370 © 2005 Schattauer GmbH Medikamentöse Therapie von Vorhofflimmern P. Schauerte1,3, P. Kirchhof2,3 Medizinische Klinik I (Kardiologie und Pulmonologie), Universitätsklinikum Aachen 2 Medizinische Klinik und Poliklinik C, Kardiologie und Angiologie, Universitätsklinikum Münster 3 Kompetenznetz Vorhofflimmern 1 Schlüsselwörter Antikoagulation, pharmakologische Kardioversion, Frequenzkontrolle Zusammenfassung Die medikamentöse Therapie kennzeichnet die gegenwärtige Behandlung von Vorhofflimmern. Die beiden Säulen dieser Therapie sind die Antikoagulation zur Thromboseprophylaxe und die Frequenz- bzw. Rhythmuskontrolle der Arrhythmie. Hochrisiko-Patienten für eine Thromboembolie können mittels einfacher klinischer Charakteristika identifiziert werden und profitieren von einer Dauertherapie mit Warfarin/Phenprocoumon (INR 2–3). Auch für viele Patienten ist nach einer medikamentösen oder elektrischen Kardioversion auf Grund des hohen prozentualen Anteils asymptomatischen Wiederauftretens von Vorhofflimmern eine lange, wenn nicht sogar dauerhafte Antikoagulation notwendig. Bestrebungen, Patienten nach einer Kardioversion im Sinusrhythmus zu halten, sollten im Zusammenhang mit dem klinischen Verlauf gesehen werden. Zeitweise mag eine Frequenzkontrolle ausreichend sein. Andere Patienten könnten dagegen profitieren, den Sinusrhythmus wieder herzustellen und zu erhalten. Diese Strategie der Rhythmuskontrolle verbessert zwar die Lebensqualität und weitere sekundäre Endpunkte, wirkt sich aber nicht auf die Mortalität aus. Für eine Antiarrhythmika-Therapie müssen sowohl die Effektivität als auch das Spektrum von potenziell gefährlichen proarrhythmischen unerwünschten Arzneimittelwirkungen abgewogen werden. Neue Arzneimittelgruppen wie die ACE-Hemmer könnten zum Erhalt des Sinusrhythmus beitragen. Letztendlich sind die PatientenSelbstkontrolle der Antikoagulation und die medikamentöse Antiarrhytmika-Therapie (die Tablette in der Tasche, Kurzzeitbehandlung mit Antiarrhythmika nach Kardioversion) potenzielle Optionen für die Antikoagulations-Überwachung und für den Erhalt des Sinusrhythmus mit einem minimalen Risiko für Proarrhythmien. Antikoagulation bei Vorhofflimmern Vorhofflimmern verursacht zirka 15–25% aller ischämischen Hirninfarkte, wobei dieMed Welt 9/2005 Keywords Anticoagulation, pharmacological cardioversion, rate control Summary Drug therapy remains the hallmark of current therapy of atrial fibrillation (AF). Drug therapy has two columns, namely anticoagulation to prevent thrombo-embolic complications and therapy aimed at either rate or rhythm control of the arrhythmia. Patients at high risk for thrombo-embolic events can be identified by simple clinical characteristics and benefit from continuous warfarin / phenprocoumon therapy (INR 2–3). It is also evident that – because of a high percentage of asymptomatic recurrences of AF, long if not permanent oral anticoagulation is required in many patients after electrical or pharmacological cardioversion. Attempts to keep the patients in sinus rhythm after cardioversion should be considered in the context of the clinical history. At times, rate control may be sufficient, while other patients may benefit from attempts to restore and maintain sinus rhythm. So far, such a “rhythm control” strategy has only effects on quality of life and other secondary end points, while mortality is not affected. Antiarrhythmic drug therapy must consider effectiveness as well as on the spectrum of potentially harmful proarrhythmic side effects. New groups of drugs such as ACE inhibitors may contribute to maintenance of sinus rhythm. Finally, patient