PRESSEMITTEILUNG Schwerin, 16.06.2017 Bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung: „Überschuldete brauchen starke Beratung“ Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche der Schuldnerberatung vom 19. bis 23. Juni 2017 fordert der Paritätische Mecklenburg-Vorpommern bessere Rahmenbedingungen für eine bedarfsgerechte Schuldnerberatung. Schuldnerberatung ist eine notwendige und sinnvolle Hilfe, die sich nicht nur auf die Überschuldeten positiv auswirkt, sondern auch auf deren Gläubiger und nicht zuletzt auf den öffentlichen Haushalt. Umso wichtiger ist aus Sicht des Vorsitzenden des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern, Friedrich- Wilhelm Bluschke, dass die Schuldnerberatungsstellen im Land endlich auskömmlich finanziert werden. „Es ist schon etwas skurril: Die Schuldnerberatungsstellen helfen Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten und haben selbst Finanzierungsnöte“, so Bluschke. Grund ist das gegenwärtige Finanzierungssystem. Die Beratungsstellen bekommen einen Teil ihrer Kosten vom Land und den Kommunen gefördert, die restlichen Mittel müssen sie aus eigener Kraft aufbringen. Woher das Geld kommen soll, ist dabei unklar. Die Beratung soll für die Hilfesuchenden kostenfrei sein, Spenden und andere Einnahmequellen stehen den Beratungsstellen jedoch nur in sehr geringem Umfang zur Verfügung. Leittragende sind am Ende oft die hochqualifizierten Beratungsfachkräfte, die zum Teil mit Stundenlöhnen auf Mindestlohnniveau auskommen müssen. „Was wir brauchen, ist eine Finanzierung der Schuldnerberatung durch Land und Kommunen die den Trägern ermöglicht, tarifliche Löhne zu zahlen. Dies ist mit dem gegenwärtigen Förderverfahren, das auf Eigenmittel der Träger baut, nicht zu gewährleisten“, so Bluschke. Ferner sei es nötig, die Beratungskapazitäten der Schuldnerberatung in MecklenburgVorpommern weiter auszubauen. Der Rückgang der Beraterstellen um mehr als 22 Prozent in den letzten 16 Jahren habe zu einer hohen Belastung der beratenden Fachkräfte und nicht zuletzt zu langen Wartezeiten und langen Wegstrecken für die Hilfesuchenden geführt insbesondere im ländlichen Raum. Der PARITÄTISCHE Mecklenburg-Vorpommern e.V. Im PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband, Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. sind mehr als 200 gemeinnützige Organisationen und Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen. Sie sind in der Kinder,- Jugend- Familien- und Altenhilfe, in der sozialen und psychosozialen Versorgung, in der Behindertenhilfe, der Migrantenhilfe, der Aids-Hilfe, der Drogen- und Suchthilfe, Betreuung und Beratung von Langzeitarbeitslosen, in der Gesundheitsförderung sowie Selbsthilfe und Freiwilligendienste tätig. In den Einrichtungen und Diensten arbeiten ca.17.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, diese werden von etwa 4.000 Ehrenamtlichen aktiv unterstützt. Pressekontakt: Stephanie Böskens Der Paritätische Mecklenburg-Vorpommern Gutenbergstraße 1, 19061 Schwerin Tel.: 0385/59221-16, mobil: 0152/ 52765785, E-Mail: [email protected] www.paritaet-mv.de