Fakultät für Informatik PA.PMG.PM.VO Projektmanagement Methoden und Techniken des Projektmanagements Fakultät für Informatik Methodeneinsatz zur (Neu)Planung Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 2 Fakultät für Informatik Abgrenzung und Kontextanalyse - Übersicht VU Abgrenzung & Kontext – Definieren der Projektgrenzen – Nur was abgrenzbar ist, ist auch planbar! – Abgrenzung und Kontextanalyse erfolgt im Team Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 3 Fakultät für Informatik Abgrenzung und Kontextanalyse - Ziele VU • Erzeugen einer gemeinsamen Projektsicht („Big Project Picture“) – – – – – – – Start und Ende (Termin und Ereignis) Ziele / Nicht-Ziele Hauptaufgaben Budget Projektorganisation/Rollen Vor- und Nachprojektphase und andere Projekte Projektumwelten • Projektabgrenzung ist Basis für den Projektauftrag Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 4 Fakultät für Informatik Zeitliche Projektabgrenzung VU • Projektstarttermin / Projektendtermin (Zeitpunkt) • Projektstartereignis / Projektendereignis – Inhaltliches und formales Projektendereignis – Beispiele • Projektauftrag von PAG unterzeichnet • Projekt durch PAG abgenommen (formales Ende) • Mitarbeiterschulung durchgeführt (inhaltliches Ende) Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 5 Fakultät für Informatik Sachliche Projektabgrenzung VU • Definition der Projektziele – Projektziele sollen den Sinn eines Projekts erklären und den angestrebten Sollzustand zum Projektende definieren (Projektzieleplan) – Ziele sind keine Ergebnisse oder Aufgaben – SMART • Spezifisch - Ziele müssen eindeutig definiert sein. • Messbar - Ziele müssen messbar sein • Angemessen - Ziele müssen erreichbar sein (Ressourcen) • Relevant - Ziele müssen bedeutsam sein (Mehrwert) • Terminiert - zu jedem Ziel gehört eine klare Terminvorgabe Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 6 Fakultät für Informatik Sachliche Projektabgrenzung VU • Definition von Nichtzielen – Festlegung der Nicht-Ziele (schärft die Abgrenzung) – Projektgrenzen werden klarer – Projektzieleplan enthält keine Ziele der Nachprojektphase • Festhalten von Hauptaufgaben – Hauptaufgaben beschreiben den Weg zur Zielerreichung (Phasen den PSP) • Budget – Erste grobe Schätzung – Kann auch Ressourcen enthalten Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 7 Fakultät für Informatik Ihr seid dran…. VU • Definition von Zielen • Definition von Nichtzielen • Festhalten von Hauptaufgaben Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 8 Fakultät für Informatik Soziale Projektabgrenzung VU • Verpflichtende Projektrollen – PAG: Projektauftraggeber (strategische Verantwortung) • Vertritt die Unternehmensinteressen im Projekt – PL: Projektleiter (operative Gesamtverantwortung) • Highlander-Prinzip „Es kann nur einen geben!“ – PTM: Projektteammitglied (operative Verantwortung für ein Expertengebiet) • Arbeitspaketverantwortlichkeit – PMA: Projektmitarbeiter • Mitarbeiter außerhalb des Projektkernteams • Werden von PL oder PTM gesteuert Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 9 Fakultät für Informatik Zeitlicher Projektkontext VU • Ziel ist es, Handlungen und Entscheidungen der Vorprojektphase sowie Erwartungen an die Nachprojektphase transparent zu machen, um eine adäquate Steuerung des Projektes zu ermöglichen • Vorprojektphase – Beschreibt die Geschichte des Projekts • • • • • • Was ist vor dem Projektstart passiert (Aktivitäten, Recherchen, …)? Welche Entscheidungen wurden bereits getroffen (durch wen, warum, …)? Wie ist es zu dem Projekt gekommen (Ausgangssituation, Leidensdruck, Anlass, …)? Welche Dokumente wurden bereits erstellt (Auftrag, Untersuchungen, Business-Case, …)? Wer hat die Durchführung des Projekts unterstützt, wer gehemmt? Welche ähnlichen Projekte wurden schon im Unternehmen durchgeführt? • Nachprojektphase – Beschreibt die Konsequenzen des Projekts • • • Welche Handlungen und Entscheidungen sind nach Projektende zu setzen (Übergaben, Wissenssicherung, Dokumentation, …)? Welche Folgeprojekte bzw. Aktivitäten sind anzudenken? Welche Aktivitäten zur Organisation der Nachprojektphase sind bereits im Projekt notwendig? Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 10 Fakultät für Informatik Sachlicher Projektkontext VU • Aufzeigen von Projekten zu denen ein Zusammenhang besteht – – – Synergetische Beziehungen Konfliktäre Beziehungen Ergebnismäßige Abhängigkeiten zwischen Projekten können sich auf das Endergebnis auswirken (Lieferung von Zwischenergebnissen). • Maßnahmen – Welche evtl. Maßnahmen müssen geplant und umgesetzt werden? • Aufzeigen des Zusammenhang zur Unternehmensstrategie – – Welche Strategien werden durch das Projekt umgesetzt? Wie beeinflusst das Projekt die (Weiter-) Entwicklung der Unternehmensstrategien? Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 11 Fakultät für Informatik Sozialer Projektkontext VU • Darstellung der relevanten Umwelten (Stakeholder) – Personen und Institutionen (mit Einfluss auf das Projekt) – synergetische bzw. konfliktäre Beziehungen • Durchführung einer Projektumweltanalyse (PUA) zur Festlegung von Strategien und Maßnahmen • Andere Projekte sind keine Umwelten (siehe sachlicher Projektkontext) Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 12 Fakultät für Informatik VU Projektumweltanalyse (PUA) • Ziele der PUA – Betrachtung der Beziehungen eines Projekts zu seinen relevanten Umwelten – Soziale Einbettung des Projekts wird umfassend dargestellt – Eingehen auf spezifische Bedürfnisse relevanter Umwelten (Maßnahmen) • Kernaussagen – Erstansatz durch PL (evtl. mit PAG) Fertigstellung im Team – Basis für das (soziale) Controlling und Projektmarketing – PUA wird zyklisch überarbeitet Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 13 Fakultät für Informatik Projektumweltanalyse (PUA) Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 14 Fakultät für Informatik Projektumweltanalyse (PUA) • Vorgehensweise 1. Sammlung relevanter Umwelten 2. Gruppierung von Umwelten und Darstellung in Form der Projektumweltgrafik 3. Konzentration auf wesentliche Umwelten, Identifikation von Umwelten mit Handlungsbedarf (kritisch u. synergetisch) Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 15 Fakultät für Informatik Projektumweltanalyse (PUA) • Vorgehensweise 4. Beschreibung der Beziehungen zwischen Projekt und ausgewählten Umwelten (wechselseitige Erwartungen, Potenziale, Konflikte) 5. Entwicklung von Maßnahmen zur Gestaltung von Beziehungen in Form der Projektumwelttabelle 6. Definition von Zuständigkeiten und Terminen je definierter Maßnahme Umwelt Projektmanagement © K. Spiegl Beziehung (Potential/Konflikt) Maßnahmen Zuständigkeit Termin 1. PA.PMG.PM.VU 16 Fakultät für Informatik VU Projektumweltanalyse (PUA) • Empfehlungen – Sammlung von möglichst vielen Umwelten für ein vollständiges Bild – Konzentration auf wesentliche Umwelten zur Definition von Maßnahmen – Definition präziser Maßnahmen – Es muss nachvollziehbar sein, im welchen Arbeitspaket eine Maßnahme umgesetzt wird – Identifikation von Zielgruppen für Projektmarketing-Maßnahmen Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 17 Fakultät für Informatik Ihr seid dran…. VU • Projektumweltanalyse Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 18 Fakultät für Informatik VU Projektauftrag • Ziele – Formale Beauftragung des PAG an das Projektteam – Zusammenfassung der Zielvereinbarungen zwischen dem PAG und dem Projektteam – Abgrenzung des Projekts im Rahmen des Projektauftrags dokumentiert – Inhalte des Projektauftrags passen zu den Inhalten der Detailplanung – Projektauftrag ist für alle Ebenen der Projektorganisation nachvollziehbar • Kernaussagen – Projektauftrag ist das formale Startereignis eines Projekts – Basis: Projektabgrenzung (zeitlich, sachlich, sozial) – Entwicklung des Projektauftrags in Zyklen während des Projektstartprozesses • vorläufiger vs. endgültiger Projektauftrag – Nachvollziehbare Zielvereinbarung Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 19 Fakultät für Informatik Projektauftrag Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 20 Fakultät für Informatik Projektauftrag VU • Empfehlungen – Sicherstellung der gemeinsamen Entwicklung des Projektauftrags im Spannungsdreieck PAG/PL/PTM – Kommunikation des Projektauftrags innerhalb der Projektorganisation und an ausgewählte Projektumwelten – Unterschriebener Projektauftrag ist Teil des Projekthandbuchs (PHB) Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 21 Fakultät für Informatik Projektleistungsplanung VU • Ziele – Darstellung der im Projekt zu erbringenden Leistungen – Methoden, die der Art und Komplexität des Projekts entsprechen, werden zur Leistungsplanung eingesetzt • Ergebnisplan, Projektstrukturplan, Arbeitspaketspezifikation – Der Detaillierungsgrad der Instrumente zur Leistungsplanung entspricht der Art und Komplexität des Projekts – Verständnis und Akzeptanz der Leistungspläne sind auf allen Ebenen sichergestellt • Kernaussagen – Sachliche Abgrenzung als Basis für die Leistungsplanung (magische Dreieck) – Der Projektstrukturplan (PSP) ist Basis für die Termin-, Ressourcen- und Kostenplanung • kein Projekt ohne PSP – Erstellung • Erstansatz durch PL (und evtl. PAG) • Detaillierung im Projektteam – Detaillierungsgrad soll dem des Controllings entsprechen Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 22 Fakultät für Informatik Projektleistungsplanung – magische Dreieck Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 23 Fakultät für Informatik VU Ergebnisplanung • Ergebnis, Lieferobjekt, Betrachtungsobjekt, Deliverable, … • Was muss am Ende des Projekts „da sein“? (anfassbar, sichtbar) • Erzeugen einer gemeinsamen Sichtweise bzw. Sprache beim Projektteam und bei den Projektumwelten • Grundlage für – Planung der Projektziele und der Projektleistungen (PSP) – Entwicklung der Projektorganisation (Welche Mitarbeiter sind erforderlich?) • Betrachtungsobjekteplan kann gemeinsam mit dem Kunden erstellt werden und für Besprechungen herangezogen werden • Gliederung des Gesamtergebnisses in Teilergebnisse • Darstellung: Objektstrukturplans, Mindmap, Ergebnisliste, … Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 24 Fakultät für Informatik Ergebnisplanung Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 25 Fakultät für Informatik VU Projektstrukturplan (PSP) • Strukturierte Darstellung der Projektaufgaben • Grafische Darstellung aller zur Erreichung der Projektziele erforderlichen Leistungen • Gliederung der in einem Projekt zu erfüllenden Aufgaben in planund kontrollierbare Arbeitspakete (ablauforientierte Strukturierung) • Trägt zur Vereinheitlichung des Projektverständnisses bei • Grundlage für Termin-, Kosten- und Ressourcenplanung, Funktionendiagramm • Zentrales Planungs- und Kommunikationsinstrument Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 26 Fakultät für Informatik Projektstrukturplan (PSP) Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 27 Fakultät für Informatik Projektstrukturplan (PSP) VU • Vorgehensweise – Top-Down vs. Bottom-up – Erstansatz durch PL – Detaillierung im Projektteam Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 28 Fakultät für Informatik Projektstrukturplan (PSP) VU • Empfehlungen – – – – – – – 5-7 Phasen 5-9 AP je Phase PM-Phase als elementarer Bestandteil des PSP Prüfung der Vollständigkeit auf Basis des Projektergebnisplans Arbeitspaketbezeichnung bestehend aus Hauptwort und Zeitwort Verwendung gleicher Begriffe für gleiche Ergebnisse / Aufgaben Arbeitspaketgröße • • • • • 1 Verantwortlicher pro Arbeitspaket (AP) Durchlaufzeit pro AP ~ 1 Controlling-Zyklus (4 - 6 