Magnesium (Symbol Mg), silberweißes metallisches Element mit der Ordnungszahl 12, das in der zweiten Hauptgruppe des Periodensystems unter Beryllium steht. Magnesium wird häufig zusammen mit den Elementen Calcium, Barium und Strontium zu den Erdalkalimetallen gezählt. Das ist nicht ganz korrekt, denn das Element zeigt chemisch eher ähnliche Eigenschaften wie Lithium und Zink – dieses Phänomen bezeichnet man in der Chemie als Schrägbeziehung und lässt sich auch bei anderen Elementen in analoger Weise beobachten (z. B. Beryllium und Aluminium, Bor und Silicium). Eigenschaften und Vorkommen Mit Hilfe der Schmelzflusselektrolyse gelang es 1808 dem britischen Chemiker Sir Humphry Davy erstmals Magnesium in metallischer Form darzustellen. Fast 80 Jahre später (1886) begann man in Deutschland das Metall in großtechnischem Maßstab (ebenfalls via Elektrolyse) aus geschmolzenem Carnallit (KMgCl3) zu erzeugen – dazu verwendet man heute beispielsweise wasserfreies Magnesiumchlorid (MgCl2). Beim Erhitzen ist Magnesium geschmeidig und formbar. Mit Ausnahme von Beryllium ist es das leichteste Metall, das unter normalen Bedingungen stabil bleibt. Metallisches Magnesium wird von Sauerstoff, Wasser und Alkalien bei Raumtemperatur nicht angegriffen, reagiert aber mit Säuren (Säuren und Basen). Erhitzt man Magnesium auf circa 800 °C, so reagiert es mit Sauerstoff und sendet ein gleißend weißes Licht aus. Magnesium schmilzt bei 649 °C, siedet bei 1 107 °C und besitzt eine relative Dichte von 1,74. Die Atommasse des Elements liegt bei 24,305 u. Magnesium rangiert in seiner natürlichen Häufigkeit bei den Elementen der Erdkruste an sechster Position. In der Natur tritt es nur in Verbindung mit anderen Elementen auf, besonders in den Mineralien Carnallit, Dolomit und Magnesit. Außerdem findet man es in vielen gesteinsbildenden Silicaten und Salzen (beispielsweise als Magnesiumchlorid) sowie im Meer und anderen salzhaltigen Gewässern. Magnesium ist essentieller (lebensnotwendiger) Bestandteil für die Pflanzen- und Tierwelt. So bildet Magnesium in den Molekülen des Pflanzenfarbstoffes Chlorophyll das Zentralatom. In diesem Zusammenhang spielt das Element eine wichtige Rolle bei der Assimilation von Kohlendioxid (Siehe auch Photosynthese). Im menschlichen Organismus ist Magnesium beispielsweise in den Knochen und Zähnen enthalten. Verwendung Magnesium bildet zweiwertige Verbindungen, darunter beispielsweise Magnesiumcarbonat (MgCO 3), das bei der Reaktion eines Magnesiumsalzes mit Natriumcarbonat entsteht. Das Carbonat wird z. B. als feuerfestes und wärmeisolierendes Material eingesetzt. Außerdem nutzt man es u. a. als Füllstoff in der Papier- und Kunststoffherstellung. Magnesiumchlorid (MgCl2 · 6 H2O) lässt sich durch Reaktion von Magnesiumcarbonat oder -oxid mit Salzsäure erhalten. Neben der Verwendung zur Magnesiummetallproduktion dient das Chlorid beispielsweise auch als Füllstoff für Baumwoll- und Wollgewebe. Magnesiumoxid (MgO), auch gebrannte Magnesia, entsteht beim Verbrennen von Magnesium in Sauerstoff oder beim Erhitzen von Magnesiumcarbonat. Je nach Herstellungsverfahren gibt es verschiedene Magnesiumoxidtypen. Als hitzebeständiges und isolierendes Material dient z. B. Sinter- oder Schmelzmagnesia. Magnesia-Causter findet beispielsweise als Fußbodenbelag für Innenräume Verwendung (es ist nicht wasserbeständig). Darüber hinaus werden Magnesiumoxide bei der Herstellung von Baustoffen (z. B. besondere Zementsorten) sowie der Stahlerzeugung eingesetzt. Magnesiumcitrat (Mg3(C6H5O7)2 · 4 H2O) lässt sich durch Reaktion von Magnesiumcarbonat mit Citronensäure gewinnen und findet in der Medizin sowie in der Lebensmittelindustrie Verwendung. Magnesiumhydroxid (Mg(OH)2) wird in der Medizin als Laxans (Abführmittel) und bei der Zuckerraffination eingesetzt. Magnesiumsulfat (MgSO4 · 7 H2O) ist auch unter dem Namen Bittersalz bekannt und wird ebenfalls als Abführmittel sowie in der Düngemittel- und Textilindustrie verwendet. Die Hauptmengen an Magnesium werden zu Legierungen verarbeitet – diese gelten als korrosionsbeständig, extrem leicht und sehr zugfest. Man setzt diese Legierungen dort ein, wo leichte Materialien gefragt sind: Legierungen mit Aluminium, Mangan, Nickel, Zink, Zirconium oder Kupfer werden in unterschiedlichen Zusammensetzungen produziert. Sie finden als Werkstoff für Flugzeuge, in künstlichen Gliedmaßen, Staubsaugern, optischen Geräten sowie in Skiern, Schubkarren, Rasenmähern und für Freiluftausstattungen Verwendung. Das unlegierte Metall benutzte man früher als Blitzlicht beim Photographieren. Heutzutage benutzt man es in der Pyrotechnik in Leuchtsätzen und in Magnesiumfackeln. Größere Bedeutung hat es besonders in den USA als Entschwefelungs- und Desoxidationsmittel in der Eisen- und Stahlindustrie erlangt. Es gibt recht unterschiedliche Angaben für die jährliche Weltproduktion an Magnesium, das in der Hüttenindustrie Verwendung findet – die Werte liegen laut Schätzungen zwischen 300 000 und 350 000 Tonnen pro Jahr. 1 1"Magnesium", Microsoft® Encarta® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.