ams-Thema 02/17 - AOK

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02/17
Gesunde Zähne
MUNDHYGIENE SPIELERISCH LERNEN
■■ KAI
IST DIE ZAUBERFORMEL FÜR GESUNDE KINDERZÄHNE
2
AMS-GRAFIK
■■ ZÄHNEPUTZEN
NACH DER KAI-TECHNIK 5
VERTRAUEN SCHAFFEN
■■ SO
FÜHLEN SICH KINDER BEIM ZAHNARZT WOHL 6
ZAHNPFLEGE BEI SENIOREN
■■ GESUND
IM MUND – AUCH IM ALTER 8
ZAHNSPANGEN
■■ KIEFERORTHOPÄDISCHE
BEHANDLUNG ERFORDERT GEDULD
10
TAG DER ZAHNGESUNDHEIT AM 25. SEPTEMBER
■■ MILCHZÄHNE
SIND MEHR ALS LÜCKENFÜLLER AOK-Radio-Service
Ab Mittwoch, 20. September 2017, finden Sie im
AOK-Radio-Service im Internet einen Beitrag zum Thema
„KAI: Die Formel für gesunde Kinderzähne“.
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Ausgabe 02 / 29.08.2017
Mundhygiene spielerisch lernen
KAI heißt die Zauberformel
für gesunde Kinderzähne
29.08.17 (ams). KAI ist nicht nur ein Jungenname, sondern auch eine Zauberformel für gesunde Kinderzähne.
Hinter den drei Buchstaben verbirgt sich nämlich die
Anleitung dafür, wie kleine Kinder sich am besten die
Zähne putzen: erst Kauflächen, dann Außenflächen und
Innenflächen. „Je eher Kinder das mithilfe ihrer Eltern
lernen, desto besser stehen die Chancen, dass die Zähne lange gesund bleiben“, sagt Katja Kühler, Zahnärztin
bei der AOK.
Kinder sollten zunächst einmal verstehen, warum sie sich ihr Leben lang mindestens nach
dem Frühstück und vor dem Schlafengehen die Spielerisch macht Zähneputzen Spaß.
Zähne drei Minuten lang putzen sollten: Mit den Dieses Foto aus der Rubrik „Zahnmedizin“ können Sie bei
Quellen­angabe ­„AOK-Mediendienst“ kostenfrei verwenden.
Speiseresten wird vor allem auch schädlicher Weitere Fotos auch zu anderen Themen: www.aok-bv.de >
Zahnbelag entfernt, den der Zahnarzt als Plaque Presse > AOK-Bilderservice
bezeichnet. Dieser Zahnbelag besteht hauptsächlich aus Bakterien, die sich schnell vermehren und Säuren bilden. Sie
greifen wiederum den Zahnschmelz an, sodass Karies entstehen kann.
Zähneputzen mit einem Lied verbinden
Meist ist es bei kleinen Kindern kein Problem, sie fürs Zähneputzen zu begeistern. „Kleine Kinder wollen alles genauso machen wie Erwachsene, diese Chance
sollten Eltern sich beim Thema Zähneputzen nicht entgehen lassen“, sagt
Kühler. Sie empfiehlt zudem, das Zähneputzen mit den Kindern mit einem
schönen Ritual wie etwa einem speziellen Lied zu verbinden. Sobald der erste
Milchzahn durchbricht, können Eltern mit dem Reinigen der Zähne beginnen, erst
einmal vorsichtig mit einer speziellen Kinderzahnbürste oder einer Fingerbürste
und mit einer kleinen Menge Zahnpasta für Milchzähne. Je mehr Zähne kommen,
desto mehr freuen sich die Kinder aufs richtige Zähneputzen mit Bürste und Paste – und das am liebsten ganz allein. „Am Anfang müssen das die Eltern machen.
Am besten tun sie es ebenfalls mit der KAI-Methode und erklären es dem Kind.
So fällt es ihm anschließend leichter, es allein zu übernehmen“, so Kühler weiter.
