DBS - Präsident Friedhelm Julius Beucher zum neuen Jahr Liebe Mitglieder des DBS! Liebe Sportfreunde! Liebe Funktionsträger und Ehrenamtliche! Sehr geehrte Freunde und Förderer! Sehr geehrte Mitarbeiter/innen der Medien! Mit vielen Hoffnungen und hohen Erwartungen sind wir in das Jahr 2011gestartet. Wir haben nicht nur neue Aufgaben zu bewältigen, sondern auch alte zu vollenden. Zum Beginn des neuen Arbeitsjahres übermittele ich Ihnen und Euch ein persönliches, mir wichtiges Anliegen. Ich möchte es anhand eines Fotos tun, das in einer deutschen Kleinstadt gegenüber dem Bahnhof aufgenommen wurde. Es führt uns ungeschminkt die Wirklichkeit in unserem Land vor Augen. Insofern ist es ein Dokument, das schockiert und zu denken gibt. © spreeton Berlin 2010 Für Behinderte ist das Eingangstor versperrt. Sie müssen dreimal um die Ecke, um ans Ziel zu kommen. In klare deutsche Worte übersetzt bedeutet dieses Piktogramm: Hier kein Zutritt für Behinderte! Nehmt den Hintereingang! Das Schild könnte überall in Deutschland hängen. Ohne dass es jemandem auffällt. Die meisten Menschen stören sich nicht daran und nehmen gedankenlos einen unhaltbaren Zustand hin: Behinderten werden Umwege zugemutet anstatt bauliche Veränderungen anzubringen, die wenig kosten und allen Menschen gleichen Zugang verschaffen. Dies ist keins der üblichen hübschen Neujahrsbildchen, an dem sich alle erfreuen können. Es ist ein Foto, das uns ärgert, weil es die Realität illustriert und uns somit an die Tagesordnung des vor uns liegenden Arbeitsjahres erinnert. Wir im Deutschen Behindertensportverband kennen die Wirklichkeit. An vielen Orten in Deutschland haben wir keine barrierefreien Zugänge zu Sportstätten – weder als Sporttreibende noch als Zuschauer. Dabei wäre es oft mit kreativen Ideen, gutem Willen, einfachen Mitteln und ohne riesige Investitionen möglich, für Menschen mit Behinderungen gleiche Bedingungen zu schaffen. Ob wir dabei ein Stück vorankommen im neuen Jahr, daran werden wir alle diejenigen messen, die dafür Verantwortung tragen. Wir sind zuversichtlich, dass es gelingt und wollen unseren Teil dazu beitragen. Aber wir werden nicht aufhören, öffentlich und immer wieder daran zu erinnern. Barrierefreiheit ist natürlich nicht das einzige Thema, das uns dauerhaft beschäftigt. Unsere Aufgaben reichen weit darüber hinaus. Aber dass noch viele Barrieren fallen müssen, zeigt auch die Tatsache, dass unsere sensationellen paralympischen Erfolge in den zahlreichen Sport-Jahresrückblicke der Medien nur vereinzelt vorgekommen sind. Es gibt also enorm viel zu tun. Deshalb wünsche ich allen die Kraft, die vor uns liegenden Aufgaben erfolgreich zu lösen. Lasst uns für unsere gemeinsame Sache streiten und darauf setzen, dass sich manche unserer Wünsche erfüllen. Mit herzlichen und sportlichen Grüßen Ihr & Euer Präsident