Inzidenzaxiome I1 Durch je zwei Punkte geht eine Gerade. I2 Durch je zwei verschiedene Punkte geht höchstens eine Gerade. I3 Jede Gerade enthält mindestens zwei verschiedene Punkte. I4 Es gibt drei Punkte, die nicht auf einer Geraden liegen. Anordnungsaxiome A1 Falls q zwischen p und r liegt, so sind p, q und r drei paarweise verschiedene Punkte auf einer Geraden. A2 Liegt q zwischen p und r, so liegt q auch zwischen r und p. A3 Zu je zwei verschiedenen Punkten p und q gibt es einen Punkt r, so dass q zwischen p und r liegt. A4 Unter je drei Punkten liegt höchstens einer zwischen den beiden anderen. A5 Seien p, q und r drei Punkte, die nicht auf einer Geraden liegen, sei L eine Gerade, die keinen dieser drei Punkte enthält. Schneidet L die Strecke , so schneidet L auch genau eine der beiden anderen Strecken oder . Kongruenzaxiome K1 Streckenabtragung Sei eine Strecke, sei L₁ eine Gerade, seien p₁, r₁ ∈ L₁, r₁ p₁. Dann gibt es einen Punkt q₁ ∈ L₁ auf derselben Seite von p₁ wie r₁, sodass zu ₁ ₁ kongruent ist. K2 Sind die Strecken ₁ ₁ und ₁ ₁ zu kongruent. beide zur Strecke kongruent, so ist auch K3 Addierbarkeit von Strecken Seien L und L₁ Geraden, seien p, q, r ∈ L und p₁, q₁, r₁ ∈ L₁ jeweils drei paarweise verschiedene Punkte auf diesen Geraden. Die Strecken und mögen keine gemeinsamen Punkte haben, . Analog sei ₁ ₁ ₁ ₁ . Sind dann ₁ ₁ und ₁ ₁ so ist auch ₁ ₁. K4 Die Kongruenz von Winkeln bildet eine Äquivalenzrelation auf der Menge der Winkel. K5 Winkelabtragung Seien p, q, r Punkte, die nicht auf einer Geraden liegen, und seien p₁, q₁, s₁ ebenfalls Punkte, die nicht auf einer Geraden liegen. Dann gibt es einen Punkt r₁ auf derselben Seite von L(p₁, q₁) wie s₁, sodass der Winkel ∡ (p₁, q₁, r₁) kongruent ist zu dem Winkel ∡(p, q, r). Ist ferner r₂ ein weiterer Punkt mit derselben Eigenschaft wie r₁, d.h. liegt r ebenfalls auf derselben Seite von L(p₁, q₁) wie s₁ und gilt ∡ (p₁, q₁, r₂) ∡ (p, q, r), so ist ∡ (p₁, q₁, r₁) ∡(p₁, q₁, r ). K6 Seien (p, q, r) und (p₁, q₁, r₁) zwei Tripel von Punkten, die jeweils nicht auf einer Geraden liegen. Gilt ₁ ₁ und ₁ ₁ und ∡(q, p, r) ∡(q₁, p₁, r₁), so gilt auch ∡(p, q, r) ∡ (p₁, q₁, r₁). Sätze, auf die in Beweisen verwiesen wird Satz 1.1.6 Seien (p, q, r) und (p₁, q₁, r₁) zwei Tripel von Punkten, die jeweils nicht auf einer Geraden liegen. Gilt ₁ ₁ und ₁ ₁ und ∡(q, p, r) ∡(q₁, p₁, r₁), so gilt auch ∡(p, q, r) ∡ (p₁, q₁, r₁), ∡(p, r, q) ∡ (p₁, r₁, q₁), ₁ ₁. Satz 1.1.7 (Kongruenz der Nebenwinkel) Es mögen die paarweise verschiedenen Punkte p, q und s auf einer Geraden L liegen, dagegen r L. Analog seien p₁, q₁, s₁ ∈ L₁ paarweise verschieden, r₁ L₁. Sind ∡(p, q, r) ∡ (p₁, q₁, r₁), so auch ∡(s, q, r) ∡ (s₁, q₁, r₁). Satz 1.1.8 (Kongruenz der Gegenwinkel) Seien L und M zwei verschiedene Geraden, die sich in p schneiden. Seien r,q ∈ L auf zwei verschiedenen Seiten von p, und seien s,t ∈ M ebenfalls auf zwei verschiedenen Seiten von p. Dann ist ∡(q, p, s) ∡ (r, p, t) .