Dynamik und Effizienz

Werbung
Dynamik
und
Effizienz
Geschäftsbericht 2008
Konzern in Zahlen
Wertangaben in Mio EUR
2004
2005
2006 1)
2007 2)
Zahl der Mitarbeiter 3)
42.062
41.260
40.983
Europa
3.132
3.446
4.230
5.732
7.190
Nordamerika
1.699
2.142
2.447
3.205
3.958
Asien-Australien-Afrika
1.007
1.057
1.302
1.909
2.943
maxit Group
1.053
1.118
67.916
2008
60.841
Umsatzerlöse
Konzernservice
505
578
642
680
701
-467
-539
-623
-664
-605
Konzernumsatz gesamt
6.929
7.803
7.997
10.862
14.187
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen
1.219
1.506
1.790
2.423
2.946
735
1.010
1.329
1.850
2.147
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
-333
471
1.026
2.119
1.920
Anteil der Gruppe
-366
415
951
2.022
1.808
Dividende in EUR je Aktie
0,55
1,15
1,25
1,30
Investitionen in Sachanlagen
466
548
506
1.039
45
386
315
11.735
150
Investitionen gesamt
511
934
821
12.774
1.251
Abschreibungen
972
593
513
616
1.166
7.357
7.949
8.344
21.309
20.086
926
1.158
1.163
1.013
694
2.433
2.828
2.811
5.473
5.508
Innenumsätze zwischen den Regionen
Operatives Ergebnis
Investitionen in Finanzanlagen
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
0,12 4)
1.101
1.406
Eigenkapital und Anteile Fremder
3.963
5.058
5.828
7.519
Rückstellungen
1.706
1.839
1.789
3.147
3.005
Verbindlichkeiten
5.047
5.038
4.701
18.176
15.022
Zur Veräußerung gehaltene Schulden
Bilanzsumme
8.261
359
10.716
11.935
12.318
29.201
26.288
Die Zahl der Mitarbeiter sowie die Werte aus der Gewinn- und Verlustrechnung und der Kapitalflussrechnung des Konzerns wurden angepasst aufgrund der Darstellung
von maxit Group als aufgegebener Geschäftsbereich (IFRS 5) und sind deshalb mit den im Konzernabschluss zum 31.12.2006 veröffentlichten Werten nicht vergleichbar.
2)
Die Werte wurden angepasst (Erläuterungen hierzu im Lagebericht auf S. 20)
3)
2004 und 2005: Mitarbeiter im Durchschnitt; 2006 - 2008: Mitarbeiter zum Jahresende
4)
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 7. Mai 2009 eine Dividende von 0,12 EUR je Aktie vorschlagen.
1)
Inhalt
Brief an die Aktionäre
Bericht des Aufsichtsrats
Vorstand
Aufsichtsrat
HeidelbergCement-Aktie
2
6
10
12
14
Zusammengefasster Lagebericht des HeidelbergCement
Konzerns und der HeidelbergCement AG
Kernaktivitäten und Organisationsstruktur
Geschäftsverlauf 2008
Weitere Angaben
Corporate Governance und Compliance
Risikomanagement
Mensch und Arbeit
Nachhaltigkeit und Umweltvorsorge
Forschung und Technik
Ausblick
18
18
29
33
36
41
43
45
48
Europa
Nordamerika
Asien-Australien-Afrika
Konzernservice
52
55
58
61
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzern-Bilanz
Darstellung der erfassten Gewinne und Verluste
Konzern-Eigenkapitalspiegel
Segmentberichterstattung
Anhang des Konzerns
Bericht des Abschlussprüfers
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
64
65
66
68
69
70
74
HeidelbergCement am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Leiter Konzernfunktionen
Länderverantwortliche
Glossar und Stichwortverzeichnis
Jahresrückblick 2008
1
Dr. Bernd Scheifele,
Vorstandsvorsitzender von HeidelbergCement
Brief an die Aktionäre
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
liebe Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Freunde des Unternehmens,
2008 war für HeidelbergCement ein Geschäftsjahr mit zwei extrem unterschiedlichen Gesichtern.
Die erste Jahreshälfte verlief noch weitestgehend planmäßig. Die Ergebnisse lagen im Rahmen unserer Erwartungen.
Konjunkturbedingte Ergebnisrückgänge in den USA und in Großbritannien konnten wir durch deutliche Ergebnissteigerungen insbesondere in Europa, Indonesien und Australien ausgleichen.
Im zweiten Halbjahr haben sich die Rahmenbedingungen einschneidend geändert: Unmittelbar nach der Insolvenz
von Lehman Brothers geriet die Weltwirtschaft in den Sog der Finanzkrise. Weltweit ist das Vertrauen in die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit des Bankensektors massiv erschüttert worden. Die hieraus resultierende tiefgreifende
Verunsicherung hat die Weltwirtschaft in extremer Geschwindigkeit auf die schwerste Talfahrt seit dem Zweiten
Weltkrieg geschickt. Auch in Europa und den Schwellenländern hat sich die wirtschaftliche Lage, insbesondere im
vierten Quartal 2008, spürbar verschlechtert.
Die nicht vorhersehbare Entwicklung auf den Finanzmärkten und deren Folgen haben die Unternehmensfinanzierung von HeidelbergCement vor völlig neue Herausforderungen gestellt.
Was waren die wichtigsten Entwicklungen für unser Unternehmen ?
2008: Ein operativ erfolgreiches Jahr
Trotz der tiefen globalen Wirtschaftskrise hat HeidelbergCement die zu Jahresbeginn veröffentlichten Ziele eines zweistelligen Wachstums bei Umsatz und operativem Ergebnis – ungeachtet erheblicher negativer Wechselkurseinflüsse –
erreicht. Der Umsatz stieg um rund 31 % auf 14,187 Mrd EUR an. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen
erhöhte sich auf 2,946 Mrd EUR. Dies ist ein Plus von rund 22 % gegenüber dem Vorjahr. Im operativen Ergebnis
erzielten wir mit 2,147 Mrd EUR das höchste Niveau überhaupt in unserer Unternehmensgeschichte. Der Anstieg
gegenüber dem Vorjahr beläuft sich auf 16 %.
Zu diesem soliden operativen Ergebnis leistete erneut das Konzerngebiet Europa den größten Beitrag. Besonders
erfreulich war die Entwicklung in Benelux, Deutschland, Schweden und Osteuropa. In Nordamerika und Großbritannien lagen die Ergebnisse zwar spürbar unter unseren Erwartungen, jedoch haben wir in beiden Märkten
– gerade auch im Branchenvergleich – angesichts der sehr schwierigen Rahmenbedingungen achtbare Resultate
erzielt und deutlich schwarze Zahlen geschrieben. Die entscheidenden Erfolgsfaktoren dafür waren unsere durch
die Hanson-Akquisition stark verbesserte integrierte Marktstellung verbunden mit einem hohen Kostensenkungspotenzial, das von unserem Management vor Ort konsequent ausgeschöpft wurde.
Das zweitgrößte operative Ergebnis stammt aus dem Konzerngebiet Asien-Australien-Afrika, wo wir einen
Anstieg von rund 62 % verzeichnen konnten. Besonders erfreulich war die Entwicklung in Afrika, Indonesien
und Australien.
Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt aber auch einmalige, nicht zahlungswirksame Sonderbelastungen in
einer Größenordnung von 329 Mio EUR. Hier haben sich die Abschreibungen auf erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte insbesondere in Großbritannien, Spanien und Georgien ausgewirkt. Maßgeblich waren dafür die aufgrund
der globalen Wirtschaftskrise langfristig reduzierten Wachstumsprognosen für diese Länder.
2
HeidelbergCement-Aktie
Brief
an die Aktionäre
Lagebericht
Bericht des Aufsichtsrats
Am Markt
Vorstand
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Aufsichtsrat
Schnelle Reaktion auf verändertes Umfeld
Die Unternehmenskultur von HeidelbergCement ist durch Umsetzungsstärke, Kosteneffizienz und Schnelligkeit
geprägt. Diese Managementkompetenzen haben wir 2008 erneut deutlich unter Beweis gestellt. Wir haben insbesondere in den Rezessionsmärkten in Nordamerika, Großbritannien und Spanien sehr frühzeitig und massiv mit
Kapazitätsanpassungen und Kostensenkungsprogrammen reagiert und dadurch die konjunkturbedingten Ergebnisbelastungen im Rahmen gehalten. Bereits im Juli 2008 hat der Vorstand das konzernweite „Fitnessprogramm 2009“
verkündet mit einem Einsparziel von 250 Mio EUR pro Jahr. Gleichzeitig haben wir unsere operativen Einheiten in
Europa, Asien und Australien auf die sich abzeichnende Abschwächung der Baukonjunktur mit detaillierten Maßnahmenplänen vorbereitet. Die Investitionen haben wir spürbar zurückgefahren.
Diese frühzeitig getroffenen Maßnahmen haben im Konzern zu einem Personalabbau von über 7.000 Mitarbeitern
geführt. Die Entscheidungen hierzu sind uns nicht leicht gefallen; sie waren aber zur Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit absolut notwendig. Die Personalmaßnahmen wurden – ganz der Tradition bei HeidelbergCement entsprechend – sozialverträglich und in konstruktiver Zusammenarbeit mit den lokalen Arbeitnehmervertretern umgesetzt.
Hanson-Integration erfolgreich abgeschlossen
Ein zentraler Arbeitsschwerpunkt im Geschäftsjahr 2008 war die effiziente und schnelle weltweite Integration von
Hanson mit dem Ziel, im Jahr 2010 Synergieeffekte in der Größenordnung von 400 Mio EUR zu realisieren.
Wir befinden uns auf einem guten Weg, dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen. Alle wesentlichen Integrationsaufgaben wurden 2008 planmäßig abgeschlossen. In den USA und Großbritannien, den Ländern mit den höchsten
Synergiepotenzialen, haben wir die Landesorganisationen und Führungsstrukturen völlig neu geordnet. Dies gilt
auch für die europäischen Länder, in denen Hanson und HeidelbergCement gemeinsam tätig sind.
Die Hauptverwaltung von Hanson in London wurde Ende Juni 2008 geschlossen. Gleichzeitig haben wir die
wichtigen zentralen Aufgabenbereiche Finanzen, Steuern, Recht, Revision, Personal, Kommunikation, Unternehmensentwicklung und Informationstechnologie in Heidelberg zusammengeführt. Ferner haben wir Hanson
voll in unseren Konzerneinkauf einbezogen, um zukünftig weltweit die Vorteile eines gemeinsamen Beschaffungsvolumens von ca. 10 Mrd EUR konsequent ausnutzen zu können. Der Erfolg der Hanson-Integration wird auch
dadurch unterstrichen, dass wir im Geschäftsjahr 2008 bereits Synergien in Höhe von rund 135 Mio EUR realisiert
haben. Für 2009 erwarten wir Synergien in der Größenordnung von 250 Mio EUR.
Nachhaltige Entwicklung
HeidelbergCement hält am Grundsatz der nachhaltigen Entwicklung, d.h. dem Gleichklang von wirtschaftlichen,
ökologischen und sozialen Aspekten – gerade auch in der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise – fest.
In den Bereichen Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Förderung der Artenvielfalt haben wir deutliche Fortschritte
erzielt. HeidelbergCement hat weltweit als erstes Unternehmen der Baustoffindustrie eine Konzernrichtlinie für die
Förderung der biologischen Vielfalt in Abbaustätten eingeführt. Die Richtlinie, die im Februar 2009 verabschiedet
wurde, setzt konzernweit gültige Standards für die Renaturierung und Rekultivierung unserer Steinbrüche und
Kiesgruben. Das Thema hat durch die Akquisition von Hanson mit seinen rund 400 Rohstofflagerstätten erheblich
an Bedeutung gewonnen. Die systematische Umsetzung ist eine wichtige Zukunftsaufgabe.
Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz wurden im Rahmen der Initiative „Safe work - Healthy life“ durch
zahlreiche Einzelmaßnahmen verbessert. Wir werden unsere Bemühungen zur Vermeidung von Unfällen weiter
3
verstärken mit dem klaren Anspruch auf Null-Toleranz bei Arbeitsunfällen. Die Verankerung einer umfassenden
Sicherheitskultur im gesamten Konzern hat in den nächsten Jahren hohe Priorität.
Finanzierung
Die drastisch verschärfte Finanzkrise hat weltweit nicht nur zu einer nie zuvor gesehenen Einengung der Finanzierungsmöglichkeiten geführt. Sie hat auch auf der Ebene unseres Großaktionärs, der in der Vergangenheit die
Eigenkapitalbasis des Unternehmens durch mehrere Kapitalerhöhungen massiv unterstützt hatte, völlig unerwartete
Liquiditätsprobleme ausgelöst. Die Refinanzierungsmöglichkeiten für HeidelbergCement haben sich dadurch im
zweiten Halbjahr erheblich verschlechtert. Trotz vorzüglich bewerteter globaler Markstellung haben die Ratingagenturen unser Unternehmen deshalb mehrfach herabgestuft.
Klar ist auch: Aus heutiger Sicht hätten wir die langfristige Refinanzierung der Hanson-Akquisition früher und umfassender angehen sollen. Ausmaß und Geschwindigkeit der Finanzkrise haben wir jedoch zum damaligen Zeitpunkt
nicht vorher gesehen.
Auf die fundamental veränderten Finanzierungsbedingungen für HeidelbergCement hat der Vorstand unverzüglich
reagiert und ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen. Die kurz-, mittel- und langfristigen Komponenten
dieses Pakets haben das Ziel, die Liquidität zu sichern und eine neue, langfristig tragfähige Finanzgrundlage für das
Unternehmen zu schaffen. Im kurzfristigen Bereich haben wir im Tagesgeschäft den Fokus stark auf die CashflowGenerierung gelegt. Wir haben konsequent Kosten gesenkt, Investitionen eingeschränkt und das Betriebskapital
optimiert. Der im letzten Quartal erzielte Cashflow von ca. 1 Mrd EUR unterstreicht den Erfolg dieses Programms.
Dieser Kurs wird im Jahr 2009 fortgesetzt. Für die nicht zur Wertschöpfungskette Zement, Zuschlagstoffe und Beton
gehörenden Geschäftsfelder sowie geografische Randmärkte haben wir ein auf zwei bis drei Jahre angelegtes Desinvestitionsprogramm aufgesetzt mit dem Ziel, die Verschuldung spürbar zurückzufahren.
Auf diesem Weg sind wir 2008 ein gutes Stück vorangekommen. Wir konnten die Nettoverbindlichkeiten um
3 Mrd EUR auf 11,6 Mrd EUR zurückführen. Dazu trugen der starke Cashflow sowie die Erlöse aus einer Kapitalerhöhung und dem Verkauf von maxit Group maßgeblich bei. Zusammen mit führenden Banken arbeiten wir daran,
für das Unternehmen eine neue Kapital- und Finanzierungsstruktur zu entwickeln. Ziel ist es, durch einen Mix aus
Finanzierungs- und/oder Eigenkapitalmaßnahmen die Finanzierung des Unternehmens langfristig auf eine neue,
stabile Basis zu stellen. Dieser Prozess ist in den ersten Monaten 2009 planmäßig fortgeschritten. Wir sind zuversichtlich, im Laufe des Jahres 2009 hier zu einer umfassenden und erfolgreichen Lösung zu kommen.
Dank an unsere Mitarbeiter
Das Jahr 2008 hat insbesondere in der zweiten Hälfte unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel abverlangt.
Ihr hoher persönlicher Einsatz und uneingeschränkte Loyalität zu unserem Unternehmen haben das gute operative
Ergebnis im Ausnahmejahr 2008 möglich gemacht. Dafür möchte ich Ihnen – auch im Namen meiner Vorstandskollegen – unseren aufrechten Dank und Anerkennung aussprechen. Dieser Dank geht auch an die Arbeitnehmervertreter für ihre bei HeidelbergCement traditionell konstruktive Zusammenarbeit.
Besonderer Dank und höchste Anerkennung gilt auch unseren Führungskräften. Sie haben auf die Wirtschaftsund Finanzkrise frühzeitig und konsequent mit drastischen Kostensenkungsmaßnahmen reagiert. Der weitere
Anstieg des operativen Ergebnisses 2008 sowie die schnelle und effiziente Integration von Hanson wären ohne sie
nicht möglich gewesen.
4
HeidelbergCement-Aktie
Brief
an die Aktionäre
Lagebericht
Bericht des Aufsichtsrats
Am Markt
Vorstand
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Aufsichtsrat
Gedenken an Dr. Adolf Merckle
Der tragische Tod von Dr. Adolf Merckle hat Vorstand, Mitarbeiter und vor allem mich tief erschüttert. Herr Dr. Merckle
war mir über lange Jahre ein wichtiger und freundschaftlich verbundener Gesprächspartner und Ratgeber in vielen
Fragen. Wir vermissen ihn und seinen Rat sehr. Die Entwicklung von HeidelbergCement hat er seit vielen Jahren –
ab 2005 als Hauptaktionär – aktiv begleitet und mitgestaltet. Die Positionierung von HeidelbergCement als einer
der führenden Baustoffhersteller weltweit ist wesentlich durch sein Engagement geprägt. Wir sind ihm zu hohem
Dank und Anerkennung verpflichtet.
Ausblick 2009
2009 wird für die Baustoffindustrie zu einem Jahr voller Herausforderungen werden, wie wir sie seit Jahrzehnten
nicht erlebt haben. Obwohl weltweit staatliche Konjunkturprogramme angekündigt und verabschiedet worden
sind, müssen wir zumindest im ersten Halbjahr mit einem weiteren Nachfragerückgang rechnen. Eine Trendwende
ist derzeit noch nicht in Sicht.
Klar ist allerdings auch, dass unsere Branche und insbesondere HeidelbergCement dank seiner starken globalen
und mit Hanson vertikal integrierten Marktstellung von den staatlichen Infrastrukturprogrammen in Nordamerika,
Europa, China und Australien profitieren werden.
Die anhaltend hohe Volatilität an den Finanz-, Devisen- und Rohstoffmärkten lassen heute eine seriöse Prognose
für die Geschäftsentwicklung 2009 nicht zu. Deshalb verzichten wir in diesem Jahr auf eine Prognose.
HeidelbergCement setzt für 2009 auf drei Schwerpunkte:
– Im operativen Tagesgeschäft steht kompromissloses Kostenmanagement im Vordergrund. Ein Hauptaugenmerk
richtet sich dabei auf die konsequente Anpassung der Fixkosten in allen Bereichen und die Senkung der Ersatzund Rationalisierungsinvestitionen auf ein Minimum.
– Wir konzentrieren uns auf die Erwirtschaftung eines möglichst hohen Cashflow. Sicherung und Optimierung der
Liquidität haben Vorrang vor Ergebnis.
– Wir arbeiten mit Nachdruck daran, die Finanz- und Kapitalstruktur des Unternehmens auf eine langfristig stabile
Basis zu stellen.
Die derzeitige Lage ist außergewöhnlich, unsere Entschlossenheit, diese erfolgreich zu meistern, aber auch. HeidelbergCement wird den Kurs halten. Dafür bitten wir Sie auch in Zukunft um Ihre Unterstützung !
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr. Bernd Scheifele
Vorstandsvorsitzender
5
Fritz-Jürgen Heckmann,
Vorsitzender des Aufsichtsrats von HeidelbergCement
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
im Geschäftsjahr 2008 erreichte HeidelbergCement trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds seine angekündigten Umsatz- und Ergebnisziele. Darin zeigt sich angesichts international rückläufiger Baustoffmärkte und
einer deutlichen Abschwächung wesentlicher Währungen gegenüber dem Euro die operative Stärke des Unternehmens. Das gute Resultat 2008 ist unter anderem auf die internationale Marktposition, das konsequente Kostenmanagement, die erfolgreiche Integration der Hanson-Gruppe und die breite Rohstoffbasis von HeidelbergCement
zurückzuführen.
Schwerer wiegen die Folgen der Finanzmarktkrise für die Unternehmensfinanzierung, die angesichts einer Herabstufung des Ratings für Unternehmensanleihen und der Entwicklung bei unserem Hauptaktionär das Unternehmen
vor zusätzliche Herausforderungen stellen. Der Aufsichtsrat ist zuversichtlich, dass das Unternehmen diese bereits
im laufenden Jahr meistern und schon bald an die erfolgreichen Vorjahre anknüpfen wird. Hierbei aktiv mitzuwirken,
sieht er als seine derzeit wichtigste Aufgabe.
Beratung und Überwachung
Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz, Satzung, Geschäftsordnung und Corporate Governance Grundsätzen obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beraten und überwacht.
Dazu hat er sich regelmäßig und ausführlich sowohl schriftlich als auch mündlich über die beabsichtigte Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der Finanz-, Investitions- und Personalplanung, den Gang der Geschäfte sowie die
Rentabilität der Gesellschaft berichten lassen. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Plänen wurden dem
Aufsichtsrat vom Vorstand im Einzelnen erläutert. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens stimmte der Vorstand mit dem Aufsichtsrat ab. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der
Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden. Die zustimmungspflichtigen Investitions-, Desinvestitions- und Finanzierungsprojekte wurden vor Beschlussfassung präsentiert und diskutiert. Soweit es sich dabei um Investitionen in Wachstumsmärkten handelte, hat der Aufsichtsrat insbesondere auch Aussagen und Bewertungen zu den bestehenden politischen
Risiken erbeten und erhalten. Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass der Vorstand ein funktionierendes Risikomanagementsystem installiert hat, das geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden
könnten, frühzeitig zu erkennen. Dies hat er sich auch vom Wirtschaftsprüfer bestätigen lassen. Er hat sich ferner
von der Wirksamkeit des Compliance-Programms überzeugt, das die konzernweite Beachtung von Gesetz, Recht
und internen Richtlinien sicherstellt. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzenden, auch außerhalb der Sitzungen.
Im Berichtsjahr fanden vier Aufsichtsratssitzungen statt; der Personalausschuss tagte zweimal, der Prüfungsausschuss
einmal. Die Plenumssitzung im März hatte den Jahresabschluss 2007, die Vorbereitung der Hauptversammlung 2008,
den Stand der Hanson-Integration sowie mehrere Finanzierungsmaßnahmen zum Gegenstand. In seiner Mai-Sitzung
beriet das Plenum unter anderem über den Verlauf des ersten Quartals 2008, den Konzern-Compliance-Bericht sowie
weitere Finanzierungsmaßnahmen. Schwerpunkte der Sitzung im September waren der Bericht über den Verlauf
des ersten Halbjahres, die Folgen des Georgien-Krieges, das vom Vorstand zur Abfederung der sich abzeichnenden
6
HeidelbergCement-Aktie
Brief
an die Aktionäre
Lagebericht
Bericht des Aufsichtsrats
Am Markt
Vorstand
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Aufsichtsrat
Konjunkturabschwächung aufgelegte „Fitnessprogramm 2009“ sowie ein Bericht über die konzernweite Entwicklung der Arbeitssicherheit. Die Dezember-Sitzung hatte unter anderem den weiteren Geschäftsverlauf, die vorläufige
Planung 2009, den Finanzstatus sowie die Verlängerung eines Vorstandsmandats zum Gegenstand. In den Personalausschusssitzungen wurden Fragen der Vorstandsvergütung behandelt und die Verlängerung eines Vorstandsmandats
vorberaten. Die Sitzung des Prüfungsausschusses im März 2008 befasste sich mit dem Jahresabschluss 2007 sowie
dem Prüfungsauftrag 2008. Der Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz sowie der zusätzlich gebildete Nominierungsausschuss traten im Berichtsjahr nicht zusammen. Über das Ergebnis der Ausschusssitzungen wurde in der jeweils folgenden Plenumssitzung berichtet.
Corporate Governance
Die Entsprechenserklärung des Berichtsjahres wurde am 17. März 2008 abgegeben, die des laufenden Jahres am
17. März 2009. Die Anpassung an eine Änderung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 6. Juni 2008
erfolgte in den Sitzungen von Vorstand und Aufsichtsrat am 17. März 2009.
Hinsichtlich der Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstandsmitglieder wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Ausführungen unter Vergütung Vorstand im Kapitel Corporate Governance und Compliance des
Lageberichts (S. 33) verwiesen.
Abhängigkeitsbericht
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand gemäß § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen geprüft und gebilligt. Er stimmt den Feststellungen des Abschlussprüfers in dessen Prüfungsbericht
zum Abhängigkeitsbericht des Vorstands zu. Der Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers lautet: „Nach unserer
pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
und dass 2. bei dem im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäft die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch
war.“ Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen
die am Schluss des Abhängigkeitsberichts abgegebene und in den Lagebericht (S. 32) aufgenommene Erklärung des
Vorstands.
Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses
Vor Vergabe des Auftrags zur Prüfung des Jahresabschlusses der Gesellschaft und des Konzerns wurden mit dem
Abschlussprüfer, der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, Prüfungsschwerpunkte, Prüfungsinhalte und Prüfungskosten diskutiert. Der Abschlussprüfer informierte im Dezember
2008 ausführlich über die Vorprüfungsergebnisse. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der HeidelbergCement AG und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008 sowie der zusammengefasste Lagebericht der Gesellschaft und des Konzerns wurden vom Abschlussprüfer geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Abschlussunterlagen und Prüfungsberichte wurden den Aufsichtsratsmitgliedern zugesandt.
Zunächst hat sich der Prüfungsausschuss in Gegenwart der Abschlussprüfer intensiv mit dem Abschluss befasst.
Der Abschlussprüfer hat über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Sodann hat der Aufsichtsrat
7
den Abschluss, wiederum in Anwesenheit der Abschlussprüfer, ausführlich erörtert. Der Aufsichtsrat nahm die
Prüfungsergebnisse zustimmend zur Kenntnis. Er prüfte den Jahres- und Konzernabschluss, den zusammengefassten
Lagebericht sowie den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns. Nach dem abschließenden
Ergebnis dieser Prüfung sind auch vom Aufsichtsrat keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat daher
den Jahresabschluss und den Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.
Der Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns, einschließlich der Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,12 EUR je Aktie, zugestimmt.
Personalia
Zum Jahresende 2008 ist Herr Alan Murray wie vereinbart aus dem Vorstand ausgeschieden, in den er als ehemaliger
Chief Executive von Hanson im Herbst 2007 berufen worden war. Herr Murray hat wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Integration der Hanson-Gruppe. Dafür sowie für die erfolgreiche Führung des Nordamerika-Geschäfts der
Gruppe im Berichtsjahr gebühren Herrn Murray Dank und Anerkennung.
Infolge des Verkaufs von maxit Group ist Herr Heinz Kimmel am 13. März 2008 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Der Aufsichtsrat dankt ihm für seine mehrjährige aktive und sachkundige Mitwirkung. An seiner Stelle
hat das Amtsgericht Mannheim am 20. März 2008 Frau Veronika Füss, Mitarbeiterin der Verkaufsregion Süd,
Schelklingen, zum Aufsichtsratsmitglied auf Arbeitnehmerseite bestellt.
Am 25. April 2008 verstarb Herr Helmut S. Erhard, den das Amtsgericht Mannheim am 19. Februar 2008 zum
Aufsichtsratsmitglied bestellt hatte, nachdem er Ende 2007 nach langer außerordentlich erfolgreicher Tätigkeit für
das Unternehmen altersbedingt aus dem Vorstand ausgeschieden war. Der Aufsichtsrat ist Herrn Erhard für seine
bleibenden Verdienste für das Unternehmen zu großem Dank verpflichtet.
Zum Ablauf der Hauptversammlung 2008 hat Herr Karl Heinz Strobl im Anschluss an sein ruhestandsbedingtes
Ausscheiden aus dem Vorstand der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt sein Aufsichtsratsmandat als Arbeitnehmervertreter niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankt ihm für seine mehrjährige ebenso sachkundige wie engagierte
Mitwirkung. An seiner Stelle berief das Amtsgericht Mannheim am 11. Juni 2008 Herrn Frank-Dirk Steininger, Fachreferent beim Bundesvorstand der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, in den Aufsichtsrat.
Am 5. Januar dieses Jahres verstarb auf tragische Weise Herr Senator E.h. Dr. med. h.c. Adolf Merckle. Dr. Adolf
Merckle war seit 1971 mit einer kurzen Unterbrechung Mitglied im Aufsichtsrat und seit 2005 Vorsitzender des
Prüfungsausschusses. Er setzte damit eine lange Tradition der Familie Merckle/Spohn im Aufsichtsrat unseres Unternehmens in der dritten Generation fort. Er hat im Aufsichtsrat und seit 2005 auch als Hauptaktionär die dynamische
Entwicklung von HeidelbergCement von einem mittelständischen süddeutschen Unternehmen hin zu einem weltweit führenden Baustoffhersteller aktiv begleitet und mitgestaltet. Insbesondere der bisher größte Schritt, die Akquisition von Hanson im Jahr 2007 und die strategische Neuausrichtung des Unternehmens auf den dualen Rohstoffund Produktfokus Zement und Zuschlagstoffe wurden von Herrn Dr. Merckle, dessen unternehmerisches Denken
stets auf Langfristigkeit ausgerichtet war, nachdrücklich unterstützt. Das außerordentlich erfolgreiche Wachstum
von HeidelbergCement in den letzten Jahren wäre ohne sein Engagement nicht möglich gewesen. Der Aufsichtsrat
schuldet ihm zutiefst Dank und Anerkennung.
8
HeidelbergCement-Aktie
Brief
an die Aktionäre
Lagebericht
Bericht des Aufsichtsrats
Am Markt
Vorstand
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Aufsichtsrat
Mit Rücksicht auf die zur diesjährigen Hauptversammlung erfolgende Neubesetzung des Aufsichtsrats haben Vorstand
und Aufsichtsrat entschieden, die frei gewordenen Plätze auf der Anteilseignerseite des Aufsichtsrats bis zur Hauptversammlung unbesetzt zu lassen.
In seiner Sitzung vom 6. Februar dieses Jahres verlängerte der Aufsichtsrat die Ende Januar 2010 auslaufende
Bestellung von Herrn Dr. Bernd Scheifele zum Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft um weitere fünf Jahre.
Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens
für den hohen persönlichen Einsatz im Geschäftsjahr 2008.
Heidelberg, 17. März 2009
Für den Aufsichtsrat
Mit freundlichen Grüßen
Fritz-Jürgen Heckmann
Vorsitzender
9
Vorstand
Dr. Bernd Scheifele
Geboren in Freiburg, 50 Jahre. Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Freiburg und Dijon
(Frankreich) sowie an der Universität von Illinois (USA).
Seit 2005 Vorstandsvorsitzender, zuständig für
Strategie und Entwicklung, Kommunikation & Investor
Relations, Personal, Recht, Compliance und Konzernrevision.
Dr. Dominik von Achten
Geboren in München, 43 Jahre. Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Freiburg und München.
Seit 2007 im Vorstand; verantwortlich für Nordamerika (seit 1. Januar 2009), Einkauf und die konzernweite
Koordinierung des Competence Center Materials; bis
Ende 2008 verantwortlich für Großbritannien und die
Integration von Hanson.
Daniel Gauthier
Geboren in Charleroi (Belgien), 52 Jahre. Studium des
Bergbauwesens in Mons (Belgien).
Kam 1982 zur CBR, dem belgischen Tochterunternehmen von HeidelbergCement. Seit 2000 im Vorstand;
verantwortlich für Nord- und Westeuropa (inkl. Großbritannien seit 1. Januar 2009), Mittelmeer, Afrika, Konzernservice und Umweltnachhaltigkeit.
Andreas Kern
Geboren in Neckarsteinach, 50 Jahre. Studium der
Betriebswirtschaftslehre in Mannheim.
Kam 1983 zu HeidelbergCement. Im Vorstand seit
2000; zuständig für Zentraleuropa und Zentralasien,
Verkauf und Marketing sowie die konzernweite
Koordinierung zementähnlicher Sekundärstoffe.
10
Alan Murray (bis 31. Dezember 2008)
Geboren in Liverpool (Großbritannien), 55 Jahre. Abschluss in Volkswirtschaft und Marketing der Universität
Lancaster (Großbritannien).
Trat 1988 bei Hanson ein. Vom 1. Oktober 2007 bis
31. Dezember 2008 im Vorstand von HeidelbergCement
verantwortlich für Nordamerika.
Dr. Lorenz Näger
Geboren in Ravensburg, 48 Jahre. Studium der Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Regensburg, Mannheim und Swansea (Großbritannien).
Seit 2004 im Vorstand; verantwortlich für Finanzen,
Konzernrechnungslegung, Controlling, Steuern, Versicherungen & Risikomanagement, IT, Shared Service Center
und Logistik.
Dr. Albert Scheuer
Geboren in Alsfeld, 51 Jahre. Ingenieurstudium im Fachbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik in Clausthal.
Seit 1992 bei HeidelbergCement. Im Vorstand seit
2007; verantwortlich für Asien und Ozeanien sowie die
konzernweite Koordinierung des Heidelberg Technology
Center.
HeidelbergCement-Aktie
Brief
an die Aktionäre
Lagebericht
Bericht des Aufsichtsrats
Am Markt
Vorstand
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Aufsichtsrat
Dr. Dominik von Achten, Daniel Gauthier, Dr. Bernd Scheifele (Vorsitzender), Dr. Lorenz Näger, Dr. Albert Scheuer,
Andreas Kern (v.l.n.r.)
11
Aufsichtsrat
Fritz-Jürgen Heckmann
Vorsitzender
Stuttgart; Wirtschaftsjurist
Heinz Schirmer
stellvertretender Vorsitzender
Schelklingen; Vorsitzender des Betriebsrats im Werk
Schelklingen der HeidelbergCement AG
Theo Beermann
Ennigerloh; stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats im Werk Ennigerloh der HeidelbergCement AG
Helmut S. Erhard †
19. Februar 2008 bis 25. April 2008
Allentown, Pennsylvania/USA; ehem. Mitglied des Vorstands der HeidelbergCement AG
Robert Feiger
seit 2. Januar 2008
Frankfurt; Mitglied des Bundesvorstands der IG BauenAgrar-Umwelt
Veronika Füss
seit 20. März 2008
Schelklingen; Vorsitzende des Betriebsrats der Verkaufsregion Süd/Schelklingen der HeidelbergCement AG
Josef Heumann
Burglengenfeld; Vorsitzender des Betriebsrats im Werk
Burglengenfeld der HeidelbergCement AG
Gerhard Hirth
Ulm; Geschäftsführer der Unternehmensgruppe
SCHWENK
Heinz Kimmel
bis 13. März 2008
Sulzheim; Vorsitzender des Betriebsrats im Werk
Sulzheim der Südharzer Gipswerk GmbH
12
Max Dietrich Kley
Heidelberg; Rechtsanwalt
Hans Georg Kraut
Schelklingen; Leiter des Werks Schelklingen der
HeidelbergCement AG
Senator E.h. Dr. med. h.c. Adolf Merckle †
bis 5. Januar 2009
Blaubeuren; Rechtsanwalt
Ludwig Merckle
Ulm; VEM Vermögensverwaltung GmbH
Tobias Merckle
Leonberg; geschäftsführender Vorstand des Vereins
Prisma e.V. – Initiative für Jugendhilfe und Kriminalprävention
Eduard Schleicher
Ulm; persönlich haftender Gesellschafter der Unternehmensgruppe SCHWENK
Heinz Schmitt
Heidelberg; Vorsitzender des Betriebsrats in der Hauptverwaltung, HeidelbergCement AG
Frank-Dirk Steininger
seit 11. Juni 2008
Frankfurt; Fachreferent für Arbeitsrecht beim Bundesvorstand der IG Bauen-Agrar-Umwelt
Karl Heinz Strobl
bis 8. Mai 2008
Weiden; bis 22. April 2007 Mitglied des Bundesvorstands der IG Bauen-Agrar-Umwelt
HeidelbergCement-Aktie
Brief
an die Aktionäre
Lagebericht
Bericht des Aufsichtsrats
Am Markt
Vorstand
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Aufsichtsrat
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 MitbestG
Fritz-Jürgen Heckmann
Vorsitzender
Josef Heumann
Heinz Schirmer
Eduard Schleicher
Personalausschuss
Ludwig Merckle
Vorsitzender
Theo Beermann
Fritz-Jürgen Heckmann
Hans Georg Kraut
Heinz Schirmer
Eduard Schleicher
Prüfungsausschuss
Senator E.h. Dr. med. h.c. Adolf Merckle †
Vorsitzender bis 5. Januar 2009
Ludwig Merckle
Vorsitzender seit 6. Februar 2009
Robert Feiger (seit 10. Dezember 2008)
Fritz-Jürgen Heckmann
Heinz Schirmer
Eduard Schleicher
Heinz Schmitt
Karl Heinz Strobl (bis 8. Mai 2008)
Nominierungsausschuss
Senator E.h. Dr. med. h.c. Adolf Merckle †
Vorsitzender bis 5. Januar 2009
Fritz-Jürgen Heckmann
Ludwig Merckle
13
HeidelbergCement-Aktie
Überblick
Das Ergebnis je Aktie nach IAS 33 beträgt für das Geschäftsjahr 2008 14,55 (i.V.: 17,11) EUR. Für die fortzuführenden Geschäftsbereiche beläuft sich das Ergebnis
je Aktie auf 4,50 (i.V.: 15,92) EUR. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 7. Mai
2009 die Ausschüttung einer Dividende von 0,12 EUR
je HeidelbergCement-Aktie vorschlagen.
Zum 31. Dezember 2008 waren nach den uns vorliegenden Mitteilungen gemäß Wertpapierhandelsgesetz
(WpHG) und weiteren Informationen Hauptanteilseigner
der HeidelbergCement AG die Spohn Cement GmbH
mit 53,60 % der Anteile, Senator E.h. Dr. med. h.c.
Adolf Merckle mit 25,46 % (davon 25,46 % über die
VEM Vermögensverwaltung GmbH 1), Dresden, und drei
weitere Gesellschaften) und die Schwenk Beteiligungen
GmbH & Co. KG mit 6,9 %. Im Streubesitz befanden
sich 14,04 % der Aktien.
Kapitalerhöhung
Im Februar 2008 haben wir zur Stärkung der Eigenkapitalbasis eine Barkapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital
durchgeführt. Die zur Merckle-Gruppe gehörende VEM
Vermögensverwaltung GmbH zeichnete 5 Mio neue
Aktien. Aus der Kapitalerhöhung sind HeidelbergCement
512,5 Mio EUR zugeflossen, die zur Rückführung der
Finanzverbindlichkeiten eingesetzt wurden. Das Grundkapital stieg um 15 Mio EUR auf 375 Mio EUR, die Anzahl der Aktien erhöhte sich auf 125 Mio Stück.
Grundkapital der HeidelbergCement AG: Entwicklung 2008
1. Januar 2008
1)
14
Entwicklung der HeidelbergCement-Aktie
Im Jahr 2008 konnte sich auch die HeidelbergCementAktie der heftigen Korrektur an den internationalen
Aktienmärkten als Folge der weltweiten Finanzkrise nicht
entziehen. Beeinträchtigt durch die anhaltend sinkende
Nachfrage in wichtigen Baustoffmärkten wie den USA
und Großbritannien und die sich eintrübenden Aussichten für die Baukonjunktur in Europa und den Schwellenländern gab der Kurs bis Ende Oktober um rund 45 %
nach. Nachdem in den letzten Wochen des Jahres die
Liquiditätsverknappung bei der VEM Vermögensverwaltung GmbH, die rund 25 % an HeidelbergCement hält,
breit in der Öffentlichkeit diskutiert wurde, reduzierte
sich der Kurs unserer Aktie weiter und schloss zum Jahresende 2008 mit 31,70 EUR. Damit fiel der Kurs der HeidelbergCement-Aktie im Jahresverlauf um insgesamt 70,1 %,
während DAX und MDAX um 40,4 % bzw. 43,2 % zurückgingen; der weltweite Branchenindex MSCI World
Construction Materials Index verzeichnete ein Minus von
41,5 %. Die Marktkapitalisierung von HeidelbergCement
belief sich zum Jahresende 2008 auf 4,0 Mrd EUR.
Die HeidelbergCement-Aktie ist in rund 40 Aktienindices vertreten und gehört damit zu den wichtigsten
Baustoffwerten in Europa. Enthalten ist sie u.a. im MDAX,
Deutsche Börse Prime Construction Index, Dow Jones
Stoxx, Dow Jones Euro Stoxx und im Bloomberg Europe
Building Materials Index. Außerdem wird HeidelbergCement in den Indices von Morgan Stanley Capital International (MSCI) berücksichtigt.
Grundkapital
1.000 EUR
Anzahl
Aktien
360.000
120.000.000
Barkapitalerhöhung
15.000
5.000.000
31. Dezember 2008
375.000
125.000.000
Die VEM Vermögensverwaltung GmbH hat der Gesellschaft nach § 21 Abs. 1 Satz 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil am 6. Oktober 2008 die Schwelle von 25 %
überschritten hat und ihr zu diesem Tag 25,19 % der Stimmrechte zustehen
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Gemessen an der Gewichtung im Aktienindex HDAX
lag HeidelbergCement zum Jahresende 2008 auf Rang
65 unter den 110 größten deutschen Börsenwerten.
Unsere Aktie ist in Deutschland im Börsensegment
Prime Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse
zugelassen und an mehreren Regionalbörsen notiert.
Institutionelle Investoren, Aktien- und Kreditanalysten
sowie Privatanleger informieren wir umfassend über
unsere Internetseite (www.heidelbergcement.com) sowie
über unsere Investor-Relations-Hotline (06221/481-696).
Ergebnis je Aktie
Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie gemäß IAS 33
wird aus der untenstehenden Tabelle ersichtlich. Bei der
Ermittlung der durchschnittlichen Aktienzahl wurden die
Zugänge zeitanteilig gewichtet. Weitere Erläuterungen
sind im Anhang unter Punkt 13 dargestellt.
Entwicklung der HeidelbergCement-Aktie 2008 (ISIN DE0006047004, WKN 604700)
2008
EUR
Vorjahresendkurs
106,00
Höchstkurs
113,00
Tiefstkurs
26,81
Jahresendkurs
31,70
Eigenkapital je Aktie
66,09
Börsenwert 31.12.2008 (1.000 EUR)
3.962.500
Ergebnis je Aktie gemäß International Financial Reporting Standards (IAS 33)
Mio EUR
2007
2008
Anteil der Gruppe am Jahresüberschuss
2.021,8
1.808,2
Aktienzahl in Tsd. (gew. Durchschnitt)
118.177
124.315
17,11
14,55
1.880,7
558,5
Ergebnis je Aktie in EUR – fortzuführende Geschäftsbereiche
15,92
4,50
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
– den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen
141,1
1.249,7
Ergebnis je Aktie in EUR – aufgegebene Geschäftsbereiche
1,19
10,05
Ergebnis je Aktie in EUR
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
– den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen
15
Zusammengefasster Lagebericht
des HeidelbergCement Konzerns
und der HeidelbergCement AG
Kernaktivitäten und
Organisationsstruktur
HeidelbergCement ist als voll integriertes Baustoffunternehmen auf fünf Kontinenten tätig. Unsere Kernaktivitäten umfassen die Herstellung und den Vertrieb von
Zement und Zuschlagstoffen, die beiden wesentlichen
Rohstoffe für die Herstellung von Beton. Mit nachgelagerten Aktivitäten wie Transportbeton, Betonprodukten
und Betonelementen sowie weiteren verwandten Produkten und Serviceleistungen ergänzen wir unsere Produktpalette. Zement und Zuschlagstoffe bilden die Basis
unserer dualen Rohstoff- und Wachstumsstrategie. Bei
Zement liegt der Schwerpunkt auf Wachstumsmärkten,
während wir uns in reifen Märkten auf den Ausbau der
vertikalen Integration und die Rohstoffsicherung bei den
Zuschlagstoffen konzentrieren.
HeidelbergCement ist geografisch in die drei Konzerngebiete Europa, Nordamerika und Asien-Australien-Afrika
untergliedert. 2008 haben wir das zentralasiatische Land
Kasachstan, das bisher unter Europa-Zentralasien geführt
wurde, dem Konzerngebiet Asien-Australien-Afrika zugeordnet. Der Zusatz Zentralasien konnte damit entfallen.
Im Teilgebiet Asien berichten wir ebenfalls über die
Türkei und verzichten damit auf den gesonderten Ausweis unter der regionalen Bezeichnung Mittelmeer.
HeidelbergCement setzt auf einen integrierten Managementansatz. Dessen Erfolg beruht auf einer ausgewogenen Balance zwischen lokaler Geschäftsverantwortung,
konzernweiten Standards und globaler Führung.
Unsere operativen Einheiten vor Ort sind entscheidend
für den Geschäftserfolg. Das lokale Management hat
die volle Verantwortung für die Produktion, Marktbearbeitung und Führungskräfteentwicklung mit dem Ziel
der Markt- und Kostenführerschaft. Sie werden unterstützt von Shared Service Centern, in denen landesweit
die Verwaltungsfunktionen für alle Geschäftsbereiche auf
der Basis einer standardisierten IT-Infrastruktur zu-
18
sammengefasst sind. Um Transparenz, Effizienz und
schnelle Umsetzung im Konzern zu gewährleisten, standardisiert HeidelbergCement alle wesentlichen Managementprozesse. Konzernweit einheitliche Leistungskennzahlen ermöglichen einen direkten Vergleich und sind
die Voraussetzung für permanentes Benchmarking.
Veränderter Konsolidierungskreis
Im Hinblick auf die Vergleichbarkeit der Geschäftsjahre
2007 und 2008 ist zu berücksichtigen, dass die im Jahr
2007 erworbene Hanson-Gruppe im Berichtsjahr erstmals ganzjährig in den Konzernabschluss einbezogen
war, während sie im Vorjahr nur vom 24. August bis
zum 31. Dezember enthalten war. Zur Darstellung der
operativen Entwicklung, d.h. bereinigt um Konsolidierungseffekte, werden die Beiträge von Hanson für den
Zeitraum vom 1. Januar bis zum 23. August 2008 nicht
berücksichtigt.
Geschäftsverlauf 2008
Wirtschaftliches Umfeld
Die weltwirtschaftliche Entwicklung war im Jahr 2008
durch außerordentliche Ereignisse geprägt. Während
das Wachstum im ersten Halbjahr allenfalls regionale
Schwächetendenzen aufwies, war der allgemeine Abschwung im zweiten Halbjahr rascher und vor allem
heftiger als allgemein erwartet worden war. Die schwere
Krise auf den Finanzmärkten hat inzwischen auf alle
Wirtschaftsbereiche übergegriffen. Insgesamt dürfte die
Weltwirtschaft noch rund 2,5 % – nach 3,9 % im Jahr
2007 – gewachsen sein. Im Euroraum ist das Wachstum
des Bruttoinlandsprodukts auf rund 1 % gesunken.
Deutschland dürfte mit 1,5 % noch besser als der
Durchschnitt abgeschnitten haben. Großbritannien und
Spanien wurden durch den Einbruch der Immobilienmärkte zusätzlich belastet. Die Abkühlung hat auch auf
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
die Märkte Mittel- und Osteuropas übergegriffen. In
den USA wurde 2008 noch ein Wachstum von rund
1 % erreicht, wobei das letzte Quartal deutlich niedriger
ausfiel. Trotz der zunehmenden Abschwächung lagen
die Wachstumsraten der asiatischen Schwellenländer
zwischen 6 % und 9 %.
Die Baustoffmärkte entwickelten sich uneinheitlich.
