OESTERREICHISCHE NATIONALBANK EUROSYSTEM KONJUNKTUR AKTUELL Berichte und Analysen zur wirtschaftlichen Lage September 201 Stabilität und Sicherheit. Bericht über die wirtschaftliche Lage Medieninhaber und Herausgeber Redaktion Oesterreichische Nationalbank Otto-Wagner-Platz 3, 1090 Wien Postfach 61, 1011 Wien www.oenb.at [email protected] Tel. (+43-1) 40420-6666 Fax (+43-1) 40420-6698 Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen © Oesterreichische Nationalbank, 2011 Alle Rechte vorbehalten. Reproduktionen für nicht kommerzielle Verwendung, wissenschaftliche Zwecke und Lehrtätigkeit sind unter Nennung der Quelle freigegeben. Auf geschlechtergerechte Formulierungen wird verzichtet, an ihrer Stelle verwendete Begriffe gelten im Sinn der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Redaktionsschluss: 7. September 2011 Inhalt Bericht über die wirtschaftliche Lage.................................................................................................................. 4 Überblick ................................................................................................................................................................................................................................... 5 Konjunkturentwicklung unter Berücksichtigung rezenter Prognosen........................................................................................................ 6 EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa .............................................................................................................................. 11 Markante Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Österreich zur Jahresmitte erwartet ............................................... 14 Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats .......................................................................................................................................... 18 Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten................................................................................................................................................... 25 Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik ..........................................................................34 Österreichs Verbraucherpreisniveau unter EU-Mitgliedstaaten im mittleren bis hohen Spektrum ...................................... 35 September 2011 NIPE: HVPI-Inflation 2011 3,3 %; 2012 2,2 % .............................................................................................................. 46 Mittelfristige Potenzialoutput-Schätzung für Österreich (2011–2018) ................................................................................................ 49 Finanzvermögen und Finanzverflechtungen innerhalb des österreichischen Finanzsektors 2010........................................... 52 Swiss Franc Loans in CESEE Countries: Key Facts and Figures ................................................................................................................. 62 Auswirkungen der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur S&P......................................................... 66 Historische Zahlungsausfälle und Restrukturierungen: Ursachen und Instrumente ....................................................................... 70 Annex..................................................................................................................................................................................80 Chronik: Wirtschafts- und Währungspolitik – EU und international (Zeitraum 21. Juni 2011 bis 31. August 2011) .................................................................................................... 81 Grafiken und Tabellen ...............................................................................................................................................88 Bericht über die wirtschaftliche Lage Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Überblick1 Die Wachstumsperspektiven für die Weltwirtschaft trüben sich zusehends ein. Im Verlauf des ersten Halbjahres schwächte sich das Wirtschaftswachstum in den wichtigsten Volkswirtschaften der Welt ab. Ausschlaggebend dafür sind neben einer Wachstumsverlangsamung in den Schwellenländern die Probleme der US-Wirtschaft sowie die Staatschuldenprobleme in einer Reihe von Euroraum-Ländern. Das Wachstum der US-Wirtschaft fiel in den ersten beiden Quartalen 2011 mit +0,4 % (zum Vorquartal, annualisiert) im ersten bzw. mit +1,0 % im zweiten Quartal unerwartet schwach aus. Die für die USA derzeit vorliegenden Konjunkturdaten signalisieren, dass sich die schwache Dynamik der US-Wirtschaft entgegen den Erwartungen auch im zweiten Halbjahr fortsetzen könnte. Die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt hat sich zuletzt etwas stabilisiert, problematisch ist nach wie vor die Lage auf dem Immobilienmarkt. Die Hauspreise entwickelten sich zuletzt weiter leicht rückläufig. Die Ratingagentur S&P hat die langfristige Kreditwürdigkeit der USA am 5. August 2011 erstmals in der Geschichte um eine Stufe von AAA auf AA+ herabgestuft. Trotzdem stieg in den Tagen nach der Herabstufung die Nachfrage nach US-Staatsanleihen an, was auf die zu diesem Zeitpunkt steigende Unsicherheit auf anderen Anleihemarktsegmenten bzw. auf die Umschichtung von Aktien in Anleihen zurückzuführen sein dürfte. Japan beginnt sich von den Folgen der Erdbebenkatastrophe zu erholen. Der Rückgang des japanischen BIP um 0,3 % (zum Vorquartal) fiel milder als erwartet aus. Die Investitionen in den Wiederaufbau sowie steigende Exporte dürften das BIP-Wachstum im dritten Quartal wieder in den positiven Bereich drehen. Die Wachstumsdynamik in China schwächte sich im Juli bei anhaltend hohen Inflationsraten (zuletzt 6,5 %) leicht ab. Für 2011 und 2012 prognostiziert der IWF ein BIPWachstum von rund 9½ %. Das Wachstum im Euroraum schwächte sich im zweiten Quartal wie erwartet ab (+0,2 % zum Vorquartal nach 0,8 % im ersten Quartal). Die Wachstumsbeiträge zum BIP liegen für das zweite Quartal bislang noch nicht vor. Die vorliegenden Detailergebnisse für Deutschland zeigen, dass das deutsche Wachstum von 0,1 % von starken Exporten und Ausrüstungsinvestitionen sowie einem kräftigen Lageraufbau getrieben wurde. Der schwache Konsum und der infolge kräftiger Importe negative Außenbeitrag dämpften das Wachstum. Die österreichische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2011 mit 1,0 % gegenüber dem Vorquartal überraschend stark gewachsen (real, saisonbereinigt). Die Ergebnisse eines Interims-Updates des OeNB-Konjunkturindikators von Ende August zeigen eine deutliche Verlangsamung des Wirtschaftswachstums für das zweite Halbjahr. Das reale BIP-Wachstum wird im dritten und vierten auf 0,3 % bzw. 0,2 % (saisonbereinigt, im Vergleich zum Vorquartal) zurückgehen. Vorlaufindikatoren signalisieren, dass von den beiden wichtigsten Wachstumsträgern der letzten Monate – der starken Industriekonjunktur und der regen Exporttätigkeit – in der zweiten Jahreshälfte deutlich schwächere Konjunkturimpulse ausgehen. Die Inflation erreichte im Juli mit 3,8 % (HVPI) ihren vorläufigen Höhepunkt. Der hohe Preisauftrieb ist vor allem auf die Preisanstiege bei Dienstleistungen, Nahrungsmitteln und Energie zurückzuführen, wobei die Maßnahmen im Rahmen des Konsolidierungspakets 2011 0,4 Prozentpunkte zur HVPI-Inflation beitragen. Der österreichische Arbeitsmarkt präsentiert sich dank der starken Konjunkturdynamik der letzten Quartale in einer nach wie vor sehr guten Verfassung. Die Arbeitslosigkeit ist nach der offiziellen Statistik im August im Jahresabstand erstmals wieder gestiegen, und zwar um 850 Personen. Berücksichtigt man jedoch die rückläufige Anzahl von Personen in AMS-Schulungen und die teilweise Erfassung von Beziehern von Mindestsicherung in der Arbeitslosenstatistik seit September 2010, so ergibt sich ein Rückgang der gesamten Arbeitslosigkeit um 14.700 Personen. 