Pharma-News Journal für Neurologie Neurochirurgie und Psychiatrie 2005; 6 (1), 54-68 Homepage: www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Member of the www.kup.at/JNeurolNeurochirPsychiatr Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/Elsevier BIOBASE Krause & Pachernegg GmbH . VERLAG für MEDIZIN und WIRTSCHAFT . A-3003 Gablitz P. b . b . 02Z031117M, Verlagspostamt: 3002 Purkersdorf, Erscheinungsort: 3003 Gablitz; Preis: EUR 10,– Mitteilungen aus der Redaktion Abo-Aktion Wenn Sie Arzt sind, in Ausbildung zu einem ärztlichen Beruf, oder im Gesundheitsbereich tätig, haben Sie die Möglichkeit, die elektronische Ausgabe dieser Zeitschrift kostenlos zu beziehen. Die Lieferung umfasst 4–6 Ausgaben pro Jahr zzgl. allfälliger Sonderhefte. Das e-Journal steht als PDF-Datei (ca. 5–10 MB) zur Verfügung und ist auf den meisten der marktüblichen e-Book-Readern, Tablets sowie auf iPad funktionsfähig. 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Natriumvalproat (NaVPA), ein Standardantiepileptikum mit dem breitesten Wirkspektrum aller bisher bekannten Antiepileptika, gilt seit über 30 Jahren als bewährtes Mittel erster Wahl bei Epilepsie sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter und ist in Österreich seit Jahrzehnten in diversen CONVULEX®-Darreichungsformen im Einsatz. Die Erweiterung der CONVULEX®-Palette trug dem Bedarf an einer modernen Valproat-Retardform Rechnung, um so dem behandelnden Arzt die Auswahl der jeweils optimalen Darreichungsform für jeden einzelnen seiner mit VPA/NaVPA behandelten Patienten zu ermöglichen. ® CONVULEX 300 und 500 mgRetardtabletten CONVULEX® retard beruht auf einem in Österreich entwickelten, patentierten Produktionsverfahren. Die 54 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2005 neue Darreichungsform kombiniert die Vorteile einer verläßlichen Retardierung mit jenen der gezielten Freisetzung der Wirksubstanz größtenteils im Darm, um so die Magenverträglichkeit zu verbessern. Die teilbaren CONVULEX®-Retardtabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden und sind die derzeit kostengünstigsten NaVPA-Retardformen in Österreich. CONVULEX® Retardtabletten 300 und 500 mg – seit 2002 kassenfrei: • Eigene, patentierte österreichische Entwicklung • Gezielte Freisetzung im Darm • Nahrungsunabhängige Einnahme • Teilbare Tabletten • Günstiger im Preis ® CONVULEX 100 mg/ml-Injektionslösung (5 Ampullen à 5 ml zu je 500 mg NaVPA) Mit der CONVULEX 100 mg/ml-Injektionslösung ist erstmals in Österreich eine sofort gebrauchsfertige Darreichungsform von Valproat zur intravenösen Anwendung zugelassen. Die Ampullen sind für Fälle bestimmt, in denen eine orale Verabreichung von CONVULEX® nicht möglich oder geeignet ist. Sie bieten eine praktische, gut verträgliche Lösung sowohl für schnelle Aufdosierung und raschen Wirkungseintritt, z. B. bei akuten Anfällen oder Status epilepticus, als auch für die Umstellung einer bestehenden, (vorübergehend) oral nicht applizierbaren Valproat-Therapie, z. B. perioperativ oder zur Vorbeugung und Behandlung von Anfällen bei und nach neurochirurgischen Eingriffen. Die CONVULEX® 100 mg/ml-Injektionslösung kann sowohl unmittelbar und ohne Zeitverlust direkt (langsam) intravenös gespritzt als auch als Infusion mit NaCl, Glukose oder Ringerlaktat verabreicht werden. Die Ampullen sind ungekühlt haltbar. Eine Umstellung von/auf orale(n) CONVULEX®-Formen ist einfach durchführbar, weil sie dosisäquivalent von einem Tag auf den anderen erfolgen kann. CONVULEX® ist in folgenden galenischen Formen erhältlich: • Convulex® 300 mg/500 mg-Retardtabletten • Convulex® 150 mg/300 mg/500 mgKapseln • Convulex® 300 mg/ml-Tropfen • Convulex® 50 mg/ml-Sirup für Kinder • Convulex® 100 mg/ml-Injektionslösung Weitere Informationen: Gerot Pharmazeutika Dr. Jan Kostroun Med.-wiss. Abteilung Tel. 01/485 35 05-362 Fax 01/485 35 05-312 E-Mail: [email protected] J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2000 PHARMA-NEWS Für Sie zusammengefaßt: SPECIFIC FUNCTIONAL EFFECTS OF MEMANTINE TREATMENT IN PATIENTS WITH MODERATE TO SEVERE A LZHEIMERS’S DISEASES Doody R. et al. Dement Geriatr Cogn Disord 2004; 18: 227–32. Einleitung Eine Behandlung der AlzheimerKrankheit, die der funktionellen Verschlechterung entgegenwirkt, kann die Lebensqualität der Patienten wie auch deren Betreuer signifikant verbessern. Memantin, ein N-Methyl-D-Aspartat(NMDA-) Rezeptor-Antagonist, hemmt Methodik und Ergebnisse In zwei vorangegangenen Studien wurde durch die Memantin-Behandlung eine statistisch signifikante Verbesserung der funktionellen Alltagsaktivitäten bei Alzheimer-Patienten, gemessen am Alzheimer Disease Cooperative Study Activities of Daily Living Inventory modified for severe dementia (ADCS-ADL19), dem Functional Assessment Staging und der G2-Skala, festgestellt. Die nun vorliegende Studie stellt eine Single-ItemAnalyse der ADL-Skala der beiden Studien dar und belegt, daß Patienten, die mit Memantin behandelt wurden, einen signifikanten Vorteil gegenüber Placebo in allen Parametern zeigten. Für Sie zusammengefaßt: leiden, zu untersuchen und das dosisabhängige Ansprechen zu bestätigen. DOSISABHÄNGIGES ANSPRECHEN AUF EINE A DD ONTHERAPIE MIT PREGABALIN BEI PATIENTEN MIT PARTIELLEN ANFÄLLEN Methodik French JA et al. Neurology 2003; 60: 1631–7. Einführung Das Antiepileptikum Pregabalin, ein α2-δ-Ligand, weist angstlösende, schmerzstillende und antikonvulsive Eigenschaften auf. Ziel der vorliegenden Studie war es, Wirksamkeit, Effektivität und Verträglichkeit einer Pregabalin-Gabe 2x täglich ohne Dosistitration als Add on-Therapie bei Patienten, die an partiellen Anfällen 56 die Progression der Alzheimer-Krankheit und ermöglicht eine Verbesserung sowohl der kognitiven als auch der funktionellen Alltagsmöglichkeit. J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2005 Die doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Parallelgruppenstudie, durchgeführt an 76 Zentren, bestand aus einer 8wöchigen Baseline- und einer 12wöchigen doppelt verblindeten Phase. Patienten