen in der nächsten Hautsache vom März 2016 veröffentlicht. Agenda Dr. med. Thomas Langenegger, Leitender Arzt Medizinische Klinik / Rheumatologie und Osteoporose, Facharzt für Rheuma­tologie FMH, Rehabilitation und Physikalische Medizin FMH, Zuger Kantonsspital, 6340 Baar Donnerstag, 18. Februar 2016, 17.00–19.00 Uhr «Psoriasis-Arthritis» Weitere Daten und Themen folgen. Aktuelle Informationen sowie die Fragen und Antworten der letzten Chats finden Sie jederzeit unter www.spvg.ch/expertenchat. 20 | EXPERTENCHAT HS | 1/2016 NEWS Die SPVG mit einem starken Auftritt zum Welt-Psoriasis-Tag SABINA SEILER Rund um den diesjährigen World-Psoriasis-Tag (WPD) hat die SPVG in verschiedenen Städten diverse Aktionen durchgeführt. Der Welt-Psoriasis-Tag oder World Psoriasis Day (WPD) vom 29. Oktober ist allen Betroffenen von Psoriasis und Psoriasis Arthritis auf der ganzen Welt gewidmet. Er soll Aufmerksamkeit, Wissen und Verständnis in der Öffentlichkeit schaffen und den Betroffenen Mut machen, besser mit ihrer Krankheit umzugehen. Mit unseren Aktivitäten rund um den WPD wollten wir vor allem die Betroffenen und ihre Anliegen in den Vordergrund stellen. Mit den Expertenchats boten wir beispielsweise Psoriasis-Betroffenen und ihren Angehörigen die Gelegenheit, in familiärem Rahmen einen Vortrag zu hören und sich auszutauschen. In Zusammenarbeit mit den medinform Hautapotheken konnten wir Hautpflegekurse und Beratungswochen in sogenannten Hautapotheken anbieten. Das aha! Allergiezentrum Schweiz unterstützte uns, indem sie auf die Aktionen aufmerksam machte und uns Sabina Seiler, Projektleiterin SPVG. Hautpflegebroschüren zur Verfügung stellte. In der Öffentlichkeit ist Psoriasis noch immer zu wenig bekannt und Betroffene werden stigmatisiert. Es ist uns deshalb wichtig, dieser Stigmatisierung mit Informationen entgegenzutreten und immer wieder zu betonen, dass Psoriasis keine ansteckende Krankheit ist. Zum WPD starteten wir deshalb die Aktion Psoriasis-Tattoos. Dabei wurden aufklebbare Tattoos in Form von PsoriPlaques, welche leicht auf der Haut angebracht und entfernt werden konnten, an Nichtbetroffene verteilt mit der Auf- WELT-PSORIASIS-TAG | 21 NEWS forderung, diese Tattoos für einen Tag aufzukleben, um nachempfinden zu können, wie sich Betroffene fühlen. Die Kernbotschaft der Aktion stimmte mit derjenigen der WHO-Resolution überein: Psoriasis ist eine chronische, nicht ansteckende, schmerzhafte, entstellende und beeinträchtigende Erkrankung. Menschen mit Psoriasis erfahren neben Schmerzen, Juckreiz und Blutungen auch soziale und berufliche Stigmatisierung. Viele Tattoos wurden verteilt: an Ärzte, in den Apotheken und im Freundeskreis und wir hoffen, dass die damit verbundene Botschaft weitergetragen wurde. In Genf fand ein WPD-Abend statt, welcher rege besucht wurde. Rund 50 Personen nahmen daran teil. Dabei hielt Prof. Boehnke aus Genf einen Vortrag über Pso- HS | 1/2016 riasis. Dazu gab es einen Apéro und verschiedene Stände mit Informa­tionen. So erhielt man beispielsweise am «Hautpflegestand» Tipps und Tricks in der Hautpflege und es wurden zwei neue Apps für Betroffene vorgestellt. Die Medien der Romandie berichteten ausführlich über diesen Abend in Genf. Die Aktivitäten rund um den WPD waren ein grosser Erfolg. Mit bestem Dank an alle Mitwirkenden, die Regionalleiterinnen, medinform Hautapotheken, aha! Allergiezentrum, und an unsere Sponsoren AbbVie, Celgene, Eli Lilly, Janssen, LeoPharma, Mediservice und Novartis für die Unterstützung. Alle Artikel, Radiosendungen und Fernsehberichte zum WPD können Sie auf der Website www.spvg.ch/downloads anschauen. Neue Apps, die speziell für Psoriasis-Betroffene entwickelt wurden: MyPso App – Das Psoriasis Tagebuch Während der Veranstaltung in Genf wurde die MyPso App präsentiert, eine Art elektronisches Tagebuch, mit dem die Betroffenen Psoriasis-Symptome, Auslöser und Therapiehürden aufzeichnen und mit Hilfe der Erinnerungsfunktion die Therapieanwendung unterstützen können. Die App bietet die Möglichkeit, einen Bericht der eigenen Aufzeichnungen zu erstellen und diesen per Mail zum Beispiel an den Arzt zu senden. Ausserdem können Betroffene ihre Erfahrungen anonym mit anderen MyPso App Nutzern vergleichen. Die MyPso App ist auf 22 | WELT-PSORIASIS-TAG Deutsch, Französisch und Italienisch im App Store und auf Google Play erhältlich. Under Calypso Das Augmented Reality Spiel «Under Calypso» ist ein pädagogische Spiel und erlaubt es, in die Haut eines Psoriasis-Betroffenen zu schlüpfen und so mit verschiedenen Situationen des Alltags konfrontiert zu werden: vom Termin beim Coiffeur bis zum ­Besuch einer Person, die unangemeldet vorbeikommt. «Under Calypso» ist ab Januar 2016 in allen App-Stores erhältlich. HS | 1/2016 NEWS Aktivitäten der SPVG zum Welt-Psoriasis-Tag – 1. Expertencafé Vortrag: Neue Behandlungsmöglich­ keiten bei Psoriasis CHRISTA INGLN | Der erste Anlass der SPVG zum diesjährigen Welt-PsoriasisTag hat in Zürich statt gefunden. Die SPVG lud am 19. Oktober 2015 zu einem Expertencafé zum Thema «Verschiedene neue Behandlungsmöglichkeiten bei Psoriasis, Nebenwirkungen und Studien» ein. Frau Dr. med. Julia-Tatjana Maul von der Dermatologischen Klinik am Universitätsspital Zürich referierte in gemütlicher Atmosphäre über das Thema des Abends und beantwortete die zahlreichen Fragen aus dem Publikum. Dr. med. Julia-Tatjana Maul. Der Quartiertreff im Zürcher Enge Quartier liegt in einem grossen Park – und genau so speziell wie die Umgebung ist auch der Raum, in den die SPVG zum ersten Expertencafé aus Anlass zum Welt-Psoriasis-Tag (World Psoriasis Day, WPD) eingeladen hat. Im Dachstock des Quartiertreffs Enge waren un- ter den grossen Sichtbalken Stühle und Sofas aufgestellt. Die Gastgeberinnen, Sabina Seiler, Projektverantwortliche SPVG, und Rike Erhorn, Regionalgruppenleiterin Psoriasis Zürich, hatten den Raum eingerichtet und einen kleinen Snack vorbereitet. 