Wochen) Aufwand >= 10 PT Sehr große AP können zu einer „Black Box“ werden Aufwandsschätzung ist für kleinere AP leichter – schneller nachvollziehbar ob Schätzung korrekt ist • Größe der AP sollte ungefähr gleich sein, ansonsten ist eine verlässliche Aussage über den Fortschritt nur erschwert möglich – Überarbeitung im Rahmen des Projektcontrollings Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 29 Fakultät für Informatik Projektstrukturplan (PSP) Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 30 Fakultät für Informatik VU Arbeitspaketspezifikation • Ziele – Klärung und Abgrenzung der Ziele, Ergebnisse und Inhalte der AP – Gleiches Verständnis bzgl. der AP • Vor allem zwischen PL und AP-Verantwortlichen – Wer macht was – damit niemand sagen kann „…aber das ist doch in einem anderen AP umzusetzen!“ – Erkennung von Schnittstellen/Abhängigkeiten zwischen AP – Festlegung der Beurteilung und Messung des Leistungsfortschritts von AP (in Verbindung mit den Ergebnissen) – Orientierung für die Arbeit der PTM und die Herstellung von Verbindlichkeit Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 31 Fakultät für Informatik VU Arbeitspaketspezifikation • Kernaussagen – Spezifikation ausgewählter AP • • • • Inhalte und Ergebnisse sind unklar Hohe Durchlaufzeit (Risikominimierung von schwarzen Löchern) AP mit mehreren PTM und PM (gemeinsame Sichtweise) AP mit mehreren Ergebnissen (klare Definition der Ergebnisse für den APVerantwortlichen) • AP liegt auf dem kritischen Weg bzw. hat Auswirkung auf diesen – Basis für Termin-, Ressourcen- und Kostenplanung – Erstellung der AP-Spezifikation durch den jeweiligen Verantwortlichen – Abstimmung der AP-Spezifikationen im Projektteam Projektmanagement © K. Spiegl AP- 1. PA.PMG.PM.VU 32 Fakultät für Informatik Arbeitspaketspezifikation Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 33 Fakultät für Informatik Projektstrukturplan (PSP) Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 34 Fakultät für Informatik Ihr seid dran…. VU • Projektergebnisse • Phase/Hauptaufgabe • Arbeitspakete Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 35 Fakultät für Informatik VU Aufgabenverteilung • Ziele – Aufgaben sind innerhalb der Projektorganisation nachvollziehbar verteilt – Verantwortung aller Projektbeteiligten ist geklärt • Darstellungsmöglichkeiten – Liste mit AP-Verantwortlichen – PSP oder Balkenplan (Ressource) – Funktionendiagramm Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 36 Fakultät für Informatik VU Funktionendiagramm • Ziele – Dokumentation der Verteilung von zu erfüllenden AP an Projektrollen und –umwelten (inkl. deren Funktion – E, V, M, I) – Zielvereinbarungen können auf Basis der Aufgabenverteilung getroffen werden – Darstellung der Zusammenarbeit der Mitglieder bei der Erfüllung der einzelnen AP • Kernaussagen – Basis: PSP, Projektorganisation und Projektumweltanalyse – Funktionen • „Verantwortung“ (Pflicht!), „Mitarbeit“(Pflicht!), „Information“ (Optional) und „Entscheidung“(Optional) – Dient als Orientierung/Hilfestellung zur Personalressourcenplanung – Spaltenanalyse ermöglicht die projektbezogene Arbeitsbelastung einzelner Projektrollen zu erkennen Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 37 Fakultät für Informatik Funktionendiagramm VU • Identifikation/Prüfung – – – – – – Identifikation zusätzlich benötigter Know-how Träger Verantwortungsverteilung nur ein „V“ pro Zeile (Arbeitspaket) Unterscheidung Projektteammitglied („V“) vs. Projektmitarbeiter („M“) Prüfung der Anzahl von involvierten Projektmitglieder je AP Anzahl AP je Projektmitglied (Ressourcenüberlastung) Optional – Sinnvolle Zusammenstellung von Subteams – Einbindung von Gremien Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 38 Fakultät für Informatik Projektterminplanung VU • Ziele – Realistische Terminplanung für das Projekt • Für Teile des Projekts kann der Terminplan detaillierter dargestellt werden – Projektterminplan kann für unterschiedliche Zielgruppen (grob / fein) dargestellt werden • Meilensteinplan vs. Balkenplan vs. Netzplan – Detaillierungsgrad der Terminplanung entspricht Art und Komplexität des Projekts – Verständnis und Akzeptanz des Terminplans auf allen Ebenen des Projekts und bei relevanten Umwelten Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 39 Fakultät für Informatik VU Projektterminplanung • Kernaussagen – Zeitlicher Abgrenzung als Basis für Terminplanung – Ableitung des Projektterminplans vom PSP – Auswahl Terminplanungsinstrument für Art und Komplexität des Projekts – Entscheidung über Planungstiefe (Phase / Arbeitspaket) – Vorgehen • Grobterminplanung durch PL • Abstimmung des Detailterminplans im Projektteam – Detaillierungsgrad soll dem des Controlling entsprechen – Abstimmung mit Ressourcenplanung erforderlich – Minimum: Meilensteinplan Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 40 Fakultät für Informatik Projektterminplanung Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 41 Fakultät für Informatik VU Meilensteinplan • Grobe Terminplanung für das Gesamtprojekt • Meilenstein = zentrales terminkritisches Ereignis im Projektablauf • Dient dazu, die Energie des Projektteams auf wichtige, terminkritische Ereignisse zu fokussieren • Unterscheidung zwischen: – Obligatorischer (vertragsbedingt, standardisiert) Meilenstein – Optionaler (zusätzlich eingeplanter) Meilenstein Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 42 Fakultät für Informatik Meilensteinplan VU • Vorgehensweise 1. 2. 3. 4. 5. Identifizierung terminkritischer Ereignisse und Platzierung der MS am PSP Übertragung der MS in die MS-Tabelle Planung von realistischen Terminen je MS „Einfrieren“ der Basistermine Ergänzung der Spalten „Aktuelle Plantermine“ und „Ist Termine“ für Projektcontrolling • Empfehlungen – ca. 5 - 10 MS je Projekt – Dauer = 0 – Verknüpfung mit AP • Start oder Ende eines AP oder einer Phase – Ereignisbezogene Formulierung • ... gestartet/ begonnen • ... abgeschlossen/ beendet – Zuordnung von Terminen (Basis/Aktuell/Ist) – Je Controllingzyklus ein Meilenstein (Zeitabstand beachten!) – MS für Projektbeginn und Projektende sind obligatorisch Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 43 Fakultät für Informatik Balkenplan VU • Ziele – Detaillierte Terminplanung für das Gesamtprojekt und Teile des Projekts – Grafischer Überblick über Dauer und terminliche Lage von AP – Je Phase / AP ein Balken für den Basistermin und einen für Projektcontrolling • Vorgehensweise 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Übernahme der Phasen und AP aus dem PSP Abschätzung der Dauer und zeitlichen Lage von AP/ Phasen Starttermin und Endtermin je AP ermitteln Darstellung als zeitproportionale Balken Integration von Meilensteinen Identifikation der Abhängigkeiten zwischen den AP Abgleich mit Ressourcenplanung Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 44 Fakultät für Informatik VU AP-Dauern: Schätzung • Detaillierungsgrad: auf AP-Ebene • Dauer: Durchlaufzeiten (keine Arbeitszeiten) • Annahme: üblicher Ressourceneinsatz • Schätz-Basis – intuitiv (Expertenschätzung) – analog (basierend auf Erfahrungen ähnlicher Tätigkeiten) – analytisch (Arbeit x Produktivitätsrate) • Schätz-Ansatz – Realistische Schätzung – Schätzung in Szenarien (optimistisch – realistisch – pessimistisch) Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 45 Fakultät für Informatik Netzplan • Darstellung des Projektablaufes • Darstellung von Abhängigkeiten zwischen Vorgängen • Aufzeigen des kritischen Pfades/Weges und von Pufferzeiten – Der Kritische Weg ist nach DIN 69900-1 der Weg von Anfang bis zum Ende des Netzplanes, auf dem die Summe aller Pufferzeiten minimal wird. Ereignisse oder Vorgänge, die auf dem Kritischen Weg liegen, erhalten ebenfalls die Bezeichnung "kritisch". Die DIN 69900-1 unterscheidet den Kritischen Weg vom Bestimmenden Weg, während der PMBOK(R) "Critical Path" für beides verwendet. Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 46 Fakultät für Informatik Anordnungsbeziehungen Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 47 Fakultät für Informatik Terminplanung Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 48 Fakultät für Informatik VU Ressourcen- und Kostenplanung • Ziele – Realistische Planung des Mitarbeiterbedarfs und der Projektkosten • Planung sollte für alle Ebenen des Projekts nachvollziehbar sein – Struktur/Detaillierungsgrad der Mitarbeiterbedarfs-/Kostenplanung entsprechen Art und Komplexität des Projekts – Verfügbarkeit der Mitarbeiter in Kombination mit Terminplan ist geklärt – Grundlage für Mitarbeitereinsatz-/Kostencontrolling – Projekterfolgsermittlung, Wirtschaftlichkeitskontrolle auf Basis der Mitarbeiterbedarfs-/Kostenplanung ist möglich – Engpass-Ressourcen sind identifiziert – Engpassressourcen auf dem kritischen Pfad müssen gesichert werden • Geringe Verfügbarkeit und/oder hohe Kosten – Fokus liegt oft ausschließlich auf der Planung der Engpassressourcen Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 49 Fakultät für Informatik VU Ressourcen- und Kostenplanung • Kernaussagen – Ableitung des Mitarbeiterbedarfs-/Kostenplans vom PSP – Entscheidung über Planungstiefe (Phase / AP) und Personalressourcen- bzw. Kostenarten – Schätzung des Mitarbeiterbedarfs / der Kosten durch Experten • Abstimmung der Planwerte im Projektteam – Detaillierungsgrad soll dem des Controllings entsprechen – Abstimmung / Integration mit Projektterminplanung erforderlich Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 50 Fakultät für Informatik Ressourcen- und Kostenplanung Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 51 Fakultät für Informatik Ressourcen- und Kostenplanung VU • Personal-/Kostenarten – Personal • Funktionale Organisationseinheit: SWE, RZ, Marketing, Vertrieb, ... • Personalkategorie: Entwickler, Architekt, Trainer, ... • Personen – Fremdleistungen – Material – Sonstiges (Reisekosten, etc.) • Beispiel Mitarbeiterkosten – – – – 1 Mitarbeiter kostet € 100.000,-/Jahr 1 Mitarbeiter ist ca. 200 Tage/Jahr produktiv 1 Personentag kostet daher € 500,zu berücksichtigende Fehlzeiten: • Weiterbildung, Schulung • Urlaub, Krankheit • Verwaltung, Administration Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 52 Fakultät für Informatik Ressourcen- und Kostenplanung VU • Vorgehensweise 1. Auswahl der passenden Personal-/Kostenarten • z.B.: Personal, Material, Fremdleistungen, Sonstige Kosten 2. Definition Planungstiefe (auf Phasen- oder AP-Ebene) 3. Erstellung Mengengerüste je Personalressourcenart und Planung der Projektkosten je Phase bzw. Arbeitspaket 4. Klärung der Verfügbarkeit von Personal bzw. von Finanzmittel Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 53 Fakultät für Informatik VU Ressourcen- und Kostenplanung • Empfehlungen – Basis für die Ressourcen- und Kostenplanung • PSP • AP-Spezifikation • Funktionendiagramm – Sicherstellung der Voraussetzungen zur Erhebung der Ist-Werte • z.B. Zeitaufzeichnung auf AP- bzw. Phasen-Ebene – Zusammenarbeit mit dem Unternehmenscontrolling • Kostenstellen, Kostenarten, Kostenträger, … – Sammlung der Ist- und Restwerte vor Controllingsitzungen – Klärung der Verfügbarkeit der Finanzmittel und Ressourcen Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 54 Fakultät für Informatik Ressourcenplanung Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 55 Fakultät für Informatik Kostenplanung Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 56 Fakultät für Informatik Projektorganisation VU • Ziele – Etablierung einer Projektorganisation unter Berücksichtigung der Art und Komplexität des Projekts – Einbinden der relevanten Know-how Träger in das Projekt – Projektbeteiligte agieren gemäß ihrer Rollen (Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten) – Festlegen der Zuständigkeiten innerhalb des Projekts – Definition und Kommunikation der Informations- und Entscheidungsstrukturen – Auswahl der Kommunikationsstrukturen Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 57 Fakultät für Informatik VU Projektorganisation • Kernaussagen – Ableitung der Projektorganisation von der soziale Abgrenzung – Aufbau der Projektorganisation im Projektteam – Elemente der Projektorganisation • Projektorganigramm • Projektrollen (Individualrollen und Gruppenrollen) • Kommunikationsstrukturen – Rollen sind personenunabhängig – Rollenkonflikte Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 58 Fakultät für Informatik VU Projektrollenbeschreibungen • Eine Rolle ist definiert als die Menge von Erwartungen an den entsprechenden Rollenträger • Kann auch die Rolle in der Linienorganisation beschreiben um die fachliche Zusammensetzung des Projektteams darzustellen • Definition von Rollen über wechselseitige Erwartungen • Erwartungen, die für alle Projektbeteiligten zutreffen, werden in den Spielregeln dokumentiert • Beschreibung je Projektrolle (personenunabhängig) mittels – Aufgaben, Verantwortung, Kompetenzen und Befugnisse Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 59 Fakultät für Informatik Projektrollenbeschreibungen VU • Projektauftraggeber (PAG) – Organisatorische Stellung • Ist vom Projektsteuerkreis eingesetzt und aus Management-Sicht für den Projekterfolg dem Unternehmen gegenüber verantwortlich • Vertritt die Unternehmensinteressen und Strategien im Projekt – Aufgaben • • • • Trifft alle wesentlichen Entscheidungen im Projekt Sorgt für die Bereitstellung von Ressourcen im Unternehmen Unterstützt das Projekt bei Bedarf (Projektmarketing) Sichert den Projekterfolg durch strategisches Projektcontrolling – Befugnisse • Veränderung der Projektziele • Auswahl Projektleiter Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 60 Fakultät für Informatik VU Projektrollenbeschreibungen • Projektleiter (PL) – Organisatorische Stellung • Berichtet dem PAG und ist verantwortlich für den Projekterfolg • Vertreter gegenüber projektspezifischen Umwelten • Koordination der Projektteammitglieder (Führung meist ohne umfangreiche formale Kompetenzen) – Aufgaben • Aufbau der Projektorganisation, Teambuilding, Entwicklung von Projektkultur, Auflösung des Projektteams • Zyklische Feststellung des Projektstatus und Vereinbarung bzw. Vornahme steuernder Maßnahmen gemeinsam mit den Projektteammitgliedern (Wo stehen wir? Wo werden wir landen? Steuerungsmaßnahmen?) – Befugnisse: • Ressourcen- und Kostenverschiebungen innerhalb des Projekts Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 61 Fakultät für Informatik Projektorganigramm Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 62 Fakultät für Informatik VU Projektkommunikationsstrukturen – – – – – Festlegung eindeutiger Informations- und Entscheidungswege Planung der Projektkommunikationsstrukturen Regelung von periodischem Kommunikationsbedarf im Projekt Differenzierung von inhaltlichen und PM-Sitzungen Mögliche Kommunikationsstrukturen • • • • Einzelgespräche Sitzungen Workshops Präsentationen Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 63 Fakultät für Informatik Projektkommunikationsstrukturen Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 64 Fakultät für Informatik Projektorganisation Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 65 Fakultät für Informatik VU Risikomanagement • Definitionen – Ein Risiko ist ein Ereignis (Abweichung), das auf das Projekt negative oder positive (Chance) Auswirkungen bzgl. Qualität, Leistungen, Termine, Ressourcen und Kosten haben kann – Risikomanagement (Prozesse) • Identifizierung • Analyse • Maßnahmenplanung Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 66 Fakultät für Informatik Risikomanagement VU • Ziele – Identifizieren aller relevanten Risiken – Planung von Maßnahmen für den Umgang mit den Risiken – Detaillierungsgrad der Risikoplanung entspricht Art und Komplexität des Projekts – Risikosituation ist transparent und die Risiken sind damit beherrschbarer • Kernaussagen – Risikomanagement ist ein elementarer Bestandteil des PM – Risikoplanung baut auf der PUA, Leistungs- und Terminplanung auf – Risikoplanung erfolgt im Projektteam Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 67 Fakultät für Informatik VU Risikomanagement • Vorgehensweise – Risiken identifizieren – Risiken bewerten • Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeit ergeben die Priorität – Präventive und korrektive Maßnahmen planen • • • • Vermeiden: Risiko wird eliminiert Reduzieren: Eintrittswahrscheinlichkeit oder Auswirkung werden reduziert Übertragen: Verantwortung für Risiko an jemand dritten übertragen Selbst tragen: Keine unmittelbare Maßnahme (Notfallplanung) – Präventive Maßnahmen umsetzen • Risikomanagement ist AP-bezogen durchzuführen – Laufende Kontrolle der identifizierten Risiken • Verifizierung der Risikobewertung • Ausführung von Präventionsmaßnahmen • Identifizierung, Bewertung und Maßnahmenplanung für neue Risiken Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 68 Fakultät für Informatik Risikomanagement VU • Empfehlungen – Möglichst viele Personen in die Risikoplanung einbeziehen – Reduktion auf eine überschaubare Menge kritischer Risiken • Konzentration auf wesentliche und beeinflussbare Risiken – Genehmigung eines Risikobudgets bzw. Zeitreserven durch den PAG – Risikobudget ist in der Kostenplanung zu berücksichtigen – Kosten der präventiven Maßnahmen im Verhältnis zum Risikobudget betrachten Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 69 Fakultät für Informatik VU Risikomanagement • Risikokosten – Kosten zur Schadensbehebung • Risikobudget – Risikokosten * Eintrittswahrscheinlichkeit • Risikobudget ist Teil des Projektbudgets • Präventiv oder Korrektiv? • ([Risikokosten(alt)-EW(alt)] – [Risikokosten(neu)*EW(neu)]) / Kosten für präventive Maßnahmen • Wirtschaftlichkeit > 2 oder 3 Entscheidung für präventive Maßnahmen • Wirtschaftlichkeit = 1 Keine Verbesserung der Situation durch präventive Maßnahmen Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 70 Fakultät für Informatik Risikomanagement Projektmanagement © K. Spiegl VU 1. PA.PMG.PM.VU 71 Fakultät für Informatik Projektdokumentation VU • Ziele – Information über aktuellen Projektstatus steht jederzeit zur Verfügung – Projekthistorie ist bei Personalwechsel nachvollziehbar – Organisatorisches Lernen im Projekt und im projektorientierten Unternehmen wird unterstützt Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 72 Fakultät für Informatik VU Projektdokumentation • Gliederung entsprechend dem Projektstrukturplan • Projekthandbuch (Phase Projektmanagement) – PM-Dokumente • Start, Controlling und Abschluss eines Projekts – PM-Pläne • Projektauftrag, Leistungsplanung, Terminplanung, Ressourcen- und Kostenplanung, … • Projektergebnis-Dokumentation (Inhaltliche Phasen) – Dokumentation der projektspezifischen, inhaltlichen Zwischen- und Endergebnisse zu den einzelnen Leistungen der AP – z.B. Pflichtenheft, Ist-Analyse, Soll-Konzept, technische Pläne, … Projektmanagement © K. Spiegl 1. PA.PMG.PM.VU 73 Fakultät für Informatik VU Quellenverweis • Christian Sterrer, Gernot Winkler. Let your Projects fly – Projektmanagement, Methoden, Prozesse, Hilfsmittel; Goldegg Verlag; Auflage: 1 (November 2006) • Schulungsunterlagen Next Level Consulting, Projektmanagement Methoden & Instrumente, 2008 • PMA Austria, Vorlage Projekthandbuch, 2008 • Roland Gareis. Happy Projects!; Manz'Sche Universitätsbuchhandlung; Auflage: 3., Aufl. (September 2006) Projektmanagement © K. Spiegl Verlags- U. 1. PA.PMG.PM.VU 74