Ernährungstherapie bei Krebs

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Ernährungstherapie bei Krebs
Grundlagen der Ernährungstherapie
Sowohl die Krebserkrankung selbst als auch die Therapie können
dazu führen, dass sich Krebspatienten nicht wie gewohnt ernähren
können. Veränderungen des Geschmacksempfindens,
Appetitlosigkeit, Schluckbeschwerden sowie Übelkeit und Erbrechen
gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen. Derartige
Beschwerden beeinträchtigen nicht nur das Stoffwechselgeschehen
und das Immunsystem des Betroffenen, sondern auch die
Lebensqualität und die körperliche Leistungsfähigkeit.
Quelle: Fit im Alter
Eine vollwertige Kost kann den Krebs nicht heilen, verbessert aber den Kräftezustand und die körperliche
Abwehr der Patienten. Strahlen- und Chemotherapie und Belastungen einer Operation werden so besser
toleriert und mit weniger Nebenwirkungen überwunden. Ein wichtiges Ziel der Ernährung bei
Krebserkrankungen ist auch, mit frühzeitigen diätetischen Maßnahmen einen unerwünschten
Gewichtsverlust zu vermeiden und einer
Mangelernährung vorzubeugen.
Jede Ernährungstherapie muss im Hinblick auf die Kostform, die Applikationsart sowie den Nährstoffbedarf
individuell geplant werden. Mit einzubeziehen sind neben den persönlichen Vorlieben und Wünschen des
Tumorpatienten auch krankheits- und therapieassoziierte Beschwerden. So müssen etwa bei
Funktionsstörungen von Leber, Pankreas oder Nieren die für diese Erkrankungen speziellen
Ernährungsrichtlinien in der Ernährungstherapie mitberücksichtigt werden.
Zusammensetzung der Kost für Krebspatienten
Der Patient benötigt während einer Tumortherapie nicht grundsätzlich eine spezielle Ernährung. Wenn
keine Ernährungsprobleme vorliegen, ist eine Vollkost oder leichte Vollkost als abwechslungsreiche
Mischkost empfehlenswert. Sie sollte unter Berücksichtigung individueller Unverträglichkeiten und
Wünsche des Patienten zusammengestellt sein. Im Unterschied zur Vollkost enthält die leichte Vollkost
keine Lebensmittel oder Speisen, die erfahrungsgemäß häufig, d. h. bei mehr als 5 % der Patienten,
Unverträglichkeiten auslösen. Dazu zählen z. B. Hülsenfrüchte, Gurkensalat, Kohl, Paniertes und Frittiertes.
Im Gespräch mit den Patienten sollte geklärt werden, welche Lebensmittel unverträglich sind und auch nur
diese Speisen oder Lebensmittel sollten dann weggelassen werden. Für die Nährstoffrelation und die
Zusammensetzung gelten die Prinzipien der Vollkost. Eine Orientierung für eine vollwertige Ernährung
bieten die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Energiebedarf von Tumorpatienten
Der tägliche Energiebedarf ist individuell unterschiedlich und für jeden Patienten neu zu ermitteln. Je nach
Therapiestadium und dem Auftreten von Infekten kann der Energiebedarf eines Krebspatienten höher sein
als im gesunden Zustand. In der Regel benötigen Krebspatienten ca.
30 bis 40 kcal pro Kilogramm ihres Körpergewichtes pro Tag. Das bedeutet bei einem Körpergewicht von
65 kg ca. 1950 bis 2600 kcal pro Tag. Zur Vermeidung eines (weiteren) Gewichtsverlustes ist ein Fettanteil
von ≥ 30 Energieprozent anzustreben. Bevorzugt werden sollten n-3 Fettsäuren, weil diese eine
antikachektische Wirkung haben, indem sie die Synthese der entzündungsfördernden Zytokine hemmen.
Flüssigkeitshaushalt
Ebenso wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Daher wird empfohlen, grundsätzlich 1,4 – besser
1,5 Liter – pro Tag zu trinken. Zudem steigt der Flüssigkeitsbedarf durch Faktoren wie Fieber, Erbrechen
und Durchfall und muss durch entsprechende Trinkmengen ausgeglichen werden.
Trinknahrungen
Erstrebenswert ist eine möglichst langandauernde orale Ernährung. Erst wenn diese nicht mehr ausreicht,
um den individuellen Bedarf an Energie und Nährstoffen zu sichern, ist die Verabreichung einer
Zusatznahrung oder eine künstliche Ernährung angezeigt. Zur Energie- und Eiweißanreicherung können
auch Formuladiäten und Supplemente eingesetzt werden.
„Krebsdiäten“
Immer wieder wird mit vermeintlichen „Krebsdiäten“ geworben, die angeblich das Wachstum des Tumors
aufhalten oder sogar Krebs heilen können. Doch es gibt bis jetzt keine spezielle Ernährung im Sinne einer
„Krebsdiät“, die einen vorhandenen Tumor heilt und so eine spezifische Tumortherapie ersetzen kann.
Diäten, die dies versprechen, wecken sowohl bei den Krebspatienten als auch bei ihren Angehörigen falsche
Hoffnungen. Vorsicht ist vor allem gegenüber solchen „Krebsdiäten“ geboten, die keine ausreichende
Energie- und Nährstoffversorgung gewährleisten. Diese führen zu einem starken Gewichtsverlust,
Mangelzuständen und schwächen das Immunsystem. Zudem wird einem Tumorpatienten durch diese
einseitige Kost oft ein wesentlicher Teil seiner verbliebenen Lebensqualität genommen.
Speisenplanung
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