Der Turbulenztest: Über den Umgang mit

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Morgan C. Harting, CFA, CAIA
Emerging Markets
Multi-Asset Co-Head
Marco Santamaria, CFA
Emerging Markets
Multi-Asset Co-Head
Der Turbulenztest: Über den Umgang
mit Volatilität an den Emerging Markets
Emerging-Market-Aktien mit einem
diversifizierten Ansatz zu glätten.
Was für ein Jahr!
Nur wenige Wochen nach der Auflegung
von EMMA am 1. Juni 2011 war den
Anlegern weltweit klar, dass der Sommer
stürmisch werden würde. Im Juli musste
die Obama-Administration rasch handeln, um die durch das immer höhere
Haushaltsdefizit entstandene Debakel
um die Schuldenobergrenze zu entschärfen. Anfang August gelang eine
Einigung, doch hinderte dies die
Ratingagentur S&P nicht daran, das
amerikanische Länderrating zu senken –
zu groß waren die Zweifel an der
Wenn Assetmanager einen neuen Fonds auflegen, hoffen sie meist auf eine
ruhige Marktentwicklung, um in ihrem ersten Jahr einen vorzeigbaren Track
Record aufbauen zu können. Nach der Auflegung unseres Emerging Markets
Multi-Asset Portfolio (EMMA) im letzten Jahr war die Volatilität hingegen
extrem. Im Nachhinein hat sich dies für uns als Segen erwiesen.
Mit EMMA sollen Investoren das enorme
Potenzial von Emerging-Market-Aktien
nutzen können, und das ohne die für
diese Märkte typische Volatilität. Die
Turbulenzen der Jahre 2011 und 2012
waren für EMMA also der perfekte Test.
Im ersten vollen Jahr hat EMMA seine
Aktienbenchmark weit hinter sich
gelassen (Abbildung 1), was den Wert
der Strategie bestätigt hat. Zwar waren
die absoluten Erträge in diesem schwierigen Aktienjahr negativ, doch gelang eine
Begrenzung der Volatilität, indem ein Teil
des Portfolios in Anleihen investiert und
das Währungsrisiko aktiv gesteuert
wurde. In Monaten mit Kursgewinnen
partizipierte EMMA stark an der Kursentwicklung; in Monaten mit Verlusten
war die Partizipation geringer (Abbildung
2, nächste Seite).
Mit unserer Strategie wollen wir die
Wünsche vieler Investoren aufgreifen, die
Volatilität heute mehr fürchten als je
zuvor (Abbildung 3, nächste Seite). In
diesem Beitrag zeigen wir, wie EMMA
mit den Marktturbulenzen in seinem
ersten Jahr zurechtgekommen ist und
wie sehr es sich lohnt, die Erträge von
Abbildung 1: EMMA schlägt in seinem ersten Jahr die Benchmark
Wertentwicklung (in %)
7,4 7,9
9,0
11,2
-3,7
-2,9
-5,5
-7,0
-12,0
-16,3
3. Quartal 2011 4. Quartal 2011 1. Quartal 2012
ACMBernstein Emerging Markets Multi-Asset
1. April bis
31. Mai 2012
seit
Auflegung*
MSCI Emerging Markets Index
Wertentwicklung in Euro. Stand: 31. Mai 2012
Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge. Netto-Wertentwicklung nach
Abzug von Gebühren, Kosten und Vertriebsprovisionen.
*Auflegung des ACMBernstein Emerging Markets Multi-Asset-Portfolio: 1. Juni 2011
Quellen: MSCI und AllianceBernstein
Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater.
Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet.
JUNI 2012
amerikanischen Fiskalpolitik. Die Märkte
brachen daraufhin ein, und die eskalierende Staatsschuldenkrise im Euroraum
sowie immer deutlichere Anzeichen für
eine schwächere Weltkonjunktur taten
ihr Übriges.