mit refraktären partiellen Anfällen, die 1–3 Antiepileptika einnahmen, wurden in 5 Behandlungsgruppen randomisiert (Placebo bzw. 50, 150, 300 oder 600 mg/d Pregabalin 2× tägl.). Die gemessenen Effektivitätsparameter waren Reduktion der Anfallsfrequenz und der Responderrate (≥ 50 % Reduktion der Krampfanfälle im Vergleich zur Baseline), die pharmakokinetischen Parameter wurden ebenfalls gemessen. Ergebnisse In die Intention-to-treat-Analyse wurden 453 Patienten eingeschlos- Schlußfolgerung Diese Ergebnisse machen es möglich, die positiven Effekte von Memantin gezielt in der Verbesserung spezifischer Aspekte der funktionellen Alltagsaktivitäten von Alzheimer-Patienten anzuwenden – eine Information, die für Patienten, ihre Angehörigen und auch für jene Forscher, die an einer Verbesserung der funktionellen Alltagsmöglichkeiten interessiert sind, von größter Wichtigkeit ist. Weitere Informationen: Dr. Kolassa + Merz Med. wiss. Informationsges.m.b.H. Dr. Elena Schwarz A-1230 Wien, Gastgebgasse 5–13 Tel. 01/869 1604-48 Fax 01/869 1604-18 E-Mail: [email protected] sen. Zu Beginn der Studie wurden 10 Krampfanfälle pro Monat (Median) festgestellt. Gegenüber der Baseline betrug die Reduktion der Krampfanfall-Frequenz nach 12 Wochen 7 % in der Placebo-Gruppe (n = 100) sowie 12 % bei einer Gabe von 50 mg/d Pregabalin (n = 88), 34 % in der 150 mg/d-Gruppe (n = 86), 44 % bei 300 mg/d (n = 90) und 54 % bei einer Gabe von 600 mg/d Pregabalin (n = 89). Die Responderrate (≥ 50 % Reduktion der Krampfanfälle) betrug in der Placebo-Gruppe 14 %, in den Pregabalin-Gruppen 15 % (50 mg/d), 31 % (150 mg/d), 40 % (300 mg/d) und 51 % (600 mg/d). Die Rate der vorzeitigen Studienabbrüche wegen unerwünschter Ereignisse betrug in der Placebo-Gruppe 5 %, in den Pregabalin-Gruppen 7 % (50 mg/ d), 1 % (150 mg/d), 14 % (300 mg/d) und 24 % (600 mg/d). Die 150-, 300und 600 mg/d-Pregabalin-Gruppen wiesen eine höhere Reduktion der Krampfanfälle (p ≤ 0,0001) und eine höhere Responderrate (p ≤ 0,006) im Vergleich zu Placebo auf, auch zeigJ. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2000 PHARMA-NEWS te sich eine positive Dosis-Response sowohl hinsichtlich Reduktion der Krampfanfälle (p ≤ 0,0001) als auch der Responderrate (p ≤ 0,001). Schlußfolgerung Die Begleittherapie von Patienten mit partiellen Krampfanfällen mit Prega- Kommentar des Experten Wenngleich in den letzten 15 Jahren zahlreiche neue Antiepileptika die therapeutischen medikamentösen Optionen erweitert haben, kann bei ca. 30 % der Anfallspatienten weiterhin keine Anfallsfreiheit erreicht werden. Mit Pregabalin steht nunmehr ein weiteres neues Antiepileptikum zur Verfügung. Ziel der hier vorgestellten Studie von French et al. 2003 war es, die dosisabhängige Wirksamkeit, Effektivität und Verträglichkeit von Pregabalin 2x tgl. ohne Titration bei Patienten mit therapierefraktären partiellen Anfällen zu untersuchen. Das gewählte Studiendesign (multizentrische, doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Parallelgruppenstudien mit einer 8-WochenBaseline und einer 12-Wochen-Doppelblindphase) sowie die Anzahl der eingeschlossenen Patienten (453) erlaubt methodisch eine einwandfreie Analyse der Daten. Die Ergebnisse bestätigen die bereits in anderen experimentellen und klinischen Studien nachgewiesene Effektivität von Pregabalin als Add on-Therapie bei Patienten mit partiellen Anfällen balin 150, 300 und 600 mg/d, 2× täglich ohne Dosistitration verabreicht, ist signifikant effektiv und wird gut toleriert, wie in der vorliegenden Studie an Patienten mit refraktären Partialanfällen gezeigt werden konnte. Weitere Informationen: Pfizer Corporation Austria Ges. m. b. H. Mag. Renate Pachatz-Schwarz A-1210 Wien, Floridsdorfer Hauptstraße 1 Tel. 01/52115-623 Fax:01/52115-520 E-Mail: [email protected] mit/ohne sekundärer Generalisierung. leicht, mäßig und darüber hinaus Im Gegensatz zu Gabapentin, desals passager. Zu berücksichtigen ist sen Bioverfügbarkeit bei hoher Doweiters, daß in dieser Studie keine sierung durch den gastrointestinalen Titration erfolgte, sodaß sich vor alTransport limitiert ist, findet sich lem bei höheren Dosierungen durch bei Pregabalin selbst in hoher DoTitration möglicherweise die Quote sierung eine lineare Bioverfügbarder unerwünschten Nebenwirkunkeit. Die Dosisfindungsstudie belegt gen vermindern läßt. eindrucksvoll die dosisabhängige Wirksamkeit von Pregabalin, wobei Insgesamt erwies sich Pregabalin bereits eine Dosis von 150 mg pro in dieser Dosisfindungsstudie als Tag im Vergleich zu Placebo zu eieffizientes Antiepileptikum mit ner signifikanten Anfallsreduktion guter Verträglichkeit. Die günstige führt. Bei Therapiebeginn sollte daPharmakokinetik und das fehlende her eine Tagesdosis von 150 mg pro Interaktionspotential erlauben eine Tag (auf zwei Tagesdosen aufgeteilt) gute Steuerbarkeit der Therapie, angepeilt werden und in der Folge in selbst bei Patienten mit PolymorbidiAbhängigkeit von der Klinik und der tät und polypragmatischer Therapie. Verträglichkeit von Pregabalin individuell eine Dosissteigerung erfolgen. In Anbetracht der Häufigkeit der KoÜber Effizienz und Verträglichkeit inzidenz von Epilepsie und Depreseiner Tagesdosis jenseits von 600 mg sion erscheint auch die in anderen können keine Rückschlüsse gezogen Studien berichtete anxiolytische Wirwerden. kung von Pregabalin von Interesse zu sein. Ergebnisse von Studien über Hinsichtlich unerwünschter Effekte die Wirksamkeit von Pregabalin als findet sich unter 300 und 600 mg Monotherapie sowie über Effizienz eine höhere Absetzrate von Pregaba- und Verträglichkeit bei Langzeitverabreichung werden mit Spannung lin gegenüber Placebo. Die meisten erwartet. unerwünschten Effekte (am häufigsten traten Schwindelgefühl und MüB. Mamoli, Wien digkeit auf) erwiesen sich jedoch als J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2005 57 PHARMA-NEWS Für Sie zusammengefaßt: NEUTRALIZING ANTIBODIES REDUCE THE EFFICACY OF βIFN DURING TREATMENT OF MULTIPLE SCLEROSIS Malucchi S, Sala A, Gillli F, Bottero R, Di Sapip A, Capobianco M, Bertolotto A. Neurology 2004; 62: 2031–7. Einleitung Die Wirksamkeit und Effektivität von Interferon-beta (IFN-beta) in der Behandlung schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS) konnte in randomisierten, placebokontrollierten Studien [1–3] bewiesen werden. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluß von neutralisierenden Antikörpern (NAK) auf die klinische Wirksamkeit von IFN-beta in einer Gruppe von RRMS-Patienten, die über einen Zeitraum von 1–3 Jahren mit IFN-beta behandelt worden waren, zu untersuchen. Methodik In dieser über 3 Jahre laufenden, unabhängigen, prospektiven Studie wurden 78 RRMS-Patienten im Alter von 17–65 Jahren mit einem EDSS(Expanded Disability Status Scale) Score von ≤ 4,5 eingeschlossen. Die- GABITRIL®, DAS SICHERE UND WIRKSAME A DD-ONANTIEPILEPTIKUM* Interview mit EOA Dr. Walter Amberger, Abteilung für Neurologie, LKH Klagenfurt (Vorstand: Prim. Univ.-Prof. Dr. Erik Rumpl) Was ist Gabitril? Gabitril® (Tiagabinhydrochlorid) ist der erste und einzige selektive Wie- 58 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2005 se erhielten entweder jeden zweiten Tag 250 µg IFN-beta 1b s.c. (n = 20), 3mal wöchentlich 22 µg IFN-beta 1a s.c. (n = 25) oder einmal wöchentlich Avonex 30 µg i.m. (n = 33). Alle drei Monate erfolgte eine NAK-Bestimmung mittels CPE-Test (cytopathic effect assay) (persistierend NAK-positiv bei > als 2+ Proben und Titer 20). Die klinischen Endpunkte umfaßten: NAK-Inzidenz, Einfluß von NAK auf die Schubrate und den Zeitpunkt bis zum nächsten Schub sowie den Prozentsatz an Patienten mit EDSS-Progression um einen Punkt über einen Zeitraum von 3 Monaten. Ergebnisse Der Anteil persistierend NAK-positiver Patienten betrug in der IFN-beta 1bGruppe 35 %, 20 % in der IFN-beta 1aGruppe (s.c.) und 3 % in der AvonexGruppe. Bei den NAK-positiven Patienten zeigte sich ein signifikant höherer Anteil an Patienten mit EDSS-Progression über 3 Jahre (p = 0,013), eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit für den nächsten Schub nach 18 Monaten (p = 0,0064), eine um 66 % höhere Schubrate nach 3 Jahren (p = 0,039) sowie eine um 231 Tage (durchschnittlich 7,7 Monate) verkürzte Zeit bis zum zweiten Schub (p = 0,026). Schlußfolgerung Avonex weist die geringste Inzidenz an neutralisierenden Antikörpern unter deraufnahmehemmer der GammaAminobutteräure (SGRI – Selective GABA Reuptake Inhibitor) und ist als Zusatztherapie bei fokaler Epilepsie bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahren in Österreich zugelassen. Wie unterscheidet sich Gabitril von anderen neuen Antiepileptika? Der Wirkmechanismus von Gabitril® ist im Vergleich zu anderen Antiepileptika vollständig aufgeklärt und einzigartig. GABA ist der wichtigste hemmende Neurotransmitter im ZNS. Eine ver- den Interferon beta-Präparaten auf [4]. Neutralisierende Antikörper haben, wie in der vorliegenden Studie nachgewiesen wurde, einen signifikanten negativen Effekt auf die EDSS-Behinderungsprogression sowie auf die Schubrate bei MS-Patienten. Neutralisierende Antikörper können damit den klinischen Effekt von IFN-beta signifikant reduzieren bzw. komplett aufheben. Literatur: 1. The IFNB Multiple Sclerosis Study Group. Interferon beta-1b is effective in relapsingremitting multiple sclerosis. I. Clinical results of a multicenter, randomized, double-blind, placebo-controlled trial. Neurology 1993; 43: 655–61. 2. Jacobs LD, Cookfair DL, Rudick RA, et al. Intramuscular interferon beta-1a for disease progression in relapsing multiple sclerosis. Ann Neurol 1996; 39: 285–94. 3. PRISMS (Prevention of Relapses and Disability by Interferon-β-1a Subcutaneously in Multiple Sclerosis) Study Group. Randomised doubleblind placebo-controlled study of interferon-β-1a in relapsing/remitting multiple sclerosis. Lancet 1998; 352: 1498–504. 4. Bertolotto A, Malucchi S, Sala A, et al. Differential effects of three interferon betas on neutralising antibodies in patients with multiple sclerosis: a follow up study in an independent laboratory. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2002; 73: 148-53. Weitere Informationen: BIOGEN IDEC Austria GmbH Dr. Robert Bezar Effingergasse 21 A-1160 Wien Tel.: 01/484 46 13-17 Fax: 01/484 46 13-11 E-Mail: [email protected] ringerte GABA-Konzentration ist die Ursache vielfältiger neurologischer und psychiatrischer Störungen, wie z. B. Epilepsie oder Angststörungen. Gabitril® bindet selektiv, reversibel und mit hoher Affinität an den GABATransporter GAT-1 auf präsynaptischen Neuronen und Gliazellen und verhindert dadurch die Wiederaufnahme von GABA, wodurch die Wirkdau- * Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus: Der Mediziner 2004; 6: 15. J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2000 PHARMA-NEWS er von GABA im synaptischen Spalt verlängert wird. Gabitril® greift also nicht in die empfindliche Stoffwechselbalance des Neurotransmitters ein, sondern prolongiert nur die Wirkung der endogen freigesetzten GABA im Gehirn und ist dadurch ein sehr gezielt einsetzbares Medikament, das selektiv die physiologische GABAWirkung verstärkt und das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen reduziert. Was sind die speziellen Produkteigenschaften? Gabitril® wird rasch absorbiert und weist eine lineare und vorhersehbare Pharmakokinetik auf; ein Steady-State wird innerhalb von zwei Tagen nach Mehrfachdosierung erreicht. Die Bioverfügbarkeit beträgt 89 %, Gabitril® wird fast vollständig metabolisiert, es wurden keine aktiven Metaboliten identifiziert. Die Metabolisierung erfolgt hauptsächlich über die Leber; bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen muß daher die Dosis nicht angepaßt werden. Gabitril® hat keine klinisch signifikanten Auswirkungen auf die Serumkonzentration anderer Antiepileptika oder anderer gebräuchlicher Medikamente wie z. B. orale Kontrazeptiva. Gabitril® zeichnet sich aufgrund des geringen Interaktionspotenzials und des günstigen Nebenwirkungsprofils als ideales Add-on-Medikament aus. Ein Routine-Monitoring