Aber selbst wenn die Kinder allein putzen, müssen die Eltern noch lange nachputzen. Wie lange, das hängt davon ab, wie gut die Kinder es können. AOK-Expertin
Kühler: „Letztlich sollte man das im Einzelfall mit dem Zahnarzt besprechen.“
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Und so geht die KAI-Methode:
• K wie Kauflächen: Die Kauflächen sollten oben und unten zuerst geputzt
werden, und zwar von den Backenzähnen hin zu den Schneidezähnen.
• A wie Außenfläche: Für die Außenflächen fletscht das Kind die Zähne, die
dann mit kreisenden Bewegungen von hinten nach vorne geputzt werden.
• I wie Innenflächen: Für die Innenflächen wird die Zahnbürste am Zahnfleisch angesetzt und in Richtung Zahnkrone geputzt: im Oberkiefer also
von oben nach unten, im Unterkiefer von unten nach oben. Hinter die
Schneidezähne kommt man besser, wenn man die Bürste hochkant
ansetzt.
Neben der richtigen Putztechnik kommt es auch auf die altersgerechte Zahnbürste an. Auf den Packungen steht jeweils, für welches Alter die Bürsten
geeignet sind. Grundsätzlich gilt: Der Bürstenkopf darf nicht zu groß, die
Borsten sollten abgerundet und weich oder höchstens mittelhart sein. Gut
ist es, wenn die Bürste abgerundete Borsten hat, die in der Mitte kurz und
außen länger sind. Damit erreicht man die Zahnzwischenräume besser. Von
Naturborsten raten Experten ab, weil sie leichter splittern und somit eher das
Zahnfleisch verletzen.
Zahnbürste alle zwei Monate wechseln
Da die Zahnbürste beim Putzen nicht zu stark aufgedrückt werden sollte,
bleibt sie oft lange gut erhalten. Auch wenn die Borsten daher nicht ausgefranst sind, sollte die Bürste allein schon aus hygienischen Gründen nach zwei
bis drei Monaten gewechselt werden. Ist der erste Eifer beim Zähneputzen
überwunden, wünschen sich viele Kinder eine elektrische Bürste, denn sie
denken, dass das Putzen damit ganz von selbst geht. Kühler: „Das ist jedoch
nicht so. Die richtige Putztechnik müssten die Kleinen schon beherrschen.
Deshalb sollten Eltern sich vom Zahnarzt beraten lassen, ob und wann es
für ihr Kind sinnvoll ist, auf die elektrische Bürste umzusteigen.“ Zahnseide
oder Zwischenraumbürsten helfen dabei, Karies in den Zahnzwischenräumen
zu verhindern. „Das A und O ist das richtige Putzen. Wenn Kinder Zahnseide
oder Bürsten für die Zwischenräume zusätzlich nutzen, ist es umso besser“,
sagt Zahnärztin Kühler. Ob es gut ums Putzen und die Gesundheit der Zähne
bestellt ist, erfahren Eltern und Kinder bei ihren regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt. Kleine Kinder können ab dem 30. Lebensmonat
Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen. Der Zahnarzt berät
zum individuellen Kariesrisiko, zu geeigneten Fluoridierungsmaßnahmen und
kann frühzeitig Erkrankungen der Zähne oder des Kiefers feststellen. Auch
Ernährungs- und Mundhygieneberatung gehört dazu. Ab dem sechsten Lebensjahr sollte zweimal im Jahr der Zahnarzt aufgesucht werden. Hierbei
berät der Zahnarzt Eltern beispielsweise auch, wann eine sogenannte Fissurenversiegelung nötig und sinnvoll ist. Bakterien bedrohen nämlich vor allem
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die Backenzähne wegen ihrer oftmals ausgeprägten tiefen Furchen, in die
sich die Bakterien einnisten. Das Versiegeln geht schnell, tut nicht weh und
kann das Risiko von Karies verringern. Bei Kindern und Jugendlichen zwischen
sechs und 17 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten, sofern es sich um bleibende Backenzähne handelt.
Ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker
Neben der richtigen Putztechnik ist für gesunde Zähne allerdings noch etwas
enorm wichtig: eine ausgewogene Ernährung mit möglichst wenig Zucker.
