Center of Excellence in Medicine and IT GmbH Leopoldstraße 1 6020 Innsbruck Austria Tel +43.512.576523 Fax +43.512.576523-301 [email protected] www.cemit.at - PRESSEAUSSENDUNG - Proteomik: Die Suche nach Biomarkern In Seefeld findet vom 18. – 21. Jänner die internationale Tagung der Österreichischen Proteomik Plattform statt Innsbruck (15.1.09) Das 6. Symposium der Österreichischen Proteomik Plattform (Austrian Proteomic Platform – APP) wird am 19. Jänner von Landesrat Dr. Bernhard Tilg in Seefeld eröffnet. 110 Forscher und Forscherinnen aus aller Welt nehmen teil. 31 Referentinnen und Referenten aus den USA, Niederlande, Österreich, Dänemark, Schweiz, Großbritannien, Deutschland, Kanada und Italien berichten über neueste Entwicklungen. Die Tagung wird von Prof. Günther Bonn, Universität Innsbruck, Prof. Lukas Huber, Medizinische Universität Innsbruck und Prof. Giulio Superti-Furga, CeMM, Forschungszentrum für Molekulare Medizin, Wien, geleitet. Einer der Schwerpunkte liegt dieses Jahr auf Biomarkern für die personalisierte Medizin. Zielgerichtete Medikamente, sogenannte targeted drugs, sind auf molekulare Krankheitsursachen zugeschnitten. Sie wirken nur bei eng eingegrenzten Patientengruppen. Im Idealfall müsste für jeden Kranken geprüft werden, ob eine zielgerichtete Therapie Erfolg verspricht oder nicht. Die Suche nach Biomarkern ist daher Teil der modernen Wirkstoffentwicklung. Biomarker sind charakteristische Muster bestimmter Moleküle, die spezifische biologische Vorgänge anzeigen. Sie können darüber Auskunft geben, ob ein Patient auf eine Behandlung anspricht. Die Proteomik entwickelt sich zu einer Schlüsseltechnologie bei der Suche nach Biomarkern. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, Veränderungen in der Proteinzusammensetzung aufzuspüren, beispielsweise vor und nach Verabreichung eines Medikaments. Eine weitere Stärke der Proteomik, und somit eines der Tagungsthemen, ist die Erfassung aller Proteine, die mit einem bestimmten Wirkstoff wechselwirken. Der Wirkstoff dient dabei gewissermaßen als Köder, mit dem man die an ihn bindenden Moleküle aus einer Probe herausfischen kann. Auf diese Weise gewinnen Wissenschaftler Erkenntnisse über unerwünschte Nebenwirkungen eines Medikaments - oder über unerwartete Wirkungen. Voraussetzung für diese Herangehensweisen sind die Fortschritte in der Analytik. Analytische Chemiker entwickeln Oberflächen, die es ermöglichen, bestimmte Sorten von Proteinen in einer Probe anzureichern. So wird die Komplexität biologischer Proben reduziert, die darin besteht, dass Proteine nicht nur in sehr großer Anzahl, sondern auch in sehr unterschiedlichen Mengenverhältnissen vorhanden sind. Analytische Chemie für Hochdurchsatzverfahren ist ein dritter Tagungsschwerpunkt. Die österreichische Proteomik Plattform APP ist ein Forschungsnetzwerk, das im Rahmen des österreichischen Genomforschungsprogramms GEN-AU von der Bundesregierung gefördert wird. APP wurde im Jahr 2003 gestartet und ist mittlerweile als Österreichische Proteomik Plattform II wiederaufgelegt. Sie wird von Prof. Dr. Lukas Huber, Medizinische Universität Innsbruck, geleitet. Hintergrund Proteomik Das Proteom ist die Gesamtheit aller Proteine, die in einem biologischen System zu einem bestimmten Zeitpunkt anzutreffen sind. In einer einzigen Zelle können mehr als 100 000 verschiedene Proteine in höchst unterschiedlichen Mengen vorhanden sein. Die Erforschung des Proteoms – die Proteomik – gehört daher zu den größten wissenschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Basierend auf Gel-Elektrophorese, Flüssigchromatographie und Massenspektrometrie werden sämtliche Protein-Spezies einer Probe identifiziert und quantifiziert. Dabei gelingt immer nur eine momentane Bestandaufnahme, denn das Proteom verändert sich fortwährend – im Gegensatz zum Genom. Das Genom, also die in der DNA festgelegte Erbinformation eines Organismus’, bleibt zeitlebens gleich, selbst wenn sich dieser von der Raupe zum Schmetterling wandelt. Das Proteom hingegen gibt jeweils den aktuellen Zustand eines biologischen Systems wieder, und das macht es so interessant. Tagungsort: Hotel Klosterbräu, Klosterstrasse 30, 6100 Seefeld/Tirol/Österreich Programm: www.proteomics.or.at Rückfragen CEMIT – Center of Excellence in Medicine and IT GmbH Carola Hanisch 6020 Innsbruck, Leopoldstraße 1 Tel. +43.512.576523-221, Fax. +43.512.576523-301 Email: [email protected] www.cemit.at