Probleme gab es zwar vor allem in den
Industrieländern, doch litten 2011 in
erster Linie Emerging-Market-Aktien
unter der Unsicherheit und der hohen
Risikoaversion. Der MSCI Emerging
Markets (EM) Index fiel deutlich stärker
als die Industrieländerindizes – und gab
sogar stärker nach als die Aktienmärkte
im krisengeschüttelten Europa. Im 4.
Quartal beruhigten sich die Anleger dann
etwas, denn es gab immer mehr
Anzeichen für eine Stabilisierung der
Konjunktur in den USA und China.
Außerdem sorgte die Europäische
Zentralbank im Dezember mit unkonventionellen Maßnahmen dafür, dass sich
die schlimmsten Befürchtungen für
Europa nicht bewahrheiteten.
Die richtige Antwort auf die Krise
EMMA konnte auf diese raschen
Umschwünge angemessen reagieren,
weil wir bei Bedarf von Aktien in
Abbildung 2: EMMA partizipiert an Gewinnen und schüzt vor Marktverlusten
Partizipation an steigenden und fallenden Aktienmärkten (in %)
80%
71%
1. Juni 2011 bis 31. Mai 2012
Durchschnittliche Partizipation in Monaten mit Aktienmarktverlusten*
Durchschnittliche Partizipation in Monaten mit Aktienmarktgewinnen†
Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge.
*Durchschnittliche Entwicklung des ACMBernstein Emerging Markets Multi-Asset Portfolio (I-Anteile) in
Prozent der Entwicklung des MSCI EM (USD) Index in Monaten, in denen der Index verlor
† Durchschnittliche Entwicklung des ACMBernstein Emerging Markets Multi-Asset Portfolio (I-Anteile) in
Prozent der Entwicklung des MSCI EM (USD) Index in Monaten, in denen der Index zulegte
Quellen: MSCI und AllianceBernstein
Anleihen umschichten können. Als die
Turbulenzen an den Aktienmärkten
begannen, verringerten wir die Aktienquote kontinuierlich, von 66% bei der
Auflegung auf 55% im November. In den
schwierigen Aktienmonaten hat dies dazu
beigetragen, das Portfolio zu stabilisieren.
Abbildung 3: Die befragten Investoren wünschen Schutz vor Marktvolatilität
Was ist das größte Risiko in den nächsten zwölf Monaten?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
Marktvolatilität allgemein
Einbruch der Aktienmärkte
Risiken von Staatsanleihen
Extremrisiken
Aktuelles Zinsniveau
Kontrahentenrisiko
Liquiditätsknappheit
Zinsrückgang
Wechselkursänderungen
Inflation
Zinsanstieg
Hohes
Risiko
Sehr hohes
Risiko
61%
62%
44%
46%
43%
47%
33%
28%
36%
29%
27%
28%
20%
35%
17%
20%
9%
12%
14%
3%
4%
6%
An der Umfrage beteiligten sich 140 institutionelle Investoren mit einem verwalteten Vermögen von zusammen
909 Mrd. Euro (einschließlich Beratungsmandate). Befragt wurden institutionelle Investoren in Dänemark,
Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweden
und der Schweiz.
Als sich das Marktumfeld im 4. Quartal
dann verbesserte, haben wir die Aktiengewichtung wieder angehoben, bis auf
ein Maximum von 75% im Januar. An der
Erholung im 1. Quartal 2012 haben wir
deshalb stärker partizipiert.
Ziel unserer Allokationsentscheidungen
war aber kein klassisches Market Timing.
Unsere Analysten und Portfoliomanager
versuchen nicht vorherzusagen, ob auf
kurze Sicht Renten Aktien schlagen oder
umgekehrt. Mit unserer Asset-Allokation
wollen wir vielmehr überdurchschnittliche risikoadjustierte Erträge erzielen,
indem wir die Aktienmarktvolatilität
abfedern. EMMA soll mindestens 25%
weniger volatil sein als der Markt. Durch
unsere Entscheidungen war das Portfolio
dann auch im gesamten Jahr deutlich
weniger volatil als der Index für Emerging-Market-Aktien (Abbildung 4, Seite
4) – und das ohne auf aktienähnliche
Erträge verzichten zu müssen.
Aktives Management bestimmt
die Erträge
In sämtlichen Assetklassen haben wir das
Portfolio aktiv gesteuert, um bei einer
2
Der Turbulenztest
Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater.
Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet.
niedrigeren Volatilität stabile Erträge zu
erzielen. Wir glauben, dass das Ertragspotenzial von EMMA durch die
Kombination aus Asset-Allokation und
aktivem Management höher ist als das
einer Kombination aus Einzelportfolios
(vgl. „Der Blick über den Tellerrand“).
So haben wir im 4. Quartal 2011 in
Anleihen mit einer höheren Kreditqualität
umgeschichtet. Damit wollten wir die
Diversifikation verbessern und unsere
Flexibilität erhöhen. Anleihen mit höherer
Kreditqualität, etwa Staatsanleihen mit
hohen Ratings, sind weniger stark mit
Aktien korreliert als weniger hochwertige
Schuldtitel. Um unsere Aktienpositionen
mit Anleihen zu diversifizieren, brauchten
wir daher nicht so viele festverzinsliche
Wertpapiere zu halten. Aufgrund unserer
zusätzlichen Investitionen in hochwertige
Anleihen konnten wir den Aktienanteil
erhöhen, als sich das Marktumfeld
verbesserte.
Im Aktienbereich identifizieren wir
vielversprechende Papiere aus unterschiedlichsten Sektoren (wie Technologie,
Investitionsgüter und Finanzen) mit einer
Kombination aus quantitativer und
Der Blick über den Tellerrand
Portfoliomanager, die sich auf eine Assetklasse beschränken,
haben oft einen Tunnelblick. Ein Manager für Emerging-MarketAnleihen wird trotz erheblicher politischer und wirtschaftlicher
Risiken geneigt sein, in großem Umfang in venezolanische
Anleihen zu investieren – wegen des großen Anteils des Landes
am J.P. Morgan EMBI Global Diversified Index, der gängigen
Benchmark. Dabei bieten viele Emerging-Market-Aktien ähnlich
hohe Erträge bei niedrigeren Risiken.
Dank unseres restriktionsfreien Ansatzes können wir außerdem
in mehr verschiedene Emerging-Market-Länder investieren und
auch Staaten berücksichtigen, die in den wichtigen Anleiheund Aktienindizes nicht enthalten sind. Einige Länder wie
Venezuela, Panama und die Ukraine finden sich nur in Anleiheindizes. Taiwan und Korea sind in den Aktienindizes zwar
stark vertreten, fehlen aber in einigen Rentenbenchmarks.
China hat einen Anteil von 17% an der Aktienbenchmark, doch
entfällt nur 1% des Rentenindex auf chinesische Papiere.
Wenn man einfach nur ein Aktien- und ein Rentenportfolio
miteinander kombiniert, verpasst man die Chance, sich bei
Am Ende des ersten Jahres war EMMA in 41 Ländern investiert.
Unternehmen, die sowohl börsennotierte Aktien als auch
Dazu zählten Anleihen aus Belarus, der Dominikanischen
Anleihen emittieren auf den vielversprechenderen Teil der
Republik, der Elfenbeinküste und Uruguay (Abbildung). Diese
Kapitalstruktur zu beschränken. So hat das brasilianische
Länder sind in den meisten Aktienbenchmarks nicht enthalten,
Energieunternehmen Petrobras hohe Cashflows und eine stabile
auch nicht im MSCI EM. Er setzt sich nur aus 21 Ländern
Bilanz. Seine Fundamentaldaten sind attraktiv, und Petrobras ist
zusammen. Die Anleihen dieser Länder sind aber oft ähnlich
sowohl im MSCI Emerging Market Index
ertragreich wie Aktien.