„Eltern tun schon viel Gutes für die Zähne ihrer Kinder, wenn sie von Anfang
an auf gesüßte Getränke verzichten“, rät Kühler. Um den Durst zu löschen,
eignen sich auch Wasser und ungesüßte Tees. Sobald das Kind sitzen kann,
trinkt es aus der Tasse. Ein Dauernuckeln an Trinklernflaschen ist sehr
schädlich für die Zähne. Viel Obst und reichlich Gemüse sind insgesamt fürs
gesunde Aufwachsen gut, Zucker und Süßigkeiten sollten es so wenig wie
möglich sein. Allerdings halten die Experten von strikten Verboten genauso
wenig wie von Süßigkeiten im Überfluss, der Riegel zwischendurch bleibt
also erlaubt. Kühler: „Wer das beherzigt, hat gute Chancen, dass bei seinen
Kindern wenig gebohrt werden muss.“
Weitere Informationen unter:
www.aok.de > Gesundes Leben > Vorsorge > Gesunde Zähne > Richtige Pflege der
Milchzähne
www.jolinchen.de > Ich sag dir was! > Körper > Zähne
www.gesundheitsinformation.de > Themengebiete > Zähne und Zahnfleisch
Sendefertige Radio-O-Töne zum Thema
„KAI“ mit Katja Kühler, Zahnärztin bei der AOK, gibt es unter:
www.aok-bv.de > Presse > AOK-Medienservice
> ams-Thema > ams-Thema 02/17: Gesunde Zähne
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Zähneputzen nach der KAI-Technik
K
Kauflächen putzen
Außenflächen putzen
A
I
Innenflächen putzen
Quelle: AOK; Grafik: kotoffei, AOK-Mediendienst
KAI – Hinter den drei Buchstaben verbirgt sich die Anleitung dafür, wie kleine Kinder sich am
besten die Zähne putzen: erst Kauflächen, dann Außenflächen und Innenflächen. „Je eher
Kinder das mithilfe ihrer Eltern lernen, desto besser stehen die Chancen, dass die Zähne
lange gesund bleiben“, sagt Katja Kühler, Zahnärztin bei der AOK.
Grafik: AOK-Mediendienst
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Vertrauen schaffen
Keine Angst! So fühlen sich
Kinder beim Zahnarzt wohl
29.08.17 (ams). Bohrer, Sauger, Spritze – alles
das macht Kindern erst einmal Angst. Doch
Eltern können ihnen zusammen mit dem behandelnden Zahnarzt Ängste nehmen oder gar
nicht erst aufkommen lassen.
Sie laufen schreiend durch die Praxis,
klammern sich weinend an die Mutter,
kauern still in einer Ecke und wollen
nicht auf den Behandlungsstuhl. Sitzen
sie dort endlich, weigern sie sich, den
Mund aufzumachen. Viele Kinder haben
große Angst vor dem Zahnarzt. „Kinder
müssen behutsam an den Zahnarztbesuch herangeführt werden, um keine
Gute Vorbereitung nimmt Kindern die Angst vorm Zahnarzt.
Angst zu haben“, sagt Verena Uhlig, Dieses Foto aus der Rubrik „Zahnmedizin“ können Sie bei Quellen­angabe
AOK-Mediendienst“ kostenfrei verwenden. Weitere Fotos auch zu anderen
Zahnärztin bei der AOK. „Entweder hat ­„Themen:
www.aok-bv.de > Presse > AOK-Bilderservice
das Kind schon einmal schlimme Erfahrungen beim Zahnarzt gemacht oder es
ist von den Eltern nicht richtig auf den Zahnarztbesuch vorbereitet worden.
