Pharma-News Journal für Urologie und Urogynäkologie 2010; 17 (2) (Ausgabe für Österreich), 28-30 Homepage: www.kup.at/urologie Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Indexed in Scopus Member of the P . b . b . 0 2 Z 0 3 1 1 1 6 M , www.kup.at/urologie V e r l a g s p o s t a m t : 3 0 0 2 P u r k e r s d o r f , E r s c h e i n u n g s o r t : 3 0 0 3 G a b l i t z Pharma-News Pharma-News Duodart® erhält europäische Zulassung! Erstes Kombinationspräparat für die Behandlung von benigner Prostatahyperplasie (BPH) GlaxoSmithKline (GSK) kündigte kürzlich an, dass Duodart®, die Fixdosiskombination von Dutasterid (0,5 mg) und Tamsulosin (0,4 mg) die europäische Zulassung über das dezentralisierte Zulassungsverfahren erhalten hat. Duodart® ist für die Behandlung von mittelgradigen bis schweren BPH-Symptomen und die Risikoreduktion von akutem Harnverhalt (AUR) und BPH-bedingter Operation bei Patienten mit mittelgradigen bis schweren BPHSymptomen zugelassen [1]. BPH ist eine häufige chronische Erkrankung bei älteren Männern. Viele der an BPH erkrankten Männer fühlen sich durch die störenden Symptome in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Aufgrund von häufigem und plötzlichem Harndrang leiden sie an unterbrochenen Schlafphasen, eingeschränkten Freizeitaktivitäten, Verschlechterung ihrer engsten Beziehungen, Unruhe und Angst vor Operationen [2–4]. „GSK hat den Nutzen der beiden Substanzen und ihre synergetische Wirkung erkannt und diese neue Behandlungsalternative entwickelt, um Ärzten und ihren Patienten eine 1x tägliche Therapieoption zu geben, die sowohl effektiv die störenden Beschwerden dieser häufigen Erkrankung reduziert als auch das Risiko von Begleitkomplikationen, die bis hin zur Operation gehen können, signifikant reduziert“, sagt Eddie Gray, Präsident von Pharma Europe, GSK. „Diese Faktoren verunsichern und beunruhigen viele Männer und verursachen gleichzeitig nicht unwesentliche Kosten für das Gesundheitssystem.“ Therapy with Avodart and Tamsulosin-) Studie war eine multinationale, randomisierte Studie, an der Männer, die ein erhöhtes Risiko für eine Verschlechterung ihrer BPH-Erkrankung hatten, über 4 Jahre teilgenommen haben. Es wurde untersucht, ob die Kombination des 5-Alpha-Reduktasehemmers (5ARI) Dutasterid (0,5 mg) mit dem Alphablocker Tamsulosin (0,4 mg) bei Männern mit mittelgradiger bis schwerer BPH-Symptomatik effektiver auf die Symptomverbesserung und die Reduktion von BPH-Komplikationen wirkt, als jede der beiden Einzelsubstanzen. CombAT zeigte, dass die Kombination von Dutasterid und Tamsulosin Patienten mit mittelgradiger bis schwerer BPH-Symptomatik folgende Vorteile bringt: – Signifikant überlegene und anhaltende Symptomverbesserung im Vergleich zum derzeitigen Goldstandard in der BPH-Behandlung – dem Alphablocker Tamsulosin. – Symptomverbesserung, die so schnell wie unter Therapie mit dem Alphablocker Tamsulosin eintritt, im Unterschied zu diesem aber mindestens 4 Jahre beibehalten wird. ** Tamsulosin ist nicht indiziert, das Risiko von akutem Harnverhalt (AUR) und BPH-bedingter Operation zu reduzieren. – Eine Reduktion des Risikos von BPHKomplikationen – AUR- und BPHbedingte OP – von 66 %** gegenüber Tamsulosin (p < 0,001) und 20 % gegenüber Dutasterid-Monotherapie (p = ns) nach 4 Jahren. Literatur: 1. Duodart Summary of Product Characteristics. 2. Emberton M, et al. Benign prostatic hyperplasia as a progressive disease: a guide to the risk factors and options for medical management. Int J Clin Pract 2008; 62: 18–26. 