Morgan C. Harting, CFA, CAIA Emerging Markets Multi-Asset Co-Head Marco Santamaria, CFA Emerging Markets Multi-Asset Co-Head Der Turbulenztest: Über den Umgang mit Volatilität an den Emerging Markets Emerging-Market-Aktien mit einem diversifizierten Ansatz zu glätten. Was für ein Jahr! Nur wenige Wochen nach der Auflegung von EMMA am 1. Juni 2011 war den Anlegern weltweit klar, dass der Sommer stürmisch werden würde. Im Juli musste die Obama-Administration rasch handeln, um die durch das immer höhere Haushaltsdefizit entstandene Debakel um die Schuldenobergrenze zu entschärfen. Anfang August gelang eine Einigung, doch hinderte dies die Ratingagentur S&P nicht daran, das amerikanische Länderrating zu senken – zu groß waren die Zweifel an der Wenn Assetmanager einen neuen Fonds auflegen, hoffen sie meist auf eine ruhige Marktentwicklung, um in ihrem ersten Jahr einen vorzeigbaren Track Record aufbauen zu können. Nach der Auflegung unseres Emerging Markets Multi-Asset Portfolio (EMMA) im letzten Jahr war die Volatilität hingegen extrem. Im Nachhinein hat sich dies für uns als Segen erwiesen. Mit EMMA sollen Investoren das enorme Potenzial von Emerging-Market-Aktien nutzen können, und das ohne die für diese Märkte typische Volatilität. Die Turbulenzen der Jahre 2011 und 2012 waren für EMMA also der perfekte Test. Im ersten vollen Jahr hat EMMA seine Aktienbenchmark weit hinter sich gelassen (Abbildung 1), was den Wert der Strategie bestätigt hat. Zwar waren die absoluten Erträge in diesem schwierigen Aktienjahr negativ, doch gelang eine Begrenzung der Volatilität, indem ein Teil des Portfolios in Anleihen investiert und das Währungsrisiko aktiv gesteuert wurde. In Monaten mit Kursgewinnen partizipierte EMMA stark an der Kursentwicklung; in Monaten mit Verlusten war die Partizipation geringer (Abbildung 2, nächste Seite). Mit unserer Strategie wollen wir die Wünsche vieler Investoren aufgreifen, die Volatilität heute mehr fürchten als je zuvor (Abbildung 3, nächste Seite). In diesem Beitrag zeigen wir, wie EMMA mit den Marktturbulenzen in seinem ersten Jahr zurechtgekommen ist und wie sehr es sich lohnt, die Erträge von Abbildung 1: EMMA schlägt in seinem ersten Jahr die Benchmark Wertentwicklung (in %) 7,4 7,9 9,0 11,2 -3,7 -2,9 -5,5 -7,0 -12,0 -16,3 3. Quartal 2011 4. Quartal 2011 1. Quartal 2012 ACMBernstein Emerging Markets Multi-Asset 1. April bis 31. Mai 2012 seit Auflegung* MSCI Emerging Markets Index Wertentwicklung in Euro. Stand: 31. Mai 2012 Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge. Netto-Wertentwicklung nach Abzug von Gebühren, Kosten und Vertriebsprovisionen. *Auflegung des ACMBernstein Emerging Markets Multi-Asset-Portfolio: 1. Juni 2011 Quellen: MSCI und AllianceBernstein Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater. Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet. JUNI 2012 amerikanischen Fiskalpolitik. Die Märkte brachen daraufhin ein, und die eskalierende Staatsschuldenkrise im Euroraum sowie immer deutlichere Anzeichen für eine schwächere Weltkonjunktur taten ihr Übriges. Probleme gab es zwar vor allem in den Industrieländern, doch litten 2011 in erster Linie Emerging-Market-Aktien unter der Unsicherheit und der hohen Risikoaversion. Der MSCI Emerging Markets (EM) Index fiel deutlich stärker als die Industrieländerindizes – und gab sogar stärker nach als die Aktienmärkte im krisengeschüttelten Europa. Im 4. Quartal beruhigten sich die Anleger dann