Sollten Eltern selbst Angst vor dem Zahnarztbesuch haben, darf es das
Kind auf keinen Fall mitbekommen. Unhaltbare Versprechungen dem Kind
gegenüber sollten ebenso unterlassen werden wie auch das Erzählen von
Geschichten, die Kindern Angst vor dem Zahnarzt einflößen!“ Spätestens
bei Ansagen wie „Du brauchst keine Angst vorm Zahnarzt zu haben“ oder
wenn ihnen die Eltern gar eine Belohnung versprechen, werden Kinder vollends misstrauisch. Da kann offensichtlich etwas Schlimmes passieren! „Kindern sollte vermittelt werden, dass der Besuch beim Zahnarzt etwas völlig
Normales ist“, betont Uhlig. Schon möglichst früh sollten die ganz Kleinen
mitkommen, wenn bei Eltern oder Geschwistern eine Kontrolluntersuchung
ansteht. So geht die Familie mit gutem Beispiel voran. Und das Kind kann in
Ruhe das Praxisteam kennenlernen und das Behandlungszimmer erkunden,
vielleicht mal im Behandlungsstuhl rauf- und runterfahren. „Der erste Besuch
beim Zahnarzt kann darüber entscheiden, ob das Kind Angst entwickelt oder
den Zahnarztbesuchen gelassen entgegenblickt“, sagt Uhlig. Wichtig ist
es deshalb auch, nicht erst in die Praxis zu kommen, wenn das Kind Zahnschmerzen hat und bereits Karies entstanden ist. Der erste Zahnarztbesuch
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sollte bereits im ersten Lebensjahr erfolgen, wenn der erste Zahn durchgebrochen ist. Die Kinder haben mit einem Jahr meist die vier Milchfrontzähne
oben und unten. Dann sollte der Zahnarzt schon mal in den Mund geschaut
haben. Das Kind gewöhnt sich damit früh an die Situation in der Praxis, und
die Eltern bekommen wichtige Hinweise für
die Zahngesundheit ihres Kindes. Damit
sind die Weichen gestellt, damit Karies gar
Was Eltern tun können
nicht erst entsteht. Eltern werden beraten,
wie beim Kleinkind die Zähne zu putzen
• Besser nicht drohen, dass das Kind zum Zahnarzt
sind, welche Zahnbürste und Zahncreme
muss, wenn es die Zähne nicht putzen will. So
dem Alter entsprechend geeignet ist und
verknüpft es den Gang dorthin zukünftig mit etwas
wie eine zahngesunde Ernährung aussieht.
Negativem.
Wenn beim Nachwuchs eine zahnärztliche
•
Loben, wenn das Kind tapfer war, aber keine
Behandlung erforderlich ist, sollten die ElBelohnungen versprechen. Kinder sollten lernen,
tern keine falschen Versprechungen madass der Zahnarztbesuch etwas ganz Normales
chen, wie „Es wird nur nachgeschaut“ oder
ist.
„Es tut auch gar nicht weh“. Sonst ist das
•
Keine Vorwürfe, wenn das Kind den Mund nicht
Vertrauen gleich dahin.
aufmachen möchte. Es sollte das Gefühl haben,
Ist das Kind sehr ängstlich, wird der Zahndass es zu nichts gezwungen wird.
arzt zunächst versuchen, das Vertrauen des
• Wenn das Kind sehr ängstlich oder bockig ist,
Kindes zu gewinnen, um bei einem zweiten
schadet es mehr als es nutzt, wenn Zahnarzt,
Besuch möglichst die Zähne untersuchen
Praxispersonal und Eltern auf das Kind einreden.
zu können. Das Kind darf ein Kuscheltier
Besser ist es, Erklärungen und Motivierungsversumitnehmen und sitzt bei Mama oder Papa
che dem Zahnarzt zu überlassen.
auf dem Schoß. So fühlt es sich sicherer.
Macht das Kind den Mund auf, schaut der
Zahnarzt nach, ob alles in Ordnung ist.
Steht eine Zahnbehandlung an und soll der Zahn dafür zunächst anästhesiert werden, ist eine Spritze oft auch bei Kindern möglich. Dazu betäubt der
Zahnarzt zuvor mit einem Oberflächenanästhetikum das Zahnfleisch an der
Stelle, wo die Spritze danach platziert wird. Eine kindgerechte Sprache kann
helfen, die Angst zu mindern: So wird aus der Spritze zum Beispiel „Schlafwasser“ und aus dem Bohrer die „Zahndusche“, die den Zahn wieder sauber
und weiß macht.
Weitere Informationen
www.aok.de > Leistungen & Services > Leistungen von A-Z
> Zahnärztliche Behandlung von Kindern
www.aok.de > Gesundes Leben > Vorsorge > Richtige Pflege der Milchzähne
Der AOK-Arztnavigator unter www.aok.de/arztnavi ermöglicht die Bewertung des
Zahnarztbesuches. Für die Behandlung von Kindern
gibt es einen eigens entwickelten Fragebogen.
Beim Bundesverband der Kinderzahnärzte finden Eltern Spezialisten
für Kinderzahnheilkunde: www.kinderzahnaerzte.de
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Zahnpflege bei Senioren
Gesund im Mund –
auch im Alter
29.08.17 (ams). Gesunde Zähne sind auch im Alter wichtig. „Mit einer sorgfältigen Mundhygiene
kann jeder viel dazu beitragen, dass seine Zähne
bis ins hohe Alter erhalten bleiben“, sagt Verena
Uhlig, Zahnärztin bei der AOK.
Die Mundgesundheit bei den jüngeren Senioren im Alter zwischen 65 und 74 Jahren
hat sich in den vergangenen zehn Jahren
verbessert. Das zeigt die Fünfte Deutsche
Mundgesundheitsstudie (DMS V), die das
Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag der Bundeszahnärztekammer und der
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung
im August 2016 veröffentlicht hat. Bei den Mindestens einmal pro Jahr sollte der Zahnarzt kontrollieren.
65- bis 74-Jährigen sind im Schnitt nur Dieses Foto aus der Rubrik „Zahnmedizin“ können Sie bei Quellen­angabe
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noch 17,7 Zähne von Karies (Zahnfäule) Themen: www.aok-bv.de > Presse > AOK-Bilderservice
befallen oder wegen Karies mit einer Füllung versehen, 2005 waren es noch 22.
Schwere Parodontalerkrankungen (Zahnbetterkrankungen) sind von 44 Prozent im Jahr 2005 um mehr als die Hälfte auf rund 20 Prozent im Jahr 2014
zurückgegangen. Außerdem besitzen jüngere Senioren heute im Durchschnitt
mindestens fünf eigene Zähne mehr als noch im Jahr 1997. Insgesamt zeigt
die Studie, dass die Mundgesundheit der Deutschen länger erhalten bleibt
und sich Erkrankungen zunehmend ins höhere Lebensalter verschieben.
Tipps für die Mundhygiene
Doch wie schafft man es, bis ins hohe Alter die Zähne und das Zahnfleisch
gesund zu erhalten? AOK-Zahnärztin Uhlig gibt Tipps, worauf insbesondere
Senioren achten sollten:
• Gehen Sie mindestens einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung beim
Zahnarzt. Berichten Sie dabei über Veränderungen, etwa von Krankheiten
oder neuen Medikamenten, die Sie einnehmen.
• Ein grundlegender Bestandteil der Mundhygiene ist die tägliche Zahnpflege: Mindestens zweimal am Tag sollten die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta gereinigt werden.
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• Die richtige Putztechnik ist entscheidend. Die Zähne keinesfalls zu kräftig putzen, denn das kann Zahnfleisch und Zahnhälse schädigen. Eine
mittelharte Zahnbürste ist ideal, sie sollte alle sechs Wochen erneuert
werden. Die Bürste mit dem Kopf nach oben in ein Glas stellen, damit
sie trocknen kann.
• Reinigen Sie einmal täglich auch die Zahnzwischenräume. Dazu eignen
sich Zahnseide sowie Zahnzwischenraumbürstchen. Diese gibt es in
verschiedenen Größen für enge bis weite Zahnzwischenräume. So lässt
sich Mundgeruch vorbeugen, der entsteht, wenn in den Zahnzwischenräumen verbliebene Speisereste nicht entfernt werden. Zusätzlich sollte
auch die Zunge mit einem Zungenschaber gereinigt werden.
• Wem es schwerfällt, die meist dünnen Griffe der Zahnbürsten und
Zahnzwischenraumbürstchen richtig zu halten, kann sie mit Schaumstoff
umwickeln und so vergrößern. Sinnvoll kann es auch sein, Zahnbürsten
mit Griffhilfe zu benutzen. Sie können sich auch in der Zahnarztpraxis
Hilfsmittel oder alternative Techniken empfehlen lassen.