der Plasmakonzentration ist nicht erforderlich, wodurch die Behandlung erleichtert wird. Wie ist die klinische Wirksamkeit? In klinischen Studien erhielten bislang mehr als 5000 Patienten Gabitril®; nach einer Schätzung gab es bis März 2003 weltweit insgesamt ca. 42 Millionen Behandlungstage mit Gabitril®. Dabei wurde die Wirksamkeit für fokale epileptische Anfälle nachhaltig bewiesen, wobei durchschnitt- lich jeder 4. Patient eine mindestens 50%ige Anfallsreduktion erreichte. Auch in Langzeituntersuchungen blieb die Wirksamkeit erhalten. Daten aus 53 Studien zeigen, daß Gabitril® sicher und gut verträglich ist. Die Nebenwirkungen, die im allgemeinen das ZNS betreffen, sind meist vorübergehend und von leichter bis mäßiger Natur. Eine Meta-Analyse [Marson et al., 1997] verschiedener randomisierter, kontrollierter Studien zeigte, daß sich die Wirksamkeit und Verträglichkeit der neueren Antiepileptika nicht sehr voneinander unterscheiden. Dennoch erwies sich Gabtril® als etwas wirksamer als Gabapentin und Lamotrigin. Daneben hatte Gabitril® eine bessere allgemeine Verträglichkeit in Hinblick auf die häufigsten Nebenwirkungen bei der Behandlung der Epilepsie (Ataxie, Schwindel, Müdigkeit, Übelkeit und Somnolenz) im Vergleich zu Gabapentin, Lamotrigin, Vigabatrin und Topiramat. Auch die Zahl der Behandlungsabbrüche war geringer als bei Topiramat und Vigabatrin. Welchen Stellenwert hat Gabtril in Österreich? Gabitril® führt zu Unrecht ein Schattendasein in Österreich. Das Medikament ist in 22 Ländern zugelassen und wird weltweit sehr erfolgreich eingesetzt – seit 1995 wurden ca. 90.000 Patienten mit Tiagabin behandelt. Gabitril® ist ein sicheres und wirksames Add-on-Antiepileptikum für fokale Anfälle. Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund, Gabitril® nicht einzusetzen. Patientengruppen, die besonders von einer Therapie profitierten, sind: • Non-Responder auf eine Therapie mit Na+ -Kanal-Blockern • Ältere Patienten • Patienten mit Nierenfunktionsstörungen • Behinderte Patienten mit Epilepsie • Patienten mit fokalen Anfällen aufgrund eines Gliatumors • Epilepsiekranke mit Spastik Gibt es Studien zum Einsatz von Gabitril in anderen Indikationen? Eine Dysregulation im GABAergen System spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Angststörungen, Depressionen und Schlafstörungen. Erste klinische Untersuchungen bestätigen, daß die Erhöhung der endogenen GABA-Konzentration zu angstlösenden Effekten führt [Rupprecht et al., 2003]. Im Rahmen der 156. Jahrestagung der American Psychiatric Association (APA) im letzten Jahr wurden etliche Studien präsentiert, die zeigen, daß Gabitril® bei der Behandlung von generalisierten Angststörungen, Angststörungen und komorbiden Schmerzen, PTSD- (Post Traumatic Stress Disorder-) Patienten und depressiven Patienten mit begleitender Angstsymptomatik wirksam ist. In einigen Arbeiten wurde belegt, daß Gabitril® die Schlafarchitektur und die Schlafqualität, insbesondere in der GABAerg gesteuerten Einschlaf- und Durchschlafphase, verbessert. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hypnotika erhöht Gabitril® den Anteil des Delta-Slow-Wave-Schlafes signifikant; dieser Schlafparameter wird von Patienten als tief und erfrischend empfunden. Symptome wie Abgeschlagenheit und Somnolenz traten daher in dieser Studie nicht auf. Weitere Informationen: Torrex Pharma GesmbH Mag. Alois Wurm A-1080 Wien, Lange Gasse 76 Tel. 01/407 39 19-51 Fax 01/407 39 19-4 E-Mail: [email protected] J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2005 59 PHARMA-NEWS BIPOLARE ERKRANKUNGEN – BEIDE STIMMUNGSPOLE BERÜCKSICHTIGEN* Autor: A. Kretzschmar Im Gegensatz zur Therapie manischer Episoden sind die Behandlungsmöglichkeiten bipolarer Depressionen deutlich begrenzt. In die 2003 vorgestellten neuen Therapieempfehlungen der „International Consensus Group on Bipolar I Depression“ wurde mit Lamotrigin ein neues Medikament der ersten Wahl aufgenommen, das insbesondere aufgrund seiner guten WirksamkeitsVerträglichkeits-Relation einen deutlichen Fortschritt gegenüber den bisher verfügbaren Stimmungsstabilisierern darstellt, berichtete Univ.Prof. Dr. S. Kasper, Universitätsklinik für Psychiatrie in Wien auf der 17. Jahrestagung des European College of Neuropsychopharmacology. Univ.-Prof. Dr. Kasper, der seinerzeit zusammen mit Univ.-Prof. Dr. J. Calabrese, Cleveland, die Konsensuskonferenz leitete, wies auf die zahlreichen diagnostischen und therapeutischen Fallstricke hin, die es bis zu einer effektiven Therapie zu überwinden gilt. So werden viele Patienten mit einer Bipolar I Depression fälschlich als unipolar depressiv diagnostiziert. Darüber hinaus haben viele bipolare Patienten, die wegen einer manischen Episode erstmals auffällig geworden sind, bereits eine depressive Episode durchgemacht, die jedoch nicht erkannt und behandelt wurde. Kasper riet, zur differenzialdiagnostischen Abklärung den Patienten zu fragen, ob er neben Stimmungstiefen auch gelegentlich Phasen ungewohnter Euphorie mit fast ungebremstem Handlungsdrang verspürt. *Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Universimed Verlags- und Service GmbH aus: Jatros Neurologie und Psychiatrie, Ausgabe 8/2004; 54–5 60 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2005 Viele Kollegen betrachten jedoch bipolare Depressionen als diagnostische Rarität und gehen diesem Verdacht nicht nach, beklagt er. Epidemiologische Daten zeigen, daß bipolare Depressionen ebenso häufig auftreten wie unipolare. So kann es viele Jahre dauern, bis endlich die richtige Diagnose gestellt wird. Im Langzeitverlauf ist daher die Prognose bipolarer Patienten mit vorwiegend depressiven oder gemischten Episoden deutlich schlechter als die bei vorwiegend manischem Verlauf. Lebenslang hohes Rezidivrisiko Auch zur Therapie gibt es, so die Konsensuskonferenz, einige hartnäckige Fehleinschätzungen, welche die Erfolgsaussichten negativ beeinflussen. Bipolare Erkrankungen haben ein lebenslang hohes Rezidivrisiko, wobei die Gefahr der Therapieresistenz mit der Episodenzahl steigt. Die Behandlung sollte sich nicht nur nach der aktuellen Episode richten, sondern auch den langfristigen Verlauf berücksichtigen. Eine Monotherapie mit Antidepressiva reicht bei einer depressiven Episode nicht aus, hier ist eine Co-Medikation mit einem Stimmungsstabilisierer angezeigt. Auch Hypomanien werden in ihrer Bedeutung als Prodromalsymptom einer neuen Episode unterschätzt. Katamnesen zeigen, daß bipolare Patienten im Durchschnitt etwa die Hälfte des Jahres symptomfrei sind. In dem verbleibenden Zeitraum dominiert eine depressive Stimmungslage, manische Episoden machen nur einen Bruchteil der Zeit aus. Für eine bessere langfristige symptomatische und funktionale Wiederherstellung ist daher auch eine wirkungsvolle Therapie der Bipolar I Depression unverzichtbar, ergänzte Univ.