3. Garraway W, et al. Impact of previously unrecognized benign prostatic hyperplasia on the daily activities of middle-aged and elderly men. Br J General Practice 1993, 318–21. 4. Mitropoulos D, et al. Symptomatic benign prostate hyperplasia: impact on partners’ quality of life. Eur Urol 2002; 41: 240–5. 5. Roehrborn CG, Siami P, Barkin J, et al. The effects of combination therapy with dutasteride and tamsulosin on clinical outcomes in men with symptomatic benign prostatic hyperplasia: 4-year results from the CombAT Study. Eur Urol 2010; 57: 123–31. Weitere Informationen: GlaxoSmithKline Pharma GmbH Mag. Sandra Wöß A-1140 Wien Albert-Schweitzer-Gasse 6 Tel.: 01/970 75-570 E-Mail: [email protected] Der Zulassungsantrag zu Duodart® basierte auf den Daten der CombAT-Studie* [5]. Die CombAT- (Combination * Das Verfahren für eine Zulassung von Duodart® in Österreich läuft derzeit. 28 J UROL UROGYNÄKOL 2010; 17 (2) Abbildung 1: Duodart®: Überlegene Symptomverbesserung gegenüber den Monotherapien nach < 1 Jahr (© GlaxoSmithKline Pharma) Pharma-News Inkontan® Flexibilität für mehr Lebensqualität Anticholinergika sind Mittel der ersten Wahl zur Therapie der Overactive Bladder (OAB). Trospiumchlorid (Inkontan®) nimmt im Reigen der Anticholinergika eine Sonderstellung ein. Durch die fehlende Liquorgängigkeit können keine ZNS-Nebenwirkungen ausgelöst werden und es findet keine Beeinflussung der Schlafepisoden statt. Darüber hinaus wird Inkontan® weitgehend unverändert über die Nieren ausgeschieden und unterliegt somit keiner relevanten Biotransformation. Dies minimiert das Risiko für Interaktionen und die damit verbundenen Nebenwirkungen. Von den genannten Eigenschaften profitieren besonders ältere und multimorbide Patienten, da es zu keiner Beeinträchtigung der mentalen Leistung kommt und das Risiko für Wechselwirkungen vergleichsweise gering ist. Inkontan® ist sowohl mit 15 mg als auch mit 30 mg erhältlich. Die beiden Wirk- stärken ermöglichen eine auf die speziellen Bedürfnisse des älteren Patienten abgestimmte, individuelle Dosierung. einer flexiblen Dosierung und ermöglichen den Patienten eine maximale Lebensqualität. Die Immediate-Release-Form minimiert Kumulations- und Interaktionsgefahr sowie die Substanz- und somit Stoffwechselbelastung für den Patienten. Weitere Informationen: Inkontan®-15/30-mg-Filmtabletten verbinden das günstige Wirkungs-/Nebenwirkungsprofil von Trospiumchlorid mit Montavit Ges.m.b.H Dr. Barbara Posch A-6067 Absam, Salzbergstraße 96 E-Mail: [email protected] J UROL UROGYNÄKOL 2010; 17 (2) 29 Pharma-News Überaktive Blase beim älteren Patienten: Trospium jetzt auch × täglich 1× Anticholinergika stellen einen Eckpfeiler in der Behandlung der überaktiven Blase (OAB) dar. Unter ihnen nimmt Trospiumchlorid (TCL) eine Sonderstellung ein: Zum einen, weil es nicht durch die BlutHirn-Schranke gelangt und daher keine ZNS-Nebenwirkungen zu erwarten sind, zum anderen, weil es kaum Potenzial für Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gibt. TCL ist daher in der Gruppe der älteren und multimorbiden Patienten das Mittel der Wahl, wenn es um die medikamentöse Behandlung der überaktiven Blase geht [1]. Die Funktion von Harnblase und Gehirn steht in engem Zusammenhang. Sowohl Harninkontinenz als auch Demenz haben im Alter eine hohe Prävalenz und können sich krankheits- sowie medikationsbedingt gegenseitig beeinflussen. Mehr als 80 % aller an Demenz erkrankten Personen in Pflegeheimen sind inkontinent, im Vergleich zu 40 % bei kognitiv intakten Heimbewohnern. Diese Zahlen unterstreichen eindrücklich den Zusammenhang