Der große Stellenmarkt der Region Der Stellenmarkt Samstag, 4. März 2017 Infos und Buchung von privaten Anzeigen unter: Lingener Tagespost · Tel. 05 91/8 00 09-33 Meppener Tagespost · Tel. 0 59 31/940-133 Ems-Zeigung · Tel. 0 49 61/808-33 oder www.noz.de/jobwelt www.noz.de/jobwelt ·Täglich über 11.000 Stellenanzeigen online Haben Mitarbeiter den Notausgang genommen und gekündigt, bieten viele Unternehmen ein Ausstiegsinterview an. Foto: Wolfram Steinberg Über den Ausstieg austauschen Exit-Gespräche bieten Chancen für Arbeitnehmer und -geber Tschüss und weg ‒ die Kündigung eines Arbeitnehmers wird in vielen Unternehmen stillschweigend akzeptiert. Dabei kann es für die Firma sehr hilfreich sein, in einem Ausstiegsgespräch die Gründe zu erfahren. Auch der Arbeitnehmer hat Vorteile von diesem Austausch. Von Bettina Levecke dpa/tmn BERLIN. Wenn die Kündigung von einem Mitarbeiter auf dem Tisch liegt, ist das für Arbeitgeber nicht nur ärgerlich. Häufig stellen sich auch Fragen wie: Was ist schief gelaufen? Warum will der Mitarbeiter gehen? Immer mehr Unternehmen bitten deshalb um ein Gespräch mit dem ausscheidenden Mitarbeiter. „Fast jedes dritte Unternehmen setzt mittlerweile auf diese Exit-Gespräche“, erklärt Regina Ruppert, Personalberaterin aus Berlin. Dabei kann der Mitarbeiter loswerden, was ihn gestört hat. Das Unternehmen bekommt die Chance, daraus zu lernen. Wer als Arbeitgeber überzeugen will, sollte auch mit dem Thema Kündigung vorbildlich umgehen, erklärt Dagmar Walker, die als Anwältin zum Thema Kündigung berät. „Firmen investieren oft viel Zeit und Geld in eine starke und positive Mitarbeitergewinnung.“ Sie vernachlässigten dann aber die Wertschätzung im letzten Abschnitt der Anstellung. Bleiben Vorgesetzte und Personaler dagegen mit einem Mitarbeiter im Ge- spräch, vermitteln sie: Die Kündigung ist dem Unternehmen nicht egal. „Exit-Gespräche sind ein sehr positives Signal und stärken die Arbeitgebermarke enorm“, sagt Walker. Den Worten müssten dann aber auch Taten folgen. Die Ergebnisse der Exit-Gespräche sollten also nicht einfach in der Schublade verschwinden. „In einem Ausstiegsgespräch kann ein Unternehmen sehr viel über sich selbst erfahren“, sagt Angela Bittner, Kommunikations-Expertin und Trainerin aus München. Schließlich kündigen Menschen nicht immer aus persönlichen Gründen. Manche Mitarbeiter wollen gehen, weil sie Stress mit Kollegen oder Probleme mit Vorgesetzten hatten, weil sie unterfordert waren oder sich überfordert fühlten oder weil sie nicht zufrieden waren mit der Art, wie gearbeitet wurde. Vielleicht bieten Konkurrenten auch mehr Gehalt oder bessere Arbeitsbedingungen. Chance auf Feedback Wichtig ist Bittner zufolge, dass aus dem Exit-Gespräch keine Abrechnung wird, sondern die Chance auf ein Feedback. „Das Unternehmen kann sich beim Mitarbeiter bedanken und deutlich machen, dass es den Abschied bedauert.“ Gleichzeitig kann man nachfragen: „Was können wir in Zukunft verbessern?“ Durch die Ablösung vom Unternehmen seien Mitarbeiter viel eher bereit, ihren Blick hinter die Kulissen zu offenbaren. „Für Unternehmen können sich daraus sehr wertvolle Erkenntnisse ergeben“, betont Walker. Gehen Arbeitnehmer und Firma im Streit auseinander, ist ein Exit-Gespräch allerdings unter Umständen kontraproduktiv. „Das Timing ist wichtig, damit es keine Schlammschlacht wird“, sagt Ruppert, die auch Vizepräsidentin des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater ist. Kleineren Unternehmen empfiehlt sie deshalb, das Gespräch erst kurz vor dem Austritt aus der Firma zu führen, dann, wenn das Arbeitszeugnis schon übergeben ist und der Mitarbeiter keine Nachteile mehr fürchten muss. In Unternehmen mit eigener Personalabteilung sollten Personalmanager die ExitGespräche führen, rät Ruppert, da es bei einer neutralen Person grundsätzlich leichter sei, Probleme anzusprechen – besonders, wenn es Proble- me mit Vorgesetzten sind. Mitarbeiter, die zum Exit-Gespräch geladen werden, sollten sich im Vorfeld erkundigen, mit wem sie das Gespräch führen müssen. „Wenn es da Schwierigkeiten gibt, macht es Sinn, um einen anderen Gesprächspartner zu bitten“, rät Walker. „Ideal ist ein Vier-Augen-Gespräch in einem großzügigen Zeitrahmen“, ergänzt Ruppert. Von Frage-Antwort-Bögen, die in Unternehmen auch zum Einsatz kommen, hält sie weniger: „Ein Gespräch ist viel persönlicher.