-Prof. Dr. L. Yatham, Vancouver/Kanada. Nach den Konsensusempfehlungen sind hier nur Lithium und Lamotrigin heute Mittel der ersten Wahl. Kontrollierte klinische Studien zeigen, daß Lamotrigin gegenüber Placebo bereits nach drei Wochen zu einer signifikanten Besserung fast aller Subitems auf der MADRS-Skala (Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale) führte. Zwei Doppelblindstudien mit 18 Monaten Dauer zeigen, daß der Wirkschwerpunkt von Lamotrigin eher beim depressiven Stimmungspol liegt, während Lithium wirksamer gegenüber (hypo)manischen Symptome ist. Lamotrigin 50–400 mg/d (Ø 245 mg/d) war aber sowohl nach einer depressiven als auch manischen Indexepisode signifikant besser rezidivprophylaktisch wirksam als Placebo und verhinderte wirksam neue, vor allem depressive Episoden. Lithium (Serumspiegel 0,8–1,1 mEq/L; Ø 0,7 mEq/L) verhinderte ebenso signifikant eine neue Episode insgesamt und war gegenüber Placebo signifikant wirksamer in der Prophylaxe neuer (hypo)manischer und gemischter Episoden. Die gepoolten Daten zeigen, daß Lamotrigin auch neue (hypo)manische und gemischte Episoden signifikant besser verhindert als Placebo. Die Effektstärke war jedoch unter Lithium größer. Hoffnung auf bessere Langzeit-Stabilisierung Dr. Heinz Grunze, München, sieht die gute Kombinierbarkeit von Lamotrigin mit anderen Medikamenten – Antimanika und Stimmungsstabilisierern – als großen Vorteil an. Bei der Kombination mit Valproat ist zu beachten, daß sich die LamotriginBlutspiegel fast verdoppeln. Bei der Kombination mit Carbamazepin muß die Dosis nach oben angepaßt werden, da sich der Lamotrigin-Blutspiegel hier halbiert. Die Unzufriedenheit mit den bisher verfügbaren Stimmungsstabilisierern resultiert insbesondere aus Verträglichkeits- und Akzeptanzproblemen in der Langzeittherapie, so Grunze. Seine gute Verträglichkeit macht Lamotrigin zu einer willkommenen Option gerade für längere BehandJ. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2000 PHARMA-NEWS lungsdauer. Gewichtszunahmen wie unter Valproat sind unter Lamotrigin deutlich seltener und wesentlich geringer. Auch unter Lithium sind die Abbruchraten in der Langzeittherapie beträchtlich. Die Vergleichsstudien mit Lithium bestätigen die deutlich bessere Verträglichkeit von Lamotrigin. Mit einer Nebenwirkungsrate teilweise auf Placebo-Niveau und einem geringeren Interaktionsspektrum sieht Grunze hier deutlich bessere Voraussetzungen für eine gute Patientenakzeptanz. VALPROAT INTRAVENÖS: ERFAHRUNGEN BEI DER ANWENDUNG AN DER NEUROLOGISCHEN INTENSIVSTATION Autoren: P. Richter, B. Glawar, G. Pötzl Die intravenöse Applikationsform von Valproat wurde Anfang der 1980er Jahre in Großbritannien eingeführt, in Deutschland 1996, in den USA 1998. Die bisherigen Publikationen beschreiben gute Verträglichkeit sowohl bezüglich der zentralnervösen, systemischen wie auch lokalen Wirkungen [1–3]. In einer eigenen Fallserie von 51 konsekutiven Patienten der Neurologischen Intensivstation in einem Zeitraum von 24 Monaten wurde die Verträglichkeit in Hinblick auf die kardiorespiratorische Situation, Blutbildveränderungen, Leberparameter sowie Marker für Pankreatitis untersucht [4]. Von den 51 Patienten im Alter zwischen 16 und 87 Jahren waren 22 weiblich; der Zeitraum der intravenösen Verabreichung lag, abhängig vom klinischen Zustandsbild, zwischen einem Tag und 75 Tagen (MW 9,8 Tage). Die initiale Bolusdosis war 500– 2000 mg, die Erhaltungsdosis 1000– 2000 mg/d, bei tid-Gabe alle acht Stunden; die intravenöse Applikation erfolgte unverdünnt mit 500 mg/min, Fazit für die Praxis Die bipolare Depression wird noch nicht entsprechend ihrer Bedeutung im Rahmen manisch-depressiver Erkrankungen beachtet und behandelt. Mit Lamotrigin steht nun eine neue Therapieoption zur Verfügung, welche die hypothyme Stimmungslage normalisiert und aufgrund seiner besseren Verträglichkeit auch für die bei bipolaren Erkrankungen notwendige langfristige Phasen- und Rezidivprophylaxe geeignet ist. sowohl über periphervenöse wie auch zentralvenöse Zugänge. Die klinischen Zustandbilder, die eine parenterale Verabreichung erforderlich machten, waren: Status epilepticus und serielle epileptische Anfälle, Bewußtseinstrübung sowie Störung der gastrointestinalen Motilität insbesondere bei Sepsis und Langzeitbeatmung. Zugrundeliegende Erkrankungen waren vaskuläre und entzündliche ZNS-Erkrankungen, Status epilepticus bei vorbestehenden Epilepsien sowie vorbestehende Epilepsien und bipolare Psychosen bei intensivpflichtigen Patienten. Klinisch relevante Blutbildveränderungen einschließlich der Thrombozytenzahl traten bei keinem Patienten auf; in einigen Fällen ergaben sich laborchemisch Hinweise auf milde Pankreatitis, was jedoch auch unter dem Aspekt der parenteralen Ernährung zu sehen ist. Bezüglich der Leberparameter trat bei kurzfristiger Verabreichung von Valproat i.v. bis zu 48 Stunden kein relevanter Anstieg der GGT auf (MW 1,02fach). Bei 23 Patienten, welche Valproat i.v. länger als 48 Stunden erhielten, kam es zu einem mittleren Anstieg der GGT auf das 4,2fache, in zwei Fällen auf das 14fache, in einem Fall auf das 15fache des Ausgangswertes. Zu einem schwerwiegenden Leberversagen kam es während des Aufenthaltes an der Intensivstation bei zwei Patienten, was einen Abbruch der intravenösen Valproat-Therapie Quelle: 17. Jahrestagung des European College of Neuropsychopharmacology (ECNP), Satellitensymposium „Improving the prognosis of bipolar depression: new guidelines and opportunities“ der Firma GlaxoSmithKline, 9.