(Aktien) als auch im J.P.Morgan Index
(Anleihen) stark vertreten. Das macht es
Investitionen in mehr Länder durch einen Ansatz ohne Restriktionen
sowohl für Aktien- als auch für Anleiheinvestoren interessant, und in einer
Ländergewichte von EMMA (Aktien, Renten und Währungen)
Strategie mit voneinander unabhängigen
Sonstige:*
Aktien- und Rentenmanagern wären
Asien ohne China
Belarus
wohl beide Assetklassen vertreten. Eine
Dominikanische Republik
integrierte Strategie kann sich hingegen
28%
21%
Elfenbeinküste
auf jene Kapitalformen konzentrieren,
Kasachstan
Katar
deren erwartete risikoadjustierte Erträge
Kroatien
am höchsten sind. Die stabile Bilanz von
Litauen
China
15%
13%
EEMEA
Petrobras spricht für ein geringes
Panama
Rumänien
Verlustrisiko sowohl seiner Aktien als
23%
Ukraine
auch seiner Anleihen. Wir halten aber
Uruguay
Lateinamerika
Venezuela
das Aufwärtspotenzial von Aktien für
deutlich höher, weil sie sowohl im
Stand: 30. April 2012
Die Anteile ändern sich im Zeitablauf.
Vergleich zum Energiesektor insgesamt
*Sonstige = Industrieländer; sie haben einen Anteil von 7,2% am Gesamtportfolio. EMMA investiert in
als auch zur eigenen Vergangenheit
Industrieländerunternehmen, deren Entwicklung stark von der Emerging-Market-Konjunktur abhängt.
Quellen: MSCI und AllianceBernstein
extrem niedrig bewertet sind.
Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater.
Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet.
3
Abbildung 4: Stetigere Wertentwicklung bei volatilen Märkten
Erwartete Volatilität des EMMA-Portfolios und Marktvolatilität im Zeitablauf
Erwartete Portfoliovolatilität und Marktvolatilität
35
30
Tatsächliche Volatilität
von EMMA:
73% der
Marktvolatilität
18%
25
Prozent
fundamentaler Analyse. Die latenten
Konjunktursorgen bedeuteten große
Chancen für researchorientierte Aktieninvestoren. Da viele Anleger nach Sicherheit streben, sind die relativen Bewertungen „stabiler“ Aktien mit niedrigem Beta
auf Mehrjahreshochs gestiegen.
Konjunktursensitive Aktien mit hohem
Beta, beispielsweise das chinesische
Immobilienhaus Evergrande, sind
hingegen im Vergleich zum Markt oft so
niedrig bewertet wie seit Jahren nicht
mehr (vgl. „Evergrande überwindet die
chinesischen Immobilienmarktsorgen“).
Da wir das Portfoliobeta mit Anleihen
besser steuern können, sind wir also
nicht gezwungen, in recht hoch bewertete Aktien mit niedrigem Beta zu
investieren.
13%
20
15
10
5
0
Auflegung
(1. Juni 2011)
August Oktober Dezember Februar April
2011
2011
2011
2012 2012
Portfoliovolatilität
Marktvolatilität
1. Juni 2011 –
31. Mai 2012
Stand 31. Mai 2012
Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge.
Die tatsächliche Volatilität des Emerging Markets Multi-Asset Portfolio (I-Anteile in Euro), Volatilität von
Emerging-Market-Aktien gemessen am MSCI EM (in Euro). Erwartete Volatilität gemäß RiskMetrics.
Quellen: MSCI RiskMetrics und AllianceBernstein
Währungen besser nutzen
Evergrande überwindet die chinesischen
Immobilienmarktsorgen
Im letzten Jahr begannen die Investoren am chinesischen Immobilienentwickler
Evergrande Real Estate Group zu zweifeln. Man befürchtete eine Immobilienmarktblase im bevölkerungsreichsten Land der Welt. Viele dieser Sorgen sind
durchaus begründet, doch unseren Analysen zufolge ist Evergrande nicht so
krisenanfällig wie gemeinhin angenommen. Unsere Position in diesem Unternehmen ist ein gutes Beispiel dafür, wie der diversifizierte Ansatz von EMMA
hilft, auch mit volatilen Aktien Erträge zu erzielen.