self management of anticoagulation and antiarrhythmic drug therapy (pill in the pocket, short-term treatment with antiarrhythmic drugs after cardioversion) are potential options for the monitoring of anticoagulation and for the maintenance of sinus rhythm with a minimal risk for proarrhythmia. Drug therapy of atrial fibrillation Med Welt 2005; 56: 370–5 ser Anteil mit zunehmendem Lebensalter auf 36% steigt (1). Eine wesentliche Rolle spielt hierbei die verminderte Flussgeschwindigkeit des Bluts in den Vorhöfen. Mehr als 90% aller Vorhofthromben bilden sich im linken Vorhofohr. Nicht alle Schlaganfälle (Insult oder Apoplex soll man nicht mehr sagen) bei Vorhofflimmern sind allerdings auf Embolien aus den Vorhöfen zurückzuführen. Vielmehr spielen bei bis zu 25% eine Atherosklerose der Hirnarterien, Aortenplaques oder andere kardiale Emboliequellen eine Rolle (2). Da Schlaganfälle bei Vorhofflimmern auf Grund der Grösse der Thromben erhebliche neurologische Defizite auslösen und von hoher Mortalität gekennzeichnet sind (3), kommt der Thrombenprophylaxe grosse Bedeutung zu. Lange Zeit erwartete man von der Wiederherstellung und Aufrechterhaltung eines Sinusrhythmus einen Schutz vorThrombenbildung, ohne längere Zeit (z. B. >4 Wochen nach Kardioversion) oral antikoagulieren zu müssen. Die AFFIRM- (4) und RACE-Studien (5) haben gezeigt, dass die Schlaganfallrate bei Patienten, die vermeintlich im Sinusrhythmus blieben, nach Absetzen der oralen Antikoagulation höher als erwartet war. Dies dürfte am ehesten auf asymptoamtischen Episoden von Vorhofflimmern beruhen, die bei bis zu 70% der Patienten mit Vorhofflimmern auftreten (6). Das höchste Risiko eines Schlaganfalls haben Patienten, die bereits zuvor einen Schlaganfall oder eine transitorische ischämische Attacke erlitten haben (ca. 12% pro Jahr). Neben diesem Risikokollektiv können weitere 3 Patientengruppen unterschieden werden (Tab. 1), die ein unterschiedliches Risiko für thrombembolische Ereignisse haben. Dabei bestimmen u. a. Alter >75 Jahre, arterielle Hpyertonie (unabhängig von der Effektivität der antihypertensiven Behandlung) und Diabetes mellitus das Risik (7, 8). In der Niedrigrisikogruppe sollte 325 mg Aspirin/Tag verabreicht werden, wobei bei sehr niedrigem Risiko u. U. eine antithrom- Downloaded from www.die-medizinische-welt.de on 2017-11-03 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 371 Medikamentöse Therapie von Vorhofflimmern bozytäre Therapie verzichtbar ist. Bemerkenswert ist, dass die antithrombozytäre Therapie offenbar v. a. kleinere, nicht kardioembolische Insulte verhindert (9). Bei Patienten der Hochrisikogruppe ist eine oraleAntikoagulation mit eine INR von 2–3 einer Aspirintherapie überlegen. Dabei wiegt die Verhinderung ischämischer Insulte das erhöhte Blutungsrisiko auf. So lag das Risiko einer schweren Blutung bei einer INR von 2–3 mit 1,8% pro Jahr in der SPORTIF-III-Studie (10). 30% der Patienten waren älter als 75 Jahre und 25% der Patienten hatten bereits eine TIA/Insult erlitten. Damit war das zu erwartende ischämische Insultrisiko von >6% deutlich höher als das Blutungsrisiko. Die INR sollte nicht unter 2 liegen, da sich die Schlaganfallsrate bei einer INR von 1,7 bzw. 1,5 verdoppelt bzw. verdreifacht (11). Umgekehrt steigt das Blutungsrisiko bei einer INR >3 exponentiell an. Bei Patienten, die trotz einer INR von 2–3 einen Schlaganfall erleiden, sind die Infarktgröße und neurologischen Defizite sowie die Mortalität bei adäquat antikoagulierten Patienten signifikant geringer als unter Aspirintherapie oder einer INR <2 (11). Bei Patienten mit Vorhofflimmern und einem