D-BAUG D. Stoffer Lineare Algebra und Numerische Mathematik WS 05/06 Musterlösung Serie 10 1. a) Es folgt aus der Definition der Matrixmultiplikation n d1 0 n n A =D = . 0 dn2 b) Es ist −1 −1 −1 −1 n −1 An = T DT n T DT · · · T DT T DT = T D T d1 0 T −1 . = T 0 dn2 c) Wir wenden (b) an. Dazu diagonalisieren wir A. Das char. Polynom ist (vergleiche Aufgabe 3, Serie 9) PA (λ) = λ2 − Spur(A)λ + det(A) = λ2 − 3λ + 2 = (λ − 1)(λ − 2), woraus die Eigenwerte λ1 = 1 und λ2 = 2 folgen. Die dazugehörigen Eigenvektoren sind (A − λ1 I2 )x = (A − I2 )x = 0 ⇒ x = (2, −1)> und (A − λ2 I2 )x = (A − 2I2 )x = 0 ⇒ x = (1, 2)> ; somit betrachten wir 1 0 D= , 0 2 T = 2 1 −1 2 , T −1 1 = det(T ) 2 −1 1 2 , mit det(T ) = 5. Nach (b) erhalten wir also 1 2 −1 2 1 1 0 n n −1 A = TD T = 1 2 0 2n 5 −1 2 n 1 2 + 4 2n+1 − 2 = . 5 2n+1 − 2 2n+2 + 1 2. a) Wir verwenden MATLAB: Bitte wenden! >> F=[0 1]; >> for k = 2:10, F(k+1) = F(k) + F(k-1); end, F F = 0 1 1 2 3 Fn+1 Fn+2 5 8 13 21 34 55 b) (i) x (n+1) = = Fn+1 Fn+1 + Fn 0 1 Fn = 1 1 Fn+1 | {z } =A = Ax (n) (ii) Wir diagonalisieren die Matrix A. Das char. Polynom ist PA (λ) = λ2 − λ − 1; es hat die Nullstellen (Eigenwerte von A) √ 1 λ1,2 = 1 ± 5 . 2 Der Eigenvektor zu λ1 ist (betrachte (A−λ1 I2 )x = 0) wegen dem Wurzelsatz von Vieta (λ1 + λ2 = 1, λ1 λ2 = −1): −λ1 1 −λ1 1 (E)1 −λ1 1 −→ = 1 1 − λ1 1 λ2 0 0 also x = (1, λ1 )> . Analog erhalten wir x = (1, λ2 )> als Eigenvektor zu λ2 . Also ist A = T DT −1 mit n λ1 0 1 1 D= ,T = , 0 λn2 λ1 λ2 1 λ2 −1 −1 , T = 1 det(T ) −λ1 √ det(T ) = λ2 − λ1 = − 5. Somit haben wir x(n) = T D n T −1 x(0) n 1 λ2 −1 0 1 1 λ1 0 = n 0 λ −λ 1 1 λ λ λ2 − λ 1 1 1 2 2 n 1 λn2 λ1 −1 = n+1 n+1 λ2 1 λ2 − λ 1 λ1 n n 1 λ2 − λ 1 = . n+1 n+1 λ2 − λ 1 λ2 − λ 1 Daher ist Fn gegeben durch 1+ λn − λn2 = Fn = 1 λ1 − λ 2 √ n √ n 5 − 1− 5 √ . 2n 5 Siehe nächstes Blatt! 3. a) Die Diagonalelemente von D sind die Eigenwerte von A: da A symmetrisch ist, hat A nur reelle Eigenwerte. Die Spalten der Matrix T sind die Eigenvektoren von A. Wir bestimmen die Eigenwerte. 5 2 − λ −1 6 6 6 1 5 2 − λ det(A − λI3 ) = − 6 6 6 2 2 2 −λ 6 6 6 5 2 2 1 −1 −λ 5 6 + 26 2 6 = − λ 6 2 2 −λ 6 6 6 −λ 6 6 6 2 2 −1 6 + 5 6 6 6 − λ 62 = −λ(λ − 1)2 ; daher hat A den einfachen Eigenwert λ1 = 0 und den doppelten Eigenwert λ2 = 1. Der Eigenraum zu λ1 ergibt sich aus Ax = 0: 5 −1 2 5 −1 2 5 −1 2 (E)1 (E)2 −1 5 2 −→ 0 24 12 −→ 0 2 1 , 2 2 2 0 12 6 0 0 0 woraus Eλ1 = span{(1, 1, −2)> } folgt. Für den Eigenraum zu λ2 ergibt sich (betrachte das Gleichungssystem (A − λ2 I3 )x = (A − I3 )x) = 0, oder einfacher 6(A − I3 )x = 