Trotz vieler guter Quartalsergebnisse hat Evergrande darunter gelitten, Teil des
chinesischen Immobilienmarkts zu sein. Insbesondere schürten die viel zu hohen
Immobilienpreise in den sogenannten Tier-1-Städten wie Beijing und Shanghai die
Angst vor einem bevorstehenden Markteinbruch. Evergrande ist aber vor allem in
Tier-2-Städten aktiv, etwa in Wuhan und Chengdu, wo die Immobilienmärkte
längst nicht so überhitzt sind wie in den großen Ballungsräumen. Außerdem
konzentriert sich das Unternehmen auf den Wohnungsbau für den Mittelstand,
den der Staat fördern will. Die staatlichen Restriktionen, unter denen Immobilienentwickler in den großen Städten so gelitten haben, waren für Evergrande also
kein Problem.
Im ersten Jahr seit Auflegung unseres Portfolios schwankte die Evergrande-Aktie
mit jeder neuen Nachricht zur chinesischen Volkswirtschaft und zum chinesischen
Immobilienmarkt. Wir hatten mit einigen Kursschwankungen gerechnet, wussten
aber auch, dass sie im EMMA-Portfolio durch Anleiheinvestitionen ausgeglichen
werden können. Umso sicherer fühlten wir uns mit unserer Position in dieser
volatilen Aktie. Obwohl ihre Kursentwicklung keineswegs stetig war, hat Evergrande im ersten Jahr von EMMA erheblich zur absoluten und relativen Performance
beigetragen.
4
Der Turbulenztest
Volatilität kann man aber auch mit
aktivem Währungsmanagement
begrenzen. Im 3. Quartal 2011 haben
wir einen Teil des Portfolios in Renminbi
umgeschichtet, da uns die chinesische
Währung besser für den Abschwung
gerüstet schien als andere EmergingMarket-Währungen. Deren Portfolioanteile haben wir hingegen verringert –
aufgrund der wachsenden Risiken durch
die Finanzprobleme in Europa, der
Herabstufung der USA und der Angst vor
einer harten Landung Chinas. Selbst als
sich die Lage im 1. Quartal 2012
entspannte, blieben wir im Währungsbereich zurückhaltend und sicherten uns
mit Dollar-Positionen ab.
Auch die Probleme in Europa erfordern
ein kluges Währungsmanagement. Trotz
einiger Fortschritte ist die Lage in Europa
noch immer instabil, so dass wir Anfang
2012 eine Short-Position in Euro
gehalten haben. Durch diese Absicherung fiel es uns auch leichter, unser
Engagement in europäischen EmergingMarket-Währungen zu steuern. So sind
der polnische Zloty und der ungarische
Forint meist eng mit dem Euro korreliert.
Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater.
Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet.
Chancenvielfalt
Es überrascht nicht, dass Anleger genau
wissen wollen, welche Chancen die
Emerging Markets bieten, zumal die
weltwirtschaftlichen Risiken zunehmen
und das Wachstum nachlässt. Unseren
Analysen zufolge sind die Emerging-Market-Länder heute aber insgesamt
deutlich weniger krisenanfällig als früher.
Der Wohlstand ist größer, und die
Unternehmen sind produktiver geworden. Die Binnennachfrage, sowohl von
Verbrauchern als auch von Unternehmen, treibt das Wachstum.
Natürlich macht man sich Sorgen über
die möglichen Auswirkungen der
schwachen Industrieländerkonjunktur
auf die Emerging Markets. Doch trotz
der zuletzt etwas niedrigeren Prognosen
ist noch immer damit zu rechnen, dass
das Wachstum der Emerging Markets
das der Industrieländer um mehrere
Prozentpunkte übertrifft. Hinzu kommt,
dass viele Emerging Markets die Inflation
erfolgreich bekämpft haben. Anders als
die schuldengeplagten Industrieländer
haben sie daher heute viele Möglichkeiten, die Konjunktur bei Bedarf zu
stützen.