Alter von 60–75 Jahre, die zusätzlich an einer KHK leiden, kann zusätzlich zu Phenprocoumon eine niedrig dosierte Aspirintherapie (100 mg) verabreicht werden (7). Jüngere Untersuchungen zeigen darüber hinaus, dass eine Kombinationstherapie Abb. 1 mit einem Thrombozytenaggregationshemmer und einem Vitamin-K-Antagonisten (mediane INR: 2,17) bei Vorhofflimmern Patienten mit dem höchsten Thromboembolierisiko (stattgehabte Embolie oder Mitralstenose) das Insultrisiko im Vergleich zur alleinigen oralen Antikoagulation (mediane INR: 2,5) senkt, ohne das Blutungsrisiko zu erhöhen (12). Alle Empfehlungen zur Antikoagulation gelten gleichermaßen für chronisches (permanentes oder persistierendes) wie paroxysmales Vorhofflimmern und Vorhofflattern. Auf Grund der Ergebnisse der AFFIRM- und RACE-Studie wird derzeit diskutiert, nach Kardioversion von Vorhofflimmern deutlich länger oder dauerhaft eine orale Antikoagulation fortzuführen, insbesondere inAnbetracht der hohen Zahl von asymptomatischen Vorhofflimmer-Rezidiven (6). In der Praxis ist allerdings nur eine Minderzahl der Patienten tatsächlich antikoaguliert, die nach den Leitlinien einer dauerhaften Antikoagulation bedürfen. So waren 2004 nur 25% aller Patienten, bei denen zuvor Vorhofflimmern bekannt war und die wegen eines Schlaganfalls stationär behandelt wurden, oral antikoaguliert, obwohl bei 70% eine klare Indikation vorlag (13). Grundsätzlich ist die Entscheidung zur Antikoagulation eine individuelle, in der erhöhte Blutungsrisiken durch z. B. Magenulzera, Anämie, Leberinsuffizienz, mangelnde Compliance oder Sturzgefährdung v. a. Klinische Charakteristika, die das Schlaganfallrisiko bei Vorhofflimmern bestimmen. Niedrigrisikogruppe (Insultrisiko < 2 %/Jahr) Hochrisikogruppe (Insultrisiko > 6%/Jahr) Sehr niedriges Risiko Hohes Risiko ● Alter <60 Jahre, keine organische Herzerkrankung (idiopathisches Vorhofflimmern) ● ● ● Niedriges Risiko ● ● Alter <60 Jahre, organische Herzerkrankung, keine thromboembolischen Risikofaktoren Alter 60–75 Jahre keine organische Herzerkrankung, keine thromboembolischen Risikofaktoren Sehr hohes Risiko ● ● ● ● Medikamentös behandelter Bluthochdruck (unabhängig von Güte) Alter > 75 Jahre Alter 60–75 Jahre sowie zusätzlich KHK oder Diabetes mellitus Vorangegangene transitorische ischämische Attacke/Schlaganfall Klappenersatz Rheumatischer Klappenfehler (v.a. Mitralstenose) Herzinsuffizienz (klinisch, fractional shortening/ Verkürzungsfraktion in der Echokardiographie <0,25, oder linksventrikuläre Ejektionsfraktion EF<40%) bei älteren Patienten einzugehen haben. Allerdings kann eine bessere Blutdruckeinstellung oder die Vermeidung von nichtsteroidalen Antiphlogistika das Blutungsrisiko mindern. Auch eine sorgsame INR-Einstellung kann das Blutungsrisiko mindern. Darüber hinaus benötigen ältere Patienten deutlich geringere Erhaltungsdosen als jüngere Patienten. Wichtig ist auch, dass eine Reihe von Medikamenten (Antidepressiva, einige Cholesterinsynthesehemmer wie z. B. Lovastatin und Fluvastatin auf Grund ihres Abbaus über das Cytochrom P450, Antiarrhythmika wie z. B. Amiodaron) erhebliche Interaktionen mit der Verstoffwechslung von Vitamin-K-Antagonisten aufweisen, sodass die Dosis angepasst werden muss. Die INR-Selbstmessung ist geeignet, die Güte der Antikoagulation zu verbessern (14) und durch häufigere Selbstmessungen engere INR-Zielbereiche (2–2,5) zu realisieren. Vorraussetzung dafür ist eine intensive Schulung. Auch ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse im Einzelfall zu prüfen. Neue, direkte orale Thrombininhibitoren wie Ximelagratan waren in 2 Studien zur Verhinderung