15 interessierte Psoriasis-Betroffene oder -Angehörige fanden sich im Quartiertreff ein, um den Ausführungen von Frau Dr. med. JuliaTatjana Maul zu folgen. Frau Dr. Maul ist Ärztin an der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich und dort zuständig für die Psoriasis-Sprechstunde. Sie hat zuerst einen Überblick über Psoriasis, ihre verschiedenen Erscheinungsformen und Begleit­ erkrankungen gegeben. Spannend ist zum Beispiel der Hinweis, dass bei einer durchschnittlichen Psoriasis-Betroffen- NEUE BEHANDLUNGSMÖGLICH­K EITEN BEI PSORIASIS | 23 heit in Europa von 2 bis 3 Prozent (entspricht rund 15 bis 18 Mio. Personen) bei den indigenen Völkern im nördlichen Polargebiet rund 12 Prozent der Bevölkerung betroffen sind und auf der Insel Samoa Psoriasis fast gar nicht vorkommt. In ihren allgemeinen Ausführungen hat Frau Dr. Maul erklärt, wie der Schweregrad einer Psoriasis in der Dermatologie festgestellt wird. Daneben hat sie aufgezeigt, welche weiteren Aspekte bei der Auswahl einer Therapie allenfalls auch noch berücksichtigt werden: Danach wird für die Bestimmung des Schweregrades einerseits die Haut hinsichtlich Schuppung, Rötung, Verdickung und Flächenausbildung untersucht. Das Resultat ergibt den sogenannten PASI (Psoriasis Area Severity Index). Daneben wird anhand eines Fragebogens mit zehn Fragen der sogenannte DLQI (Dermatologischer Lebensqualitätsindex) ermittelt. Bei einem Schweregrad mit einem PASI von 1 bis 10 spricht man von einer leichten bis mittelschweren Psoriasis, ab einem Schweregrad von PASI 10 von einer mittelschweren bis schweren Psoriasis, wobei die maximale Betroffenheit bei PASI 72 liegt. Grundsätzlich entscheidet der Schweregrad, welche Therapie für die Behandlung einer Psoriasis angezeigt ist. Neben dem Schweregrad können aber auch besondere Lokalisationen oder eine Gelenkbeteiligung mit in Betracht gezogen werden. HS | 1/2016 Bild: Andrew Hintz NEWS Quartiertreff Enge in Zürich. Patienten und Ärzten steht dabei eine Vielzahl von topischen und systemischen Therapien – konventionelle oder Biologika – zur Verfügung. Bei einer leichten bis mittelschweren Betroffenheit der Haut sind vor allem topische Behandlungen (äusserliche Produkte wie Crèmen etc.) und Lichttherapie angezeigt, bei einer mittelschweren Psoriasis werden konventionelle, systemische Medikamente eingesetzt. In schweren Fällen können Biologika verschrieben werden, sofern zuvor eine Lichttherapie oder eine konventionelle systemische Therapie erfolglos eingesetzt worden oder kontraindiziert ist. Frau Dr. Maul hat dargelegt, dass die verschiedenen Biologika-Wirkstoffe zwar unterschiedliche Entzündungsmediatoren im Körper ansprechen und hemmen, dass sie jedoch in ihrer Wirkungsweise grundsätzlich miteinander vergleichbar sind. Die Wirkstoffe unterscheiden sich hingegen zum Beispiel in der Wirkungs- 24 | NEUE BEHANDLUNGSMÖGLICH­K EITEN BEI PSORIASIS HS | 1/2016 NEWS dauer und damit in der Verabreichungsfrequenz. So ist gemäss Frau Dr. Maul dank der heutigen Bandbreite an verschiedenen Biologika bei einer schweren Psoriasis eine auf die individuellen Lebensumstände der Patienten ausgerichtete Therapie möglich. Auch kann von einem Wirkstoff auf einen anderen gewechselt werden, wenn sich zum Beispiel die Lebenssituation der Patienten verändert hat. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen bei den Biologika die Rötung bei der Einstichstelle, Infektionen, die Reaktivierung einer bereits vorhandenen, latenten Tuberkulose oder erhöhte Leberwerte und deren Folgen. Bei Patienten mit einer Biologika-Therapie werden deshalb regelmässig die Leberwerte untersucht. Bei konventionellen systemischen Wirkstoffen wie Methotrexat oder Fumaderm stellen Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall sowie erhöhte Leberwerte die häufigsten Nebenwirkungen dar. Während ihren Ausführungen ermunterte Frau Dr. Maul die Anwesenden immer wieder, Fragen zu stellen, was auch rege genützt wurde. Die Fragen gaben Frau Dr. Maul die Gelegenheit, wertvolle, persönliche Tipps für den Alltag abzugeben oder von ihren Erfahrungen aus der Psoriasis-Sprechstunde zu berichten. Zu den Empfehlungen gehörten zum Beispiel folgende: • Die Haut von Psoriasis-Betroffenen – auch die gesunde – braucht viel Fett und Feuchtigkeit; sie sollte deshalb täglich gepflegt werden. • Beim Duschen sind rückfettende Produkte eine empfehlenswerte Variante. • Der Erfolg einer Behandlung mit topischen Cortisonprodukten hängt massgebend von der korrekten Anwendung ab. Dazu gehört, dass eine Cortisontherapie ausschleichend beendet und nicht einfach abgebrochen werden sollte, um ein Wiederaufflammen der Hautläsionen zu verhindern. Nach dem offiziellen Teil konnten sich die Anwesenden bei einem Snack für weitere Fragen direkt an Frau Dr. Maul wenden oder sich untereinander austauschen. Das erste Expertencafé erhielt von den Anwesenden durchwegs sehr gute Noten. Verantwortlich dafür waren einerseits die kompetenten und interessant vermittelten Ausführungen und die motivierenden Empfehlungen von Frau Dr. Maul. Auf der anderen Seite bot der persönliche Rahmen des Anlasses den geeigneten Raum für persönliche Fragen in einer angenehmen Atmosphäre. NEUE BEHANDLUNGSMÖGLICH­K EITEN BEI PSORIASIS | 25 NEWS HS | 1/2016 Aktivitäten der SPVG zum Welt-Psoriasis-Tag – 2. Expertencafé Stress und Ernährung können eine ­Psoriasis beeinflussen CHRISTA INGLN | Die Lebensgewohnheiten und die Art und Weise, wie man sich ernährt, können sich auf eine Psoriasis auswirken. Das Wissen über mögliche Zusammenhänge und die Bereitschaft, sich aktiv damit auseinanderzusetzen, sind wertvolle Instrumente im Umgang mit der eigenen Krankheit. Dr. Fouradoulas hat am zweiten Expertencafé vom 30. Oktober 2015 im Zürcher Quartiertreff Enge verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie Psoriasis-Betroffene selber Einfluss auf ihre Krankheit nehmen können. Darmbakterien wirken sich auf das Gehirn und auf die Stimmung aus. In der Steinzeit assen die Menschen glutenfrei. Dr. Marc Fouradoulas, flankiert von Rike Erhorn, Regionalgruppenleiterin Psoriasis Zürich, (links) und Sabina Seiler, Projektleiterin SPVG. Die beiden Vertreterinnen der SPVG tragen auf ihrem Arm ein Psoriasis-Tattoo. Solche Tattoos wurden anlässlich des WPD in ausgewählten Apotheken abgegeben, um die Öffentlichkeit für das Thema Psoriasis zu sensibilisieren! Phytonährstoffe aus Gemüse und Früchte können wie Medikamente in den Stoffwechsel eingreifen. Omega-3-Fettsäuren wirken unter anderem entzündungshemmend. Erkenntnisse wie diese lassen aufhorchen und zeigen die Bedeutung der individuellen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Im Quartiertreff Enge in Zürich haben vierzehn Personen im Rahmen des Expertencafés die spannenden Ausführungen von Dr. Fouradoulas, Oberarzt Psychosomatik am Inselspital in Bern, mitverfolgt. Hat Stress einen Einfluss auf Ihre Psoriasis? Einige Teilnehmende am Expertencafé haben diese Frage von Dr. Fouradoulas eindeutig bejaht und Stress sogar als Hauptursache für Psoriasis-Schübe be- 26 | STRESS UND ERNÄHRUNG KÖNNEN PSORIASIS BEEINFLUSSEN HS | 1/2016 zeichnet. Andere haben ebenso klar ausgesagt, dass Stress keinen Einfluss auf ihre Psoriasis habe. Diese ganz unterschiedlichen Erfahrungen decken sich mit Ergebnissen aus verschiedenen Studien, wie Dr. Fouradoulas erläutert hat. Während für einen Teil der Psoriasis-Betroffenen Stress ein Auslöser für einen Psoriasis-Schub sein kann, zählen zwischen 40 bis 60 Prozent der Psoriasis-Betroffenen zu den sogenannten «Stress-Non-Responder», das heisst die psychische Verfassung hat keinen Einfluss auf ihre Psoriasis. Was ist Stress? Stress ist, wie viele wissen, meist selbst gemacht und damit subjektiv. Wenn Belastungen und Anforderungen in der subjektiven Bewertung grösser sind als die zur Bewältigung dieser Situation vorhandenen, persönlichen Ressourcen, dann entsteht Stress. Der erste Schritt zur Bewältigung von Stress ist das Bewusstsein, dass man gestresst ist und die Bereitschaft, etwas zu unternehmen oder sich Hilfe zu holen. Als Massnahmen empfehlen sich Entspannungstechniken (beispielsweise Meditation oder autogenes Training, aber auch ausreichend Schlaf oder Ausdauersport), das Inanspruchnehmen professioneller Hilfe oder die Reduktion der Anforderungen. Stress und Psoriasis können sich wechselseitig beeinflussen. NEWS Essen Sie jeden Tag fünf Portionen Früchte und Gemüse! Genau so individuell wie das Stresserleben und dessen allfälligen Einfluss auf die Psoriasis, ist auch der Stoffwechsel. So hat Dr. Fouradoulas gleich zu Beginn klargestellt, dass es keine «Psoriasis-Diät» gibt. Aber es gibt Empfehlungen für eine Ernährung, von der eine positive Wirkung auf die Darmflora und den Entzündungszustand im Körper angenommen werden kann. Gemüse und Früchte, wenn deren grosse Auswahl auch genutzt wird, regeln den Stoffwechsel im Körper auf günstige Weise. Pflanzliche Nahrung enthält zudem Antioxidantien, die Entzündungsprozesse hemmen können. Erwähnenswert sind hier neben Gemüsen und Früchten auch Grüntee, Beeren, Nüsse oder verschiedene Kräuter und Gewürze (Kurkuma, Ingwer). Essen wie in der Steinzeit? In einem interessanten Vergleich hat Dr. Fouradoulas die heutigen Ernährungsgewohnheiten derjenigen in der Steinzeit gegenübergestellt. Damals ass der Mensch glutenfrei, nahm mehr Omega-3-Fettsäuren, mehr Kalium, Zink sowie Vitamin A, B1, B2 und C, viel mehr Ballaststoffe und dafür weniger Natrium und Kohlehydrate zu sich. Dr. Fouradoulas hat jedoch nicht zur Rückkehr in die Steinzeit geraten, sondern angeregt, einzelne Ernährungsge- STRESS UND ERNÄHRUNG KÖNNEN PSORIASIS BEEINFLUSSEN | 27 NEWS wohnheiten zu überdenken und allenfalls zu ändern. Die ideale Ernährungsform ist individuell und abhängig von Lebensstil und ­Alter. Jeder Mensch hat einen individuellen Stoffwechsel und reagiert nicht identisch auf die selben Nahrungsmittel. Damit der Einfluss einer Ernährungsumstellung festgestellt werden kann, sollte eine Ernährungsänderung während einem Zeitraum von vier bis acht Wochen konsequent umgesetzt werden. So lange braucht zum Beispiel die Darmflora, bis sie sich angepasst hat. Zu den wichtigsten Empfehlungen, die Dr. Fouradoulas abgegeben hat, gehören folgende: • Mindestens fünf Portionen Früchte und Gemüse pro Tag. • Prüfen, ob der Verzicht auf Gluten eine Verbesserung bringt (auch ohne nachweisbare Zöliakie kann eine Glutensensitivität vorliegen). • Eine Ernährung mit weniger, vor ­allem raffinierten, Kohlehydraten (Zucker, Reis, etc.) kann einen entzündungshemmenden Effekt haben. • Vermehrte Einnahme von Omega3-Fettsäuren, wie im fettreichen Seefisch, (eventuell auch durch die Einnahme von Kapseln). Diese Fettsäuren haben eine Signalfunktion im Körper und einen für die Psoriasis positiven Effekt auf die Entzündungsbotenstoffe. Es geht darum, ein HS | 1/2016 günstiges Verhältnis von Omega-3zu Omega-6-Fettsäuren herzustellen. • Vermeiden von Übergewicht, Rauchen und Alkohol. Setzen Sie sich mit Ihren Lebensund Ernährungsgewohnheiten aus­ einander! Psoriasis ist eine chronisch entzündliche Autoimmunerkrankung mit einer multifaktoriellen Entstehung. Neben der genetischen Grundlage bestimmen mehrere Faktoren, ob eine Psoriasis ausbricht und wie sie verläuft. Auf diese Faktoren und den chronischen Entzündungsprozess im Körper können Psoriasis-Betroffene nicht nur mit Medikamenten Einfluss nehmen, sondern auch durch eine Änderung der individuellen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Dies verlangt eine gewisse Achtsamkeit sich selber gegenüber, die sich nicht nur auf die Psoriasis positiv auswirken kann, sondern auch auf das bei Psoriasis vorhandene, erhöhte Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 und Herzkreislaufkrankheiten. Mit seinen Ausführungen hat Dr. Fouradoulas dazu ermutigt, diesen Schritt zu unternehmen. Dr. Marc Fouradoulas ist Oberarzt der Abteilung Psychosomatik im Inselspital Bern. Die Psychosomatik beschäftigt sich mit der Wechselwirkung zwischen Geist und Körper, und dabei unter anderem auch mit Stressfolgeerkrankungen. 