Der Weltzementverbrauch stieg im Jahr 2008 nur
leicht um 1 %. Im asiatischen Raum nahm der Zementverbrauch zum Teil deutlich zu. Auch in einigen Ländern
Osteuropas wurden hohe Wachstumsraten erreicht,
während in Deutschland das Plus auf 1 % geschrumpft
ist. Am stärksten war der Einbruch in Großbritannien und
den USA mit einem Rückgang des Zementverbrauchs im
Jahr 2008 um rund 15 % bzw. 13 %.
Erfolgreicher Abschluss der Integration
Nach der Akquisition von Hanson im August 2007 war
die erfolgreiche Integration in nur 15 Monaten die
herausragende Leistung des Jahres 2008. Die Neuaus-
richtung von HeidelbergCement mit der optimalen Ergänzung durch die Hanson-Aktivitäten ist langfristig ein
strategisch richtiger Schritt mit hohem Ertragspotenzial.
Die Finanzmarktkrise, die sich 2008 unerwartet schnell
und massiv auf die Realwirtschaft der USA und insbesondere Großbritanniens niedergeschlagen hat, beeinträchtigt
allerdings die kurzfristige Rendite.
Der Konzernumsatz stieg trotz des schwierigen Umfelds um 30,6 % auf 14.187 (i.V.: 10.862) Mio EUR.
Dazu haben wesentlich Konsolidierungseffekte – hauptsächlich aus der Einbeziehung von Hanson für das ganze
Berichtsjahr – mit 3.856 Mio EUR und die gute operative
Entwicklung in Asien und Afrika sowie in der Mehrzahl
der europäischen Länder beigetragen. Die Schwäche
wichtiger Währungen gegenüber dem Euro hat sich auf
einen Negativeffekt von rund 465 Mio EUR summiert.
Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten konnte der Umsatz trotz des Nachfrageeinbruchs in den USA und Großbritannien sowie erster
Auswirkungen der Finanzkrise auf Länder wie Rumänien
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (Kurzfassung)
Mio EUR
Umsatzerlöse
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Operatives Ergebnis
Zusätzliches ordentliches Ergebnis
Ergebnis aus Beteiligungen
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
1)
2007 1)
2008 Veränderung
10.862
14.187
31 %
2.423
2.946
22 %
-573
-799
39 %
1.850
2.147
16 %
822
-371
-145 %
167
51
-69 %
2.839
1.827
-36 %
-496
-829
67 %
2.343
998
-57 %
-369
-327
-11 %
1.974
671
-66 %
765 %
144
1.249
Jahresüberschuss
2.119
1.920
-9 %
Anteil der Gruppe am Jahresüberschuss
2.022
1.808
-11 %
Die Werte wurden angepasst
19
und Kasachstan auf dem hohen Niveau des Vorjahres
gehalten werden.
Der Zement- und Klinkerabsatz stieg um 1,3 % auf 89,0
(i.V.: 87,9) Mio t. Ohne Konsolidierungseffekte hat sich der
Absatz aufgrund des hohen Rückgangs des US-Marktes
um 2,3 % verringert. Die Zuschlagstofflieferungen stiegen
um 66,8% auf 299,5 (i.V.: 179,6) Mio t. Ohne Konsolidierungseffekte verringerte sich der Absatz um 12,2 %. Ursache dafür ist vor allem der Nachfrageeinbruch in Nordamerika. Der Asphaltabsatz nahm um 152,2 % auf 12,1
(i.V.: 4,8) Mio t zu. Operativ, d.h. ohne Berücksichtigung
von Konsolidierungseffekten, gingen die Liefermengen in
allen Konzerngebieten, darunter insbesondere in Nordamerika, um 16,7 % zurück. Der Transportbetonabsatz
stieg um 35,7 % auf 44,4 (i.V.: 32,7) Mio cbm. Ohne
den maßgeblichen Konsolidierungsbeitrag von Hanson
hat sich der Absatz um 5,0 % verringert. Während der
Absatz im Konzerngebiet Europa das Vorjahresniveau
erreichte und in Asien und Australien deutlich zulegte,
war er in den USA stark rückläufig.
Teilweise Anpassung der Vorjahreswerte
Aufgrund der Größe und Komplexität der Hanson-Transaktion im Geschäftsjahr 2007 war die Kaufpreisallokation
zum 31. Dezember 2007 nur vorläufig. Daher wurden
gemäß IFRS 3.62 teilweise die Vorjahreswerte in der
Bilanz des Konzerns an die finalen Ergebnisse der Kaufpreisallokation von Hanson angepasst. Dies betraf im
Wesentlichen den Markennamen Hanson, Sachanlagen,
Rückstellungen sowie latente Steuerverbindlichkeiten.
Hieraus ergab sich eine Reduzierung des Geschäfts- oder
Firmenwerts um 80 Mio EUR. Darüber hinaus wurden
Anpassungen von Vorjahreswerten in der Gewinn- und
Verlustrechnung vorgenommen: Der Zinsaufwand aus
Pensionsrückstellungen sowie der erwartete Ertrag des
Planvermögens wurden aus dem Personalaufwand in
das Finanzergebnis umgegliedert. Weiterhin wurden die
Erträge aus der Veräußerung von überschüssigen Emissionsrechten aus den zusätzlichen ordentlichen Erträgen
in die sonstigen betrieblichen Erträge umklassifiziert.
20
Aufgrund dieser Veränderungen sind die Werte mit den
im Konzernabschluss 2007 veröffentlichten Werten
teilweise nicht vergleichbar.
Ertragslage
Die Ertragslage wurde im Geschäftsjahr 2008 wesentlich durch die ganzjährige Einbeziehung von Hanson
bestimmt. Die Abschwächung wichtiger Währungen
gegenüber dem Euro schlägt sich ebenfalls deutlich bei
den Ertragszahlen nieder.
Das operative Ergebnis vor Abschreibungen stieg um
21,6 % auf 2.946 (i.V.: 2.423) Mio EUR. Konsolidierungseffekte, von denen der Großteil auf Hanson entfällt, trugen hierzu 497 Mio EUR bei. Das organische
Wachstum von 5,4 % ist vor allem auf einen deutlichen
Anstieg in Asien und Afrika sowie eine Verbesserung in
Europa zurückzuführen. Der negative Währungseffekt
belief sich auf rund 100 Mio EUR. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 16,0 % auf 2.147 (i.V.: 1.850) Mio
EUR. Dabei entfielen 267 Mio EUR auf Konsolidierungseffekte, zu denen Hanson den größten Teil beiträgt. Trotz des starken Rückgangs in den USA wurde
operativ insgesamt eine Verbesserung um 6,1 % erreicht.
Auch hier ist ein erheblicher negativer Währungseffekt
in Höhe von 80 Mio EUR zu berücksichtigen.
Der Anstieg des Materialaufwands um 1.579 Mio EUR
auf 5.693 (i.V.: 4.114) Mio EUR ist neben der ganzjährigen Einbeziehung von Hanson im Wesentlichen auf gestiegene Rohstoffkosten zurückzuführen. Im Gegenzug
wurden Kostensynergien aus der raschen Integration
von Hanson beispielsweise durch Bündelung weltweiter
Beschaffungsvolumina über Plan umgesetzt. Der Personalaufwand ist auf 2.298 (i.V.: 1.671) Mio EUR gestiegen.
Darin schlagen sich vor allem die gestiegenen Mitarbeiterzahlen infolge von Konsolidierungseffekten nieder.
Die Mitarbeiterzahl ging zwar zum Jahresende 2008 auf
60.841 (i.V.: 67.916) zurück, aber im Jahresdurchschnitt
waren aufgrund der ganzjährigen Einbeziehung von
Hanson mit 62.916 (i.V.: 50.370) 12.546 Mitarbeiter
mehr im Konzern beschäftigt als im Vorjahr.
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Das zusätzliche ordentliche Ergebnis von -371 (i.V.: 822)
Mio EUR ist insbesondere durch Wertminderungen
von Geschäfts- oder Firmenwerten in Höhe von 329
Mio EUR beeinflusst. Daneben wirkten sich auch Restrukturierungskosten für Anpassungen der Kapazitäten
und Produktionsstrukturen in den USA und Großbritannien aus. Im Jahr 2007 hatten vor allem die Verkäufe der Beteiligungen an Vicat S.A. und Florida Rock
Industries Inc. das zusätzliche ordentliche Ergebnis geprägt. Die Abnahme des Beteiligungsergebnisses auf
51 (i.V.: 167) Mio EUR ist vor allem durch den Wegfall der im Juni 2007 verkauften Vicat S.A. sowie der
seit dem 24. August 2007 voll einbezogenen HansonGruppe bedingt.
Die Veränderung des Finanzergebnisses auf -829
(i.V.: -496) Mio EUR ist größtenteils auf den gegenüber
dem Vorjahr ganzjährigen Finanzierungsbedarf aus der
Hanson-Akquisition zurückzuführen. Neben dem erheblichen Marktrückgang in den USA und Großbritannien wirkten sich insbesondere die Effekte des zusätzlichen ordentlichen Ergebnisses auf den Rückgang des
Ergebnisses vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen in Höhe von 998 (i.V.: 2.343) Mio EUR aus.
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag verringerten
sich auf 327 (i.V.: 369) Mio EUR; auf Hanson entfielen
19 Mio EUR. Der Rückgang des Steueraufwands ist
weitgehend auf die im Jahr 2008 von der Finanzmarktund Wirtschaftskrise besonders betroffenen Länder
Großbritannien und USA zurückzuführen.
Das Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen verminderte sich auf 671 (i.V.: 1.974)
Mio EUR. Aufgrund des Verkaufs von maxit Group zum
13. März 2008 erhöhte sich das Ergebnis nach Steuern
aus aufgegebenen Geschäftsbereichen um 1.105 auf
1.249 Mio EUR. Der Anteil der Gruppe am Jahresüberschuss beträgt 1.808 (i.V.: 2.022) Mio EUR.
Das Ergebnis je Aktie – Anteil der Gruppe – nach IAS
33 verminderte sich auf 14,55 (i.V.: 17,11) EUR. Für die
fortzuführenden Geschäftsbereiche beträgt das Ergebnis je Aktie 4,50 (i.V.: 15,92) EUR.
Angesichts der Ergebnisentwicklung werden Vorstand
und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 7. Mai 2009
vorschlagen, eine Dividende von 0,12 (i.V.: 1,30) EUR je
Aktie auszuschütten.
Geschäftsverlauf in den Konzerngebieten
In Europa ist HeidelbergCement in 23 Ländern tätig.
Großbritannien hat als zweitgrößtes Marktgebiet im
Konzern erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Bauwirtschaft, die in vielen Ländern in den ersten Monaten
des Jahres 2008 noch Wachstumstreiber war, hat sich
insbesondere in Großbritannien und Spanien im zweiten Halbjahr stark abgeschwächt. Unser Zement- und
Klinkerabsatz nahm insgesamt um 2,3 % auf 43,2 (i.V.:
42,2) Mio t zu. Ohne die Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten verringerte sich die Absatzmenge leicht.
Die Zementwerke in den osteuropäischen Ländern
verzeichneten deutliche Absatzsteigerungen. Auch in
Deutschland, Benelux und Nordeuropa nahm die Inlandsnachfrage zu. In Großbritannien erlitten unsere
Werke hingegen einen starken Mengeneinbruch. Der
Schwerpunkt unserer Investitionen lag 2008 auf Maßnahmen zur Modernisierung und Verbesserung des
Umweltschutzes, aber auch Kapazitätserweiterungen
wurden fortgesetzt. In Georgien hat die neu errichtete
Produktionslinie bei Kartuli Cementi, die vom stillgelegten Zementwerk Kiefersfelden übernommen worden
war, den Betrieb aufgenommen. In Kaliningrad haben
wir einen Importterminal in Betrieb genommen, um die
steigende Zementnachfrage in der Region decken zu
können. Für den Neubau des Zementwerks Tula im
Großraum Moskau haben wir alle notwendigen Genehmigungen erhalten. Wir haben Anlagen für den Einsatz
sekundärer Brennstoffe in Norwegen, Schweden, Belgien
und Großbritannien ausgebaut. In Ungarn, Rumänien
und der Tschechischen Republik werden die neuen,
beziehungsweise modernisierten Ofenlinien ebenfalls
einen deutlich höheren Einsatz von Sekundärbrennstoffen ermöglichen. Moderne, hochleistungsfähige
Staubfilter wurden in den georgischen und tschechi-
21
schen Zementwerken sowie in Leimen und Schelklingen eingebaut.
Der Geschäftsbereich Zuschlagstoffe und Beton, zu
dem auch die Asphaltproduktion gehört, war durch die
Immobilienkrise in Großbritannien und Spanien sowie
durch die einsetzende Abschwächung in anderen europäischen Ländern beeinträchtigt. Insgesamt stieg der Zuschlagstoffabsatz um 42,1 % auf 125,1 (i.V.: 88,0) Mio t.
Ohne Neukonsolidierungen, insbesondere der HansonAktivitäten, lag der Absatz um 3,1 % unter dem Vorjahresniveau. Die stärksten Einbußen mussten Spanien, Großbritannien und die baltischen Staaten hinnehmen.
Starke Zuwachsraten wurden hingegen in den meisten
osteuropäischen Ländern sowie in Deutschland und Benelux erzielt. Während in Polen die Kapazitäten ausgebaut wurden, haben wir aufgrund des Nachfrageeinbruchs in Großbritannien mehrere Produktionsstätten
stillgelegt. Der Asphaltabsatz, der sich konsolidierungsbedingt auf 4,6 (i.V.: 1,5) Mio t erhöhte, nahm operativ
aufgrund des Rückgangs im Straßen- und Wegebau in
Großbritannien ab.
Der Gesamtabsatz unserer Transportbetonwerke erhöhte sich 2008 um 36,5 % auf 24,1 (i.V.: 17,6) Mio
cbm. Ohne Konsolidierungseffekte lag er auf Vorjahresniveau. Regionalen Zuwächsen in Benelux, Deutschland, Schweden, der Tschechischen Republik, Ungarn
und Rumänien standen Einbußen in Polen, Norwegen,
Dänemark, Russland und den baltischen Staaten gegenüber. Am stärksten waren die Rückgänge in den britischen und spanischen Werken. Unser Netzwerk haben
wir durch die Inbetriebnahme neuer Standorte in Benelux, Norwegen, Ungarn, der Ukraine und der Tschechischen Republik sowie durch Zukauf einer Beteiligung in
der Slowakei erweitert.
Im Geschäftsbereich Bauprodukte hat HeidelbergCement führende Marktstellungen in Großbritannien
unter anderem bei Mauer- und Dachziegeln, Porenbetonsteinen, Fassaden- und Mauersystemen und Pflastersteinen. Alle diese Bereiche litten besonders unter dem
starken Einbruch im Wohnungsbau. Um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, haben wir die Kapazitäten
erheblich reduziert. Die Sparte Betonprodukte konnte
in Deutschland und Schweden Umsatzsteigerungen erzielen. Der Absatz der deutschen Kalksandsteinwerke
hat sich konjunkturbedingt 2008 verringert. Wir haben
den Verkauf unserer Kalkaktivitäten in Deutschland
eingeleitet.
Der Umsatz des Konzerngebiets Europa erhöhte sich
im Jahr 2008 um 25,4 % auf 7.190 (i.V.: 5.732) Mio EUR.
Ohne die Berücksichtigung von Konsolidierungs- und
Währungseffekten lag der Umsatz mit einem Minus von
0,8 % nur leicht unter dem Vorjahresniveau.
Für Nordamerika war 2008 ein Jahr mit erheblichen
Herausforderungen. Im größten Marktgebiet des Konzerns führte die Integration von Hanson zu umfangreichen organisatorischen Änderungen und einer deutlichen
Erweiterung der Marktpräsenz. Die Realisierung von
nachhaltigen Synergieeffekten läuft planmäßig. HeidelbergCement ist in Nordamerika als einer der führenden
Hersteller von Zuschlagstoffen, Transportbeton, Zement,
Absatz
2007
Zement und Klinker in Mio t
Zuschlagstoffe in Mio t
Asphalt in Mio t
Transportbeton in Mio cbm
22
2008
87,9
89,0
179,6
299,5
4,8
12,1
32,7
44,4
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Asphalt und Bauprodukten von der Immobilienkrise in
den USA stark betroffen. Der Zement- und Klinkerabsatz unserer Werke sank um 8,2 % auf 13,6 (i.V.: 14,9)
Mio t. Ohne Konsolidierungseffekte ging er um 13,9 %
zurück. Zur Auslastung unserer eigenen Kapazitäten
haben wir die Importe weiter verringert. Um die Produktionskosten zu senken, wurde der Einsatz von sekundären Brennstoffen in Werken in Pennsylvania, Kalifornien und Kanada intensiviert.
Mit der Integration von Hanson haben wir vor allem
die Sparte Zuschlagstoffe deulich erweitert. Der Gesamtabsatz stieg um 72,6 % auf 134,6 (i.V.: 78,0) Mio t.
Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten
sanken die Liefermengen allerdings um 23,2 %. Wir
haben frühzeitig mit regionalen Kapazitätsanpassungen
und Kosteneinsparungen auf diesen starken Marktrückgang reagiert. Mit den im Berichtsjahr fertig gestellten
Projekten tragen wir speziellen lokalen Marktanforderungen Rechnung: In den Bundesstaaten Indiana, New
York und Pennsylvania haben wir unsere Produktionskapazitäten erweitert oder bestehende Anlagen modernisiert. In Kanada wurde nördlich von Winnipeg eine
hochmoderne Produktionsstätte in Betrieb genommen.
Unsere Asphaltwerke, die sich hauptsächlich in New
York, Pennsylvania und Kalifornien befinden, litten
ebenfalls unter der stark rückläufigen Bautätigkeit in
den USA. Zwar erhöhte sich der Absatz aufgrund von
Konsolidierungseffekten um 73,5 % auf 4,0 (i.V.: 2,3)
Mio t, operativ ging er allerdings um 22,5 % zurück.
Deutlich rückläufig war auch das Transportbetongeschäft in den meisten Marktgebieten in Nordamerika.
Der Gesamtabsatz sank trotz Einbeziehung der HansonAktivitäten um 8,5 % auf 9,0 (i.V.: 9,9) Mio cbm. Ohne
Konsolidierungseffekte nahm er um 20,6 % ab. Auch
in dieser Sparte haben wir mit Kapazitätsanpassungen
auf die sinkende Marktnachfrage reagiert.
Für den Geschäftsbereich Bauprodukte war 2008 ein
besonders schwieriges Jahr, da vor allem die Sparten
Mauer- und Pflastersteine sowie Dachziegel stark vom
drastisch gesunkenen Wohnungsbau abhängen. Die
Nachfrage nach Rohren und Betonfertigteilen litt unter
schwachen Infrastrukturinvestitionen. Auch in diesem
Geschäftsbereich haben wir Kapazitäten abgebaut und
Maßnahmen zur Reorganisation durchgeführt: Der
Geschäftsbereich wurde in die Einheiten Hanson Bauprodukte Ost, Hanson Bauprodukte West und Hanson
Druckrohre unterteilt.
Die drei im Berichtsjahr in Betrieb genommenen oder
erweiterten Produktionsanlagen decken regionale Marktanforderungen in Kalifornien, Virginia und Texas. Ein
neues hochmodernes Werk wird ab dem Frühjahr
2009 die kanadische Provinz Alberta mit Rohren und
Schächten beliefern.
Der Umsatz des Konzerngebiets Nordamerika stieg
um 23,5 % auf 3.958 (i.V.: 3.205) Mio EUR. Ohne
Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten ging er allerdings um 15,9 % zurück.
Das Wachstum im Konzerngebiet Asien-AustralienAfrika ist einerseits auf die ganzjährige Einbeziehung
von Hanson sowie andererseits auf die positive Entwicklung in China, Indonesien, der Türkei und Ghana
zurückzuführen. Die Auswirkungen der Finanzkrise
dämpften in den letzten Monaten allerdings auch diese
Region. Die Zement- und Klinkerlieferungen stiegen um
4,3 % auf 32,2 (i.V.: 30,8) Mio t. Indonesien profitierte
nicht nur vom Wohnungsbau, sondern auch von staatlichen Infrastrukturprojekten. Der Kapazitätsausbau
unserer Standorte in Zentralchina wurde nach der Inbetriebnahme eines neuen Werks im Jahr 2007 durch
den Bau neuer Produktionslinien fortgesetzt. In Indien
beeinträchtigten neben der deutlichen Abschwächung
des Wohnungsbaus auch heftige Unwetter den Zementabsatz unserer Werke. In der Türkei kühlte sich die
Nachfrage nach Zement im Jahresverlauf 2008 spürbar
ab. Dennoch konnte unser Joint Venture Akçansa dank
stark ausgeweiteter Export- und Klinkerlieferungen
seinen Gesamtabsatz deutlich steigern. Neben Ghana
hat sich der Zementabsatz auch in unseren anderen
afrikanischen Ländern erhöht. Die Modernisierung
unseres Werks in Tansania ist weit fortgeschritten.
23
Im Geschäftsbereich Zuschlagstoffe und Beton trug die
ganzjährige Einbeziehung der Hanson-Aktivitäten in
Australien und Malaysia zu einem deutlichen Anstieg
der Absatzmengen in diesem Konzerngebiet bei. Die
Zuschlagstofflieferungen haben sich mit 39,8 (i.V.: 13,6)
Mio t fast verdreifacht; ohne Berücksichtigung von
Konsolidierungseffekten war jedoch ein Rückgang um
8,1 % zu verzeichnen. Während die Nachfrage nach
Zuschlagstoffen in Malaysia rückläufig war, konnten wir
in Indonesien einen erheblichen Absatzzuwachs erzielen.
In Kasachstan und der Türkei haben wir im Berichtsjahr
erstmals Zuschlagstoffe gefördert.
In Australien hat sich der Absatz der Zuschlagstoffsparte konsolidierungsbedingt fast verdreifacht. Der
Transportbetonabsatz war mit insgesamt 11,3 (i.V.: 5,2)
Mio cbm mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr;
auch operativ konnte ein Zuwachs um 7,8 % erzielt
werden. Alle Konzernländer mit Transportbetonaktivitäten verzeichneten eine positive Absatzentwicklung.
In Kasachstan haben wir erstmals Transportbeton
hergestellt. Der Absatz der Asphaltsparte stieg auf 3,6
(i.V.: 1,0) Mio t; operativ gingen die Lieferungen allerdings um 23,0 % zurück.
Im Geschäftsbereich Bauprodukte haben wir die australische Tochtergesellschaft Hanson Building Products
Pty Ltd, die Mauerblöcke und Pflastersteine aus Beton
herstellt, verkauft.
Der Umsatz des Konzerngebiets Asien-Australien-Afrika
nahm um 54,1 % auf 2.943 (i.V.: 1.909) Mio EUR zu.
Ohne die Berücksichtigung von Konsolidierungs- und
Währungseffekten belief sich der Anstieg auf 22,5 %.
Der Umsatz im Bereich Konzernservice, zu dem unsere
Handelsgesellschaften gehören, erhöhte sich 2008 um
3,1 % auf 701 (i.V.: 680) Mio EUR. Das Handelsvolumen
unserer Tochtergesellschaft HC Trading ging jedoch um
14,4 % auf 9,9 (i.V.: 11,6) Mio t zurück. Die wesentlichen
Ursachen hierfür waren die im ersten Halbjahr extrem
hohen Frachtraten, die Abnahme der Zementeinfuhren
in traditionelle Importländer wie die USA und Spanien
sowie gesunkene Ausfuhren großer zementexportierender Länder wie China, Indien und Indonesien.
Konzern-Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)
Mio EUR
Cashflow
2008
Abweichung
1.680
2.044
364
-478
Veränderung Working Capital
308
-170
Verbrauch von Rückstellungen
-238
-320
-82
1.750
1.554
-196
-12.774
-1.251
11.523
2.134
2.369
235
-10.640
1.118
11.758
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit
Zahlungswirksame Investitionen
Sonstige Mittelzuflüsse
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit
Kapitalerhöhung
527
513
-14
-177
-194
-17
Nettoaufnahme von Krediten
9.162
-2.910
-12.072
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit
9.512
-2.591
-12.103
-1
4
5
627
-2
-629
Dividendenzahlungen
Veränderung der liquiden Mittel – aufgegebene Geschäftsbereiche
Veränderung der liquiden Mittel
24
2007
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Aufgegebene Geschäftsbereiche
HeidelbergCement hat am 7. August 2007 mit dem
französischen Baustoffhersteller Saint Gobain einen
Vertrag über den Verkauf von maxit Group zum Preis
von 2.125 Mio EUR unterzeichnet. Der Abschluss der
Transaktion wurde am 13. März 2008 vollzogen.
Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen belief sich auf 1.249 (i.V.: 144) Mio
EUR. Es enthält im Wesentlichen die Erträge und Aufwendungen der maxit Group bis zum Veräußerungszeitpunkt sowie den Endkonsolidierungserfolg und
Aufwendungen und Erträge, die im Zusammenhang
mit der Veräußerung entstanden sind.
Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung des Geschäftsjahres 2008
wurde wesentlich durch die ganzjährige Einbeziehung
von Hanson sowie die separate Darstellung der Mittelzu- und -abflüsse aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich maxit Group bestimmt.
Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit aus
fortzuführenden Geschäftsbereichen verringerte sich
gegenüber dem Vorjahr um 196 Mio EUR auf 1.554
(i.V.: 1.750) Mio EUR; der Rückgang war im Wesentlichen geprägt durch den Verbrauch von Rückstellungen
für die Hanson-Integration und Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in den USA und Großbritannien. Trotz massiver Belastungen der Realwirtschaft als
Folge der Finanzmarktkrise konnten durch zügig eingeleitete Maßnahmen zur Optimierung und Effizienzsteigerung in allen Geschäftsbereichen sowie eines gezielten
Working Capital Managements die Auswirkungen auf
den Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit
gemildert werden.
Im Berichtsjahr sind aus der Investitionstätigkeit aus
fortzuführenden Geschäftsbereichen flüssige Mittel in
Höhe von 1.118 Mio EUR zugeflossen (i.V.: Mittelabfluss
in Höhe von 10.640 Mio EUR). Während im Vorjahr die
Hanson-Akquisition den Cashflow aus der Investitionstätigkeit mit einem Mittelabfluss von 11.519 Mio EUR
wesentlich beeinflusste, resultiert der Mittelzufluss im
Berichtsjahr überwiegend aus dem Verkauf von maxit
Group an Saint Gobain; vom vereinbarten Transaktionspreis in Höhe von 2.125 Mio EUR sind in den Einzahlungen aus Abgängen Mittelzuflüsse in Höhe von 2.030
Mio EUR enthalten. Ein weiterer Teil des Kaufpreises
wurde im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrags bzw.
mittels Rückführung kurzfristiger Finanzschulden vereinnahmt. Ebenfalls enthalten sind der Verkauf der Anteile am Gemeinschaftsunternehmen United Marine
Holdings Limited in Höhe von 69 Mio EUR sowie der
Erwerb des kasachischen Unternehmens Caspi Cement
LLP für 43 Mio EUR und weiterer Anteile an der indischen Gesellschaft Indorama Cement Limited in Höhe
von 32 Mio EUR.
Der Mittelabfluss für immaterielle Vermögenswerte
und Sachanlagen erhöhte sich trotz der ganzjährigen
Einbeziehung von Hanson nur geringfügig um 62 Mio
EUR auf 1.101 (i.V.: 1.039) Mio EUR. Dies ist vor allem
auf sofort eingeleitete Sparmaßnahmen im Rahmen des
„Fitnessprogramms 2009“ zurückzuführen.
Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit aus
fortzuführenden Geschäftsbereichen betrug 2.591 Mio
EUR (i.V.: Mittelzufluss in Höhe von 9.512 Mio EUR).
Die Nettotilgung von Anleihen und Krediten in Höhe
von 2.910 Mio EUR ist im Wesentlichen durch die Rückführung der Darlehen, die im Rahmen des Erwerbs von
Hanson aufgenommen wurden, geprägt. Hierzu wurden
hauptsächlich die Kapitalerhöhung vom Februar 2008 in
Höhe von 513 Mio EUR sowie die Erlöse, die im Rahmen
des Verkaufs von maxit Group im März 2008 zugeflossen
sind, verwendet. Dividendenzahlungen führten zu einem
Mittelabfluss in Höhe von 194 Mio EUR.
HeidelbergCement war im Geschäftsjahr 2008 jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
25
Konzern-Finanzmanagement
Zentrale Aufgaben des Finanzmanagements des Konzerns
waren im Geschäftsjahr 2008 verschiedenen Maßnahmen
zur Refinanzierung des im Rahmen der Hanson-Akquisition aufgenommenen syndizierten Kredits und die Stabilisierung der finanziellen Verhältnisse während der globalen Finanzkrise.
Bereits am 17. Januar 2008 (Settlement am 25. Januar
2008) haben wir als erstes europäisches Unternehmen
über unser 10 Mrd EUR European Medium Term Note
(EMTN) Programm eine vierjährige Euro-Anleihe mit
einem Volumen von 1 Mrd EUR emittiert. Am 19. Februar flossen uns weitere 513 Mio EUR aus einer Barkapitalerhöhung durch die zur Merckle-Gruppe gehörende
VEM Vermögensverwaltung GmbH, Dresden, zu. Die
Mittelzuflüsse aus beiden Kapitalmarkttransaktionen
wurden zur weiteren Tilgung der Tranche A der Akquisitionsfinanzierung genutzt. Hierfür verwendeten wir auch
die Erlöse aus dem Verkauf von maxit Group an Saint
Gobain. Die Transaktion mit einem Wert von 2.125
Mio EUR wurde am 13. März 2008 abgeschlossen.
Die weltweite Finanzkrise gepaart mit den Herabstufungen unserer Bonitätsbewertung durch die Ratingagenturen Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch Ratings (BB-/B, Ba3/NP, BB-/B) zum Jahresende hat die
Emissionstätigkeit im Commercial Paper Segment reduziert. Im Berichtsjahr konnten wir über unser aktualisiertes 1 Mrd EUR Euro Commercial Paper Programm
ein Gesamtvolumen von 3,88 Mrd EUR begeben.
Aufgrund der Ratingherabstufungen ist der Zugang
zum Geld- und Kapitalmarkt nicht mehr gegeben. Die
Refinanzierung der fälligen Finanzverbindlichkeiten erfolgt aus freier Liquidität, Wertpapierbeständen sowie aus
vertraglich zugesicherten bilateralen und syndizierten
Kreditlinien. Zum Jahresende 2008 hatten wir eine Liquiditätsreserve von über 2 Mrd EUR.
Finanzkennzahlen
2006 1)
2007 1)
2008 1)
Vermögens- und Kapitalstruktur
Eigenkapital/Gesamtkapital
47,9 %
25,8 %
31,5 %
Nettofinanzschulden/Bilanzsumme 2)
25,0 %
50,0 %
44,0 %
Langfristiges Kapital/Anlagevermögen
99,4 %
108,0 %
107,2 %
Nettofinanzschulden/Eigenkapital (Gearing)
52,5 %
193,4 %
139,8 %
Aktienrendite
Kurs-Gewinn-Verhältnis
13,5
6,1
2,2
Ergebnis je Aktie (EUR)
8,22
17,11
14,55
6,9 %
Rentabilität 3)
1)
2)
3)
26
Gesamtkapitalrentabilität vor Steuern
12,9 %
9,8 %
Eigenkapitalrentabilität
15,6 %
26,1 %
8,1 %
Umsatzrendite
11,5 %
18,2 %
4,7 %
Ohne Anpassung IAS 32.18 b) Put-Optionen von Minderheitsgesellschaftern in Höhe von 50 Mio EUR (2008), 86 Mio EUR (2007), 106 Mio EUR (2006)
Die Werte wurden an finale Ergebnisse der Kaufpreisallokation von Hanson angepasst und sind deshalb mit den im Konzernabschluss zum 31.12.2007 veröffentlichen Werten
nicht vergleichbar
Die Werte wurden angepasst aufgrund der Darstellung von maxit Group als aufgegebener Geschäftsbereich und sind deshalb mit den im Konzernabschluss zum 31.12.2006
veröffentlichen Werten nicht vergleichbar
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Investitionen
Die zahlungswirksamen Investitionen bei fortzuführenden
Aktivitäten beliefen sich im Jahr 2008 auf insgesamt 1.251
(i.V.: 12.774) Mio EUR. Die Sachanlageinvestitionen
(einschließlich der immateriellen Vermögenswerte) lagen
mit 1.101 (i.V.: 1.039) Mio EUR auf Vorjahresniveau.
Die Finanzanlageinvestitionen gingen auf 150 (i.V.:
11.735) Mio EUR zurück; der Vorjahresbetrag war im
Wesentlichen durch die Übernahme von Hanson geprägt.
Größere Investitionen in Sachanlagen betrafen den
Neubau des russischen Zementwerks Tula südlich von
Moskau, die Modernisierung der Klinkerproduktion im
ungarischen Werk Beremend, die Kapazitätserweiterung
unseres Werks Wazo Hill in Tansania und die Errichtung
einer zweiten Produktionslinie in den chinesischen
Zementwerken Fufeng und Jingyang. Weitere bedeutende Investitionen flossen in die Modernisierung
zweier Ofenlinien im rumänischen Werk Bicaz und im
tschechischen Mokra, die Erweiterung der Klinkerkapazität des polnischen Werks Górazdze, die Errichtung zweier Zementmühlen im indonesischen Werk
Cirebon und den Bau eines Werks zur Herstellung von
Betonrohren und -schächten in der kanadischen Provinz Alberta.
Von den Investitionen in Finanzanlagen entfiel ein
wesentlicher Teil auf den Erwerb des kasachischen
Unternehmens Caspi Cement LLP und der noch ausstehenden 50 % der Anteile an dem indischen Zementmahlwerk Indorama Cement Limited sowie kleinere
arrondierende Beteiligungszukäufe.
Konzernbilanz
Die Bilanzsumme verminderte sich auf 26,3 (i.V.: 29,2)
Mrd EUR. Hierbei wirkten sich insbesondere die Wechselkurseffekte von -1,4 Mrd EUR sowie die flüssigen Mittel
aus den Abgängen von maxit Group und der sonstigen
zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte, die zur
Tilgung der Darlehen verwendet wurden, aus.
Auf der Aktivseite haben sich die langfristigen Vermögenswerte mit einem Rückgang um rund 1,6 Mrd EUR
erheblich vermindert. Neben den Wechselkurseffekten
haben sich vor allem Wertminderungen auf Geschäftsoder Firmenwerte und Sachanlagen in Höhe von 365
Mio EUR niedergeschlagen. Die wirtschaftliche Abschwächung aufgrund der Finanzmarktkrise hat zu einem
Aufbau des Vorratsvermögens um 164 Mio EUR geführt,
welcher jedoch durch erhebliche Anstrengungen im
Forderungsmanagement und einem damit verbundenen
Abbau der kurzfristigen Forderungen um 258 Mio EUR
mehr als kompensiert werden konnte.
Auf der Passivseite ist die Veränderung der Bilanzsumme neben den Wechselkurseffekten vor allem auf den
Rückgang der Finanzschulden auf 12.633 (i.V.: 15.567)
Mio EUR zurückzuführen. Hinsichtlich der Finanzierung
des HeidelbergCement Konzerns verweisen wir auf den
Abschnitt Konzern-Finanzmanagement auf S. 26.
Das Eigenkapital ist auf 8.261 (i.V.: 7.519) Mio EUR
angewachsen. Die wichtigsten Faktoren waren neben dem
Jahresüberschuss von 1.920 Mio EUR die im Februar
2008 durchgeführte Barkapitalerhöhung von 513 Mio
EUR. Insbesondere der Kursverfall des britischen Pfunds
Investitionen (bei fortzuführenden Geschäftsbereichen)
Sachanlageinvestitionen nach Geschäftsbereichen 2008
2007
2008
Europa
492
630
Nordamerika
312
199
58,1 % Zement
Asien-Australien-Afrika
234
270
30,6 % Zuschlagstoffe und Beton
Mio EUR
Konzernservice
2
Finanzanlagen
11.735
150
Gesamt
12.774
1.251
(bei fortzuführenden Geschäftsbereichen)
11,3 % Bauprodukte
27
wirkte sich auf die Wechselkursveränderungen im Eigenkapital mit -1.370 Mio EUR aus. 2008 wurden Dividenden in Höhe von 194 Mio EUR an HeidelbergCementAktionäre sowie Minderheiten ausgeschüttet.
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der
HeidelbergCement AG
Ergänzend zur Konzernberichterstattung erläutern wir im
Folgenden die Entwicklung der Muttergesellschaft: Der
Jahresabschluss der HeidelbergCement AG wird – anders
als der Konzernabschluss – nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Lagebericht der
HeidelbergCement AG wird gemäß § 315 Abs. 3 HGB
mit dem des HeidelbergCement Konzerns zusammengefasst, da der Geschäftsverlauf, die wirtschaftliche Lage
und die künftigen Chancen und Risiken der Muttergesellschaft aufgrund der gemeinsamen Tätigkeit im Baustoffgeschäft eng mit dem Konzern verbunden sind.
Die HeidelbergCement AG übt als Obergesellschaft
die Leitungsfunktion im HeidelbergCement Konzern
aus. Daneben ist sie in Deutschland mit elf Zement- und
Mahlwerken und einem Kalkwerk operativ in den Geschäftsbereichen Zement und Bauprodukte tätig. Im
Zuge der weiteren Straffung unserer deutschen Zement-
aktivitäten wurde die 100%ige Tochtergesellschaft Hüttenzement GmbH mit ihrem Mahlwerk in Königs Wusterhausen auf die HeidelbergCement AG verschmolzen.
Der Umsatz verbesserte sich im Jahr 2008 um 8,5 % auf
511 (i.V.: 471) Mio EUR; der deutliche Zuwachs ist zum
einen auf den erfreulichen Anstieg des Zement- und Klinkerabsatzes und zum anderen auf die weitere Erholung
der Zementpreise zurückzuführen. Das Betriebsergebnis
ging auf 396 (i.V.: 3.741) Mio EUR zurück; hierbei ist zu
berücksichtigen, dass der Vorjahreswert wesentlich durch
Erträge aus Finanzanlagenabgängen aus dem Verkauf der
35%igen Beteiligung an Vicat S.A. und konzerninternen
Umstrukturierungen geprägt war. Aufgrund dieser Umstrukturierungen waren im Vorjahr die Ergebnisse aus
Beteiligungen ebenfalls sprunghaft gestiegen. Im Berichtsjahr nahmen die Ergebnisse aus Beteiligungen auf -1.639
(i.V.: 3.762) Mio EUR ab; aufgrund der Abschreibung der
Anteile an der HeidelbergCement Holding S.à.r.l. auf den
niedrigeren beizulegenden Wert entstand bei der HeidelbergCement International Holding GmbH ein Jahresfehlbetrag, der über einen Ergebnisabführungsvertrag direkt
der HeidelbergCement AG zufloss. Die Abschreibungen
auf Finanzanlagen stiegen im Wesentlichen aufgrund
der Abschreibung der Anteile an der HeidelbergCement
Konzern-Bilanz (Kurzfassung)
31. 12. 2008
Anteil am
Kapital 2008
21.309
20.086
76 %
1.013
694
3%
531
514
2%
Kurzfristige Aktiva
4.942
4.994
19 %
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
1.406
Mio EUR
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Finanzanlagen
Sonstige langfristige Aktiva
Eigenkapital und Anteile Fremder
31. 12. 2007 *
7.519
8.261
31 %
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
16.547
13.988
53 %
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
4.776
4.039
16 %
26.288
100 %
Zur Veräußerung gehaltene Schulden
Bilanzsumme
359
29.201
* Die Werte wurden an finale Ergebnisse der Kaufpreisallokation von Hanson angepasst und sind deshalb mit den im Konzernabschluss zum 31.12.2007 veröffentlichten
Werten nicht vergleichbar
28
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
erstmals ganzjährige Einbeziehung von Hanson, die
weltweit starke Marktstellung und das konsequente
Kostenmanagement zurückzuführen. Erste Entlastungen
aus den umfassenden Programmen zur Kostensenkung,
die bereits frühzeitig initiiert wurden, trugen bereits
zum Ergebnis des Jahres 2008 bei. Das spürbare organische Wachstum beim operativen Ergebnis ist vor allem
auf den kräftigen Anstieg im Konzerngebiet Asien-Australien-Afrika, aber auch auf Verbesserungen in Europa zurückzuführen.
Holding S.à.r.l. auf den niedrigeren beizulegenden Wert
auf 1.447 (i.V.: 11) Mio EUR. Insgesamt ergab sich ein
Jahresfehlbetrag in Höhe von -2.611 (i.V.: Jahresüberschuss von 7.511) Mio EUR und nach Auflösung von
anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 2.585 Mio EUR
ein Bilanzgewinn von 16 (i.V.: 3.804) Mio EUR.
Die Bilanzsumme verringerte sich auf 15,2 (i.V.: 19,0)
Mrd EUR. Auf der Aktivseite führten zwar konzerninterne
Umstrukturierungen, Neugründungen und der Erwerb
von Gesellschaftsanteilen zu Zuwächsen beim Finanzanlagevermögen, aber insgesamt nahmen die Finanzanlagen aufgrund von Abschreibungen auf den niedrigeren
beizulegenden Wert auf 9,6 (i.V.: 10,3) Mrd EUR ab. Im
Umlaufvermögen verminderten sich die Forderungen
und sonstigen Vermögensgegenstände von 8,4 Mrd EUR
auf 4,9 Mrd EUR. Diese Abnahme resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf 4,9 (i.V.: 8,3) Mrd EUR;
hierbei hat sich vor allem das an die HeidelbergCement
AG abgeführte negative Ergebnis der HeidelbergCement
International Holding GmbH ausgewirkt.
Auf der Passivseite verminderte sich das Eigenkapital
aufgrund des Jahresfehlbetrags auf 9,2 (i.V.: 11,4) Mrd
EUR. Die Verbindlichkeiten nahmen um 1,6 Mrd EUR
auf 5,4 (i.V.: 7,0) Mrd EUR ab; hier ist insbesondere der
Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen um 886 Mio EUR und gegenüber Kreditinstituten um 378 Mio EUR zu nennen.
Zusammenfassung der wirtschaftlichen Lage
Die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage des Konzerns
durch den Vorstand zum Zeitpunkt der Aufstellung des
zusammengefassten Lageberichts des Konzerns und der
HeidelbergCement AG wird einerseits durch die operative Stärke und das überzeugende Geschäftsmodell und
andererseits durch die erforderliche Neuordnung der
Finanzierungsstruktur in angespannten Finanz- und
Wirtschaftsmärkten geprägt.
Die deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung im
Geschäftsjahr 2008 im Konzern ist wesentlich auf die
Weitere Angaben
Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB
Zum 31. Dezember 2008 belief sich das Grundkapital
der HeidelbergCement AG auf 375.000.000 EUR. Es ist
in 125.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien
eingeteilt. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die
Übertragung von Aktien betreffen, sind dem Vorstand
nicht bekannt. Die folgenden Aktionäre hielten nach
den der Gesellschaft vorliegenden Mitteilungen gemäß
Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) zum 31. Dezember
2008 mehr als 10 % der Stimmrechte der Gesellschaft:
Spohn Cement GmbH, Norderfriedrichskoog, mit
53,60 % der Stimmrechte und Senator E.h. Dr. med. h.c.
Adolf Merckle, Blaubeuren, mit 25,46 % der Stimmrechte
(davon 25,46 % über die VEM Vermögensverwaltung
GmbH 1), Dresden, und drei weitere Gesellschaften).
Keinem Inhaber von Aktien wurden Sonderrechte eingeräumt, die Kontrollbefugnisse verleihen. Der Vorstand
der Gesellschaft wird durch den Aufsichtsrat bestellt und
abberufen. Die Satzung kann von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung
vertretenen Grundkapitals geändert werden, sofern ge1)
Die VEM Vermögensverwaltung GmbH hat der Gesellschaft nach § 21 Abs. 1 Satz 1
WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil am 6. Oktober 2008 die Schwelle von
25 % überschritten hat und ihr zu diesem Tag 25,19 % der Stimmrechte zustehen.
29
setzliche Vorschriften keine größere Mehrheit zwingend
vorschreiben.
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der
Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum
7. Mai 2013 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 101 Mio EUR gegen Geldeinlagen durch Ausgabe
neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I). Der Vorstand ist ferner ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 22. Mai 2011 einmalig
oder mehrmals um bis zu insgesamt 74 Mio EUR gegen
Sacheinlagen durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II).
Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, bis zum 7.
November 2009 Aktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von bis zu 37,5 Mio EUR
(entspricht 10 % des Grundkapitals) über die Börse oder
mittels eines öffentlichen Kaufangebots zu erwerben.
Im Folgenden listen wir gemäß §§ 289 Abs. 4 Nr. 8, 315
Abs. 4 Nr. 8 HGB die wesentlichen Vereinbarungen der
Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, auf
und fassen die hieraus folgenden Wirkungen zusammen.