zwischen Gehirn- und Blasenfunktion. Demenz als Preis für Kontinenz? Untersuchungen haben gezeigt, dass die meisten Anticholinergika, die zur Behandlung der Harninkontinenz eingesetzt werden, das Gedächtnis aufgrund ihrer ZNS-Affinität beeinträchtigen können. Einzig Trospium passiert die intakte Blut-Hirn-Schranke nicht. Aus diesem Grund sind für Trospium keine zentralnervösen Nebenwirkungen zu erwarten [1]. Insbesondere bei Polymedikation hat Trospium auch weniger Potenzial für ZNS-Wechselwirkungen als Tolterodin, Oxybutynin, Darifenacin und Solifenacin [2]. Der Grund hierfür liegt darin, dass Trospium nicht über das P450-System abgebaut wird, und dadurch die Metabolisierung anderer Medikamente nicht beeinflusst. 30 J UROL UROGYNÄKOL 2010; 17 (2) Beurteilung: Trospium im Alter Grüne Box Werden zusätzlich zu verhaltenstherapeutischen Maßnahmen Medikamente eingesetzt, so ist insbesondere bei älteren Patienten auf deren ZNS-Nebenwirkungen (Gedächtnisstörungen) zu achten. Trospium (nicht liquorgängig) bzw. Darifenacin (wenig Affinität zum M1Rezeptor) haben diesbezüglich Vorteile. Urivesc®-60-mg-Retardkapseln stellen eine innovative, 1× täglich dosierte Darreichungsform von Trospiumchlorid dar. Sie verbinden die hervorragende Wirksamkeit und Verträglichkeit der bewährten Wirksubstanz Trospiumchlorid mit den Vorteilen einer guten Compliance und eines verbesserten Nebenwirkungsprofils. Verbessertes Nebenwirkungsprofil Trospiumchlorid ist in Österreich der vorherrschende Wirkstoff in der Behandlung der OAB [3]. Mit Urivesc® steht TCL nun auch als 1-mal-tägliche Retardkapsel zur Verfügung. Neben der patientenfreundlichen Einmal-Gabe besticht vor allem das verbesserte Nebenwirkungsprofil: Die Inzidenz der Mundtrockenheit ist bei Urivesc® gegenüber der Gabe von 2 × 20 mg TCL auf etwa die Hälfte reduziert (10,7 % vs. 20,1 %). Rasch wirksam Die Wirksamkeit von Urivesc® wurde in 2 groß angelegten Studien der Phase III an 1165 Patienten mit OAB untersucht [4, 5]. Die Ergebnisse zeigen signifikante Verbesserungen bei der Miktionshäufigkeit und der Anzahl der Inkontinenzepisoden. Eine Symptombesserung trat bereits in den ersten Tagen der Urivesc®-Therapie ein. Urivesc®-60-mg-Retardkapseln sind frei verschreibbar (Grüne Box). Packungsgrößen: 7 und 28 Retardkapseln. Literatur: 1. Böhmer F, Madersbacher H, Marksteiner J, et al. CliniCum 2007; 10 (Sonderdruck). 2. Chancellor M. Rev Urol 2007; 9: 81–3. 3. Quelle: IMS. 4. Staskin D, et al. J Urol 2007; 178: 978–84. 5. Dmochowski R, et al. Urology 2008; 71: 449–54. Weitere Informationen: Madaus Ges.m.b.H. Mag. Angelika Schwarzbach A-1040 Wien Prinz-Eugen-Straße 8 E-Mail: [email protected] URV-050510 Gehirn und Harnblase: Prekäres Wechselspiel Mitteilungen aus der Redaktion Besuchen Sie unsere zeitschriftenübergreifende Datenbank Bilddatenbank Artikeldatenbank Fallberichte e-Journal-Abo Beziehen Sie die elektronischen Ausgaben dieser Zeitschrift hier. Die Lieferung umfasst 4–5 Ausgaben pro Jahr zzgl. allfälliger Sonderhefte. Unsere e-Journale stehen als PDF-Datei zur Verfügung und sind auf den meisten der markt­ üblichen e-Book-Readern, Tablets sowie auf iPad funktionsfähig. Bestellung e-Journal-Abo Haftungsausschluss Die in unseren Webseiten publizierten Informationen richten sich ausschließlich an geprüfte und autorisierte medizinische Berufsgruppen und entbinden nicht von der ärztlichen Sorgfaltspflicht sowie von einer ausführlichen Patientenaufklärung über therapeutische Optionen und deren Wirkungen bzw. 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