28 | STRESS UND ERNÄHRUNG KÖNNEN PSORIASIS BEEINFLUSSEN HS | 1/2016 NEWS Aktivitäten der SPVG zum Welt-Psoriasis-Tag – Der WPD in Genf Psoriasis-Patienten werden noch zu oft geächtet Der nachfolgende Zeitungsausschnitt stammt von Stephanie Gardier und wurde erstmals am 31. Oktober 2015 in Le Matin Dimanche veröffentlicht. Der Abdruck in der Hautsache erfolgt mit freund­ licher Genehmigung von Le Matin Dimanche und planète santé. STEPHANIE GARDIER | Die nicht ansteckende Krankheit Psoriasis zu entstigmatisieren war das Ziel einer Informationskampagne der Schweizerischen Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft an einem Aktivitätsabend in Genf. Denn viele Patienten sind das Opfer von Unwissenheit. Bei der Arbeit, beim Sport, im Zug oder Bus: Wer hat nicht schon auf einer Hand, Schulter oder Wade diese roten Flecken mit den hellen Hautschuppen bemerkt, die charakteristisch für Psoriasis sind und von denen sich noch zu oft der Blick abwendet. Mangels Information ist diese Krankheit immer noch schlecht bekannt in der Öffentlichkeit, die oft übertrieben darauf regiert. Diese Reaktionen verletzen viele Betroffene. Gemäss einer vor kurzem durchgeführten Meinungsumfrage enthüllten 40 Prozent der von Psoriasis Betroffenen, dass sie wegen ihrer Krankheit schon Opfer von Diskriminierung am Arbeitsplatz waren. Und mehr als 10 Prozent erlebten schon ablehnende Reaktion von ihnen nahestehenden Personen. Unfreundliche Kommentare und das Vermeiden jeg­licher körperlicher Kontakte waren die häufigsten Schikanen. In solchen Situation zögerte die Hälfte der Befragten nicht, über ihre Krankheit zu sprechen, um Missverständnisse auszuräumen; mehr als ein Drittel aber tendierte darauf, sich zurückzuziehen. «Das ist eine sehr schwere seelische Last. Man muss sehr darauf achten, sich gut zu bedecken, damit die anderen nicht zurückschrecken; und für die Personen, die im Gesicht oder an den Nägeln betroffen sind, ist es noch schwieriger», meint Liliane, eine Genferin, die DER WPD IN GENF | 29 NEWS seit mehr als fünfzig Jahren mit Psoriasis lebt. Schamgefühl Sich verstecken, die Krankheit mit Scham ertragen und insbesondere nicht darüber sprechen: All dies trägt zur Isolation der Patienten bei. Eine Stigmatisierung, die im Mai 2014 durch die Weltgesundheitsorganisation angeprangert wurde. Auf dieses Thema wies auch der WeltPsoriasis-Tag hin, der am 29. Oktober zum zwölften Mal stattfand. Um diese Krankheit zu entstigmatisieren und den Patienten zu helfen, sich aus der Isola­ tion zu befreien, wurde eine ganze Palette von Medien wie Facebook, Twitter, Filme, Fotos und sogar ein Videospiel benutzt. So konnte man unter dem Hashtag #DécrouvezLePsoriasis” den Slogan lesen: «Meine Freundin ist ansteckend…», unter dem in kleinerer Schrift stand, «… mit ihrer Kreativität, nicht mit ihrer Psoriasis». Das Bild der beiden Freundinnen, die sich an ihren Schultern halten, erinnert daran, dass man beim Kontakt mit einer Patientin nichts riskiert. »Die Psoriasis ist eine entzündliche Auto-Immun-Erkrankung», erklärte Prof. Wolf-Henning Boehncke, Chef Dermatologie am Universitätsspital Genf. «Man weiss, dass sie eine genetische Grundlage hat und dass auch viele Umweltfaktoren mitspielen. Aber sie ist 30 | DER WPD IN GENF HS | 1/2016 auf jeden Fall nicht ansteckend, und das kann man nicht oft genug wiederholen.» Ein anderes Instrument, das von der SPVG vorgestellt wurde, war das Videospiel «Under Calypso». Dieses pädagogische Spiel erlaubt es, mit verschiedenen Situationen des Alltags konfrontiert zu werden: vom Termin beim Coiffeur bis zum Besuch einer Person, die unangemeldet vorbeikommt. «Die künstliche Intelligenz passt sich den Äusserungen des Spielers an, und je positiver die Person eingestellt ist, desto positiver ist auch das Feedback», äusserte sich Deise Mikhail, Gründer der Firma Human Games, die das Spiel entwickelt hat. «Es ist eine Möglichkeit, am Vertrauen in sich selber und in die anderen zu arbeiten.» Das Spiel ist auf verschiedenen Geräten erhältlich, unter anderem mit der Oculus-Brille, die eine virtuelle Welt simuliert. «Under Calypso» erlaubt es auch jedermann, in die Haut einer von Psoriasis betroffenen Person zu schlüpfen. «Es ist fundamental, dass sich die Meinung der Gesellschaft über diese Krankheit ändert. Wir hoffen, dass dieser Ansatz etwas dazu beiträgt», meinte Deise Mikhail abschliessend. (Le matin) HS | 1/2016 NEWS Aktivitäten der SPVG zum Welt-Psoriasis-Tag Hautpflegekurse in Apotheken Spezialisierte und ausgewählte Hautapotheken haben gemeinsam mit der SPVG rund um den Welt-Psoriasis-Tag Beratungswochen und Hautpflegekurse angeboten. An den Hautpflegekursen gaben Apothekerinnen und Apotheker aktuelles und wertvolles Wissen rund um die Hautpflege weiter. Die Haut ist unser grösstes Organ und macht eine Fläche von rund zwei Quadratmetern aus. Unsere Haut will gepflegt werden – und für Menschen mit Psoriasis gilt dies ganz besonders! Da ist es sinnvoll, sich immer wieder über die eigene Hautpflege Gedanken zu machen. Eine gute Gelegenheit hierzu boten die Hautpflegekurse, die die SPVG zusammen mit medinform GmbH und den ­sogenannten Hautapotheken in Basel, Gossau, Niderlenz und Zürich durchführte. An diesen Kursen informierten speziell von medinform GmbH ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker über die verschiedenen Hautbedürfnisse und darüber, wie die verschiedenen Wirkstoffe in den Pflegeprodukten wirken. Die Fachleute vermittelten aber nicht nur Wissen, sondern