Wir weisen darauf hin, dass wir Vereinbarungen außer
Betracht lassen, deren unter Umständen eintretende
Folgen für die Gesellschaft die Schwellen von 50 Mio EUR
im Einzelfall oder 100 Mio EUR bei gleich gelagerten
Vereinbarungen unterschreiten, da sie für einen potenziellen Bieter regelmäßig nicht entscheidungserheblich
sein werden. Die existenten so genannten Change-ofControl-Klauseln sind branchen- und transaktionsüblich
und wurden nicht in der Absicht vereinbart, etwaige
Übernahmeangebote zu behindern. Folgende wesentliche Vereinbarungen der HeidelbergCement AG stehen
unter der Bedingung eines Kontrollwechsels bei der
HeidelbergCement AG infolge eines Übernahmeangebots:
Art des
Vertrages
Nominalbetrag
(EUR)
Kreditrahmenvertrag
5.620.560.000
gestaffelt bis 14. Mai 2009
und 14. Mai 2010
Verbindliche
Kreditlinie
1.000.000.000
soweit gezogen bis
14. Mai 2012
Bezeichnung der
Vereinbarung / Datum
Rückzahlung
Art der
Klausel
Syndizierte Kreditvereinbarungen
Syndizierter Darlehens- und Kreditrahmenvertrag
vom 14. Mai /11. Juli 2007
(1)
Anleihen begeben von HeidelbergCement Finance B.V., garantiert von HeidelbergCement AG
5,625 % Anleihe
2007 / 2018
Schuldverschreibung
480.000.000
soweit noch ausstehend
bis 4. Januar 2018
(1)
6,375 % Anleihe
2008 / 2012
Schuldverschreibung
1.000.000.000
soweit noch ausstehend
bis 25. Januar 2012
(1)
gestaffelt bis 28. Juni 2010,
28. Juni 2011 u. 28. Juni 2012
(2)
Bilaterale Darlehens- und/oder Kreditrahmenverträge
30
Bilateraler Darlehensvertrag vom 26. Juni 2002,
zuletzt geändert am 22. August 2007
Kreditvertrag
100.000.000
Bilateraler Darlehensvertrag vom 28. April 2008
Kreditvertrag
225.000.000
bis 28. April 2011
(1)
Bilateraler Darlehensvertrag vom 13. Februar 2008
Kreditvertrag
100.000.000
bis 28. Februar 2012
(1)
Bilateraler Darlehensvertrag vom 12. Juni 2008
Kreditvertrag
50.000.000
bis 10. Juli 2012
(1)
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Bilateraler Darlehens- und Kreditrahmenvertrag
vom 30. Juni 2008
Kreditvertrag
50.000.000
bis 30. Juni 2012
(1)
Verbindliche
Kreditlinie
150.000.000
soweit gezogen
bis 30. Juni 2012
Bilateraler Darlehensvertrag vom 16. Juni 2008
Kreditvertrag
50.000.000
bis 17. Juni 2013
(1)
Bilateraler Darlehensvertrag vom 3./6. Juni 2008
Kreditvertrag
100.000.000
bis 30. Mai 2015
(1)
Bilateraler Darlehensvertrag vom 10. Juni 2008
Kreditvertrag
75.000.000
bis 6. Juni 2015
(1)
Bilateraler Darlehensvertrag vom 13./16. Juni 2008 Kreditvertrag
50.000.000
bis 30. Juni 2015
(1)
Bilateraler Kreditrahmenvertrag vom 24. Juni 2004, Verbindliche
zuletzt geändert 6. März 2008
Kreditlinie
100.000.000
soweit gezogen
bis 30. November 2009
(3)
Bilateraler Kreditrahmenvertrag
vom 29. Februar / 3. März 2008
Verbindliche
Kreditlinie
100.000.000
soweit gezogen
bis 3. März 2010
(1)
Bilateraler Kreditrahmenvertrag
vom 28. Februar /1. März 2008
Verbindliche
Kreditlinie
50.000.000
soweit gezogen
bis 28. Februar 2010
(1)
Bilateraler Kreditrahmenvertrag
vom 6. März 2008
Verbindliche
Kreditlinie
100.000.000
soweit gezogen
bis 5. März 2010
(1)
Schuldscheindarlehen begeben von HeidelbergCement Finance B.V., garantiert von HeidelbergCement AG
vom 16. Oktober 2007
Schuldscheindarlehen
200.000.000
100.000.000
bis 16. Oktober 2012
bis 16. Oktober 2014
(1)
vom 18. April 2008
Schuldscheindarlehen
40.000.000
bis 18. April 2013
(1)
vom 5. Mai 2008
Schuldscheindarlehen
100.000.000
bis 5. Mai 2013
(1)
vom 7. Mai 2008
Schuldscheindarlehen
115.500.000
43.000.000
bis 7. Mai 2012
bis 7. Mai 2014
(1)
vom 9. Juni 2008
Schuldscheindarlehen
50.000.000
bis 10. Juni 2013
(1)
Die jeweiligen Change-of-Control-Klauseln ermöglichen
es dem Vertragspartner, die ausstehenden Darlehen
oder Schuldverschreibungen im Falle einer im Einzelnen
unterschiedlich definierten Veränderung der Anteilseignerstruktur sofort fällig zu stellen: Die in der Spalte
„Art der Klausel“ mit (1) gekennzeichneten Verträge
und Anleihen geben dem jeweiligen Vertragspartner /
Anleihegläubiger ein vorzeitiges Kündigungsrecht bei
Veränderungen in der Anteilseignerstruktur nur dann,
wenn sie zu einem Wechsel in der Kontrolle der Gesellschaft führen. Kontrolle liegt dabei vor, wenn mehr
als 50 % des gezeichneten Kapitals oder mehr als 50 %
der Stimmrechte vertraglich oder auf andere Weise
kontrolliert werden, wobei im Rahmen eines Konzepts
„zugelassener Gesellschafter“ der Kontrollwechsel auf die
(i) Spohn Cement GmbH oder (ii) jeden Gesellschafter
der Spohn Cement GmbH einschließlich Erben und
Vermächtnisnehmern von Gesellschaftern der Spohn
Cement GmbH und Personen, die wirtschaftliche Eigentümer von Anteilen an der Spohn Cement GmbH sind,
oder (iii) jede juristische Person oder Stiftung oder vergleichbare Einrichtung, die von solchen Personen geführt wird, an die Aktien der HeidelbergCement AG von
unter (i) bis (iii) genannten Personen übertragen wurden,
von der Regelung eines vorzeitigen Kündigungsrechts
ausgenommen ist. Der in der Spalte „Art der Klausel“ mit
31
(2) gekennzeichnete bilaterale Darlehensvertrag vom
26. Juni 2002, zuletzt geändert am 22. August 2007,
über 100 Mio EUR gibt dem Vertragspartner ein vorzeitiges Kündigungsrecht, wenn eine wesentliche Veränderung der Kontrolle über die Gesellschaft eintritt, die nach
vernünftiger („reasonable“) Einschätzung des Vertragspartners wesentliche nachteilige Auswirkungen auf seine
Interessen hat. Bei dem in der Spalte „Art der Klausel“ mit
(3) gekennzeichneten bilateralen Kreditrahmenvertrag
vom 24. Juni 2004, zuletzt geändert am 6. März 2008,
über 100 Mio EUR mit einer Laufzeit bis 30. November
2009 ergibt sich das Recht zum vorzeitigen Rückzahlungsverlangen indirekt durch eine Bezugnahme auf den Eintritt einer vorzeitigen Rückzahlungspflicht aus der entsprechenden Vereinbarung im syndizierten Darlehensund Kreditrahmenvertrag vom 14. Mai/11. Juli 2007.
Eine 750 Mio USD 6,125 % Anleihe der Hanson Limited, begeben am 16. August 2006, fällig am 15. August
2016 und mittlerweile garantiert von der HeidelbergCement AG, enthält eine Regelung, nach der möglicherweise nicht nur der direkte, sondern auch der indirekte
Erwerb von mehr als 50 % der Anteile oder der Stimmrechte an Hanson Limited einen Kontrollwechsel darstellt. Als indirekter Erwerb könnte dabei schon der
Erwerb von 30 % der Stimmrechte an der HeidelbergCement AG anzusehen sein, die mittelbar 100 % der Anteile an Hanson Limited hält. Ein Kontrollwechsel würde
den Inhabern dieser Anleihe dann eine Verkaufsoption
zu 101 % des Nominalwerts zuzüglich Zinsen gegenüber
der Hanson Limited gewähren, wenn es im Zusammenhang mit diesem Kontrollwechsel zu einer Herabstufung
der Anleihe unterhalb des so genannten „Investment
Grade“ durch Moody’s und Standard & Poor’s käme.
Zweigniederlassungen
Die HeidelbergCement AG hat weder im In- noch im
Ausland Zweigniederlassungen.
32
Abhängigkeitsbericht
Der Vorstand der HeidelbergCement AG hat nach § 312
AktG einen Bericht über die Beziehungen der HeidelbergCement AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen zur Spohn Cement GmbH und der mit ihr verbundenen Unternehmen erstellt und dem Aufsichtsrat
vorgelegt. Es gab ein berichtspflichtiges Rechtsgeschäft
zwischen der HeidelbergCement AG und der Spohn
Cement GmbH. Der Vorstand erklärt am Schluss des
Berichts: „Es wird hiermit bestätigt, dass die Gesellschaft
nach den Umständen, die dem Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt. Es wird weiter bestätigt,
dass zugunsten oder im Interesse von Spohn Cement
GmbH keine Maßnahmen getroffen oder unterlassen
wurden.“
Ereignisse nach Ablauf des Geschäftsjahres 2008
In den ersten Monaten 2009 erfolgten weitere Herabstufungen unserer Bonitätsbewertung durch die Ratingagenturen Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch Ratings
auf B-/B, B1/NP, B/B.
Im Hinblick auf die gravierend verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2009 sowie
die 2010 fällig werdenden Rückzahlungen wesentlicher
Teile der Erwerbsfinanzierung von Hanson bereitet HeidelbergCement derzeit eine umfassende Neuordnung
seiner Finanzierungsstruktur vor. Ziel ist eine Stärkung
der Eigenkapitalbasis sowie eine Verbesserung des
Fristenprofils der bestehenden Bankfinanzierungen. Zur
weiteren Entschuldung ist die Veräußerung nicht strategischer Geschäftseinheiten vorgesehen. Aufgrund des
bisherigen Verhandlungsverlaufs sind wir zuversichtlich,
die wesentlichen Maßnahmen für die erforderliche
Neuordnung bis zur Jahresmitte 2009 abzuschließen.
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Corporate Governance
und Compliance
1)
Entsprechenserklärung und Anpassung Corporate
Governance Grundsätze
Die Führungs- und Überwachungsstrukturen bei HeidelbergCement entsprechen den aktien- und mitbestimmungsrechtlichen Bestimmungen in Deutschland sowie
mit wenigen Ausnahmen dem Deutschen Corporate
Governance Kodex (DCGK). Sie sind in den Corporate
Governance Grundsätzen von HeidelbergCement (siehe
www.heidelbergcement.com, Über uns, Corporate Governance) näher beschrieben.
Bei den Abweichungen von den Empfehlungen des
DCGK handelt es sich um Folgendes:
– Das Vergütungssystem für den Vorstand wird nicht
vom Aufsichtsratsplenum beschlossen.
– Die Vorstandsverträge enthalten keinen AbfindungsCap für den Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit.
– Die Offenlegung der Vorstandsvergütung erfolgt
nicht individualisiert.
– Den Vorsitz im Personalausschuss hat nicht der Aufsichtsratsvorsitzende inne.
– Es besteht keine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder.
– Ein im Februar 2008 gestellter Antrag auf gerichtliche
Bestellung eines Aufsichtsratsmitglieds war nicht bis
zur nächsten Hauptversammlung befristet.
– Die Aufsichtsratsvergütung enthält keinen variablen
Bestandteil.
– Der Anteilsbesitz von Aufsichtsratsmitgliedern wird
nicht offen gelegt.
– Der Quartalsbericht per September 2008 war nicht
im Aufsichtsrat beraten worden.
1)
Die Anpassung der unternehmenseigenen Corporate
Governance Grundsätze an eine Änderung des DCGK
vom 6. Juni 2008 erfolgte am 17. März 2009. Dementsprechend werden die Quartalsberichte künftig vor
Veröffentlichung mit dem Prüfungsausschuss erörtert.
Die Entsprechenserklärung des Berichtsjahres wurde
am 17. März 2008 veröffentlicht, die des laufenden
Jahres am 17. März 2009.
Vergütung Vorstand
Die vom Aufsichtsrat festgelegte Vergütung des Vorstands der HeidelbergCement AG orientiert sich an der
Größe und der internationalen Tätigkeit des Unternehmens, seiner wirtschaftlichen und finanziellen Lage
sowie an Höhe und Struktur der Vorstandsvergütung
vergleichbarer Unternehmen. Zusätzlich werden die
Aufgaben und der Beitrag des jeweiligen Vorstandsmitglieds, aber auch des Gesamtvorstands, berücksichtigt.
Die Vergütung ist so bemessen, dass sie am Markt für
hochqualifizierte Führungskräfte wettbewerbsfähig ist
und Anreiz für erfolgreiche Arbeit in einer Unternehmenskultur mit eindeutiger Leistungs- und Ergebnisorientierung gibt.
Die Vergütung setzt sich aus festen und variablen Bestandteilen zusammen. Dabei wird ein hoher variabler
Anteil an der Gesamtvergütung bewusst angestrebt, um
die gemeinsame und persönliche Leistung der Vorstandsmitglieder sowie den Unternehmenserfolg deutlich und
unmittelbar zu berücksichtigen. Die variable Tantieme
hängt vom Erreichen bestimmter, zu Beginn des Geschäftsjahres vom Personalausschuss des Aufsichtsrats
fixierter finanzieller Ziele (target net profit) ab. Darüber
hinaus wird in Abhängigkeit von dem Erreichen individuell vereinbarter Ziele ein Langfristbonus gewährt.
Aktienoptionen bestehen nicht.
Die Gesamtvergütung des Vorstands belief sich im
Jahr 2008 auf 8,3 (i.V.: 25,0) Mio EUR. Davon entfielen
Zugleich Corporate Governance Bericht gem. Ziff. 3.10 DCGK, der von Vorstand und Aufsichtsrat am 17. März 2009 verabschiedet wurde
33
4,7 (i.V.: 4,0) Mio EUR auf feste, 2,6 (i.V.: 20,2) Mio EUR
auf variable und 1,0 (i.V.: 0,8) Mio EUR auf sonstige Vergütungsbestandteile. Die sonstigen Vergütungsbestandteile bestehen in Zahlungen für Gremientätigkeiten
bei Tochterunternehmen der HeidelbergCement AG,
Aufwandsentschädigungen sowie geldwerten Vorteilen
aus der Zurverfügungstellung von Dienstwagen. Für die
aktuellen Mitglieder des Vorstands wurden 1,4 (i.V.: 1,7)
Mio EUR den Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen (laufender Dienstzeitaufwand) zugeführt. Im Vorjahr wurden für Abfindungen im Zusammenhang mit
der Hanson-Akquisition 5,2 Mio EUR aufwandswirksam
erfasst. An frühere Mitglieder des Vorstands und deren
Hinterbliebene wurden im Berichtsjahr 2,8 (i.V.: 2,9)
Mio EUR gezahlt. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern
belaufen sich auf 26,5 (i.V.: 25,8) Mio EUR.
Die Hauptversammlung 2006 hat gemäß § 286 Abs. 5,
§ 314 Abs. 2 S. 2 HGB von der Möglichkeit Gebrauch
gemacht, die Gesellschaft von der Verpflichtung zur Veröffentlichung der Vergütung jedes einzelnen Vorstandsmitglieds freizustellen.
Im Jahr 2008 wurden keine Kredite und keine Vorschüsse an Vorstandsmitglieder der HeidelbergCement
AG gewährt.
Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat führen einen
nennenswerten Teil ihrer Aufsichtsratsvergütung an das
Erholungswerk der Belegschaft der HeidelbergCement
AG sowie – mit Ausnahme des Vertreters der Leitenden
Angestellten – an die gewerkschaftsnahe Hans-BöcklerStiftung ab.
Vergütung Aufsichtsrat
EUR
Theo Beermann
Helmut S. Erhard
34
27.500
5.344
Robert Feiger
25.863
Veronika Füss
20.967
Fritz-Jürgen Heckmann
60.000
Josef Heumann
27.000
Gerhard Hirth
25.500
Heinz Kimmel
Vergütung Aufsichtsrat
Die Aufsichtsratsvergütung besteht aus Festbeträgen
und Sitzungsgeldern. Jedes Mitglied erhält 21.000 EUR,
der Vorsitzende das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache. Die Mitglieder des Prüfungsausschusses erhalten zusätzlich 7.000 EUR, die des Personalausschusses
3.500 EUR, der Ausschussvorsitzende jeweils das Doppelte. Zusätzlich wird für jede persönliche Teilnahme an
einer Präsenzsitzung ein Sitzungsgeld von 1.500 EUR
gezahlt. Hieraus ergibt sich eine Gesamtvergütung des
Aufsichtsrats von 502.937 (i.V.: 608.133) EUR (siehe Aufstellung).
2008
4.189
Max Dietrich Kley
25.500
Hans Georg Kraut
30.500
Senator E.h. Dr. h.c. Adolf Merckle
38.000
Ludwig Merckle
34.000
Tobias Merckle
27.000
Heinz Schirmer
49.500
Eduard Schleicher
37.500
Heinz Schmitt
35.500
Frank-Dirk Steininger
14.705
Karl Heinz Strobl
14.369
502.937
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Directors’ Dealings und Anteilsbesitz von Organmitgliedern
Im Berichtsjahr gingen der Gesellschaft die nachfolgenden Mitteilungen über Wertpapiergeschäfte nach § 15 a WpHG
(Directors’ Dealings) zu:
Directors’ Dealings
Director
1)
Funktion
Art des
Geschäfts
Datum des
Geschäfts
Anzahl / Art gehandelter
Finanzinstrumente
Geschäftsvolumen
(EUR)
Kapitalerhöhung
15.02.2008
5.000.000
Aktien
512.500.000,00
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR 1)
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
14.03.2008
5.708.306
Aktien
600.000.043,66
Ludwig Merckle
AR
Kauf
20.08.2008
50.000
Aktien
3.703.500,00
Ludwig Merckle
AR
Kauf
01.10.2008
105.986
Aktien
7.722.139,96
Ludwig Merckle
AR
Kauf
03.10.2008
10.000
Aktien
725.000,00
Ludwig Merckle
AR
Kauf
06.10.2008
578.395
Aktien
41.644.440,00
Ludwig Merckle
AR
Kauf
07.10.2008
37.000
Aktien
2.651.050,00
Ludwig Merckle
AR
Kauf
08.10.2008
111.080
Aktien
8.032.194,80
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
20.10.2008
3.000
Aktien
203.520,00
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
21.10.2008
393.306
Aktien
26.662.213,74
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
21.10.2008
47.000
Aktien
3.186.130,00
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
22.10.2008
274.328
Aktien
18.031.579,44
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
22.10.2008
7.402
Aktien
465.807,86
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
23.10.2008
53.568
Aktien
3.286.396,80
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
23.10.2008
100.000
Aktien
6.120.000,00
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
23.10.2008
42.598
Aktien
2.667.912,74
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
24.10.2008
93.079
Aktien
5.345.526,97
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
24.10.2008
100.000
Aktien
5.712.000,00
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
24.10.2008
50.000
Aktien
2.890.500,00
Dr. h.c. Adolf Merckle
AR
Kauf
27.10.2008
7.530
Aktien
422.207,10
Ludwig Merckle
AR
Verkauf
07.11.2008
1.459.711
Aktien
82.327.700,40
AR = Mitglied des Aufsichtsrats
Alle genannten Geschäfte wurden von juristischen Personen getätigt, bei denen der Director oder eine mit ihm in
enger Beziehung stehende Person Führungsaufgaben warhnimmt oder kontrollierender Gesellschafter ist.
35
Compliance
Das Thema Compliance hat unverändert einen hohen
Stellenwert in der Führungskultur des Unternehmens.
Es ist in den konzernweiten Management- und Überwachungsstrukturen inzwischen fest verankert.
Für jede Landeseinheit gibt es einen Compliance-Verantwortlichen. Die Konzernfunktion Compliance koordiniert die konzernweiten Anstrengungen, die geschäftlichen Aktivitäten jederzeit und an allen Orten im
Einklang mit den geltenden Gesetzen zu betreiben.
Die wesentlichen Elemente unseres ComplianceProgramms sind ein Verhaltenskodex, Verhaltensrichtlinien für wichtige Compliance-Felder wie insbesondere
Antikorruption und Wettbewerb, Informations- und
Schulungsmaßnahmen, die konsequente Aufarbeitung
und Sanktionierung von Compliance-Verstößen, eine
Compliance-Hotline, ein Compliance-Reporting sowie
ein in die Konzernrevision integriertes spezielles Compliance-Audit.
Im Berichtsjahr wurde der eLearning-Kurs „Verhaltenskodex/Compliance-Grundlagen” für den konzernweiten
Einsatz entwickelt. Er ist bisher in Deutschland und in
englischsprachigen Ländern im Einsatz und stößt auf gute
Resonanz. Übersetzungen in andere wichtige Konzernsprachen und der Einsatz in den entsprechenden Ländern
werden in diesem und im nächsten Jahr folgen. Inhaltlicher Schwerpunkt dieses Kurses ist das Antikorruptionsrecht. Kurse zu weiteren Compliance-Themen werden
folgen – als nächstes zum Kartellrecht – und zunehmend die Präsenzschulungen ergänzen. Moderne
Lernplattformen erleichtern einen schnellen Zugriff auf
die Kurse an jedem Ort und zu jeder Zeit sowie die
Überwachung und Auswertung der definierten Pflichtnutzungen.
Das Compliance-Programm wird vom Aufsichtsrat
überwacht, der sich regelmäßig vom Vorstand über
die Compliance-Situation berichten und durch seinen
Prüfungsausschuss prüfen lässt, ob die ComplianceOrganisation den gesetzlichen Anforderungen sowie
anerkannten „best practices” genügt.
36
Risikomanagement
Unternehmerische Aktivitäten sind stets zukunftsorientiert und daher mit Risiken behaftet. Auch HeidelbergCement ist in seinem unternehmerischen Handeln einer
Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die nicht grundsätzlich
vermieden, sondern akzeptiert werden, wenn die damit
verbundenen Chancen in einem ausgewogenen Verhältnis dazu stehen. Risiken zu identifizieren, sie zu verstehen und systematisch einzugrenzen unterliegt der
Verantwortung des Vorstands und ist eine Hauptaufgabe aller Führungskräfte.
Das konzernweit standardisierte Risikomanagementsystem umfasst mehrere Bausteine, die aufeinander abgestimmt und methodisch in die Aufbau- und Ablauforganisation eingebettet sind. Es orientiert sich an den
finanziellen Ressourcen, der operativen Planung und der
vom Vorstand festgelegten Risikomanagementstrategie.
Grundlage des Risikomanagementprozesses ist die
regelmäßige Risikoquantifizierung und deren Berichterstattung auf Länderebene, die an der geografischen
Organisation des Konzerns ausgerichtet ist. Unter Berücksichtigung der jeweiligen individuellen Rahmenbedingungen sind für die Länder angemessene Wertgrenzen
für die Risikoberichterstattung festgelegt. Die Präsentation
und Erörterung des Risikoberichts ist wesentlicher Bestandteil der Quartalsgespräche zwischen Vorstand und
Ländermanagement. Kurze Kommunikationswege ermöglichen es, schnelle Entscheidungen zu treffen und
adäquate Maßnahmen zur Gegensteuerung einzuleiten.
Die vierteljährlichen Risikoberichte der Länder fließen
in die zentrale Managementberichterstattung des Konzerns ein. Die regelmäßigen Risikoberichte werden ergänzt durch gesonderte Ad-hoc-Berichte bei plötzlich
oder unerwartet eintretenden Risiken, insbesondere im
Zusammenhang mit politischen Ereignissen, Entwicklungen auf den Finanzmärkten oder Naturkatastrophen.
Die Konzernabteilung Group Insurance & Corporate
Risk ist für die Koordination der Risikomanagement-
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
prozesse zuständig. Einmal jährlich werden alle wesentlichen quantitativen und qualitativen Risiken auf Konzernebene in einer zentralen Risikolandkarte zusammengefasst.
Darüber hinaus führen die Wirtschaftsprüfer im Rahmen der Jahresabschlussprüfung eine Überprüfung des
Risikomanagementsystems dahingehend durch, ob das
Überwachungssystem geeignet ist, bestandsgefährdende Tatsachen rechtzeitig zu erkennen.
Risiken, die sich im Geschäftsjahr 2009 und auf absehbare Zeit danach auf unsere Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage maßgeblich auswirken könnten, sind entsprechend dem im Unternehmen festgelegten Risikokatalog in drei Kategorien eingeteilt.
Finanzielle Risiken
Unsere wesentlichen finanziellen Risiken sind Währungsund Zinsänderungsrisiken sowie Refinanzierungs- und
Kreditrisiken. Wir steuern diese Risiken vorwiegend im
Rahmen unserer laufenden Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten und bei Bedarf durch den Einsatz derivativer
Finanzinstrumente. Diese Risikofelder werden von der
Abteilung Group Treasury laufend auf der Grundlage
konzerninterner Richtlinien überwacht.
Im Rahmen des laufenden Risikomanagements steuern
wir das Transaktionsrisiko, d.h. das Risiko schwankender
Preise (z.B. Währungskurse, Zinssätze, Rohstoffpreise),
die sich auf die Ertragslage des Konzerns auswirken
können.
Währungsrisiken, die durch Geschäftsvorgänge mit
Dritten in Fremdwährung entstehen (Transaktionsrisiken), sichern wir durch derivative Finanzinstrumente mit einem Sicherungshorizont von bis zu zwölf
Monaten ab. Dafür setzen wir vor allem Devisenswaps
und Devisentermingeschäfte ein, im Einzelfall auch
Devisenoptionen. Auf die Absicherung von Währungsrisiken aus konzerninternen Transaktionen wird
verzichtet, da sich die Mittelzu- und -abflüsse in den
verschiedenen Währungspaaren auf Konzernebene
weitgehend neutralisieren.
Währungsrisiken, die aus der Währungsumrechnung
ausländischer Einzel- oder Teilkonzernabschlüsse entstehen (Translationsrisiken), sichern wir in der Regel
nicht ab. Die damit verbundenen Auswirkungen sind
nicht zahlungswirksam und Einflüsse auf Konzernbilanz
und Gewinn- und Verlustrechnung werden laufend
überwacht.
Zinsänderungsrisiken bestehen aufgrund potenzieller
Änderungen des Marktzinses und können bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwertes und bei variabel verzinslichen
Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Zinsänderungsrisiken werden im Rahmen der vom
Finanzvorstand vorgegebenen Grenzen gehalten. Durch
den Einsatz von Finanzinstrumenten, d.h. im Wesentlichen Zinsswaps, ist es uns möglich, sowohl das Risiko
schwankender Zahlungsströme als auch das Risiko von
Wertschwankungen zu sichern.
Refinanzierungsrisiken entstehen, wenn ein Unternehmen nicht in der Lage ist, die Finanzmittel zu beschaffen, die es zur Begleichung der im Zusammenhang
mit Finanzinstrumenten eingegangenen Verpflichtungen
benötigt. Neben dem Zahlungsmittelzufluss aus dem
operativen Geschäft halten wir Kreditlinien bei erstklassigen Banken vor. Darüber hinaus legen wir liquide Mittel
bei Unternehmen, Institutionen und Banken nach eingehender Bonitätsprüfung an. Neben einer revolvierenden, syndizierten Kreditfazilität in Höhe von 1 Mrd EUR
mit einer Laufzeit bis Mai 2012 stehen zum Bilanzstichtag noch weitere nicht in Anspruch genommene bilaterale Kreditlinien in signifikanter Höhe zur Verfügung.
Kreditrisiken bestehen darin, dass ein Vertragspartner
bei einem Geschäft seinen Verpflichtungen nicht oder
nicht fristgerecht nachkommen kann. Wir minimieren
die daraus entstehende Risikoposition durch Diversifizierung sowie die laufende Bonitätsbeurteilung der Vertragspartner.
Kreditrisiken aus dem operativen Geschäft werden
fortlaufend im Rahmen des Forderungsmanagements
überwacht. Hinsichtlich der Bonität unserer Geschäfts-
37
partner legen wir strenge Maßstäbe an. Dadurch sowie
durch die Vermeidung von Positionskonzentrationen
werden die Kreditrisiken des Konzerns minimiert.
Im Rahmen von Kreditverträgen wurde die Einhaltung
verschiedener Finanzrelationen (Financial Covenants)
vereinbart, die alle in der Berichtsperiode erfüllt wurden.
Die wichtigsten Finanzkennzahlen sind das Verhältnis der
Nettoverschuldung zu EBITDA und der Zinsdeckungsfaktor. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen konsequent überwacht
und halbjährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer
Verletzung der Covenants könnten die Gläubiger, unter
bestimmten Voraussetzungen, entsprechende Kredite
ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeiten fällig
stellen. Je nach Volumen des betreffenden Kredits und
der dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten
auf dem Finanzmarkt könnte dies zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen.
Die Gesellschaft hat für Ende Dezember 2008 vorsorglich einen so genannten Waiver (Anhebung der Financial
Covenants) bei den relevanten Kreditgläubigern eingeholt, der nicht in Anspruch genommen wurde. Zur Jahresmitte 2009 wird die Einhaltung der Covenants turnusmäßig das nächste Mal überprüft. Die unbefriedigende
Situation auf den Finanzmärkten sowie die Absatzschwäche in wichtigen Märkten des Konzerns belasten
die Entwicklung des Unternehmens und erschweren
die Einhaltung der Finanzkennzahlen erheblich. HeidelbergCement hat daher bereits im abgelaufenen Jahr umfangreiche Programme zur Kostensenkung in Gang gesetzt und eine deutliche Rückführung der Investitionen
beschlossen.
Im Hinblick auf die unsicheren Rahmenbedingungen
sowie die 2010 fällig werdenden Rückzahlungen wesentlicher Teile der Erwerbsfinanzierung von Hanson plant
HeidelbergCement eine umfassende Neuordnung seiner
Finanzierungsstruktur. Ziel ist eine Stärkung der Eigenkapitalbasis sowie eine Verbesserung des Fristenprofils
der bestehenden Bankfinanzierungen. Zur weiteren
Entschuldung ist die Veräußerung nicht strategischer
38
Geschäftseinheiten vorgesehen. Aufgrund der bereits
eingeleiteten Maßnahmen sowie den bisherigen Verhandlungen geht die Gesellschaft davon aus, dass damit
den erkennbaren Risiken in ausreichendem Maße begegnet wird. Der Vorstand geht davon aus, dass die erforderlichen Maßnahmen im Rahmen der Neuordnung
der Finanzierungsstruktur umgesetzt werden können.
Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken verweisen wir auf
die Ausführungen im Kapitel Ausblick unter dem Abschnitt erwartete Finanzierung auf S. 48.
Markt- und strategische Risiken
Als international agierender Konzern hat sich HeidelbergCement den Herausforderungen der Krise auf den
Finanzmärkten und der drastischen Abschwächung der
Weltwirtschaft stellen müssen.
Unser Unternehmen konnte im Jahr 2008 durch die
breite geografische Aufstellung und die erfolgreiche Integration der Hanson-Aktivitäten seine Marktpositionen
in den strategischen Geschäftsbereichen Zement sowie
Zuschlagstoffe und Beton stärken. Während die Baustoffmärkte in den USA, Großbritannien sowie Spanien
massive Einbrüche verzeichneten, hat sich die Bautätigkeit in wichtigen Märkten Europas und Asiens zum
Jahresende zwar abgeschwächt, aber insgesamt noch
deutlich zugenommen.
Der konjunkturelle Abschwung ist tief und hat die
ganze Welt erfasst. Dauer und Ausmaß der Rezession
sind noch nicht absehbar. HeidelbergCement hat jedoch mit umfangreichen Maßnahmen auf die konjunkturellen Abschwungrisiken reagiert. In den USA und
Großbritannien haben wir bereits frühzeitig unsere Produktionsstrukturen und Kapazitäten an die deutlich
niedrigere Marktnachfrage 2008/2009 angepasst. Zusätzlich haben wir im Sommer 2008 konzernweit das
„Fitnessprogramm 2009“ eingeführt. Dieses sieht weitere Optimierungen und Effizienzsteigerungen in allen
Geschäftsbereichen sowie die Reduzierung des Verwaltungsaufwands vor. Die hieraus erwarteten Kostenentlastungen und ergänzende Sofortsparmaßnahmen zur
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Senkung der Ausgaben bei Personal, Dienstleistungen
und Investitionen sollen 2009 voll wirksam werden.
Von den weltweit verabschiedeten Konjunkturprogrammen erwarten wir starke Impulse für unsere Geschäftsbereiche. Nach ersten Erfolgsmeldungen über
die Wirkung von chinesischen Konjunkturhilfen setzen
wir große Hoffnungen in das Konjunkturprogramm der
neuen US-Regierung. Dieses Finanzpaket stellt Milliardenbeträge für Infrastrukturprojekte wie den Straßen-,
Tunnel- oder Brückenbau sowie die Modernisierung von
Schulen und Krankenhäusern bereit. Diese Maßnahmen
können sich schon im zweiten Halbjahr 2009 positiv
auf unsere Ergebnisse auswirken. Auch in Deutschland
werden sich die von der Bundesregierung geförderten
Infrastrukturprojekte positiv auf die Absatzmengen in
unseren Geschäftsbereichen auswirken.
Die Kriegshandlungen in Georgien im Sommer 2008
zeigten, dass HeidelbergCement auch politischen Risiken
ausgesetzt ist. Der durch Bombeneinschlag verursachte
Sachschaden an einem unserer Standorte und eine Unterbrechung der Gasversorgung konnten rasch behoben
werden. Die für den Wiederaufbau der Infrastruktur vorgesehenen Finanzhilfen können unsere Geschäftsentwicklung positiv beeinflussen.
Operative Risiken
Für ein energieintensives Unternehmen wie HeidelbergCement resultiert ein merkliches Risiko aus der Kostenentwicklung auf den Energiemärkten. Nach einer Phase
der Höchstpreise weisen die Energiepreise, insbesondere
bei Brennstoffen, nun eine bisher nie gesehene Volatilität
auf. Mit äußerstem Nachdruck treiben wir daher den
Einsatz von Sekundärbrennstoffen voran und reduzieren
zunehmend den Anteil des energieintensiven Klinkers im
Endprodukt Zement. Maßnahmen hierzu werden in den
Kapiteln Nachhaltigkeit und Umweltvorsorge auf S. 43 f.
sowie Forschung und Technik auf S. 45 f. beschrieben.
Im Jahr 2008 hat HeidelbergCement die neue Risikotransferstrategie und die damit verbundene Restrukturierung der maßgeblichen Versicherungsprogramme bei
gleichzeitiger Integration der Hanson-Gesellschaften
erfolgreich umgesetzt. Der Anpassung der Selbstbeteiligungen des Konzerns, der eine gründliche Analyse der
Schadenverläufe voranging, standen im Berichtsjahr –
ganz im Einklang zum prognostizierten Trend – keine
größeren Schadenereignisse gegenüber. Somit konnten
wir antizipierte Ersparnisse bei den Versicherungsprämien
in vollem Umfang realisieren. Bei Schäden infolge von
Naturkatastrophen einschließlich Erdbeben gewährleisten
die seit 2007 angehobenen Entschädigungsobergrenzen
eine umfassende Absicherung an allen Standorten in den
stark gefährdeten Regionen Nordamerikas und Asiens.
Die rasche Integration von Hanson hat zur Stärkung
der Konzernstruktur beigetragen und mögliche Risiken,
insbesondere eine ungewollte Mitarbeiterfluktuation
aus der Zusammenführung der Aktivitäten, minimiert.
In den strategisch wichtigen Märkten Nordamerika und
Großbritannien haben wir die Zusammenlegung der
Hauptverwaltungen und die Konzentration der Shared
Service Center Funktionen reibungslos und erfolgreich
abgeschlossen. Im Hinblick auf die Altersversorgungszusagen besteht in Großbritannien die Notwendigkeit
zur Anpassung von Pensionsrückstellungen.
Im Jahr 2008 konnten im Rahmen der HansonIntegration durch umfangreiche Optimierungsmaßnahmen wie die Bündelung der Einkaufsaktivitäten,
die Standardisierung der IT oder im Bereich der Produktion beachtliche Synergien erzielt werden. Diese
Einsparpotenziale, die sich in den nächsten Jahren
noch erhöhen sollen, stellen eine solide Grundlage
zur Bewältigung und Kontrolle der identifizierten
Risiken dar, die in unmittelbarer Verbindung mit der
Integration stehen.
Einige unserer Hanson-Beteiligungen sind aufgrund
früherer Aktivitäten besonderen rechtlichen Risiken
und Prozessen sowie Steuerrisiken ausgesetzt. Hierbei
handelt es sich insbesondere um Asbestklagen, die
vom Vorwurf der Körperverletzung ausgehen und eine
Vielzahl von amerikanischen Tochtergesellschaften betreffen. Die Herstellung der asbesthaltigen Produkte im
39
Zeitraum von 1973 bis 1984 fand vor der Zugehörigkeit
dieser Gesellschaften zur Hanson-Gruppe statt. In den
USA erfolgen die Abwicklung und intensive Betreuung
dieser Schadenfälle durch ein Team eigener Juristen in
Zusammenarbeit mit Versicherern sowie externen Beratern. Ausgehend von einer Extrapolation der Schadenfälle und zuverlässigen Schätzungen der Kostenentwicklung wurden angemessene Rückstellungen gebildet.
Darüber hinaus ist in den USA eine beachtliche Zunahme an Umwelt- und Produkthaftungsansprüchen bei
ehemaligen und noch existierenden Beteiligungen zu verzeichnen, die nicht in Verbindung zu der momentanen
Geschäftstätigkeit stehen. Diese Prozesse und Haftpflichtschadenfälle im Zusammenhang mit giftigen Stoffen wie
Kohlenebenprodukten oder Holzschutzmitteln sind teilweise nicht durch entsprechenden Versicherungsschutz
abgesichert. Insbesondere in den USA können unsere
Tochtergesellschaften über den Schadenersatz hinaus
durch zusätzliche Strafzahlungen belastet werden; es besteht aber auch die Möglichkeit, Vergleichsabkommen
abzuschließen. Hierfür wurde ausreichend bilanzielle
Vorsorge getroffen.
HeidelbergCement hat schon seit vielen Jahren ein
besonderes Augenmerk auf den Klimaschutz und die
kontinuierliche Reduzierung der CO2-Emissionen gelegt.
Durch die Modernisierung der Produktionsanlagen, den
Einsatz innovativer Technologien oder die Nutzung von
Sekundärbrennstoffen sind die bis 2010 gegenüber 1990
gesetzten Einsparziele bereits 2007 sowohl in Deutschland als auch für Europa übertroffen worden. Die hochgesteckten Ziele des EU-Parlaments zum Klimaschutz
haben sich für uns mit der Verabschiedung des europäischen Klimapakets zur Herabsetzung des Treibhausgasausstoßes im Dezember 2008 nur in geringem Umfang
relativiert. Auch wenn die Zementindustrie nicht mehr
von der Vollversteigerung der Emissionsrechte betroffen
ist, werden Reduzierungen der Treibhausgase bis 2020
um 21 % gegenüber 2005 gefordert. Langfristig ergeben
sich daraus im europäischen Raum Zusatzbelastungen
infolge höherer Herstellungskosten und damit klare Wett-
40
bewerbsnachteile gegenüber Produzenten aus Ländern,
die nicht in den Emissionshandel einbezogen sind.
Das im Jahr 2002 eingeleitete Kartellverfahren gegen
Unternehmen der deutschen Zementindustrie einschließlich HeidelbergCement ist weiterhin nicht abgeschlossen.
Eine erste Gerichtsentscheidung wird Mitte des Jahres
2009 erwartet, wobei danach weitere Rechtsmittel
möglich bleiben. Über die in diesem Zusammenhang
von der belgischen Gesellschaft Cartel Damage Claims
SA erhobene Schadenersatzklage, die damit begründet
wird, zwischen 1993 und 2002 seien kartellbedingt
überhöhte Zementpreise gefordert worden, ist ebenfalls noch nicht entschieden. HeidelbergCement sieht
gute Chancen, sich erfolgreich gegen die Klage zu verteidigen. Im November 2008 wurde HeidelbergCement
durch Nachprüfungen der EU-Kommission an Standorten
in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien mit weiteren Kartellvorwürfen konfrontiert.
Ergebnisse dieser Nachprüfungen sind HeidelbergCement nicht bekannt und werden frühestens für die zweite
Hälfte 2009 erwartet. Eigene Überprüfungen des Sachverhalts durch HeidelbergCement haben die vorgeworfenen Kartellverstöße nicht bestätigt. Diese und weitere
Verfahren veranlassen uns, die intensiven internen Vorkehrungen zur Vermeidung von Kartellverstößen, insbesondere regelmäßige Schulungsmaßnahmen, ständig
zu prüfen und fortzuentwickeln.
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Mensch und Arbeit
Die Mitarbeiterzahl von HeidelbergCement in den fortzuführenden Geschäftsbereichen lag am Jahresende 2008
bei 60.841 (i.V.: 67.916). Die Abnahme um 7.075 Mitarbeiter resultiert im Wesentlichen aus den mit Personalabbau verbundenen Standortoptimierungen und Kapazitätsanpassungen in Nordamerika und Großbritannien.
Im Jahresdurchschnitt hingegen war die Zahl der Beschäftigten aufgrund der ganzjährigen Einbeziehung von
Hanson mit 62.916 (i.V.: 50.370) um 12.546 Mitarbeiter
höher als im Vorjahr. Der Aufwand für Gehälter, soziale
Abgaben, Beiträge zur Altersversorgung und sozialen
Unterstützung stieg gegenüber dem Vorjahr um 37,5 %
auf 2.298 (i.V.: 1.671) Mio EUR. Das entspricht einem
Anteil am Umsatz von 16,2 % (i.V.: 15,4 %).
Mitarbeiter nach Konzerngebieten bei
fortzuführenden Geschäftsbereichen
2007
2008
Europa
30.597
27.035
Nordamerika
19.267
15.739
Asien-Australien-Afrika
17.999
18.015
52
52
67.916
60.841
Konzernservice
Mitarbeiter am 31. Dezember
Werte schaffen Mehrwert
Dem Thema Unternehmenskultur haben wir im Rahmen
der Hanson-Integration bewusst breiten Raum gewidmet.
Wir halten die kulturelle Übereinstimmung („cultural fit“)
unter Beachtung regionaler Besonderheiten für ein
wesentliches Erfolgskriterium jeder internationalen Akquisition. Die Unternehmenskulturen von HeidelbergCement und Hanson ergänzen sich in idealer Weise,
wie wir durch Befragung unserer Führungskräfte festgestellt haben. Diese gemeinsamen Werte sind als Teil
des Integrationsprozesses in unsere Führungsleitlinien
eingeflossen, die wir 2008 entsprechend weiterent-
wickelt haben. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf
ganzheitlicher Effizienz, nachhaltiger Profitabilität, starker
Kunden- und Mitarbeiterorientierung sowie einem
am Ergebnis ausgerichteten Wachstum. Kernelemente
unseres Bekenntnisses zur Nachhaltigkeit sind Sicherheit
und Gesundheit am Arbeitsplatz, hohe Standards im
Umweltschutz und die soziale Verantwortung des Unternehmens an allen Standorten.
Trotz aller Veränderungen und der neuen Größe unseres Unternehmens bleiben wir uns selbst treu: Bodenhaftung, Nähe zum Geschäft, konsequente Führungsarbeit, striktes Kostenmanagement, Margenkontrolle und
Schnelligkeit, gepaart mit Umsetzungsstärke, bilden auch
weiterhin die Basis für unseren Erfolg. Wir legen größten
Wert darauf, dass unsere Führungskräfte und Mitarbeiter
leistungsorientiert, aber auch offen für Veränderungen
und Neues sind.
Entscheidend für den Erfolg ist, dass die gemeinsame
Unternehmenskultur von allen Führungskräften täglich
praktiziert und vorgelebt wird. Dies ist eine Führungsaufgabe, die durch gezielte interne Kommunikation und
unser integriertes Personalmanagement unterstützt wird.
Die Anwendung konzerneinheitlicher Standards, wie
beispielsweise bei den Leistungskennzahlen oder der
Methodik der Investitionsrechnung, sind unerlässlich
für die Entwicklung einer gemeinsamen Kultur. Das gilt
aber auch für die Vergütungssystematik, die nach gleichen
leistungs- und ergebnisorientierten Kriterien ausgerichtet ist, oder das Performance-Management, bei dem die
Leistungen unserer Führungskräfte nach gleichen Maßstäben regelmäßig beurteilt werden.
Nachwuchsförderung und Managementausbildung
Alle Ausbildungsprogramme bei HeidelbergCement
sind auf die speziellen Bedürfnisse des Unternehmens
zugeschnitten. Einen Schwerpunkt bildete im letzten
Jahr die Aktualisierung unseres Executive Development
Programms auf Konzernebene. Die klassischen Themen
zu Strategie, Führung und Management, Methodik der
Investitionsrechnung usw. wurden ergänzt um Customer
41
Value Added und die Erschließung kostengünstiger Einkaufsmärkte.
Neu ist auch die Standardisierung der Trainingsinhalte
für die zweite Führungsebene. Diese Konzernschulung
findet dezentral in den Regionen statt. Dabei stellen einheitliche Trainingsinhalte sicher, dass überall ein gemeinsames Verständnis von Strategie, integriertem Managementansatz und Führung entwickelt wird.
Die Förderung des Führungskräftenachwuchses und
die Managementausbildung wurden 2008 konsequent
fortgesetzt. Schwerpunkte der Ausbildung waren Kostenmanagement, effektives Managementhandeln, Projektmanagement sowie der professionelle Umgang mit Veränderungsprozessen. Die Schulungen waren auch ein
wichtiges Instrument für die Zusammenführung von
Führungskräften im Rahmen der Hanson-Integration.
Stärkung der Führungsqualitäten
HeidelbergCement besetzt bewusst Führungspositionen
soweit wie möglich aus den eigenen Reihen. Die Übernahme von Hanson eröffnete uns ein ausgezeichnetes
Potenzial, das wir in unser Talent-Management einbinden: operativ erfahrene Führungskräfte, die unser Geschäft kennen, mit ausgeprägtem Kostenbewusstsein,
leistungs- und ergebnisorientiert. Persönliche Integrität
und Stärke in der Mitarbeiterführung sind weitere Merkmale, die Kandidaten zur Übernahme von Führungsverantwortung in unserem Konzern qualifizieren.
Mit der Analyse der demografischen Struktur im Konzern können wir die Nachfolgeplanung für alle Regionen
weiter entwickeln. Als Garanten für künftiges Wachstum setzen wir auch auf Nachwuchsführungskräfte, die
wir gezielt für Einsätze in unseren Märkten ausbilden.
Dazu haben wir 2006 ein Programm gestartet, das erste
Früchte trägt. Mit einem klar strukturierten „Management-Pipeline“ Programm unterstützen wir gezielt den
Aufbau von qualifizierten Management- und Expertenressourcen. In reifen Märkten wie Westeuropa ausgebildet und weiterqualifiziert, sollen sie später beispielsweise in den GUS-Ländern zum Einsatz kommen. Was
42
HeidelbergCement für junge Talente besonders attraktiv
macht, ist die Möglichkeit, bereits in jungen Jahren umfangreiche Verantwortung beispielsweise als Werksleiter
zu übernehmen. Dazu haben wir unser Hochschulmarketing und unsere Kommunikation nochmals verstärkt.
Von der renommierten „League of American Communication Professionals“ wurden wir mit dem Platinum
Award für unsere Hochschulmarketing-Broschüre ausgezeichnet.
Kommunikation als Erfolgsfaktor
Wir haben alle Mitarbeiter und Führungskräfte kontinuierlich und offen über den Stand des Integrationsprozesses
informiert. Mit Schreiben des Vorstandsvorsitzenden,
mehreren Ausgaben einer speziellen elektronischen
Mitarbeiterzeitung und zahlreichen Veranstaltungen,
darunter eine mehrtägige Konferenz der Top-Führungskräfte im Konzern, haben wir die Kernbotschaften und
den erzielten Fortschritt bei der Integration ausführlich
kommuniziert. Mit regelmäßigen elektronischen Umfragen („pulse checks“) wurde überprüft, wie die betroffenen Mitarbeiter den Integrationsfortschritt wahrnehmen.
Auf die Ergebnisse haben wir jeweils umgehend, beispielsweise durch die Verstärkung der Präsenz unserer
Führungskräfte, reagiert. Die abschließende Befragung
im Oktober 2008 hat ein hohes Maß an Zustimmung zur
Integration und Identifikation mit HeidelbergCement
belegt. Das ist umso bemerkenswerter als die Integration
in den Kernmärkten Großbritannien und Nordamerika
durch signifikanten Personalabbau infolge der Finanzund Wirtschaftskrise belastet war.
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Nachhaltigkeit und Umweltvorsorge
Nachhaltigkeit ist Teil der Unternehmensstrategie von
HeidelbergCement. 2008 haben wir viel für eine nachhaltige Entwicklung und Verringerung der Umweltbelastungen geleistet und wichtige Fortschritte erzielt.
Unser Beitrag zur Förderung der Biodiversität
HeidelbergCement ist weltweit das erste Unternehmen
seiner Branche, das eine Konzernrichtlinie für die Förderung der biologischen Vielfalt in Abbaustätten einführt
und damit Standards zur Renaturierung und Rekultivierung seiner Rohstoffförderstätten definiert. Die im Februar
2009 verabschiedete Richtlinie soll den Dialog mit allen
Beteiligten fördern, die biologische Vielfalt während und
nach dem Abbau steigern sowie Natur und Landschaft
schützen. Zunächst wird die Richtlinie in Europa gültig
sein. Ihre weltweite Implementierung unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten streben wir im laufenden Jahr an.
Im Berichtsjahr haben wir in den Steinbrüchen von
sieben Zementwerken in Europa Daten zur biologischen
Vielfalt erhoben. Dabei wurden Tier- und Pflanzenarten
sowohl im Abbaugebiet als auch in der unmittelbaren
Umgebung gezählt und deren Standorte kartiert. Die
Analyse der Daten belegt deutlich, dass die Abbaugebiete dank ihres hohen Artenreichtums sehr wichtig für
die biologische Vielfalt sind. Programme zur Förderung
der Artenvielfalt haben wir 2008 auch in Förderstätten
für Zuschlagstoffe, darunter in drei Standorten in der
Tschechischen Republik, eingeführt.
Im Rahmen der UN-Konferenz zur Internationalen
Konvention zum Schutz der Biodiversität im Mai 2008
in Bonn ist HeidelbergCement der „Business and Biodiversity” Initiative beigetreten. Damit haben wir uns
verpflichtet, ein Biodiversitätsmanagementsystem einzurichten, das zur Bewahrung und Förderung der biologischen Vielfalt in all unseren Geschäftsbereichen beiträgt.
Bauprodukte für nachhaltiges Bauen
Bauwerke haben weltweit den höchsten Verbrauch an
Material und Energie und erzeugen die meisten Abfälle
und CO2-Emissionen. Wir sind davon überzeugt, dass
es nicht nur die Aufgabe von Architekten oder Bauingenieuren, sondern auch von uns als Baustofflieferant ist,
Lösungen für den optimalen Einsatz unserer Produkte
zu finden. Wir fördern daher den Erfahrungsaustausch
über umweltfreundliches und energieeffizientes Bauen
und beteiligen uns weltweit an entsprechenden Forschungsaktivitäten.
Dank gezielter Forschung bietet HeidelbergCement
Bauprodukte, die zum Schutz der Umwelt beitragen.
Bauwerke aus Beton haben eine hohe Lebensdauer, geringe Instandhaltungskosten und einen niedrigen Energieverbrauch. Wasserdurchlässige Betonpflastersteine
ermöglichen, dass Regenwasser auf natürlichem Weg in
das Erdreich zurückfließt und nicht die Abwassersysteme belastet. Unsere Betonwaren, die mit dem neuen
photokatalytisch aktiven Zement TioCem® hergestellt
werden, reinigen die Luft von Schadstoffen.
Am Ende ihrer Lebensdauer werden Produkte zunehmend wieder in den Herstellungsprozess zurückgeführt. So steigern wir beispielsweise ständig den Anteil
von recyceltem Asphalt. In einem unserer Asphaltwerke
in London planen wir, bis zu 50 % der Zuschlagstoffe
durch recycelten Asphalt zu ersetzen.
Rohstoffe und Brennstoffe aus Abfall gewinnen
Für HeidelbergCement sind Abfälle und Nebenprodukte
anderer Industrien wertvolle Roh- und Brennstoffe, die
wir bei der Herstellung neuer Produkte verwerten. Wir
tragen damit aktiv zur Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft bei.
2008 lag der Anteil der Sekundärbrennstoffe am Brennstoffmix bei 17 %. HeidelbergCement bleibt damit
Spitzenreiter unter den größten Zementherstellern.
Unser Ziel ist, die Nutzung von Sekundärbrennstoffen
weiter zu steigern. So bauen wir beispielsweise in unserem rumänischen Zementwerk Fieni eine Anlage zur
43
Aufbereitung sekundärer Brennstoffe, mit der wir den
Einsatz von Sondermüll als Brennstoff erhöhen können.
In anderen europäischen Ländern wie Polen, der Tschechischen Republik und Schweden treiben wir die Verwertung von Kunststoffen, Haushaltsabfällen und Altreifen
voran. Während wir in Nordamerika bei der Nutzung von
Klärschlamm Erfolge erzielt haben, steigern wir in Indonesien kontinuierlich die Verwertung von Sondermüll.
Klima schützen
2003 hat sich HeidelbergCement freiwillig verpflichtet,
die spezifischen Netto-CO2-Emissionen bis 2010 gegenüber 1990 um 15 % zu senken. Dieses Ziel haben wir
bereits 2007 erreicht: Die spezifischen Netto-Emissionen pro Tonne Zement gingen um mehr als 16 % zurück. Wir waren auch 2008 weiter bestrebt, die Treibhausgasemissionen zu verringern und sind dabei, ein
neues freiwilliges Reduktionsziel festzulegen. Die exakten
CO2-Daten sind ab Jahresmitte auf unserer Internetseite
verfügbar.
HeidelbergCement arbeitet intensiv an der Entwicklung und Umsetzung innovativer Lösungen zur Senkung
der CO2-Emissionen. So sind wir in vielen Ländern führend bei der Nutzung von Biomasse als Brennstoff und
treiben zukunftsweisende Forschungsprojekte zur CO2Sequestrierung und -Lagerung voran.
Umweltbelastungen verringern
Wir haben 2008 wichtige Investitionen getätigt, um
Staubemissionen durch den Einbau moderner, hochleistungsfähiger Filter in den Zementwerken Leimen
und Schelklingen in Deutschland, Radotin und Mokra
in der Tschechischen Republik und den Werken in
Georgien zu verringern.
Mit dem Einsatz des SNCR-Verfahrens (Selective Non
Catalytic Reduction) reduzieren wir Stickoxid-Emissionen. 2008 wurden SNCR-Anlagen im tschechischen
Werk Mokra und im amerikanischen Leeds installiert.
Die Werke Waco und Evansville in den USA werden in
Kürze folgen.
44
Im Bereich der Zuschlagstoffe senken neue Wasseraufbereitungsanlagen den Wasserverbrauch deutlich. Unter
anderem wurden im letzten Jahr die polnischen Standorte Zadworzany, Okmiany und Pawĺów mit diesen Anlagen ausgestattet.
2008 haben wir nach ISO 14001 zertifizierte Umweltmanagementsysteme in unserem belgischen Weißzementwerk Harmignies sowie in den beiden Werken
in Ghana eingerichtet. Ghacem ist das erste zertifizierte
Tochterunternehmen in Afrika. Unser Werk in Tansania
wird 2009 folgen. Es ist unser Ziel, bis 2010 Umweltmanagementsysteme in allen Zementwerken einzurichten.
Arbeits- und Gesundheitsschutz
Im Rahmen unserer 2007 gestarteten umfassenden
„Safe work – Healthy life“ Initiative haben wir den
Arbeits- und Gesundheitsschutz durch verschiedene
Einzelmaßnahmen stärker ins Bewusstsein unserer
Mitarbeiter gerückt. Mit zwei speziellen Konzernleitlinien zu den Themen Auftragnehmersicherheit und
Arbeiten in der Höhe wurden Maßnahmen festgelegt,
die nun von den operativen Einheiten in die lokal
bestehenden Prozesse integriert werden. Besondere
Schwerpunkte liegen dabei auf der Gefährdungsanalyse
und der spezifischen Schulung der Mitarbeiter und Auftragnehmer. Eine weitere Leitlinie zum Thema Schutzeinrichtungen an Maschinen ist in Vorbereitung.
In Nordamerika und Großbritannien haben wir die
Organisation des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im
Zuge der Hanson-Integration neu strukturiert und zentralisiert, um geschäftsbereichsübergreifend eine optimale
Betreuung aller operativen Einheiten zu gewährleisten.
Der Austausch von Informationen und die Schulung von
Mitarbeitern zum Arbeits- und Gesundheitsschutz wurden sowohl auf lokaler als auch internationaler Ebene
intensiviert. Nach der Neuordnung unseres internen
Netzwerkes decken drei Regionalgruppen mit Arbeitssicherheitsexperten die Regionen Asien/Ozeanien, Nordamerika sowie Europa/Afrika ab. Im Jahr 2008 konnten
wir die Unfallhäufigkeits- und Unfallschwererate weiter
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senken. Leider mussten wir im gleichen Zeitraum den Tod
von vier Mitarbeitern beklagen. Dadurch stieg die Todesfallrate an. Weitere Maßnahmen, sowohl auf lokaler als
auch auf Konzernebene, werden folgen, um Unfälle
wirkungsvoll zu vermeiden.
Gesellschaftliche Verantwortung
HeidelbergCement versteht sich als Partner in der Gesellschaft. Deshalb engagieren wir uns als Corporate Citizen
im lokalen und regionalen Umfeld unsere Standorte und
unterstützen Projekte, Initiativen und Organisationen
mit den Schwerpunkten Bildung – Bauen – Umwelt.
Die Bildungsförderung hat in allen Ländern besonderen
Stellenwert. Bei Kooperationen mit Schulen wie beispielsweise in Deutschland engagieren sich Mitarbeiter persönlich bei zahlreichen Aktivitäten. Schüler und Lehrer
erhalten aus erster Hand Einblick in die Wirtschaft und
Informationen zu wichtigen Themen wie Nachhaltigkeit
oder Natur- und Umweltschutz. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Zusammenarbeit mit Hochschulen. So
entwickelten wir in Georgien in Zusammenarbeit mit
der Universität ein praxisorientiertes dreijähriges Ingenieurstudium, bei dem die Studenten kontinuierliche
Praxiserfahrungen in unseren Werken sammeln können.
Die Unterstützung von zahlreichen Projekten durch
Baustoffspenden sowie von Umweltinitiativen, wie
beispielsweise zum Schutz ökologisch wertvoller Küstenlinien, ist ein weiterer Kernpunkt unseres gesellschaftlichen Engagements.
Forschung und Technik
Starke Kompetenzzentren
Seit vielen Jahren unterstützt das Heidelberg Technology
Center (HTC) mit Niederlassungen in Nordamerika,
Europa und Asien die Zementwerke in allen Fragen der
Rohstoffsicherung, Anlagenplanung, Produktionstechnik
und Produktqualität. Analog zu diesem erfolgreichen
Modell wurde 2008 für die Bereiche Zuschlagstoffe,
Transportbeton und Asphalt das Competence Center
Materials (CCM) mit Niederlassungen in den Konzerngebieten aufgebaut. Neben der technologischen Unterstützung der Werke initiieren HTC und CCM durch
gezieltes Benchmarking sowie Prozess- und Qualitätsaudits einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Der enge Kontakt zwischen Werken und technischen
Zentren garantiert eine hohe Umsetzungsgeschwindigkeit und Effizienz. Die systematische Vernetzung unserer
Experten und eine integrierte Wissensplattform für den
ganzen Bereich Forschung und Technik stellen sicher,
dass das weltweit vorhandene Know-how effektiv genutzt wird.
Im HTC Europa werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für Zement und Beton zentral zusammengeführt. In enger Abstimmung mit den operativen
Gesellschaften werden die Forschungsbedürfnisse und
Verbesserungspotenziale identifiziert und Prioritäten
festgelegt. Der enge Kontakt von Projektbeginn an sichert
Arbeits- und Gesundheitsschutz
2005
1)
2)
3)
2006
2007
2008
11,3
7,4
5,8
4,8
Unfallschwereindikator 2)
188
191
154
132
Todesfallrate 3)
2,4
0,3
0,6
0,9
Unfallhäufigkeitsrate
1)
Anzahl der Unfälle von eigenen Mitarbeitern mit mindestens einem Ausfalltag pro 1.000.000 gearbeiteten Stunden
Anzahl der durch Unfälle ausgefallenen Arbeitstage von eigenen Mitarbeitern pro 1.000.000 gearbeiteten Stunden
Anzahl der Todesfälle von eigenen Mitarbeitern pro 10.000 eigene Mitarbeiter
45
die rasche Umsetzung in die Praxis. In der Forschung
kooperieren wir mit zahlreichen europäischen und amerikanischen Universitäten. Im Mittelpunkt steht Nanocem, der weltweit renommierteste Forschungsverbund
im Bereich der Baustoffforschung, in dem HeidelbergCement Gründungsmitglied ist.
Der Gesamtaufwand für Forschung und Technik mit
404 Mitarbeitern (i.V.: 388) belief sich 2008 konzernweit auf 53 (i.V.: 47) Mio EUR.
Neubau und Erweiterung von Produktionsanlagen
Die steigende Nachfrage nach Zement in einigen Konzernländern, darunter insbesondere in Osteuropa und China,
führte zu einem weiteren Ausbau unserer Klinker- und
Zementkapazitäten. In der chinesischen Provinz Shaanxi
haben Ende 2008 die neuen Produktionslinien Jingyang II
und Fufeng II mit jeweils 5.000 t Klinker Tageskapazität
den Betrieb aufgenommen. Wir haben außerdem eine
neue Produktionslinie im türkischen Zementwerk Çanakkale fertig gestellt; eine weitere befindet sich im tansanischen Zementwerk in Daressalam im Bau. In der georgischen Hauptstadt Tiflis ist die Produktionslinie aus dem
stillgelegten deutschen Werk Kiefersfelden in Betrieb
gegangen und produziert ca.1.000 t Klinker pro Tag.
Weitere Großprojekte befinden sich noch im Bau, darunter das Zementwerk Tula, rund 150 km südlich von
Moskau. Der Neubau des Zementwerks Caspi bei Aktau
am Kaspischen Meer wird sich durch die erschwerte wirtschaftliche Situation in Kasachstan verzögern.
Die Kapazitäten bestehender Produktionsanlagen in
Polen, Rumänien, Russland, der Tschechischen Republik
und Indonesien wurden oder werden gerade erweitert.
Im ungarischen Werk Beremend haben wir die Klinkerproduktion von zwei Öfen auf einen umgestellt. Damit
wurde die Kapazität des Werkes erhöht und die Möglichkeit geschaffen, hohe Sekundärbrennstoffmengen
einzusetzen. Außerdem haben wir alle Filtersysteme erneuert und an höchste Emissionsstandards angepasst.
Insgesamt lag 2008 ein Investitionsschwerpunkt
auf der Modernisierung der Filtersysteme in unseren
46
Zementwerken. Mit dem Einbau moderner und hocheffizienter Filtersysteme erfüllen wir nicht nur gesetzliche Auflagen, sondern übertreffen die Anforderungen
oft deutlich.
Produktion und Effizienz
Um den rasanten Anstieg der Kosten für Brennstoffe wie
Kohle und Gas, aber auch für Strom, Rohmaterialien,
Transporte, Ersatzteile und Maschinen abzufedern, haben
wir 2008 die Effizienz unserer Produktionsanlagen weiter
verbessert. Wir erzielten erhebliche Fortschritte bei der
Substitution von Primär- durch Sekundärbrennstoffe: Der
Anteil an Sekundärbrennstoffen, der konzernweit 17 %
beträgt, erreichte bei vielen Zementwerken bereits 75 %
und mehr. Damit bremsen wir den Anstieg der Brennstoffkosten und tragen dazu bei, natürliche Ressourcen
zu schonen und die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren. Um die Versorgung mit Sekundärbrennstoffen
langfristig zu sichern, gehen wir enge Partnerschaften mit
Entsorgungsfirmen ein.
Wir unternehmen große Anstrengungen, den Stromverbrauch bei der Zementherstellung zu senken. In China
haben wir weitere Anlagen zur Stromerzeugung aus
Ofenabwärme in Betrieb genommen. Die dabei erzielbare Leistung von bis zu 9 MW Strom entspricht rund
30 % des Gesamtstromverbrauchs eines großen Zementwerks.
Für die kapitalintensive Zementindustrie ist eine hohe
Verfügbarkeit der Anlagen sehr wichtig. Das ist die
Voraussetzung für niedrige Produktionskosten und
gleichbleibend hohe Produktqualität. Wir haben daher
ein konzernweites Instandhaltungsprogramm aufgelegt,
mit dem wir die Leistungsfähigkeit unserer Produktionsstätten deutlich verbessern und die Kosten senken
werden. Kern des Projekts ist die Erstellung eines
speziell auf HeidelbergCement zugeschnittenen Instandhaltungskonzepts, das in fünf Pilotprojekten entwickelt wurde und nun weltweit in unseren Zementwerken umgesetzt wird.
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Umwelt schonen und Kosten senken
Der Einsatz primärer Roh- und Brennstoffe sowie die bei
der Zementproduktion entstehenden CO2-Emissionen
haben nicht nur signifikante Umweltauswirkungen. Zusammen mit dem Stromverbrauch bilden sie auch einen
hohen Teil der Kosten in der Zementproduktion. Daher
liegt ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Forschungsund Verbesserungsarbeit auf der Substitution des energieintensiven Klinkers und der fossilen Brennstoffe durch
sekundäre Roh- und Brennstoffe. So genannte Kompositzemente, deren Klinkeranteil reduziert und beispielsweise durch Flugasche ersetzt wird, setzen sich zunehmend am Markt durch. Dabei haben wir 2008 deutliche
Fortschritte in Großbritannien, Polen und den Niederlanden gemacht. Neuartige Kompositzemente konnten
auch in Deutschland und Belgien die spezifischen CO2Emissionen weiter senken. Es gibt Zementsorten, bei
denen der Klinkeranteil bereits deutlich unter 70 %
liegt. In einigen Märkten haben Kompositzemente sogar
den klassischen Portlandzement vollständig ersetzt.
Auch der vermehrte Einsatz von Recycling-Zuschlägen
in der Betonherstellung ist ein Entwicklungsfeld, das
Kosten spart und die Umwelt entlastet.
Nachhaltige Betonanwendungen
Neben der umweltschonenden Herstellung ist die Verbesserung von Bindemitteln und Anwendungen mit
einem positiven Beitrag zum Umweltschutz ein zweiter
Forschungsschwerpunkt. Der photokatalytisch aktive
Zement TioCem® von HeidelbergCement zersetzt bei
Lichteinwirkung Luftschadstoffe wie NOX und organische
Substanzen. Bei dieser Technologieentwicklung, die
unter der Marke TX Active® vertrieben wird, kooperieren
wir mit dem italienischen Zementhersteller Italcementi.
Seit Beginn der Markteinführung im Frühsommer 2008
erfreut sich TioCem® steigender Nachfrage. Allein mit
den daraus hergestellten photokatalytisch aktiven Dachziegeln wurden bereits über 200.000 m2 Dachfläche in
Deutschland gedeckt. Erste TX Active®-Pilotanwendungen
gab es auch bereits in anderen europäischen Ländern.
Im Bereich der Bauprodukte haben wir in Großbritannien
und Deutschland Pflastersteine mit Drainagefunktion
auf den Markt gebracht. Diese ermöglichen ein rasches
Versickern von Regenwasser und entlasten so das Abwassernetz. Ein neues Spezialbindemittel wurde für den
Einsatz von Erdwärmesonden entwickelt: Thermocem®
sorgt durch seine extrem hohe Wärmeleitfähigkeit
für die bestmögliche Nutzung der Energie aus dem Erdinneren. Mit diesem Produkt ist HeidelbergCement
Technologieführer für Baustoffe in der Zukunftsbranche
Geothermie.
Beton leistet auch einen fundamentalen Beitrag für
eine weitere umweltfreundliche Energiequelle: Unser
Transportbetonwerk im belgischen Oostende lieferte
den Beton für die Fundamente einer der größten Offshore-Windkraftanlagen und wurde dafür mit dem
Belgian Concrete Excellence Award ausgezeichnet.
Anwendungsorientierte Spezialprodukte
Besondere Bindemittel und Betonsorten für spezielle
Anwendungsfelder sind weitere Schwerpunkte unserer
Entwicklungsarbeit. In Deutschland ist uns mit dem
Zementfließestrich Cemflow dank dessen hervorragender Verarbeitungseigenschaften und Zuverlässigkeit der
endgültige Marktdurchbruch gelungen. In den Niederlanden befindet sich ein vergleichbares Produkt in der
Einführungsphase. Innovative Estrichsysteme von Hanson
gewinnen in Großbritannien Marktanteile.
Spezialbindemittel ermöglichen die Herstellung frühhochfester Betone, die beispielsweise für die Produktion
von Betonfertigteilen oder für Straßen- und Flugplatzreparaturen eingesetzt werden. Durch gezielte Optimierung der Zementzusammensetzung konnten in Deutschland Betonsorten entwickelt werden, die bereits nach
wenigen Stunden hoch belastbar sind und somit sehr
kurze Reparaturintervalle oder Fertigungstakte ermöglichen. Die zu Grunde liegende Technologie wurde zum
Patent angemeldet.
47
Ausblick
Im Folgenden gehen wir auf die erwartete zukünftige Entwicklung von HeidelbergCement und des unternehmerischen Umfelds in den Jahren 2009 und 2010 ein. In
diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass dieser
Geschäftsbericht zukunftsgerichtete Aussagen enthält,
die auf den derzeit verfügbaren Informationen sowie den
gegenwärtigen Annahmen und Prognosen des Vorstands
von HeidelbergCement beruhen. Solche Aussagen sind
naturgemäß mit Risiken und Unsicherheiten behaftet und
können daher deutlich von der tatsächlich eintretenden
Entwicklung abweichen. HeidelbergCement übernimmt
keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, die in
diesem Geschäftsbericht gemachten zukunftsgerichteten
Aussagen zu aktualisieren.
Wirtschaftliches Umfeld
Die wichtigsten Industrieländer weltweit befinden sich
in einer Rezession. Im laufenden Jahr wird nur noch mit
einem leichten Wachstum des Bruttoinlandsprodukts
gerechnet. Im Euroraum, in Großbritannien und den
USA wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung gegenüber 2008 erwartet. Von abgeschwächtem Wachstum
ist in Osteuropa und in den asiatischen Schwellenländern auszugehen. Die Anstrengungen, die Finanzmärkte zu stützen und durch umfangreiche Konjunkturprogramme einen weiteren Einbruch zu verhindern,
werden massiv verstärkt. Es ist allerdings noch nicht
einschätzbar, wann und in welchem Umfang der Konjunkturverlauf damit gestützt wird. Die Erwartungen
für das Jahr 2010 sind daher ebenfalls mit großer Unsicherheit behaftet. Die Prognosen der Wirtschaftsexperten werden aufgrund der anhaltenden Unsicherheit laufend angepasst.
Umsatz und Ergebnis
Aufgrund des weltweiten Konjunkturabschwungs geht
HeidelbergCement für 2009 von einem Umsatzrückgang
48
und einer Beeinträchtigung des operativen Ergebnisses
aus. Spezifizierte Aussagen sind zur Zeit nicht möglich,
da wichtige Planungsparameter mit unmittelbarer Ergebniswirkung wie Wechselkurse, Energie- und Rohstoffpreise sehr volatil sind.
Das Unternehmen hat 2008 bereits sehr frühzeitig auf
die Abschwächung reagiert und Kapazitäten und Produktionsstrukturen entsprechend angepasst. Das „Fitnessprogramm 2009“, ergänzende Sparmaßnahmen sowie
die Synergieeffekte aus der Hanson-Integration sollen
im laufenden Jahr zu einer deutlichen Kostenentlastung
führen. Darüber hinaus erwartet das Unternehmen ab der
zweiten Jahreshälfte 2009 Impulse aus den weltweiten
Konjunkturprogrammen, die einen Schwerpunkt im
Bereich Straßenbau und Infrastruktur haben – Sektoren,
in denen HeidelbergCement weltweit besonders stark
ist. Als einer der Branchenführer sieht sich HeidelbergCement dank seiner operativen Stärke und der internationalen Marktpositionen gut gerüstet, davon zu
profitieren.
Investitionen
Der Schwerpunkt der Investitionen im Zementbereich
liegt auf der Modernisierung und Kapazitätserweiterung
unserer Produktionsanlagen in Wachstumsmärkten wie
Indien, Indonesien und Tansania sowie in Polen, Ungarn,
Rumänien und Tschechien. Der Bau des Zementwerks
in Russland wird weiter vorangetrieben. Im Geschäftsbereich Zuschlagstoffe und Beton sind einzelne Maßnahmen in Nordamerika vorgesehen, mit denen wir auf
spezielle lokale Marktnachfrage reagieren oder unsere
Rohstoffsituation sichern.
Erwartete Finanzierung
Den wesentlichen Refinanzierungserfordernissen im
Jahr 2009 aus der Rückzahlung der im April fälligen
300 Mio EUR 4,75 % Anleihe sowie des im Rahmen
der Hanson-Akquisition aufgenommen syndizierten
Kredits stehen auf Basis aktueller Prognosen ausreichend liquide Mittel gegenüber.
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Im Hinblick auf die gravierend verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2009 sowie
die 2010 fällig werdenden Rückzahlungen wesentlicher
Teile der Erwerbsfinanzierung von Hanson plant HeidelbergCement eine umfassende Neuordnung seiner
Finanzierungsstruktur. Ziel ist eine Stärkung der Eigenkapitalbasis sowie eine Verbesserung des Fristenprofils
der bestehenden Bankfinanzierungen. Zur weiteren
Entschuldung ist die Veräußerung nicht strategischer
Geschäftseinheiten vorgesehen. Aufgrund des bisherigen Verhandlungsverlaufs sind wir zuversichtlich, die
wesentlichen Maßnahmen für die erforderliche Neuordnung bis zur Jahresmitte 2009 abzuschließen.
Nachhaltigkeit
Für die kommenden Jahre haben wir durch unser Nachhaltigkeitsprogramm ambitionierte Ziele definiert. Einen
Schwerpunkt bildet das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz: wir wollen insbesondere die weltweite Umsetzung
spezieller Konzernleitlinien vorantreiben.
Durch unsere Aktivitäten im Bereich Umweltnachhaltigkeit wollen wir unseren ökologischen Fußabdruck weiter
verringern. Eine Konzernrichtlinie zur Förderung der
biologischen Vielfalt in unseren Abbaustätten wurde für
unsere europäischen Standorte bereits verabschiedet.
Ihre weltweite Implementierung ist in Vorbereitung und
soll 2009 abgeschlossen werden. Auch in Zukunft stellt
der Klimaschutz eine große Herausforderung für uns dar,
weshalb wir ein neues, ehrgeiziges Ziel zur weiteren
Reduktion unserer CO2-Emissionen definieren werden.
Forschung und Technik
Die hohe Bedeutung von Ressourcenschonung und Emissionsminderung aus Kosten- und Umweltgründen wird
auch in den folgenden Jahren das Forschungs- und Entwicklungsgeschehen bei HeidelbergCement prägen.
Dabei gewinnen neben Hüttensand weitere Zumahlstoffe
wie Flugasche, Kalkstein und Puzzolane in der Zementherstellung an Bedeutung. Hier besteht noch ein hohes
Optimierungspotenzial. Daneben bleibt die Entwicklung
kunden- und anwendungsorientierter Spezialprodukte
mit hoher Wertschöpfung ein vorrangiges Ziel unserer
Aktivitäten.
Mitarbeiter
Durch die konsequente Ausdehnung unseres variablen
Vergütungssystems auf Führungsebenen unterhalb des
Top- und Senior-Managements wird die Leistungs- und
Ergebnisorientierung als wesentlicher Bestandteil unserer
Unternehmenskultur weiter gefördert. Mit dem Projekt
HR Globe optimieren wir unsere globalen Kernprozesse
im Personalbereich zur Steigerung der Effizienz. Unser
Talent-Management-Konzept wird nachhaltig und zielgerichtet fortgeführt unter Berücksichtigung einer aktualisierten Bedarfsermittlung.
Einschätzungen für 2009 und 2010 – Risiken und
Chancen
Die Auswirkungen der globalen Finanzkrise haben sich
in den letzten Monaten verschärft. Weltweit befinden
sich damit nahezu alle wichtigen Volkswirtschaften in
einer Rezession, deren Dauer und Ausmaß nur schwierig
abzuschätzen ist. Allerdings gibt es in zahlreichen Ländern
Konjunkturprogramme mit Schwerpunkten unter anderem im Bereich Infrastruktur, die gute Möglichkeiten
für unser Geschäft bieten.
Risiken für die weitere Entwicklung bestehen in
erster Linie darin, dass die Stabilisierung der Finanzmärkte nicht ausreichend schnell vorankommt. Ohne
funktionierende Finanz- und Kapitalmärkte ist eine
Erholung der Realwirtschaft nicht möglich. Unsicherheiten gehen auch von der anhaltend hohen Volatilität von Wechselkursen sowie Energie- und Rohstoffpreisen aus.
Chancen bestehen in einer möglichen Belebung der
Baustoffmärkte, die frühzeitig von den weltweiten
Konjunkturprogrammen profitieren sollten. HeidelbergCement ist mit seinen Kernprodukten, seinen starken
Marktpositionen und seiner effizienten Kostenstruktur
gut dafür gerüstet.
49
HeidelbergCement am Markt
Europa
HeidelbergCement ist im Konzerngebiet Europa in 23 Ländern tätig. Durch die Einbeziehung von Hanson haben
wir insbesondere unsere Marktpositionen in den Sparten Zuschlagstoffe und Transportbeton in Deutschland,
Benelux und der Tschechischen Republik erweitert und neue Märkte in Israel und Spanien hinzugewonnen.
Großbritannien hat als zweitgrößtes Marktgebiet im Konzern erheblich an Bedeutung gewonnen. Als voll
integriertes Baustoffunternehmen beschäftigen wir in Europa insgesamt 27.035 Mitarbeiter in den Bereichen
Zement, Zuschlagstoffe, Transportbeton, Asphalt und Bauprodukte. In den meisten Ländern ist HeidelbergCement Marktführer im Zementbereich.
Der Umsatz des Konzerngebiets Europa erhöhte sich im Jahr 2008 um 25,4 % auf 7.190 (i.V.: 5.732) Mio EUR.
Operativ, d.h. ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten, ging der Umsatz leicht
um 0,8 % zurück.
Bauwirtschaft leidet unter Wirtschaftsschwäche
Die konjunkturelle Dynamik hat sich in Teilen Europas
schneller abgeschwächt als erwartet. Die gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate, die im Euroraum 2007 noch
bei 2,6 % lag, ist 2008 auf rund 1 % gesunken. In Großbritannien und Spanien beeinträchtigte die Immobilienkrise zusätzlich die wirtschaftliche Entwicklung. In
Deutschland stiegen die Bauinvestitionen um rund 3 %.
In Osteuropa hat sich die Bautätigkeit zum Jahresende
zwar abgeschwächt, nahm insgesamt aber immer noch
deutlich zu.
Geschäftsbereich Zement
Wichtige Kennzahlen
Umsatz 2008: 7.190 Mio EUR
Mio EUR
Operatives Ergebnis
2008
1.063
1.223
Investitionen in Sachanlagen
492
630
Zement- und Klinkerabsatz in Mio t
42,2
43,2
Zuschlagstoffabsatz in Mio t
88,0
125,1
1,5
4,6
17,6
24,1
30.597
27.035
Asphaltabsatz in Mio t
Transportbetonabsatz in Mio cbm
Mitarbeiter (zum 31. Dezember)
52
2007
Wachstum in Osteuropa, Deutschland und Benelux
Trotz stark rückläufiger Bauwirtschaft insbesondere im
vierten Quartal 2008 hat sich die Nachfrage auf das ganze
Jahr gesehen in zahlreichen Ländern weiter positiv entwickelt. Unser Zement- und Klinkerversand nahm insgesamt leicht um 2,3 % auf 43,2 (i.V.: 42,2) Mio t zu;
das ist ungefähr die Hälfte des Absatzes im Konzern.
Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten
lagen die Liefermengen leicht unter dem Vorjahresniveau.
46,8 % Zement
44,2 % Zuschlagstoffe und Beton
9,0 % Bauprodukte
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Besonders gut entwickelten sich die osteuropäischen
Länder, allen voran Russland, wo unser Werk Cesla
einen Rekordabsatz erzielte. Aber auch die Werke in
der Tschechischen Republik, in Polen, Estland, Ungarn
und Bosnien-Herzegowina verzeichneten ein deutliches
Plus. Ebenfalls erfreulich stieg die Nachfrage in Deutschland und den Beneluxländern. Während der Inlandsversand unserer schwedischen und norwegischen Werke
zunahm, gingen die Exporte zurück. Den stärksten
Mengeneinbruch erlitten unsere Zementwerke in Großbritannien.
Kapazitätserweiterung, Modernisierung und erhöhter
Sekundärbrennstoffeinsatz
2008 haben wir insbesondere in die Modernisierung
und Kapazitätserweiterung unserer Werke sowie in die
Verbesserung des Umweltschutzes investiert. In Russland
bauen wir ein neues Zementwerk in Tula (Großraum
Moskau) mit einer Kapazität von 2 Mio t. Nachdem wir
2008 alle notwendigen Genehmigungen erhalten haben,
rechnen wir damit, den Bau bis Ende 2010 abzuschließen.
Um die steigende Zementnachfrage im Raum Kaliningrad
zu decken, haben wir dort im September 2008 einen
neuen Importterminal in Betrieb genommen, über den
300.000 t Zement umgeschlagen werden können. In
Georgien ging die neu errichtete Produktionslinie bei
Kartuli Cementi in Betrieb, die vom stillgelegten Zementwerk Kiefersfelden übernommen worden war.
Den Einsatz sekundärer Brennstoffe haben wir 2008
weiter erhöht. In unserem norwegischen Werk Brevik
können wir mittlerweile fast 100 % sekundäre Brennstoffe einsetzen. Technische Verbesserungen zur Steigerung des Sekundärbrennstoffanteils und Reduktion von
Emissionen erfolgten auch in Slite in Schweden. Im belgischen Werk Lixhe haben wir ein neues Lager für Kunststoffabfälle errichtet. In Belgien wurde außerdem mit
dem Bau einer Anlage zur Aufbereitung von Sekundärbrennstoffen begonnen; ein weiteres Werk für die
Verwertung von festen organischen Abfällen wurde in
Großbritannien errichtet.
In Ungarn wird im Frühjahr 2009 die neue Ofenlinie im
Zementwerk Beremend in Betrieb genommen, mit der
wir den Anteil der sekundären Brennstoffe auf rund 80 %
erhöhen können. Im rumänischen Werk Bicaz und im
tschechischen Mokra werden nach dem Abschluss der
Modernisierung von zwei Ofenlinien in diesem Jahr
ebenfalls mehr sekundäre Brennstoffe eingesetzt werden
können. In Cesla bei St. Petersburg haben wir weitere
Schritte für den Bau einer neuen Produktionslinie unternommen. Außerdem wurden dort wie auch im Werk
Kakanj in Bosnien-Herzegowina bestehende Anlagen
modernisiert und ertüchtigt. In Kakanj haben wir außerdem mit der Installation eines geschlossenen Kühlwasserkreislaufs begonnen, durch den die Umweltbelastung
und der Wasserverbrauch deutlich gesenkt werden. In
Polen startete das größte Investitionsvorhaben in der
30jährigen Geschichte des Zementwerks Górazdze. Die
Klinkerkapazität der zweiten Ofenlinie soll bis Mitte
2011 um 70 % erhöht und damit die Gesamtleistung des
Werks auf 12.000 t pro Tag gesteigert werden.
Ein Investitionsschwerpunkt lag 2008 auf dem Einbau
neuer hochleistungsfähiger Entstaubungsanlagen: In
unseren georgischen Werken haben wir die Staubemissionen entsprechend den höchsten Umweltstandards
gravierend gesenkt. Neue Staubfilter wurden auch in den
beiden tschechischen Werken sowie in Leimen und
Schelklingen eingebaut.
Geschäftsbereich Zuschlagstoffe und Beton
Starke Marktpräsenz bei Zuschlagstoffen
Zuschlagstoffe in Form von Sand und Kies dienen zur
Betonherstellung oder werden als Schotter und Splitt im
Straßen- und Wegebau eingesetzt. Mit der Integration der
Werke von Hanson hat dieser Bereich als zweites Rohstoffstandbein eine bedeutende Dimension erreicht. Im
Konzerngebiet Europa betreibt HeidelbergCement rund
280 Produktionsstätten, davon die meisten in Deutschland und Großbritannien.
53
Der Zuschlagstoffabsatz stieg 2008 im Konzerngebiet
auf 125,1 (i.V.: 88,0) Mio t. Ohne Berücksichtigung von
Konsolidierungseffekten ging er aufgrund der teilweise
drastischen Einbrüche im Bausektor in einigen Ländern
um 3,1 % zurück. Die höchsten Einbußen mussten dabei
Spanien, Großbritannien und die baltischen Staaten hinnehmen, aber auch Israel, Norwegen und Schweden
lagen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Hingegen haben insbesondere Russland und die Länder Osteuropas – mit Ausnahme von Ungarn – erfreulich hohe
Zuwachsraten erreicht. Auch in Deutschland und Benelux haben sich die Liefermengen deutlich erhöht. Im
Januar 2009 wurden unsere belgischen und niederländischen Zuschlagstoffaktivitäten in dem neu gegründeten
Unternehmen Sagrex zusammengeführt, das 22 Produktionsstätten mit einer Jahresproduktion von rund 15 Mio t
betreibt.
Wir haben im Berichtsjahr in Polen mit dem Bau von
zwei neuen Produktionsanlagen begonnen, die im Frühjahr 2009 in Betrieb gehen und hauptsächlich die Märkte
von Lodz, Warschau und Posen mit Sand und Kies beliefern werden. In Spanien nahm Anfang dieses Jahres die
neue Produktionsanlage im Granitsteinbruch von Barcelona den Betrieb auf. Mit einer Mehrheitsbeteiligung
an dem Unternehmen OAO Voronezh Rudoupravlenie
haben wir unsere Zuschlagstoffkapazitäten in Russland
um einen Steinbruch in der Nähe der Stadt Woronesch
erweitert. Um unsere Kapazitäten an die stark gesunkene
Bautätigkeit in Großbritannien anzupassen, wurden
mehrere Produktionsstätten stillgelegt und eine Beteiligung verkauft.
Asphaltproduktion rückläufig
Zum Geschäftsbereich Zuschlagstoffe und Beton gehört
auch die Asphaltproduktion. Asphalt wird aus einem
Gemisch von Zuschlagstoffen verschiedener Korngrößen,
Füller und Bitumen hergestellt. In Europa betreibt HeidelbergCement die meisten Asphaltwerke in Großbritannien.
Insgesamt stieg der Asphaltabsatz auf 4,6 (i.V.: 1,5) Mio t.
Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten
54
gingen die Mengen allerdings um 3,3 % zurück. Durch
die Schließung einzelner Standorte haben wir unsere Kapazitäten in Großbritannien an den rückläufigen Straßenund Wegebau angepasst.
Transportbeton auf Vorjahresniveau
Durch die Integration von Hanson verfügt HeidelbergCement in Europa über ein dichtes Netz von Standorten.
Der Gesamtabsatz unserer Transportbetonwerke erhöhte
sich 2008 um 36,5 % auf 24,1 (i.V.: 17,6) Mio cbm.
Ohne Konsolidierungseffekte lag er auf dem Vorjahresniveau: Während unsere Werke in Benelux, Deutschland,
Schweden, der Tschechischen Republik, Ungarn und
Rumänien Zuwächse erzielten, mussten wir in Polen,
Norwegen, Dänemark, Russland und den baltischen
Staaten Einbußen hinnehmen. Den stärksten Rückgang
erlitten unsere britischen und spanischen Werke aufgrund des Einbruchs der Bauwirtschaft.
Auch 2008 wurde das Netz unserer Standorte weiter
ausgebaut: Wir haben in Belgien, den Niederlanden,
Norwegen, Ungarn, der Ukraine und der Tschechischen
Republik neue Werke in Betrieb genommen; in der
Slowakischen Republik haben wir eine 50%ige Beteiligung an einem Unternehmen erworben, das gegenwärtig
13 Produktionsstätten mit der Chance eines weiteren
Ausbaus betreibt. In Georgien werden wir im laufenden
Jahr die Produktion von Transportbeton aufnehmen.
Die stark rückläufige Bauwirtschaft in Großbritannien
erforderte auch in dieser Sparte regionale Kapazitätsanpassungen, allerdings wurde auf der Großbaustelle
des Olympiageländes in London eine neue Produktionsstätte errichtet.
Geschäftsbereich Bauprodukte
Kapazitätsanpassungen in Großbritannien
Der Geschäftsbereich Bauprodukte, zu dem die Sparten
Betonprodukte in Deutschland und Schweden sowie
Kalksandsteine in Deutschland gehören, wurde durch
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
die Integration der Hanson-Aktivitäten – insbesondere in
Großbritannien – deutlich erweitert. HeidelbergCement
ist in Großbritannien Marktführer bei Mauerziegeln und
Porenbetonmauersteinen. Führende Marktstellungen
haben wir bei Fassaden- und Bodensystemen, Pflastersteinen, Dachziegeln und Kaminen. Der starke Einbruch
im Wohnungsbau führte 2008 zu hohen Absatzeinbußen
bei diesen Produkten. Wir haben darauf mit drastischen
Kapazitätsanpassungen und Werksstilllegungen reagiert,
um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren.
Während die Sparte Betonprodukte in Deutschland
und Schweden Umsatzsteigerungen verzeichnete, waren
die Ergebnisse in beiden Ländern rückläufig. Der Absatz
unserer deutschen Kalksandsteinwerke hat sich konjunkturbedingt 2008 verringert. Wir haben den Verkauf
unserer Kalkaktivitäten in Deutschland eingeleitet.
Nordamerika
Die Vereinigten Staaten und Kanada bilden das Konzerngebiet Nordamerika. HeidelbergCement hat dort seine
Marktstellung durch die Integration von Hanson beträchtlich erweitert und durch umfangreiche organisatorische
Änderungen optimiert. In seinem größten Marktgebiet zählt das Unternehmen zu den führenden Herstellern
von Zuschlagstoffen, Transportbeton, Zement, Asphalt und Bauprodukten. Zum Geschäftsbereich Bauprodukte
gehört die Fertigung von Rohren, Betonfertigteilen, Betonpflaster und –dachsteinen sowie Ziegelsteinen.
2008 stieg der Umsatz konsolidierungsbedingt um 23,5 % auf 3.958 (i.V.: 3.205) Mio EUR. In Landeswährung
erhöhte er sich um 32,5 %. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten ging er allerdings um 15,9 % zurück.
Drastischer Einbruch im Wohnungsbau
Die US-Wirtschaft hat sich in der zweiten Jahreshälfte
spürbar abgeschwächt. Insgesamt wird für 2008 trotz
der Rezession zum Jahresende noch mit einer Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von rund 1 % ge-
rechnet. Die Finanzmarktkrise, die zum Einbruch auf
den Immobilienmärkten führte, belastet weiterhin die
gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Der anhaltende
Druck auf die Immobilienpreise sowie steigende Arbeitslosigkeit reduzierten den privaten Konsum. Das lang-
Wichtige Kennzahlen
Umsatz 2008: 3.958 Mio EUR
2007
2008
Operatives Ergebnis
466
406
Investitionen in Sachanlagen
312
199
Zement- und Klinkerabsatz in Mio t
14,9
13,6
Zuschlagstoffabsatz in Mio t
78,0
134,6
2,3
4,0
Mio EUR
Asphaltabsatz in Mio t
Transportbetonabsatz in Mio cbm
Mitarbeiter (zum 31. Dezember)
9,9
9,0
19.267
15.739
27,5 % Zement
49,3 % Zuschlagstoffe und Beton
23,2 % Bauprodukte
55
samere Wachstum der Weltwirtschaft belastet zusätzlich die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Angesichts der grundlegenden Wirtschaftsprobleme in
den USA können auch die deutlich gefallenen Energiepreise nicht zu einer schnellen Belebung beitragen.
2008 gingen die Bauinvestitionen in den USA im
Durchschnitt um rund 5 % zurück. Der drastische Einbruch des Wohnungsbaus um 27,2 % überlagerte bei
weitem das leichte Plus beim Wirtschafts- und öffentlichen Bau. Wichtige erste Impulse werden ab der zweiten
Jahreshälfte 2009 vom Konjunkturpaket der US-Regierung erwartet. Von den beschlossenen 787 Mrd USD soll
ein beträchtlicher Teil in Infrastrukturmaßnahmen investiert werden – ein Baubereich, in dem große Mengen
von Zuschlagstoffen und Beton benötigt werden.
Kanadas Bruttoinlandsprodukt nahm im Jahr 2008
leicht zu. Aufgrund des Rückgangs beim Wohnungsbau
um 9,4 % schwächte sich die Bautätigkeit insgesamt
leicht ab, obwohl die anderen Baubereiche Zuwächse
erzielen konnten. Zusätzlich wurde der Bausektor am
Jahresende durch die rückläufige Gas- und Ölförderung
aufgrund der gesunkenen Ölpreise beeinträchtigt.
lidierungseffekten ging er um 13,9 % zurück. Dank reduzierter Importe gelang es uns aber, die Kapazitäten
unserer Werke weiter auszulasten. Angesichts der rückläufigen Nachfrage haben wir mit umfangreichen Maßnahmen unsere Produktionskosten gesenkt. So konnten
wir beispielsweise durch die deutliche Erhöhung des
Anteils der sekundären Brennstoffe in den Zementwerken in Pennsylvania, Kalifornien und Kanada unsere
Energiekosten reduzieren. Um die Stickoxidemissionen
zu senken, haben wir 2008 im Zementwerk Leeds/Alabama eine SNCR-Anlage (Selective Non Catalytic Reduction) eingebaut. Im gleichen Werk erweitern wir die
Rohstoffbasis und modernisieren die Produktionsanlagen
unter anderem durch den Bau eines neuen Silos für
20.000 t Zement und neuer Verladeanlagen für LKWs
und Züge. Im Werk Evansville/Pennsylvania wurde der
Genehmigungsprozess für eine Erweiterung des Rohstoffabbaus erfolgreich abgeschlossen.
Aufgrund der rückläufigen Bautätigkeit in den USA
und Kanada ging auch der Weißzementabsatz unserer
beiden Produktionsstätten entsprechend der allgemeinen Marktentwicklung um 11,4 % gegenüber 2007
zurück.
Geschäftsbereich Zement
Geschäftsbereich Zuschlagstoffe und Beton
Zementabsatz spiegelt schwächere Bautätigkeit
wider
2008 nahm der Zementverbrauch in den USA um 12,8 %
auf 99,8 Mio t ab. Der Anteil der benötigten Importe
ging auf rund 11 Mio t zurück. Der amerikanische Zementverband PCA erwartet für 2009 erneut einen Nachfragerückgang in zweistelliger Höhe sowie eine deutliche
Verringerung der Importe. In Kanada nahm der Zementverbrauch 2008 um 2,2 % auf 9,9 Mio t ab; für 2009
wird mit einer weiteren, jedoch geringeren Abschwächung gerechnet.
