Demenz Ausgangslage: Demenzen gehören zu den häufigsten und folgenreichsten psychiatrischen Erkrankungen im höheren Alter. In Deutschland leiden derzeit – bezogen auf die 65-jährigen und Älteren – nahezu eine Million Menschen an einer Demenz. Sind es bei den 65-69jährigen weniger als 2%, steigt die Anzahl der Neuerkrankungen auf über 30% bei den 90-jährigen und Älteren. Über zwei Drittel aller Demenzkranken sind Frauen, dies liegt an einem höheren Erkrankungsrisiko und einer längeren Lebenserwartung. 60 % aller Heimbewohner und fast die Hälfte der Pflegebedürftigen in Privathaushalten haben eine Demenz. Demenz ist ein Syndrom als Folge einer chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störung vieler kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen. Bei fortgeschrittener Erkrankung treten generalisierte kognitive Funktionseinbußen auf, die mit erhöhter Pflegebedürftigkeit und Beaufsichtigungsbedarf verbunden sind. Demenzielle Erkrankungen beeinträchtigen auch nichtkognitive Systeme, wie Wahrnehmung, Affektivität und Persönlichkeitsmerkmale. Es treten deshalb bei Demenzkranken häufig andere psychische Auffälligkeiten wie Depressionen, Schlafstörungen, Unruhe, Angst Halluzinationen und Aggressionen auf. In Deutschland werden über 90 % der Demenzkranken von ihrem Hausarzt behandelt, trotzdem wird bei 40-60 % der Demenzkranken diese Krankheit anfangs übersehen. Demenz ist nicht heilbar. Dem Fortschreiten kognitiver Störungen und dem Verlust an Alltagskompetenz kann durch neu entwickelte Arzneimittel entgegengewirkt werden. Im fortgeschrittenen Stadium ist Ziel der pharmakologischen und psychologischen Behandlung eine Krankheitsmilderung und Verbesserung der Lebensqualität. 1. Prävention bei vaskulären Demenzen verbessern Strategie 1.1. Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, Hypercholesterinämie und Diabetes mellitus behandeln Strategie 1.2. Aufklärung über Risikofaktoren, wie Rauchen bzw. Alkoholmissbrauch Strategie 1.3. Qualitätsgesicherte Informationen über das Krankheitsbild in den neuen Medien in Abstimmung mit bereits bestehenden Informationsangeboten verbreiten 2. Demenzen effektiv diagnostizieren und therapieren Strategie 2.1. Kompetenzen der Akteure, die Umgang mit Demenzkranken haben, verbessern Strategie 2.2. Professionelle Angebote in Krisensituationen bedarfsgerecht ausbauen und transparent machen Strategie 2.3. Leitfaden zur Einstufung unterschiedlicher Grade von kognitiver Beeinträchtigungen zu r Früherkennung 3. Unterstützung der Patienten, Angehörigen und Pflegepersonen optimieren Strategie 3.1. Kompetenzen durch verhaltensnahe und realtätsbewältigende Interventionen erhalten oder beginnende Einschränkungen kompensieren Strategie 3.2. Patientinnen und Patienten und Angehörige über die Möglichkeit von Beratung und Unterstützung durch Selbsthilfegruppe informieren