• Vergessen Sie auch die Prothesen-Pflege nicht. Herausnehmbaren
Zahnersatz sollten Sie nach jeder Mahlzeit unter fließendem Wasser
abspülen. Legen Sie zuvor ein Tuch ins Waschbecken, damit die Prothese nicht kaputtgeht, falls sie ins Waschbecken fällt. Einmal am Tag sollte
der Zahnersatz zudem mit einer Prothesenbürste oder einer normalen,
harten Handwaschbürste und Zahnpasta gesäubert werden.
• Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst und
Vollkornprodukten schafft gute Voraussetzungen für gesunde Zähne.
Nahrungsmittel, die zum Kauen zwingen, kräftigen auch den Zahnhalteapparat.
• Verzichten Sie weitgehend auf zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke, die den Zahnschmelz angreifen können. Trinken Sie stattdessen
Mineralwasser oder ungesüßten Tee.
• Saure Speisen und Getränke wie Wein und Fruchtsäfte können den
Zahnschmelz aufweichen. Danach sollten nicht sofort die Zähne geputzt
werden.
Weitere Informationen zum Thema im Internet:
www.aok.de > Gesundes Leben > Vorsorge > Gesunde Zähne
> Vorsorge mit der richtigen Zahnpflege, Zahnärztliche Behandlung
Mehr zu den Ergebnissen der
Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie
auf den Seiten der Bundeszahnärztekammer:
www.bzaek.de
> Suche: Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS)
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Zahnspangen
Bei kieferorthopädischer Behandlung
wird Durchhaltevermögen belohnt
29.08.17 (ams). Nur wenige Menschen haben ein perfektes Gebiss. „Fehlstellungen
der Zähne oder des Kiefers bei Kindern und Jugendlichen lassen sich häufig mithilfe
von Zahnspangen korrigieren“, sagt Katja Kühler, Zahnärztin bei der AOK. „Dafür ist
allerdings Geduld notwendig.“
Fehlstellungen der Zähne oder des
Kiefers können das Beißen und Kauen einschränken, das Sprechen erschweren, die Kiefergelenke belasten und manchmal sogar das Atmen
beeinträchtigen. Sie können erblich
bedingt sein, aber auch durch bestimmte Verhaltensweisen in der Kindheit begünstigt werden, etwa durch
Daumenlutschen oder das Benutzen
eines Schnullers über das dritte Lebensjahr hinaus.
Eine Korrektur der Zahn- und Kieferstellung dauert in der Regel mehrere
Jahre und erfolgt in zwei Schritten: Eine Korrektur der Zahn- und Kieferstellung erfordert Geduld.
Foto aus der Rubrik „Zahnmedizin“ können Sie bei Quellen­angabe
In der ersten, aktiven Phase wird die Dieses
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Zahnstellung im Kiefer mithilfe von Themen: www.aok-bv.de > Presse > AOK-Bilderservice
herausnehmbaren oder festsitzenden Zahnspangen korrigiert. In der
zweiten Phase sorgt der Zahnarzt oder Kieferorthopäde dafür, dass die neu
erreichte Zahn- und Kieferstellung stabil bleibt und es nicht zu einem Rückfall
in die alte Position kommt.
Im Kindesalter ist der Kiefer noch formbarer
„Am erfolgreichsten sind kieferorthopädische Behandlungen im Kindesalter,
da der Kiefer dann noch formbarer ist“, sagt AOK-Zahnärztin Kühler. Daher
übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für kieferorthopädische Behandlungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, wenn sie medizinisch notwendig sind. Erwachsene haben nur in besonders schweren Fällen
Anspruch auf eine Kostenübernahme. Voraussetzung dafür ist auch, dass
die Behandlung erfolgreich abgeschlossen wird. „Daher ist es wichtig, dass
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Kinder und Jugendliche über längere Zeit hinweg die Zahnspange wie empfohlen tragen und die Kontrolltermine einhalten“, sagt Kühler. In der Regel
beginnt eine kieferorthopädische Behandlung, wenn die bleibenden Zähne
durchbrechen, das Wachstum der Kiefer noch nicht abgeschlossen ist und
wenn der Zahnarzt bei den Vorsorgeuntersuchungen eine Fehlstellung des
Kiefers oder der Zähne festgestellt hat.