Der Zement- und Klinkerabsatz unserer Werke in
Nordamerika lag mit 13,6 (i.V.: 14,9) Mio t um 8,2 %
unter dem Vorjahr. Ohne Berücksichtigung von Konso-
56
Zuschlagstoffe leiden unter sinkender Bautätigkeit
Mit der Integration von Hanson haben wir die Sparte
Zuschlagstoffe erheblich erweitert. Die rund 230 Produktionsstätten erzielten im Berichtsjahr einen Gesamtabsatz von 134,6 (i.V.: 78,0) Mio t; das entspricht einer
Steigerung von 72,6 %. Ohne Berücksichtigung von
Konsolidierungseffekten gingen die Liefermengen allerdings um 23,2 % zurück. Auf den erheblichen Marktrückgang haben wir frühzeitig mit regionalen Kapazitätsanpassungen und signifikanten Kosteneinsparungen
reagiert. Die im Berichtsjahr fertig gestellten Projekte
ergänzen unsere Kapazitäten entsprechend den regionalen Anforderungen und senken dank modernster
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Technik auch unsere Produktionskosten. Um den Markt
im Großraum von Indianapolis/Indiana weiterhin mit
der erforderlichen Menge an Zuschlagstoffen beliefern
zu können, wird der Standort Harding Street modernisiert und dessen Kapazität erweitert. Im Staat New York
haben wir mit der kompletten Erneuerung einer Jahrzehnte alten Produktionsanlage die Ausfallzeiten drastisch gesenkt und die Produktivität erhöht. Eine weitere
Produktionsanlage nahm in Pennsylvania den Betrieb
auf. In Kanada haben wir nördlich von Winnipeg die
neue hochmoderne Produktionsanlage Pine Ridge in
Betrieb genommen.
Asphalt profitiert von vertikaler Integration
Zum Geschäftsbereich Zuschlagstoffe und Beton gehört
auch der Asphalt. Unsere Produktionsstätten befinden
sich hauptsächlich in New York, Pennsylvania und
Kalifornien. Aufgrund von Konsolidierungseffekten erhöhte sich der Absatz im Berichtsjahr um 73,5 % auf
4,0 (i.V.: 2,3) Mio t. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten gingen die Liefermengen allerdings
um 22,5 % zurück. Trotz hohen Kostendrucks durch
gestiegene Ölpreise und rückläufige Mengen machten
sich die verstärkte vertikale Integration und ein straffes
Kostenmanagement bei den Ergebnissen positiv bemerkbar.
Transportbetongeschäft geht auf den meisten
Märkten zurück
Mit der Integration von Hanson haben wir unser Netz
von Transportbetonwerken deutlich erweitert. Aufgrund
der Marktschwäche sank der Absatz allerdings um 8,5 %
auf 9,0 (i.V.: 9,9) Mio cbm. Operativ lag der Rückgang
bei 20,6 %, wovon die wichtigen Märkte in Arizona,
Florida, Kalifornien und Westkanada in gleichem Maße
betroffen waren. Die im Berichtsjahr zeitweise erheblich
gestiegenen Dieselpreise belasteten die Kosten und das
Ergebnis. Mit deutlichen Kapazitätsanpassungen haben
wir auch in dieser Sparte auf die sinkende Marktnachfrage reagiert.
Geschäftsbereich Bauprodukte
Restrukturierung der Bauprodukte
2008 war ein sehr schwieriges Jahr für den Geschäftsbereich aufgrund der hohen Abhängigkeit vom Wohnungsbau. Vor allem die Bereiche Mauer- und Pflastersteine
sowie Dachziegel, die zu rund 90 % vom Wohnungsbau
abhängen, mussten sehr starke Einbußen hinnehmen.
Sinkende Infrastrukturinvestitionen aufgrund geringerer
Steuereinnahmen ließen auch die Nachfrage nach Rohren
und Betonfertigteilen zurückgehen. Mit Reorganisationsmaßnahmen und Kapazitätsanpassungen haben wir auf
die veränderte Marktsituation reagiert. Der ganze Geschäftsbereich wurde in die drei Einheiten Hanson Bauprodukte Ost, Hanson Bauprodukte West und Hanson
Druckrohre unterteilt.
Die drei im Berichtsjahr in Betrieb genommenen oder
erweiterten Produktionsanlagen decken regionale
Marktanforderungen in Kalifornien, Virginia und Texas.
2008 wurde unter dem Namen Aquaflow Permeable
Pavement System ein neues wasserdurchlässiges Pflaster
auf den Markt gebracht, das vom Umweltministerium
Floridas als Beispiel für „best management practice“
anerkannt wurde und für umweltfreundliches Bauen
eingesetzt wird. Im Frühjahr dieses Jahres wird in der
Nähe von Calgary ein neues Werk die Produktion von
Rohren und Schächten aufnehmen und den gesamten
Markt der kanadischen Provinz Alberta versorgen.
57
Asien-Australien-Afrika
Im zusammengefassten Konzerngebiet Asien-Australien-Afrika ist HeidelbergCement in zehn asiatischen und
sieben afrikanischen Ländern sowie in Australien tätig. Während wir in Afrika ausschließlich Zement herstellen,
sind wir in Asien und Australien auch im Zuschlagstoff- und Transportbetongeschäft tätig. Trotz einer spürbaren
Abschwächung wesentlicher Währungen – insbesondere der indonesischen Rupiah, der indischen Rupie und des
australischen Dollars – gegenüber dem Euro erreichte der Umsatz im Jahr 2008 mit 2.943 (i.V.: 1.909) Mio EUR
ein Plus von 54,1 %. Hierzu trug neben der ganzjährigen Einbeziehung von Hanson auch das deutliche organische
Wachstum in China, Indonesien, der Türkei und Ghana bei. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und
Währungseffekten belief sich der Umsatzanstieg auf 22,5 %.
Wirtschaftswachstum abgekühlt
Auch in den Schwellenländern Asiens beeinträchtigten
die Auswirkungen der Finanzkrise im Jahresverlauf 2008
zunehmend die gesamtwirtschaftliche Dynamik. In China
wuchs die Wirtschaft mit 9 % erstmals seit 2002 wieder
einstellig. Mit einer Rate von 7,3 % hat sich das Wachstumstempo in Indien ebenfalls deutlich verlangsamt. Die
indonesische Wirtschaft hingegen hat sich mit einer Steigerungsrate von rund 6 % gut behauptet. In der Türkei
kühlte sich die Konjunktur im Jahresverlauf spürbar ab.
Auch das Wachstum der australischen Wirtschaft ging
nach dem Auslaufen des Rohstoffbooms deutlich zurück.
2007
2008
Operatives Ergebnis
306
497
Investitionen in Sachanlagen
234
270
Zement- und Klinkerabsatz in Mio t
30,8
32,2
Zuschlagstoffabsatz in Mio t
13,6
39,8
Asphaltabsatz in Mio t
1,0
3,6
Transportbetonabsatz in Mio cbm
5,2
11,3
17.999
18.015
Mitarbeiter (zum 31. Dezember)
58
Zementabsatz weiter erhöht
In den Ländern des Konzerngebiets Asien-AustralienAfrika hat sich auch das Wachstumstempo der Bauwirtschaft merklich abgeschwächt. Unsere Zement- und
Klinkerlieferungen stiegen um 4,3 % auf 32,2 (i.V.: 30,8)
Mio t; hierzu trug auch die Erhöhung der Produktionskapazität in China im Vorjahr bei.
Die mit der Übernahme von Hanson erworbene 25%ige
Beteiligung an Cement Australia Pty Ltd ist in den Absatzzahlen nicht enthalten, da diese Gesellschaft als assoziiertes Unternehmen at Equity konsolidiert wird. Cement
Australia betreibt in den Bundesstaaten Queensland und
New South Wales sowie auf der Insel Tasmanien vier Zementwerke und ein Mahlwerk.
Umsatz 2008: 2.943 Mio EUR
Wichtige Kennzahlen
Mio EUR
Geschäftsbereich Zement
57,7 % Zement
40,5 % Zuschlagstoffe und Beton
1,8 % Bauprodukte
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Asien
In Indonesien profitierte unsere Tochtergesellschaft
Indocement von der starken Bautätigkeit, die nicht nur
vom Wohnungsbau, sondern auch von Infrastrukturprojekten der Regierung angetrieben wurde. Insgesamt
erhöhte sich 2008 der Zementverbrauch in Indonesien
um 11,5 %. Indocement konnte den Inlandsabsatz um
14,7 % steigern. Aufgrund der starken Inlandsnachfrage
wurden die margenschwächeren Exportlieferungen beträchtlich reduziert. Insgesamt lag der Zement- und
Klinkerabsatz von Indocement mit 14,7 (i.V.: 14,6) Mio t
leicht über dem Vorjahr. Im Werk Cirebon sind derzeit
zwei neue Zementmühlen mit einer Gesamtmahlkapazität von 1,5 Mio t im Bau, deren Inbetriebnahme für
Ende 2009 vorgesehen ist.
In China, dem größten Zementmarkt der Welt, stieg
der Zementverbrauch im Jahr 2008 auf rund 1,45 Mrd t.
Unser Gemeinschaftsunternehmen Jidong Heidelberg
Cement Company mit den beiden Werken Fufeng und
Jingyang konnte seine Lieferungen in der zentralchinesischen Provinz Shaanxi fast verdoppeln: Dank der Inbetriebnahme des neuen Werkes Jingyang im Sommer
2007 stieg der Absatz um 89 %. In der südchinesischen
Provinz Guangdong hingegen gingen die Lieferungen
unseres Joint Ventures China Century Cement um 6,9 %
zurück. Die wesentlichen Gründe liegen in der Abschwächung des Immobilienmarktes, dem Aufbau neuer
Zementkapazitäten sowie im Markteintritt weiterer
Zementanbieter. Insgesamt erhöhte sich unser konsolidierter Zement- und Klinkerabsatz in China um 22,2 %
auf 4,6 (i.V.: 3,7) Mio t. Sowohl in Jingyang als auch
in Fufeng haben wir im Oktober 2008 den Bau einer
zweiten Produktionslinie fertig gestellt. Damit verfügt
Jidong Heidelberg Cement Company über eine Kapazität
von 9 Mio t und ist der größte Zementhersteller im
rasch wachsenden Markt der Provinz Shaanxi.
Indien verzeichnete 2008 infolge der Finanzkrise eine
deutliche Abschwächung des Wohnungsbaus. Belastend
für die Zementindustrie wirkten sich darüber hinaus
Billigimporte aus Pakistan und zunehmende Überkapa-
zitäten aus. Der Absatz unserer indischen Zementwerke,
der zusätzlich durch heftige Monsunregenfälle und Überschwemmungen in Nordindien beeinträchtigt wurde,
ging um 4,3 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Im März
2008 haben wir bei dem Gemeinschaftsunternehmen
Indorama Cement den ausstehenden 50%-Anteil übernommen. Zur weiteren Stärkung unserer Marktposition
in Indien wurde anschließend die Fusion mit unserer
Tochtergesellschaft Mysore Cements eingeleitet, die im
Februar 2009 rückwirkend zum 1. April 2008 gerichtlich genehmigt wurde.
Während unsere Zementlieferungen im Sultanat Brunei
das Vorjahresniveau nicht erreichten, erzielten wir in
Bangladesh einen spürbaren Absatzanstieg. In Kasachstan
beeinträchtigte die Finanzkrise die bislang boomenden
Bauaktivitäten und unseren Zementabsatz. Aufgrund der
erschwerten wirtschaftlichen Lage wird sich der Neubau
des Zementwerks Caspi am Kaspischen Meer im Westen
des Landes verzögern.
In der Türkei haben sich die Bauwirtschaft und damit
die Nachfrage nach Zement im Verlauf des Jahres 2008
zunehmend abgeschwächt. Der Inlandsabsatz unseres
Joint Ventures Akçansa ging gegenüber dem Vorjahr
leicht zurück; dank der stark gestiegenen Export- und
Klinkerlieferungen erreichte der Gesamtabsatz jedoch
eine Zunahme um 22,7 % auf 6,6 Mio t (konsolidierte
Menge: 2,6 Mio t). Im Werk Çanakkale wurde die neue
Produktionslinie im Mai 2008 in Betrieb genommen.
Akçansa verfügt nun über eine jährliche Produktionskapazität von 6,5 Mio t Klinker bzw. 9 Mio t Zement
und festigt damit seine führende Marktstellung in der
Türkei.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten haben wir
einen Managementvertrag mit einer Zementvertriebsgesellschaft, an der wir einen Anteil von 40 % halten.
Afrika
In Afrika verzeichneten unsere Zement- und Mahlwerke
im Jahr 2008 bei unterschiedlicher Entwicklung in den
einzelnen Märkten insgesamt einen leichten Anstieg des
59
Zementversands. In unserem Hauptmarkt Ghana, auf den
knapp die Hälfte unseres Gesamtabsatzes in Afrika entfällt, stiegen unsere Zementlieferungen um 20 % gegenüber dem Vorjahr. Deutliche Mengenzuwächse erzielten
wir auch in Sierra Leone, Togo und Tansania. Insgesamt erhöhte sich der Zementabsatz unserer afrikanischen Tochtergesellschaften um 2,7 % auf 4,9 (i.V.: 4,7) Mio t. Ohne
Berücksichtigung der im März 2008 verkauften Beteiligungen in Nigeria und Niger betrug der Anstieg 11,3 %.
In Tansania, unserem zweitgrößten afrikanischen Absatzmarkt, sind die Modernisierung und der Ausbau unseres
Werks Tanzania Portland Cement Company (TPCC) weit
fortgeschritten. Durch den Bau einer neuen Ofenlinie
und einer Zementmühle wird die Zementkapazität von
TPCC auf rund 1,2 Mio t steigen. Die für das Frühjahr
2009 vorgesehene Inbetriebnahme der neuen Produktionslinie wird unsere Marktstellung in Tansania erheblich stärken.
Geschäftsbereich Zuschlagstoffe und Beton
Absatz deutlich gestiegen
Die ganzjährige Einbeziehung der Hanson-Aktivitäten in
Malaysia, Hongkong und insbesondere Australien trug zu
einem deutlichen Anstieg der Zuschlagstoff- und Transportbetonlieferungen in diesem Konzerngebiet bei. Der
Absatz von Zuschlagstoffen hat sich mit 39,8 (i.V.: 13,6)
Mio t fast verdreifacht; ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten war jedoch ein Rückgang um 8,1 %
zu verzeichnen. Die Transportbetonlieferungen waren
mit 11,3 (i.V.: 5,2) Mio cbm mehr als doppelt so hoch
wie im Vorjahr; der operative Zuwachs betrug 7,8 %.
Der Absatz der Asphaltsparte stieg ebenfalls beträchtlich und erreichte 3,6 (i.V.: 1,0) Mio t; operativ gingen
die Lieferungen allerdings um 23,0 % zurück.
Asien
Während der Transportbetonabsatz in Malaysia über
dem Vorjahresniveau lag, war die Nachfrage nach Zu-
60
schlagstoffen deutlich rückläufig. In Indonesien konnte
Indocement die Zuschlagstoff- und Transportbetonlieferungen erheblich steigern. Auch der Absatz unserer
chinesischen Transportbetonwerke erhöhte sich deutlich.
In Hongkong haben wir unser Joint Venture Alliance
Construction Materials Ltd, an dem wir einen Anteil von
50 % halten, erstmals quotal konsolidiert. Das Unternehmen betreibt fünf Transportbetonwerke und fünf Zuschlagstoffstandorte. In Kasachstan haben wir im Berichtsjahr sowohl die Produktion von Zuschlagstoffen als auch
von Transportbeton aufgenommen. Auch in der Türkei
haben wir erstmals Zuschlagstoffe gefördert. Unsere
türkischen Transportbetonwerke konnten den Rekordabsatz des Vorjahres nochmals deutlich übertreffen. Die
Asphaltwerke in Hongkong wurden am 31. August und
in Singapur zum Jahresende 2008 verkauft.
Australien
Während die Transportbetonwerke einen leichten Absatzzuwachs erzielen konnten, lagen die Zuschlagstofflieferungen von Hanson knapp unter dem Vorjahresniveau. Konsolidierungsbedingt haben sich die Absätze
beider Sparten fast verdreifacht. Im Bereich Asphalt haben
wir unsere 50%-Beteiligung an dem Joint Venture Pioneer Road Services Pty Ltd erstmals quotal konsolidiert.
Das Unternehmen gehört zu den größten Asphaltherstellern Australiens und ist auch im Asphaltieren von Straßen
und deren Reparatur tätig.
Geschäftsbereich Bauprodukte
Sparte Betonwaren in Australien verkauft
Im Juli 2008 haben wir unsere australische Tochtergesellschaft Hanson Building Products Pty Ltd, die Mauerblöcke und Pflastersteine aus Beton herstellt, verkauft.
Die Fertigteilaktivitäten mit drei Werken im Großraum
Sidney werden von Hanson fortgeführt.
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Konzernservice
Der Konzernservice umfasst die Aktivitäten unserer beiden 100%igen Tochtergesellschaften HC Trading und
HC Fuels. HC Trading ist eine der größten internationalen Handelsgesellschaften für Zement und Klinker. HC Fuels
betreibt den weltweiten Handel mit fossilen Brennstoffen, die an konzerneigene und fremde Unternehmen verkauft werden. Der Gesamtumsatz beider Gesellschaften verbesserte sich 2008 um 3,1 % auf 701 (i.V.: 680) Mio EUR.
Dank des weltweiten Handelsnetzes von HC Trading mit
Niederlassungen in Istanbul, Malta, Fort Lauderdale,
Singapur, Schanghai und Dubai können wir die Kapazitätsauslastung unserer Werke besser steuern und die
Überschussproduktion aus einem Land in ein anderes
mit hoher Nachfrage liefern.
Der weltweite Seehandel mit Zement und Klinker ist
im Jahr 2008 um schätzungsweise 23 % zurückgegangen.
Die wesentlichen Ursachen hierfür liegen zum einen
in den Frachtraten, die im ersten Halbjahr noch extrem
hoch waren, und zum anderen in der drastischen Senkung der Zementeinfuhren in traditionellen Importländern wie den USA und Spanien. Gleichzeitig haben
die großen zementexportierenden Länder wie China,
Indien und Indonesien ihre Ausfuhren deutlich zurückgefahren.
Das Handelsvolumen von HC Trading verringerte sich
um 14,4 % auf 9,9 (i.V.: 11,6) Mio t. Zuwächse bei
Klinker und Trockenmörtel konnten den Rückgang des
Zementhandelsvolumens nicht ausgleichen. Knapp zwei
Drittel der gesamten Handelsmenge wurden von Konzerngesellschaften abgenommen. Während die Exporte
in die USA und Europa zurückgingen, konnte HC Trading
in Afrika und im Mittleren Osten neue Kunden gewinnen.
Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Lieferungen nach
Bangladesh, Tansania, Russland und in die baltischen
Staaten deutlich.
Im Jahr 2008 war die Volatilität auf den internationalen
Seefrachtmärkten extrem hoch: Nachdem die Frachtindices im zweiten Quartal 2008 historische Höchststände
erreicht hatten, gingen sie in der zweiten Jahreshälfte
drastisch zurück. Dank des erfolgreichen Managements
der Seefrachtverträge durch HC Trading blieben die
Frachtkosten für HeidelbergCement um mehr als 10 %
unter den Frachtraten auf den Spotmärkten. Darüber
hinaus konnte HC Trading durch effiziente Steuerung
der Handelsströme beträchtliche Einsparungen auf
Konzernebene erzielen.
Unsere Tochtergesellschaft HC Fuels mit Sitz in London
ist zuständig für den kostengünstigen Einkauf fossiler
Brennstoffe auf den internationalen Rohstoffmärkten.
Mit Hilfe langfristiger Lieferverträge ist HC Fuels in der
Lage, starken Preiserhöhungen im Brennstoffsektor
entgegenzuwirken. Das Unternehmen ist außerdem
mit dem Handel von CO2-Emissionsrechten für unsere
Konzernunternehmen in Europa betraut.
Wichtige Kennzahlen
Mio EUR
Umsatz
2007
2008
680
701
Operatives Ergebnis
15
21
Mitarbeiter (zum 31. Dezember)
52
52
61
Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns
Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns
1.000 EUR
Umsatzerlöse
Anhang
1
Bestandsveränderung der Erzeugnisse
Andere aktivierte Eigenleistungen
Gesamtleistung
2008
10.862.329
14.187.130
-59.197
91.750
2.018
6.190
10.805.150
14.285.070
Sonstige betriebliche Erträge
2
226.903
370.241
Materialaufwand
3
-4.114.163
-5.692.937
Personalaufwand
4
-1.670.638
-2.297.583
Sonstige betriebliche Aufwendungen
5
-2.824.005
-3.719.150
2.423.247
2.945.641
-772.636
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen
Abschreibungen auf Sachanlagen
6
-558.504
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
6
-14.363
-26.290
1.850.380
2.146.715
Operatives Ergebnis
Zusätzliche ordentliche Erträge
7
1.039.832
168.036
Zusätzliche ordentliche Aufwendungen
7
-218.042
-538.784
821.790
-370.748
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 1)
8
170.733
46.913
Ergebnis aus sonstigen Beteiligungen
8
Zusätzliches ordentliches Ergebnis
Betriebsergebnis
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Wechselkursgewinne und -verluste
Sonstiges Finanzergebnis
9
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
10
Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
11
Jahresüberschuss
Davon anderen Gesellschaftern zustehendes Ergebnis
-4.125
4.518
2.838.778
1.827.398
59.078
73.957
-525.388
-814.405
3.387
-2.472
-32.406
-86.600
2.343.449
997.878
-369.073
-327.376
1.974.376
670.502
144.404
1.249.258
2.118.780
1.919.760
-96.998
-111.568
2.021.782
1.808.192
162.500
15.000
Ergebnis je Aktie – den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen
17,11
14,55
Ergebnis je Aktie – fortzuführende Geschäftsbereiche
15,92
4,50
1,19
10,05
126.124
43.256
Davon Anteil der Gruppe
Davon zur Dividende vorgesehen
Ergebnis je Aktie in EUR (IAS 33)
Ergebnis je Aktie – aufgegebene Geschäftsbereiche
64
2007 2)
1)
Nettoergebnis aus assoziierten Unternehmen
2)
Werte wurden angepasst
12
13
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Kapitalflussrechnung des Konzerns
Kapitalflussrechnung des Konzerns
1.000 EUR
Anhang
Ergebnis nach Steuern aus fortzuführendem Geschäft
2007 *
1.974.376
2008
670.502
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
369.073
327.376
Zinsergebnis
466.310
740.448
Erhaltene Dividenden
14
77.803
44.017
Gezahlte Zinsen
15
-495.574
-660.558
Gezahlte Steuern
Eliminierung von Non Cash Items
16
Cashflow
-406.266
-334.654
-306.211
1.257.028
1.679.511
2.044.159
-193.056
Veränderung der betrieblichen Aktiva
17
321.819
Veränderung der betrieblichen Passiva
18
-13.189
23.004
308.630
-170.052
Veränderung des Working Capital
Verbrauch von Rückstellungen
19
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit – fortzuführendes Geschäft
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit – aufgegebenes Geschäft
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Finanzanlagen
-238.171
-320.320
1.749.970
1.553.787
161.261
-30.434
1.911.231
1.523.353
-46.641
-69.247
-992.246
-1.031.408
-11.735.400
-150.420
Zahlungswirksame Investitionen
20
-12.774.287
-1.251.075
Einzahlungen aus Abgängen
21
1.651.204
2.368.949
Übernommene flüssige Mittel
22
482.693
561
-10.640.390
1.118.435
-36.121
-5.891
-10.676.511
1.112.544
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit – fortzuführendes Geschäft
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit – aufgegebenes Geschäft
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit
Erhöhung des Kapitals
527.208
512.500
-144.508
-162.500
Dividende HeidelbergCement AG
23
Dividende an Fremde
24
-32.100
-31.356
Aufnahme von Anleihen und Krediten
25
13.704.606
2.902.539
Tilgung von Anleihen und Krediten
26
-4.543.210
-5.811.953
9.511.996
-2.590.770
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit – fortzuführendes Geschäft
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit – aufgegebenes Geschäft
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit
Veränderung der liquiden Mittel – fortzuführendes Geschäft
Veränderung der liquiden Mittel – aufgegebenes Geschäft
Veränderung der liquiden Mittel
Wechselkursveränderung der liquiden Mittel
27
-125.768
40.802
9.386.228
-2.549.968
621.576
81.452
-628
4.477
620.948
85.929
5.949
-88.019
Stand der liquiden Mittel 1. Januar
218.839
845.736
Stand der liquiden Mittel 31. Dezember
845.736
843.646
Reklassifizierung der liquiden Mittel aufgrund von IFRS 5
-14.151
Bilanzausweis der liquiden Mittel 31. Dezember
831.585
843.646
65
Bilanz des Konzerns
Aktiva
Anhang
31.12. 2007
Immaterielle Vermögenswerte
28
10.882.333
Sachanlagen
29
1.000 EUR
1)
31.12. 2008
Langfristige Aktiva
10.150.990
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
4.962.660
4.622.182
Technische Anlagen und Maschinen
4.474.148
4.299.917
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
217.224
237.434
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
771.804
775.944
10.425.836
9.935.477
540.016
Finanzanlagen
30
Anteile an assoziierten Unternehmen
31
756.264
Finanzinvestitionen
32
152.609
81.631
Ausleihungen an Beteiligungsgesellschaften
33
78.570
48.631
Sonstige Ausleihungen und derivative Finanzinstrumente
33
25.993
24.198
Anlagevermögen
1.013.436
694.476
22.321.605
20.780.943
Latente Steuern
10
157.408
129.489
Sonstige langfristige Forderungen
33
353.991
365.715
Langfristige Steuererstattungsansprüche
19.781
18.410
22.852.785
21.294.557
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
663.131
734.766
Unfertige Erzeugnisse
144.147
183.294
Fertige Erzeugnisse und Waren
738.181
788.254
21.135
24.706
1.566.594
1.731.020
Kurzfristige Aktiva
Vorräte
34
Geleistete Anzahlungen
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
35
Verzinsliche Forderungen
189.114
160.222
1.746.691
1.544.701
Sonstige kurzfristige operative Forderungen
429.072
382.168
Steuererstattungsansprüche
138.261
158.125
2.503.138
2.245.216
40.968
173.679
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Finanzinvestitionen und derivative Finanzinstrumente
36
Flüssige Mittel
36
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und
aufgegebene Geschäftsbereiche
Bilanzsumme
1)
66
831.585
843.646
4.942.285
4.993.561
1.406.300
29.201.370
26.288.118
Die Werte wurden an finale Ergebnisse der Kaufpreisallokation von Hanson angepasst und sind deshalb mit den im Konzernabschluss zum 31.12.2007 veröffentlichten
Werten nicht vergleichbar
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Passiva
1.000 EUR
Anhang
31.12. 2007
1)
31.12. 2008
Eigenkapital und Anteile Fremder
Grundkapital (Gezeichnetes Kapital)
37
360.000
375.000
Kapitalrücklage
38
2.973.392
3.470.892
Gewinnrücklagen
39
4.761.976
6.316.797
Währungsumrechnung
-1.098.404
-2.442.548
Aktionären zustehendes Kapital
6.996.964
7.720.141
Anteile Fremder
40
521.861
540.703
7.518.825
8.260.844
651.973
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen
41
Pensionsrückstellungen
42
648.360
1.137.825
966.569
Sonstige Rückstellungen
43
1.081.355
1.062.630
2.867.540
2.681.172
Verbindlichkeiten
44
Latente Steuern
Anleihen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Sonstige langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
2.312.166
3.055.379
10.547.677
7.525.359
389.312
286.827
13.249.155
10.867.565
Sonstige langfristige operative Verbindlichkeiten
140.328
196.014
Langfristige Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern
290.580
243.214
13.680.063
11.306.793
16.547.603
13.987.965
280.358
323.793
2)
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen
43
Verbindlichkeiten
44
Anleihen
30.140
430.382
1.365.933
1.017.629
Sonstige kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
921.335
317.563
2.317.408
1.765.574
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
1.010.724
991.308
188.548
198.078
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern
Sonstige kurzfristige operative Verbindlichkeiten
Schulden im Zusammenhang mit Veräußerungsgruppen und
aufgegebenen Geschäftsbereichen
2)
979.262
760.556
4.495.942
3.715.516
4.776.300
4.039.309
2)
358.642
Fremdkapital
21.682.545
18.027.274
Bilanzsumme
29.201.370
26.288.118
Enthält Put-Optionen von Minderheitsgesellschaftern in Höhe von 50.251 (i.V.: 85.977) TEUR
67
Darstellung der im Konzernabschluss erfassten Gewinne und Verluste
Darstellung der im Konzernabschluss erfassten Gewinne und Verluste
2007
2008
68.771
-50.461
6.790
-21.234
-34.374
-17.448
7
29
Währungsumrechnung
-823.997
-1.370.270
Erträge und Aufwendungen direkt im Eigenkapital erfasst
-782.803
-1.459.384
Jahresüberschuss
2.118.780
1.919.760
Gesamtergebnis der Periode
1.335.977
460.376
1.000 EUR
IAS 19 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
IAS 39 Cash flow hedges
IAS 39 Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte
Sonstige
Anteile anderer Gesellschafter
Anteil der Aktionäre der HeidelbergCement AG
68
70.124
87.199
1.265.853
373.177
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Eigenkapitalspiegel des Konzerns / Anhang
Eigenkapitalspiegel des Konzerns
1.000 EUR
Stand am 1. Januar 2007
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Gewinn- Währungsrücklagen
umrechnung
346.974 2.462.144 2.845.682
Jahresüberschuss
-303.455
Eigene Aktionären
Aktien zustehendes Kapital
Anteile
Fremder
Gesamt
-2.934 5.348.411
479.511 5.827.922
2.021.782
2.021.782
96.998 2.118.780
68.584
68.584
187
68.771
6.382
6.382
408
6.790
-34.374
-34.374
-1.572
-1.572
1.579
7
-794.949
-794.949
-29.048
-823.997
-794.949
1.265.853
Ergebnisneutrale Veränderungen
IAS 19 Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste
IAS 39 Cash flow hedges
IAS 39 Zur Veräußerung bestimmte
Vermögenswerte
Sonstige
Wechselkurs
Gesamtergebnis der Periode
2.060.802
Konsolidierungskreisänderungen
-34.374
70.124 1.335.977
6.676
6.676
Kapitalerhöhung aus
Ausgabe neuer Aktien
Einziehung eigener Aktien
13.181
514.027
-155
-2.779
Dividenden
527.208
527.208
2.934
-144.508
-144.508
-34.450
-178.958
Stand am 31. Dezember 2007
360.000 2.973.392 4.761.976 -1.098.404
6.996.964
521.861 7.518.825
Stand am 1. Januar 2008
360.000 2.973.392 4.761.976 -1.098.404
6.996.964
521.861 7.518.825
1.808.192
1.808.192
111.568 1.919.760
IAS 19 Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste
-50.066
-50.066
-395
-50.461
IAS 39 Cash flow hedges
-21.774
-21.774
540
-21.234
IAS 39 Zur Veräußerung bestimmte
Vermögenswerte
-17.448
-17.448
-1.583
-1.583
Jahresüberschuss
Ergebnisneutrale Veränderungen
Sonstige
Wechselkurs
Gesamtergebnis der Periode
-1.344.144
-1.344.144
1.717.321 -1.344.144
373.177
Konsolidierungskreisänderungen
-17.448
1.612
29
-26.126 -1.370.270
87.199
460.376
-37.001
-37.001
-31.356
-193.856
Kapitalerhöhung aus
Ausgabe neuer Aktien
Dividenden
Stand am 31. Dezember 2008
15.000
497.500
512.500
-162.500
375.000 3.470.892 6.316.797 -2.442.548
-162.500
7.720.141
512.500
540.703 8.260.844
69
Segmentberichterstattung / Anhang
Konzerngebiete (Primäres Berichtsformat gemäß IAS 14 Nr. 50 ff.)
Europa
Mio EUR
Außenumsatz
Umsatz mit anderen Konzerngebieten
Umsatz
Veränderung zum Vorjahr in %
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen
in % der Umsätze
Abschreibungen
Operatives Ergebnis
in % der Umsätze
Nordamerika
2007
2008
2007
2008
5.642
7.133
3.205
3.958
90
56
5.732
7.190
25,4 %
3.205
3.958
23,5 %
1.383
24,1 %
1.627
22,6 %
619
19,3 %
662
16,7 %
-320
-404
-153
-256
1.063
18,6 %
1.223
17,0 %
466
14,5 %
406
10,3 %
31
Beteiligungsergebnis
133
26
Wertminderungen
-17
-356
2
7
-15
-348
1.182
901
497
410
492
630
312
199
9.815
14,1 %
8.436
19,3 %
7.927
7,8 %
8.286
8,0 %
Wertaufholungen
4
-1
Sonstiges zusätzliches Ergebnis
Zusätzliches ordentliches Ergebnis
Betriebsergebnis (EBIT)
Investitionen 1)
Segmentvermögen
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen in % des Segmentvermögens
2)
Segmentverbindlichkeiten 3)
3.094
2.765
1.975
1.845
Mitarbeiter am 31. Dezember
30.597
27.035
19.267
15.739
Mitarbeiter im Durchschnitt
25.407
27.237
10.523
17.573
Zuschlagstoffe
und Beton
Geschäftsbereiche (Sekundäres Berichtsformat gemäß IAS 14 Nr. 68 ff.)
Mio EUR
Außenumsatz
Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen
Umsatz
Veränderung zum Vorjahr in %
Investitionen 1)
Segmentvermögen 2)
1)
2)
3)
70
Zement
2007
2008
2007
2008
5.349
5.579
4.455
6.706
702
719
43
60
6.051
6.298
4,1 %
4.498
6.766
50,4 %
590
638
381
337
6.466
6.433
13.437
12.381
Investitionen = in den Segmenten: Investitionen in Sachanlagen inklusive immaterielle Vermögenswerte, in der Überleitung: Finanzanlageinvestitionen
Segmentvermögen = Sachanlagen inklusive immaterielle Vermögenswerte; bilanzorientierte Vorjahreswerte wurden zur besseren Vergleichbarkeit angepasst
Segmentverbindlichkeiten = Verbindlichkeiten und Rückstellungen; die Finanzschulden werden in der Überleitung gezeigt; bilanzorientierte Vorjahreswerte wurden zur besseren
Vergleichbarkeit angepasst
HeidelbergCement-Aktie
Lagebericht
Am Markt
HeidelbergCement bilanziert
Weitere Informationen
Asien-Australien-Afrika 4)
Konzernservice
Fortzuführende
Geschäftsbereiche
Überleitung
2007
2008
2007
2008
1.823
2.868
192
227
86
75
488
1.909
2.943
54,1 %
405
21,2 %
2007
2008
474
-664
-605
680
701
3,1 %
-664
-605
636
21,6 %
16
2,3 %
-99
-139
306
16,0 %
497
16,9 %
2
21
-12
-8
2007
2008
2007
2008
10.862
14.187
1.338
176
10.862
14.187
30,6 %
1.338
176
-86,9 %
22
3,1 %
2.423
22,3 %
2.946
20,8 %
200
14,9 %
14
8,0 %
-1
-1
-573
-799
-28
-10
15
2,2 %
21
3,0 %
1.850
17,0 %
2.147
15,1 %
172
12,8 %
4
2,5 %
167
51
1
-28
-365
8
-3
-8
305
509
234
270
3.530
11,5 %
3.330
19,1 %
36
43,6 %
34
63,0 %
15
10
7
840
-14
840
-14
840
-14
822
-371
1
21
840
-14
2.839
1.827
174
2
11.913
150
12.952
1.251
73
21.308
11,4 %
20.086
14,7 %
896
22,3 %
640
622
48
162
21.324
18.027
300
17.999
18.015
52
52
67.916
60.841
5.218
14.389
18.055
52
52
50.370
62.916
5.196
Bauprodukte
4)
Aufgegebene
Geschäftsbereiche
15.567
12.633
Fortzuführende
Geschäftsbereiche
Überleitung
Konzernservice
2007
2008
2007
2008
840
1.673
218
229
4
4
462
473
-1.211
-1.256
844
1.677
98,7 %
680
701
3,2 %
-1.211
2
11.913
36
33
68
124
1.370
1.239
2007
4
Aufgegebene
Geschäftsbereiche
2007
2008
2007
2008
10.862
14.187
1.338
176
-1.256
10.862
14.187
30,6 %
1.338
176
-86,8 %
150
12.952
1.251
73
21.308
20.086
896
2008
2008 wurde Kasachstan aus dem Konzerngebiet Europa in das Konzerngebiet Asien-Australien-Afrika umgegliedert. Wäre Kasachstan bereits im Vorjahr dem Konzerngebiet AsienAustralien-Afrika zugeordnet gewesen, hätten der Umsatz 1.946 Mio EUR, die Abschreibungen -103 Mio EUR, das Betriebsergebnis 361 Mio EUR, die Investitionen 244 Mio EUR, das
Segmentvermögen 3.582 Mio EUR und die Segmentverbindlichkeiten 666 Mio EUR betragen.
71
Anhang des Konzerns für das Geschäftsjahr 2008
Allgemeine Angaben
Die HeidelbergCement AG ist eine in Deutschland ansässige Aktiengesellschaft. Sitz der
Gesellschaft ist Heidelberg, Deutschland. Die Anschrift lautet: HeidelbergCement AG, Berliner
Straße 6, 69120 Heidelberg.
Die Kernaktivitäten von HeidelbergCement umfassen die Herstellung und den Vertrieb von
Zement, Zuschlagstoffen, Beton und Bauprodukten. Nähere Erläuterungen werden im
Lagebericht gegeben.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Grundsätze der Rechnungslegung
Der Konzernabschluss der HeidelbergCement AG wurde nach den International Financial
Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind und den
ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften
aufgestellt. Es wurden alle für das Geschäftsjahr 2008 verbindlichen IFRS, die durch die EUKommission in europäisches Recht übernommenen wurden, sowie die Verlautbarungen des
International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) angewendet.
Die Vorjahreszahlen wurden nach denselben Grundsätzen ermittelt. Der Konzernabschluss ist in
Euro aufgestellt. Der Abschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des HeidelbergCement Konzerns.
Sofern die Darstellungsweise in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung geändert
wurde, werden die Änderungen im Anhang in dem jeweiligen Posten erörtert. Ebenso werden
nicht vergleichbare bzw. angepasste Vorjahreswerte für die retrospektive Betrachtung gemäß
IAS 8.22 in den entsprechenden Textpassagen erläutert.
Im Geschäftsjahr wurde eine Umgliederung des Zinsaufwands aus Pensionsrückstellungen
sowie des erwarteten Ertrags des Planvermögens aus den Personalaufwendungen in das
Finanzergebnis vorgenommen. Weiterhin wurden die Erträge aus der Veräußerung von
überschüssigen Emissionsrechten aus den zusätzlichen ordentlichen Erträgen in die sonstigen
betrieblichen Erträge umklassifiziert. Hierdurch wurde der Ausweis an die international übliche
Darstellung angepasst. Die Vorjahreswerte wurden angepasst.
In Übereinstimmung mit dem international üblichen Aufbau von Konzernabschlüssen ist die
Gewinn- und Verlustrechnung erster Bestandteil der Berichterstattung. Der Abschluss enthält
neben der Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz nach IAS 1 (Presentation of Financial
Statements) eine Kapitalflussrechnung nach den Grundsätzen des IAS 7 (Cash Flow
Statements), eine Darstellung der im Konzernabschluss erfassten Gewinne und Verluste, eine
Darstellung der Entwicklung des Eigenkapitals und der Anteile anderer Gesellschafter sowie
eine Segmentberichterstattung nach den Regelungen des IAS 14 (Segment Reporting).
1
Aus Gründen der Klarheit werden in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Bilanz
einzelne Posten zusammengefasst und dann im Anhang erläutert. Zur Verbesserung der
Aussagekraft weisen wir in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Segmentberichterstattung das zusätzliche ordentliche Ergebnis gesondert aus. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgebaut.
Im Konzernabschluss müssen in einem begrenzten Umfang Schätzungen vorgenommen und
Annahmen getroffen werden, die Einfluss auf die Höhe der bilanzierten Vermögenswerte und
Schulden, Eventualverbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen in der Berichtsperiode
haben. Die sich tatsächlich ergebenden Werte können von den Schätzungen abweichen.
Schätzungen wurden bei HeidelbergCement neben der Bewertung der Pensionsrückstellungen,
Rückstellungen für Schadensfälle, Umweltrisiken und Rekultivierung sowie Steuerrisiken, den
Wertminderungstests gemäß IAS 36 (Impairment of Assets), den Aktivposten für latente Steuern
auf Verlustvorträge und abgegrenzte Einkaufsboni insbesondere für die im Rahmen von
Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Vermögenswerte, Schulden und
Eventualverbindlichkeiten vorgenommen.
Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode gemäß IFRS 3 (Business Combinations). Hierbei bewertet der Erwerber bei allen Unternehmenszusammenschlüssen die
Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten mit ihren zum Erwerbszeitpunkt
beizulegenden Zeitwerten.
Danach werden die Anteile mit dem neu bewerteten Eigenkapital des konsolidierten Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt aufgerechnet. Ein aus der Beteiligungsaufrechnung
verbleibender Unterschiedsbetrag wird, sofern kein sonstiger immaterieller Vermögenswert
gemäß IAS 38 (Intangible Assets) vorliegt, als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich bzw. beim Eintritt wesentlicher
Ereignisse oder veränderter Verhältnisse, die auf einen den Buchwert unterschreitenden
Zeitwert hindeuten, einem Wertminderungstest nach IAS 36 (Impairment of Assets) unterzogen.
Negative Unterschiedsbeträge werden erfolgswirksam erfasst.
Der Konzernabschluss beinhaltet die Tochtergesellschaften, in denen HeidelbergCement die
Finanz- und Geschäftspolitik bestimmen kann. Im Regelfall ist dies bei einem Anteilsbesitz von
mehr als 50 % anzunehmen. Wenn gesellschaftsrechtliche Regelungen vorsehen, dass trotz
eines Anteilsbesitzes von weniger als 50 % Beherrschung über ein Unternehmen ausgeübt
werden kann, wird dieses Unternehmen als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss
einbezogen. Wenn aufgrund vertraglicher Regelungen bei einem Anteilsbesitz von mehr als 50
% keine Beherrschung über ein Unternehmen ausgeübt werden kann, wird dieses Unternehmen
nicht als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen.
Minderheitsanteile am Eigenkapital und am Periodenergebnis konsolidierter Tochterunternehmen werden separat ausgewiesen. Minderheitsanteile am Eigenkapital, bei denen
Verkaufsoptionen, verzinsliche oder unverzinsliche Termingeschäfte bestehen, sowie
Minderheitsanteile an deutschen Personengesellschaften werden mit dem Barwert des
Rückzahlungsbetrags als finanzielle Verbindlichkeit ausgewiesen. Der den Buchwert der
Minderheitsanteile übersteigende Betrag wird bei der Erst- und Folgebilanzierung als Geschäftsoder Firmenwert dargestellt. Die zugehörigen Ergebnisanteile der Minderheiten werden im
Finanzergebnis gezeigt.
2
Wesentliche Gemeinschaftsunternehmen des HeidelbergCement Konzerns werden im Wege
der Quotenkonsolidierung (IAS 31 Interests in Joint Ventures) in den Konzernabschluss einbezogen. Im Rahmen dieser Methode bilanziert der Konzern seinen Anteil an den Vermögenswerten, Schulden, Erträgen, Aufwendungen und Cashflows in den korrespondierenden
Posten im Konzernabschluss.
Die Anteile an assoziierten Unternehmen, bei denen HeidelbergCement durch einen Anteilsbesitz zwischen 20 % und 50 % einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und
Finanzpolitik der Beteiligungsgesellschaft ausübt, sind im Konzernabschluss nach der EquityMethode bilanziert (IAS 28 Investments in Associates). Bei erstmaliger Bilanzierung werden die
erworbenen Anteile zunächst mit den Anschaffungskosten berücksichtigt und in den Folgejahren
die anteiligen Ergebnisse unter den Zugängen an assoziierten Unternehmen erfasst (IAS 28
Investments in Associates). Die anteiligen Erträge aus assoziierten Unternehmen werden zur
Verbesserung der Aussagefähigkeit des Beteiligungsergebnisses vor Ertragsteuern
ausgewiesen. Der anteilige Steueraufwand wird unter dem Posten Steuern vom Einkommen und
vom Ertrag ausgewiesen. Das Nettoergebnis aus assoziierten Unternehmen wird unterhalb der
Gewinn- und Verlustrechnung separat gezeigt.
Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten
Gesellschaften werden nach IAS 27 (Consolidated and Separate Financial Statements)
aufgerechnet. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Verkäufen von Vermögenswerten
werden eliminiert. Konzerninterne Lieferungen werden sowohl in Form von Marktpreisen als
auch von Verrechnungspreisen abgewickelt, die prinzipiell denen im Verhältnis zu Dritten
entsprechen („arm’s length-Grundsatz“).
Den ertragsteuerlichen Konsequenzen bei der Konsolidierung wird durch den Ansatz latenter
Steuern Rechnung getragen.
Anwendung von neuen Rechnungslegungsstandards
HeidelbergCement hat folgende überarbeitete Standards und Interpretationen des International
Accounting Standards Board (IASB) im Geschäftsjahr 2008 erstmals angewendet.
–
Der überarbeitete IAS 23 (Borrowing Costs) verlangt die Aktivierung von Fremdkapitalkosten, die dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts
direkt zugeordnet werden können. Das Wahlrecht zur sofortigen erfolgswirksamen
Erfassung wurde abgeschafft. Die Änderung ist erstmalig in Geschäftsjahren anzuwenden,
die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. HeidelbergCement wendet die
Vorschriften vorzeitig an. Aus der Anwendung ergeben sich keine Änderungen der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, da HeidelbergCement bereits in der Vergangenheit
gemäß der zu diesem Zeitpunkt alternativ zulässigen Methode des IAS 23 Fremdkapitalkosten im Zusammenhang mit qualifizierten Vermögenswerten aktiviert hat.
–
Gemäß IFRIC 11 (IFRS 2 – Group and Treasury Share Transactions) sind Vereinbarungen,
nach denen Mitarbeitern Rechte an Eigenkapitalinstrumenten eines Unternehmens gewährt
werden, auch dann als aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch
Eigenkapitalinstrumente zu bilanzieren, wenn das Unternehmen die Instrumente von einem
Dritten erwirbt oder wenn die Anteilseigner die benötigten Eigenkapitalinstrumente
bereitstellen. HeidelbergCement hat keine Instrumente ausgegeben, die in den
Anwendungsbereich dieser Interpretation fallen.
3
–
IFRIC 14 (IAS 19 – The limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements
and their Interaction) regelt die Bewertung eines Vermögenswerts, der daraus resultiert,
dass das Planvermögen die Pensionsverpflichtung übersteigt und konkretisiert, wie
festzustellen ist, ob aus der Überdotierung eines Pensionsplans wirtschaftlicher Nutzen für
das Unternehmen entsteht. Außerdem wird geregelt, wie der Barwert des Vermögenswerts
im Falle einer künftigen Betragserstattung oder –senkung bei Bestehen einer
Mindestanforderung an die Dotierung des Pensionsplans zu ermitteln ist. Weiterhin klärt die
Interpretation, wie bei der Bewertung eines „defined benefit asset“ oder einer „defined
benefit liability“ vorzugehen ist, wenn das Unternehmen verpflichtet ist, Mindestbeiträge an
einen Pensionsplan zu zahlen. HeidelbergCement hat die Anforderungen des IFRIC 14
bereits im Geschäftsjahr 2007 durch die Anwendungen des IAS 19.58 B umgesetzt.