Abbildung 5: Emerging Markets günstig bewertet
Bewertungsabschlag des MSCI EM gegenüber dem MSCI World
30
20
Abschlag beim KBV
10
Prozent
Aufgrund der Zinsdifferenz sind bei
diesen Währungen aber die Absicherungskosten höher. Mit einer Short-Position im Euro ließ sich das Portfolio also
kostengünstig absichern, gegen eine
Abwertung des Euro ebenso wie gegen
eine Abwertung europäischer EmergingMarket-Währungen.
0
(10)
Abschlag beim KGV*
(20)
(30)
08
09
10
11
12
Stand: 30. April 2012
Aktuelle Analysen garantieren keine zukünftigen Ergebnisse.
*Auf Basis der erwarteten 12-Monats-Gewinne
Quellen: CEIC Data, Haver Analytics, IMF, MSCI, Thomson I/B/E/S, UBS und AllianceBernstein
Der internationale Währungsfonds
schätzt, dass 2012 erstmals mehr als die
Hälfte des Welt-BIP (in Kaufkraftparitäten) auf die Emerging Markets entfällt.
Unserer Ansicht nach dürfte sich dieser
Trend fortsetzen, und Investoren sollten
ihn genau im Auge behalten. Selbst nach
dem jüngsten Kursaufschwung sind
Emerging-Market-Aktien noch immer
(etwas) günstiger bewertet als Industrieländeraktien (Abbildung 5).
Wir meinen, dass Investoren vor allem
mit Aktienstrategien an diesem hohen
Wachstum partizipieren können. Uns ist
aber auch bewusst, dass Emerging-Market-Aktien noch immer sehr volatil sind.
Ein starker kurzfristiger Kursrückgang ist
Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater.
Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet.
niemals auszuschließen, auch wenn die
Kurse langfristig steigen.
Ein Investmentansatz ohne Restriktionen
erhöht die Chancenvielfalt. Investoren
haben Zugang zu mehr unterschiedlichen Assetklassen, Ländern, Währungen
und Einzelwerten als mit einem Portfolio,
das ausschließlich in Anleihen oder
Aktien investiert. Aus unserer Sicht bietet
die EMMA-Strategie den Investoren neue
Möglichkeiten, mit Erfolg in einigen der
spannendsten Länder der Welt zu
investieren – mit mehr Flexibilität beim
Streben nach risikoadjustierten Erträgen
und einer stärkeren Diversifikation zur
Verringerung der Portfoliovolatilität. n
5
Die Autoren
Morgan C. Harting, CFA, CAIA
Emerging Markets Multi-Asset co-Head
Als einer der beiden Leiter des Emerging Markets Multi-Asset Team ist Harting für die Entwicklung, die Struktur und die tägliche
Umsetzung der Strategie verantwortlich. Außerdem ist er leitender Portfoliomanager für Emerging Markets Value und Mitglied des
Global Value Teams. Er begann seine Emerging-Market-Laufbahn als Credit-Analyst bei Standard & Poor’s und wechselte später als
Senior Director zu Fitch Ratings. Harting hat einen BA von der Wesleyan University sowie einen MA und einen MBA von der Yale
University. Hier lehrte er nach seinem Abschluss internationale Volkswirtschaft. Morgan C. Harting ist CFA und Chartered Alternative
Investment Analyst (CAIA).
Sitz: New York
Marco Santamaria, CFA
Emerging Markets Multi-Asset co-Head
Marco Santamaria ist einer der Leiter des Emerging Markets Multi-Asset Teams. Außerdem gehört er den Teams für Emerging-Market-Anleihen und internationales Rentenportfoliomanagement an. Er arbeitete von 1992 bis 1994 für AllianceBernstein, war
Mitbegründer von Global Securities Advisors, einem Rentenhedgefonds mit Schwerpunkt Emerging Markets, und kehrte 2010 zu
Alliance Bernstein zurück. Vor 1992 leitete er das Strategieteam für Emerging-Market-Staatsanleihen bei Lehman Brothers. Marco
Santamaria hat einen AB in Volkswirtschaft und Anglistik vom Amherst College sowie einen MA in Internationaler Volkswirtschaft
von der Johns Hopkins University School of Advanced International Studies. Außerdem ist er CFA. Santamaria arbeitet in New York.
