Zwergprimel (Primula minima) Die kleine Schwester vom „Jagablut“ Bestimmungsmerkmale Blütezeit: Juni bis Juli Wuchshöhe: 1 bis 4 cm Stängel:beblättert Blüten: meist einzeln, rosa-rote Krone, weißer Schlund Blätter: 1,5 cm lang , glänzend, rosettenförmig, gezähnt Pflanze: mit winzigen Drüsenhaaren versehen Standort: Silikatgestein; 1.500 - 3.000 m Seehöhe Zeiger: Arnika, Gämsheide, Tüpfelenzian Familie: Primelgewächse (Primulaceae) Gefährdung – Schutzstatus Landesweit: Sbg.: andere vollk. geschützte Art OÖ: vollk. geschützt Stmk.: teilw. geschützt NÖ: pflückgefährdet Ktn.: W: alle Primeln sind geschützt teilw. geschützt Bgld.: (keine Angaben) T: Verwechslungsgefahr Clusius-Primel (Primula clusii): Kalkgestein; Blätter ganzrandig Zeiger: Edelweiß, Pannonischer Enzian, Gelbe Tartschenflechte, Weiße Silberwurz Die Clusius-Primel wird im Volksmund „Jagablut“ genannt. Die Farbe der Blüten erinnert an das Blut eines abgestürzten Jägers. geschützt Vbg.: (keine Angaben) Bundesweit: (keine Angaben) Europaweit: (keine Angaben) Version 3.0 Fotos: L. Geiblinger, B. Kantner & Wilhelm Neumaier MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND UND EUROPÄISCHER UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete Zwergprimel (Primula minima) Die kleine Schwester vom „Jagablut“ Wissenswertes - Volksheilkunde Im Volksmund wird die Zwergprimel gerne „Hab mich lieb“ genannt. Es gibt weltweit etwa 300 verschiedene Primelarten, in den Alpen sind es 17. Die Arten im Flachland haben meist gelbe Blüten, jene im Gebirge sind rosa, rot oder bläulich gefärbt. Das liegt an den in den Pflanzen eingelagerten Anthocyanen, die als Schutz vor zu viel Sonneneinstrahlung dienen. Der Gattungsname „Primula“ heißt übersetzt „die Erste“, weil einige Arten – wie zum Beispiel die Schlüsselblume - sehr bald im Frühjahr ihre Blüten öffnen. Mancherorts wird die Zwergprimel auch Speik genannt, wovon sich etwa Ortsbezeichnungen wie „Speikboden“ oder „Speikkogel“ ableiten. Einige der Primelarten werden auch für Heilzwecke verwendet. Sie wirken krampflösend, beruhigen den Husten und können auch bei Kopfweh und unruhigem Schlaf helfen. Da es sich um eine stark duftende-aromatische Plfanze handelt, werden daraus auch Duftöle und Seifen erzeugt. Verbreitung – Ökologie Die Zwergprimel zählt zu den kleinsten der Primelarten und fühlt sich auf frischen (leicht feuchten), sauren (Mager)Rasen sowie auf steinig-lehmigen Schutt- und auch Schneeböden wohl. Sie bildet Pölster aus und kommt erst in den höchsten Bereichen der Alpen vor. In den Bundesländern Burgenland, Wien und Vorarlberg ist sie nicht zu finden.