Insofern ergeben sich keine Änderungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
–
Die Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 (Reclassification of Financial Instruments) eröffnen
Unternehmen die Möglichkeit, bestimmte Finanzinstrumente aus der Kategorie der
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten oder der zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente in andere Kategorien umzuklassifizieren, in der die Bewertung
zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Wertminderungen erfolgt.
Die Änderungen können rückwirkend ab dem 1. Juli 2008 angewendet werden. Ab dem 1.
November 2008 sind Umwidmungen nur noch prospektiv möglich. Aus den Änderungen zu
IAS 39 und IFRS 7 haben sich keine Änderungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
ergeben.
Das IASB und das IFRIC haben weiterhin die nachfolgend aufgelisteten Standards und
Interpretationen verabschiedet, die im Geschäftsjahr 2008 noch nicht verpflichtend anzuwenden
waren oder bis zum Abschlussstichtag noch nicht von der EU-Kommission ratifiziert worden
sind.
–
Die Änderungen zu IFRS 1 und IAS 27 (Cost of an Investment in a Subsidiary, Jointly
Controlled Entity or Associate) regeln Vereinfachungen in der Bewertung von Beteiligungen
in einem erstmalig nach IFRS aufzustellenden Einzelabschluss. Die Änderungen sind
erstmalig in Geschäftsjahren anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen
(noch nicht in EU-Recht übernommen).
–
Die Änderung des IFRS 2 (Vesting Conditions and Cancellations) präzisiert die Definition
von Ausübungsbedingungen im Zusammenhang mit aktienbasierter Vergütung und regelt
die bilanzielle Behandlung wirksam annullierter Zusagen. Die Änderung ist erstmalig in
Geschäftsjahren anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen.
–
Die wesentlichen Änderungen aus der Überarbeitung des IFRS 3 (Business Combinations) betreffen die Bestimmung des Kaufpreises, die Bewertung von Minderheitenanteilen sowie die Bilanzierung sukzessiver Unternehmenserwerbe. Bedingte
Kaufpreisbestandteile sind zum Erwerbszeitpunkt, unabhängig von ihrer
Eintrittswahrscheinlichkeit, bei der Kaufpreisbestimmung zu berücksichtigen. Zusätzlich
sind in direktem Zusammenhang mit dem Unternehmenszusammenschluss stehende
Transaktionskosten nicht in den Kaufpreis einzubeziehen, sondern grundsätzlich
erfolgswirksam zu erfassen. Bei Minderheitenanteilen besteht das Wahlrecht, den auf
diese Minderheitenanteile entfallenden Geschäfts- oder Firmenwert in die Bewertung
einzubeziehen. Des Weiteren sind im Rahmen sukzessiver Unternehmenserwerbe
entstehende Unterschiede zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert an
gehaltenen Anteilen nunmehr zum Erwerbszeitpunkt erfolgswirksam – nicht im
Eigenkapital – zu erfassen. Die Änderungen werden sich auf die Ansatzhöhe des
4
Geschäfts- oder Firmenwerts, auf die Ergebnisse des Berichtszeitraums, in dem ein
Unternehmenserwerb erfolgt ist, und auf künftige Ergebnisse auswirken. Insbesondere
kann die Anwendung der Full-Goodwill-Methode zu höheren Geschäfts- oder
Firmenwerten führen. Die Änderungen des IFRS 3 sind anzuwenden für Geschäftsjahre,
die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen (noch nicht in EU-Recht übernommen).
–
IFRS 8 (Operating Segments) ersetzt die Vorschriften des IAS 14 (Segment Reporting). Im
Gegensatz zu IAS 14, der auf Finanzinformationen basierend auf Geschäfts- und
geografischen Segmenten abstellt, verfolgt IFRS 8 einen Management-Ansatz zur Identifizierung und Bewertung der Ergebnisse berichtspflichtiger Geschäftssegmente.
Maßgebend für die auszuweisenden Segmente und die im Anhang darzustellenden
Segmentdaten ist das interne Berichtswesen. Die Unterscheidung zwischen primärem und
sekundärem Segmentberichtsformat wurde aufgegeben. Der neue Standard wird Einfluss
auf die Art und Weise der Veröffentlichung von Finanzinformationen über die
Geschäftsbereiche des Konzerns haben, jedoch nicht auf den Ansatz und die Bewertung
von Vermögenswerten und Schulden im Konzernabschluss. IFRS 8 ist erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen,
anzuwenden.
–
Änderungen aus der Überarbeitung des IAS 1 (Presentation of Financial Statements)
betreffen im Wesentlichen die Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Gesamtergebnisdarstellung, die Bezeichnung der Abschlussbestandteile sowie anzugebende Vergleichsinformationen. Der neue Standard wird Einfluss auf die Art und Weise der Veröffentlichung von Finanzinformationen des Konzerns haben, jedoch nicht auf den Ansatz und
die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden im Konzernabschluss. Die Änderungen
sind erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009
beginnen, anzuwenden.
–
Die Änderungen des IAS 27 (Consolidated and Separate Financial Statements) konkretisieren die Bilanzierung von Veränderungen der Beteiligungshöhe eines Mutterunternehmens, die keinen Verlust der Beherrschung auf das Tochterunternehmen zur Folge
haben. Diese Veränderungen werden zukünftig als Eigenkapitaltransaktionen zwischen
Anteilseignern behandelt. Die Änderungen des IAS 27 sind anzuwenden für Geschäftsjahre,
die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen (noch nicht in EU-Recht übernommen).
–
Die Änderungen zu IAS 32 und IAS 1 (Puttable Financial Instruments and Obligations
arising on Liquidation) beziehen sich im Wesentlichen auf die Bedingungen für die Klassifizierung von kündbaren Instrumenten als Eigen- oder Fremdkapital. Hintergrund der
Neuregelung ist es, Mutterunternehmen in der Rechtsform einer deutschen Personengesellschaft eine Eigenkapitalqualifizierung ihres gesellschaftsrechtlichen Kapitals im IFRSJahresabschluss zu ermöglichen. Die Änderung ist erstmalig in Geschäftsjahren
anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen.
–
Die Änderung des IAS 39 Financial Instruments (Eligible Hedged Items) konkretisiert, wie
die Prinzipien des IAS 39 zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen im Hinblick auf die
Designation von einseitigen Risiken in einem Grundgeschäft sowie auf die Designation von
Inflationsrisiken als Grundgeschäft anzuwenden sind. Die Änderung ist anzuwenden für
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen (noch nicht in EU-Recht
übernommen).
5
–
IFRIC 12 (Service Concession Arrangements) regelt, wie Konzessionsnehmer im Rahmen
von Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen bestehende IFRS anzuwenden haben, um
die im Rahmen dieser Vereinbarungen eingegangenen Verpflichtungen und erhaltenen
Rechte zu erfassen. IFRIC 12 ist erstmalig in Geschäftsjahren anzuwenden, die am oder
nach dem 1. Januar 2008 beginnen, wurde jedoch noch nicht in EU-Recht übernommen.
–
IFRIC 13 (Customer Loyalty Programmes) regelt die Bilanzierung von Kundenbindungsprogrammen, die von Herstellern bzw. Dienstleistungsanbietern selbst oder durch Dritte
betrieben werden. IFRIC 13 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.
Juli 2008 beginnen.
–
IFRIC 15 (Agreements for the Construction of Real Estate) regelt die Bilanzierung von
Immobilienverkäufen, bei denen es vor Abschluss der Bauarbeiten zum Vertragsabschluss
mit dem Erwerber kommt. IFRIC 15 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach
dem 1. Januar 2009 beginnen (noch nicht in EU-Recht übernommen).
–
IFRIC 16 (Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation) präzisiert, was als Risiko bei
der Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb anzusehen
ist und wo innerhalb der Unternehmensgruppe das Sicherungsinstrument zur Minderung
dieses Risikos gehalten werden darf. IFRIC 16 ist verpflichtend für Geschäftsjahre
anzuwenden, die am oder nach dem 1. Oktober 2008 beginnen (noch nicht in EU-Recht
übernommen).
–
IFRIC 17 (Distributions of Non-cash Assets to Owners) regelt die Bilanzierung einer Verbindlichkeit zur Sachdividendenausschüttung, die zu dem Zeitpunkt anzusetzen ist, ab dem
die Ausschüttung nicht mehr im Ermessen des Unternehmens steht. IFRIC 17 tritt für
Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen (noch nicht in EURecht übernommen).
–
Im Rahmen des jährlichen Änderungsverfahrens hat das IASB nicht dringende, aber
notwendige Änderungen an bestehenden Standards vorgenommen. Dabei geht es im
Wesentlichen um die Beseitigung von Inkonsistenzen an bestehenden Standards und die
Klarstellung missverständlicher Formulierungen. Die Änderungen sind verpflichtend für
Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen (noch nicht in
EU-Recht übernommen).
HeidelbergCement wendet diese Standards und Interpretationen nicht vorzeitig an. Die Erstanwendung wird nach derzeitiger Einschätzung zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns führen.
Am 29. Januar 2009 hat das IASB IFRIC 18 (Transfer of Assets from Customers) verabschiedet.
Die Interpretation regelt die bilanzielle Behandlung von Übertragungen von Vermögenswerten
und ist insbesondere relevant für Unternehmen des Energiesektors. IFRIC 18 ist für
Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen (noch nicht in EURecht übernommen).
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Ansatz- und Bewertungsgrundsätze
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des
Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgeschlossen sind derivative Finanzinstrumente und zur
Veräußerung verfügbare Finanzinvestitionen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
Weiterhin werden die Buchwerte der in der Bilanz erfassten Vermögenswerte und Schulden, die
Grundgeschäfte im Rahmen von Absicherungen des beizulegenden Zeitwertes (Fair Value
Hedges) darstellen und ansonsten zu Anschaffungskosten bilanziert werden, aufgrund von
Änderungen der beizulegenden Zeitwerte, die den abgesicherten Risiken zugerechnet werden,
angepasst. Die wesentlichen Ansatz- und Bewertungsgrundsätze werden nachfolgend
dargestellt.
Nach den Regelungen des IAS 38 (Intangible Assets) ist ein immaterieller Vermögenswert ein
identifizierbarer, nicht monetärer Vermögenswert ohne physische Substanz. Die Definition eines
immateriellen Vermögenswertes verlangt, dass er identifizierbar ist, um ihn von einem
Geschäfts- oder Firmenwert unterscheiden zu können. Das Kriterium der Identifizierbarkeit wird
vom Vermögenswert erfüllt, wenn er separierbar ist oder aus vertraglichen oder gesetzlichen
Rechten entsteht. Immaterielle Vermögenswerte werden bei Zugang zu Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten bilanziert. Die Folgebilanzierung bemisst sich für immaterielle
Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer nach Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und Wertminderungen sowie für
immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer nach Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten abzüglich Wertminderungen. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter
Nutzungsdauer werden im Fall von Abbaulizenzen leistungsbezogen oder ansonsten linear
abgeschrieben.
Emissionsrechte werden nach den Vorschriften der IFRS als immaterielle Vermögenswerte
innerhalb des Anlagevermögens ausgewiesen (IAS 38). Unentgeltlich gewährte Emissionsrechte
werden bei Zugang zum Nominalwert von „Null“ bilanziert. Entgeltlich erworbene
Emissionsrechte werden mit den Anschaffungskosten bilanziert und bei Wertminderung
außerplanmäßig abgeschrieben. Der zweite nationale Allokationsplan (NAP II) für die Zuteilung
von CO2 Emissionsberechtigungen (EUA) erstreckt sich über eine Periode von fünf Jahren
(2008-2012). Diese Periode dient als Grundlage zur Beurteilung der Unter-/Überdeckung. Im
Berichtsjahr hat HeidelbergCement überschüssige Emissionsberechtigungen über die für 2008
zugeteilte Emissionsmenge veräußert. Ferner hat sich der Konzern in einer Reihe von SwapGeschäften zur Lieferung von Emissionsberechtigungen (EUA - „Emission Rights Allowances“)
im Austausch gegen die zertifizierten Emissionsreduktionseinheiten (CER – „Certified Emission
Reductions“) verpflichtet.
Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus Unternehmenszusammenschlüssen entstanden sind,
werden gemäß IFRS 3 (Business Combinations) nicht planmäßig abgeschrieben. Stattdessen
wird deren Werthaltigkeit durch einen Wertminderungstest gemäß IAS 36 (Impairment of Assets)
überprüft. Im Rahmen dieser Wertminderungsprüfung wird der Buchwert einer Gruppe von
Zahlungsmittel generierenden Einheiten (CGU), denen ein Geschäfts- oder Firmenwert
zugeordnet ist, mit dem erzielbaren Betrag dieser Gruppe von CGUs verglichen. Ausgehend von
der Vertriebs- und Managementstruktur wird eine Gruppe von Zahlungsmittel generierenden
Einheiten grundsätzlich als Land oder Region definiert.
Sobald der Buchwert eines Vermögenswertes seinen erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine
Wertminderung auf den erzielbaren Betrag ergebniswirksam vorgenommen. Der erzielbare
Betrag ist der höhere Betrag aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert eines Vermögenswertes. Der Nettoveräußerungspreis ist der aus dem Verkauf eines Vermögenswertes zu
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marktgerechten Konditionen erzielbare Betrag, abzüglich der Veräußerungskosten. Der
Nutzungswert wird mittels Abzinsung zukünftiger Cashflows nach Steuern mit einem risikoangepassten Diskontierungszinssatz (WACC) ermittelt. Für die Ermittlung des Wertminderungsbedarfs von CGUs wurde ein Cashflow-basiertes Verfahren im Sinne von IAS 36
angewandt.
Die Cashflow-Schätzungen umfassen einen Planungshorizont von fünf Jahren, bevor in die
ewige Rente übergegangen wird. Die vom Management genehmigte detaillierte operative
Planung bildet die Basis für die ersten drei Planjahre. Die Cashflows für die zwei weiteren Jahre
werden basierend auf einer adäquaten Wachstumsrate extrapoliert, um einen stabilen Zustand
bei der Berechnung der ewigen Rente zu erreichen.
Die folgenden Hauptannahmen gelten für die Berechnung des erzielbaren Betrags für jede
Gruppe von CGUs, deren Geschäfts- oder Firmenwert entweder (i) materiell im Vergleich zum
Gesamtkonzern ist, (ii) wertgemindert wurde oder (iii) wenn ein Segment aus dem
Zusammenschluss von Gruppen von CGUs besteht, deren zuordenbarer Geschäfts- oder
Firmenwert immateriell im Vergleich zum Gesamtkonzern ist.
Für die in der Tabelle dargestellten materiellen Gruppen von CGUs ist im operativen Plan
angenommen worden, dass sich die Bauindustrie langfristig vom derzeitigen zyklischen
Abwärtstrend erholt, beginnend 2010 und anhaltend bis zum letzten Planjahr 2013. Die
Annahmen für die geschätzten Wachstumsraten der ewigen Renten basieren auf langfristigen
Wachstumsraten mehrerer Wirtschaftszyklen der Bauindustrie, welche aus externen
historischen Investitionsdaten des Bausektors hervorgehen.
Der Konzern hat im Rahmen der Überprüfung des Wertminderungsbedarfs eine Gesamtminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in Höhe von 323,3 Mio EUR vorgenommen.
Diese Wertminderung betrifft folgende Gruppen von CGUs:
Europa: Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in Großbritannien in Höhe von 212,2
Mio EUR, in Georgien in Höhe von 68,2 Mio EUR und in Spanien in Höhe von 34,5 Mio EUR.
Die Wertminderungen resultieren aus der anhaltenden Abschwächung wirtschaftlicher
Bedingungen in diesen Ländern. Insbesondere in Großbritannien und Spanien ist es zu einer
substanziellen Abnahme des Investitionsvolumens des Wohnbausektors gekommen. In
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Georgien haben die Bauaktivitäten als Resultat des Konflikts mit Russland seit Mitte 2008
abgenommen.
Asien-Australien-Afrika: Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in Singapur in Höhe
von 8,4 Mio EUR. Diese Wertminderung resultiert aus der anhaltenden Abschwächung der
wirtschaftlichen Bedingungen im Land aufgrund der Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise.
Alle wertberichtigten Gruppen von CGUs wiesen einen niedrigeren erzielbaren Betrag auf als
der zugeordnete Wert des Geschäfts- oder Firmenwertes gemäß der oben beschriebenen
Nutzungswertmethode.
Im derzeitigen wirtschaftlichen Marktumfeld sind die wesentlichen Annahmen ungewisser als im
Vorjahr. Dies resultiert aus zwei Hauptfaktoren: dem zyklischen Abwärtstrend, welcher in den
operativen Planjahren berücksichtigt ist, sowie der derzeitigen weltweiten wirtschaftlichen
Ungewissheit bezüglich wichtiger Indikatoren des Finanzmarktes, insbesondere solche, die bei
der Berechnung der durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten eine wichtige Rolle spielen.
Für die Gruppen von CGUs, bei denen eine für möglich gehaltene Änderung einer wesentlichen
Annahme verursachen würde, dass der Buchwert der CGU deren erzielbaren Betrag übersteigt,
stellt sich der Betrag, der die Änderung des Wertes der wesentlichen Annahme hervorruft, damit
der erzielbare Betrag der CGUs gleich dem Buchwert ist, wie folgt dar:
Gegenstände des Sachanlagevermögens werden nach IAS 16 (Property, Plant and Equipment) zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der kumulierten planmäßigen
Abschreibungen sowie der kumulierten Wertminderungen bewertet. Die Herstellungskosten
umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der
fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Kosten für Reparatur und Wartung von Sachanlagen
werden grundsätzlich als Aufwand erfasst. Eine Aktivierung erfolgt, wenn die Maßnahmen zu
einer Erweiterung oder wesentlichen Verbesserung des Vermögenswertes führen. Sachanlagen
werden nach der linearen Abschreibungsmethode abgeschrieben, sofern nicht eine andere
Abschreibungsmethode dem Nutzenverlauf sachgerechter wird. Fremdkapitalkosten, die direkt
dem Bau von Großanlagen zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- oder
Herstellungskosten aktiviert.
Die Bewertung der Vorräte erfolgt gemäß IAS 2 (Inventories) zum niedrigeren Wert aus
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert. Hierbei wird die Durchschnittskostenmethode angewendet. Für Qualitäts- und Mengenrisiken werden in angemessener Höhe Abschläge vorgenommen. Die Herstellungskosten für unfertige und fertige
Erzeugnisse umfassen neben den Einzelkosten anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten
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sowie fertigungsbedingte Abschreibungen. Ersatzteile für Anlagen werden in den Vorräten bzw.
im Anlagevermögen ausgewiesen.
Langfristige Dienstleistungs- und Fertigungsaufträge, die über einen längeren Zeitraum
erstellt werden, sind entsprechend dem Grad der erreichten Fertigstellung zu bilanzieren
(Percentage-of-Completion-Methode).
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß IAS 19
(Employee Benefits) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in der Periode, in der sie anfallen, erfolgsneutral
unter Berücksichtigung von latenten Steuern im Eigenkapital erfasst. Detaillierte Erläuterungen
zur Bilanzierung von Pensionsrückstellungen werden unter Erläuterungspunkt 42 gegeben.
Sonstige Rückstellungen werden nach IAS 37 (Provisions, Contingent Liabilities and
Contingent Assets) angesetzt, wenn aufgrund vergangener Ereignisse rechtliche oder faktische
Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen,
die zuverlässig ermittelbar sind. Die Rückstellungen werden auf Basis der bestmöglichen
Schätzung unter Berücksichtigung aller erkennbarer Risiken berechnet.
Aktive und passive latente Steuern werden entsprechend der bilanzorientierten „Liability
Method“ (IAS 12 Income Taxes) gebildet. Dies bedeutet, dass mit Ausnahme der
Geschäftswerte aus der Konsolidierung für alle zeitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zwischen IFRS- und Steuerbilanz latente Steuern gebildet werden, unabhängig
von dem Zeitraum, in dem sich diese Differenzen ausgleichen. Ferner werden aktive latente
Steuern auf noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge angesetzt, sofern deren Realisierung in Folgejahren mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Passive latente Steuern in
Verbindung mit nicht ausgeschütteten Gewinnen von Tochtergesellschaften, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen werden berücksichtigt, außer wenn
HeidelbergCement in der Lage ist, die Dividendenpolitik der Gesellschaften zu bestimmen und in
absehbarer Zeit nicht mit einer Dividendenausschüttung oder einer Veräußerung zu rechnen ist.
Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit den Steuersätzen, die am Bilanzstichtag in den
einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten oder angekündigt sind. Latente
Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur
Aufrechnung von tatsächlichen Steueransprüchen und tatsächlichen Steuerschulden vorliegt
und wenn sie im Zusammenhang mit Ertragsteuern stehen, die von der gleichen Steuerbehörde
erhoben werden, und der Konzern die Absicht hat, seine tatsächlichen Steueransprüche und
Steuerschulden auf Nettobasis zu begleichen.
Finanzinstrumente sind alle Vertragsverhältnisse, die bei der einen Partei zu einem finanziellen
Vermögenswert und bei der anderen Partei zu einer finanziellen Schuld oder zu einem
Eigenkapitalinstrument führen. Zu den Finanzinstrumenten gehören originäre und derivative
Finanzinstrumente.
Originäre Finanzinstrumente werden bei ihrem erstmaligen Ansatz grundsätzlich mit dem
beizulegenden Zeitwert bewertet. Hierzu gehören Finanzinvestitionen des Anlage- und
Umlaufvermögens, ausgereichte Kredite und Forderungen sowie finanzielle Verbindlichkeiten.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte oder
Verbindlichkeiten sind (strukturierte) Finanzinstrumente, die als zu Handelszwecken gehalten
klassifiziert werden.
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Finanzinvestitionen des Anlage- und Umlaufvermögens, die gemäß IAS 39 als zur Veräußerung
verfügbar („Available for sale“) kategorisiert sind, werden regelmäßig zum beizulegenden
Zeitwert bewertet, wenn dieser verlässlich bestimmbar ist. Diese Klasse von Instrumenten wird
nachfolgend als Finanzinvestitionen „Available for sale at fair value“ bezeichnet. Die aus der
Folgebewertung resultierenden unrealisierten Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im
Eigenkapital erfasst. Als beizulegender Zeitwert wird der Börsenkurs zum Bilanzstichtag
zugrunde gelegt. Finanzinvestitionen in Eigenkapitaltitel, für die kein auf einem aktiven Markt
notierter Preis existiert und deren beizulegende Zeitwerte nicht mit vertretbarem Aufwand
verlässlich ermittelbar sind, werden zu Anschaffungskosten bewertet. Diese Klasse von
Instrumenten wird nachfolgend als Finanzinvestitionen „Available for sale at cost“ bezeichnet.
Hierbei handelt es sich um sonstige Beteiligungen, die nicht börsennotiert sind. Fallen die
beizulegenden Zeitwerte von „Available for sale“-Finanzinvestitionen unter die
Anschaffungskosten und liegen objektive Hinweise für eine signifikante oder dauerhafte
Wertminderung vor, werden die bislang im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne und
Verluste unmittelbar erfolgswirksam erfasst. Für gehaltene Eigenkapitaltitel ist die
erfolgswirksame Erfassung von Wertaufholungen nicht zulässig.
Kredite und Forderungen („Loans and receivables“) werden, sofern sie nicht mit Sicherungsinstrumenten im Zusammenhang stehen, zu fortgeführten Anschaffungskosten, ggf. unter
Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Dabei handelt es sich um Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens, verzinsliche Forderungen, Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie sonstige kurzfristige operative Forderungen. Bei kurzfristigen Forderungen
entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennwert bzw. dem
Rückzahlungsbetrag. Bestehen objektive Hinweise darauf, dass bei den Krediten und Forderungen Wertminderungen eingetreten sind, werden diese erfolgswirksam erfasst. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgen die Wertminderungen unter Verwendung eines
Wertberichtigungskontos. Wertaufholungen werden vorgenommen, wenn die Gründe für die
vorgenommenen Wertminderungen entfallen sind. Finanzielle Vermögenswerte, deren
Konditionen geändert wurden, da sie ansonsten überfällig oder wertgemindert wären, lagen
(ebenso wie im Vorjahr) im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht vor.
Der erstmalige Ansatz von originären finanziellen Verbindlichkeiten („Financial liabilities“) erfolgt
zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bzw. zum Wert der erhaltenen
Zahlungsmittel abzüglich ggf. angefallener Transaktionskosten. Die Folgebewertung bei diesen
Instrumenten erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der
Effektivzinsmethode. Hierunter fallen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,
sonstige kurzfristige operative Verbindlichkeiten sowie kurz- und langfristige Finanzschulden.
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten werden abgezinst. Bei kurzfristigen finanziellen
Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem
Nennwert bzw. dem Rückzahlungsbetrag.
Von der Möglichkeit, originäre Finanzinstrumente bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende Finanzinstrumente zu designieren, hat der
Konzern bislang keinen Gebrauch gemacht.
Alle originären finanziellen Vermögenswerte werden zum Erfüllungstag (Settlement Date)
bilanziert.
Ein derivatives Finanzinstrument ist ein Vertrag, dessen Wert sich in Abhängigkeit von einer
Variablen ändert, der in der Regel keine Anschaffungsauszahlung erfordert oder eine, die im
Vergleich zu anderen Vertragsformen, von denen zu erwarten ist, dass sie in ähnlicher Weise
auf Änderungen der Marktbedingungen reagieren, geringer ist und der zu einem späteren
11
Zeitpunkt beglichen wird. Alle derivativen Finanzinstrumente werden bei ihrer erstmaligen
Erfassung am Handelstag mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die beizulegenden
Zeitwerte sind auch für die Folgebewertungen relevant. Der beizulegende Zeitwert gehandelter
derivativer Finanzinstrumente entspricht dem Marktwert. Dieser Wert kann positiv oder negativ
sein. Für derivative Finanzinstrumente entspricht der beizulegende Zeitwert dem Betrag, den die
HeidelbergCement AG bei vorzeitiger Beendigung des Finanzinstruments zum
Abschlussstichtag entweder erhalten würde oder zahlen müsste. Dieser wird unter Anwendung
der zum Abschlussstichtag relevanten Wechselkurse und Zinssätze berechnet. Für die
Berechnungen werden Mittelkurse verwendet.
Derivative Finanzinstrumente, wie z.B. Devisentermin-, Devisenoptionsgeschäfte, Zinsswaps
oder Zinsoptionen, werden im HeidelbergCement Konzern grundsätzlich zur Risikoreduzierung
eingesetzt. Dabei steht die Absicherung gegen Zins-, Währungs- und andere Marktpreisrisiken
im Mittelpunkt. Die Marktbewertungen werden regelmäßig von der Abteilung Group Treasury
überwacht. Es werden keine derivativen Finanzinstrumente zu Spekulationszwecken kontrahiert
oder gehalten.
Strukturierte Finanzinstrumente bestehen aus einem nicht-derivativen Basisvertrag und
einem eingebetteten Finanzderivat. Beide Komponenten sind rechtlich nicht separierbar. Es
handelt sich hierbei in der Regel um Verträge mit Zusatzklauseln. Eine getrennte Bilanzierung
des eingebetteten Derivats und des Basisvertrags wird verlangt, wenn die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind, das eingebettete Derivat die
gleichen Definitionskriterien erfüllt wie ein Derivat und das strukturierte Finanzinstrument nicht
erfolgswirksam zum Fair Value bewertet wird. Der Vertrag des strukturierten Finanzinstruments
kann auch insgesamt erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, es sei
denn, das eingebettete Derivat verändert die anfallenden Zahlungsströme nur unerheblich oder
eine Abspaltung des eingebetteten Derivates ist unzulässig.
Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting)
Das Hedge Accounting bezeichnet eine spezielle Rechnungslegung, die die Bilanzierung von
Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft einer Sicherungsbeziehung dahingehend modifiziert,
dass die Bewertungsergebnisse aus dem Grund- bzw. Sicherungsgeschäft periodengleich und
erfolgsneutral bzw. erfolgswirksam erfasst werden. Entsprechend basiert das Hedge Accounting
auf einer wertmäßigen Kompensation von Grund- und Sicherungsgeschäft.
Für bilanzielle Zwecke existieren im Sinne von IAS 39 drei Arten von Hedgegeschäften, sofern
die strengen Voraussetzungen für eine Bilanzierung als Sicherungsbeziehung (Hedge Accounting) im Einzelfall erfüllt sind:
– Cash Flow Hedges
HeidelbergCement sichert bei Bedarf das Risiko von Schwankungen zukünftiger Cashflows
ab. Das Risiko von Zinsschwankungen bei variabler Verzinsung wird durch Swaps gesichert,
die variable Zinszahlungen in Festzinszahlungen umwandeln. Diese Vorgehensweise wird
auch bei der Absicherung von Währungsrisiken von zukünftig in Fremdwährung zu
erfüllenden Transaktionen angewendet. Der Marktwert der zur Absicherung eingesetzten
Derivate wird in der Bilanz dargestellt. Als Gegenposten werden die Gewinnrücklagen unter
Berücksichtigung latenter Steuern in Höhe des effektiven Teils erfolgsneutral angepasst und
erst bei Realisierung der abgesicherten zukünftigen Zahlungsströme erfolgswirksam erfasst.
Der ineffektive Teil wird unmittelbar im Periodenergebnis erfasst.
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– Fair Value Hedges
Der Konzern sichert Schwankungen des beizulegenden Zeitwerts von Vermögenswerten
oder Verbindlichkeiten ab. Wir sichern insbesondere das Währungsrisiko, welches entsteht,
wenn Finanzinstrumente in einer anderen als der funktionalen Währung bilanziert werden.
Ferner wird selektiv der beizulegende Zeitwert von festverzinslichen Verbindlichkeiten durch
eine Transformation in variable Verzinsung gesichert. Im Falle der Absicherung gegen
Schwankungen des beizulegenden Zeitwertes von bestimmten Bilanzpositionen (Fair Value
Hedges) wird sowohl das Sicherungsgeschäft als auch der gesicherte Risikoanteil des
Grundgeschäfts zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Bewertungsänderungen werden
ergebniswirksam erfasst.
– Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb
Beim Erwerb ausländischer Gesellschaften kann die Investition beispielsweise mit Darlehen
in der funktionalen Währung der ausländischen Gesellschaft abgesichert werden. Als
gesichertes Risiko wird in diesen Fällen das Währungsrisiko designiert, welches durch die
Wechselkursschwankung des Eigenkapitals der Tochtergesellschaft entsteht (Translationsrisiko). Die Darlehen werden mit dem Wechselkurs des Bilanzstichtages umgerechnet.
Als Gegenposten wird das Eigenkapital im Posten Währungsumrechnung angepasst.
Insofern werden Umrechnungsdifferenzen hier bis zur Veräußerung der Nettoinvestition
direkt erfolgsneutral im Eigenkapital und erst bei deren Abgang im Periodenergebnis erfasst.
Derivative Finanzinstrumente, für die keine Bilanzierung als Sicherungsbeziehung (Hedge
Accounting) angewendet wird, stellen dennoch betriebswirtschaftlich eine wirksame Absicherung
im Rahmen der Konzernstrategie dar. Nach IAS 39 sind diese Instrumente für bilanzielle Zwecke
als zu Handelszwecken gehalten („Held for trading“) zu qualifizieren. Den
Marktwertveränderungen dieser derivativen Finanzinstrumente, die erfolgswirksam erfasst
werden, stehen nahezu kompensierende Marktwertveränderungen der abgesicherten
Grundgeschäfte gegenüber.
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche werden
in der Bilanz gesondert ausgewiesen, wenn sie in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert
werden können und die Veräußerung wahrscheinlich ist. Bei der Klassifizierung „als zur
Veräußerung gehalten“ werden die entsprechenden Vermögenswerte mit ihrem beizulegenden
Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten angesetzt, sofern dieser niedriger als deren
Buchwert ist. Entsprechend ihrer Klassifizierung werden direkt mit diesen im Zusammenhang
stehende Rückstellungen und Verbindlichkeiten auf der Passivseite gesondert ausgewiesen.
Für aufgegebene Geschäftsbereiche wird das Ergebnis nach Steuern in der Gewinn- und
Verlustrechnung separat in einer Zeile ausgewiesen. In der Kapitalflussrechnung erfolgt eine Aufteilung der Mittelflüsse in „fortzuführendes“ und „aufgegebenes“ Geschäft. Ebenso werden
die aufgegebenen Geschäftsbereiche in der Segmentberichterstattung separat ausgewiesen.
Für aufgegebene Geschäftsbereiche werden die Vorjahreswerte in der Gewinn- und
Verlustrechnung, der Kapitalflussrechnung und in der Segmentberichterstattung entsprechend
angepasst. Im Anhang werden zusätzliche Angaben zu den zur Veräußerung gehaltenen
Vermögenswerten und aufgegebenen Geschäftsbereichen gemacht.
Eventualschulden oder -forderungen sind gegenwärtige oder mögliche Verpflichtungen oder
Vermögenswerte, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Existenz durch das
Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse bedingt ist, die
nicht unter der Kontrolle des Unternehmens stehen. Eventualschulden werden zu ihrem
beizulegenden Zeitwert in der Bilanz angesetzt, wenn sie im Rahmen eines
13
Unternehmenszusammenschlusses übernommen wurden. Eventualforderungen werden nur
dann in der Bilanz angesetzt, wenn sie quasi-sicher sind. Sofern ein Abfluss bzw. Zufluss von
wirtschaftlichem Nutzen nicht unwahrscheinlich ist, werden im Anhang Angaben zu
Eventualschulden bzw. Eventualforderungen gemacht.
Finanzierungs-Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum
verbundenen Chancen und Risiken am Leasinggegenstand auf den Leasingnehmer übertragen
werden, führen zur Aktivierung des Leasinggegenstands zu Beginn der Laufzeit des
Leasingverhältnisses. Der Leasinggegenstand wird mit seinem beizulegenden Zeitwert angesetzt oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist.
Leasingzahlungen werden derart in Finanzierungsaufwendungen und den Tilgungsanteil der
Restschuld aufgeteilt, dass sich über die Laufzeit des Leasingverhältnisses ein konstanter
Zinssatz auf die verbliebene Leasingverbindlichkeit ergibt. Finanzierungsaufwendungen werden
erfolgswirksam erfasst. Leasinggegenstände werden über die Nutzungsdauer des Gegenstands
abgeschrieben. Ist der Eigentumsübergang auf den Konzern am Ende der Laufzeit des
Leasingverhältnisses jedoch nicht hinreichend sicher, wird der Leasinggegenstand über den
kürzeren der beiden Zeiträume aus erwarteter Nutzungsdauer und Laufzeit des
Leasingverhältnisses vollständig abgeschrieben.
Leasingzahlungen für Operating-Leasingverhältnisse werden linear über die Laufzeit des
Leasingverhältnisses als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Erträge werden erfasst, wenn hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen ein
künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufließt und dieser verlässlich bestimmt werden kann. Die
Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung; Umsatzsteuer und
sonstige Abgaben bleiben unberücksichtigt. Umsatzerlöse werden erfasst, sobald die Lieferung
der Waren erfolgt ist und die Chancen und Risiken auf den Käufer übergegangen sind.
Zinserträge werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode zeitanteilig erfasst. Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung realisiert.
Währungsumrechnung
Die Jahresabschlüsse ausländischer Konzerngesellschaften werden gemäß IAS 21 (The Effects
of Changes in Foreign Exchange Rates) nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro
umgerechnet. Diese ist in der Regel bei den operativen Gesellschaften die jeweilige
Landeswährung, da unsere ausländischen Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller,
wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben. Danach werden Aktiv- und
Passivposten zum Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet, das Eigenkapital hingegen mit den
historischen Kursen. Die hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen finden bis zum
Abgang der Tochtergesellschaft ergebnisneutral in den Gewinnrücklagen Berücksichtigung. Die
Umrechnung des anteiligen Eigenkapitals der ausländischen assoziierten Unternehmen erfolgt
nach der gleichen Vorgehensweise. Die Aufwendungen und Erträge sind zum
Jahresdurchschnittskurs umgerechnet.
Fremdwährungsgeschäfte in den Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden mit historischen
Kursen gebucht. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne oder -verluste aus der
Bewertung monetärer Posten in fremder Währung werden ergebniswirksam berücksichtigt. Von
der beschriebenen Umrechnung ausgenommen sind Währungsdifferenzen aus
Fremdwährungskrediten, soweit sie Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen
Geschäftsbetrieb sind. Sie sind Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb, wenn die Rückzahlung in einem absehbaren Zeitraum weder geplant noch wahrscheinlich ist. Umrechnungsdifferenzen werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition direkt
erfolgsneutral im Eigenkapital und erst bei deren Abgang im Periodenergebnis erfasst.
14
Nachfolgend die wichtigsten Devisenkurse, die bei der Umrechnung der Einzelabschlüsse in
fremder Währung Anwendung fanden:
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss sind neben der HeidelbergCement AG 1.027 Tochterunternehmen –
58 inländische und 969 ausländische – im Wege der Voll- oder Quotenkonsolidierung einbezogen. Auf die quotenkonsolidierten Gemeinschaftsunternehmen gemäß IAS 31 entfallen 2,0
% der Erträge und 5,6 % der Aufwendungen; zu den lang- und kurzfristigen Aktiva des Konzerns
steuern sie 3,0 % bzw. 5,6 % bei. Weiterhin entfallen auf sie 0,8 % des langfristigen und 7,7 %
des kurzfristigen Fremdkapitals.
Veränderungen des Konsolidierungskreises
Zugänge im Berichtsjahr
Zugänge zum Konsolidierungskreis im Vergleich zum 31. Dezember 2007 ergaben sich in den
Konzerngebieten Europa und Asien-Australien-Afrika und werden in der folgenden Tabelle
dargestellt.
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Die Geschäfts- oder Firmenwerte beinhalten erworbene Marktanteile, die keinen anderen
bestimm- und separierbaren immateriellen Vermögensgegenständen zuzuordnen sind.
Die Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt sowie die seitdem erzielten Umsatzerlöse und Ergebnisse der erworbenen und erstmals in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften (Business Combinations) stellen sich gemäß IFRS 3.67 ff. wie folgt dar:
16
Aus Gründen der Wesentlichkeit wurde auf eine Einzeldarstellung verzichtet (IFRS 3.68).
Gemäß IFRS 3.61 ff. sind die erworbenen Vermögenswerte und Schulden der erstkonsolidierten
Gesellschaften auf Basis vorläufiger Informationen in den Konzernabschluss der
HeidelbergCement AG einbezogen.
Darüber hinaus hat die PT Mandiri Sejahtera Sentra/Indonesien, im Rahmen eines Asset Deals
das Nettovermögen der PT Handi Perkasa/Indonesien in Höhe von 3,3 Mio EUR erworben. Der
Kaufpreis betrug 3,6 Mio EUR.
Zugänge im Geschäftsjahr 2007
Am 23. August 2007 wurde mit dem Inkrafttreten des so genannten Scheme of Arrangement
(Einziehungsverfahren der Aktien) der Erwerb von 100 % der Anteile am britischen Baustoffhersteller Hanson abgeschlossen.
Die Anschaffungskosten für die ausstehenden Aktien sowie die bestehenden Stock Option
Programme betrugen insgesamt 11.696,7 Mio EUR. Hierin enthalten sind Anschaffungsnebenkosten insbesondere für rechtliche und wirtschaftliche Beratungsleistungen in Höhe von
19,9 Mio EUR. Der Kaufpreis wurde mit Barmitteln und gegen Ausgabe von Loan Notes in Höhe
von 178,1 Mio EUR beglichen.
Aufgrund der Größe und Komplexität der Transaktion war die Kaufpreisallokation zum 31.
Dezember 2007 nur vorläufig. Die retrospektiven Anpassungen aufgrund der Anwendung des
IFRS 3.62 führten zu einer Verminderung der immateriellen Vermögenswerte um 60.977 TEUR,
der anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung um 8.865 TEUR, der Anteile an
assoziierten Unternehmen um 5.600 TEUR, der Ausleihungen an Beteiligungsgesellschaften um
1.200 TEUR, der Vorräte um 4.300 TEUR, der sonstigen langfristigen Rückstellungen um
117.880 TEUR sowie einer Erhöhung der latenten Steuerverbindlichkeiten um 33.891 TEUR und
der langfristigen Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern um 3.047 TEUR
17
Der finale Geschäfts- oder Firmenwert zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung nach Abschluss der
Kaufpreisallokation beträgt 8.861,4 Mio EUR und ist im Wesentlichen auf die erwartete Stärkung
und Verbesserung der weltweiten Marktstellung im Rahmen der vertikalen Integration mit den
bestehenden HeidelbergCement-Aktivitäten sowie auf die strategisch wichtigen Standorte
zurückzuführen. Darüber hinaus werden Synergien in den Bereichen Vertrieb, Einkauf und
Verwaltung erwartet. Im Rahmen der Finalisierung der Kaufpreisallokation wurde der Geschäftsoder Firmenwert den operativen Segmenten zugeordnet.
Das Nettovermögen der sonstigen im Geschäftsjahr 2007 erstmals in den Konzernabschluss
einbezogenen Unternehmen betrug 38,7 Mio EUR.
Abgänge im Berichtsjahr
Am 7. August 2007 hatte HeidelbergCement mit dem französischen Baustoffhersteller Saint
Gobain Einigung über den Verkauf von maxit Group erzielt. Der Verkauf wurde am 13. März
2008 mit der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden abgeschlossen. Im Transaktionspreis von 2.125 Mio EUR ist neben dem Verkaufspreis für die Beteiligung die Ablösung
von kurz- und langfristigen Schulden enthalten.
18
HeidelbergCement hat am 26. Januar 2008 seine Anteile am Gemeinschaftsunternehmen
United Marine Holdings Limited/Großbritannien an den Joint-Venture-Partner Tarmac Limited,
eine Tochtergesellschaft der Anglo American PLC, zu einem Preis von 54 Mio GBP verkauft.
Der Verkauf war aufgrund des Joint-Venture-Agreements durch die Übernahme der Hanson
PLC, der ehemaligen Muttergesellschaft von United Marine Holdings, durch HeidelbergCement
erforderlich geworden.
Am 26. März 2008 hat HeidelbergCement die Cement Company of Northern Nigeria/Nigeria und
die Société Nigérienne de Cimenterie/Niger für 29 Mio USD und am 8. September 2008 die
Scandinavian Cement Holding Limited/Gibraltar sowie deren Tochtergesellschaft Edo Cement
Company Ltd./Nigeria für 1 Mio USD an das private nigerianische Unternehmen Damnaz
Cement Company Limited veräußert. Am 2. September 2008 wurden die nigerianischen
assoziierten Unternehmen DangoteBail Limited an Dangote Industries Limited und Bulkcem S.A.
an Liberty Worldwide Holdings S.A. veräußert. Der Verkaufspreis betrug insgesamt 24 Mio USD.
Mit dem Verkauf der Aktivitäten konzentriert HeidelbergCement die finanziellen Ressourcen auf
Märkte, in denen eine marktführende Position erreicht werden kann und das Chancen-RisikoVerhältnis angemessen ist.
Am 1. Juli 2008 hat HeidelbergCement die australische Tochtergesellschaft Hanson Building
Products Pty Ltd an Adelaide Brighton Limited/Australien zu einem Verkaufspreis von 81 Mio
AUD veräußert.
Am 9. September 2008 hat HeidelbergCement die österreichische Tochtergesellschaft
Quarzsande GmbH zu einem Preis von 8,7 Mio EUR an das Zementwerk Leube
GmbH/Österreich verkauft.
HeidelbergCement hat am 31. Dezember 2008 seine Anteile an Highway International Private
Limited/Singapur an Acentus Private Limited/Singapur veräußert. Der Verkaufspreis betrug 6,6
Mio SGD.
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Wesentliche Beteiligungen
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22
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes wird mit allen erforderlichen Angaben im Elektronischen
Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes enthält auch eine abschließende Aufstellung aller Tochterunternehmen, die von den Offenlegungserleichterungen
gemäß § 264b HGB Gebrauch machen.
Erläuterungen zur Segmentberichterstattung
Entsprechend den Vorschriften von IAS 14 (Segment Reporting) stellen wir bestimmte Kennziffern nach Konzerngebieten und Geschäftsbereichen dar. Die Segmentberichterstattung
entspricht der konzerninternen Managementberichterstattung.
HeidelbergCement ist geographisch in die drei Konzerngebiete Europa, Nordamerika und AsienAustralien-Afrika untergliedert. 2008 haben wir das zentralasiatische Land Kasachstan, das
bisher unter Europa-Zentralasien geführt wurde, dem Konzerngebiet Asien-Australien-Afrika
zugeordnet. Der Zusatz Zentraleuropa konnte damit entfallen. Im Teilgebiet Asien berichten wir
ebenfalls über die Türkei und verzichten damit auf den gesonderten Ausweis unter der
regionalen Bezeichnung Mittelmeer.
Die Integration unserer Neuakquisition Hanson folgt den bereits bestehenden Konzerngebieten.
Die nordamerikanischen Hanson-Sparten werden im Konzerngebiet „Nordamerika“ dargestellt.
Hanson-Aktivitäten in den Ländern Belgien, Deutschland, Israel, Niederlande, Österreich,
Spanien, Tschechische Republik, und Großbritannien werden im Konzerngebiet „Europa“
gezeigt, wohingegen die restlichen Hanson-Aktivitäten in Australien, Hongkong, Malaysia und
Singapur im Konzerngebiet „Asien-Australien-Afrika“ gezeigt werden.
maxit Group ist gemäß IFRS 5 (Aufgegebene Geschäftsbereiche) nicht mehr in den Zahlen
2007/2008 aus fortzuführendem Geschäft enthalten.
In den Geschäftsbereichen sind Sparten zusammengefasst, die auf verwandten Märkten
operativ tätig sind. So setzt sich der Geschäftsbereich „Zuschlagstoffe und Beton“ aus den
Sparten Zuschlagstoffe, Transportbeton und Betonprodukte und Asphalt zusammen. Die Sparte
„Bauprodukte“ enthält die Sparten Ziegel, Porenbeton und Rohre. Im „Konzernservice“ sind die
Handelsaktivitäten des Konzerns ausgewiesen.
23
Der Umsatz mit anderen Konzerngebieten bzw. Geschäftsbereichen zeigt die Umsätze, die
zwischen den Segmenten getätigt wurden. Die Festlegung der Verrechnungspreise erfolgte
marktorientiert.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
1 Umsatzerlöse
2 Sonstige betriebliche Erträge
Die Buchgewinne aus Anlagenabgängen umfassen im Wesentlichen Verkäufe nicht benötigter
Emissionsrechte. Wesentliche einmalige Geschäftsvorfälle, die im Rahmen der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit anfallen, werden in den zusätzlichen ordentlichen Erträgen ausgewiesen.
24
3 Materialaufwand
Im Jahr 2008 erhöhte sich der Materialaufwand um 1.578,7 Mio EUR auf 5.692,9 Mio EUR. Die
Erhöhung ist zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass die im August 2007 erworbene
Hanson-Gruppe 2008 erstmalig ganzjährig konsolidiert wurde. In Relation zu den Umsatzerlösen
betrug der Materialaufwand 40,1 % (i.V.: 37,9 %). Der prozentuale Anstieg ist im Wesentlichen
auf gestiegene Rohstoffaufwendungen zurückzuführen.