–13. Oktober 2004, Stockholm Weitere Informationen: GlaxoSmithKline Pharma GmbH Albert-Schweitzer-Gasse 6 1140 Wien Tel. 01/970 75-0 www.glaxosmithkline.at nach 22 bzw. 35 Tagen erforderlich machte: in beiden Fällen bestanden chronischer Alkoholismus sowie hepatotoxische Co-Medikation als zusätzliche Risikofaktoren. In einem Fall war das Leberversagen reversibel, der andere Patient verstarb im septischen Multiorganversagen. Therapeutisch wird bei Valproat-induziertem Leberversagen grundsätzlich die intravenöse Substitution von Carnitin empfohlen. Seitens der kardiorespiratorischen Parameter kam es bei einigen Patienten zu mäßigem Blutdruckabfall, jeweils mit Normalisierung innerhalb weniger Minuten ohne zusätzliche Intervention; bei den spontan atmenden Patienten wurde keine atemdepressive Wirkung beobachtet. Risikofaktoren für Valproat-induzierte Hepatopathie können in Akutsituationen nicht immer vollständig erhoben werden; dazu zählen u. a. metabolische und neurometabolische Erkrankungen wie Mitochondriopathien. Darüberhinaus kann unter Valproat ein erworbenes Willebrand-JürgensSyndrom Typ I auftreten. Daher sollte, wenn klinisch vertretbar, zunächst die akute Labordiagnostik erhoben werden: bei Erhöhung der Transaminasen auf das Dreifache der oberen Normgrenze oder klinisch relevanten Gerinnungsstörungen sollte von einer Valproat-Therapie Abstand genommen werden, ebenso bei unklarem medikamenten-induzierten Leberversagen mit Reye-ähnlichem Bild in der Familie [5]. J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2005 61 PHARMA-NEWS Zusammenfassend konnte bei 49 von 51 Patienten unserer Neurologischen Intensivstation die intravenöse Verabreichung von Valproat fortgesetzt werden, solange es klinisch erforderlich war. Unter Berücksichtigung der genannten Risikogruppen können wir aufgrund eigener Erfahrungen die in der Literatur berichtete gute Verträglichkeit und Anwendungssicherheit dieser Applikationsform bestätigen. Literatur: 1. Czapinski P, Terczynski A. Intravenous valproic acid administration in status epilepticus. Neurol Neurochir Pol 1998; 32: 11–22. 62 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2005 2. Giroud M. et al. Use of injectable valproic acid in status epilepticus. Drug Invest 1993; 5: 154–9. 3. Limdi NA, Faught E. The safety of rapid valproic acid infusion. Epilepsia 2000; 41: 1342–5. 4. Richter P. et al. Valproate i.v. – safety and tolerability in 51 patients at the neurological intensive care unit. 6th European Congress on Epileptology, Vienna 2004. Abstract in Epilepsia 2004; 45 (Suppl. 3). 5. König SA, Elger CE, Vassella F, Schmidt D, Bergmann A, Boenigk HE, Despland PA, Genton P, Kramer G, Loscher W, Mayer T, Nau H, Schneble H, Siemes H, Stefan H, Wolf P. Empfehlungen zu Blutuntersuchungen und klinischer Überwachung zur Früherkennung des Valproinsäure-assoziierten Leberversagens. Der Nervenarzt 1998; 10: 835–40. Korrespondenzadresse: Dr. med. Peter Richter I. Neurologische Abteilung, Neurologisches Zentrum der Stadt Wien – Rosenhügel A-1130 Wien, Riedelgasse 5 E-Mail: [email protected] Weitere Informationen: Gerot Pharmazeutika Dr. Jan Kostroun Med.-wiss. Abteilung A-1160 Wien, Arnethgasse 3 Tel. 01/485 35 05/362 Fax 01/485 35 05/312 E-Mail: [email protected] J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2000 PHARMA-NEWS ABILIFY® – ANTIPSYCHOTIKUM MIT NEUARTIGEM WIRKMECHANISMUS Mit dem partiellen Dopaminrezeptor-Agonisten Aripiprazol wird jetzt auch in Österreich ein Antipsychotikum der neuen Generation mit einem außergewöhnlichen Wirkmechanismus eingeführt. Aripiprazol bessert sowohl die Positiv- als auch die Negativsymtpomatik der Schizophrenie und ist gut verträglich [1]. Alle derzeit verfügbaren wirksamen Therapien zur Behandlung der Schizophrenie beeinflussen die dopaminerge Übertragung. Je nach Behandlungsansatz gelingt die Beeinflussung der Positiv- bzw. Negativsymptomatik unterschiedlich und es können eine Reihe unerwünschter Wirkungen auftreten. Anders als die derzeitigen Antipsychotika, die jeweils als volle Antagonisten an Dopamin-D2-Rezeptoren wirken, weist Aripiprazol einen neuartigen Wirkmechanismus auf: Es kombiniert einen partiellen Agonismus an D2- und an 5-HT1A-Rezeptoren mit einem Antagonismus an 5-HT2ARezeptoren. Dadurch kann Aripiprazol positive, negative und affektive Symptome günstig beeinflussen – bei gleichzeitig minimalem Risiko für ein extrapyramidal-motorisches Syndrom (EPS), Prolaktinanstieg, Wirkungen auf die kardiale Erregungsleitung, anticholinerge Nebenwirkungen, Gewichtszunahme oder damit verbundene endokrine Störungen. Der neue Wirkstoff blockiert die Dopaminrezeptoren nicht einfach, sondern entfaltet in Abhängigkeit von der Dopaminkonzentration unterschiedliche Fähigkeiten: Bei erhöhter dopaminerger Akivität wirkt Aripiprazol an den D2-Dopaminrezeptoren als potenter Antagonist und reduziert die Dopaminaktivität, bei Dopaminmangel entfaltet der partielle Agonist seine agonistische Wirkung und er- 64 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2005 höht damit die Dopaminaktivität [1]. So kann Aripiprazol zum einen die Positivsymptomatik der Schizophrenie bessern – ohne die unerwünschte komplette Hemmung der dopaminergen Bahnen, die mit einem extrapyramidal-motorischen Syndrom und einer Hyperprolaktinämie einhergehen kann. Zum anderen trägt die partiell agonistische Wirkung an den D2-Rezeptoren in den mesokortikalen Bahnen zu einer verbesserten Wirksamkeit bei der Behandlung der negativen und kognitiven Symptome der Schizophrenie bei. Zusätzlich hat Aripiprazol auch eine Wirkung an serotonergen Rezeptoren. Wie die derzeitige zweite Generation atypischer Antipsychotika ist Aripiprazol ein Antagonist an 5-HT2A-Rezeptoren. Ebenso