die bauchdeckenstraffung

DIE BAUCHDECKENSTRAFFUNG
LIEBE PATIENTIN!
Aus Erfahrung wissen wir, dass dem Entschluss zu einer Bauchdeckenstraffung meist ein langer
Prozess der Entscheidungsfindung vorausgeht. Wir möchten Sie mit dieser Information zum einen
über Ablauf, Möglichkeiten und Risiken der Operation informieren und Ihnen zum anderen eine
Hilfestellung bieten, um Sie bei Ihrer Entscheidung optimal zu begleiten. Es ersetzt
selbstverständlich kein umfassendes persönliches Gespräch mit Ihrem Arzt, der auf Ihre
spezifischen Fragen gerne eingehen wird.
Wann ist eine Bauchdeckenstraffung sinnvoll?
In Form gebracht. Bei starker Gewichtsreduktion bildet sich oft die Haut im Bauchbereich nicht
ausreichend zurück. Durch sportliche Aktivität wie beispielsweise Sit-ups ist dieses Problem nicht
zu bekämpfen, da zwar die Muskeln, nicht aber die darüberliegende Haut gestrafft werden. Auch
nach Schwangerschaften sieht der Bauch bei vielen Frauen durch die Überdehnung der
Bauchdecke nicht mehr aus wie zuvor. Eine Erschlaffung des Gewebes ist meist mit
Gewebseinrissen, den sogenannten Schwangerschaftsstreifen, verbunden. Dadurch kann ein mehr
oder weniger großer Hautüberschuss im Ober- und/oder Unterbauchbereich entstehen. Schlaffes
Gewebe ist zum Teil auch genetisch bedingt. Eine Straffung der Bauchdecke sollte erst dann
vorgenommen werden, wenn die Familienplanung abgeschlossen und bei einer Gewichtsreduktion
das „haltbare“ Gewicht erreicht ist.
Wie wird eine Bauchdeckenstraffung durchgeführt?
Ziel des Eingriffes ist es, schlaffe Haut, Fettgewebe am Ober- und/oder Unterbauch und
Schwangerschaftsstreifen am Unterbauch zu entfernen bzw. die verbleibenden Hautweichteile und
evt. auch den darunterliegenden Muskel zu straffen. Der Bauch ist danach wieder straffer und
formschöner.
Operationsverlauf. Die Schnittführung erfolgt oberhalb der Schambehaarung jeweils seitlich
auslaufend. Die Weichteile des Bauches werden bis zum Rippenbogen hin sorgfältig mobilisiert.
Bei Bedarf kann auch die muskuläre Bauchdecke durch Zusammenfügen der zwei
auseinandergewichenen geraden Bauchmuskeln verstärkt werden. Danach werden überschüssige
Haut- und Weichteile entfernt.
Der Nabel bleibt in seiner ursprünglichen Position und wird in der hinuntergezogenen, gestrafften
Haut neu fixiert. Um Wundsekret abzuleiten, wird für einige Tage ein Wunddrain eingelegt. Der
operative Zugang wird durch feine Nähte verschlossen und verbunden. Falls sich der
Hautüberschuss vermehrt im Oberbauch befindet, kann auch eine alternative Schnittführung
unterhalb der Brust mit Hochzug der erschlafften Hautweichteile oder eventuell auch vertikal am
Bauch oder in der Bauchmitte erforderlich sein.
Narkoseform. Der Eingriff wird gewöhnlich in Allgemeinnarkose durchgeführt.
Was muss ich vor der Bauchdeckenstraffung beachten (präoperative Phase)?
Am Operationstag verwenden Sie bitte keine öligen Dusch- oder Badezusätze, sondern normale
Seife oder Duschgel. Die Haut darf danach nicht mehr eingecremt werden. Eine Rasur der oberen
Anteile der Schambehaarung ist sinnvoll. Nach der Operation ist ein Bauchmieder zu tragen, das
vorher von uns angepasst und für Sie besorgt werden kann. Sind Sie Raucher, so sollten Sie nach
Rücksprache mit Ihrem Arzt 2 Wochen vor der Operation mit dem Rauchen aufhören, da eventuell
Durchblutungsstörungen im Operationsgebiet auftreten können.
Allgemeine Maßnahmen und die notwendigen Voruntersuchungen werden im Merkblatt für
Operationen für Sie persönlich zusammengestellt und beschrieben. Dieses erhalten Sie bei Ihrem
Beratungsgespräch.
Was muss ich nach der Bauchdeckenstraffung beachten (postoperative Phase)?
Für einige Tage muss ein Verband getragen werden, der durch eine Bauchbinde fixiert wird. Nach
der Operation ist es notwendig, mit erhöhtem Oberkörper und leicht abgewinkelten Beinen zu
schlafen. Beim Aufrichten sollten Sie sich nicht durchstrecken, um eine Spannung der Nähte zu
verhindern. Regelmäßig treten nach dem Eingriff Schwellungen oder ein Spannungsgefühl auf.
Diese Veränderungen sollten Sie nicht beunruhigen, sie klingen innerhalb von wenigen Tagen ab.
Nach der Operation ist das Thromboserisiko erhöht. Dadurch ist es notwendig, für 5 bis 10 Tage
eine Thromboseprophylaxe durchzuführen. Der Wunddrain wird gewöhnlich zwischen dem zweiten
und siebenten Tag, die Nähte werden, je nach Nahttechnik, 10 bis 14 Tage nach der Operation
entfernt. Duschen und Baden sind erst nach Entfernung der Nähte erlaubt.
Eine Restschwellung kann im geringeren Ausmaß mehrere Wochen vorhanden sein. Eine
Gefühlsminderung der Haut ist für einige Wochen gegeben und normalisiert sich meist wieder.
Werden die Bauchmuskeln gestrafft, so muss für 3 Monate ein Bauchmieder getragen werden.
Ab wann darf ich mich wieder uneingeschränkt bewegen?
Nach dem Eingriff sollte für einige Wochen kein Sport betrieben und körperliche Anstrengungen
vermieden werden. Wärme von außen (z. B. Saunabesuche) und vor allem das Heben von
schweren Lasten können in den ersten 3 Monaten zu Komplikationen führen. Leichtes Radfahren
ist bereits 3 Wochen nach der Operation wieder möglich. Sportarten, welche die Bauchmuskulatur
betreffen, dürfen erst nach 3 Monaten kontrolliert begonnen werden. Sonnenschutz ist bis zum
Abklingen sämtlicher Blutergüsse und bis zum vollkommenen Abheilen der Narben notwendig.
Welche Risiken sind bei einer Bauchdeckenstraffung möglich?
Kein Eingriff ohne Risiko. Zu den allgemeinen Risiken von Operationen zählt die Möglichkeit
einer Nachblutung, Thrombose oder Infektion. Speziell bei der Baudeckenstraffung besteht das
Risiko, dass die Wundränder, bedingt durch zu frühe oder zu starke Bewegung, aufreißen.
Vorübergehendes, wiederholtes Abpunktieren von Lymphflüssigkeit kann notwendig sein.
Gelegentlich treten an den Wundenden kleine „Dog Ears“ auf, welche durch eine kleine
Nachkorrektur in Lokalanästhesie erfolgreich entfernt werden können.
Mit welchem Endergebnis kann ich nach einer Bauchdeckenstraffung rechnen und wie sind
meine Erfolgsaussichten?
Ein schöner straffer Bauch. Bei der Bauchdeckenstraffung kommt es zu einer Verbesserung der
Bauchkontur, der Bauch wirkt wieder straff und ein Großteil der Schwangerschaftsstreifen ist
entfernt. Das endgültige Ergebnis kann nach ca. 3 Monaten beurteilt werden.