4 Mitarbeiter und Personalaufwand
Im Verhältnis zu den Umsatzerlösen betrug der Personalaufwand 16,2 % (i.V.: 15,4 %). Der
Anstieg des Personalaufwands im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die im August 2007 erworbene Hanson-Gruppe 2008 erstmalig ganzjährig
konsolidiert wurde. Bezüglich der Entwicklung der Aufwendungen für Altersversorgung
verweisen wir auf die Erläuterung der Pensionsrückstellungen unter Punkt 42.
In den Mitarbeiterzahlen des Vorjahres sind - im Gegensatz zum Personalaufwand - die
durchschnittlich 5.196 Mitarbeiter von maxit Group enthalten. Die durchschnittliche Anzahl der
Mitarbeiter quotal konsolidierter Unternehmen beträgt 3.356.
25
Die Anzahl der Mitarbeiter zum Stichtag verringerte sich im Berichtszeitraum gegenüber dem
Vorjahr um 7.075 auf 60.841 (i.V.: 67.916). Darin enthalten ist ein Anstieg um 1.236 Mitarbeiter
durch Neukonsolidierungen. Dem steht eine Verringerung der Mitarbeiterzahl in Höhe von 8.311
aufgrund von Desinvestitionen und Kapazitätsanpassungsmaßnahmen gegenüber. Die
durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter zum Jahresende beträgt 62.916 (i.V. 50.370 – Hanson
im Vorjahr durchschnittlich 4 Monate enthalten).
5 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr ist im
Wesentlichen auf die erstmalige ganzjährige Einbeziehung der im August 2007 erworbenen
Hanson-Gruppe zurückzuführen.
Auf Forschung und Entwicklung entfielen Aufwendungen in Höhe von 52,6 (i.V. 47,0) Mio EUR,
die nach den in IAS 38 (Intangible Assets) gegebenen Voraussetzungen nicht zu aktivieren sind.
Wesentliche einmalige Geschäftsvorfälle, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
anfallen, werden in den zusätzlichen ordentlichen Aufwendungen ausgewiesen.
6 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Gegenstände des
Sachanlagevermögens werden auf der Grundlage von folgenden konzerneinheitlichen Nutzungsdauern ermittelt:
Wertminderungen werden im zusätzlichen ordentlichen Ergebnis ausgewiesen.
26
7 Zusätzliches ordentliches Ergebnis
Das zusätzliche ordentliche Ergebnis enthält Geschäftsvorfälle, die zwar im Rahmen der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen, jedoch aufgrund ihrer Einmaligkeit nicht im operativen
Ergebnis ausgewiesen werden.
Die einmaligen Erträge enthalten im Wesentlichen Buchgewinne aus Abgängen des Anlagevermögens. Wesentliche Posten waren im Vorjahr die Gewinne aus der Veräußerung von Vicat
(804,8 Mio EUR) sowie von Florida Rock Industries (81,9 Mio EUR).
Wertaufholungen wurden für in Vorjahren wertgeminderte Sachanlagen vorgenommen.
Wesentlicher Posten war die Wertaufholung technischer Anlagen und Maschinen der ENCI
B.V./Niederlande in Höhe 6,1 Mio EUR auf den Nutzungswert.
Die einmaligen Aufwendungen umfassen Buchverluste aus dem Verkauf von Anlagevermögen
sowie Zuführungen zu Rückstellungen für Restrukturierung und sonstige Risiken. Die
Aufwendungen für Restrukturierung und Reorganisation betrugen 77,1 (i.V.: 53,7 Mio EUR) und
sind insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb der Hanson-Gruppe angefallen.
Bei der Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte wurden im Berichtsjahr
Wertminderungen in Höhe von 329,4 (i.V.: 16,2) Mio EUR vorgenommen. Die Wertminderungen
betreffen im Wesentlichen Großbritannien (212,2 Mio EUR), Georgien (68,2 Mio EUR), Spanien
(34,5 Mio EUR) und Singapur (8,4 Mio EUR). Die individuell erzielbaren Beträge der
Vermögenswerte entsprechen im Wesentlichen den Buchwerten der Gruppen von
Zahlungsmittel generierenden Einheiten.
Die wesentlichen Wertminderungen im Vorjahr betrafen die Geschäfts- oder Firmenwerte der
Cimbenin S.A./Benin mit 5,0 Mio EUR, sowie der Kerpen & Kerpen GmbH & Co. KG/
Deutschland mit 9,7 Mio EUR.
Es wurden Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von 35,2 (i.V.: 11,4) Mio EUR
vorgenommen. Wesentliche Posten waren Wertminderungen in Großbritannien von technischen
Anlagen und Maschinen im Bereich Aggregates (11,1 Mio EUR) und bei Hanson Building
Products UK (9,7 Mio EUR) sowie von Gebäuden bei der Hanson Building Products UK (10,1
Mio EUR).
27
8 Ergebnis aus Beteiligungen
Die Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen bemessen sich nach den Bruttobeträgen, d.h.
der Ausweis erfolgt vor Ertragsteuern. Den anteiligen Steueraufwand berichten wir unter dem
Posten Steuern vom Einkommen und Ertrag.
Der Rückgang der Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr
resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf der at Equity bilanzierten Beteiligung Vicat S.A. im
Juni 2007 sowie der Vollkonsolidierung der Hanson-Gruppe ab dem 24. August 2007. Hanson
war vom 17. Mai bis zum 23. August 2007 als assoziiertes Unternehmen in den
Konzernabschluss einbezogen.
Die Erträge aus Finanzinvestitionen umfassen im Wesentlichen Gewinnausschüttungen von
Kapital- und Personengesellschaften.
9 Sonstiges Finanzergebnis
Das sonstige Finanzergebnis enthält Aufwendungen aus der Marktbewertung von Finanzinvestitionen „held for trading“ in Höhe von 25,2 Mio EUR, den Zinssaldo aus leistungsorientierten Pensionsplänen in Höhe von 24,9 Mio EUR, den Zinsanteil aus der Bewertung von
sonstigen Rückstellungen in Höhe von 7,5 Mio EUR, das Ergebnis aus Put-Optionen von
Minderheitsgesellschaftern in Höhe von 3,2 Mio EUR sowie sonstige Finanzaufwendungen in
Höhe von 25,8 Mio EUR. Die Aufzinsung der Rückstellungen erfolgte im Vorjahr in den
betrieblichen Aufwendungen (6,0 Mio EUR).
10 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Reduzierung der tatsächlichen Steuern um 76,4 Mio EUR ist im Wesentlichen auf den
Ergebnisrückgang in den USA und Großbritannien zurückzuführen. Bereinigt um Steuernachzahlungen und -erstattungen für Vorjahre in Höhe von -11,5 (i.V.: 4,2) Mio EUR reduzierten
sich die tatsächlichen Steuern um 92,2 Mio EUR. Der anteilige Steueraufwand der assoziierten
Unternehmen aus der at Equity-Bewertung in Höhe von 3,7 (i.V.: 44,6) Mio EUR ist in den
tatsächlichen Steuern enthalten.
28
Die Verminderung gegenüber dem Vorjahr ist sowohl auf die Einbeziehung der Hanson-Gruppe
als assoziiertes Unternehmen vom 17. Mai 2007 bis zur Vollkonsolidierung am 24. August 2007
als auch auf die anteilige Einbeziehung von Vicat S.A. bis zur Veräußerung am 18. Juni 2007
zurückzuführen. In Vorjahren gebildete Aktivposten für latente Steuern aus Verlustvorträgen
reduzierten sich im Berichtsjahr um 23,7 (i.V.: 0,9) Mio EUR. Die Minderung des
Steueraufwands für latente Steuern aufgrund von in Vorjahren nicht berücksichtigter steuerlicher
Verluste betrug im Geschäftsjahr 27,7 (i.V.: 34,8) Mio EUR.
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften, die bei der Ermittlung der latenten Steuern
nicht berücksichtigt sind, bestehen in Höhe von 1.683,5 (i.V.: 1.906,0) Mio EUR. Die
Verlustvorträge im Inland sowie im Ausland sind im Wesentlichen unverfallbar. Im Berichtsjahr
sind nicht gebuchte Aktivposten für latente Steuern in Höhe von 358,6 (i.V.: 431,6) Mio EUR
vorhanden.
Im Geschäftsjahr wurden latente Steuern in Höhe von -25,8 (i.V.: 18,6) Mio EUR erfolgsneutral
mit dem Eigenkapital verrechnet, welche überwiegend aus der Bewertung von
Pensionsrückstellungen gemäß IAS 19 sowie der Bewertung von Finanzinstrumenten gemäß
IAS 39 resultieren. Die Rückstellung für latente Steuern erhöhte sich erfolgsneutral um 5,4 (i.V.:
732,6) Mio EUR aufgrund von Anpassungen von Kaufpreisallokationen gemäß IFRS 3.62 sowie
Änderungen des Konsolidierungskreises. Die langfristigen Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern
in Höhe von 243,2 (i.V.: 290,6) Mio EUR enthalten Eventualverbindlichkeiten, die im
Zusammenhang mit dem Erwerb der Hanson-Gruppe gemäß IFRS 3.37 angesetzt wurden.
Gemäß IAS 12 sind latente Steuern auf den Unterschiedsbetrag zwischen dem in der Konzernbilanz erfassten anteiligen Eigenkapital einer Tochtergesellschaft und dem Beteiligungsbuchwert für diese Tochtergesellschaft in der Steuerbilanz der Muttergesellschaft zu bilden,
wenn mit der Realisierung zu rechnen ist (Outside Basis Differences). Aufgrund der Anwendungsvorschriften des IAS 12.39 wurden latente Steuern auf zukünftig geplante Dividenden in
Höhe von 5,4 (i.V.: 1,2) Mio EUR gebildet. Für Outside Basis Differenzen aus thesaurierten
Gewinnen der Tochtergesellschaften der HeidelbergCement AG in Höhe von 3,4 (i.V.: 1,4) Mrd
EUR wurden keine passiven latenten Steuern gebildet, da weitere Ausschüttungen nicht geplant
sind.
Im Hinblick auf die Bewertung der latenten Steuern kommt für die Inlandsgesellschaften ein
durchschnittlicher Ertragsteuersatz von 29,13 % zur Anwendung.
1) Gewichteter durchschnittlicher Steuersatz
2) Darin sind die Auflösungen von in Vorjahren gebildeten Aktivposten für Verlustvorträge sowie die im Berichtsjahr
nicht gebuchten Aktivposten für latente Steuern enthalten.
29
11 Aufgegebene Geschäftsbereiche und Veräußerungsgruppen
Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Ergebnisses aus aufgegebenen
Geschäftsbereichen.
Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen enthält die Erträge und Aufwendungen
von maxit Group bis zum Veräußerungszeitpunkt sowie den Endkonsolidierungserfolg und
Aufwendungen und Erträge, die im Zusammenhang mit der Veräußerung entstanden sind.
Weiterhin sind Aufwendungen in Höhe von 34,9 Mio EUR und Erträge in Höhe von 4,0 Mio EUR
enthalten, die im Zusammenhang mit in Vorjahren aufgegebenen Geschäftsbereichen der
Hanson-Gruppe entstanden sind.
Im Vorjahr wurden die Vermögenswerte von maxit Group, Cement Company of Northern
Nigeria/Nigeria, Société Nigérienne de Cimenterie/Niger sowie von United Marine Holdings
Limited/Großbritannien, in die kurzfristigen Vermögenswerte und Schulden umgegliedert. Die
Zusammensetzung wird in der folgenden Tabelle dargestellt.
30
12 Vorschlag für die Dividende
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen folgende Dividende vor: 0,12 EUR Dividende je Aktie. Auf
125.000.000 für das Geschäftsjahr 2008 dividendenberechtigte Stückaktien ergibt dies einen
Betrag von 15.000.000 EUR.
13 Ergebnis je Aktie (Basic Earnings per Share IAS 33.10)
31
Die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie erfolgt gemäß IAS 33 (Earnings per
Share) mittels Division des Anteils der Gruppe am Jahresergebnis durch den gewichteten
Durchschnitt der Zahl der ausgegebenen Aktien.
Die Kenngröße verwässertes Ergebnis je Aktie berücksichtigt nicht nur tatsächlich ausgegebene, sondern auch aufgrund von Optionsrechten potenziell erhältliche Aktien. Eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie gemäß IAS 33.30 ergab sich im Berichtszeitraum nicht.
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel des Konzerns im Laufe des
Berichtsjahres durch Mittelzu- und Mittelabflüsse verändert haben. Hierzu werden die
Zahlungsströme in der Kapitalflussrechnung nach Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit spezifiziert (IAS 7 Cash Flow Statements).
Der Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit errechnet sich aus dem um Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag und um das Zinsergebnis bereinigten Ergebnis nach Steuern aus
fortzuführendem Geschäft, korrigiert um zahlungsunwirksame Ströme (Non Cash Items). Ferner
werden Zahlungsströme aus erhaltenen Dividenden, gezahlten Zinsen und Steuern sowie
Veränderungen des Working Capital und der Verbrauch von Rückstellungen erfasst.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit beinhaltet den Zahlungsmittelabfluss für Investitionen,
den Zahlungsmittelzufluss aus Desinvestitionen sowie aus Änderungen des Konsolidierungskreises.
Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit ist durch die Veränderungen im Kapital, durch
gezahlte Dividenden sowie durch die Aufnahme und Tilgung von Anleihen und Krediten geprägt.
14 Erhaltene Dividenden
Hier wird der Zahlungseingang von Dividenden von nicht konsolidierten Unternehmen gezeigt.
15 Gezahlte Zinsen
Nach IAS 7 (Cash Flow Statements) sind die gezahlten Zinsen separat zu zeigen. Diese Beträge
werden berechnet, indem die Zinsaufwendungen um die in der Bilanz gebildeten
Abgrenzungsposten bereinigt werden.
16 Eliminierung von Non Cash Items
Die Non Cash Items enthalten im Wesentlichen Abschreibungen sowie Zuführungen und
Auflösungen von Rückstellungen. Ferner wurden die Ergebnisse um die Buchgewinne und verluste aus Anlagenabgängen korrigiert. Der Gesamtbetrag der erzielten Finanzmittel aus
Anlagenabgängen wird unter den Einzahlungen aus Abgängen in der Investitionstätigkeit
dargestellt.
17 Veränderung der betrieblichen Aktiva
Bei den betrieblichen Aktiva handelt es sich um Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie um sonstige Vermögenswerte der operativen Geschäftstätigkeit.
18 Veränderung der betrieblichen Passiva
Die betrieblichen Passiva beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
sonstige Verbindlichkeiten aus der operativen Geschäftstätigkeit.
32
19 Verbrauch von Rückstellungen
Dieser Posten enthält die zahlungswirksame Inanspruchnahme aus Pensionsrückstellungen und
sonstigen Rückstellungen.
20 Zahlungswirksame Investitionen
Bei den Investitionen handelt es sich um Mittelabflüsse für immaterielle Vermögenswerte, Sachund Finanzanlagen. Sie unterscheiden sich von den Zugängen im Anlagenspiegel z.B. dadurch,
dass im Anlagenspiegel Non Cash Items als Zugänge gezeigt werden. Außerdem wird der Kauf
von Anteilen an konsolidierten Gesellschaften in der Kapitalflussrechnung unter den
Investitionen in Finanzanlagen gezeigt, während der Erwerb nicht in den Zugängen des
Anlagenspiegels erscheint. Im Folgenden werden die wesentlichen Auszahlungen im
Zusammenhang mit konsolidierten Unternehmen aufgeführt.
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100 % der Anteile an Caspi Cement LLP, Shepte/Kasakhstan, für 42,7 Mio EUR;
50 % der Anteile an Indorama Cement Limited, Navi Mumbai/Indien,
für 31,7 Mio EUR;
0,64% der Anteile an der CBR International Services, Brüssel/Belgien,
für 7,1 Mio EUR;
50% der Anteile an der Amix SA, Villers-le-Bouillet/Belgien, für 3,4 Mio EUR;
49,0 % der Anteile an der Kölbl Heidelberger Sand und Kies GmbH, Mülheim an der
Ruhr/Deutschland, für 5,0 Mio EUR;
49,0 % der Anteile an der Heidelberger Sand und Kies Niederrhein Beteiligungs- GmbH,
Mülheim/Deutschland, für 6,7 Mio EUR;
19,9 % der Anteile an der Open Joint Stock Company Gurovo-Beton, Tula
Oblast/Russland, für 2,5 Mio EUR;
5,5 % der Anteile an der Teutonia Zementwerk Aktiengesellschaft,
Hannover/Deutschland, für 5,0 Mio EUR;
67,0 % der Anteile an der Kartuli Cementi LLC, Tibilisi/Georgien, für 4,0 Mio EUR;
10,0 % der Anteile an der HC Central Asia B.V., ’s-Hertogenbosch/Niederlande,
für 5,7 Mio EUR.
21 Einzahlungen aus Abgängen
Hier werden die Zahlungsströme aus dem Verkauf von Sachanlagen und Finanzanlagen sowie
der Rückzahlungen von Darlehen ausgewiesen. Die folgende Aufzählung zeigt die wesentlichen
zahlungswirksamen Verkäufe von Finanzanlagen im Berichtsjahr:
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maxit Holding AB/Schweden für 2.030,4 Mio EUR;
United Marine Holdings Limited/Großbritannien für 69,2 Mio EUR;
Hanson Building Products Pty Ltd/Australien für 16,1 Mio EUR;
DangoteBail Limited und Bulkcem S.A./Nigeria für 15,8 Mio EUR;
Quarzsande GmbH, Eferding/Österreich für 8,7 Mio EUR;
Cement Company of Northern Nigeria/Nigeria und Société Nigérienne de
Cimenterie/Niger für 19,8 Mio EUR
Highway International Private Limited/Singapur für 3,2 Mio EUR.
22 Übernommene flüssige Mittel
Diese Zeile zeigt die Veränderung des Zahlungsmittelbestandes aufgrund der Erst- bzw.
Endkonsolidierung von Tochterunternehmen und anderer Veränderungen des Konsolidierungskreises bzw. der Konsolidierungsmethode.
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Die Investitionen in Finanzanlagen abzüglich übernommener flüssiger Mittel betragen 148,4
(i.V.: 11.271,7) Mio EUR. In den Einzahlungen aus Abgängen sind Einzahlungen aus der
Veräußerung von Tochterunternehmen abzüglich abgegangener Zahlungsmittel in Höhe von
2.138,9 (i.V.: 1.541,8) Mio EUR enthalten.
23 Dividende HeidelbergCement AG
Die HeidelbergCement AG hat im Jahr 2008 Dividenden in Höhe von 162,5 (i.V.: 144,5) Mio
EUR gezahlt.
24 Dividende an Fremde
Unter der Position Dividende an Fremde werden die für Anteile Fremder im Geschäftsjahr
gezahlten Dividenden gezeigt.
25 Aufnahme von Anleihen und Krediten
Dieser Posten umfasst neben der getätigten Neuemission einer vierjährigen Anleihe über
1 Mrd EUR die Aufnahme zahlreicher bilateraler Bank- und Schuldscheindarlehen.
26 Tilgung von Anleihen und Krediten
Diese Position enthält die planmäßigen Rückzahlungen der Finanzverbindlichkeiten sowie den
Saldo aus den Ein- und Auszahlungen für Posten mit großer Umschlagshäufigkeit, großen
Beträgen und kurzen Laufzeiten im Finanzierungsbereich. Darin enthalten ist insbesondere die
Tilgung der syndizierten Akquisitionsfazilität von 4 Mrd EUR durch die Emissionserlöse der
vierjährigen Anleihe über 1 Mrd EUR, die Einzahlungen aus der Kapitalerhöhung von 513 Mio
EUR und die Erlöse, die durch den Verkauf von maxit Group zugeflossen sind. Darüber hinaus
sind planmäßig Privatplatzierungen, Schuldscheindarlehen, Bankdarlehen, Commercial Paper
und Kreditlinien getilgt worden.
27 Liquide Mittel
Im Finanzmittelfonds (Liquide Mittel) werden die Wertpapiere mit einer Laufzeit von weniger als
drei Monaten und die flüssigen Mittel erfasst.
34
Erläuterungen zur Bilanz – Aktiva
28 Immaterielle Vermögenswerte
35
In den immateriellen Vermögenswerten sind Geschäfts- oder Firmenwerte, Konzessionen und
Software ausgewiesen. Emissionsrechtszertifikate, die im Rahmen des Emissionshandels
erworben wurden, sind mit Anschaffungskosten in Höhe von 35,9 Mio EUR bilanziert.
Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte wurden in Höhe von 2,6 Mio EUR aktiviert.
Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer bestehen in Höhe von 255,8 (i.V.
181,4) Mio EUR und mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von 14,3 (i.V. 16,9) Mio EUR.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte beinhalten erworbene Marktanteile, die keinen anderen
bestimm- und separierbaren immateriellen Vermögenswerten zuzuordnen sind.
Im Jahr 2008 wurden Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 90,3 Mio EUR aktiviert.
Wesentliche Zugänge waren die Geschäfts- oder Firmenwerte aus dem Erwerb der CaspiCement LLP/Kasachstan, in Höhe von 40,8 Mio EUR, der Kartuli Tsementi LLC/Georgien, in
Höhe von 4,8 Mio EUR sowie der Amix SA/Belgien, in Höhe von 4,6 Mio EUR. Der Erwerb der
restlichen 49,0 % der Anteile an der Heidelberger Sand und Kies Niederrhein BeteiligungsGmbH sowie der Kölbl Heidelberger Sand und Kies GmbH führten zu einer Erhöhung der
Geschäfts- oder Firmenwerte von 7,0 bzw. 4,1 Mio EUR. Die Bewertung der Put-Optionen von
Minderheitsgesellschaftern führte zu einer Erhöhung der Geschäfts- oder Firmenwerte um 9,3
Mio EUR.
Größere bereits vorhandene Einzelposten der Geschäfts- oder Firmenwerte stammen aus dem
Erwerb der Hanson-Gruppe, London/Großbritannien, S.A. Cimenteries CBR, Brüssel/Belgien,
Lehigh Hanson Inc., Wilmington/USA, Akçansa Cimento Sanayi ve Ticaret A.S., Istanbul/Türkei,
HeidelbergCement Bangladesh Ltd., Chittagong/Bangladesh, und ENCI N.V., ’sHertogenbosch/Niederlande.
Eine Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt gemäß IAS 36
(Impairment of Assets) im Rahmen jährlicher Wertminderungstests. Im Berichtsjahr wurden
Wertminderungen in Höhe von 329,4 Mio EUR vorgenommen. Diese Wertminderungen werden
im zusätzlichen ordentlichen Ergebnis berücksichtigt und unter Punkt 7 näher erläutert. Aus der
Beteiligungsaufrechnung verbleibende negative Unterschiedsbeträge wurden in Höhe von 0,1
(i.V.: 0,1) Mio EUR erfolgswirksam im zusätzlichen ordentlichen Ergebnis berücksichtigt.
29 Sachanlagen
Im Berichtsjahr wurden Wertminderungen in Höhe von 35,2 Mio EUR sowie Wertaufholungen
von 7,4 Mio EUR vorgenommen, die im Punkt 7 „Zusätzliches ordentliches Ergebnis“ erläutert
werden. Weiterhin sind Leasinggegenstände in Höhe von 28,5 (i.V.: 30,7) Mio EUR im Sachanlagevermögen aktiviert, davon betreffen 28,3 Mio EUR technische Anlagen und Maschinen
und 0,2 Mio EUR Gebäude. Im Rahmen der von uns gegebenen Sicherheiten bestehen
Pfandrechte in Höhe von 11,0 (i.V.: 30,7) Mio EUR.
Es wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 15,6 (i.V.: 0,6) Mio EUR erfasst.
36
37
30 Finanzanlagen
38
Die im Vorjahr im Hanson Teilkonzern als assoziierte Unternehmen bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen Midland Quarry Products Ltd./Großbritannien, Alliance Construction
Materials Ltd./Hongkong und Pioneer Road Services/Australien wurden im Berichtsjahr quotal in
den Konzernabschluss einbezogen.
31 Anteile an assoziierten Unternehmen
Die folgende Tabelle enthält die zusammengefassten Finanzinformationen über die Anteile an
assoziierten Unternehmen des HeidelbergCement Konzerns.
32 Finanzinvestitionen
Hier sind Finanzinvestitionen in Eigenkapitaltitel, die aufgrund langfristiger Anlageabsicht
erworben wurden, enthalten. Der beizulegende Zeitwert der als „Available for sale at fair value“
kategorisierten Finanzinvestitionen beträgt zum Abschlussstichtag 17,8 (i.V.: 27,4) Mio EUR. In
der Periode wurden Wertveränderungen von -16,8 (i.V.: 3,6) Mio EUR erfolgsneutral im
Eigenkapital erfasst und 0,0 (i.V.: -58,2) Mio EUR erfolgswirksam aufgelöst. Der Buchwert der
als „Available for sale at cost“ klassifizierten Finanzinvestitionen beträgt 63,8 (i.V.: 125,2) Mio
EUR. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr basiert im Wesentlichen auf dem Übergang von
mehreren Gesellschaften zur at Equity-Bilanzierung und Vollkonsolidierung, die im Vorjahr unter
den Finanzinvestitionen ausgewiesen waren.
39
33 Langfristige Forderungen und derivative Finanzinstrumente
Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der langfristigen Forderungen und derivativen
Finanzinstrumente.
Die langfristigen derivativen Finanzinstrumente mit positiven Marktwerten in Höhe von 0,5 (i.V.:
2,0) Mio EUR beinhalten Devisentermingeschäfte. Für diese Instrumente erfolgt zum
Bilanzstichtag keine Bilanzierung als Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39. Die Marktwertveränderung betrug -1,5 (i.V.: -1,8) Mio EUR und wurde erfolgswirksam erfasst. Weitere
Angaben zu den derivativen Finanzinstrumenten erfolgen auf den Seiten XX ff.
Der Rückgang der Ausleihungen an Beteiligungsgesellschaften basiert im Wesentlichen auf der
Vollkonsolidierung der Gesellschaft Kartuli Tsementi LLC/Georgien. In den sonstigen
langfristigen operativen Forderungen sind insbesondere Erstattungsansprüche gegen
Versicherungsgesellschaften aus Umwelt- und Haftpflichtschäden enthalten. Die sonstigen
langfristigen nicht finanziellen Forderungen enthalten im Wesentlichen überdotierte
Pensionsfonds und aktive Rechnungsabgrenzungsposten. Die Zunahme im Vergleich zum
Vorjahr betrifft hauptsächlich den Anstieg der überdotierten Pensionsfonds.
Die folgende Tabelle zeigt die Überfälligkeitsstruktur der langfristigen finanziellen Forderungen.
Zum Abschlussstichtag deuten keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner der nicht
wertgeminderten Forderungen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.
40
34 Vorräte
Vorräte, die zum Nettoveräußerungswert abzüglich Verkaufskosten bewertet wurden, und darauf
zurückzuführende Abschreibungen sind von untergeordneter Bedeutung.
35 Forderungen und sonstige Vermögenswerte
In der folgenden Übersicht wird die Zusammensetzung der Forderungen und sonstigen
Vermögenswerte dargestellt.
In den sonstigen kurzfristigen operativen Forderungen sind insbesondere Schadensersatzansprüche sowie Erstattungsansprüche gegen Versicherungsgesellschaften aus Umwelt- und
Haftpflichtschäden enthalten. Die nicht finanziellen sonstigen Vermögenswerte, die nicht in den
Anwendungsbereich des IAS 39 fallen, enthalten im Wesentlichen aktive Rechnungsabgrenzungsposten.
Die folgende Tabelle zeigt die Überfälligkeitsstruktur der kurzfristigen finanziellen Forderungen.
Zum Abschlussstichtag deuten keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner der nicht
wertgeminderten überfälligen und nicht überfälligen Forderungen ihren Zahlungsverpflichtungen
nicht nachkommen werden.
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Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt
entwickelt:
Die Wertberichtigungen basieren im Wesentlichen auf historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten
und Überfälligkeiten. Bei den Wertberichtigungen handelt es sich hauptsächlich um
pauschalierte Einzelwertberichtigungen.
36 Kurzfristige Finanzinvestitionen, Derivate und flüssige Mittel
Die kurzfristigen Finanzinvestitionen der Kategorie „Held for trading“ in Höhe von 59,6 Mio EUR
werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Es handelt sich um Credit Linked
Notes, deren Fair Value von der Bonität eines oder mehrerer Referenzaktiva abhängt.
Die kurzfristigen Finanzinvestitionen der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ werden
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet („Available for sale at fair value“). Die
kurzfristigen Finanzinvestitionen verringerten sich auf 0,2 (i.V.: 2,7) Mio EUR. Es wurden -0,3
(i.V.: 4,2) Mio EUR erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst und -1,9 (i.V.: -1,5) Mio EUR
erfolgswirksam aufgelöst. Die Auflösung bezieht sich auf den Verkauf von Anteilen an Mostostal
Zabrze-Holding S.A./Polen.
Die kurzfristigen Derivate mit positiven Marktwerten in Höhe von 113,9 (i.V.: 38,3) Mio EUR
beinhalten Devisenswaps in Höhe von 111,3 (i.V.: 21,1) Mio EUR, Devisentermingeschäfte in
Höhe von 2,6 (i.V.: 1,4) Mio EUR und Energiederivate in Höhe von 0,0 (i.V.: 15,8) Mio EUR.
Vom effektiven Teil der Marktwertveränderung derivativer Finanzinstrumente, die als
Sicherungsinstrumente von Cash Flow Hedges bilanziert werden, wurden -1,0 (i.V.: 9,1) Mio
EUR erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst und -7,5 (i.V.: 0,0) Mio EUR erfolgswirksam aufgelöst. Die Marktwertveränderungen der als „Held for trading“ bilanzierten Derivate betragen
84,1 (i.V.: 14,0) Mio EUR und die Veränderungen wurden erfolgswirksam erfasst. Weitere
Angaben zu den derivativen Finanzinstrumenten erfolgen auf den Seiten XX ff.
Bei den liquiden Mitteln handelt es sich um Kassenbestände und Bankguthaben bei Banken
erstklassiger Bonität. Von den flüssigen Mitteln sind 58,6 (i.V.: 74,3) Mio EUR Verfügungsbeschränkungen unterworfen. Die Verfügungsbeschränkungen betreffen insbesondere
Beträge, die im Zusammenhang mit der Übernahme der Hanson-Gruppe aus abgelösten
Aktienoptionsplänen stehen sowie weitere zweckgebundene Mittel, die ausschließlich für
Versicherungsleistungen verwendet werden können.
42
Erläuterungen zur Bilanz – Passiva
37 Grundkapital
Genehmigtes Kapital
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 beträgt das Grundkapital 375.000.000 EUR und ist in
125.000.000 Aktien eingeteilt; die Aktien sind Stückaktien und lauten auf den Inhaber. Auf jede
Aktie entfällt ein anteiliger Betrag am Grundkapital von 3,00 EUR.
In Ausübung der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 23. Mai 2006 zur Kapitalerhöhung
gegen Geldeinlagen (Genehmigtes Kapital I) wurde das Grundkapital gemäß
Vorstandsbeschlüssen vom 15. Januar und 14. Februar 2008 und mit Zustimmung des
Aufsichtsrats vom 14. Februar 2008 um 15.000.000 EUR auf 375.000.000 EUR durch Ausgabe
von 5.000.000 neuen Aktien erhöht; die Gesamtzahl der Aktien stieg auf 125.000.000 Stück.
Aufgrund dieser und einer bereits 2007 vorausgegangenen Ausübung der Ermächtigung
reduzierte sich das Genehmigte Kapital I von ursprünglich 74.000.000 EUR auf 45.818.753
EUR. Die Hauptversammlung vom 8. Mai 2008 hat daher die bestehende Ermächtigung
aufgehoben und durch eine neue Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals gegen
Geldeinlagen ersetzt. Der Vorstand wurde ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit
Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 7. Mai 2013 einmalig oder mehrmals um bis zu
insgesamt 101.000.000 EUR gegen Geldeinlagen durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber
lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I). Dabei ist den Aktionären ein
Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre
auszuschließen, um etwaige Spitzenbeträge zu verwerten und für einen Teilbetrag von bis zu 10
% des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals das
Bezugsrecht ganz oder teilweise auszuschließen, um neue Aktien zu einem Ausgabepreis zu
begeben, der den Börsenpreis der alten Aktien nicht wesentlich unterschreitet; auf die
betragsmäßige Begrenzung sind diejenigen Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit
dieser Ermächtigung anderweitig in Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder
veräußert werden. Über den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der
Aktienausgabe entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.
Darüber hinaus ist der Vorstand durch Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2006
ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 22.
Mai 2011 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 74.000.000 EUR gegen Sacheinlagen
durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital
II). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der
Aktionäre auszuschließen und die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung sowie die
Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen.
Die Gesellschaft besitzt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 keine eigenen Aktien.
43
38 Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage wurde im Wesentlichen gebildet durch das aus Kapitalerhöhungen zugeflossene Aufgeld. Die Entwicklung der Kapitalrücklage ist in der folgenden Tabelle dargestellt.
39 Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen enthalten die in Vorjahren von der HeidelbergCement AG und den
einbezogenen Tochtergesellschaften erwirtschafteten und noch nicht ausgeschütteten Gewinne
sowie erfolgsneutrale Veränderungen. Die im Konzernabschluss erfassten Gewinne und
Verluste werden gemäß IAS 1.96 ff. (Presentation of Financial Statements) in einer separaten
Darstellung veröffentlicht.
Erläuterungen der ergebnisneutralen Veränderungen im Eigenkapitalspiegel:
–
–
–
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer: Die Anwendung des IAS 19 (Employee Benefits) hat
zu einer Anpassung der Gewinnrücklagen in Höhe von -50,1 (i.V.: 68,6) Mio EUR geführt.
IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung: Die Veränderungen betreffen die „zur
Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte“ in Höhe von -17,5 (i.V.: -34,4) Mio
EUR und derivative Finanzinstrumente in Höhe von -21,8 (i.V.: 6,4) Mio EUR.
Wechselkurs: Das in ausländischer Währung geführte Nettovermögen veränderte sich im
Wesentlichen aufgrund der Stärke des Euro größtenteils gegenüber dem britischen Pfund.
40 Anteile Fremder
Die Veränderung der Anteile Fremder ist im Wesentlichen durch die Veräußerung von maxit
Group und der nigerianischen Tochtergesellschaften, der Verbesserung des Ergebnisanteils
insbesondere in Indonesien und Ungarn sowie die Währungsumrechnung geprägt.
41 Rückstellungen
Die Entwicklung der Rückstellungen ist in der folgenden Übersicht dargestellt. Die Anpassungen
zu 2007 enthalten Konsoldierungskreisänderungen und Währungsdifferenzen.
44
Unter Beachtung einer ausreichenden Risikovorsorge haben wir die Rückstellungen in
angemessener Höhe bilanziert. Detaillierte Erläuterungen zu den Rückstellungen erfolgen unter
den Punkten 42 und 43.
42 Pensionsrückstellungen
Für zahlreiche Mitarbeiter wird für die Zeit nach der Pensionierung durch den Konzern direkt
oder durch Beitragszahlungen an Pensionsfonds Vorsorge getroffen. Je nach rechtlichen,
wirtschaftlichen und steuerrechtlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes bestehen
unterschiedliche Systeme der Alterssicherung, die in der Regel auf Beschäftigungsdauer und
Vergütung der Mitarbeiter basieren. Die Pensionsrückstellungen umfassen sowohl solche aus
bereits laufenden Pensionen als auch aus Anwartschaften aus künftig zu zahlenden Pensionen.
Die betriebliche Altersversorgung erfolgt bei HeidelbergCement sowohl beitrags- als auch
leistungsorientiert. Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen (Defined Contribution Plans)
zahlt das Unternehmen Beiträge an zweckgebundene Fonds. Mit Zahlung der Beiträge bestehen
für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die Summe aller
beitragsorientierten Pensionsaufwendungen betrug 27,8 (i.V.: 31,4) Mio EUR. Im Geschäftsjahr
2008 betrugen die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung 20,8 (i.V.: 20,5) Mio EUR.
Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen (Defined Benefit Plans) besteht die Verpflichtung
des Unternehmens darin, die zugesagten Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter zu
erfüllen, wobei zwischen rückstellungs- und fondsfinanzierten Versorgungssystemen
unterschieden wird. Die wichtigsten fondsfinanzierten Altersversorgungspläne bestehen in
Belgien, den Niederlanden, Großbritannien, den USA, Kanada, Norwegen, Indien und
Indonesien. Das Altersversorgungssystem in Indonesien besteht aus einer gesetzlich geregelten
leistungsorientierten Versorgung sowie einem beitragsorientierten firmeninternen,
fondsgestützten System, dessen Leistungen gegen die gesetzlichen Leistungen aufgerechnet
werden können. In Deutschland und Schweden werden die Altersversorgungspläne über
Rückstellungen finanziert. Darüber hinaus verfügt HeidelbergCement über ein
rückstellungsfinanziertes Altersversorgungssystem für Krankheitskosten von Pensionären in
Belgien, Indonesien, Kanada und den USA sowie Vorruhestandszusagen in Belgien.
Berechnung der Pensionsverpflichtungen
Die Pensionsverpflichtungen und die in den Fonds vorhandenen Vermögenswerte werden für
alle wesentlichen Konzerngesellschaften jährlich von unabhängigen Gutachtern bewertet. Die
Bewertung der Pensionsverpflichtungen und der zur Deckung dieser Verpflichtung notwendigen
Aufwendungen erfolgt nach dem international üblichen Anwartschaftsbarwertverfahren (IAS 19
Employee Benefits).
Die bei der Berechnung zugrunde gelegten versicherungsmathematischen Annahmen sind in
der folgenden Tabelle zusammengefasst (gewichtete Darstellung):
Die versicherungsmathematischen Annahmen sind von der wirtschaftlichen Situation des
jeweiligen Landes abhängig und spiegeln realistische Erwartungen wider. Der Zinssatz basiert
auf dem Zinsniveau, das am Bewertungsstichtag für erstrangige festverzinsliche
45
Wertpapiere/Industrieanleihen mit einer den betreffenden Pensionsplänen entsprechender
Laufzeit (Duration) in dem jeweiligen Land erzielt wird. Die erwarteten Einnahmen aus den
Pensionsfonds werden auf Basis einer einheitlichen Methode festgelegt, die auf langfristigen
tatsächlichen Renditen der Vergangenheit, der Portfoliostruktur und zukünftig langfristig zu
erwartenden Renditen beruht.
Aus Erhöhung oder Verminderungen des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen
oder des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens können versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste entstehen, deren Ursachen unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter, Schätzungsänderungen bezüglich des Risikoverlaufs der Pensionsverpflichtungen und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag aus
dem Planvermögen sein können. Gemäß der dritten Option „Statement of recognised income
and expense (SORIE)“ des IAS 19 werden diese versicherungsmathematischen Gewinne und
Verluste erfolgsneutral gegen das Eigenkapital gebucht.
Seit 2007 wird IFRIC 14 „The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements
and their Interaction” in vollem Umfang angewandt; eine Begrenzung des Pensionsguthabens
erfolgt in Großbritannien in Höhe von 31,7 (i.V.: 26,1) Mio EUR und in Kanada besteht eine
Verpflichtung zur Mindestdeckung der Pensionsfonds in Höhe von 1,5 (i.V.: 0) Mio EUR.
Überblick über die Pensionsrückstellungen für die verschiedenen Arten der
Altersversorgungspläne
Entsprechend IAS 19 (Employee Benefits) werden im Folgenden für die Pensionsrückstellungen
der Pensionspläne und Versorgungspläne für Krankheitskosten mit einer Verpflichtung in Höhe
von 634,5 (i.V.: 645,9) Mio EUR detaillierte Informationen darüber gegeben, wie die Pläne
ausgestattet sind und wie sie in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung
berücksichtigt werden.
46
Pensionsverpflichtungen und Pensionsfonds
Im Konzern existierten im Geschäftsjahr 2008 Pensionsverpflichtungen in Höhe von 2.976,7
(i.V.: 3.627,5) Mio EUR, die durch externe Pensionsfonds abgedeckt sind. Zusätzlich bestanden
Direktzusagen in Höhe von 461,6 (i.V.: 471,0) Mio EUR. Die in den USA, Indonesien, Belgien
und Kanada eingegangenen Verpflichtungen für Krankheitskosten von Pensionären beliefen
sich auf 198,9 (i.V.: 212,6) Mio EUR. Die folgende Tabelle zeigt den Finanzierungsstatus dieser
Pläne und ihre Abbildung in der Bilanz.
In den Pensionsplänen und den Plänen für Krankheitskosten sind versicherungsmathematische
Verluste von insgesamt 200,3 (i.V.: 144,0) Mio EUR enthalten, die erfolgsneutral gegen das
Eigenkapital gebucht wurden. Die Erhöhung des versicherungsmathematischen Verlustes und
erfasste Begrenzungen gem. IAS 19.58 B um 56,3 (i.V.: Verringerung um 113,5) Mio EUR
resultiert im Wesentlichen aus der negativen Entwicklung des Fondsvermögens, kompensiert
durch die Währungsumrechnung, sowie aus der Anhebung des Zinssatzes, der der
versicherungsmathematischen Berechnung zugrunde liegt. Diese Anhebung betrug 0,28 (i.V.:
0,85) Prozentpunkte.
In der folgenden Tabelle wird die Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne und
Verluste dargestellt.
Aus Bestandsveränderungen (d.h. nicht aus der Veränderung der Bewertung zugrunde
liegender versicherungsmathematischer Annahmen) erwuchsen in 2008 beim Fondsvermögen
Verluste von 260,3 (i.V.: Gewinne von 47,2) Mio EUR und bei den Verpflichtungen Gewinne von
0,6 (i.V.: Gewinne von 7,6) Mio EUR.
47
Entwicklung in der Gewinn- und Verlustrechnung
Die Aufwendungen für Altersversorgung für die wesentlichen Pensionspläne lassen sich wie
folgt darstellen:
Vom Gesamtaufwand von 71,9 (i.V.: 77,0) Mio EUR werden 47,0 (i.V.: 45,8) Mio EUR im
Personalaufwand und 24,9 (i.V.: 23,6) Mio EUR im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen.
Als Effekt von Kürzungen, Übertragungen und Abfindungen wurde in der Gewinn- und
Verlustrechnung ein Gewinn von 9,5 (i.V.: 2,4) Mio EUR aus Pensionsplänen, im Wesentlichen
aufgrund von Restrukturierung in Pensionsplänen in Großbritannien, und von 14,7 (i.V.: 1,6)
Mio EUR aus Plänen für Krankheitskosten, im Wesentlichen aufgrund einer generellen
Leistungskürzung der Pläne in den USA, realisiert.
Der tatsächliche Ertrag des Fondsvermögens betrug -27,4 (i.V.: 173,5) Mio EUR und unterschreitet damit die erwarteten Vermögenserträge um 237,9 (i.V.: -61,3) Mio EUR.
Sensitivitätsanalyse der erwarteten Gesundheitskosten
Die Entwicklung der Gesundheitskosten hat Einfluss auf die Gewinn- und Verlustrechnung und
auf die Pensionsverpflichtungen. In der folgenden Tabelle sind die Auswirkungen einer
einprozentigen Erhöhung bzw. Minderung der erwarteten Gesundheitskosten dargestellt:
48
Entwicklung der Pensionsverpflichtungen und des Fondsvermögens
In der folgenden Tabelle wird die Entwicklung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 3.637,2
(i.V.: 4.311,2) Mio EUR und des Fondsvermögens in Höhe von 3.037,7 (i.V.: 3.697,6) Mio EUR
dargestellt:
HeidelbergCement zahlte 50,0 (i.V.: 63,0) Mio EUR direkt an die Pensionäre und 94,0 (i.V.:
58,0) Mio EUR Arbeitgeberbeiträge an die Fonds. Im Jahr 2009 werden Zahlungen von 127,2
(i.V.: 129,3) Mio EUR erwartet.
49
Aufteilung des Fondsvermögens
Das Fondsvermögen entfällt im Wesentlichen auf Nordamerika mit 33 % (i.V.: 27 %), auf
Großbritannien mit 55 % (i.V.: 61 %) und auf die Niederlande mit 9 % (i.V.: 9 %). Die in den
Fonds vorhandenen Vermögenswerte teilen sich prozentual auf die folgenden Kategorien auf:
Fünf-Jahres-Vergleich
Die Entwicklung der Pensionsverpflichtungen und des Fondsvermögens ist in der folgenden
Tabelle dargestellt:
HeidelbergCement nimmt, vorwiegend in den USA, auch an so genannten „Multi-Employer
Pension Plans“ (MEP) teil, die einigen gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern nach deren
Pensionierung feste Leistungen gewährt. Multi-Employer Pension Plans werden als
beitragsorientierte Versorgungspläne bilanziert, da es nicht möglich ist, die einzelnen Komponenten solcher Pläne zu isolieren. Die Beiträge werden auf Basis von Tarifverhandlungen
festgelegt. Die Über- und Unterdeckungen aus diesen Plänen haben keinen wesentlichen
Einfluss auf den Konzernabschluss. In 2008 wurden Beiträge in Höhe von 6,1 (i.V.: 2,8) Mio
EUR gezahlt.
50
43 Umweltbezogene und sonstige Rückstellungen
Die umweltbezogenen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken
aus ungewissen Verbindlichkeiten sowie drohende Verluste aus schwebenden Geschäften.
Die umweltbezogenen Rückstellungen betreffen insbesondere Rekultivierungs-, Umwelt- und
Schadenersatzverpflichtungen.
Die Rückstellungen für Rekultivierung in Höhe von 210,7 (i.V.: 187,3) Mio EUR werden
entsprechend dem Abbaufortschritt der Abbaugrundstücke erfolgswirksam gebildet. Sie spiegeln
die bestmögliche Schätzung der Kosten zur Erfüllung der Rekultivierungsverpflichtung am
Bilanzstichtag wider. Deren Anstieg im Vergleich zu 2007 geht im Wesentlichen mit den
verschärften Umweltauflagen einher.
Die Rückstellungen für Schadenersatz- und Umweltverpflichtungen betreffen vornehmlich USamerikanische Tochtergesellschaften der in 2007 übernommenen Hanson-Gruppe. Diese sind
Schadenersatzklagen ausgesetzt, die im Zusammenhang mit der Herstellung asbesthaltiger
Produkte im Zeitraum von 1973 bis 1984 stehen. Darüber hinaus ist in den USA eine
beachtliche Anzahl an Umwelt- und Produkthaftungsansprüchen bei ehemaligen und noch
existierenden Beteiligungen in Verbindung mit giftigen Stoffen zu verzeichnen, die nicht im
Zusammenhang mit der momentanen Geschäftstätigkeit stehen. Die Rückstellungen wurden
ausgehend von einer Extrapolation der Schadensfälle und zuverlässigen Schätzungen der
Kostenentwicklung in Höhe von 497,9 (i.V.: 480,7) Mio EUR gebildet. Den Verpflichtungen
stehen korrespondierende Erstattungsansprüche gegen die Umwelt- und Haftpflichtversicherer
in Höhe von 183,0 (i.V.: 173,0) Mio EUR gegenüber, die unter den sonstigen operativen
Forderungen ausgewiesen werden.
Darüber hinaus wurde in den sonstigen Rückstellungen ausreichende Risikovorsorge für
Verpflichtungen aus Restrukturierungsmaßnahmen, Garantiezusagen, Produkthaftung, Risiken
aus schwebenden Kartellverfahren sowie sonstige Prozessrisiken und eine Vielzahl weiterer
untergeordneter Sachverhalte getroffen.