1 Autor: Martin Schneider (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen). 5 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Konjunkturentwicklung unter Berücksichtigung rezenter Prognosen2 Euroraum Abschwächung des BIP-Wachstums auf 0,2 % im zweiten Quartal 2011 Wie von sämtlichen Prognosen erwartet, schwächte sich die Dynamik der Wirtschaftsleistung im Euroraum im zweiten Quartal dieses Jahres ab. Die Quartalswachstumsrate des BIP im Euroraum beträgt 0,2 % (gegenüber dem Vorquartal); im ersten Quartal war sie noch bei 0,8 % gelegen. Die Wachstumsimpulse kamen vor allem vom Außenbeitrag und in geringerem Maße von den Bruttoanlageinvestitionen. Einen negativen Beitrag leisteten die öffentlichen als auch die privaten Konsumausgaben. Neben der erforderlichen Entschuldung der privaten Haushalte könnte auch der Rückgang des real verfügbaren Einkommens aufgrund hoher Rohstoffpreise negativ auf die private Konsumnachfrage gewirkt haben. Die Abschwächung des Wachstumsbeitrag der Komponenten des realen BIP im Euroraum BIP-Wachstums im gegenüber dem Vorquartal Euroraum steht in engem in %-Punkten Zusammenhang mit der Konjunkturentwicklung in Deutschland. Nach einer Wachstumsrate von 1,3 % im ersten Quartal 2011 ging das BIP-Wachstum in Deutschland im zweiten Quartal auf 0,1 % (gegenüber dem Vorquartal) zurück. Neben sinkenden Vorratsveränderungen und Statistische Differenz Konsumausgaben der privaten Haushalte und POoE Konsumausgaben des Staates Bruttoanlageinvestitionen Konsumausgaben hat Außenbeitrag (Waren und Dienstleistungen) Bruttoinlandsprodukt diesmal auch der Außenbeitrag aufgrund starker Zuwächse bei den Importen negativ auf Deutschlands Wirtschaftswachstum gewirkt. Auch in Frankreich kam es zu einer deutlichen Konjunkturabschwächung. Nach einer Wachstumsrate von 0,9 % im ersten Quartal 2011 (gegenüber dem Vorquartal) wies Frankreich im zweiten Quartal ein Nullwachstum auf, wobei die Inlandsnachfrage rückläufig war. Die zwei verbleibenden großen Euroraumländer, Spanien und Italien, verzeichneten im zweiten Quartal ebenfalls niedrige Wachstumsraten von 0,2 % bzw. 0,3 % (gegenüber dem Vorquartal). 2.0 1.0 0.0 -1.0 -2.0 -3.0 -4.0 2007q01 2007q03 2008q01 2008q03 2009q01 2009q03 2010q01 2010q03 2011q01 Quelle: Eurostat. BIP-Prognosen für das dritte Quartal 2011 liegen bei 0,4 %; Stimmungsindikatoren deuten jedoch auf niedrigere Werte hin Für das dritte Quartal 2011 erwarten rezente Prognosen eine leichte Beschleunigung des BIPWachstums auf geschätzte 0,4 % (gegenüber dem Vorquartal). Im Lichte der jüngsten Entwicklungen ist jedoch mit Abwärtsrevisionen bei den kommenden Prognosen zu rechnen, da 2 Autorinnen: Ingrid Haar-Stöhr und Aleksandra Riedl (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland). 6 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 sich die Aussichten für das Weltwirtschaftswachstum eingetrübt haben und die Turbulenzen auf den Finanzmärkten nach wie vor anhalten. Die damit verbundene Unsicherheit der Marktteilnehmer spiegelt sich in den verfügbaren Stimmungsindikatoren wider, die eine schwächere Wachstumsdynamik für das dritte Quartal 2011 signalisieren. Sowohl der Einkaufsmanagerindex der Industrie als auch der Sentiment Indikator (ESI) der Europäischen Kommission haben zuletzt deutlich an Wert verloren. Für das laufende Jahr erwarten die Experten des Eurosystems (Juni-Prognose) ein BIPWachstum zwischen 1,5 und 2,3 % und für das Jahr 2012 zwischen 0,6 und 2,8 %. In diesen Intervallen liegen sowohl die Juni-Prognose des IWF als auch der Juli-Consensus Forecast, die mit einem BIP-Zuwachs von 2,0 % im laufenden Jahr und mit 1,7 bzw. 1,6 % im Jahr 2012 rechnen. Da sich die Abwärtsrisiken aufgrund der jüngsten Entwicklungen deutlich verstärkt haben, ist auch bei den kommenden mittelfristigen Prognosen mit Abwärtsrevisionen zu rechnen. Rückgang der Inflation auf unter 2,0 % für 2012 prognostiziert Die HVPI-Inflationsrate für den Euroraum betrug im Juli dieses Jahres 2,5 %. Im Vormonat war sie noch bei 2,7 % gelegen. Die Vorausschätzung der Inflationsrate für den August beträgt 2,5 %. Die relativ hohen Inflationsraten der vergangenen Monate spiegeln vor allem einen starken Anstieg der Rohstoffpreise wider. Es ist von zentraler Bedeutung, dass der Anstieg der Inflation nicht zu Zweitrundeneffekten führt und die mittelfristigen Inflationserwartungen im Einklang mit dem von der EZB angestrebten Zielwert für den HVPI von unter, aber nahe 2 % stehen. Laut EZB-Umfrage der Professional Forecasters für das dritte Quartal 2011 revidierten die Prognostiker ihre Inflationserwartungen für 2011 und 2012 auf 2,6 bzw. 2,0 % leicht nach oben. Die Erwartungen für 2013 liegen bei 1,9 %. Die Risiken bezüglich der mittelfristigen Inflationsentwicklung sind aufwärts gerichtet und beziehen sich auf unerwartet hohe Rohstoffpreise und auf noch nicht einkalkulierte indirekte Steuererhöhungen im Zuge der Fiskalkonsolidierung. Erneute Turbulenzen auf den Märkten für Staatsanleihen Die Diskussionen um die Solvenz Griechenlands ließen die Risikoprämien griechischer Anleihen bis Mitte Juli diesen Jahres in die Höhe schnellen. Dabei kam es auch zu Übertragungseffekten auf irische und portugiesische Anleiherenditen. Nach dem Sondergipfel des Europäischen Rates am 21. Juli 2011, bei dem ein umfassendes Stabilisierungspaket beschlossen wurde (zweites Griechenlandpaket, Flexibilisierung des EFSF und ESM), sind die Renditeabstände griechischer, aber auch portugiesischer und irischer Staatsanleihen zu den deutschen Bundesanleihen teilweise kräftig zurückgegangen. Die jüngste Diskussion über die von der finnischen Regierung geforderten Garantien für Finnlands Beteiligung am EuroHilfsfonds sowie die nur zögerliche Umsetzung des Pakets in den nationalen Parlamenten haben jedoch den Abstand griechischer Renditen zu den deutschen Bundesanleihen erneut stark anwachsen lassen – er lag am 05. September bei einem neuen Spitzenwert von über 1.600 Basispunkten. Neben den Ländern, die sich unter dem EU-Schutzschirm befinden, rückten im Juli auch Spanien und Italien in den Fokus der Finanzmärkte. Dies ließ die Renditen spanischer und italienischer Staatsanleihen stark ansteigen – sie erreichten Anfang August neue Höchstwerte. Um die volle Wirksamkeit geldpolitischer Entscheidungen sicherzustellen reaktivierte die EZB im August das Securities Markets Programme und kaufte verstärkt auf dem Sekundärmarkt Anleihen von Ländern mit hohen Renditeaufschlägen. Dies trug auch zur Beruhigung der 7 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 entsprechenden Marktsegmente bei, die Renditeabstände spanischer und italienischer Staatsanleihen zu deutschen Bundesanleihen sanken in Folge um 100 Basispunkte. Seit Ende August ist jedoch wieder ein Anstieg der Renditeabstände zu beobachten. Anfang September lagen die Risikoprämien spanischer und italienischer Anleihen wieder über 300 Basispunkten. USA Fortsetzung der Wachstumsschwäche im zweiten Halbjahr 2011 erwartet Die US-Wachstumsraten fielen in den ersten beiden Quartalen 2011 mit +0,4 % (geg. dem VQ, annualisiert – Abwärtsrevision von 1,4 %) im ersten Quartal bzw. mit +1,0 % im zweiten Quartal unerwartet schwach aus. Das Wachstum im zweiten Quartal wurde vor allem von Investitionen und dem Export getragen. Der Wachstumsbeitrag des privaten Konsums fiel deutlich schwächer aus als im ersten Quartal, insbesondere als Folge der hohen Energiepreise. Die Entwicklung der Lagerbestände wirkte sich dämpfend auf das BIP-Wachstum aus. Die Ergebnisse der jüngsten großen Datenrevision zeigen, dass der kumulierte Wachstumseinbruch während der Rezession 2008/09 mit 5,1 % um einen Prozentpunkt höher gewesen war als in den ursprünglichen Berechnungen ausgewiesen. Zudem fiel die wirtschaftliche Erholung schwächer aus als bisher angenommen. Die bis dato vorliegenden Konjunkturdaten signalisieren, dass die schwache Dynamik der USWirtschaft sich entgegen den Erwartungen auch im zweiten Halbjahr fortsetzen könnte. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie fiel im August erneut und liegt nun auf 50,6 % nur knapp über der Wachstumsgrenze; dem niedrigsten Wert seit Juli 2009. Das Konsumentenvertrauen war zuletzt stark rückläufig und lag deutlich unter dem Durchschnitt nach vergangenen Rezessionen. Positiv zu Buche schlugen lediglich die Einzelhandelsumsätze sowie der Index der „leading indicators“ des Conference Board. In seiner Juni-Prognose geht der IWF für 2011 von einem realen BIP-Wachstum von 2,5 % bzw. für 2012 von 2,7 % aus – diese Werte dürften jedoch in der Ende September anstehenden Herbstprognose deutlich nach unten revidiert werden. Stabilisierung der Lage auf dem Arbeitsmarkt; noch kein Ende der Immobilienkrise absehbar Jän.11 Jän.10 Jän.09 Jän.08 Die Lage auf dem US- Entwicklung der Arbeitslosenquote in den USA letzter Wert: Juli 11 9,1 Arbeitsmarkt hat sich 11in Prozent zuletzt etwas stabilisiert: 10 Die Arbeitslosenquote 9 ging im Juli leicht auf 8 9,1 % zurück und 7 verharrte dort im August. 6 Der Anstieg der 5 Beschäftigten außerhalb 4 der Landwirtschaft wurde 3 für den Juli hinunter revidiert (von +117.000 Quelle: Eurostat. auf +85.000); der Durchschnitt der in den vergangenen 3 Monate geschaffenen Arbeitsplätze (61.000) liegt deutlich unter dem für eine „normale“ Erholung nach einer Rezession üblichen Wert. Problematisch ist nach wie vor die Lage auf dem Immobilienmarkt. Die Hauspreise (S&P/Case-Shiller-Index) waren zuletzt (Juni, geg. VM) weiter leicht rückläufig. Für die 8 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 kommenden Monate bestehen weiterhin Abwärtsrisiken, vor allem als Folge immer noch hoher Zwangsverkäufe, strikter Vergabebedingungen für Hypothekarkredite sowie der erhöhten Arbeitslosenquote. Die Verkäufe bestehender und neuer Häuser sind zuletzt ebenfalls gesunken. Ratingagentur S&P senkt US-Rating auf AA+ Die Ratingagentur S&P hat die langfristige Kreditwürdigkeit der USA am 5. August um eine Stufe von AAA auf AA+ herabgestuft (erstmals in der Geschichte des Landes), mit stabilem Ausblick. Als Begründung für die Herabstufung trotz der Anfang August erfolgten Einigung auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze führte S&P das besorgniserregend hohe Haushaltsdefizit an, die unzureichenden geplanten Einsparungen sowie den Vertrauen erschütternden politischen Zwist im Zusammenhang mit der Anhebung der US-Schuldenobergrenze, der Budgetkonsolidierungsschritte auch in Zukunft behindern könnte. In den Tagen nach der Herabstufung der US-Bonität stieg der Verkauf von US-Staatsanleihen überraschenderweise an, was mit den zu diesem Zeitpunkt steigenden Unsicherheiten auf anderen Anleihemarktsegmenten bzw. mit der Umschichtung von Aktien in Anleihen zusammenhängen könnte. US-Staatsanleihen gelten offenbar in unsicheren Zeiten immer noch als sicherer Hafen – auch da die beiden anderen großen Ratingagenturen Moody’s und Fitch das Land nach wie vor mit AAA bewerten. Fed Funds Rate weiterhin unverändert; weiterer Anstieg der Kerninflation Die US-Notenbank beließ die Fed Funds Rate bei ihrer letzten Sitzung am 9. August unverändert bei 0 % bis 0,25 % (seit mehr als zweieinhalb Jahren nicht verändert). Zur Unterstützung der Konjunktur kündigte die Fed an, die Nullzinspolitik bis mindestens Mitte 2013 fortzusetzen. Unumstritten war diese Maßnahme bei der jüngsten FOMC-Sitzung allerdings nicht: Drei von zehn stimmberechtigten FOMC-Mitgliedern sprachen sich dagegen aus. Einen derart großen Dissens hat es seit 1992 nicht mehr gegeben. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Erfahrungen Kanadas. Die Bank of Canada hatte im April 2009 einen ähnlichen Ansatz verwendet: Sie senkte den Leitzins auf 0,25 % und sicherte zu, ihn dort bis Ende des zweiten Quartals 2010 zu belassen; sie knüpfte diese Zusage an die Entwicklung des Inflationsausblicks. Diese geldpolitische Steuerung der Erwartungen funktionierte in Kanada nur bedingt. Mit der Konjunkturerholung stieg an den Märkten die Spekulation auf zukünftige Leitzinserhöhungen, was trotz des Versprechens steigende Marktzinsen zur Folge hatte. Die jährliche VPI-Inflationsrate blieb im Juli 2011 wie bereits in den beiden Vormonaten bei 3,6 %, die Kerninflationsrate stieg auf 1,8 % (Juni: 1,6 %). Asien Japan beginnt sich von den Folgen der Erdbebenkatastrophe zu erholen Die japanische Wirtschaft verzeichnete im zweiten Quartal 2011 einen Rückgang des BIP um 1,3 % (annualisiert). Die Rezession fiel damit milder aus als erwartet. Der Rückgang ist in erster Linie auf Produktionsausfälle in Folge der Erdbebenkatastrophe zurückzuführen. Die Investitionen in den Wiederaufbau sowie steigende Exporte dürften das BIP-Wachstum im dritten Quartal wieder in den positiven Bereich drehen. 9 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Für das Gesamtjahr 2011 rechnet der IWF (im Juni) mit einem Rückgang des BIP um 0,7 %; 2012 könnte das Land bereits um 2,9 % wachsen. Die Erholung in Japan hängt jedoch in nicht unerheblichem Ausmaß von der Entwicklung der Exporte ab. Durch die steigenden Abwärtsrisiken für die Konjunkturentwicklung in Europa und den USA und die jüngste Aufwertung des Yen zum US-Dollar hat diese Wachstumsperspektive zuletzt einen Dämpfer erhalten. Dies birgt Risiken für die exportorientierte Industrie Japans und somit für den gesamten Erholungspfad nach der erdbebenbedingten Rezession. Die Bank of Japan (BoJ) reagierte auf die Stärke des Yen im August mit Interventionen am Devisenmarkt. Diese schwächten den Yen jedoch nur kurzfristig, er wertete danach rasch wieder auf. Ratingagentur Moody’s stuft Japans Bonität auf AA3 herab Die Bonität Japans wurde aufgrund der hohen Staatsschulden (knapp 220 % des BIP) von Moody’s herabgestuft (von AA2 auf AA3), mit dem Ausblick „stabil“. Vorerst werden keine höheren Refinanzierungskosten für die Staatsschulden erwartet, da die Verschuldung zu etwa 95 % vom Inland gehalten wird und sehr niedrig verzinst ist. Die BoJ hat in ihrer letzten Sitzung die Leitzinsen weiterhin bei 0-0,1 % belassen. Die jährliche VPI-Inflationsrate lag im Juli bei +0,2 % (Juni: –0,4 %) und war damit erstmals seit November 2010 positiv. Die Kerninflationsrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) lag im Juli bei –0,5 % (gegenüber dem Vorjahresmonat), um 0,3 Prozentpunkte höher als im Juni (0,8 %). Im Zuge der Erdbebenkatastrophe wurde der Regierung schlechtes Krisenmanagement vorgeworfen. Naoto Kan machte am 26.08.2011 seine Ankündigung wahr und trat vom Amt des Regierungschefs zurück. Der bisherige Finanzminister, Yoshihiko Noda, übernimmt nun die Amtsgeschäfte. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Sanierung der Staatsfinanzen Japans. China: Industrieproduktion verliert an Dynamik; Inflation dürfte Höhepunkt erreicht haben Die Wachstumsdynamik schwächte sich in China im Juli bei anhaltend hohen Inflationsraten (zuletzt 6,5 %) leicht ab. Für 2011 und 2012 prognostiziert der IWF ein BIP-Wachstum von rund 9½ %. Das Wachstum der Industrieproduktion betrug im Juli 14 % im Vergleich zum Vorjahr. Angesichts der sich eintrübenden Aussichten für die Weltkonjunktur bleibt abzuwarten, ob China weitere restriktive Schritte im Kampf gegen die Inflation setzen wird oder darauf wartet, dass diese im Zuge der Wachstumsdämpfung zurückgeht. Aufgrund der angespannten Fiskalsituation in den USA und den nervösen Finanzmärkten geriet die chinesische Währung, die sich am US-Dollar orientiert, erneut unter Aufwertungsdruck. Die Regierung stellte daraufhin eine weitere Lockerung der Wechselkurspolitik in Aussicht, die allerdings – so wie auch bisher – wohl nur sehr graduell vorgenommen werden wird. 10 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa3 CESEE bleibt von den Turbulenzen an den internationalen Märkten nicht verschont Die Aktienmärkte der Staaten Zentral-, Ost- und Südosteuropas (CESEE) waren stark von den Ausverkäufen der letzten Wochen betroffen. Bis zum Höhepunkt am 10. August waren Kursverluste von bis zu 25 % (Ukraine, Ungarn, Polen) gegenüber Anfang des Monats zu beobachten. Etwas besser entwickelten sich die Märkte in den baltischen Staaten, in Slowenien und Kroatien (etwa 10 %). Einzig in der Slowakei waren keine substantiellen Auswirkungen der aktuellen Turbulenzen festzustellen. Obwohl seitdem nur in der Ukraine weitere deutliche Kursverluste verzeichnet wurden, bleiben die Märkte äußerst volatil. Die Aktienmärkte notieren zurzeit etwa auf dem Niveau von Mai/Juni 2010, einer Phase erhöhter Spannungen im Zusammenhang mit der griechischen Schuldenkrise. Längerfristig betrachtet notieren zurzeit nur die Börsen in der Türkei und der Ukraine deutlich über dem Niveau, das vor dem Zusammenbruch von Lehman registriert worden war, während die Indizes in Estland, Polen und Russland in etwa bei dieser Marke liegen. In den übrigen Ländern der Region haben sich die Aktienmärkte noch nicht von den schweren Einbrüchen im Herbst/Winter 2008 erholt und die Preise liegen heute noch bis zu 60 % unter dem Wert von September 2008 (etwa in Bulgarien und Slowenien). Entwicklung der Aktienpreise in ausgewählten CESEE-Ländern 70 70 65 65 Euro STOXX CZ HU PL SK EE LV LT 01/07/2011 Euro STOXX HR UA BG TR SI 26/08/2011 75 19/08/2011 75 12/08/2011 80 05/08/2011 80 29/07/2011 85 22/07/2011 85 15/07/2011 90 26/08/2011 90 19/08/2011 95 12/08/2011 95 05/08/2011 100 29/07/2011 100 22/07/2011 105 15/07/2011 105 08/07/2011 110 01/07/2011 110 08/07/2011 Index: 1. Juli 2011 = 100 RO RU Quelle: Thomson Reuters. Trotz dieser deutlichen Kurseinbußen waren die CESEE-Staaten etwas weniger von den aktuellen Turbulenzen betroffen als die Länder Westeuropas. So hat etwa der Euro STOXX am Höhepunkt der Kurskorrektur um fast 33 % gegenüber Anfang Juli nachgegeben. Im Vergleich zu anderen Emerging Markets fällt Osteuropa allerdings teils deutlich ab. Vor allem Asien 3 Autor: Josef Schreiner (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland) 11 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 entwickelte sich merklich besser. Eine ähnliche Entwicklung wie in den CESEE-Ländern konnte nur in Lateinamerika beobachtet werden. Dort fiel allerdings die Erholung der letzten Tage auch kräftiger aus als in CESEE. Die relativ schwache Performance von Zentral-, Ost- und Südosteuropa im internationalen Vergleich dürfte durch die hohe Integration der Region mit Westeuropa und der Eurozone (in Südosteuropa auch mit den Krisenländern an der Euroraumperipherie) zu erklären sein. Darüber hinaus könnten auch die Wachstumsaussichten der Region eine Rolle gespielt haben, die etwas schwächer und fragiler eingeschätzt werden als für andere EME-Regionen. Trotz der aktuellen Turbulenzen hat sich aber die Einschätzung von Standard & Poor’s gegenüber der Region in den letzten Wochen verbessert. Die Agentur erhöhte ihre Ratings für die Estland und die Tschechische Republik (jeweils von A auf AA-, stabiler Outlook) und setzte ihren Outlook für das Rating der Slowakei (A+) auf positiv. Ausschlaggebend dafür waren eine solide Fiskalgebarung und eine generell vorausschauende, nachhaltige Politik (Estland und Slowakei) sowie eine Änderung der Rating-Methodologie (Tschechische Republik). Konjunkturelle Erholung legt in den letzten Monaten eine Pause ein Mehrere Hochfrequenz-, Vorlauf- und Vertrauensindikatoren für die CESEE-Länder deuten darauf hin, dass die Konjunktur in der Region nach dem starken 1. Quartal abgekühlt ist. Insbesondere hat sich das Wachstum der Industrieproduktion seit Jahresbeginn auf zuletzt etwa 5 % (yoy) halbiert. Im Gleichklang damit sind auch die Vertrauenswerte in diesem Sektor gesunken. Diese Abflachung schlug sich bereits in den (noch vorläufigen und nicht für alle Länder verfügbaren) Zahlen zum 2. Quartal nieder. Das Wirtschaftswachstum hat sich in den meisten Ländern abgeschwächt. Ungarn, Bulgarien, Litauen, Rumänien und die Tschechische Republik verzeichneten saisonbereinigte Wachstumsraten von lediglich 0,0 % bis 0,2 % im Quartalsvergleich. Positiv auf die Gesamtregion hat sich allerdings die weiterhin robuste Entwicklung in Polen ausgewirkt (+1,1 % qoq). Die Rahmenbedingungen für eine weitere Erholung dürften sich angesichts der jüngsten Unsicherheiten im internationalen Umfeld verschlechtert haben. Wirtschaftswachstum in den zentral-, ost- und südosteuropäischen EUMitgliedstaaten Wachstumsrate des realen BIP in % gegenüber der Vorperiode, swda. Bulgarien Estland Lettland Litauen Polen Rumänien Slowakische Rep. Slowenien Tschechische Rep. Ungarn gesamte Region Euroraum 2009 -5.5 -13.9 -18.0 -14.7 1.6 -7.1 -4.8 -8.1 -4.1 -6.7 -3.4 -4.2 2010 0.2 3.1 -0.3 1.3 3.8 -1.3 4.0 1.2 2.3 1.2 2.1 1.8 2010q3 0.7 1.1 1.5 0.3 1.2 -0.7 0.9 0.3 0.8 0.8 0.7 0.4 Quelle: Eurostat. 12 2010q4 2.1 2.3 0.9 1.8 0.8 0.1 0.9 0.5 0.5 0.5 0.7 0.3 2011q1 0.6 2.4 0.5 3.5 1.0 0.7 0.9 0.3 0.9 0.3 0.9 0.8 2011q2 0.1 1.8 2.2 0.2 1.1 0.2 0.9 .. 0.2 0.0 0.6 0.2 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Trotz des schwachen Abschneidens einiger Länder im 2. Quartal ist bisher aber lediglich eine leichte Verschlechterung der Konjunkturprognosen seit Frühsommer erkennbar. Die negativen Nachrichten aus dem gesamteuropäischen und globalen Umfeld seit Anfang August sind in diesen Prognosen allerdings noch nicht berücksichtigt. Generell wird davon ausgegangen, dass sich das Wachstum nach 2,2 % in 2010 auf etwa 3 % im Jahr 2011 und etwa 3,5 % im Jahr 2012 beschleunigen wird (jeweils im regionalen Durchschnitt). In Zentraleuropa werden sich nach diesen Prognosen sowohl die Binnen- als auch externe Nachfrage günstig auf das Wachstum auswirken. Neben einer positiven Entwicklung in Polen und konstant soliden Wachstumszahlen in der Slowakei wird auch mit einer Erholung in Ungarn und der Tschechischen Republik gerechnet. Für das Baltikum wird ein starker Aufschwung prognostiziert. Die Wachstumsaussichten für Südosteuropa werden hingegen zurückhaltender eingeschätzt. Die Gründe dafür sind teils inländischen Ursprungs (hohe Budgetdefizite in vielen Ländern, strukturelle und oft auch institutionelle Schwachstellen), teils aber auch im internationalen Umfeld zu suchen. Obwohl die Auswirkungen der Griechenland-Krise auf die Länder Südosteuropas zurzeit noch begrenzt sind, bleibt die Gefahr einer Ansteckung bestehen. 