ischämischen Insulte beim Vorhofflimmern einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten ebenbürtig (10). Allerdings war die Rate schwerer Blutungskomplikationen unverändert, lediglich die Zahl geringfügiger Blutungen war unter Ximelagratan niedriger. Allerdings könnte die einfachere Handhabbarkeit und Steuerung der Therapie (kurze Halbwertszeit, keine Gerinnungskontrollen) und die fehlenden Interaktionen mit Medikamenten und Nahrung einen Vorteil gegenüber den VitaminK-Antagonisten darstellen. Ximalagartan wurde jedoch im Oktober 2004 von der FDA nicht zur Antikoagulation bei Vorhofflimmern zugelassen, da eine im Vergleich zu Warfarin höhere Rate von extrakardialen Nebenwirkungen beobachtet wurde. Antikoagulation und Kardioversion Vor einer elektrischen Kardioversion sollte das Vorliegen eines Vorhofthrombus ausgeschlossen werden, der bei einer Kardio- Downloaded from www.die-medizinische-welt.de on 2017-11-03 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Med Welt 9/2005 372 Schauerte, Kirchhof version embolisieren könnte. Durch eine effektive orale Antikoagulation über 3–4 Wochen (INR 2–3) kann ein evt. vorhandener Thrombus aufgelöst werden. Alternativ kann durch eine transösophageale Echokardiographie ein Vorhofthrombus ausgeschlossen werden. Eine Kardioversion ohne Thrombusausschluss-/auflösung kann bei einer Vorhofflimmerdauer <48 h erfolgen oder falls eine Heparinisierung innerhalb von 48 Stunden nach Beginn des Vorhofflimmern initiiert wurde. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass der tatsächliche Beginn des Vorhofflimmern nicht immer vom Patienten subjektiv empfunden wird. Eine überlappende Therapie mit s.c. appliziertem niedermolekularem Heparin kann eine ambulante Marcumarisierung nach Kardioversion erleichtern. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Blutungsrisiko unter niedermolekularer Heparingabe bei älteren Patienten und bei Niereninsuffizienz deutlich erhöht ist. Nach jeder Kardioversion ist eine mindestens 4-wöchige Antikoagulation zwingend, da es auf Grund der verzögerten Erholung der Kontraktionskraft der Vorhöfe noch zu einer atrialen Thrombusbildung nach Kardioversion kommen kann. Zu den Empfehlungen zu einer längeren oralen Antikoagulation sei auf die obigen Abschnitte verwiesen. Antikoagulation bei Vorhofflimmern für die Praxis Durch eine sorgfältig kontrollierte Einstellung des INR-Werts zwischen 2–3 (bei älteren Patienten vorzugsweise zwischen 2–2,5) überwiegt der Nutzen (Verhinderung von Schlaganfällen) die Gefahr von schweren Blutungskomplikationen. In der Praxis sollte darauf geachtet werden, ob Niedrigrisikopatienten im Verlauf der Zeit Begleiterkrankungen entwickeln, die ihr Thromboembolierisiko erhöhen und eine orale Antikoagulation notwendig machen. Tritt ein Schlaganfall bei einer oralen Antikoagulation mit einer INR >2 auf, so sollte bei Vorhofflimmer-Patienten auch an andere Ursachen des Schlaganfalls gedacht werden. Med Welt 9/2005 Medikamentöse antiarrhythmische Therapie Vorhofflimmern ist in fast allen Fällen eine chronisch fortschreitende Erkrankung: Zuerst tritt die Rhythmusstörung nur selten auf, dann wird sie häufiger und die Episoden werden länger, und dies mündet schließlich – oft nach Jahren – in anhaltendes Vorhofflimmern. Beim paroxysmalen, also intermittierend auftretenden, und beim persistierenden Vorhofflimmern sind Antiarrhythmika schon heute eine wertvolle Unterstützung beim Erhalt des Sinusrhythmus (7). Die heute zur Verfügung stehenden Medikamente ermöglichen allerdings nur bei einemTeil der Patienten den dauerhaften Erhalt des Sinusrhythmus (4, 5, 15, 