schufen auch die Möglichkeit, verschiedene Pflegeprodukte mit den zuvor vorgestellten Wirkstoffen auf der eigenen Haut auszuprobieren. Hautpflegekurs in Basel Herr Matthias Hochreuter, Fachapotheker FPH in Offizinpharmazie, und Frau Dominique Jurado, Apothekerin, von der Sonnen-Apotheke Hochreuter AG in Basel, luden zusammen mit Martha Bürgler-Adler, Regionalleiterin SPVG der Regionalgruppe Psoriasis Nordwestschweiz, zu diesem Anlass ein. Herr Hochreuter und Frau Jurado zeigten den knapp zehn interessierten Anwesenden zuerst, wie das Organ Haut aufgebaut ist und welche Substanzen welche Wirkungen haben. Die Referenten erklärten anhand von Beispielen, dass bereits die Grundlage eines Pflegeproduktes eine ausgeprägte Eigenwirkung hat. Das heisst, bereits beim Entscheid, ob man eine Salbe oder eine Crème aufträgt, sind die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben zu berücksichtigen. Denn bei den Hautpflegeprodukten kommt es vor allem darauf an, dass sie regelmässig, mindestens einmal pro Tag, angewendet wer- HAUTPFLEGEKURSE IN APOTHEKEN | 31 NEWS HS | 1/2016 Bild: Christa Inglin pflegekurs thematisiert und ein paar allgemein Tipps für eine gesunde Haut abgegeben. Hautpflegekurs in Gossau Dominique Jurado, Apothekerin, und ­Matthias Hochreuter, Fachapotheker FPH in Offizin­pharmazie. den. Es ist deshalb wichtig, dass nicht nur der Wirkstoff der richtige ist, sondern dass das Produkt auch aufgrund seiner Rezeptur und dem Gefühl oder dem Geruch, das es auf der Haut hinterlässt, gerne und regelmässig aufgetragen wird. Bei den vorgestellten Substanzen reichte die Palette von Glycerin (befeuchtend), über Mandelöl (reizlindernd und schützend) bis zur Salicylsäure (hornhautauflösend), um nur ein einige davon aufzuzählen. Die Anwesenden bekamen die Gelegenheit, alle vorgestellten Substanzen in verschiedenen galenischen Formen selber zu testen. Auch Konservierungsstoffe wurden am Haut- In Gossau nahmen 13 Personen, Psoriasis-Betroffene und -Angehörige, am Hautpflegekurs in der Apotheke in Gossau teil. Frau Claudia Meier-Uffer, Apothekerin ETH/FPH und Frau Ursina Ludwig, Apothekerin ETH, informierten kurzweilig und abwechslungsreich. Auch in Gossau wurde dem Thema «Wirkstoffe in Hautpflegeprodukten» viel Zeit eingeräumt. Conny Loritz, Regionalgruppenleiterin Psoriasis Ostschweiz, schätzte besonders auch den zweiten Teil des Kurses: «Im praktischen Teil wurde untereinander rege diskutiert und ausgetauscht, die Produkte wurden an Ort und Stelle getestet, es wurde gesalbt, gecrèmt und an den Tuben geschnuppert! Es stimmt schon: Auch wenn Parfum in den für uns bestimmten Produkten nichts zu suchen hat – wenn eine Salbe ‹stinkt›, wird sie nicht benutzt!» Und ihr abschliessendes Urteil über den Hautpflegekurs: «Der Abend ging leider im ‹Nu› vorbei.» 32 | HAUTPFLEGEKURSE IN APOTHEKEN HS | 1/2016 NEWS Leserbriefe «Behandlung von Vitiligo – Interview mit Prof. Braathen» – Hautsache 3/2015 Ich möchte Ihnen sehr erfreut über einen Erfolg in der Behandlung von Vitiligo bei meiner Tochter berichten. Seit mehr als sieben oder acht Jahren leidet meine Tochter an mehreren Stellen an Vitiligo. Angefangen hat es im Alter von rund viereinhalb bis fünf Jahren, heute ist sie zwölf. Alles habe ich versucht, bei den unterschiedlichsten Ärzten war ich mit ihr. Vom Hausarzt über den Hautarzt bis zum Akupunkteur. Wir haben es mit Bioresonanz, chinesischer Medizin, Geistheiler, etc. probiert. Ich persönlich als Mutter habe sehr gelitten, weil die Vitiligo sehr schnell vorangeschritten ist, vor allem auch im Gesicht. Da meine Tochter einen sehr dunklen Hautteint hat, sah man die weissen Flecken vor allem und, je länger je mehr, viel stärker auch im Gesicht (Augenlider, Lippenfalten links und rechts sowie am Kinn). Meine Tochter konnte am Anfang noch relativ gut damit umgehen. Aber auch sie kam immer mehr zur Erkenntnis, dass es mit den hellen Flecken im Gesicht halt auch sehr schwer ist, mit der Erkrankung umgehen zu können, ausser man würde langsam damit beginnen, die Flecken mit der Camouflage abzudecken. Die Stellen im Gesicht waren nicht die einzigen weissen Flecken bei meiner Tochter. Begonnen hatte es an den Händen und an den Knien. Hinzu kamen die Zehen, Knöchel und auch ziemlich rasant ging es an den Ellbogen los. Ansonsten nirgendwo, weder am Rücken noch am Bauch. Dann las ich in der Hautsache 3/2015 das Interview mit Prof. Dr. med. Lasse Braathen, woraufhin ich dann eines Tages einen Termin mit ihm vereinbarte und ihm meine Tochter vorstellte. Er verschrieb ihr zwei verschiedene Crèmen (eine separate für das Gesicht, die andere für den Körper). Die Crème für das Gesicht muss sie morgens und abends auftragen, die andere am Körper zweimal pro Woche. Ausserdem habe ich auf Anraten von Prof. Dr. med. Braathen ein Lichttherapie-Gerät angeschafft, mit welchem meine Tochter nun mehr als 30 Lichttherapie-Sitzungen zuhause absolviert hat. Das unglaublich Schöne begann im Juni 2015, nachdem wir wohl im April zuvor bei Prof. Dr. Braathen waren. Am Kinn meiner Tochter bildeten sich plötzlich wieder braune Pünktchen, welche sich zusammenschlossen, sodass der weisse LESERBRIEFE | 33 NEWS Fleck an dieser Stelle innert Monaten nun langsam kleiner wurde. Der Fleck ist noch nicht ganz weg, jedoch nur sichtbar, wenn meine Tochter den Kopf nach hinten legt. Auch die Augenlider sind wieder brauner geworden, die Flecken am Knie sind kleiner, auch am Ellbogen. An den Händen konnte ich noch keine grosse Veränderung feststellen. Prof. Braathen hat aber bereits am Anfang schon gesagt, dass es an den Händen sehr schwierig sei zu repigmentieren. Wir sind zurzeit überglücklich, dass wir damals einen Termin mit Prof. Dr. Braathen vereinbart haben und er ihr wohl die richtige Therapie verschrieben hat. Natürlich können und werden wohl die Crèmen nicht bei jedem Patienten eine Wirkung zeigen, leider, aber