0): −1 −1 2 −1 −1 2 (E)1 −1 −1 2 −→ 0 0 0 ; 2 2 −4 0 0 0 also Eλ2 = span{(2, 0, 1 )> , (−1, 1, 0)> }. Also ist mit 1 2 −1 1 T = 1 0 −2 1 0 T −1 AT = D, wobei D = diag(0, 1, 1). b) Beachte, dass die Eigenräume senkrecht aufeinander stehen: E λ1 ⊥ Eλ2 , aber die angegebenen Basisvektoren von Eλ2 bilden keine orthonormale Basis. Ein orthogonales T existiert aber, da A symmetrisch ist. Wir erhalten ein orthogonales T , indem wir den ersten Basisvektor von Eλ2 ersetzen durch die Summe der beiden Basisvektoren von Eλ2 , denn Eλ2 = span{(1, 1, 1 )> , (−1, 1, 0)> }; und diese Vektoren stehen senkrecht aufeinander. Wir müssen die Basisvektoren noch normieren und erhalten √ √ 1 √2 −√3 1 Te = √ 1 √2 3 6 2 0 −2 Bitte wenden! für die gewünschte Matrix, mit Te> Te = I3 und Te> ATe = diag(0, 1, 1). 4. Beh. Sei A eine schiefsymmetrische n × n-Matrix, n ≥ 2. a) Sei λ ein von Null verschiedener Eigenwert von A. Dann ist <(λ) = 0. b) Seien u 6= 0 und v 6= 0 beliebige Eigenvektoren zu den Eigenwerten λ und µ, λ 6= µ. Dann gilt v ⊥ w. c) Die Matrix In − A ist invertierbar. Die Matrix Q := (In − A)−1 (In + A) ist orthogonal. Bew. a) Seien u und v beliebige Eigenvektoren zu den beliebigen Eigenwerten λ und µ. Dann gilt λ(u, v) = λu> v = (λu)> v = −u> (Av) Av=µv = Au=λu = (Au)> v = u> A> v A> =−A=−A = −u> Av −u> (µv) = −u> µ v = −µ(u> v) = −µ(u, v) Es gilt also λ(u, v) = −µ(u, v), oder (λ + µ)(u, v) = 0. Setzen wir darin µ = λ und v = u 6= 0, so haben wir (λ + λ)(u, u) = 0; wegen (u, u) > 0 muss also λ = −λ sein, was nur möglich ist, wenn <λ = 0 ist. b) In a) haben wir (λ+µ)(u, v) = 0 gezeigt. Ist nun λ 6= µ, so ist λ+µ = λ−µ 6= 0, woraus (u, v) = 0 folgt. c) Da 1 gemäss a) kein Eigenwert von A ist, hat das System (A − In )x = 0 nur die triviale Lösung. Somit ist In − A invertierbar. (Aus dem selben Grund existiert auch (In + A)−1 ). Wir müssen zeigen, dass Q> Q = In ist. Wir haben > Q> Q = (In − A)−1 (In + A) (In − A)−1 (In + A) −1 = (In + A)> (In − A)> (In − A)−1 (In + A) = (In − A)(In + A)−1 (In − A)−1 (In + A) = (In − A)(In − A)−1 (In + A)−1 (In + A) = In | {z }| {z } =In =In Im letzten Schritt haben wir verwendet, dass die Matrizen (In + A)−1 und (In − A)−1 kommutieren, was wir noch beweisen müssen. Dazu genügt es zu zeigen, dass In + A und In − A kommutieren (denn wenn zwei invertierbare Matrizen A und B kommutieren, so kommutieren auch ihre Inverse: A−1 B −1 = (BA)−1 = (AB)−1 = B −1 A−1 ). Wir betrachten also (In + A)(In − A) − (In − A)(In + A) = In − A2 − In + A2 = 0; somit kommutieren In + A und In − A, und der Beweis ist fertig.