16). Wenn Vorhofflimmern verhindert werden kann, profitieren die Patienten jedoch bezüglich Morbidität und Lebensqualität, während der Einfluss auf die Prognose (Sterblichkeit) umstritten ist (1, 17, 18). In Abhängigkeit von der individuellen Erwartung, ob Vorhofflimmern für eine gewisse Zeit oder sogar dauerhaft verhindert werden kann, stehen zwei Behandlungsstrategien mit unterschiedlichen Medikamentenklassen zur Verfügung, nämlich die sog. Rhythmuskontrolle, also der Versuch, den Sinusrhythmus dauerhaft zu erhalten, und die Frequenzkontrolle, also eine Behandlung, die darauf abzielt, unter Belassen des Vorhofflimmerns die Kammerfrequenz dem Bedarf in Ruhe und unter Belastung anzupassen. Antiarrhythmika zur Frequenzkontrolle Zur Frequenzkontrolle werden seit langem und bei den meisten Patienten mit Erfolg drei verschiedene Substanzgruppen eingesetzt, nämlich Digitalis-Glykoside, Betarezeptorenblocker und Kalzium-Antagonisten (beispielsweise [4, 5, 15, 16]). Alle drei Medikamentengruppen wirken negativ dromotrop und können hierdurch die Häufigkeit der Überleitung der Flimmerwellen vom Vorhof auf die Kammer verringern, wodurch es zu einer „Verlangsamung“ der Kammerfrequenz kommt. In- dividuelle Erfahrung des Arztes und KoMorbiditäten des Patienten beeinflussen in vielen Fällen die Wahl des Medikaments zur AV-Knoten-Verlangsamung. Generell ist zu beachten, dass Digitalis-Präparate vor allem in Ruhe negativ dromotrop wirken, während Betarezeptorenlocker vor allem unter Belastung die AV-Knoten-Überleitung hemmen. Kalzium-Antagonisten können hingegen sowohl in Ruhe als auch unter Belastung wirken. Ziel einer frequenzkontrollierenden Therapie sollte es sein, eine mittlere Kammerfrequenz von ca. 70–80 pro min in Ruhe zu erreichen und unter Belastung die Herzfrequenz so niedrig zu halten, dass eine ausreichende chronotrope Kompetenz erreicht wird. Eine dauerhaft zu schnelle Herzfrequenz kann nämlich per se zu einer Tachy-Kardiomyopathie, also einer durch Tachykardie induzierten Herzmuskelschwäche führen (19, 20). Antiarrhythmika zur Rhythmuskontrolle Zur Rhythmuskontrolle stehen einerseits die „klassischen“ Antiarrhythmika, also Ionenkanal-blockierende, das Aktionspotenzial beeinflussende Substanzen, zur Verfügung. Diese werden zumeist als Dauertherapie eingesetzt (7). Beim paroxysmalen Vorhofflimmern mit symptomatischen Rezidiven sind auch Bedarfsmedikamente wirksam, die so früh wie möglich im Vorhofflimmer-Rezidiv eingenommen werden („pill-in-the-pocket“[21]). Die notwendige Dauer einer das Aktionspotenzial beinflussenden Therapie nach Kardioversion von persistierendem Vorhofflimmern wird in einer großen klinischen Studie im Kompetenznetz Vorhofflimmern untersucht (Flec-SL Studie). Daneben gibt es gute Hinweise, dass Medikamente wie ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten, die den strukturellen Umbau der Vorhöfe und insbesondere die Vorhoffibrose aufhalten, ebenfalls zur Rhythmuserhaltung beitragen können. Zudem können auch die schon erwähnten Betarezeptorenblocker durch Verhinderung von Katecholamin-Stimulation der Vorhöfe möglicherweise dazu beitragen, Vorhofflimmern zu verhindern. Downloaded from www.die-medizinische-welt.de on 2017-11-03 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 373 Medikamentöse Therapie von Vorhofflimmern Die Hauptergebnisse der großen Studien AFFIRM, PIAF, RACE und STAF, in denen kein Vorteil einer rhythmuserhaltenden Behandlung nachgewiesen werden konnte, wurde von vielen in den vergangenen drei Jahren dahingehend interpretiert, dass die rhythmuserhaltende Therapie keine Vorteile bringt. In den vergangenen Jahren sind zu