Prof. Helga Baum Institut für Mathematik Rudower Chaussee 25 Haus 1 Raum 307 Übungsblatt 9 Analysis I* – WS 06/07 Abgabe am 08.01.2006 Aufgabe 41 (Kamm und Floh) (Die Aufgabe wird in der Übung besprochen) In der komplexen Ebene C (mit Standardmetrik) ist die Menge ½ ¾ ¯ 1 ¯ A := [0, 1] ∪ + iy ¯ n ∈ N und y ∈ [0, 1] ∪ {i} n gegeben. Skizzieren Sie die Menge A und zeigen Sie, dass A zusammenhängend ist. Aufgabe 42 Sei X eine nichtleere Menge und bezeichne Fb (X) := {f : X → R | f (X) beschränkt } die Menge aller beschränkten Funktionen von X in die reellen Zahlen mit den punktweise definierten Operationen: (f1 + f2 ) (x) := f1 (x) + f2 (x), (λ · f ) (x) := λ · f (x) , f, f1 , f2 ∈ Fb (X), λ ∈ R, x ∈ X. Zeigen Sie 1. Fb (X) ist mit diesen Operationen ein reeller Vektorraum 2. Durch kf k∞ := supx∈X |f (x)| ist eine Norm auf Fb (X) definiert. 3. (Fb (X), k · k∞ ) ist ein Banachraum. 6P Aufgabe 43 Sei E ein reeller Vektorraum. Zeigen Sie: 1. Sei h·, ·ipein Skalarprodukt auf E und k · k die dadurch definierte Norm auf E, d.h. kxk := hx, xi für alle x ∈ E. Dann gilt das Parallelogramm-Gesetz ¡ ¢ kx + yk2 + kx − yk2 = 2 kxk2 + kyk2 ∀ x, y ∈ E (∗) 2. Ist andererseits k · k eine Norm auf E, die das p Parallelogrammgesetz (∗) erfüllt, so existiert ein Skalarprodukt h·, ·i mit kxk = hx, xi für alle x ∈ E. Hinweis: Zeigen Sie, dass man das gesuchte Skalarprodukt h·, ·i aus der Norm mittels hx, yi := ¢ 1¡ kx + yk2 − kx − yk2 4 erhält. Erfüllt jede Norm das Parallelogrammgesetz (∗) ? 8P Aufgabe 44 Ferdi bekommt auch dieses Weihnachten wieder sehr viele Geschenke, nämlich abzählbar unendlich viele. Die Pakete, die alle würfelförmig sind, stellt Ferdi mit dem Größten, das einen Meter hoch ist, beginnend nach Größe geordnet in einer Reihe unter dem Tannenbaum auf. Er stellt dabei fest, dass die Pakete jeweils ein Drittel so breit sind wie das vorherige. Wie weit müssen die Äste des Tannenbaums mindestens ragen, wenn alle Pakete unterm Baum Platz finden? Beim Auspacken stellt Ferdi fest, dass er beim nachfolgenden Paket immer nur jeweils die Hälfte der Zeit braucht. Wie lange hat Ferdi für das erste Paket gebraucht, wenn er, gierig wie er ist, schon nach 2 Minuten alles ausgepackt hat? 4P Aufgabe 45 Heini bekommt zu Weihnachten von seinem Patenonkel, der unter Heinis Streichen viel leiden musste, einen Würfel von einem Kubikmeter Größe geschenkt. Heini braucht zum Auspacken eine Minute, und im Allgemeinen hängt die Zeit, die Heini zum Auspacken braucht, proportional von der Oberfläche des Päckchens ab. Als er das Paket geöffnet hat, ist in dem Karton wieder ein eingepackter Würfel und 87 m3 Luft. Und so geht es weiter. Nach dem n-ten Auspacken findet Heini wieder ein würfelförmiges Päckchen und 3n2 +3n+1 m3 gähnende Leere. Heini versucht, die leeren Kartons aufeinander zu stapeln. n3 ·(n+1)3 Gelingt ihm das? Zudem machen die Eltern sich Sorgen, ob Heini denn rechtzeitig zum Abendspaziergang zum Onkel mit dem Auspacken fertig sein wird. Packt Heini noch an Neujahr aus? Und warum ist Heini nachher so enttäuscht, dass er nicht mehr mit zum Onkel will? n P 1 1 Hinweis: Beweise und verwende k·(k−1) = 1 − n . k=2 6P Insgesamt: 24 P Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr