Die individuelle Veranlagung zur beschleunigten Entwicklung von Osteoporose kann durch die Bestimmung des Polymorphismus (sog. Allele) am Vitamin-D-Rezeptor-Gen analysiert werden. Es ist bekannt, daß bestimmte genetische Allele die normalen regulatorischen Effekte des Vitamin-D-Stoffwechsels beeinflussen; unter anderem wird die Aufnahme von Calcium im Darm beeinträchtigt. Auf der Basis von Laborwerten ist zu entscheiden, ob zur Abklärung des Osteoporose-Risikos weitere Maßnahmen notwendig sind und ob ggf. eine medikamentöse Therapie zu ergreifen ist. Bitte sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern. M V Z Osteoporose-Risiko für Laboratoriumsmedizin Koblenz-Mittelrhein Untersuchungen auf eigenen Wunsch Viktoriastraße 39 56068 Koblenz Telefon 0261 / 30405 ‑ 0 Fax 0261 / 30405 ‑ 944 www.labor-koblenz.com Patienteninformation Praxisstempel Dr. med. Christina Dörbecker e i st u n g rL N nsc h TIO N E ÄV PR Wu le en S e lb stz a h Fachärzte für Laboratoriumsmedizin a u f e i ge n Fachärztin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Kuhlmann Facharzt für Laboratoriumsmedizin Bluttransfusionswesen Dr. med. Brigitte Schneider-Rätzke Diese Information ersetzt nicht das Gespräch mit Ihrem Arzt, der die entsprechenden Laboranalysen für Sie durchführen lassen kann. Fachärztin für Humangenetik © Dr. med. Dipl.-Chem. Rüdiger Walscheid Axel Thuy • Dr. med. Martin Kirsch Dr. med. Thomas Mertes Dr. med. Sabine Pelzer Anja Wurzel Lars Rivaletto MVZ Koblenz-Mittelrhein | 2. Auflage | Stand: August 08 Ihr Praxisteam Ab ca. dem 40. Lebensjahr findet ein ständiger langsamer Verlust an Knochenmasse statt. Das ist ein ganz normaler Alterungsprozess. Wenn die Abbaugeschwindigkeit aber ein bestimmtes Maß übersteigt oder sogar rasant schnell Knochen abgebaut wird, tritt nach einigen Jahren eine „Osteoporose“ auf. Osteoporose ist also eine Krankheit, bei der massiv Knochen abgebaut wird oder in den vergangenen Jahren abgebaut wurde! Nach entsprechendem Verlust an Knochenmasse können – häufig ab dem 60. Lebensjahr - Knochenbrüche auftreten. Besonders Rückenwirbel, Oberschenkelhals und Unterarm sind betroffen, und zwar bei Frauen häufiger als bei Männern. Abschätzung des Osteoporose-Risikos Mit Hilfe von Laboruntersuchungen können ausgewählte Risikofaktoren nachgewiesen werden, bevor ein deutlicher Knochenschwund (z.B. feststellbar mit einer Knochenmineraldichtemessung) eingetreten ist. Prinzipiell gibt es zwei medizinisch sinnvolle Vorgehensweisen für die Risiko-Abklärung. Osteoporose-Risiko Im Knochengerüst erfolgt ein ständiger Umbauprozeß, bei dem alte oder zerstörte Knochensubstanz durch neue, stabile Strukturen ersetzt wird. Dieser Vorgang ist normalerweise gekennzeichnet durch ein Gleichgewicht von Auf- und Abbau. Vermehrter Abbau führt letztendlich zum Knochenschwund (Osteoporose) mit den Folgeerscheinungen von verminderter Knochenfestigkeit und einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche. Knochenschwund wird häufig verkannt, weil er zu Anfang fast symptomlos verläuft. Frauen nach den Wechseljahren sind besonders gefährdet, aber auch Männer, alte Menschen und solche mit Fehlernährung sind betroffen. Neben dem natürlichen Abbau von Knochenmasse im Alter gibt es zusätzliche Ursachen für einen verstärkten Knochenabbau. Als Risikofaktoren sind hier insbesondere der Mangel an Sexualhormonen und Bewegung, mangelnde Versorgung mit Calcium und Vitamin D, Nikotinbzw. Alkoholmißbrauch und bestimmte Medikamente (z.B. Glukokortikoide) zu nennen. Für die Entstehung von Osteoporose spielen aber auch angeborene, genetische Komponenten (Erbanlage) eine bedeutende Rolle, die zusätzlich zu den zuvor genannten Risiken zu beachten sind. Aktuelles Risiko: Bestimmung von Calcium, alkalischer Phosphatase, Vitamin D und Pyridinium Crosslinks (zur Beurteilung von Knochenmineral, Knochenstoffwechsel, Knochenabbau); insbesondere bei Frauen und Männern nach dem 45. Lebensjahr. Genetisches Risiko: Analyse des VitaminD-Rezeptor-Gens (Untersuchung des vorliegenden genetischen Polymorphismus); individuelle OsteoporoseVeranlagung. Die Untersuchung ist bereits vor dem 45. Lebensjahr sinnvoll zur Planung einer optimalen Vorsorge, insbesondere in bekannten, vorzeitig auftretenden Osteoporose-Fällen in der Familie. Bestimmung von Markern für Knochenabbau und Knochenanbau Die Bestimmungen von Calcium, alkalischer Phosphatase und Vitamin D geben einen Einblick in den Knochenstoffwechsel (Mineralien; gesteigerter Knochenanbau/ Knochenumbau). Bei einer Erhöhung der alkalischen Phosphatase sind vom Arzt weitere Abklärungen notwendig; unter anderem kann zur weiteren Differenzierung die Messung der knochenspezifischen alkalischen Phosphatase (BAP, Ostase) erforderlich werden (siehe unten). Mit der Bestimmung von Pyridinium Crosslinks steht ein Marker für verstärkten Abbau von Knochen zur Verfügung. Die Ausscheidung der Abbauprodukte des quervernetzten Knochenkollagens erfolgt über die Nieren und wird im Urin gemessen. Die Berechnung der Ausscheidung muß dabei die individuelle Nierenfunktion berücksichtigen, so dass als Maß hierfür die Bestimmung von Creatinin im Urin notwendig ist.