“ Wer gekündigt hat, ist übrigens nicht verpflichtet, zu einem Exit-Gespräch zu erscheinen. „Das ist immer freiwillig“, sagt Ruppert. Viele Mitarbeiter nehmen diese Gelegenheit aber gerne wahr, sagt sie. „Gerade wer lange in einer Firma beschäftigt war, hat ein Interesse, darüber zu sprechen, man fühlt sich ja oft noch mit der Firma verbunden“, sagt Walker. Auch wenn es für den ausscheidenden Mitarbeiter selbst keine Vorteile mehr hat, könne das offene Gespräch zumindest Veränderungen für Kollegen bewirken. Veränderungen bewirken Der Mitarbeiter sollte im Gespräch möglichst sachlich bleiben. „Das Exit-Gespräch ist keine Gelegenheit, um vom Leder zu ziehen“, warnt Ruppert. Wer die Chance nutzen möchte, tatsächlich Veränderungen zu bewirken, sollte sich auf das Gespräch auch gut vorbereiten. Dabei sollte es nicht nur um negative Aspekte gehen, sagt Walker: „Es ist auch wichtig zu sagen, was wirklich gut war.“ Die richtige Haltung Durch Körpersprache Kompetenz ausstrahlen dpa/tmn STUTTGART. Die Bewegungen fahrig, die Schultern eingefallen: Wer so in eine wichtige Verhandlung geht, hat oft schon verloren. Denn der ganze Körper strahlt Unsicherheit aus. Melanie Künzl ist Coach für Körpersprache und hat auf der Didacta in Stuttgart erklärt, wie es richtig geht: Raum einnehmen: Selbst- sichere Personen sprechen langsam und nehmen mit ihren Gesten Raum ein. „Sie wollen gehört und gesehen werden – und das strahl Souveränität aus“, sagt Künzl. Sich selbst in einem Affentempo vorzustellen oder mit übereinandergeschlagenen Beinen im Bürostuhl fast unterzugehen, wirkt inkompetent. Kopf gerade: Wer etwas Wichtiges zu sagen hat, sollte den Kopf bei der Aussage gerade halten. Manche wackeln in Vorträgen vor Aufregung mit dem Kopf, andere legen in wichtigen Gesprächen den Kopf schief. Beides wirkt unsicher. Und auf keinen Fall am Ende einer wichtigen Forderung lächeln. Die Aussage „Ich brauche die Unterlagen bis morgen“ nimmt man viel ernster, wenn Wer die Schultern einzieht, das Gegenüber am Ende des Wer etwas Wichtiges zu samacht sich kleiner und wirkt Satzes nicht freundlich gen hat, sollte den Kopf geraschwach. Fotos: Kristin Kruthaup grinst. de halten. Sicher stehen: Wer einen klaren Standpunkt hat, steht auf beiden Beinen fest und unverrückbar. Das wirkt kompetent. Unsicher sieht es dagegen aus, wenn man ständig das Gewicht von einem auf das andere Bein verlagert oder - noch schlimmer - während des Vortrags hin und her tänzelt. Den Stuhl ausfüllen: Die Beine auf dem Boden – und die Hände auf Brusthöhe: Gerade wer schmal ist, sollte sich auf einem Stuhl breit machen. Das strahlt Souveränität aus. Also: Wer wieder einmal die Füße überkreuzt hat, sollte sich schnell korrigieren. Brust raus: Wer zu sich und seiner Aussage steht, streckt die Brust heraus. So kriegt man auch besser Luft. Das sollten sich alle klarmachen, die wieder einmal die Schulter einziehen und sich dadurch selbst einige Zentimeter kleiner machen. Das wirkt schwach. Sich überprüfen: Strahle ich Kompetenz aus? Um das zu überprüfen, nimmt man sich am besten einmal selbst auf Video auf. Das ist in vielen Fällen heilsam. Denn dann sieht man häufig auf einen Blick, welche Gesten Es macht einen schlechten und Eigenheiten nachteilig Eindruck, wenn Berufstätige die Beine überkreuzen. sind.