13 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Markante Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Österreich zur Jahresmitte erwartet4 Erste Veröffentlichung der VGR-Daten (Flash) für das zweite Quartal 2011 Die österreichische Wirtschaft ist laut erster Veröffentlichung der Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (Flash-Estimate) im zweiten Quartal 2011 um 1,0 % gegenüber dem Vorquartal gewachsen (real, saison- und arbeitstägig bereinigt). Damit verzeichnete die österreichische Wirtschaft ein deutlich stärkeres Wachstum als der Euroraum (+0,2 %) und ihr wichtigster Handelspartner Deutschland (+0,1 %). Tabelle 1: Wachstumsraten für das BIP und die Nachfragekomponenten (real, saison- und arbeitstägig bereinigt, im Vergleich zur Vorperiode) BIP pr. Konsum öff. Bruttoanlage- Exporte Konsum investitionen Veränderung zur Vorperiode in % (SA) 2010Q1 0.2 0.3 -1.2 2010Q2 0.9 0.3 0.2 2010Q3 1.2 0.2 0.0 2010Q4 1.0 0.2 0.1 2011Q1 0.8 0.2 0.4 2011Q2 1.0 0.2 0.3 -1.2 0.3 1.6 1.3 0.9 0.6 2.7 4.1 3.1 1.4 2.2 1.8 2009 2010 -7.8 -1.0 -15.6 10.2 -3.4 2.2 1.2 1.1 0.4 -0.5 Importe Gesamte inl. Nettoexporte Nachfrage (ohne Lager) Wachstumsbeiträge zum BIP in %-Punk ten 2.5 -0.3 0.2 3.8 0.2 0.4 3.1 0.4 0.2 1.6 0.4 0.0 2.1 0.4 0.2 0.8 0.3 0.6 -12.6 8.1 -1.0 0.3 -2.7 1.5 Lager Stat. Diskrepanz 0.1 0.4 0.6 0.8 0.4 0.2 0.2 -0.1 -0.1 -0.2 -0.1 -0.1 -1.0 0.8 1.3 -0.4 Quelle: WIFO, eigene Berechnungen OeNB. Wichtigste Konjunkturstütze war erneut die rege Außenhandelstätigkeit. Dies spiegelt sich in einem hohen Wachstumsbeitrag der Nettoexporte (+0,6 Prozentpunkte) wider, erklärt aber auch die weiterhin lebhafte Investitionstätigkeit der Unternehmen. Auch der nach den letzten Revisionen nun sehr ausgeprägte Lagerzyklus stützte das Wachstum im zweiten Quartal. Der private Konsum entwickelte sich hingegen weiterhin nur sehr moderat. Interimsupdate des OeNB-Konjunkturindikators signalisiert markante Wachstumsabschwächung zur Jahresmitte Die zuletzt hohe Wachstumsdynamik der österreichischen Wirtschaft lässt zur Jahresmitte 2011 deutlich nach. Die Ergebnisse eines Interims-Updates des OeNB-Konjunkturindikators von Ende August zeigen für das dritte Quartal eine Verlangsamung des realen BIP-Wachstums auf 0,3 % (saison- und arbeitstägig bereinigt, im Vergleich zum Vorquartal) an. Im vierten Quartal ist mit einer weiteren geringfügigen Abschwächung des Wachstums auf 0,2 % zu rechnen. Die erwartete Wachstumsabschwächung hat mehrere Gründe. Die Unsicherheit über die weitere globale Entwicklung, die sich in den jüngsten Turbulenzen auf den Finanzmärkten und in sinkenden Werten der Vertrauensindikatoren widerspiegelt, wird die weitere konjunkturelle Entwicklung negativ beeinflussen. In Österreich signalisiert beispielsweise der Einkaufsmanagerindex eine Stagnation der Industrie ab der Jahresmitte 2011. Auch die Auftragseingänge – sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland – wurden von den österreichischen Unternehmen in den letzten Monaten deutlich schlechter eingestuft als noch zuletzt und liegen nur noch knapp über dem langjährigen Durchschnitt. Damit werden von den beiden wichtigsten Wachstumsträgern der letzten Monate – der starken Industriekonjunktur 4 Autor: Martin Schneider (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen). 14 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 und der regen Exporttätigkeit – in der zweiten Jahreshälfte deutlich schwächere Konjunkturimpulse ausgehen. Der OeNB-Exportindikator signalisiert ebenfalls, dass die österreichische Außenwirtschaft nach dem jüngsten Exportboom um die Jahresmitte zu einer sanften Landung angesetzt hat. Gemäß den aktuellen Ergebnissen stiegen die nominellen Güterexporte im Juni und Juli um 13,1 % bzw. 11,6 % (saisonbereinigt, gegenüber dem Vorjahresmonat). Das Wachstum nähert sich damit schrittweise dem langjährigen Vorkrisendurchschnitt von rund 8 %. Etwas aufgehellt haben sich hingegen zuletzt die Aussichten für den Hochbau. Prognose für das reale Bruttoinlandsprodukt in Österreich für das dritte und vierte Quartal 2011 (saison- und arbeitstägig bereinigt) Q1 Q2 2009 Q3 Q4 2010 Q3 Q1 Q2 0.5 2.1 0.2 0.9 2011 Q3 Q4 4.1 3.2 2.4 1.0 0.3 0.2 Q4 Q1 Q2 2.8 3.3 3.9 1.2 1.0 0.8 Veränderung zum Vorjahresquartal in % -3.9 -4.9 -3.5 -1.4 Veränderung zum Vorquartal in % -1.7 -0.7 0.5 0.5 Veränderung zum Vorjahr in % -3.4 2.2 3.4 Quelle: OeNB - Ergebnisse des OeNB-Konjunkturindikators vom August 2011 (Interims-Update), EUROSTAT. Mit dem Auslaufen des sehr ausgeprägten Lagerzyklus geht in der zweiten Jahreshälfte eine wichtige Konjunkturstütze verloren. Das Verhältnis der Einschätzung Neuaufträge zu Verkaufslager sank erstmals unter den kritischen Wert von eins und signalisiert ein Ende des Lageraufbaus im zweiten Halbjahr. Vom privaten Konsum werden in den nächsten Monaten ebenfalls keine nennenswerten Konjunkturimpulse ausgehen. Trotz der erfreulichen Arbeitsmarktentwicklung – im August wurden im Vorjahresvergleich um 50.400 mehr unselbstständig Beschäftigte verzeichnet – werden die real verfügbaren Haushaltseinkommen nur geringfügig steigen. Die erforderlichen Konsolidierungsmaßnahmen und die zuletzt hohe Inflation lassen wenig Spielraum für zusätzliche Ausgaben. Für das Gesamtjahr 2011 ergibt sich aufgrund der starken wirtschaftlichen Dynamik zu Jahresbeginn aber noch ein sehr kräftiges Wachstum von 3,4 %. Für das Jahr 2012 wurde in der OeNB-Prognose vom Juni ein Wachstum von 2,3 % erwartet. Aufgrund der schwachen erwarteten Wirtschaftsdynamik im zweiten Halbjahr kann eine Abwärtsrevision für 2012 aus heutiger Sicht nicht ausgeschlossen werden. Die Prognoserisiken für die weitere konjunkturelle Entwicklung in Österreich sind mehrheitlich nach unten gerichtet. Dazu zählen neben globalen Ungleichgewichten die Schwäche der US-Wirtschaft und die Schuldenkrisen in einigen europäischen Peripherieländern. Aktueller Preisauftrieb bleibt hoch Die HVPI-Inflation erreichte im Juli mit 3,8 % (Juni: 3,7 %) ihren vorläufigen Höhe-punkt, die Kerninflationsrate stieg von 3,0 % im Juni auf 3,1 % im Juli. Der hohe Preis-auftrieb ist vor allem auf die Sondergruppen Dienstleistungen, Nahrungsmittel und Energie zurückzuführen, wobei die Maßnahmen im Rahmen des Konsolidierungspakets 2011 0,4 Prozentpunkte zur HVPI-Inflation beitragen. 15 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 HVPI-Inflationsrate und Beiträge der Subkomponenten Veränderung zum Vorjahr in % für HVPI und Kerninflation bzw. in %-Punkten für Inflationsbeiträge Letzte Beobachtung: Juli 2011 Prognose: 2011: 3,3%; 2012: 2,2% 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 -1.0 -2.0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Dienstleistungen (Gewicht: 45.8%) Industriegüter ohne Energie (Gewicht:30.1%) Nahrungsmittel (Gewicht: 15.2%) Energie (Gewicht: 8.9%) HVPI Kerninflation Quelle: OeNB (Sep 2011 NIPE), Statistik Austria. Die Teuerung im Dienstleistungssektor stieg bis Juni dieses Jahres – trotz relativ geringer Lohnkosten – von 1,8 % auf 3,7 % an. Ausschlaggebend hierfür war die Preisentwicklung bei Hotel- und Bewirtschaftungsdienstleistungen, Pauschalreisen und administrierten Preisen. Im Juli 2011 stagnierte die Inflationsentwicklung für Dienstleistungen bei 3,8 %. Die seit Anfang 2010 beobachtete Aufwärtsbewegung der Inflation bei verarbeiteten Nahrungsmitteln setzte sich im Juli fort (5,0 %). Sowohl der Anstieg der Weltmarktpreise für Agrargüter als auch die raschere Weitergabe der globalen Preisentwicklung an die Endverbraucher tragen dazu bei. Auch die Tabaksteuererhöhungen (2011 und Anfang 2012) wirken sich mit insgesamt 2,0 Prozentpunkten auf die Inflationsrate bei verarbeiteten Nahrungsmitteln aus. Die Teuerung bei unverarbeiteten Nahrungsmitteln schwächte sich seit März 2011 von 5,7 % auf 3,4 % im Juli ab. Die Gründe hierfür liegen vor allem in der rückläufigen Inflationsentwicklung bei Obst. Die Teuerungsrate im Energiesektor befindet sich seit Herbst 2010 wieder im Höhenflug. Von November 2010 bis Februar dieses Jahres stieg die Teuerungsrate im Energiesektor von 5,9 % auf 12,9 % gefolgt von einem leichten Rückgang auf 11,1 % im Juli 2011. Der deutliche Preisanstieg bei Energie ist auf die höhere Mineralölsteuer (+3 Prozentpunkte Inflationsbeitrag im Energiesektor) mit Beginn dieses Jahres und den starken Anstieg der Preise auf den Rohölmärkten zurückzuführen. Die Jahresteuerung bei Industriegütern ohne Energie stieg bis April dieses Jahres aufgrund der starken Preissteigerungen bei Bekleidung und Schuhen (diese haben einen Anteil von rund 21 % dieses Sektors) auf 1,9 %, bevor sie im Juli auf 1,6 % zurückging. Der jüngste Teuerungsrückgang ist vor allem auf die COICOP5-Gruppen Bekleidung und Schuhe sowie elektronischen Geräten für die Freizeit zurückzuführen. Höhepunkt am Arbeitsmarkt im zweiten Quartal erreicht Der österreichische Arbeitsmarkt präsentiert sich dank der starken Konjunkturdynamik der letzten Quartale in einer nach wie vor sehr guten Verfassung. Die Beschäftigungsdynamik stellt sich sehr positiv dar: Im August 2011 waren um 50.400 Personen mehr unselbstständig beschäftigt als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, 5 COICOP: Classification of Individual Consumption by Purpose. 