6
Der Turbulenztest
Nur für institutionelle Investoren und Finanzberater.
Darf weder von Dritten gelesen noch an sie weitergegeben geben. Auch Zitate sind nicht gestattet.
AllianceBernstein L.P.
1345 Avenue of the Americas
New York, NY 10105
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© 2012 AllianceBernstein L.P.
EIN WORT ZUM RISIKO
Marktrisiko: Die Tageskurse der Anlagen können sowohl steigen als auch fallen, so dass es möglicherweise zu Verlusten kommt.
Zinsrisiko: Anleihen könnten an Wert verlieren, wenn die Zinsen steigen oder fallen. Langlaufende Anleihen schwanken in der Regel stärker als Kurzläufer.
Zahlungsausfallrisiko: Das Kreditrating einer Anleihe spiegelt die Fähigkeit des Emittenten wider, seine Anleihen pünktlich zu bedienen und zurückzuzahlen. Je niedriger das
Rating, desto größer ist das Risiko eines Zahlungsausfalls. Wenn sich die finanzielle Stabilität des Emittenten verschlechtert, kann das Rating gesenkt werden und die Anleihen
können an Wert verlieren.
Allokationsrisiko: Die Aufteilung des Portfolios auf unterschiedliche Assetklassen kann erhebliche Auswirkungen auf die Erträge haben, insbesondere wenn eine der
Assetklassen deutlich hinter den anderen zurückbleibt.
Risiko von Auslandsinvestitionen: Anlagen im Ausland können aufgrund von politischen, regulatorischen, marktbedingten und wirtschaftlichen Unsicherheiten volatiler sein
als Investitionen im Inland. Besonders ausgeprägt ist dieses Risiko bei Anlagen in Emerging Markets (Schwellenländern).
Währungsrisiko: Währungsschwankungen können erhebliche Auswirkungen auf die Erträge haben. Umgerechnet in die Währung des Anlegers kann der Wert der Anlage
niedriger sein.
Small- und Mid-Cap-Risiko: Anlagen in kleinere Firmen sind häufig volatiler als Anlagen in größere Unternehmen.
Der Wert einer Anlage kann sowohl steigen als auch fallen. Die Performance der Vergangenheit ist weder ein Hinweis auf noch eine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Wie
im Verkaufsprospekt ausführlicher beschrieben kann der Verkauf von Anteilen an ACMBernstein-Fonds in einigen Ländern Einschränkungen unterliegen. Vor
einer möglichen Anlage in den Fonds sollten Anleger den aktuellen vereinfachten und/oder vollständigen Verkaufsprospekt sowie den aktuellen Jahresabschluss lesen. Diese
Dokumente sind ebenso wie der aktuelle Jahresbericht (und, falls später erschienen, auch der aktuelle Halbjahresbericht) kostenfrei auf www.acmbernstein.com/solution/EMMA-DE oder von einer der unten aufgeführten lokalen Vertriebsstellen erhältlich:
In Deutschland: BHF-BANK Aktiengesellschaft, Bockenheimer Landstraße 10, 60323 Frankfurt am Main
In Österreich: UniCredit Bank Austria AG, Schottengasse 6-8, 1010 Wien
MSCI übernimmt weder explizit noch implizit irgendeine Garantie, gibt keine Erklärung ab und übernimmt keinerlei Haftung für eventuell hierin enthaltene MSCI-Daten. Die
MSCI-Daten dürfen nicht weitergegeben oder als Grundlage für andere Indizes, Wertpapiere oder Finanzprodukte verwendet werden. Dieser Bericht wurde von MSCI weder
genehmigt, noch gegengelesen oder erstellt.
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