etwas, denn es gab immer mehr Anzeichen für eine Stabilisierung der Konjunktur in den USA und China. Außerdem sorgte die Europäische Zentralbank im Dezember mit unkonventionellen Maßnahmen dafür, dass sich die schlimmsten Befürchtungen für Europa nicht bewahrheiteten. Die richtige Antwort auf die Krise EMMA konnte auf diese raschen Umschwünge angemessen reagieren, weil wir bei Bedarf von Aktien in Abbildung 2: EMMA partizipiert an Gewinnen und schüzt vor Marktverlusten Partizipation an steigenden und fallenden Aktienmärkten (in %) 80% 71% 1. Juni 2011 bis 31. Mai 2012 Durchschnittliche Partizipation in Monaten mit Aktienmarktverlusten* Durchschnittliche Partizipation in Monaten mit Aktienmarktgewinnen† Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge. *Durchschnittliche Entwicklung des ACMBernstein Emerging Markets Multi-Asset Portfolio (I-Anteile) in Prozent der Entwicklung des MSCI EM (USD) Index in Monaten, in denen der Index verlor † Durchschnittliche Entwicklung des ACMBernstein Emerging Markets Multi-Asset Portfolio (I-Anteile) in Prozent der Entwicklung des MSCI EM (USD) Index in Monaten, in denen der Index zulegte Quellen: MSCI und AllianceBernstein Anleihen umschichten können. Als die Turbulenzen an den Aktienmärkten begannen, verringerten wir die Aktienquote kontinuierlich, von 66% bei der Auflegung auf 55% im November. In den schwierigen Aktienmonaten hat dies dazu beigetragen, das Portfolio zu stabilisieren. Abbildung 3: Die befragten Investoren wünschen Schutz vor Marktvolatilität Was ist das größte Risiko in den nächsten zwölf Monaten? 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Marktvolatilität allgemein Einbruch der Aktienmärkte Risiken von Staatsanleihen Extremrisiken Aktuelles Zinsniveau Kontrahentenrisiko Liquiditätsknappheit Zinsrückgang Wechselkursänderungen Inflation Zinsanstieg Hohes Risiko Sehr hohes Risiko 61% 62% 44% 46% 43% 47% 33% 28% 36% 29% 27% 28% 20% 35% 17% 20% 9% 12% 14% 3% 4% 6% An der Umfrage beteiligten sich 140 institutionelle Investoren mit einem verwalteten Vermögen von zusammen 909 Mrd. Euro (einschließlich Beratungsmandate). Befragt wurden institutionelle Investoren in Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweden und der Schweiz. Als sich das Marktumfeld im 4. Quartal dann verbesserte, haben wir die Aktiengewichtung wieder angehoben, bis auf ein Maximum von 75% im Januar. An der Erholung im 1. Quartal 2012 haben wir deshalb stärker partizipiert. Ziel unserer Allokationsentscheidungen war aber kein klassisches Market Timing. Unsere Analysten und Portfoliomanager versuchen nicht vorherzusagen, ob auf kurze Sicht Renten Aktien schlagen oder umgekehrt. Mit unserer Asset-Allokation wollen wir vielmehr überdurchschnittliche risikoadjustierte Erträge erzielen, indem wir die Aktienmarktvolatilität abfedern. EMMA soll mindestens 25% weniger volatil sein als der Markt. Durch unsere Entscheidungen war das Portfolio dann auch im gesamten Jahr deutlich weniger volatil als der Index für Emerging-Market-Aktien (Abbildung 4, Seite 4) – und das ohne auf aktienähnliche Erträge verzichten zu müssen. Aktives Management bestimmt die Erträge In sämtlichen Assetklassen haben wir das Portfolio aktiv gesteuert, um bei einer 2 Der Turbulenztest Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater. Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet. niedrigeren Volatilität stabile Erträge zu erzielen. Wir glauben, dass das Ertragspotenzial von EMMA durch die Kombination aus Asset-Allokation und aktivem Management höher ist als das einer Kombination aus Einzelportfolios (vgl. „Der Blick über den Tellerrand“). So haben wir im 4. Quartal 2011 in Anleihen mit einer höheren Kreditqualität umgeschichtet. Damit wollten wir die Diversifikation verbessern und unsere Flexibilität erhöhen. Anleihen mit höherer Kreditqualität, etwa Staatsanleihen mit hohen Ratings, sind weniger stark mit Aktien korreliert als weniger hochwertige Schuldtitel. Um unsere Aktienpositionen mit Anleihen zu diversifizieren, brauchten wir daher nicht so viele festverzinsliche Wertpapiere zu halten. Aufgrund unserer zusätzlichen Investitionen in hochwertige Anleihen konnten wir den Aktienanteil erhöhen, als sich das Marktumfeld verbesserte. Im Aktienbereich identifizieren wir vielversprechende Papiere aus unterschiedlichsten Sektoren (wie Technologie, Investitionsgüter und Finanzen) mit einer Kombination aus quantitativer und Der Blick über den Tellerrand Portfoliomanager, die sich auf eine Assetklasse beschränken, haben oft einen Tunnelblick. Ein Manager für Emerging-MarketAnleihen wird trotz erheblicher politischer und wirtschaftlicher Risiken geneigt sein, in großem Umfang in venezolanische Anleihen zu investieren – wegen des großen Anteils des Landes am J.P. Morgan EMBI Global Diversified Index, der gängigen Benchmark. Dabei bieten viele Emerging-Market-Aktien ähnlich hohe Erträge bei niedrigeren Risiken. Dank unseres restriktionsfreien Ansatzes können wir außerdem in mehr verschiedene Emerging-Market-Länder investieren und auch Staaten berücksichtigen, die in den wichtigen Anleiheund Aktienindizes nicht enthalten sind. Einige Länder wie Venezuela, Panama und die Ukraine finden sich nur in Anleiheindizes. Taiwan und Korea sind in den Aktienindizes zwar stark vertreten, fehlen aber in einigen Rentenbenchmarks. China hat einen Anteil von 17% an der Aktienbenchmark, doch entfällt nur 1% des Rentenindex auf chinesische Papiere. Wenn man einfach nur ein Aktien- und ein Rentenportfolio miteinander kombiniert, verpasst man die Chance, sich bei Am Ende des ersten Jahres war EMMA in 41 Ländern investiert. Unternehmen, die sowohl börsennotierte Aktien als auch Dazu zählten Anleihen aus Belarus, der Dominikanischen Anleihen emittieren auf den vielversprechenderen Teil der Republik, der Elfenbeinküste und Uruguay (Abbildung). Diese Kapitalstruktur zu beschränken. So hat das brasilianische Länder sind in den meisten Aktienbenchmarks nicht enthalten, Energieunternehmen Petrobras hohe Cashflows und eine stabile auch nicht im MSCI EM. Er setzt sich nur aus 21 Ländern Bilanz. Seine Fundamentaldaten sind attraktiv, und Petrobras ist zusammen. Die Anleihen dieser Länder sind aber oft ähnlich sowohl im MSCI Emerging Market Index ertragreich wie Aktien. (Aktien) als auch im J.P.Morgan Index (Anleihen) stark vertreten. Das macht es Investitionen in mehr Länder durch einen Ansatz ohne Restriktionen sowohl für Aktien- als auch für Anleiheinvestoren interessant, und in einer Ländergewichte von EMMA (Aktien, Renten und Währungen) Strategie mit voneinander unabhängigen Sonstige:* Aktien- und Rentenmanagern wären Asien ohne China Belarus wohl beide Assetklassen vertreten. Eine Dominikanische Republik integrierte Strategie kann sich hingegen 28% 21% Elfenbeinküste auf jene Kapitalformen konzentrieren, Kasachstan Katar deren erwartete risikoadjustierte Erträge Kroatien am höchsten sind. Die stabile Bilanz von Litauen China 15% 13% EEMEA Petrobras spricht für ein geringes Panama Rumänien Verlustrisiko sowohl seiner Aktien als 23% Ukraine auch seiner Anleihen. Wir halten aber Uruguay Lateinamerika Venezuela das Aufwärtspotenzial von Aktien für deutlich höher, weil sie sowohl im Stand: 30. April 2012 Die Anteile ändern sich im Zeitablauf. Vergleich zum Energiesektor insgesamt *Sonstige = Industrieländer; sie haben einen Anteil von 7,2% am Gesamtportfolio. EMMA investiert in als auch zur eigenen Vergangenheit Industrieländerunternehmen, deren Entwicklung stark von der Emerging-Market-Konjunktur abhängt. Quellen: MSCI und AllianceBernstein extrem niedrig bewertet sind. Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater. Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet. 3 Abbildung 4: Stetigere Wertentwicklung bei volatilen Märkten Erwartete Volatilität des EMMA-Portfolios und Marktvolatilität im Zeitablauf Erwartete Portfoliovolatilität und Marktvolatilität 35 30 Tatsächliche Volatilität von EMMA: 73% der Marktvolatilität 18% 25 Prozent fundamentaler Analyse. Die latenten Konjunktursorgen bedeuteten große Chancen für researchorientierte Aktieninvestoren. Da viele Anleger nach Sicherheit streben, sind die relativen Bewertungen „stabiler“ Aktien mit niedrigem Beta auf Mehrjahreshochs gestiegen. Konjunktursensitive Aktien mit hohem Beta, beispielsweise das chinesische Immobilienhaus Evergrande, sind hingegen im Vergleich zum Markt oft so niedrig bewertet wie seit Jahren nicht mehr (vgl. „Evergrande überwindet die chinesischen Immobilienmarktsorgen“). Da wir das Portfoliobeta mit Anleihen besser steuern können, sind wir also nicht gezwungen, in recht hoch bewertete Aktien mit niedrigem Beta zu investieren. 13% 20 15 10 5 0 Auflegung (1. Juni 2011) August Oktober Dezember Februar April 2011 2011 2011 2012 2012 Portfoliovolatilität Marktvolatilität 1. Juni 2011 – 31. Mai 2012 Stand 31. Mai 2012 Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge. Die tatsächliche Volatilität des Emerging Markets Multi-Asset Portfolio (I-Anteile in Euro), Volatilität von Emerging-Market-Aktien gemessen am MSCI EM (in Euro). Erwartete Volatilität gemäß RiskMetrics. Quellen: MSCI RiskMetrics und AllianceBernstein Währungen besser nutzen Evergrande überwindet die chinesischen Immobilienmarktsorgen Im letzten Jahr begannen die Investoren am chinesischen Immobilienentwickler Evergrande Real Estate Group zu zweifeln. Man befürchtete eine Immobilienmarktblase im bevölkerungsreichsten Land der Welt. Viele dieser Sorgen sind durchaus begründet, doch unseren Analysen zufolge ist Evergrande nicht so krisenanfällig wie gemeinhin angenommen. Unsere Position in diesem Unternehmen ist ein gutes Beispiel dafür, wie der diversifizierte Ansatz von EMMA hilft, auch mit volatilen Aktien Erträge zu erzielen. Trotz vieler guter Quartalsergebnisse hat Evergrande darunter gelitten, Teil des chinesischen Immobilienmarkts zu sein. Insbesondere schürten die viel zu hohen Immobilienpreise in den sogenannten Tier-1-Städten wie Beijing und Shanghai die Angst vor einem bevorstehenden Markteinbruch. Evergrande ist aber vor allem in Tier-2-Städten aktiv, etwa in Wuhan und Chengdu, wo die Immobilienmärkte längst nicht so überhitzt sind wie in den großen Ballungsräumen. Außerdem konzentriert sich das Unternehmen auf den Wohnungsbau für den Mittelstand, den der Staat fördern will. Die staatlichen Restriktionen, unter denen Immobilienentwickler in den großen Städten so gelitten haben, waren für Evergrande also kein Problem. Im ersten Jahr seit Auflegung unseres Portfolios schwankte die Evergrande-Aktie mit jeder neuen Nachricht zur chinesischen Volkswirtschaft und zum chinesischen Immobilienmarkt. Wir hatten mit einigen Kursschwankungen gerechnet, wussten aber auch, dass sie im EMMA-Portfolio durch Anleiheinvestitionen ausgeglichen werden können. Umso sicherer fühlten wir uns mit unserer Position in dieser volatilen Aktie. Obwohl ihre Kursentwicklung keineswegs stetig war, hat Evergrande im ersten Jahr von EMMA erheblich zur absoluten und relativen Performance beigetragen. 4 Der Turbulenztest Volatilität kann man aber auch mit aktivem Währungsmanagement begrenzen. Im 3. Quartal 2011 haben wir einen Teil des Portfolios in Renminbi umgeschichtet, da uns die chinesische Währung besser für den Abschwung gerüstet schien als andere EmergingMarket-Währungen. Deren Portfolioanteile haben wir hingegen verringert – aufgrund der wachsenden Risiken durch die Finanzprobleme in Europa, der Herabstufung der USA und der Angst vor einer harten Landung Chinas. Selbst als sich die Lage im 1. Quartal 2012 entspannte, blieben wir im Währungsbereich zurückhaltend und sicherten uns mit Dollar-Positionen ab. Auch die Probleme in Europa erfordern ein kluges Währungsmanagement. Trotz einiger Fortschritte ist die Lage in Europa noch immer instabil, so dass wir Anfang 2012 eine Short-Position in Euro gehalten haben. Durch diese Absicherung fiel es uns auch leichter, unser Engagement in europäischen EmergingMarket-Währungen zu steuern. So sind der polnische Zloty und der ungarische Forint meist eng mit dem Euro korreliert. Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater. Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet. Chancenvielfalt Es überrascht nicht, dass Anleger genau wissen wollen, welche Chancen die Emerging Markets bieten, zumal die weltwirtschaftlichen Risiken zunehmen und das Wachstum nachlässt. Unseren Analysen zufolge sind die Emerging-Market-Länder heute aber insgesamt deutlich weniger krisenanfällig als früher. Der Wohlstand ist größer, und die Unternehmen sind produktiver geworden. Die Binnennachfrage, sowohl von Verbrauchern als auch von Unternehmen, treibt das Wachstum. Natürlich macht man sich Sorgen über die möglichen Auswirkungen der schwachen Industrieländerkonjunktur auf die Emerging Markets. Doch trotz der zuletzt etwas niedrigeren Prognosen ist noch immer damit zu rechnen, dass das Wachstum der Emerging Markets das der Industrieländer um mehrere Prozentpunkte übertrifft. Hinzu kommt, dass viele Emerging Markets die Inflation erfolgreich bekämpft haben. Anders als die schuldengeplagten Industrieländer haben sie daher heute viele Möglichkeiten, die Konjunktur bei Bedarf zu stützen. Abbildung 5: Emerging Markets günstig bewertet Bewertungsabschlag des MSCI EM gegenüber dem MSCI World 30 20 Abschlag beim KBV 10 Prozent Aufgrund der Zinsdifferenz sind bei diesen Währungen aber die Absicherungskosten höher. Mit einer Short-Position im Euro ließ sich das Portfolio also kostengünstig absichern, gegen eine Abwertung des Euro ebenso wie gegen eine Abwertung europäischer EmergingMarket-Währungen. 