weist es partiell agonistische Eigenschaften an 5-HT1ARezeptoren auf, dies wurde mit der anxiolytischen und antidepressiven Wirkung in Zusammenhang gebracht. Aripiprazol hat unbedeutende Wirkungen auf die Histamin-H1-Rezeptoren und damit nur ein geringes Risiko einer Gewichtszunahme oder Sedierung. Eine orthostatische Dysregulation sowie kognitive Störungen sind aufgrund einer sehr niedrigen Affinität zum Alpha1- bzw. muskarinergen Rezeptoren kaum zu erwarten. Wirksamkeit gut belegt Die Wirksamkeit von Aripiprazol bei der Behandlung der Schizophrenie wurde in einem umfangreichen klinischen Studienprogramm untersucht. Die Ergebnisse fünf klinischer Kurzzeitstudien (über vier bis sechs Wochen) mit insgesamt 1683 Patienten belegen, daß Aripiprazol in Dosierungen von 15, 20 oder 30 mg/Tag ein wirksames Medikament zur Behandlung einer Schizophrenie ist [2]. Die zuverlässig und schnell wirkende Substanz – eine Metaanalyse ergab bereits nach einer Therapiewoche signifikante Besserungen – erwies sich in verschiedenen Dosierungen besser wirksam als Placebo und in effektiven Dosen (größer oder gleich 15 mg) ähnlich wirksam wie therapeutische Dosen von Haloperidol und Risperidon auf Positiv- und Negativsymptomatik der Schizophrenie. Dabei zeigte Aripiprazol in 15 mg, 20 mg und 30 mg eine vergleichbare Wirksamkeit. Langzeituntersuchungen [3, 4] (über 26 bis 52 Wochen) belegen die Wirksamkeit der Substanz sowohl bei der Rückfallprävention bei stabilen Patienten als auch bei der langfristigen Aufrechterhaltung der therapeutischen Wirkung bei Patienten mit akuten Exazerbationen der Schizophrenie. Die Rückfallprävention untersuchte eine multizentrische 26wöchige Studie mit 310 Patienten mit stabiler chronischer Schizophrenie, die doppelblind randomisiert Aripiprazol 15 mg/Tag oder Placebo erhielten [3]. Unter Aripiprazol trat bei signifikant weniger Patienten zu Studienende ein Rückfall auf, die Dauer bis zu einem Rückfall wurde in der Verumgruppe um das Zweifache signifikant verlängert. Auch der PANSS-Gesamtscore besserte sich signifikant stärker. Die Aufrechterhaltung der Wirkung sowie die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Aripiprazol bei einer Langzeittherapie wurden im Rahmen einer Doppelblindstudie mit 1294 Patienten mit akutem Rückfall einer chronischen Schizophrenie mit den entsprechenden Parametern für Haloperidol verglichen [4]. Randomisiert erhielten die Patienten entweder Aripiprazol 30 mg/Tag oder Haloperidol 10 mg/Tag. Bis zum Ablauf von 52 Wochen sprachen signifikant mehr Patienten in der Aripiprazol-Gruppe auf die Therapie an und behielten diese auch bei. Bei den Patienten, die auf die Therapie ansprachen, fand sich in der Haloperidol-Gruppe ein Trend zu einem größeren Rückfallrisiko. Aripiprazol war vergleichbar mit Haloperidol in bezug auf die Reduktion positiver Symptome und es war signifikant wirksamer, was die Reduktion negativer und depressiver Symptome anbelangte. J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2000 PHARMA-NEWS Sicherheit und Verträglichkeit Die Behandlung mit manchen Antipsychotika kann mit erheblichen Stoffwechselveränderungen einher gehen, darunter Gewichtszunahme, Dyslipidämie und Störungen des Glukosestoffwechsels. Diese Wirkungen können das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und die Entwicklung eines Diabetes erhöhen. In Kurzzeitstudien führte Aripiprazol zu einer minimalen Gewichtszunahme im Vergleich zu Placebo. In Langzeitstudien war die Gewichtsveränderung der unter Haloperidol vergleichbar. Die Wirkung von Aripiprazol auf die Plasmalipide war neutral oder günstig, und es ergab sich kein Hinweis auf Beeinflussung des Glukosestoffwechsels [5]. Wirksamkeit und günstiges Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von Aripiprazol weisen darauf hin, daß bei der Behandlung psychotischer Erkrankungen mit Aripiprazol in der Pharmakologie ein bedeutender Schritt nach vorne gemacht sein könnte. Literatur: 1. Burris KD, Molski TF, Xu C et al. Aripiprazole, a novel antipsychotic drug, is a high affinity partial agonist at human dopamine D2 receptors. J Pharmacol Exp Ther 2002; 302: 381–9. 2. Marder SR, McQuade RD, Stock E, Kaplita S, Marcus R, Safferman AZ, Saha A, Ali M, Iwamoto T. Aripiprazole in the treatment of schizophrenia: safety and tolerability in shortterm, placebo-controlled trials. Schizophr Res 2003; 61: 123–36. 3. Pigott TA, Carson WH, Saha AR et al. Aripiprazole for the prevention of relapse in stabilized patients with chronic schizophrenia: a placebo-controlled 26-week study. J Clin Psych 2003; 64: 1048–56. 66 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2005 ABILIFY® 10 mg ABILIFY® 15 mg 4. Kasper S, Lerman MN, McQuade RD et al. Efficacy and safety of aripiprazole vs. haloperidol for long-term maintenance treatment following acute relapse of schizophrenia. Int J Neuropsychopharmacol 2003; 6: 325–37. 5. McQuade RD, Stock E, Marcus R, Jody D, Gharbia NA, Vanveggel S, Archibald D, Carson WH. A comparison of weight change during treatment with olanzapine or aripiprazole: results from a randomized, double-blind study. J Clin Psychiatry 2004; 65 ( Suppl 18): 47–56. ABILIFY® 30 mg Weitere Informationen: Bristol-Myers Squibb GesmbH A-1101 Wien, Columbusgasse 4 Tel. 01/60143-0 Fax 01/60143-229 www./www.b-ms.at J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2000 PHARMA-NEWS REQUIP® BEIM FORTGESCHRITTENEN PARKINSON-SYNDROM Beim Deutschen Parkinson-Kongress in Dresden betonte Professor Wolfgang Jost von der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden, daß Dopaminagonisten für das fortgeschrittene Parkinson-Syndrom die wichtigste dopaminerge Alternative zur L-Dopa-Medikation darstellen. Ziel der Behandlung muß es sein, motorische Spätkomplikationen zu vermeiden bzw. vorhandene zu reduzieren. Aus diesem Grund sollte in späteren Krankheitsphasen die L-Dopa-Dosis so weit wie möglich reduziert werden. Gleichzeitig hat der Patient aber zu diesem Zeitpunkt einen höheren dopaminergen Therapiebedarf. Der Dopaminagonist muß ausreichend hoch dosiert werden und in der Therapie führend sein. Im Spätstadium der Erkrankung ist eine differenzierte Kombinationstherapie erforderlich, da Medikamente generell schlechter vertragen werden und unter Umständen massive Nebenwirkungen auftreten können. 68 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2005 Laut Prof. Jost erfüllt ReQuip® für das fortgeschrittene Parkinson-Syndrom alle relevanten Anforderungen an eine effektive Therapie: anhaltende Wirksamkeit bei linearer Dosis-/ Wirkungs-Beziehung auch in hoher Dosierung, kontinuierliche Rezeptorstimulation, keine Interaktionen mit LDopa, gute Kombinierbarkeit mit anderen Medikamenten und eine gute Verträglichkeit. Damit ist ReQuip® auch sehr gut für den Einsatz bei multimorbiden Patienten geeignet. Weitere Informationen: GlaxoSmithKline Pharma GmbH Albert-Schweitzer-Gasse 6 1140 Wien Tel. 01/970 75-0 www.glaxosmithkline.at J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 1/2000 Mitteilungen aus der Redaktion Die meistgelesenen Artikel 18. Jahrgang 2017, Nummer 2, ISSN 1608-1587 Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems Trends und Perspektiven in der Neurologie W. Grisold Neurologie Biologische Uhren in der Koordination zentraler und peripherer physiologischer Prozesse H. Oster Neurochirurgie Update in der neurochirurgischen Therapie degenerativer Erkrankungen der Lendenwirbelsäule (LWS) M. Mühlbauer Psychiatrie Gibt es eine effektive Therapie zur Behandlung von „Male Depression“? Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit von zwei Therapiekonzepten in Hinblick auf die Behandlung geschlechterspezifischer Symptomatik bei depressiven Störungen V. Rößner et al. Neurobiologie und daraus folgende pharmakologische Behandlung der Schizophrenie G. Hasler rubrikeN News-Screen Neurologie Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie News-Screen Psychiatrie Pharma-News Member of the www.kup.at/JNeurolNeurochirPsychiatr Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/BIOBASE/SCOPUS Krause & Pachernegg GmbH . VERLAG für MEDIZIN und WIRTSCHAFT . A-3003 Gablitz P. b . b . 0 2 Z 0 3 111 7 M , Verlagsor t : 3003 Gablitz, Mozar tgasse 10 Preis: EUR 10,– ISSN 2312-167X Österreichische Gesellschaft für Epileptologie Mitteilungen Jahrgang 13, 1/2015 Österreichische Gesellschaft für Epileptologie – Mitteilungen Editorial Sehr geehrte Mitglieder, Kolleginnen und Kollegen! Vorstand: Eugen Trinka (1. Vorsitzender) Edda Haberlandt (2. Vorsitzende) Christoph Baumgartner (3. Vorsitzender) Judith Dobesberger (1. Sekretärin) Joachim von Oertzen (2. Sekretär) Michael Feichtinger (Kassier) Sekretariat der Gesellschaft: Tanja Weinhart A-1070 Wien, Hermanngasse 18/1/4 Tel.: 01/890 34 74 Fax: 01/890 34 74-25 E-Mail: [email protected] Redaktion: M. Graf Abteilung für Neurologie SMZ-Ost – Donauspital A-1220 Wien Langobardenstraße 122 E-Mail: [email protected] E. Trinka Universitätsklinik für Neurologie Paracelsus Medizinische Universität Christian-Doppler-Klinik A-5020 Salzburg Ignaz-Harrer-Straße 79 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.ogfe.at/gesellschaft.htm Verlag: Krause & Pachernegg GmbH A-3003 Gablitz, Mozartgasse 10 Druck: Bernsteiner Print Company GmbH A-1220 Wien, Rautenweg 10 Kaum ein anderes Gebiet der klinischen Epileptologie hat so viele tiefgreifende Änderungen erfahren wie die Epilepsiegenetik in den vergangenen 10 Jahren. Ausgehend von einfachen Beobachtungen und der Zwillingsforschung hat sich ein ganzes Spektrum an Erkrankungen und Epilepsiegenen identifizieren lassen. Dabei stehen die Fortschritte bei monogenen Epilepsien, die einerseits den Pathomechanismus erklären helfen und eventuell neue medikamentöse Ansätze mit sich bringen können, den zahlreichen komplexen Epilepsien gegenüber, wobei die Rolle der einzelnen Gene nicht sicher bestimmt werden kann. Was einerseits für die Epilepsieforschung hochinteressant und dynamisch ist, kann dem praktisch tätigen Kollegen oft nicht weiterhelfen. Die Hoffnung, individuell maßgeschneiderte therapeutische Ansätze zu entwickeln war oft verfrüht und die Komplexität der Materie viel zu oft unterschätzt. Die technologischen Fortschritte auf dem Gebiet der Genetik ermöglichen es aber, einige klar umrissene Erkrankungsbilder besser zuzuordnen. Dies hilft nicht nur dem Patienten in der besseren Zuordnung und den Eltern von betroffenen Kindern in der besseren Beratung – die dadurch möglich wird–, sondern auch der Forschung zur besseren Stratifizierung von Patienten und möglichen medikamentösen Ansätzen. Im vorliegenden Mitteilungsheft haben federführend Univ.-Prof. Dr. Fritz Zimprich und Frau Oberärztin Dr. Edda Haberlandt ein Kompendium zusammengestellt, das einerseits eine Einführung in die Thematik, andererseits auch praktische Anleitungen zu sinnvollem Vorgehen bei genetischer Testung liefert. Ich wünsche den Leserinnen und Lesern viel Vergnügen und hoffe, dass die beiden Artikel helfen werden, die Patienten, die oft chronisch krank sind, besser zu betreuen. Prim. Univ.-Prof. Dr. Mag. Eugen Trinka 1. Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Epileptologie Inhalt Editorial ................................................................................................................................................................................................................... 1 Die genetische Ätiologie von Epilepsien .................................................................................................................................2 Genetische Abklärung von Epilepsien mit Intelligenzminderung .................................................................. 8 Kongresskalender ...................................................................................................................................................................................... 10 Beitrittserklärung zur ÖGfE.............................................................................................................................................................. 11