Wenn sich die Bewertung der umweltbezogenen oder sonstigen Rückstellungen aufgrund einer
geänderten Annahme bezüglich Fälligkeit, der Höhe des Geldabflusses oder des
Abzinsungsfaktors verändert, wird diese Differenz entsprechend der erwarteten Kosten
erfolgswirksam in der laufenden Periode erfasst. Sämtliche Rückstellungen werden zum Barwert
der erwarteten Auszahlungen bewertet, basierend auf einem risikoadjustierten
Vorsteuerzinssatz, der den Zeitwert des Geldes widerspiegelt.
Mit Ausnahme der kurzfristigen Rückstellungen in Höhe von 323,8 Mio EUR, bei denen eine
Auszahlung innerhalb der nächsten zwölf Monate erwartet wird, sind die Zeitpunkte der
Zahlungsmittelabflüsse für die übrigen Rückstellungen unsicher, da sie von unterschiedlichen
externen Faktoren abhängig sind, die außerhalb des Einflussbereiches von HeidelbergCement
liegen.
Der Zinseffekt aus der Aufzinsung erhöhte die umweltbezogenen Rückstellungen um 6,6 (i.V.:
0,9) Mio EUR sowie die sonstigen Rückstellungen um 5,6 (i.V.: 5,3) Mio EUR. Änderungen des
Zinssatzes führten zu einer Verringerung der Rückstellungen um 4,2 (i.V.: 0,2) Mio EUR.
51
44 Verbindlichkeiten
Die folgende Tabelle untergliedert die Verbindlichkeiten in verzinsliche und operative
Verbindlichkeiten.
Von den verzinslichen Verbindlichkeiten sind 8,1 (i.V.: 10,5) Mio EUR durch Grundpfandrechte
gegenüber Kreditinstituten gesichert. Der Anstieg der Anleihen ist im Wesentlichen auf die
Emission einer Anleihe über 1 Mrd EUR der HeidelbergCement Finance B.V. zurückzuführen.
Der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultiert aus der Rückzahlung
von 4 Mrd EUR der syndizierten Akquisitionsfazilität. Die sonstigen verzinslichen
Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Euro Medium Term Note Programme, Commercial
Papers und Loan Notes. Der Rückgang basiert hauptsächlich auf der Rückzahlung von
Commercial Papers und Euro Medium Term Notes.
Die derivativen Finanzinstrumente mit negativen Marktwerten in Höhe von 43,1 (i.V.: 10,4) Mio
EUR beinhalten Devisentermingeschäfte in Höhe von 22,0 (i.V.: 1,2) Mio EUR, Devisenswaps in
Höhe von 2,6 (i.V.: 9,2) Mio EUR und Energiederivate in Höhe von 18,5 (i.V.: 0,0) Mio EUR. Die
Veränderung der Marktwerte von derivativen Finanzinstrumenten, die als Sicherungsinstrumente
im Rahmen von Cash Flow Hedges bilanziert werden, beträgt 13,7 (i.V.: -5,2) Mio EUR und
wurde erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Die Marktwertveränderung der als „Held for
trading“ bilanzierten Derivate beträgt 19,0 (i.V. -2,8) Mio EUR und wurden erfolgswirksam
erfasst. Weitere Angaben zu den derivativen Finanzinstrumenten erfolgen auf den Seiten XX ff.
Im Rahmen der Personalverbindlichkeiten wurden Rückstellungen für ausstehende virtuelle
Aktienoptionspläne in Höhe von 59 (i.V.: 120) TEUR gebildet. Für den virtuellen
Aktienoptionsplan 2003/2009 wurden die Aktienoptionen mit ihrem beizulegenden Zeitwert
berücksichtigt. Die Anzahl der insgesamt ausstehenden Aktienoptionen betrug zum Jahresende
noch 1.500 (i.V.: 3.000) Stück.
52
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Fristigkeiten der verzinslichen
Verbindlichkeiten.
Die folgende Tabelle enthält weitere Erläuterungen bezüglich der Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing. Sie zeigt die Überleitungsrechnung von der Summe der künftigen
Mindestleasingzahlungen zum Bilanzstichtag zu deren Barwert.
53
Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten
Die folgende Tabelle leitet die einzelnen Bilanzpositionen der Finanzinstrumente zu Klassen und
Kategorien über. Außerdem werden die aggregierten Buchwerte pro Bewertungskategorie und
die beizulegenden Zeitwerte für jede Klasse dargestellt.
Finanzinvestitionen „Available for sale at cost“ sind zu Anschaffungskosten bewertete Eigenkapitaltitel, für die kein notierter Preis auf einem aktiven Markt vorliegt und der beizulegende
Zeitwert nicht zuverlässig ermittelt werden kann. Deshalb wird für diese Instrumente kein
beizulegender Zeitwert angegeben. Die Finanzinvestitionen „Available for sale at fair value“
werden zum beizulegenden Zeitwert anhand der am Abschlussstichtag festgestellten
Börsenkurse bewertet. Auch bei den derivativen Finanzinstrumenten mit und ohne Sicherungsbeziehung erfolgt die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert. Bei diesen Posten entspricht somit der beizulegende Zeitwert stets dem Buchwert.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der Credit Linked Notes ist maßgeblich von der
Ausfall- bzw. Überlebenswahrscheinlichkeit des zugrunde liegenden Titels abhängig. Besteht
das Grundgeschäft aus mehreren Titeln (sogenannten Baskets), müssen zusätzlich die
Korrelationen zwischen den Spreads der einzelnen Titel herangezogen werden. Die herangezogenen Ausfallwahrscheinlichkeiten werden aus Credit Default Notierungen ermittelt. Die
Überlebenswahrscheinlichkeit berechnet sich aus dem Produkt einzelner Ausfallwahrscheinlichkeiten der jeweiligen Jahre bis zur Fälligkeit. Der Barwert ergibt sich aus der Abzinsung der
durch die Überlebenswahrscheinlichkeit adjustierten Zahlungsströme.
Die beizulegenden Zeitwerte der langfristigen Ausleihungen, sonstigen langfristigen operativen
Forderungen, Bankdarlehen, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing, sonstigen langfristigen
54
verzinslichen und operativen Verbindlichkeiten entsprechen den Barwerten der zukünftigen
Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter.
Die beizulegenden Zeitwerte der börsennotierten Anleihen entsprechen den Nominalwerten
multipliziert mit den Kursnotierungen am Abschlussstichtag. Bei den Finanzinstrumenten mit
kurzfristigen Restlaufzeiten stellen die Buchwerte am Abschlussstichtag vernünftige Schätzungen der beizulegenden Zeitwerte dar.
In der folgenden Übersicht werden die Buchwerte der Finanzinstrumente aggregiert nach den
Bewertungskategorien des IAS 39 dargestellt.
Die folgende Tabelle stellt die Nettoergebnisse der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien zusammen.
Im Nettoergebnis aus Krediten und Forderungen sind die Ergebnisse aus Wertminderung in
Höhe von -40,8 (i.V.: -31,9) Mio EUR, Währungseffekte in Höhe von 20,2 (i.V.: 55,7) Mio EUR
sowie Abgangsverluste in Höhe von -11,2 Mio EUR enthalten.
Bei der erfolgsneutralen Bewertung der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte wurde ein Bewertungsverlust in Höhe von -17,1 (i.V.: Bewertungserfolg von 7,8) Mio
EUR im Eigenkapital erfasst und -1,9 (i.V.: -59,7) Mio EUR aus dem Eigenkapital aufgelöst. Die
Auflösung steht im Zusammenhang mit der Veräußerung von Anteilen an Mostostal ZabrzeHolding S.A./Polen aus der ein Veräußerungsgewinn in Höhe von 2,0 Mio EUR erzielt wurde.
Außerdem ist ein Verlust in Höhe von -0,5 Mio EUR aus der Veräußerung von „zur Veräußerung
verfügbaren finanziellen Vermögenswerten at cost“ entstanden. Ein Nettoverlust in Höhe von 0,4 (i.V.: -1,1) Mio EUR ist auf Wertberichtigungen zurückzuführen. Außerdem sind
Währungsverluste in Höhe von 6,6 (i.V.: -0,8) Mio EUR entstanden.
Das Nettoergebnis aus der Folgebewertung der zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumente beinhaltet Währungs- und Zinseffekte. Bei den finanziellen Verbindlichkeiten enthält
das Nettoergebnis Effekte aus der Währungsumrechnung in Höhe von -73,1 (i.V.: -15,9) Mio
EUR.
55
Die folgende Tabelle stellt die Gesamtzinserträge und -aufwendungen der Finanzinstrumente
dar, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden.
Der Wertminderungsaufwand der finanziellen Vermögenswerte nach Klassen ist in der
folgenden Tabelle dargestellt:
Es wurden finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 14,4 (i.V.: 22,3) Mio EUR zur Sicherung von
Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten verpfändet.
56
Derivative Finanzinstrumente
Die folgende Tabelle zeigt die Nominalwerte und Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente
sowie der Energiederivate, die in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen.
Die negativen Markwerte in Höhe von -0,9 (i.V. 1,4) Mio EUR der Gasölderivate beziehen sich
auf eine Liefermenge von 9,8 (i.V. 9,0) Mio t; die negativen Markwerte in Höhe von -2,2 (i.V. 0,0)
Mio EUR der Kohlederivate beziehen sich auf eine Liefermenge von 30,0 (i.V. 0,0) Mio t und die
negativen Markwerte in Höhe von -15,4 (i.V. 14,4) Mio EUR der Stromderivate beziehen sich auf
eine Liefermenge von 0,6 (i.V. 0,5) Mio MWh.
Cash Flow Hedges
Der am Bilanzstichtag offene Zins-/Währungsswap sichert die zukünftigen Währungs- und
Zinsrisiken eines variabel verzinslichen Darlehens. Dieser Swap mit einem Markwert von
5,9 Mio EUR ist im März 2009 fällig. Während des Berichtszeitraums wurden 7,6 Mio EUR
erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst und 5,3 Mio EUR erfolgswirksam als Währungsgewinn im
Finanzergebnis aufgelöst. Die gesicherten Cashflows wirken sich am Abschlussstichtag sowie
quartalsweise bei Eintritt der Cashflows auf die Gewinn- und Verlustrechnung aus.
Die am Bilanzstichtag offenen Energiederivate in Höhe von -15,4 (i.V. 14,4) Mio EUR sichern
zukünftige Strompreise ab. 2009 werden Stromderivate in Höhe von -3,3 Mio EUR, 2010 in
Höhe von -3,5 Mio EUR und in den folgenden drei Jahren in Höhe von -8,6 Mio EUR fällig. Im
Berichtsjahr wurden Bewertungseffekte in Höhe von -22,3 Mio EUR erfolgsneutral im
Eigenkapital erfasst. Aus der Auflösung von Stromderivaten wurden im Eigenkapital erfasste
Effekte in Höhe von -7,5 Mio EUR erfolgswirksam aufgelöst.
Es bestehen bezüglich der Cash Flow Hedges keine nennenswerten Ineffektivitäten.
57
Derivate, die nicht im Rahmen einer Sicherungsbeziehung bilanziert werden („Held for
trading“)
Von den am Bilanzstichtag offenen Marktwerten der Derivate, die nach IAS 39 nicht als
Sicherungsbeziehung bilanziert wurden, sind -19,4 Mio EUR der Devisentermingeschäfte 2009
und 0,5 Mio EUR 2010 fällig. Alle anderen Derivate sind innerhalb eines Jahres fällig.
Risiken der Finanzinstrumente
HeidelbergCement unterliegt hinsichtlich seiner Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, festen
Verpflichtungen und geplanten Transaktionen insbesondere Risiken aus der Veränderung der
Wechselkurse, der Zinssätze und der Markt- und Börsenpreise. Diese Marktpreisrisiken können
einen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Der
Konzern steuert diese Risiken vorwiegend im Rahmen seiner laufenden Geschäfts- und
Finanzierungsaktivitäten und bei Bedarf durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Die
Grundzüge der Finanzpolitik werden vom Vorstand festgelegt. Die Umsetzung der Finanzpolitik
sowie das laufende Risikomanagement obliegen der Abteilung Group Treasury.
Die Abteilung Group Treasury agiert auf Basis bestehender Richtlinien, die die Entscheidungsgrundlagen, Kompetenzen, Verantwortlichkeiten und Prozesse für die Steuerung der Finanzrisiken verbindlich festlegen. Bestimmte Transaktionen bedürfen außerdem der vorherigen
Genehmigung durch den Vorstand. Der Vorstand wird permanent über Betrag und Umfang des
aktuellen Risiko-Exposures sowie aktuelle Marktentwicklungen auf den globalen Finanzmärkten
durch die Abteilung Group Treasury informiert. Die Konzernrevision kontrolliert durch
zielgerichtete Prüfung die Einhaltung der oben genannten Richtlinien und der entsprechenden
gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Kreditrisiko
HeidelbergCement ist durch sein operatives Geschäft und bestimmte Finanztransaktionen
Kreditrisiken ausgesetzt. Kreditrisiko ist das Risiko, dass eine Vertragspartei ihre bei Abschluss
eines Finanzinstruments vertraglich zugesagten Verpflichtungen unerwartet nicht oder nur
teilweise erfüllt. Das Kreditrisiko des Konzerns wird begrenzt, indem Finanzanlagen und
derivative Finanzinstrumente nur mit Vertragsparteien erstklassiger Bonität getätigt bzw.
abgeschlossen werden.
Bonitätsbewertung (Rating)
Die Ratingagenturen Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch Ratings bewerten die
Kreditwürdigkeit von HeidelbergCement mit B-/B (CreditWatch Negative), B1/NP (under review
for downgrade) und B/B (Rating Watch Negative). Herabstufungen der von den Ratingagenturen
vergebenen Ratings könnten sich negativ auf die Kapitalkosten und
Refinanzierungsmöglichkeiten von HeidelbergCement auswirken.
Liquide Mittel
Die liquiden Mittel umfassen im Wesentlichen Zahlungsmittel. Im Zusammenhang mit der
Anlage von liquiden Mitteln ist der Konzern Verlusten aus Kreditrisiken ausgesetzt, sofern
Kontrahenten ihre Verpflichtungen nicht erfüllen. HeidelbergCement steuert die daraus entstehende Risikoposition durch Diversifizierung der Kontrahenten. Bei der Anlage liquider Mittel
werden die Unternehmen, Banken und Finanzinstitute nach sorgfältiger Bonitätsanalyse
ausgewählt. Gegenwärtig sind keine liquiden Mittel aufgrund von Ausfällen überfällig oder
wertberichtigt. Das maximale Kreditrisiko der liquiden Mittel entspricht dem Buchwert.
58
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren hauptsächlich aus dem Verkauf von
Zement, Beton und Zuschlagstoffen. Im operativen Geschäft werden die Außenstände
fortlaufend überwacht. Ausfallrisiken werden mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die maximale Risikoposition aus den
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem Buchwert.
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Die Kreditrisikoposition aus sonstigen Forderungen und Vermögenswerten entspricht dem
Buchwert dieser Instrumente. HeidelbergCement erachtet dieses Kreditrisiko als nicht
bedeutend.
Derivative Finanzinstrumente
Derivative Finanzinstrumente werden grundsätzlich zur Risikoreduktion eingesetzt.
HeidelbergCement ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit Zins-, Währungs- und Energiepreisrisiken ausgesetzt. Ein wesentlicher Teil der Derivate wird für bilanzielle Zwecke nicht als
Sicherungsbeziehung (Hedge Accounting) im Sinne von IAS 39, sondern als Instrumente der
Kategorie „held for trading“ bilanziert. Allerdings stellen die Marktwertveränderungen dieser
Instrumente, wirtschaftlich betrachtet, eine ökonomisch wirksame Absicherung im Rahmen der
Konzernstrategie dar. Das maximale Kreditrisiko dieser Position entspricht dem Marktwert der
derivativen Finanzinstrumente, die einen positiven Marktwert aufweisen und zum Stichtag als
finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen werden. Zur Minderung des Ausfallrisikos werden die
Sicherungsgeschäfte grundsätzlich nur mit führenden Finanzinstituten erstklassiger Bonität
abgeschlossen. Die Kontrahenten verfügen über sehr gute, von externen Ratingagenturen, wie
zum Beispiel Moody’s Investor Service, Standard & Poor’s oder Fitch Ratings, vergebenen
Kreditratings. Derzeit bestehen keine Überfälligkeiten bei den im Bestand befindlichen
derivativen Finanzinstrumenten.
Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen nicht im ausreichenden Maß erfüllen kann. HeidelbergCement steuert seine
Liquidität, indem der Konzern neben dem Zahlungsmittelzufluss aus dem operativen Geschäft in
ausreichendem Umfang liquide Mittel und umfangreiche Kreditlinien bei Banken vorhält. Das
operative Liquiditäts-Management umfasst eine tägliche Zusammenführung von liquiden Mitteln;
das Group Treasury mit Sitz in Heidelberg fungiert dabei als Inhouse-Bank. Dadurch können
Liquiditätsüberschüsse und -anforderungen entsprechend den Bedürfnissen des
Gesamtkonzerns sowie einzelner Konzerngesellschaften gesteuert werden. Zur
Liquiditätssicherung stehen HeidelbergCement neben einer revolvierenden Kreditfazilität in
Höhe von 1 Mrd EUR mit einer Laufzeit bis Mai 2012 noch weitere nicht in Anspruch
genommene bilaterale Kreditlinien zur Verfügung.
Die folgende Fälligkeitsübersicht zeigt, wie die Cashflows der Verbindlichkeiten per 31.
Dezember 2008 die Liquiditätssituation des Konzerns beeinflussen. Die Übersicht beschreibt
den Ablauf der
-
undiskontierten Tilgungs- und Zins-Auszahlungen der Anleihen,
undiskontierten Verbindlichkeiten und Zinszahlungen gegenüber Kreditinstituten,
undiskontierten sonstigen Verbindlichkeiten und
undiskontierten, für das jeweilige Jahr summierten vertraglich vereinbarten Auszahlungen der
derivativen Finanzinstrumente.
59
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind den kurzfristigen Fälligkeiten
zuzuordnen (innerhalb eines Jahres). Bei variablen Zinszahlungen wird der aktuelle Zins als
Basis gewählt. Auszahlungen in Fremdwährungen werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet.
Die undiskontierten vertraglichen Cashflows der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
werden in einer separaten Tabelle auf Seite XX dargestellt.
Zinsänderungsrisiko
Zinsänderungsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können
bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwertes und
bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Der
Vorstand und Aufsichtsrat der HeidelbergCement AG haben sich gegen eine Absicherung der
variabel verzinslichen Finanzinstrumente entschieden. Diese Strategie basiert auf der historisch
hohen Korrelation steigender Ergebnisse mit steigenden Zinsen. Bei Finanzinstrumenten mit
fester Verzinsung, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, haben
Zinsänderungsrisiken keine Auswirkungen auf das Ergebnis und das Eigenkapital.
Der Anteil der variabel verzinslichen Finanzinstrumente liegt bei durchschnittlich 69 % (i.V.: 84
%). Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2008 um 100 Basispunkte höher (niedriger)
gewesen wäre, wäre der Zinsaufwand des HeidelbergCement Konzerns um 88 (i.V.: 73) Mio
EUR gestiegen (gefallen).
60
Währungsrisiko
Die Währungsrisiken der HeidelbergCement AG resultieren aus Investitionen, Finanzierungsmaßnahmen und operativen Tätigkeiten. Risiken aus Fremdwährungen werden im
Wesentlichen gesichert, soweit sie die Cashflows des Konzerns beeinflussen. Fremdwährungsrisiken, die die Cashflows des Konzerns nicht beeinflussen (d.h. die Risiken, die aus der
Umrechnung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Unternehmenseinheiten
in die Konzern-Berichterstattungswährung resultieren) bleiben hingegen grundsätzlich
ungesichert. Unter Umständen kann die HeidelbergCement AG jedoch auch dieses
Fremdwährungsrisiko absichern. Bei der Eliminierung bestehender Währungsrisiken werden
Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und vereinzelt Währungsoptionen eingesetzt.
Im Rahmen der Inhouse-Banking-Aktivität der HeidelbergCement AG ergeben sich durch
Aufnahme und Anlage von Liquidität der Tochtergesellschaften Währungspositionen, die durch
entsprechende fristen- und betragskongruente externe Devisenswapgeschäfte abgesichert
werden. Vor diesem Hintergrund hätten Währungsschwankungen im Rahmen der InhouseBanking-Aktivität keine Auswirkungen auf Ergebnis oder Eigenkapital.
Die hypothetischen Ergebnisimplikationen, bei isolierter Betrachtung der externen Finanzinstrumente (im Wesentlichen Devisenswapgeschäfte), bei Aufwertung (Abwertung) des Euro
um 10% gegenüber sämtlichen Währungen zum 31.12.2008 wären wie folgt:
EUR/USD: +1,2 Mio EUR, EUR/AUD: -12,1 Mio EUR, EUR/SEK: -9,5 Mio EUR, EUR/GBP: 18,9
Mio EUR, EUR/NOK: +63,7 Mio EUR, EUR/CAD: -3,3 Mio EUR, EUR/DKK: +3,8 Mio EUR,
EUR/CZK: 4,9 Mio EUR, EUR/RUB: +3,8 Mio EUR, EUR/EEK: -2,5 Mio EUR, EUR/ILS: -1,8 Mio
EUR, EUR/PLN: -4,1 Mio EUR, EUR/HKD: -3,4 Mio EUR, IDR/USD: +3,8 Mio EUR, EUR/KZT:
+5,6 Mio EUR.
(Zum 31.12.2007: EUR/USD: +9,5 Mio EUR, EUR/AUD: -15,5 Mio EUR, EUR/SEK: -63,3 Mio
EUR, EUR/GBP: -48,4 Mio EUR, EUR/NOK: -66,2 Mio EUR, EUR/CAD: -6,0 Mio EUR,
EUR/DKK: -4,5 Mio EUR, EUR/CZK: -4,2 Mio EUR, EUR/RUB: -1,1 Mio EUR, EUR/CHF: +1,6
Mio EUR, EUR/EEK: +4,7 Mio EUR, EUR/ILS: +1,2 Mio EUR, EUR/PLN: +1,4 Mio EUR,
EUR/RON: +4,2 Mio EUR, EUR/HKD: +2,9 Mio EUR, IDR/USD: +11,2 Mio EUR).
Kapitalsteuerung
Zur Sicherstellung einer nachhaltigen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens
bedient sich das Management im Wesentlichen dreier Instrumente. Die Investitionen werden
nach der strategischen und operativen Planung von HeidelbergCement ausgerichtet. Hierbei
wird für sämtliche Investitionen, mit Ausnahme der Ersatzinvestitionen, der langfristige
Ergebnisbeitrag für das Unternehmen gemessen und einer Prüfung unterzogen. Wesentliche
strategische Investitionen mit einem Volumen von über 5 Mio EUR unterliegen einer zentralen
Prüfung und werden einzeln im Vorstand vorgetragen. Im Mittelpunkt der Prüfung steht die
Auswirkung von Investitionen auf die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung des
HeidelbergCement Konzerns. Außerdem verwendet HeidelbergCement länderspezifische,
durchschnittliche, gewichtete Kapitalkosten nach Steuern, die für das Jahr 2008 zwischen 7%
und 18 % lagen.
HeidelbergCement besitzt ein weltweites, ergebnisabhängiges Vergütungssystem für das
Management (siehe Lagebericht S. XX f.). Im Rahmen klarer Zielvereinbarungen wird eine
ergebnis- und kapitalbedarfsbezogene Ausrichtung des Managements sichergestellt. Der
Vorstand definiert hierbei für sämtliche Länder des Konzerns die Höhe des jeweiligen
Zielergebnisses zur Erreichung der Bonuszahlungen.
61
Der Vorstand von HeidelbergCement bespricht und verfolgt vereinbarte Ziele und die Ergebnisse der Länder sowie die strategische Ausrichtung im Rahmen regelmäßiger Quartalsgespräche mit allen länderverantwortlichen Managern. Eine ausführliche Diskussion zur
operativen Planung der Länder findet im vierten Quartal statt. Der Vorstand legt in persönlichen
Gesprächsrunden mit dem Ländermanagement Ergebnisziele, Aktivitäten sowie die wichtigen
Investitionen fest.
Eine wesentliche Bedeutung bei der Überwachung des Konzernkapitals kommt dem dynamischen Verschuldungsgrad zu, der dem Verhältnis von Netto-Finanzschulden zum operativen
Ergebnis vor Abschreibungen entspricht.
Im Rahmen von Kreditverträgen wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen (Financial
Covenants) vereinbart, die alle in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wichtigsten
Finanzkennzahlen sind das Verhältnis der Nettoverschuldung zu EBITDA und der
Zinsdeckungsfaktor. Die Kennzahl EBITDA leitet sich aus den Kreditverträgen ab und weicht
daher von der Kennzahl operatives Ergebnis vor Abschreibungen ab, da Bestandteile des
zusätzlichen ordentlichen Ergebnisses berücksichtigt werden.
Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen konsequent
überwacht und halbjährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der Covenants
könnten die Gläubiger, unter bestimmten Voraussetzungen, entsprechende Kredite ungeachtet
der vertraglich vereinbarten Laufzeiten fällig stellen. Je nach Volumen des betreffenden Kredites
und der dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt könnte dies
zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen.
Die Gesellschaft hat für Ende Dezember 2008 vorsorglich einen sogenannten Waiver (Anhebung der Financial Convenants) bei den relevanten Kreditgläubigern eingeholt, der nicht in
Anspruch genommen wurde. Zur Jahresmitte 2009 wird die Einhaltung der Covenants turnusmäßig das nächste Mal überprüft. Die unbefriedigende Situation auf den Finanzmärkten
sowie die Absatzschwäche in wichtigen Märkten des Konzerns belasten die Entwicklung des
Unternehmens und erschweren die Einhaltung der Finanzkennzahlen erheblich. HeidelbergCement hat daher bereits im abgelaufenen Jahr umfangreiche Programme zur Kostensenkung
in Gang gesetzt und eine deutliche Rückführung der Investitionen beschlossen.
Im Hinblick auf die unsicheren Rahmenbedingungen sowie die 2010 fällig werdenden Rückzahlungen wesentlicher Teile der Erwerbsfinanzierung von Hanson plant HeidelbergCement
eine umfassende Neuordnung seiner Finanzierungsstruktur. Ziel ist eine Stärkung der
Eigenkapitalbasis sowie eine Verbesserung des Fristenprofils der bestehenden Bankfinanzierungen. Zur weiteren Entschuldung ist die Veräußerung nicht strategischer
62
Geschäftseinheiten vorgesehen. Aufgrund der bereits eingeleiteten Maßnahmen sowie den
bisherigen Verhandlungen geht die Gesellschaft davon aus, dass damit den erkennbaren
Risiken in ausreichendem Maße begegnet wird. Der Vorstand geht davon aus, dass die
erforderlichen Maßnahmen im Rahmen der Neuordnung der Finanzierungsstruktur umgesetzt
werden können. Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken verweisen wir auf die Ausführungen im
Kapitel Ausblick unter dem Abschnitt erwartete Finanzierung auf Seite XX.
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Haftungsverhältnisse sind potenzielle zukünftige Verpflichtungen gegenüber Dritten, deren
Existenz erst durch den Eintritt mindestens eines ungewissen zukünftigen Ereignisses bestätigt
werden muss, welches jedoch außerhalb des Einflussbereiches von HeidelbergCement liegt.
Zum Abschlussstichtag bestehen vertraglich gegebene Sicherheiten und Gewährleistungen in
Höhe von 315,6 (i.V.: 136,5) Mio EUR. Hierin enthalten sind Verpflichtungen in Höhe von 309,9
(i.V.: 119,3) Mio EUR, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme äußerst gering
ist (IAS 37.28).
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen werden mit ihrem Nominalwert angegeben. Die
zukünftigen Miet- und Leasingverpflichtungen beziehen sich im Wesentlichen auf Immobilien
und andere Vermögenswerte, die von HeidelbergCement genutzt werden.
Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
IAS 24 verlangt die Darlegung der wichtigsten Beziehungen mit nahe stehenden Gesellschaften
und Personen, die maßgeblichen Einfluss auf HeidelbergCement AG ausüben können, die zu
den Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen gehören oder als
Gemeinschaftsunternehmen bzw. assoziierte Unternehmen bilanziert sind.
Die Spohn Cement GmbH, Norderfriedrichskoog, hält 53,60 % der Anteile an der
HeidelbergCement AG. Die Spohn Cement GmbH wird in den Konzernabschluss der Kötitzer
Ledertuch- und Wachstuch Werke AG, Norderfriedrichskoog, einbezogen. Die Gesellschaften
sind Unternehmen der Merckle-Gruppe.
HeidelbergCement hat Dienstleistungen in Höhe von 57,1 (i.V.: 101,0) TEUR für die Spohn
Cement GmbH, Norderfriedrichskoog, erbracht.
Weiterhin hält die zur Merckle-Gruppe gehörende VEM Vermögensverwaltung GmbH, Dresden,
25,46% der Anteile an der HeidelbergCement AG. Am 14. Februar 2008 hat der Vorstand der
HeidelbergCement AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats im Anschluss an seinen Beschluss
63
vom 15. Januar 2008 die Konditionen zur Durchführung der Barkapitalerhöhung aus
genehmigtem Kapital beschlossen. Die VEM Vermögensverwaltung GmbH, Dresden, hat 5 Mio
neue Aktien zum börsennahen Bezugspreis von 102,50 Euro je Aktie gezeichnet. Durch die
Kapitalerhöhung sind dem Unternehmen am 19. Februar 512,5 Mio EUR zugeflossen.
Geschäftliche Transaktionen mit assoziierten Unternehmen umfassen Umsätze und sonstige
Verkäufe in Höhe von 115,8 (i.V.: 87,9) Mio EUR, den Bezug von Waren und Dienstleistungen in
Höhe von 239,5 (i.V.: 101,3) Mio EUR sowie erbrachte Dienstleistungen in Höhe von 1,0 (i.V.:
1,4) Mio EUR. Des Weiteren wurden assoziierten Unternehmen im Jahr 2008 Darlehen in Höhe
von 3,2 (i.V.: 0,0) Mio EUR gewährt. In 2008 wurden assoziierten Unternehmen keine
Bürgschaften gegeben (i.V.: 20 TEUR).
Mit den im HeidelbergCement Konzern als Gemeinschaftsunternehmen geführten Gesellschaften wurden Umsätze und sonstige Verkäufe in Höhe von 75,1 (i.V.: 110,2) Mio EUR
getätigt sowie Rohstoffe, Waren und sonstige Dienstleistungen in Höhe von 75,0 (i.V.: 149,6)
Mio EUR bezogen. An Dienstleistungen und sonstigen Service- und Finanzleistungen wurden
4,1 (i.V. 9,6) Mio EUR erbracht. Aus diesen Aktivitäten sowie aus Finanztransaktionen bestehen
Forderungen in Höhe von 98,5 (i.V.: 74,8) Mio EUR und Verbindlichkeiten von 23,3 (i.V: 19,4)
Mio EUR. Garantien wurden in Höhe von 118,6 (i.V.: 68,3) Mio EUR gewährt.
Alle Geschäfte wurden zu marktüblichen Konditionen durchgeführt. Darüber hinaus haben
Unternehmen des HeidelbergCement Konzerns keinerlei berichtspflichtige Geschäfte mit
Mitgliedern des Aufsichtsrats oder des Vorstands als Personen in Schlüsselpositionen bzw. mit
Gesellschaften, in deren Geschäftsführungs- oder Aufsichtsgremien diese Personen vertreten
sind, vorgenommen.
Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat der HeidelbergCement AG haben die nach § 161 AktG geforderte
Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex am 17. März 2008
veröffentlicht. Die Erklärung für 2009 wird am 17. März 2009 veröffentlicht.
Honorare des Abschlussprüfers
Der Abschlussprüfer Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft erhielt im Geschäftsjahr ein Honorar von 4.208 TEUR.
64
Aufsichtsrat und Vorstand
Wir verweisen auf die im Lagebericht im Kapitel Corporate Governance auf den Seiten XX ff.
gemachten Ausführungen.
Die Gesamtvergütung des Vorstands belief sich im Jahr 2008 auf 8,3 (i.V.: 25,0) Mio EUR.
Davon entfielen 4,7 (i.V.: 4,0) Mio EUR auf feste, 2,6 (i.V.: 20,2) Mio EUR auf variable und 1,0
(i.V.: 0,8) Mio EUR auf sonstige Vergütungsbestandteile Die sonstigen Vergütungsbestandteile
bestehen in Zahlungen für Gremientätigkeiten bei Tochterunternehmen der HeidelbergCement
AG, Aufwandsentschädigungen sowie geldwerten Vorteilen aus der Zurverfügungstellung von
Dienstwagen. Für die aktuellen Mitglieder des Vorstands wurden 1,4 (i.V.: 1,7) Mio EUR den
Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen (laufender Dienstzeitaufwand) zugeführt. Im Vorjahr
wurden für Abfindungen im Zusammenhang mit der Hanson-Akquisition 5,2 Mio EUR
aufwandswirksam erfasst. An frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene
wurden im Berichtsjahr 2,8 (i.V.: 2,9) Mio EUR gezahlt. Die Rückstellungen für
Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern belaufen sich auf 26,5 (i.V.:
25,8) Mio EUR.
Die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats beläuft sich im Jahr 2008 auf 502.937 (i.V.: 608.113)
EUR.
Mandate von Mitgliedern des Aufsichtsrats und Vorstands
Die Mitglieder des Aufsichtsrats und Vorstands haben folgende Mandate inne:
a)
b)
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen
Gesellschaften
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von
Wirtschaftsunternehmen.
Konzernmandate sind mit 1) gekennzeichnet
Aufsichtsrat*
Fritz-Jürgen Heckmann
Vorsitzender
Vorsitzender des Vermittlungsausschusses sowie Mitglied des Personal-, des Prüfungs- und des
Nominierungsausschusses
Wirtschaftsjurist
a)
Paul Hartmann AG (Vorsitzender)
Wieland-Werke AG (Vorsitzender)
Drews Holding AG
b)
HERMA Holding GmbH + Co. KG (stellv. Vorsitzender)
Hübner GmbH (Vorsitzender)
Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG
Süddeutsche Verlag GmbH (stellv. Vorsitzender)
Südwestdeutsche Medien Holding GmbH
URACA GmbH & Co. KG (stellv. Vorsitzender)
65
Heinz Schirmer
stellvertretender Vorsitzender
Mitglied des Prüfungs-, des Personal- und des Vermittlungsausschusses
Schlosserei-Vorarbeiter (Maschinenbaumeister); Vorsitzender des Betriebsrats im Werk
Schelklingen der HeidelbergCement AG
Theo Beermann
Mitglied des Personalausschusses
Produktionssteuerer; stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats im Werk Ennigerloh der
HeidelbergCement AG
Helmut S. Erhard †
19. Februar bis 25. April 2008
ehem. Mitglied des Vorstands der HeidelbergCement AG
Robert Feiger
seit 2. Januar 2008
seit 10. Dezember 2008 Mitglied des Prüfungsausschusses
Mitglied des Bundesvorstands der IG Bauen-Agrar-Umwelt
a)
BAUER Aktiengesellschaft (stellv. Vorsitzender)
b)
Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG
Zusatzversorgungskasse des Gerüstbaugewerbes VVaG
Veronika Füss
seit 20. März 2008
kaufmännische Angestellte; Vorsitzende des Betriebsrats der Verkaufsregion Süd/Schelklingen
der HeidelbergCement AG
Josef Heumann
Mitglied des Vermittlungsausschusses
Anlagenwärter Brennerei; Vorsitzender des Betriebsrats im Werk Burglengenfeld der
HeidelbergCement AG
Gerhard Hirth
Geschäftsführer der Unternehmensgruppe SCHWENK
a)
Wieland-Werke AG
Paul Hartmann AG
Köster AG
b)
Duna-Dráva Cement Kft
Tvornica Cementa Kakanj d.d.
Ohorongo Cement (Pty) Limited
Heinz Kimmel
bis 13. März 2008
Sachbearbeiter im Verkauf; Vorsitzender des Betriebsrats im Werk Sulzheim der Südharzer
Gipswerk GmbH
66
Max Dietrich Kley
Rechtsanwalt
a)
BASF SE
Infineon Technologies AG (Vorsitzender)
Schott AG
SGL Carbon AG (Vorsitzender)
b)
UniCredito Italiano S.p.A. (Mitglied des Verwaltungsrats)
Hans Georg Kraut
Mitglied des Personalausschusses
Leiter des Werks Schelklingen der HeidelbergCement AG
Senator E.h. Dr. med. h.c. Adolf Merckle †
bis 5. Januar 2009
bis 5. Januar 2009 Vorsitzender des Prüfungs- und des Nominierungsausschusses
Rechtsanwalt
Ludwig Merckle
Vorsitzender des Personal- und seit 6. Februar 2009 des Nominierungsausschusses
VEM Vermögensverwaltung GmbH
a)
Kässbohrer Geländefahrzeug AG (Vorsitzender)
Phoenix Aktiengesellschaft (stellv. Vorsitzender)
Württembergische Leinenindustrie AG (Vorsitzender)
Tobias Merckle
geschäftsführender Vorstand des Vereins Prisma e.V. - Initiative für Jugendhilfe und
Kriminalprävention, Leonberg
Eduard Schleicher
Mitglied des Prüfungs-, des Personal- und des Vermittlungsausschusses
pers. haftender Gesellschafter der Unternehmensgruppe SCHWENK
a)
Wieland-Werke AG
Paul Hartmann AG
b)
Duna-Dráva Cement Kft
Heinz Schmitt
Mitglied des Prüfungsausschusses
Controller; Vorsitzender des Betriebsrats in der Hauptverwaltung, HeidelbergCement AG
Frank-Dirk Steininger
seit 11. Juni 2008
Fachreferent für Arbeitsrecht beim Bundesvorstand der IG Bauen-Agrar-Umwelt
Karl Heinz Strobl
bis 8. Mai 2008
bis 8. Mai 2008 Mitglied des Prüfungsausschusses
ehem. Mitglied des Bundesvorstands der IG Bauen-Agrar-Umwelt
* Alle Angaben beziehen sich auf den 31. Dezember 2008 bzw. bei einem früheren Ausscheiden
aus dem Aufsichtsrat der HeidelbergCement AG auf das Datum des Ausscheidens.
67
Vorstand*
Dr. Bernd Scheifele
Vorsitzender
a)
PHOENIX Pharmahandel AG & Co KG (Vorsitzender)
Verlagsgruppe Georg von Holtzbrink GmbH (stellv. Vorsitzender)
Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Mitglied des Verwaltungsrats)
b)
TAMRO Oyj (Chairman of the Board of Directors)
Hanson Limited1)
Hanson Pioneer España, S.L.1)
PT Indocement Tunggal Prakarsa Tbk.1)
Mysore Cements Limited1)
Dr. Dominik von Achten
b)
Castle Cement Limited1)
Civil and Marine Limited1)
Hanson Building Products Limited1)
Hanson Quarry Products Europe Limited1)
Hanson Quarry Products Holdings Limited1)
HeidelbergCement UK Holding Limited1)
Lehigh UK Limited1)
Daniel Gauthier
b)
S.A. Cimenteries CBR1) (Vorsitzender)
ENCI Holding N.V.1) (Vorsitzender)
Scancem International ANS1) (Vorsitzender)
Scancem International AS1) (Vorsitzender)
Akçansa Çimento Sanayi ve Ticaret A.S. (stellv. Vorsitzender)
CBR Asset Management Belgium S.A.1) (Vorsitzender)
CBR International Services S.A.1) (Vorsitzender)
CBR Asset Management S.A.1) (Vorsitzender)
CBR Finance S.A.1) (Vorsitzender)
China Century Cement Limited
Cementrum I B.V.1)
Cementrum II B.V.1)
Hanson Pioneer España, S.L.1)
HC Fuels Ltd.1) (Vorsitzender)
HC Trading International Inc.1) (Vorsitzender)
HC Trading B.V.1) (Vorsitzender)
HC Trading Malta Ltd1) (Vorsitzender)
HC Trading Holding Malta Ltd1) (Vorsitzender)
HeidelbergCement Holding HK Limited1)
HeidelbergCement Northern Europe AB1) (Vorsitzender)
International Trading and Finance (ITF) B.V.1) (Vorsitzender)
Lehigh B.V.1) (stellv. Vorsitzender)
PT Indocement Tunggal Prakarsa Tbk.1)
RECEM S.A.1)
Tanzania Portland Cement Company Ltd.1)
LVI Holding N.V. (Carmeuse Group)
Genlis Metal
68
Andreas Kern
a)
Basalt-Actien-Gesellschaft
Kronimus AG
b)
Bukhtarminskaya Cement Company1) (Vorsitzender)
Carpatcement Holding S.A.1)
Ceskomoravský Cement, a.s.1) (Vorsitzender)
Duna-Dráva Cement Kft1) (Vorsitzender)
Górazdze Cement S.A.1) (Vorsitzender)
Hanson Pioneer España, S.L.1)
HeidelbergCement Northern Europe AB1)
Limited Liability Company SaqCementi1)
Nederlandse Cement Handelmaatschappij B.V. (stellv. Vorsitzender)
Open Joint Stock Company „Kryvyi Rih Cement“1)
Tvornica Cementa Kakanj d.d.1)
Alan Murray
bis 31. Dezember 2008
b)
Hanson Pension Trustees Limited
International Power plc
Dr. Lorenz Näger
a)
PHOENIX Pharmahandel AG & Co KG
b)
S.A. Cimenteries CBR1)
Hanson Hispania S.A.1)
Hanson Limited1)
Hanson Pioneer España, S.L.1)
HeidelbergCement Finance B.V.1)
HeidelbergCement Netherlands Holding B.V.1)
HeidelbergCement Northern Europe AB1)
Lehigh Cement Company1)
Lehigh Cement Limited1)
Mysore Cements Limited1)
Palatina Insurance Ltd
PT Indocement Tunggal Prakarsa Tbk.1)
RECEM S.A.1)
TAMRO Oyj
Dr. Albert Scheuer
b)
China Century Cement Limited
Cochin Cements Ltd. 1)
Easy Point Industrial Ltd.
Guangzhou Heidelberg Yuexiu Enterprise Management Consulting Company Ltd.
HeidelbergCement Asia Pte Ltd1)
HeidelbergCement Holding HK Limited1)
HeidelbergCement India Private Limited1)
Indorama Cement Limited1)
Jidong Heidelberg (Fufeng) Cement Company Limited
Jidong Heidelberg (Jingyang) Cement Company Limited
Mysore Cements Limited1)
PT Indocement Tunggal Prakarsa Tbk.1) (Vorsitzender)
Squareal Cement Ltd
69
* Alle Angaben beziehen sich auf den 31. Dezember 2008.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
In den ersten Monaten 2009 erfolgten weitere Herabstufungen unserer Bonitätsbewertung durch
die Ratingagenturen Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch Ratings auf B-/B, B1/NP, B/B.
Im Hinblick auf die gravierend verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr
2009 sowie die 2010 fällig werdenden Rückzahlungen wesentlicher Teile der
Erwerbsfinanzierung von Hanson bereitet HeidelbergCement derzeit eine umfassende
Neuordnung seiner Finanzierungsstruktur vor. Ziel ist eine Stärkung der Eigenkapitalbasis sowie
eine Verbesserung des Fristenprofils der bestehenden Bankfinanzierungen. Zur weiteren
Entschuldung ist die Veräußerung nicht strategischer Geschäftseinheiten vorgesehen. Aufgrund
des bisherigen Verhandlungsverlaufs sind wir zuversichtlich, die wesentlichen Maßnahmen für
die erforderliche Neuordnung bis zur Jahresmitte 2009 abzuschließen.
Prüfung durch den Aufsichtsrat
Der Konzernabschluss wurde vom Vorstand aufgestellt und am 17. März 2009 verabschiedet.
Anschließend wurde er dem Aufsichtsrat zur Prüfung vorgelegt.
Heidelberg, 17. März 2009
HeidelbergCement AG
Der Vorstand
70
Bericht des Abschlussprüfers
Zu dem Konzernabschluss und dem zusammengefassten Lagebericht des HeidelbergCement
Konzerns und der HeidelbergCement AG haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:
"Wir haben den von der HeidelbergCement AG, Heidelberg, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Darstellung der im Konzernabschluss dargestellten Gewinne und Verluste, Kapitalflussrechnung und Anhang - sowie den zusammengefassten Lagebericht des HeidelbergCement Konzerns und der HeidelbergCement
AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in
der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der
von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und
den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den
Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften
und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit
und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben
im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben
beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den
Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der
wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der
Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den
ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und
vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der
Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein
zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Ohne diese Beurteilung einzuschränken weisen wir besonders auf die vom Vorstand im
Kapitel „Risikomanagement“ unter dem Abschnitt "Finanzielle Risiken" sowie im Kapitel
71
"Ausblick" unter dem Abschnitt "Erwartete Finanzierung" des Konzernlageberichts
dargestellten Sachverhalte hin. Dort wird ausgeführt, dass der Konzern eine umfassende
Neuordnung seiner Finanzstruktur mit dem Ziel der Stärkung der Eigenkapitalbasis sowie
der Verbesserung des Fristenprofils der bestehenden Bankenfinanzierung anstrebt.
Aufgrund der Situation auf den Finanzmärkten, sowie der Absatzschwäche in wichtigen
Märkten des Konzerns, ist die Einhaltung der in den Kreditverträgen vereinbarten
Finanzkennzahlen (Financial Covenants) zum 30. Juni 2009 erheblich erschwert. Im Falle
einer Verletzung der Finanzkennzahlen (Financial Covenants) könnten die Gläubiger,
unter bestimmten Voraussetzungen, entsprechende Kredite fällig stellen. Falls
erforderliche Maßnahmen im Rahmen der Neuordnung der Finanzierungsstruktur nicht
umgesetzt oder die Finanzkennzahlen (Financial Covenants) Mitte 2009 verletzt würden,
könnten sich für den Konzern ggf. erhebliche Liquiditätsrisiken ergeben."
Stuttgart, 17. März 2009
Ernst & Young AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Prof. Dr. Wollmert
Wirtschaftsprüfer
Somes
Wirtschaftsprüferin
72
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde,
der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der
voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Heidelberg, 17. März 2009
HeidelbergCement AG
Der Vorstand
144
Dr. Bernd Scheifele
Andreas Kern
Dr. Dominik von Achten
Dr. Lorenz Näger
Daniel Gauthier
Dr. Albert Scheuer
Impressum
Copyright © 2009
HeidelbergCement AG
Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Konzept und Realisation
Unternehmenskommunikation & Investor Relations HeidelbergCement
Hans-Joachim Dietz, Kelkheim
ServiceDesign Werbeagentur GmbH, Heidelberg
Bildnachweis
Bildarchiv HeidelbergCement, Heidelberg
Dieser Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor.
Den Jahresabschluss der HeidelbergCement AG sowie weitere Informationen
senden wir Ihnen gerne zu.
Den Geschäftsbericht und weitere Informationen zum Unternehmen finden
Sie auch im Internet unter www.heidelbergcement.com
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Der Geschäftsbericht wurde auf umweltfreundlichem, PEFC zertifiziertem Papier gedruckt.
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