Über das Wunder einer Geburt oder eine Gegendarstellung zu den

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Über das Wunder einer Geburt
oder
eine Gegendarstellung zu den vielen furchteinflößenden Geburtsberichten
Ich möchte mit meinem Geburtsbericht Frauen ermuntern, ohne Angst in die Geburt zu gehen und auf
die Kräfte ihres Körpers zu vertrauen. Ich habe die Geburt als eines der schönsten Ereignisse in meinem
Leben wahrgenommen und sie hat mich und meinen Mann noch viel enger verbunden. Mit Josy an
unserer Seite fühlten wir uns sicher und einfach nur wunderbar unterstützt. Nur eine Hausgeburt konnte
uns eine Geburt in einer so familiären und friedlichen Atmosphäre ermöglichen.
Meine Schwangerschaft konnte ich sehr genießen. Ich hatte zu keiner Zeit Beschwerden und konnte
mich so ungetrübt auf unseren Sohn freuen. Unser errechneter Termin war der 30.5. und so erwartete
ich als Erstgebärende die Geburt für Anfang Juni.
Am 20.5. wachte ich frühmorgens immer wieder wegen einzelner Wehen auf. Recht genervt stand ich
um 6 Uhr auf, da die Wehen im Liegen nicht mehr zu ertragen waren. Ich war noch ziemlich müde, aber
so langsam realisierte ich, dass es sich wirklich um richtige Wehen handeln könnte. Ich vertrieb mir die
Zeit am Computer und behielt nebenbei die Uhr etwas im Auge. Erstaunlicherweise waren die Wehen
schön regelmäßig, alle 4 oder 5 Minuten. Ich begann mich richtig zu freuen und als es 9 Uhr war, weckte
ich mal meinen Mann, weil ich in die Badewanne gehen wollte. Typisch, kaum lag ich in der Wanne hatte
ich noch genau eine Wehe, dann war es erstmal aus. Trotzdem genoss ich sehr das warme Wasser und
kletterte erst wieder raus, als es schön langsam zu kalt wurde. Ein gemütlicher Tag folgte, an dem ich hin
und wieder Wehen hatte. Mal wieder alle 5 Minuten, dann wesentlich seltener. Ich dachte, so wird das
nie was und war frustriert, weil ich mich schon so auf unser Baby gefreut hatte. Ein Mittagsschlaf war
natürlich nicht möglich, fingen die Wehen doch wieder genau dann an, als ich schön eingeschlummert
war. Da ich einfach zu langsam aus dem Bett kam, musste ich eine Wehe im Bett aushalten, was wirklich
sehr unangenehm war. Mein Mann und ich beschlossen dann, recht früh abends schlafen zu gehen, falls
es doch in der Nacht losgehen sollte, was ich sehr bezweifelte. Doch kaum lagen wir um 20 Uhr im Bett
kamen die Wehen regelmäßig alle 15 Minuten, dass man den Wecker danach stellen konnte. Wir
vertrieben uns also die Zeit mit einem netten Film bis es kurz vor 23 Uhr plötzlich nass wurde. Die
Fruchtblase war bei einer schön kräftigen Wehe geplatzt. Das war dann das Signal für uns unsere liebe
Hebamme Josy anzurufen, denn sie hatte uns angekündigt, dann auf jeden Fall einmal vorbeischauen zu
wollen. Das Gespräch hat genau zwischen zwei Wehen gepasst, kaum habe ich aufgelegt, kam die
nächste. Mittlerweile waren die Abstände deutlich kürzer, alle zwei bis drei Minuten. Mir ging es aber
ganz gut dabei. Ich habe mich wieder sehr gefreut, dass unser Baby vielleicht doch bald da ist und so
konnte ich einfach jede Wehe hinnehmen ohne groß darüber nachzudenken. Ich bin dann wieder in die
Badewanne, was mir einfach supergut getan hat. Mit ganz ruhiger Atmung kam ich mit allen Wehen gut
klar. Als dann Josy so gegen Mitternacht da war, habe ich zum ersten Mal so richtig die Herztöne von
unserem Kleinen hören können und das klang so wunderschön :-) Er ließ sich von den Wehen überhaupt
nicht beeindrucken, hatte immer schön 140 Schläge in der Minute. Kurz vor 1 Uhr bin ich dann aus der
Wanne, weil mir ein bisschen der Kreislauf nachgegeben hat. Deswegen ging es dann kurz an Land
weiter. Ich setzte mich zu Josy auf das Sofa. Dort wurden dann die Wehen recht bald ziemlich
unangenehm. Die angebotene Untersuchung des Muttermunds lehnte ich erstmal ab, weil ich große
Angst davor hatte, dass ein enttäuschender Befund rauskäme und ich dann sehr demotiviert gewesen
wäre. Schließlich ließ ich mich aber doch überreden. Ich wäre Josy am liebsten um den Hals gefallen und
konnte es gar nicht glauben, dass der Muttermund schon ganz offen war. Ich begriff, dass die
anstrengenden Wehen Übergangswehen waren und konnte alleine aufgrund dieser Erkenntnis gleich viel
besser mit ihnen umgehen. Ich hatte vorher schon gelesen, dass die ziemlich unangenehm sein würden.