16 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 dass der Beschäftigungsaufbau zum Großteil bereits in den letzten Quartalen erfolgte, in den letzten Monaten jedoch sukzessive an Schwung verlor und zuletzt zum Stillstand kam. Der Höhepunkt am Arbeitsmarkt dürfte damit im zweiten Quartal erreicht worden sein. Dies spiegelt sich in der Entwicklung der offenen Stellen – die seit April wieder leicht abnehmen – und in einer steigenden Zahl von Arbeitslosen wider. Mit der bevorstehenden Konjunkturabkühlung dürfte sich dieser Trend in den nächsten Monaten verstärken. Die Arbeitslosigkeit ist im August im Jahresabstand erstmalig wieder gestiegen, und zwar um 850 Personen. Diese Zahl ist jedoch durch zwei Faktoren nach oben hin verzerrt. So werden erstens Personen in AMS-Schulungen nicht als arbeitslos registriert. Da es im August um 8.700 weniger Personen weniger in AMS-Schulungen gab als im August des Vorjahres, reduzierte sich die gesamte Arbeitslosigkeit inkl. Schulungsteilnehmern um 8.200 Personen. Zweitens werden in der Arbeitslosenstatistik nunmehr die Bezieher von Mindestsicherung teilweise berücksichtigt. Die Mindestsicherung löste im September 2010 die alte Sozialhilfe ab. Diejenigen Bezieher, die als arbeitsfähig eingestuft sind, werden nunmehr als arbeitslos gezählt, wodurch sich die Zahl der Arbeitslosen im August um 5.900 erhöht hat. Unter Berücksichtigung dieser beiden Faktoren hat sich die Arbeitslosigkeit im August um 13.700 Personen verringert. Arbeitslosigkeit, Schulungsteilnehmer und Bezieher von Mindestsicherung Veränderung zum Vorjahr 80000 60000 40000 20000 0 -20000 -40000 -60000 -80000 01/2008 01/2009 01/2010 Bezieher von Mindestsicherung Schulungsteilnehmer Quelle: AMS. Arbeitslose 17 01/2011 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats6 Auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse hat der EZB-Rat am 4. August 2011 beschlossen, die Leitzinsen der EZB unverändert zu belassen, nachdem diese am 7. Juli 2011 um 25 Basispunkte angehoben worden waren. Die seitdem verfügbar gewordenen Informationen bestätigen die Einschätzung, dass eine Anpassung des akkommodierenden geldpolitischen Kurses angesichts der Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität angebracht war. Die monetäre Analyse weist darauf hin, dass die Grunddynamik der monetären Expansion nach wie vor moderat ist, wenngleich weiter reichlich monetäre Liquidität vorhanden ist, aus der ihrerseits Preisdruck resultieren könnte. Erwartungsgemäß deuten die jüngsten Wirtschaftsdaten nach dem kräftigen Wachstum im ersten Quartal auf eine Konjunkturabschwächung in den letzten Monaten hin. Im weiteren Verlauf wird mit einer anhaltenden moderaten Expansion gerechnet. Allerdings ist die Unsicherheit besonders hoch. Für die Geldpolitik ist es von entscheidender Bedeutung, dass die jüngste Preisentwicklung keinen breit angelegten Inflationsdruck zur Folge hat. Die Inflationserwartungen im Eurogebiet müssen fest auf einem Niveau verankert bleiben, das mit dem Ziel des EZB-Rates im Einklang steht, die Preissteigerung mittelfristig unter, aber nahe 2 % zu halten. Diese Verankerung der Inflationserwartungen ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass die Geldpolitik auch weiterhin einen Beitrag zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums und zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Euroraum leisten kann. Zugleich bleiben die kurzfristigen Zinsen niedrig und die Finanzierungsbedingungen günstig. Somit ist der geldpolitische Kurs weiterhin akkommodierend. Der EZB-Rat wird alle Entwicklungen im Hinblick auf Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität auch künftig sehr genau beobachten. Angesichts der erneuten Spannungen an einigen Finanzmärkten im Euro-Währungsgebiet beschloss der EZB-Rat außerdem, ein zusätzliches liquiditätszuführendes längerfristiges Refinanzierungsgeschäft (LRG) mit einer Laufzeit von rund sechs Monaten durchzuführen, das als Mengentender mit Vollzuteilung abgewickelt wird. Der Zinssatz für dieses Geschäft wird dem durchschnittlichen Zinssatz der während der Laufzeit des zusätzlichen LRG durchgeführten Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) entsprechen. Die Bekanntgabe des Geschäfts erfolgt am 9. August 2011, die Zuteilung am 10. August 2011 und die Abwicklung am 11. August 2011. Am 1. März 2012 wird das Geschäft fällig. Der EZB-Rat beschloss ferner, seine HRGs so lange wie erforderlich – jedoch mindestens bis zum Ende der letzten MindestreserveErfüllungsperiode des laufenden Jahres am 17. Januar 2012 – weiterhin als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Auch bei den Refinanzierungsgeschäften des Eurosystems mit einer Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode, die ebenfalls so lange wie nötig und mindestens bis zum Ende des letzten Quartals 2011 durchgeführt werden, kommt dieses Verfahren weiterhin zum Einsatz. Bei diesen Geschäften wird der Festzins dem für das jeweilige HRG geltenden Zinssatz (Hauptrefinanzierungssatz) entsprechen. Darüber hinaus beschloss der EZB-Rat, die LRGs mit dreimonatiger Laufzeit, die am 26. Oktober, 30. November bzw. 21. Dezember 2011 zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Die 6 Der Bericht beinhaltet gekürzte Versionen der Einleitenden Bemerkungen des EZB-Präsidenten nach dem EZBRat. Englische Originalversionen sind unter http://www.ecb.int/press/pressconf/2011/html/index.en.html verfügbar. Übersetzungen ins Deutsche durch die Deutsche Bundesbank sind unter http://www.bundesbank.de/ezb/ezb_pressenotizen_aktuell.php verfügbar. 18 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Zinssätze für diese dreimonatigen LRGs werden dem durchschnittlichen Zinssatz der während der Laufzeit des jeweiligen Geschäfts durchgeführten HRGs entsprechen. Die veröffentlichten statistischen Daten und Umfrageergebnisse für das zweite Vierteljahr deuten auf ein anhaltendes Wachstum des realen BIP hin, das sich jedoch – wie erwartet – verlangsamt hat. Diese Abschwächung spiegelt auch die Tatsache wider, dass das kräftige Wachstum im ersten Jahresviertel teilweise auf Sonderfaktoren zurückzuführen war. Die im Euroraum vorherrschende positive konjunkturelle Grunddynamik hat noch immer Bestand, und im weiteren Verlauf wird mit einem nach wie vor moderaten Wirtschaftswachstum gerechnet. Nach Auffassung des EZB-Rats bleiben die Risiken für diesen Wirtschaftsausblick im EuroWährungsgebiet in einem von besonders hoher Unsicherheit geprägten Umfeld weitgehend ausgewogen. Einerseits könnten sich das Verbraucher- und das Unternehmervertrauen zusammen mit den verbesserten Bedingungen am Arbeitsmarkt weiterhin förderlich auf die Binnenkonjunktur auswirken. Andererseits könnten sich die Abwärtsrisiken erhöht haben. Sie erwachsen aus den anhaltenden Spannungen in einigen Finanzmarktsegmenten des Euroraums, aus den weltweiten Entwicklungen sowie aus der Möglichkeit, dass dieser Druck auf die Realwirtschaft im Euroraum übergreifen könnte. Was die monetäre Analyse betrifft, so verringerte sich die Jahreswachstumsrate der Geldmenge M3 von 2,5 % im Mai auf 2,1 % im Juni. Sieht man von der in jüngster Zeit verzeichneten Volatilität ab, so hat sich das M3-Wachstum in den letzten Monaten weitgehend stabilisiert, nachdem es bis zum ersten Quartal 2011 geringfügig zugenommen hatte. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der EZB-Rat auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse beschlossen hat, die Leitzinsen der EZB unverändert zu belassen, nachdem diese am 7. Juli 2011 um 25 Basispunkte angehoben worden waren. Der EZB-Rat begrüßt zudem die erneuerte Verpflichtung aller Mitgliedstaaten zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Bewältigung gesamtwirtschaftlicher Ungleichgewichte. Auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse hat der EZB-Rat am 7. Juli 2011 beschlossen, die Leitzinsen der EZB um 25 Basispunkte anzuheben, nachdem diese bereits im April 2011 um 25 Basispunkte – ausgehend von ihrem historisch niedrigen Niveau – erhöht worden waren. Angesichts der Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität ist die erneute Anpassung des derzeit akkommodierenden geldpolitischen Kurses angebracht. Die allmähliche Erholung der Grunddynamik der monetären Expansion setzt sich fort, während weiter reichlich monetäre Liquidität vorhanden ist, aus der ihrerseits Preisdruck im Euroraum resultieren könnte. Insgesamt ist es von entscheidender Bedeutung, dass die jüngste Preisentwicklung auf mittlere Sicht keinen breit angelegten Inflationsdruck zur Folge hat. Der Beschluss wird dazu beitragen, die Inflationserwartungen im Euro-Währungsgebiet weiterhin fest auf einem Niveau zu verankern, das mit dem Ziel des EZB-Rates im Einklang steht, die Preissteigerung mittelfristig unter, aber nahe 2 % zu halten. Diese Verankerung der Inflationserwartungen ist eine Grundvoraussetzung, damit die Geldpolitik einen Beitrag zum Wirtschaftswachstum im Euroraum leisten kann. 19 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Chronik der geldpolitischen Entscheidungen des Eurosystems seit 2009 Datum Bekanntgabe der Geldpolitische Maßnahme 4. August 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,5 %, 2,25 % und 0,75 % zu belassen. Angesichts der erneuten Spannungen an einigen Finanzmärkten im Euro-Währungsgebiet beschloss der EZBRat außerdem, ein zusätzliches liquiditätszuführendes längerfristiges Refinanzierungsgeschäft (LRG) mit einer Laufzeit von rund sechs Monaten durchzuführen, das als Mengentender mit Vollzuteilung abgewickelt wird. Der Zinssatz für dieses Geschäft wird dem durchschnittlichen Zinssatz der während der Laufzeit des zusätzlichen LRG durchgeführten Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) entsprechen. Der EZB-Rat beschloss ferner, seine HRGs so lange wie erforderlich – jedoch mindestens bis zum Ende der letzten MindestreserveErfüllungsperiode des laufenden Jahres am 17. Januar 2012 – weiterhin als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Auch bei den Refinanzierungsgeschäften des Eurosystems mit einer Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode, die ebenfalls so lange wie nötig und mindestens bis zum Ende des letzten Quartals 2011 durchgeführt werden, kommt dieses Verfahren weiterhin zum Einsatz. Bei diesen Geschäften wird der Festzins dem für das jeweilige HRG geltenden Zinssatz (Hauptrefinanzierungssatz) entsprechen. Darüber hinaus beschloss der EZB-Rat, die LRGs mit dreimonatiger Laufzeit, die am 26. Oktober, 30. November bzw. 21. Dezember 2011 zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Die Zinssätze für diese dreimonatigen LRGs werden dem durchschnittlichen Zinssatz der während der Laufzeit des jeweiligen Geschäfts durchgeführten HRGs entsprechen. 7. Juli 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um 25 Basispunkte auf 1,5 %, 2,25 % und 0,75 % zu erhöhen. 9. Juni 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,25 %, 2,00 % und 0,50 % zu belassen. Der EZB-Rat beschließt ferner, die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) so lange wie erforderlich, jedoch mindestens bis zum Ende der neunten Mindestreserve-Erfüllungsperiode des laufenden Jahres am 11. Oktober 2011, weiterhin als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Auch bei den Refinanzierungsgeschäften des Eurosystems mit einer Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode, die ebenfalls so lange wie nötig und mindestens bis zum Ende des dritten Quartals 2011 durchgeführt werden, kommt dieses Verfahren weiter zum Einsatz. Außerdem beschloss der EZB-Rat, die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit dreimonatiger Laufzeit, die am 27. Juli, 31. August bzw. 28. September 2011 zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Der Zinssatz entspricht dabei dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die Laufzeit des LRGs. 5. Mai 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,25 %, 2,00 % und 0,50 % zu belassen. 7. April 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um 25 Basispunkte auf 1,25 %, 2,00 % und 0,50 % zu erhöhen. 20 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 3. März 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Der EZB-Rat beschließt ferner, seine Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) und die Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode so lange wie erforderlich, jedoch mindestens bis zum Ende der sechsten Mindestreserve-Erfüllungsperiode des Jahres 2011 am 12. Juli 2011, weiterhin als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Des Weiteren beschloss er, die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit dreimonatiger Laufzeit, die am 27. April, 25. Mai bzw. 29. Juni 2011 zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Der Zinssatz entspricht dabei dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die Laufzeit des LRGs. 3. Februar 2011 13. Jänner 2011 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. 2. Dezember 2010 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Der EZB-Rat beschließt ferner, seine Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) und die Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode so lange wie erforderlich, jedoch mindestens bis zum Ende der dritten Mindestreserve-Erfüllungsperiode des Jahres 2011 am 12. April 2011, weiterhin als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Des Weiteren hat der EZB-Rat beschlossen, die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit dreimonatiger Laufzeit, die am 26. Januar, 23. Februar bzw. 30. März 2011 zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Der Zinssatz entspricht dabei dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die Laufzeit des LRGs. 4. November 2010 7. Oktober 2010 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. 2. September 2010 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Der EZB-Rat hat heute ferner beschlossen, die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) und die Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode so lange wie erforderlich, jedoch mindestens bis zum Ende der zwölften Mindestreserve-Erfüllungsperiode dieses Jahres am 18. Januar 2011, weiterhin als Mengentender mit vollständiger Zuteilung durchzuführen. Des Weiteren hat der EZB-Rat beschlossen, die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit dreimonatiger Laufzeit, die im Oktober, November bzw. Dezember 2010 zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Der Zinssatz entspricht dabei dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die Laufzeit des LRGs. Der EZB-Rat hat zudem beschlossen, am 30. September, 11. November und 23. Dezember je eine zusätzliche Feinsteuerungsoperation durchzuführen, wenn die Refinanzierungsgeschäfte mit sechs- und zwölfmonatiger Laufzeit fällig werden. 5. August 2010 8. Juli 2010 10. Juni 2010 6. Mai 2010 8. April 2010 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. 