Wasser in Zentralafrika aus

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Wasser in Zentralafrika
aus Der Luft
- ohne Energieeinsatz !
Klingt recht kühn, diese Behauptung, aber es ist machbar. Sogar über der Sahara ist immer noch eine
gewisse Menge Wasser in der Luft gespeichert / aufgelöst. Wenn man diese Luft abkühlt, so scheidet das
Wasser aus. Voraussetzung: Die Wassermenge in der Luft muß noch groß genug sein, daß der „Taupunkt“
über den Gefrierpunkt liegt. Sonst friert die gewonnene Feuchtigkeit am Kühlaggregat fest.
Nun braucht man dazu eine Kältemaschine. Aber
woher nehme ich mitten in Afrika die Energie dazu
her? Die ist im Überfluss vorhanden. Bevor man den
Kältekompressor kannte, nutzte man bereits den
Absorber, die Kältemaschine, die aus Wärme Kälte
macht.
Genaugenommen nutzt diese Maschine nicht nur
Wärme, sondern ein Temperaturgefälle. Rechts ein
Bild, der schematische Aufbau. In einem Kochbehälter
befindet sich ein Gemisch aus Wasser und Ammoniak.
Wird das Wasser erhitzt, so löst sich das Ammoniakgas
unter hohem Druck aus dem Wasser. Dieser Vorgang
ersetzt den Kompressor. Das Ammoniakgas verläßt den
Behälter und wird in einem Kühlbehälter abgekühlt.
Der hohe Druck bleibt erhalten und deßhalb wird das
Ammoniak flüssig. Ein Reduzierventil setzt den Druck
auf einen niedrigen Wert herab. Deßhalb muß das
Ammoniak im nächsten Behälter, den Verdampfer, verdampfen. Dabei wird Kälte gebildet. Das
Ammoniakgas wird weiter in den „Absorber“ geleitet. In diesem Behälter befindet sich Wasser, das nach
dem Auskochen übrig blieb. Ammoniak löst sich in fast aggressiver Form im Wasser auf. Bei dem
Vorgang wird Wärme frei. In vielen Physikbüchern ist der Teil der Darstellung nicht vollständig; dieser
Behälter muß deßhalb ebenfalls gekühlt werden. Das muß auch deßhalb geschehen, weil das Wasser aus
einem erhitzten Behälter nachströmt. Eine Drehschieberpumpe hält den Vorgang in Bewegung, das
Wasser, dem sich Ammoniak wieder angeschlossen hat, wird in den Kocher gepumpt; Kreislauf
geschlossen.
Diese Darstellung entspricht einer
Ausführung
für
beispielsweise
einen
Kühlschrank. Nun wollen wir aber in Afrika
große Mengen Luft herunterkühlen. Was
müssen wir verändern?
Einen elektrischen Anschluß für die
Heizung werden wir nicht vorfinden. Aber wir
können mit einem Spiegel, der in einer Ebene
einer Parabel angeglichen / gebogen ist, einen
Kochbehälter erhitzen, der sich in dessen
Brennlinie befindet. Wir fangen dabei die Wärmestrahlung der Sonne auf. Der Kochbehälter kann dabei
starr installiert bleiben, auch wenn der Spiegel dem Lauf der Sonne dabei folgen muß. Es reicht, wenn
sich der Spiegel um den Kochbehälter dreht; die Brennlinie bildet dann auch die Achse für diese
Bewegung. Dann kann der Kochbehälter für das Wasser-Ammoniak-Gemisch starr installiert bleiben,
flexible Verbindungen für Ammoniakgas unter hohen Druck sind immer noch etwas schwierig.
Als Kühler kann ein Gebilde dienen, das wir von der Rückseite eines
normalen Kühlschrankes kennen. Der Kühlschrank hat für die hin und hergebogene
Rohrschleife ein deutlich dünneres Material. Mehrere Kühler in der Art könnte man
so oder ähnlich zusammenmontieren. Man
wird auch viel Kühlung brauchen, denn eine
Absorber–Kältemaschine
braucht
etwa
dreimal so viel Kühlung wie eine
vergleichbare Kompressormaschine.
In Anbetracht der Hypothese, daß
wir die Kältemaschine in Afrika
betreiben wollen müssen wir noch
Bleche
montieren,
die
die
Hitzestrahlung der Sonne abhalten
(Bild rechts) bis hin zur Anordnung
(Bild ganz rechts). Die Restwärme
wird dann immer noch 50 bis 60 °
betragen. Technisch machbar, die
kritische Temperatur von Ammoniak
beträgt 132,5°, da liegen wir deutlich
darunter. Dennoch muß sich bei der
Temperatur ein recht hoher Druck
aufbauen. Es muß auch ein Restdruck am Absorber stehen bleiben,
denn bei der Verdampfung vom Ammoniak soll keine Temperatur
zum Einfrieren entstehen, sondern nur zum Kondensieren der
Luftfeuchtigkeit (+1-2°). Je mehr Restdruck im Verdampfer und
Absorber übrig ist, umso höher ist die Temperatur im Verdampfer.
Der Absorber-Behälter könnte etwa aussehen wie im Bild links. Daran
lassen sich Anschlüsse für weitere Rohre anbringen.
Der Verdampfer für das Ammoniak befindet sich nicht in einem
Kühlraum, sondern in einem Gebilde rechteckiger Kanäle, in dem die
Luft abgekühlt wird. Die Kanäle stehen senkrecht, so daß
Luftbewegungen wie Wind das Herunterfallen der abgekühlten und
damit schwereren Luft nicht stören. Den Verdampfer könnte man auch
Kondensator nennen, weil die Luftfeuchtigkeit dort kondensiert. Am
unteren Ende kann man sie aufsammeln (Bild links unten).
Auf Seite 1 war ein Parabolspiegel aufgeführt, der dem Lauf der
Sonne folgen soll. Außerdem ist in der schematischen Darstellung
‚Kältemaschine Absorber’ eine Drehschieberpumpe aufgeführt, ebenfalls
Seite 1 . Beide müssen angetrieben und ggf. gesteuert werden. Nun
erwähnte ich eingangs indirekt, die dargestellte Anlage soll ohne fremden
Energieeinsatz funktionieren. Wer pragmatisch denkt, wird sich sagen,
der Aufwand ist minimal im Vergleich zur umgesetzten Wärmemenge,
kann man hinnehmen. Wer es genau wissen will, auch dafür gibt es eine
Lösung. In der Schema-Darstellung ‚Absorber’ befindet sich im Rohr
zwischen Kühler und Verdampfer ein Reduzierventil. Anstelle dessen läßt
sich eine kleine Turbine einbauen, die infolge des Druckabfalls Energie
abgibt. Und – das ist nicht wenig, diese Energiemenge entstand bei der
Erhitzung im Kocher, wurde zwar abgekühlt, aber ist im erheblichen
Umfang physikalisch noch als Druck gespeichert. Diese Energiemenge
übersteigt den Bedarf des aufgeführten Zwecks.
Was wir hier in den Bildern sehen, sind
Temperaturangaben,
Taupunkte
von
den
momentanen klimatischen Bedingungen. Zu
finden ist es im Internet unter „Beobachtungen“
bzw. www.wetterzentrale.de/pics/Rafrmapd.html .
Grundsätzlich kann also eine Anlage in der Art
annähernd überall eingesetzt werden. Es gibt
Bereiche, die werden schwierig sein, es gibt
wenige Bereiche, die gehen nicht, weil der
Taupunkt unter Null liegt. Man kann aber
beobachten, daß diese Werte von Zeit zu Zeit
variieren. Deßhalb folgere ich, daß zum größeren
Teil es bei diesen Orten nur zeitweise nicht
funktioniert, und Zeiten dabei sind die
funktionieren können. Es bleiben sehr wenige
Orte übrig, wo es fast immer nicht funktioniert.
Rechts die Abbildung der kompletten Anlage.
Absorber-Kältemaschinen sind zwar seltener, werden
aber immer noch hergestellt. In kleinen Ausführungen
werden sie in Hotelanlagen Kühlschränken mit
Kältekompressor vorgezogen, weil sie keine
Geräusche verursachen. Als Camping-Geräte gibt es
sie in der Ausführung, daß
sie
nur
mit
Wärme
angetrieben
werden
müssen. Auch hier ist der
Antrieb der Pumpe nicht
elektrisch.
In
der
Ausführung sind solche
Geräte
sehr
selten
geworden.
Aus der Anlage kann man, nachdem Wasser gewonnen wurde, die gewonnene
Kälte nutzbringend anwenden, sie ist noch vorhanden.
Manfred
Binder
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