einen Versuch ist es sicher wert. Ich wünsche es allen, dass sie damit Erfolg haben können, denn Personen mit Vitiligo sind wirklich einer grossen psychischen Belastung ausgesetzt, auch die Angehörigen. Ich hoffe, es bleibt bei meiner Tochter bei diesem Erfolg und es kommt zu keinem Rückfall. Wir müssen nun für uns die geeignete Form finden, diesen Erfolg zu halten. Vielleicht gibt mein Bericht dem einen oder anderen Vitiligo-Patienten ein wenig Hoffnung und den Anstoss, nichts unversucht zu lassen, den geeigneten Arzt und die geeignete Therapieform zu finden. Ich wünsche es allen. Esther Rölli, Langnau bei Reiden 34 | LESERBRIEFE HS | 1/2016 Nachtrag der Redaktion Frau Rölli schrieb der Hautsache im Dezember, dass sich die weissen Stellen im Gesicht ihrer Tochter nicht ganz schliessen würden. Am 9. Dezember 2015 sei ihre Tochter an einer Kontroll-Untersuchung bei Prof. Braathen gewesen. Ob die Winter-Jahreszeit die Repigmentierung negativ beeinflusse, sei unklar. Gemeinsam hätten sie beschlossen, die Lichttherapie wie bis anhin fortzuführen, da die angewendete Crème allein nicht genüge. Der weitere Verlauf der Therapie werde genau beobachtet. Die Redaktion wünscht der Familie Rölli guten Therapieerfolg! Stellungnahme zum Beitrag «Klima­ therapie der Psoriasis», Hautsache 5/2015 Zum Artikel «Klimatherapie der Psoriasis im Hochgebirge und im Meeresklima» von HS | 5/2015, S. 13, möchte ich gerne eine Stellungnahme abgeben: Das Tote Meer befindet sich zwischen Israel und Jordanien; 1981 war es 70 km lang und 18 km breit. Um 1900 lag der Wasserspiegel bei –392 m; um 2000 bei –413 m und da sich der Wasserspiegel im Nordbecken jedes Jahr um einen Meter senkt, liegt er heutzutage bei –428 m. Die chemische Analyse des Wassers des Toten Meeres in der unmittelbaren Nähe des Strandes des alten Solariums von HS | 1/2016 NEWS 1981 verdanke ich Prof. Ebstein vom Zentrallabor der Toten-Meer-Werke. Tabelle I Spezifisches Gewicht Magnesiumchlorid Kalziumchlorid Natriumchlorid Kaliumchlorid Brom Kalziumsulfat 1,285 280 gr/l 80 gr/l 25 gr/l 23 gr/l 8,3 gr/l 0,1 gr/l Das spezifische Gewicht liegt bei 1,285 was zur Folge hat, dass man regelrecht im Wasser schwebt, insbesondere der Kopf und die Beine. Diese beinahe Gewichtslosigkeit bewirkt hauptsächlich eine Entspannung der Bandscheiben und Gelenkspalten, wodurch nach 2- bis 3-stündigen, selbstverständlich mit Unterbrechung, durchgeführten Bädern de facto eine Verlängerung der Körperlänge um 1½ bis 2cm entsteht. Diese Messungen habe ich zwischen 1981 und 1982 durchgeführt. Dadurch kommt es bereits nach einigen Tagen zu verbesserten, vor allem schmerzfreieren Bewegungen, sodass nach etwa 2½ bis 3 Wochen die absolute Mehrheit der Rheumatiker, Psoriatiker mit Osteoarthritis und Betroffene mit Morbus Bechterew, Morbus Scheuermann ihre Medikamente reduzieren, ja weitgehend absetzen konnten. Patienten, die sich zweimal im Jahr Aufenthalte am Toten Meer erlauben konn- ten, kamen Anfang April sowie Anfang Oktober für drei Wochen, sodass sie weitgehend schmerz- und medikamentenfrei waren. Die allerbeste Anti-Rheuma-Behandlung findet im All statt. «Die US-Austronautin Nancy Currie ist bei ihrem Raumflug mit der Raumfähre Discovery über sich hinausgewachsen. Aufgrund der Schwerelosigkeit streckte sich Ihr Rückgrat um 5 cm – die Astronautin hatte im All eine Größe von 155 cm. Wenige Tage nach der Landung ging der Streckungseffekt wieder verloren» (dpa). Was die Haut betrifft, reicht bereits ein Blick auf die Tabelle, um die Wichtigkeit, insbesondere bei Psoriatikern, mindestens drei mal täglich à 10 Minuten im Toten Meer zu baden, aufzuzeigen. Dies bewirkt eine Aufquellung der oberen Hautschicht, das Kochsalz (2,5 Prozent) entschuppt und das vorhandene Bitumen steigert die Wirkung durch die photosensibilisierenden Eigenschaften von UVB. Man kann von einer Behandlung nach Goeckerman in Natura sprechen. Obwohl ich bereits seit über 35 Jahren mehrmals in Fachzeitschriften und Vorträgen gegen die Behauptung, dass das Baden im Toten Meer kaum positive Heilwirkung auf Psoriasis hat (die nirgenwo fundiert untermauert wird), ankämpfe, ist diese Meinung leider nach wie vor aktuell. Sie stammt von Derma- LESERBRIEFE | 35 NEWS HS | 1/2016 Tabelle II Monate 1 Grad C um 12 Uhr im Schatten 14 16 22 25 29 35 39 41 36 28 25 16 Grad C um 12 Uhr in der Sonne 20 23 29 33 38 46 56 60 47 36 33 22 2 3 4 tologen, die längst in Ruhestand sind, die ab Ende der 70er bis in die 90er Jahre alles taten, um die ausgesprochen gute Wirksamkeit der Heilbehandlung am Toten Meer in Frage zu stellen. Zu UV-Strahlen: Von Mitte April bis Mitte Oktober herrschen am Toten Meer stabile meteorologische Faktoren und die UVA-, und UVB-Zusammensetzung ist weitgehend identisch. 330 Tage im Jahr scheint die Sonne am Toten Meer, in den kältesten Monaten Dezember und Januar beträgt die Temperatur immer noch 20° C. Im Sommer steigt sie bis 60° C Diese Werte wurden 1981 in laufenden Temperaturmessungen von mir bzw. meinen Angestellten erzielt. Es sind die Maximalwerte des jeweiligen Monats. Eine Therapie bei Psoriasis ist keinesfalls ganzjährig wirksam. Bei Psoriasis vulgaris-Betroffenen mit Fotohauttyp I+II empfehle ich den Aufenthalt am Toten Meer von Ende März bis höchstens anfang November. Bei Fotohauttyp III erst 36 | LESERBRIEFE 5 6 7 8 9 10 11 12 ab Ende April bis Mitte Oktober. Bei Psoriasis atropatica bzw. bei Rheumatikern von März bis Anfang Juni und erneut von Anfang September bis Mitte November aus dem einfachen Grund: In den heissen Monaten kann nur nachts oder morgens bis ca. 9.00 Uhr gebadet werden. Vitiligopatienten, empfehle ich einen Aufenthalt ähnlich wie bei Psoriasis vulgaris Hauttyp I-II. Ein Erfolg hängt immer von der individuellen Indikation (Diagnose) und dem Wissen ab, wann und wie lange ich anreisen muss. Das Tote Meer und die Sonne sind wirksame