den bekannten epidemiologischen Daten, die eine erhöhte Mortalität bei Patienten mit Vorhofflimmern zeigen (1) und die Schlaganfälle bei Patienten mit Vorhofflimmern schwerer verlaufen, weitere Beobachtungen berichtet worden, die nahe legen, dass eine rhythmuserhaltende Therapie die Lebensqualität verbessert (17) und vor einer Verschlechterung der linksventrikulären Pumpfunktion schützt (18, 22). Möglicherweise ist es die hohe Rate an unentdecktem Vorhofflimmern inAFFIRM, RACE, STAF und PIAF (6) in Kombination mit einer Tendenz, die orale Antikoagulation frühzeitig zu beenden, oder die Ineffektivität der rhythmuserhaltenden Therapie, die die initialen enttäuschenden Befunde dieser Studien im Licht der neueren – eine tatsächlich erfolgreiche rhythmuserhaltende Therapie favorisiernden – Daten erklären kann. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um genauer festzustellen, welche antiarrhythmische Therapie bei welchem Patienten mit Vorhofflimmern sinnvoll ist und um den Einfluss einer erfolgreichen rhythmuserhaltenden Therapie auf die Mortalität zu untersuchen. Klassische Ionenkanal-blockierende antiarrhythmische Behandlung Vorhofflimmern perpetuiert sich selbst (23). Dies wird unter anderem durch das sogenannte „elektrische remodeling“ verursacht (24): Vorhofflimmern bewirkt eine Verkürzung des Vorhof-Aktionspotenzials und der Vorhof-Refraktärperiode; dies erleichtert das Auftreten von Vorhofflimmern (23, 24). Ionenkanal-blockierende Antiarrhythmika können durch eineAktionspoten- zialsverlängerung diese durch die Rhythmusstörung selbst verursachte Verkürzung des Aktionspotenzials umkehren. Durch die Einnahme solcher Medikamente kann das Wiederauftreten von Vorhofflimmern in einem Teil der Fälle verhindert werden. In den meisten Studien wird die Wahrscheinlichkeit, dass Vorhofflimmern erneut auftritt, in etwa halbiert (6, 17, 25). Dies gilt auch für Rezidive von paroxysmalem Vorhofflimmern (21, 26). Interessanterweise ist die Effektivität dieser Substanzen relativ ähnlich, weitgehend unabhängig davon, ob Natriumkanäle, Kaliumkanäle oder noch weitere Ionenkanäle blockiert werden, wobei Amiodaron auf noch nicht ganz verstandene Weise wirksamer erscheint als die meisten anderen Antiarrhythmika (17, 27). Amiodaron hat nicht nur eine besonders lange Halbwertszeit, sondern verursacht auch bedeutsame extrakardiale Nebenwirkungen, von Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen im Gegenlicht über Schilddrüsenüber- und Unterfunktion bis zu seltenen schweren Leber- und Lungenschäden. Leider ist die Beurteilung dieser Nebenwirkungen und unter anderem die Unterscheidung von „normalen“ Veränderungen, die quasi eine gute Compliance mit der Therapie anzeigen, und gefährlichen Nebenwirkungen im Einzelfall gerade beider AmiodaronTherapie schwierig. Diese antiarrhythmische, Vorhofflimmern verhindernde Wirkung von Ionenkanal-blockierenden Medikamenten ist jedoch in keinem Fall ohne Nebenwirkungen erreichbar. Fast alle Antiarrhythmika haben sogenannte pro-arrhythmische Nebenwirkungen, d. h. ihre Einnahme kann, wie auch bei vielen primär nicht-kardial wirksamen Medikamenten (28, 29), in sehr seltenen Fällen zu gefährlichen Kammertachykardien vom Torsades-de-pointes-Typ führen. Dies ist zwar um mehrere Größenordnungen unwahrscheinlicher als die antiarrhythmische Wirksamkeit, im Einzelfall muss jedoch dieses Risiko gegen den zu erwartenden Nutzen der Verhinderung von Vorhofflimmern abgewogen werden. In vielen Fällen bestimmt auf Grund der gleichartigen Wirksamkeit der meisten Antiarrhythmika die Abschätzung dieses proarrhythmischen Risikos die Wahl des Medikaments: Unterschiedliche Antiarryhth- mika verursachen nämlich unterschiedliche Formen von proarrhythmischen Wirkungen, die zwar nicht im Einzelfall vorausgesagt, aber doch abgeschätzt werden können. So führen langsam dissoziierende Natriumkanalblocker (z. B. Flecainid, Sotalol) vor allem bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung und Herzinsuffizienz auf Grund eines durchgemachten Myokardinfarkts zu Kammertachykardien, wahrscheinlich durch ihren leitungsverzögernden Effekt (30), während Kaliumkanalblocker (z. B. Sotalol, Dofetilide, Dronedarone) und schnell dissoziierende Natriumkanalblocker wie Chinidin nicht nur bei solchen Patienten zum plötzlichen Herztod (31) führen, sondern auch bei anscheinend Herzgesunden Torsades de pointes auslösen (6, 32). Unter Amiodaron-Therapie sind Torsades de pointes relativ selten, ebenso wie unter Therapie mit langsam dissoziierenden Natriumkanalblockern. In einigen Fällen liegt eine genetische Prädisposition für Proarrhythmie durch Kaliumkanal-Blocker vor (33). Werden prädisponierende Faktoren wie Bradykardie oder Hypokaliämie vermieden, kann die Wahrscheinlichkeit dieser proarrhythmischen Nebenwirkungen bei Kaliumkanalblockern verringert werden. Interessanterweise ist bis heute nicht klar, wie lange Ionenkanal-blockierende Antiarrhythmika zur Verhinderung von Vorhofflimmerrezidiven nach Kardioversion eingenommen werden müssen. Das VorhofAktionspotenzial erholt sich innerhalb von wenigen Wochen normalen Sinusrhythmus von der Verkürzung, die durch Vorhofflimmern induziert wird. Daher untersucht die FLec-SL-Studie (FLECainid-Short-Long) im KompetenznetzVorhofflimmern, ob eine kurzzeitige Behandlung mit Antiarrhythmika über einige Wochen nach Kardioversion ausreicht, um Vorhofflimmerrezidive zu verhindern. Es befinden sich zurzeit mehrere Ionenkanal-blockierende Medikamente in der klinischen Erprobung, die entweder das Aktionspotenzial vor allem im Vorhof verlängern oder Ionenkanäle in neuen Kombinationen blockieren. Andere Entwicklungen zielen auf die bessere Verträglichkeit vorhandener Medikamente, etwa bei der Suche nachAmiodaron-Analoga.Theoretisch sollten diese Medikamente bei gleicher Wirk- Downloaded from www.die-medizinische-welt.de on 2017-11-03 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Med Welt 9/2005 374 Schauerte, Kirchhof samkeit weniger Nebenwirkungen haben als die heute verfügbaren Substanzen. Ihre klinische Wirksamkeit und Sicherheit müssen diese Substanzen jedoch erst beweisen. Antiarrhythmika, die strukturelle Veränderungen in den Vorhöfen verhindern Neben den elektrophysiologischen Veränderungen, die durch Vorhofflimmern verursacht werden, liegt bei vielen Patienten mit Vorhofflimmern eine chronische Überlastung der Vorhöfe vor, die zu einem strukturellen Umbau der Vorhöfe führt (24). Dies kann Bluthochdruck, eine weitere Herzerkrankung wie z. B. eine Herzinsuffizienz oder ein Herzklappenfehler oder auch eine Stoffwechselstörung sein. Die Behandlung dieser Erkrankungen kann ebenfalls helfen, Vorhofflimmern zu verhindern. In diesem Sinne gehören alle Blutdruck-senkenden Medikamente zu den „unspezifischen“ antiarrhythmischen Behandlungsmöglichkeiten bei Vorhofflimmern. Welche Bedeutung die Blutdruck-senkende Medikation haben könnte, kann man daraus abschätzen, dass etwa jeder zweite Patient mit Vorhofflimmern zusätzlich am Bluthochdruck leidet. Auch über die Blutdrucksenkung hinaus kann der strukturelle Umbau der Vorhöfe von elektrophysiologisch funktionierendem Muskelgewebe zu inaktivem Bindegewebe aufgehalten werden. Insbesondere ACEHemmer und die Angiotensin-Antagonisten scheinen dabei zusätzlich