Medizin Aktuell (Wieder) leichten Schrittes Modernste Fußchirurgie und Rehabilitation Zu den am weitesten verbreiteten Vorfußerkrankungen gehört der sogenannte Hallux rigidus, das heißt die Folge einer Großzehengrundgelenkarthrose. Betroffene können den Fuß nicht mehr richtig abrollen und durch den unschön nach oben abstehenden Zeh viele Schuhe nicht mehr tragen. Bei einer, zum Teil auch heute noch durchgeführten Versteifung wird der Zeh meist verkürzt. Endoprothesen an diesem Gelenk haben jedoch in der Vergangenheit keine befriedigenden Ergebnisse erzielt. Der Facharzt für Orthopädie, Chirurgie, Hand- und Fußchirurg Dr. Hubert Klauser setzt jetzt eine innovative Endoprothese und eine spezielle postoperative Strategie bei dieser Erkrankung ein. Herr Dr. Klauser, Sie setzen eine neuartige Endoprothese am Großzehengrundgelenk ein. Wie funktioniert diese und worin sehen Sie die Vorteile? Dr. Klauser: Diese spezielle Großzehengrundgelenksendoprothese ist hier in Deutschland neu, aber in Italien, Frankreich und den USA schon lange in der Verwendung, sodass Langzeitergebnisse von bis zu über 10 Jahren bereits den Erfolg bestätigen. Die Endoprothese besteht aus zwei Titanscheiben und in der Mitte aus einem flexiblen Elastomer, das Bewegungen bis zu 95 Grad ermöglicht. Eingesetzt wird es im Press Fit-Verfahren, also ohne Knochenzement. Mit der Zeit wächst dann der Titan-Anteil ein, die anderen Bestandteile der Endoprothese nicht. Sie sorgen für gute Beweglichkeit und die anatomisch korrekte Zusammenführung der Gelenkteile. Bisher sind fast keine Lockerungen dieses Endoprothesentyps bekannt geworden. Dr. Hubert Klauser, Hand- und Fußzentrum Berlin Was sind die Indikationen für diese Prothese? Dr. Klauser: Ich setzte diese En- doprothese ein beim Hallux rigidus oder einer posttraumatischen Arthrose. Außerdem eignet sie sich sehr gut für einen Zweiteingriff. Normalerweise benötigt man für eine Revision hier einen Knochenaufbau, für den Knochen aus dem Beckenkamm entnommen wird. Das ist bei dem neuen Gelenkersatz nicht notwendig. Wie geht es nach der Operation weiter? Dr. Klauser: Bereits am selben Tag der Operation bekommt der Patient neben einem speziellen Eisschuh eine sofortige manulle Lymphtherapie, um Schwellungen gering zu halten und den Lymphabfluss anzuregen. Nach drei bis vier Tagen postoperativ beginnen wir mit Krankengymnastik und einer passiven Mobilisierung. Wie muss man sich eine passive Mobilisierung vorstellen? Dr. Klauser: Dafür setzten wir eine spezielle Motorschiene CPM-Schiene (Continius Passive Motion) ein, die das Gelenk geführt bewegt. Dieses Gerät kommt bei uns auch nach gelenkerhaltenden Hallux rigidus-Operationen zur Anwendung. Damit kann die Gefahr der Arthrofibrose, das heißt einer postoperativen Einsteifung verringert werden und die Bildung der natürlichen Gelenkflüssigkeit wird angeregt. Außerdem erreicht man Hallux rigidus … … bezeichnet die Versteifung des Großzehengrundgelenkes durch Gelenkverschleiß (Arthrose). Häufig wird die Erkrankung durch einen Ballenzeh, den sogenannten Hallux valgus hervorgerufen. Nicht nur die Bewegung schmerzt an diesem Gelenk und die natürliche Abrollfunktion des Fußes ist nicht mehr möglich. Außerdem kann es in manchen Fällen zu einer Deformation des Zehs kommen und herkömmliche Schuhe können nicht mehr getragen werden. damit einen Schwellungsabbau durch verbesserte Blut- und Lymphzirkulation, eine beschleunigte Ergussresorption und vermeidet Spätschäden. Die Patienten sind schnell und nachhaltig wieder mobil und können ihre wiedererlangte Fußflexibilität genießen. Weitere Informationen Tel.: 030 / 85 33 072 www.hfz-berlin.de