Medikamente, die selbstverständlich auch Nebenwirkungen aufweisen können. Nur der, der weiss, wie man damit umgeht, wird einen nebenwirkungsfreien Erfolg erzielen. Dr. med. R. Shimshoni, Ernährungsmediziner der DGEM/DAEM, Allergologie, Neuraltherapie, Naturheilverfahren, FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Kastl/ Pattershofen, Deutschland 15.11.2 PR_Hautsache_116x170_sw_15.11.2 PR_MBS_Hautsache_116x170 23.11.15 12:49 Seit Anzeige NATÜRLICHE HAUTPFLEGE VOM TOTEN MEER MINERAL BEAUTY SYSTEM ist die erste NaturKosmetiklinie der Welt, welche die Mineralien des Toten Meeres mit Vitamin E und Provitamin B5 kombiniert. Diese hochwertigen Produkte enthalten überdies Aloe Vera, Jojoba sowie in der auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmten Gesichtspflegelinie einen Sonnenschutz. Sie werden vor Ort am Toten Meer produziert und abgepackt, um die höchste Qualität zu gewährleisten. Ihre Produktion erfüllt das international anerkannte Qualitätslabel ISO-Norm 9001. Durch die Formulierung der Produkte ohne Alkohol, ohne Parfum und ohne tierische Liposomen ist diese Pflegelinie vielseitig anwendbar: Sowohl für die normale, gesunde als auch für sensible, für allergisch reagierende oder gar für die von Hautkrankheiten betroffene Haut jeden Alters. Die Linie ist pH-neutral, alkalifrei und wurde ohne Tierversuche entwickelt. Sie eignet sich hervorragend für die sanfte Reinigung & Pflege unserer Haut und hilft, Irritationen zu lindern, die Haut zu regenerieren und sie in ihrer natürlichen Funktion zu unterstützen. Da auf die üblichen Ballaststoffe als Trägersubstanz verzichtet werden kann, ist sie zudem schnell und leicht einziehend – sie schmiert nicht – und dadurch erst noch sparsamer in der Anwendung. Durch den Verzicht auf Hochglanzwerbung und durch schlanke Vertriebsformen sind diese Produkte preislich äusserst attraktiv. Mineral Beauty System besteht aus über 75 verschiedenen Artikeln für die Gesichts-, Körper-, Sonnen- und Haarpflege: Fettfreie Crèmen, hervorragende Masken, Naturseifen, Reinigungsartikel, Bade- & Duschprodukte, Shampoos, Salz und Schlamm, etc. Wertvolle Aloe Vera- / Aloe Ferox-Produkte (Gel & Saft) sowie das dermatologische antiallergene Camouflage Make-up und der Kompaktpuder von Coverderm runden das Sortiment ab. Durch die Varietät der zahlreichen Pflegeartikel werden diese Produkte sowohl den Ansprüchen der empfindlichen Säuglingshaut bis hin zu reifer Haut vollauf gerecht. Kurz, eine Rundum-Körperpflegelinie für alle, die Wert auf eine möglichst schonende, naturnahe, reizarme, aber sehr wirksame Pflege legen. Unverbindliche umfassende Beratung über die Hautpflege mit Produkten des Toten Meeres und detaillierte Unterlagen erhält man kostenlos bei: ESTA Trading GmbH I Sonnmattstrasse 4 I CH-4103 Bottmingen T 061 421 30 44 I F 061 421 30 53 I [email protected] I www.esta-trading.ch NEWS HS | 1/2016 Sponsoren ABBVIE AG Neuhofstrasse 23, 6341 Baar CELGENE GMBH Bändliweg 20, Postfach, 8048 Zürich JANSSEN-CILAG AG Gubelstrasse 34, 6300 Zug LEO PHARMA Eichwatt 5, 8105 Regensdorf NOVARTIS PHARMA SCHWEIZ AG Suurstoffi 14, Postfach, 6343 Rotkreuz PFIZER AG Schärenmoosstrasse 99, 8052 Zürich Eventsponsor: SPEZIALAPOTHEKE MEDISERVICE AG Ausserfeldweg 1, 4528 Zuchwil 38 | SPONSOREN Wir sind die Regionalgruppe Ostschweiz der SPVG SCHWEIZERISCHE PSORIASIS UND VITILIGO GESELLSCHAFT UNSERE NÄCHSTEN TREFFEN Montag, 1. Februar 2016 Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB Montag, 7. März 2016 Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB Mittwoch, 1. Juni 2016 Sommerfest (Ort noch nicht bekannt) Montag, 22. August 2016 Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB Montag, 26. September 2016 Rosenbergsaal, Migros-Restaurant im HB Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen! Informationen und Anmeldung: Conny Loritz, Telefon 071 722 72 48 [email protected] Wir freuen uns auf viele spannende Gespräche und gemütliche Stunden! Scheibenstrasse 20, Postfach 1 3000 Bern 22 T 031 359 90 99, F 031 359 90 98 [email protected], www.spvg.ch REGIONAL PSORIASIS-REGIONALGRUPPE NORD-WEST-SCHWEIZ Bitte merken Sie sich im 2016 schon einmal folgende Daten vor: • Dienstag, 12. April, um 19 Uhr im Solebad Sole uno in Rheinfelden (Gemütliches Zusammensein und, wer möchte, vorher gemeinsames Bad im «­ Toten Meer») • Donnerstag, 18. August 2016, Höck • Anlass zum Welt-Psoriasis-Tag (separater Hinweis folgt) • Freitag, 9. Dezember 2016, Weihnachts-Treffen Weitere Informationen folgen. Wir freuen uns auf wertvolle Begegnungen. Herzlich, Martha Bürgler und Andrea Weber GROUPE PSORIASIS ET VITILIGO GENÈVE Nous sommes un groupe de personnes atteintes de psoriasis ou de vitiligo qui se réunissent pour échanger nos expériences et conseils au cours de discussions amicales. RÉUNIONS 2016 Jeudi 4 février, 19 h 00 Jeudi 7 avril, 19 h 00 Jeudi 2 juin, 19 h 00 Jeudi 6 octobre, 19 h 00 Jeudi 1er décembre, 19 h 00 Maison des Associations, salle Albert Jacquard à 19h00, Rue des Savoises 15, 1205 Genève. Nous nous réjouissons de vous revoir ou de faire votre connaissance à nos réunions. Adelheid Witzeling, 022 794 28 90, [email protected] 40 | NACHRICHTEN HS | 1/2016 HS | 1/2016 REGIONAL PSORIASIS REGIONALGRUPPEN AARGAU vakant NORDWESTSCHWEIZ Martha Bürgler-Alder, Bahnhofstrasse 110, 4313 Möhlin Telefon 061 851 42 04, [email protected] oder Andrea Weber-Meyer, Liestalerstrasse 4, 4415 Lausen, [email protected] OSTSCHWEIZ Conny Loritz, Telefon 071 722 72 48, [email protected] Annelies Barraz LAUSANNE Catherine Guidi, Telefon 079 581 42 05, [email protected] ZÜRICH Friederike Erhorn, Telefon 044 586 83 50, [email protected] TESSIN vakant VITILIGO GENF Adelheid Witzeling, Telefon 022 794 28 90, [email protected] NORDWESTSCHWEIZ Ruth Aeschlimann, Liestalerstrasse 42, 4411 Seltisberg, Telefon 061 911 97 21, Fax 061 913 00 25, [email protected] INNERSCHWEIZ/BERN Simone Bühler, Telefon 033 251 06 85, [email protected] LAUSANNE Ruby Sudan, Chemin Entre-bois 26, 1018 Lausanne, Telefon 021 646 82 74 (Montags erreichbar) GENF vakant ZÜRICH vakant Koordination Westschweiz Psoriasis und Vitiligo: Adelheid Witzeling, Telefon 022 794 28 90, [email protected] ADRESSEN | 41 IMPRESSUM Mitglieder- und Fachzeitschrift der Schweizerischen Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft (SPVG) Französische Ausgabe: La peau surtout Nr. 01/2016, Januar/Februar 2016 Erscheint sechsmal jährlich. Auflage: 2000 (franz. 