zu der Blutdrucksenkenden Wirkung zu verhindern, dass sich Vorhofmuskelgewebe in Bindegewebe umbaut, vergleichbar ihrer Wirkung bei der chronischen Herzmuskelschwäche. Dies ist vermutlich der Mechanismus, über den diese Medikamente in großen Studien Vorhofflimmern verhindern können, zumindest bei Patienten mit Bluthochdruck oder mit Herzinsuffizienz (34, 35). In der ANTIPAF-Studie des Kompetenznetzes Vorhofflimmern werden erstmals solche Medikamente bei Patienten eingesetzt, die nicht an einer strukturellen Herzerkankung, sondern „nur“ an Vorhofflimmern leiden. Med Welt 9/2005 Fazit für die Praxis Vorhofflimmern ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung. Es gibt daher ein Zeitfenster, in dem antiarrhythmische Medikamente sinnvoll eingesetzt werden können, um dieses Fortschreiten zu verlangsamen. So können Symptome und Folgeschäden des Vorhofflimmerns verhindert und die Lebensqualität verbessert werden. Bei der Auswahl eines Ionenkanal-blockierenden Antiarrhythmikums zur Verhinderung von Vorhofflimmern steht die Bewertung der Nebenwirkungen im Vordergrund, wobei Amiodaron in der Dauertherapie wirksamer Vorhofflimmern zu verhindern scheint als andere Antiarrhythmika. Die notwendige Dauer einer antiarrhythmischen Therapie, z. B. nach Kardioversion, ist bislang unklar. Neben diesen „klassischen“ Antiarrhythmika gibt es andere Wirkstoffgruppen, etwa ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten, die Vorhofflimmern durch Hemmung des strukturel- Auch Medikamente, die den Einfluss von Aufregung (sympathischer Aktivierung) auf das Herz abmildern, insbesondere die Betarezeptorenblocker, können dazu beitragen, Vorhofflimmern zu verhindern (36, 37). Dies ist allerdings nicht prospektiv untersucht. Literatur 1. Benjamin EJ et al. Impact of atrial fibrillation on the risk of death: the Framingham Heart Study. Circulation 1998; 98: 946–52. 2. Bogousslavsky J et al. Pathogenesis of anterior circulation stroke in patients with nonvalvular atrial fibrillation: the Lausanne Stroke Registry. Neurology 1990; 40: 1046–50. 3. Jorgensen HS et al. Acute stroke with atrial fibrillation. The Copenhagen Stroke Study. Stroke 1996; 27: 1765–9. 4. AFFIRM I. A comparison of rate control and rhythm control in patients with atrial fibrillation. N Engl J Med 2002; 347: 1825–33. 5. Van Gelder I et al. A comparison of rate control and rhythm control in patients with recurrent persistent atrial fibrillation. N Engl J Med 2002; 347: 1834–40. 6. Fetsch T et al. Prevention of atrial fibrillation after cardioversion: results of the PAFAC trial. Eur Heart J 2004; 25: 1385–94. len Umbaus im Vorhof verhindern können. Die Güterabwägung zwischen seltenen proarrhythmischen Nebenwirkungen und häufigen, aber nicht garantierten antiarrhythmischen Wirkungen wird in der absehbaren Zukunft die Entscheidung für oder gegen eine antiarrhythmische Medikation zur Verhinderung von Vorhofflimmern wesentlich beeinflussen. Das Vorhandensein von anderen Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, kardiale Hypertrophie, Herzinsuffizienz oder Nierenerkrankungen entscheidet darüber, welche zusätzlichen, den strukturellen Umbau der Vorhöfe beeinflussenden Medikamente sinnvoll sind. Neue, sicherere und möglicherweise wirksamere Antiarrhythmika befinden sich in der klinischen Erprobung, sodass zu hoffen ist, dass sich die Effektivität der antiarrhythmischen Therapie zur Verhinderung von Vorhofflimmern in den kommenden Jahren verbessern lässt. 7. Fuster V et al. ACC/AHA/ESC guidelines for the management of patients with atrial fibrillation. 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