Ich entschied mich dann, in den vorbereiteten Pool zu gehen, weil mein Kreislauf sich wieder gut erholt
hatte und ich mir eine Wassergeburt gewünscht habe. Im Pool spürte ich dann sehr bald, dass unser
Baby tiefer rutschte. Josy erklärte mir, dass er immer wieder zurückrutschen würde bis er irgendwann
weit unten bleiben würde. Bei jeder Wehe hoffte ich, dass er bleiben würde, aber immer wieder rutschte
er zurück. Zwischen den Wehen hörte Josy immer wieder nach den Herztönen. Trotzdem genoss ich die
recht langen Pausen sehr. Plötzlich wurde Josy ganz bestimmt und sagte mir, ich solle aus dem Pool,
denn dem Kleinen würde es nicht gut gehen und er müsse jetzt sofort raus. Großer Schreck meinerseits!
Wie ich aus dem Pool gekommen bin, weiß ich überhaupt gar nicht mehr, aber zum Glück war das Bett
nicht weit. Darauf ließ ich mich fallen und bei der nächsten Wehe kam der Kopf sehr viel tiefer. Ihre
Aussage, die Rettung zu rufen, motivierte mich noch mal ungemein und stellte meine Angst vor der
Geburt des Kopfes in den Schatten. Eine weitere Wehe und viel Kraft meinerseits und der Kopf war da.
Auf Aufforderung von Josy drückte ich noch einmal und spürte, wie der Körper geboren wurde. Das ging
dann auf einmal so leicht, dass ich dachte, sie hätte gezogen, was aber nicht der Fall war. Sie hängte
unseren kleinen Sohn über ihre Hand, damit noch das restliche Fruchtwasser ablaufen konnte, was mir
den größten Schreck des Abends bescherte, da er so leblos und ohne jede Körperspannung da hing. Aber
Josy beteuerte mir auf meine ständigen Fragen jedes Mal wieder neu, dass es ihm gut gehen würde und
da hatte ich ihn schon auf meiner Brust. Ganz schön glitschig war er und ich musste mich bemühen, ihn
festhalten zu können. An meinem wieder einigermaßen dünnen Bauch vorbei konnte ich die Bescherung
auf dem Bett sehen, alles war blutig und es war sah irgendwie nicht gut aus. Aber auch mir sollte es laut
Aussage von Josy gut gehen. Irgendwie hatte sich die Plazenta frühzeitig gelöst, weswegen auch die
Herztöne plötzlich so stark abgefallen sind und bei der Geburt schon sehr viel Blut mitkam. Ich war sehr
erleichtert, als klar war, dass wir nicht ins Krankenhaus müssen. Dann ging es ans Kuscheln und damit
haben wir bis heute nicht aufgehört :-) Unsere liebe Josy hat mich dann noch gewaschen, frisch
eingekleidet und unser Bett gemacht. Anschließend haben wir uns noch lange unterhalten und als sie
dann gegangen ist, waren wir schon gut in unserer Dreisamkeit angekommen.
Für mich war es eine wunderschöne Geburt, die genau richtig lange gedauert hat, bei der ich mich zu
jedem Zeitpunkt sicher und gut aufgehoben gefühlt habe und die von Ruhe und Harmonie geprägt war.
Der etwas hektische Schluss ließ sich aufgrund von medizinischen Gegebenheiten nicht vermeiden, aber
das Vertrauen zu Josy war entscheidend für mich, nicht ängstlich oder panisch zu werden, sondern genau
ihren Anweisungen zu folgen, was letztlich einen wunderbaren Abschluss möglich gemacht hat. Danke,
liebe Josy!
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