Der Zahnarzt überweist das Kind an einen Kieferorthopäden. Nach einer
Untersuchung entscheidet dieser, ob und wie das Kind behandelt werden
muss. Anschließend erstellt er einen Behandlungsplan und reicht ihn bei der
Krankenkasse zur Genehmigung ein.
Ist der Behandlungsplan genehmigt, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen vorerst 80 Prozent der Kosten. Die restlichen 20 Prozent müssen die
Versicherten zunächst selbst aufbringen. Die Summe wird allerdings nicht
auf einmal fällig, sondern die Eltern zahlen sie nach und nach an den Kieferorthopäden. Ist die Behandlung erfolgreich abgeschlossen, erstattet die
Krankenkasse den Eltern das Geld zurück. Unterziehen sich zwei oder mehr
Kinder einer Familie einer kieferorthopädischen Behandlung, übernimmt die
Krankenkasse ab dem zweiten Kind sofort 90 Prozent der Kosten und erstattet die übrigen zehn Prozent nach erfolgreicher Behandlung.
Original-Rechnungen aufbewahren
„Bewahren Sie sämtliche Original-Rechnungen des Kieferorthopäden auf,
denn sie sind der Nachweis über Ihren gezahlten Eigenanteil“, rät AOKExpertin Kühler. Der Kieferorthopäde schließt die Behandlung mit einem
persönlichen Gespräch ab und händigt dabei eine Abschlussbescheinigung
aus. Die Originale der Rechnungen und der Abschlussbescheinigung sollten
Eltern bei ihrer Krankenkasse einreichen und ihre Bankverbindung nennen.
Daraufhin erhalten sie ihren Eigenanteil zurück.
Weitere Infos gibt es im Internet:
www.aok.de > Gesundes Leben > Vorsorge > Gesunde Zähne
> Kieferorthopädische Behandlung
www.aok.de/faktenboxen > Kieferorthopädie
> Kieferorthopädische Behandlung: Zahlt die AOK die Zahnspange für mein Kind?
www.kzbv.de > Patienten > Medizinische Infos > Zahnfehlstellungen
Einen sendefertigen Radio-O-Ton zum Thema
„Kosten für kieferorthopädische Behandlungen“
mit Katja Kühler, Zahnärztin bei der AOK, gibt es unter:
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Häufige Fehlstellungen
Es gibt eine Vielzahl von Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers. Folgende
kommen häufig vor:
- Vergrößerte Frontzahnstufe: Ein zurückliegender oder zu kleiner Unterkiefer,
ein zu großer Oberkiefer, zu weit vorstehende oder nach außen gekippte obere
Schneidezähne führen dazu, dass beim Zusammenbeißen ein Abstand zwischen
den oberen und unteren Schneidezähnen besteht (Frontzahnstufe).
- Vorbiss des Unterkiefers (Progenie): Dabei steht der Unterkiefer vor und ist
manchmal zu groß, der Oberkiefer bleibt in einigen Fällen im Wachstum zurück.
Dadurch liegen die unteren Zähne vor den oberen.
- Offener Biss: Ursache sind häufig Verhaltensweisen wie Daumenlutschen oder
die Verwendung von Schnullern über das dritte Lebensjahr hinaus. Dadurch entsteht eine kreisförmige Lücke zwischen den oberen und unteren Frontzähnen.
- Tiefer Biss: Normalerweise überlappen die oberen Schneidezähne die unteren
um etwa zwei bis drei Millimeter. Bei stärkerem Überbiss spricht man vom tiefen
Biss. Dieser kann dazu führen, dass die unteren Schneidezähne in den Gaumen
beißen.
- Schmalkiefer/Engstand: In einem schmalen Kiefer haben die Zähne zu wenig
Platz. Das kann dazu führen, dass die Zähne gedrängt stehen oder dass Zähne,
die keinen Platz haben, verspätet durchbrechen.
- Lückengebiss: Im Gegensatz zum Schmalkiefer ist der Kiefer beim Lückengebiss
meist zu breit, Zähne fehlen oder sind zu klein, sodass insbesondere im Frontbereich Lücken entstehen.