550) Exemplare Das Abonnement der Zeitschrift ist für Mitglieder der SPVG gratis. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 22. Januar 2016 Redaktion – [email protected] Lic. iur. Christa Inglin, Dachsmattstrasse 7, 4416 Bubendorf Layout/Druckvorstufe/Produktion Appenzeller Druckerei AG Monika Fritsche, Engelgasse 3, 9050 Appenzell Telefon 071 788 30 02, Fax 071 788 30 13 [email protected] Projektleitung und Firmenbetreuung SPVG Sabina Seiler, [email protected] Inseratepreise Inserate nur in Hautsache: 1/1 Seite CHF 600.– 1/2 Seite CHF 350.– 1/4 Seite CHF 200.– Mehrwertsteuerfrei. Umschlagseiten 4-farbig: CHF 200.– Aufpreis für 1/1-Seite. Aufpreis für kleinere Inserate anteilmässig. Inserate in beiden Ausgaben: 20 % Zuschlag auf obige Preise. Inserate nur in La peau surtout: 50 % Rabatt. Druckfertige elektron. Datenlieferungen. Zusätzliche Bearbeitungen werden separat verrechnet. Nichtkommerzielle Kleininserate von Mitgliedern sind gratis. Spendenkonto: 80-65550-3 HS | 1/2016 Sekretariat SPVG Scheibenstrasse 20 Postfach 1, 3000 Bern 22 Telefon 031 359 90 99, Fax 031 359 90 98 [email protected] Telefonzeiten Sekretariat und Beratung: Mo 13.30–16.30 Uhr Do 13.30–16.30 Uhr Sekretariat: Philipp Krähenmann SPVG-Website: www.spvg.ch Die SPVG ist Mitglied der Europäischen Patientenvereinigung der Psoriasis-Organisationen (EUROPSO), der Internationalen Föderation der Psoriasis-Vereinigungen (IFPA) und des International Psoriasis Networks. Der Vorstand der SPVG Laurent Häusermann (Präsident), Widnau SG Philipp Krähenmann, Schwarzenburg BE Edgar Koller, Mosnang SG Dr. phil. Nina Ehrlich, Burgdorf BE Liliane Trepper, Genf Prof. Dr. med. Nikhil Yawalkar Hans Gubler (Gast, Tessin) Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. med. Boehncke W.H., Genf Prof. Dr. med. Braathen Lasse Roger, Ittigen Dr. med. Conrad Curdin, Lausanne Dr. med. Dommann Stefan, Feldmeilen Prof. Dr. med. French Lars E., Zürich Dr. med. Gilardi Stefano, Locarno Prof. Dr. med. Gilliet Michel, Lausanne Prof. Dr. med. Dr. phil. Haase Ingo, Zürich Prof. Dr. med. Hohl Daniel, Lausanne Dr. med. Ingold-Oertle Rolf, Altstätten Prof. Dr. med. Itin Peter, Basel Frau Dr. med. Kalbacher Brigitte, St.Gallen PD Dr. med. Möller Burkhard, Bern Dr. med. Müller Bruno, Bern PD Dr. med. Müller Marcel Lucas, Wil SG Dr. med. Navarini Alexander, Zürich Mitgliederbeiträge Einzelmitglieder CHF80.– Stud./Lehrl. (Ausweiskopie) CHF 40.– Ärzte-/Apothekermitglieder CHF150.– Firmenmitglieder mind. CHF 500.– Sponsoren mind. CHF 5000.– Die in Hautsache erscheinenden Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Eine auch auszugsweise Verwertung ohne Einwilligung der Herausgeberin ist unzulässig. Kloril P®bei Nagelpsoriasis NEU Hilfe durch neuartige Kombination von Kieselsäure, Schwefelverbindungen und Hydrolack-Komplex Kloril P® Nagellack enthält 3 Wirkstoffe, die den Nagelaufbau gezielt fördern. Aus der Natur liefert der Extrakt des Schachtelhalms organisches Silizium (Kieselsäure), das den Nagel mineralisiert, kräftigt und aufbaut. Methylsulfonylmethan ist eine natürliche Form des Schwefels. Die Nägel brauchen Schwefel, um die Härte und zugleich die Elastizität der Nagelsubstanz Keratin zu erhalten. Hydroxypropylchitosan bildet auf dem Nagel einen unsichtbaren Film, der an das Nagelkeratin bindet und dadurch den Transport der Wirkstoffe bis tief in den Nagel fördert. Es schützt den Nagel vor äusseren Einflüssen und verhindert, dass der Nagel Feuchtigkeit verliert und brüchig wird. WIRKSAMKEIT KLINISCH GETESTET* Eine Dauerbehandlung von 28 Patienten während 24 Wochen mit Kloril P ® Nagellack hat folgende Ergebnisse ergeben: • 72%ReduktionderTüpfel • 66%ReduktionderLeukonychia • 63%ReduktionderOnycholyse • 65%ReduktiondesNAPSI-Score * Klinische Studie zur Anwendung von Kloril P ®Nagellack bei 28 Personen mit Nagelpsoriasis: Cantoresi F et al. Improvement of psoriatic onychodystrophy by a water-soluble nail lacquer, JEADV 2009, 23, 832-834. Zusammenfassung der Studie auf Deutsch auf www.kloril.ch einsehbar. Kloril P® Nagellack (3,3 ml) erhalten Sie in Apotheken und Drogerien oder direkt unter www.kloril.ch Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. QualiDerm AG, 4102 Binningen Agenda 2016 Februar 1 Psori-Treff Regionalgruppe Ostschweiz 4 Gruppentreffen Psoriasis und Vitiligo Genf 18 Expertenchat März 7 Psori-Treff Regionalgruppe Ostschweiz Lead April 9 Regionalleiterinnen-Tagung mit Workshop, Bern 7 Gruppentreffen Psoriasis und Vitiligo Genf 12 Treffen Regionalgruppe Psoriasis Nordwestschweiz (Sole uno, Rheinfelden) 30 Mitgliederversammlung, Freiburg Mai 28 Walk & Talk Juni 1 Sommerfest Psori-Treff Regionalgruppe Ostschweiz 2 Gruppentreffen Psoriasis und Vitiligo Genf 25 World Vitiligo Day – Details folgen August 18 Regionalgruppe Psoriasis Nordwestschweiz, Höck 22 Psori-Treff Regionalgruppe Ostschweiz September 23 Walk & Talk, Zug 26 Psori-Treff Regionalgruppe Ostschweiz SCHWEIZERISCHE PSORIASIS UND VITILIGO GESELLSCHAFT SPVG, Postfach 1, 3000 Bern 22 Ich möchte Mitglied werden! Psoriasis Vitiligo Mitgliedschaft: CHF 80.– pro Jahr Studenten/Lehrlinge: CHF 40.– pro Jahr (Ausweiskopie) Ärzte-/Apotheker-Mitgliedschaft: CHF 150.– pro Jahr Firmenmitgliedschaft: CHF 500.– pro Jahr Name, Vorname Adresse Telefon Datum und Unterschrift