0 (10) Abschlag beim KGV* (20) (30) 08 09 10 11 12 Stand: 30. April 2012 Aktuelle Analysen garantieren keine zukünftigen Ergebnisse. *Auf Basis der erwarteten 12-Monats-Gewinne Quellen: CEIC Data, Haver Analytics, IMF, MSCI, Thomson I/B/E/S, UBS und AllianceBernstein Der internationale Währungsfonds schätzt, dass 2012 erstmals mehr als die Hälfte des Welt-BIP (in Kaufkraftparitäten) auf die Emerging Markets entfällt. Unserer Ansicht nach dürfte sich dieser Trend fortsetzen, und Investoren sollten ihn genau im Auge behalten. Selbst nach dem jüngsten Kursaufschwung sind Emerging-Market-Aktien noch immer (etwas) günstiger bewertet als Industrieländeraktien (Abbildung 5). Wir meinen, dass Investoren vor allem mit Aktienstrategien an diesem hohen Wachstum partizipieren können. Uns ist aber auch bewusst, dass Emerging-Market-Aktien noch immer sehr volatil sind. Ein starker kurzfristiger Kursrückgang ist Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater. Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet. niemals auszuschließen, auch wenn die Kurse langfristig steigen. Ein Investmentansatz ohne Restriktionen erhöht die Chancenvielfalt. Investoren haben Zugang zu mehr unterschiedlichen Assetklassen, Ländern, Währungen und Einzelwerten als mit einem Portfolio, das ausschließlich in Anleihen oder Aktien investiert. Aus unserer Sicht bietet die EMMA-Strategie den Investoren neue Möglichkeiten, mit Erfolg in einigen der spannendsten Länder der Welt zu investieren – mit mehr Flexibilität beim Streben nach risikoadjustierten Erträgen und einer stärkeren Diversifikation zur Verringerung der Portfoliovolatilität. n 5 Die Autoren Morgan C. Harting, CFA, CAIA Emerging Markets Multi-Asset co-Head Als einer der beiden Leiter des Emerging Markets Multi-Asset Team ist Harting für die Entwicklung, die Struktur und die tägliche Umsetzung der Strategie verantwortlich. Außerdem ist er leitender Portfoliomanager für Emerging Markets Value und Mitglied des Global Value Teams. Er begann seine Emerging-Market-Laufbahn als Credit-Analyst bei Standard & Poor’s und wechselte später als Senior Director zu Fitch Ratings. Harting hat einen BA von der Wesleyan University sowie einen MA und einen MBA von der Yale University. Hier lehrte er nach seinem Abschluss internationale Volkswirtschaft. Morgan C. Harting ist CFA und Chartered Alternative Investment Analyst (CAIA). Sitz: New York Marco Santamaria, CFA Emerging Markets Multi-Asset co-Head Marco Santamaria ist einer der Leiter des Emerging Markets Multi-Asset Teams. Außerdem gehört er den Teams für Emerging-Market-Anleihen und internationales Rentenportfoliomanagement an. Er arbeitete von 1992 bis 1994 für AllianceBernstein, war Mitbegründer von Global Securities Advisors, einem Rentenhedgefonds mit Schwerpunkt Emerging Markets, und kehrte 2010 zu Alliance Bernstein zurück. Vor 1992 leitete er das Strategieteam für Emerging-Market-Staatsanleihen bei Lehman Brothers. Marco Santamaria hat einen AB in Volkswirtschaft und Anglistik vom Amherst College sowie einen MA in Internationaler Volkswirtschaft von der Johns Hopkins University School of Advanced International Studies. Außerdem ist er CFA. Santamaria arbeitet in New York. 6 Der Turbulenztest Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater. Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet. AllianceBernstein L.P. 1345 Avenue of the Americas New York, NY 10105 212.969.1000 AllianceBernstein Canada, Inc. Brookfield Place, 161 Bay Street, 27th Floor Toronto, Ontario M5J 2S1 416.572.2471 AllianceBernstein Limited 50 Berkeley Street, London W1J 8HA Großbritannien +44 20 7470 0100 AllianceBernstein Japan Ltd. Marunouchi Trust Tower Main 17F 1-8-3, Marunouchi, Chiyoda-ku Tokyo 100-0005, Japan +81 3 5962 9000 AllianceBernstein Australia Limited Level 37, Chifley Tower, 2 Chifley Square Sydney NSW 2000, Australia +61 2 9255 1200 AllianceBernstein Investments, Inc. Tokyo Branch Marunouchi Trust Tower Main 17F 1-8-3, Marunouchi, Chiyoda-ku Tokyo 100-0005, Japan +81 3 5962 9700 AllianceBernstein Hong Kong Limited Suite 3401, 34/F One International Finance Centre 1 Harbour View Street, Central, Hong Kong +852 2918 7888 AllianceBernstein (Singapore) Ltd. 30 Cecil Street, #28-01, Prudential Tower Singapore 049712 +65 6230 4600 Sanford C. Bernstein & Co., LLC 1345 Avenue of the Americas New York, NY 10105 212.969.1000 © 2012 AllianceBernstein L.P. EIN WORT ZUM RISIKO Marktrisiko: Die Tageskurse der Anlagen können sowohl steigen als auch fallen, so dass es möglicherweise zu Verlusten kommt. Zinsrisiko: Anleihen könnten an Wert verlieren, wenn die Zinsen steigen oder fallen. Langlaufende Anleihen schwanken in der Regel stärker als Kurzläufer. Zahlungsausfallrisiko: Das Kreditrating einer Anleihe spiegelt die Fähigkeit des Emittenten wider, seine Anleihen pünktlich zu bedienen und zurückzuzahlen. Je niedriger das Rating, desto größer ist das Risiko eines Zahlungsausfalls. Wenn sich die finanzielle Stabilität des Emittenten verschlechtert, kann das Rating gesenkt werden und die Anleihen können an Wert verlieren. Allokationsrisiko: Die Aufteilung des Portfolios auf unterschiedliche Assetklassen kann erhebliche Auswirkungen auf die Erträge haben, insbesondere wenn eine der Assetklassen deutlich hinter den anderen zurückbleibt. Risiko von Auslandsinvestitionen: Anlagen im Ausland können aufgrund von politischen, regulatorischen, marktbedingten und wirtschaftlichen Unsicherheiten volatiler sein als Investitionen im Inland. Besonders ausgeprägt ist dieses Risiko bei Anlagen in Emerging Markets (Schwellenländern). Währungsrisiko: Währungsschwankungen können erhebliche Auswirkungen auf die Erträge haben. Umgerechnet in die Währung des Anlegers kann der Wert der Anlage niedriger sein. Small- und Mid-Cap-Risiko: Anlagen in kleinere Firmen sind häufig volatiler als Anlagen in größere Unternehmen. Der Wert einer Anlage kann sowohl steigen als auch fallen. Die Performance der Vergangenheit ist weder ein Hinweis auf noch eine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Wie im Verkaufsprospekt ausführlicher beschrieben kann der Verkauf von Anteilen an ACMBernstein-Fonds in einigen Ländern Einschränkungen unterliegen. Vor einer möglichen Anlage in den Fonds sollten Anleger den aktuellen vereinfachten und/oder vollständigen Verkaufsprospekt sowie den aktuellen Jahresabschluss lesen. Diese Dokumente sind ebenso wie der aktuelle Jahresbericht (und, falls später erschienen, auch der aktuelle Halbjahresbericht) kostenfrei auf www.acmbernstein.com/solution/EMMA-DE oder von einer der unten aufgeführten lokalen Vertriebsstellen erhältlich: In Deutschland: BHF-BANK Aktiengesellschaft, Bockenheimer Landstraße 10, 60323 Frankfurt am Main In Österreich: UniCredit Bank Austria AG, Schottengasse 6-8, 1010 Wien MSCI übernimmt weder explizit noch implizit irgendeine Garantie, gibt keine Erklärung ab und übernimmt keinerlei Haftung für eventuell hierin enthaltene MSCI-Daten. Die MSCI-Daten dürfen nicht weitergegeben oder als Grundlage für andere Indizes, Wertpapiere oder Finanzprodukte verwendet werden. Dieser Bericht wurde von MSCI weder genehmigt, noch gegengelesen oder erstellt.