- Kreuzbiss: Darunter versteht man eine Fehlstellung im Bereich der Seitenzähne.
Die oberen Seitenzähne beißen dann etwas weiter nach innen (zungenwärts), als
es der normalen Stellung entspricht. Oder die Kauflächen der oberen Seitenzähne haben keinen Kontakt mit den Gegenzähnen und beißen an diesen vorbei.
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Thema
Ausgabe 02 / 29.08.2017
Tag der Zahngesundheit am 25. September
Milchzähne sind
mehr als Lückenfüller
29.08.17 (ams). „Gesund beginnt im Mund – Gemeinsam für starke Milchzähne“: So
lautet das Motto des Tages der Zahngesundheit am 25. September 2017. Während des
Aktionstages wird jedes Jahr über Mundhygiene und Zahngesundheit aufgeklärt.
Milchzähne sind wichtiger, als viele denken, zum
Beispiel für das Zerkleinern der Nahrung und das
Sprechen. „Daher darf die Pflege der ersten Zähne
nicht vernachlässigt werden“, sagt AOK-Zahnärztin
Katja Kühler. Sind die Milchzähne erst einmal von
Karies (Zahnfäule) angegriffen, können sich Kariesbakterien rasch vermehren und die später durchbrechenden Zähne gefährden. Daher sollte auch bei
Milchzähnen Karies frühzeitig erkannt und behandelt
werden.
Kaputte Milchzähne können den Durchbruch der
bleibenden Zähne behindern und zu Vereiterungen
des Kieferknochens führen. Zudem können Infektionen, die von Milchzähnen ausgehen, den Gesundheitszustand der Kinder stark beeinträchtigen.
Milchzähne haben auch eine wichtige Rolle als Platzhalter für die bleibenden Zähne. Fällt ein Milchzahn
zu früh aus, verlieren oftmals die Nachbarzähne an
Halt und drängen in die entstandene Lücke. Das
Milchzähne brauchen Pflege.
kann zu Fehlstellungen der Zähne führen. Darüber Auch
Dieses Foto aus der Rubrik „Zahnmedizin“ können Sie bei
hinaus können fehlende Milchzähne die Funktion Quellen­angabe ­„AOK-Mediendienst“ kostenfrei verwenden. Weitere Fotos auch zu anderen Themen:
und Entwicklung des gesamten Kauorgans sowie die www.aok-bv.de > Presse > AOK-Bilderservice
Sprachentwicklung des Kindes stören.
Sobald die ersten Zähne durchbrechen, können die
Eltern mit dem Reinigen der Zähne beginnen. Sie sollten erst einmal vorsichtig mit einer speziellen Kinderzahnbürste oder einer Fingerbürste mit einer
kleinen Menge Zahnpasta für Milchzähne gereinigt werden.
Ab zwei Jahren zweimal täglich Zähne putzen
Ab dem Alter von zwei Jahren sollten die Zähne zweimal täglich geputzt
werden. Ungefähr mit drei Jahren können Kinder selbst mit der Zahnpflege
beginnen. Die Eltern sollten jedoch kontrollieren und täglich nachputzen.
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Ausgabe 02 / 29.08.2017
Auch bei Schulkindern ist in den ersten Jahren noch eine Kontrolle durch die
Eltern sinnvoll. Mehr Informationen und Tipps zur Mundhygiene bei Kindern
gibt es auch im Beitrag „KAI heißt die Zauberformel für gesunde Kinderzähne“
ab Seite 2 dieser Ausgabe.
Den Tag der Zahngesundheit haben Organisationen der Zahnärzte sowie
Krankenkassen 1991 ins Leben gerufen. Sie gründeten den „Aktionskreis
Tag der Zahngesundheit“, der seitdem jährlich am 25. September Veranstaltungen und Aktionen koordiniert. Interessierte erhalten an diesem Tag
Informationen und praxisnahe Tipps zur Mundhygiene und -gesundheit.
Weitere Informationen gibt es im Internet:
www.aok-presse.de > Gesundheitstage
> 25. September: Tag der Zahngesundheit
www.tagderzahngesundheit.de
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