21 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 30. Juni 2010 Am 7 Mai 2009 hatte der EZB-Rat den Ankauf auf Euro lautender gedeckter Schuldverschreibungen beschlossen. Die Ankäufe hatten im Juli 2009 begonnen. Ziel des Programmes war es ein bestimmtes Finanzmarktsegment das wesentlich für die Refinanzierung von Banken ist zu stützen. Die Ankäufe waren im Ausmaß von 60 Mrd EUR vorgesehen und sollten bis zum 30 Juni 2010 abgeschlossen werden. Heute sind die Ankäufe tatsächlich abgeschlossen worden. Wie bereits letztes Jahr berichtet erfolgten die Ankäufe auf den Primär- und Sekundärmärkten. Das Eurosystem beabsichtigt die gedeckten Schuldverschreibungen bis zum Ende der Laufzeit zu halten. 9 Mai 2010 Der EZB-Rat beschließt mehrere Maßnahmen hinsichtlich schwerer Turbulenzen in gewissen Marktsegmenten die den monetären Transmissionsmechanismus und damit die effektive Funktionsweise der Geldpolitik hinsichtlich der mittelfristigen Preisstabilität behindern mehrere Maßnahmen. Der EZB-Rat beschloss: 1. Interventionen in auf den Märkten für auf Euro notierte öffentliche und private Schuldverschreibungen (Securities Markets Programme) um die Tiefe und Funktionsweise dieser Märkte in den Segmenten zu garantieren, in denen sie dysfunktional sind. Um die Auswirkungen dieser Interventionen zu sterilisieren werden spezielle Maßnahmen durchgeführt werden, um die durch das Security Markets Programm injizierte Liquidität zu absorbieren. 2. Die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit dreimonatiger Laufzeit, die am 26. Mai und am 30 Juni 2010 zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. 3. Am 12 Mai 2010 ein längerfristiges Refinanzierungsgeschäft mit sechsmonatiger Laufzeit und Vollzuteilung am 12. Mai 2010 durchzuführen, dessen Zinssatz dem durchschnittlichen Mindestbietungssatz der während der Laufzeit dieses Geschäfts geltenden HRGs entsprechen wird. 4. März 2010 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Außerdem erörtert er, wie die allmähliche Rücknahme seiner Sondermaßnahmen weiter vonstattengehen soll. In diesem Zusammenhang hat er beschlossen, sowohl die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) als auch die Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit von einer Erfüllungsperiode so lange wie erforderlich, jedoch mindestens bis zum Ende der neunten Mindestreserve-Erfüllungsperiode dieses Jahres am 12. Oktober 2010, weiterhin als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Ferner hat der EZB-Rat beschlossen, die regelmäßigen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte mit dreimonatiger Laufzeit (LRGs) – beginnend mit dem am 28. April 2010 zuzuteilenden Geschäft – wieder als Zinstender durchzuführen. 4. Februar 2010 14. Jänner 2010 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. 22 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 3. Dezember 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Er hat auch beschlossen, seine Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) so lange wie nötig – jedoch mindestens bis zum Ende der dritten Mindestreserve-Erfüllungsperiode 2010 am 13. April – weiter als Mengentender mit vollständiger Zuteilung abzuwickeln. Er wird dieses Tenderverfahren auch weiterhin bei seinen Refinanzierungsgeschäften mit Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode anwenden, die noch mindestens in den ersten drei Erfüllungsperioden des kommenden Jahres durchgeführt werden. Was die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte im ersten Quartal 2010 betrifft, hat er den Beschluss gefasst, das letzte längerfristige Refinanzierungsgeschäft mit sechsmonatiger Laufzeit am 31. März 2010 durchzuführen. Dieses Geschäft wird als Mengentender mit vollständiger Zuteilung durchgeführt. Gleiches gilt auch für die regelmäßigen monatlich durchgeführten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte mit dreimonatiger Laufzeit. 5. November 2009 8.Oktober 2009 3. September 2009 6. August 2009 2. Juli 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. 4. Juni 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Ferner legt der EZB-Rat die technischen Modalitäten für den am 7. Mai 2009 beschlossenen Ankauf von auf Euro lautenden gedeckten Schuldverschreibungen, die im Euro-Währungsgebiet begeben wurden, fest. 7. Mai 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 13. Mai 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 25 Basispunkte auf 1,00 % zu verringern. Er beschließt ferner, den Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität mit Wirkung vom 13. Mai 2009 um 50 Basispunkte auf 1,75 % zu senken und den Zinssatz für die Einlagefazilität unverändert bei 0,25 % zu belassen. Darüber hinaus beschließt der EZB-Rat, seinen erweiterten Ansatz zur Unterstützung der Kreditvergabe weiterzuverfolgen. So beschließt er, dass das Eurosystem liquiditätszuführende längerfristige Refinanzierungsgeschäfte mit einer Laufzeit von einem Jahr in Form von Mengentendern mit vollständiger Zuteilung durchführen wird. Außerdem beschließt er grundsätzlich, dass das Eurosystem auf Euro lautende gedeckte Schuldverschreibungen, die im Eurogebiet begeben wurden, ankaufen wird. 2. April 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 8. April 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 25 Basispunkte auf 1,25 % zu verringern. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 8. April 2009 auf 2,25 % bzw. 0,25 % festzusetzen. 23 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 5. März 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 11. März 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 50 Basispunkte auf 1,5 % zu verringern. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 11. März 2009 um jeweils 50 Basispunkte auf 2,5 % bzw. 0,5 % zu senken. Darüber hinaus beschließt der EZB-Rat, alle Hauptrefinanzierungsgeschäfte, Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit sowie zusätzliche und regelmäßige längerfristige Refinanzierungsgeschäfte so lange wie nötig, in jedem Fall aber über das Jahresende 2009 hinaus, weiterhin als Mengentender mit vollständiger Zuteilung abzuwickeln. Er beschließt ferner, die zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte und die Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit so lange wie nötig, in jedem Fall aber über das Jahresende 2009 hinaus, weiterhin im derzeitigen Rhythmus und mit dem aktuellen Laufzeitenprofil durchzuführen. 5. Februar 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 2,0 %, 3,0 % bzw. 1,0 % zu belassen. 15. Jänner 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit dem am 21. Januar 2009 abzuwickelnden Geschäft – um 50 Basispunkte auf 2,0 % zu verringern. Er beschließt ferner im Einklang mit dem Beschluss vom 18. Dezember 2008, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 21. Januar 2009 auf 3,0 % bzw. 1,0 % festzusetzen. Quelle: EZB, OeNB. 24 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten7 Unsicheres makroökonomisches Umfeld prägt den Sommer 20118 Nachdem sich die bisherigen Ratingherabstufungen in Europa im Jahr 2011 vor allem auf kleinere Staaten der Europeripherie konzentrierten, die durch internationale Hilfspakete aufgefangen wurden (Portugal nun BBB-, Griechenland nun CC und Irland nun BBB+),9 verlagerte sich der Fokus der Marktteilnehmer auf Spanien (stark ansteigende Verschuldung) und schließlich vor allem auf Italien, das mit seiner hohen Verschuldungsquote von 119 % des BIP (2010) den zweiten Platz im Euroraum einnimmt. Diese beiden Länder behielten ihre Ratings, die am Markt eingepreisten Zinsen für ihre Staatsanleihen stiegen jedoch deutlich an, was die EZB dazu bewegte, erneut am Sekundärmarkt als Käufer aktiv zu werden. Der vorläufige Höhepunkt der Downgrades wurde erreicht, als Standard and Poor’s Anfang August 2011 den Vereinigten Staaten ihr Top-Rating (AAA) entzog und deren Kreditwürdigkeit auf AA+ herabsetzte. Aufgrund dieser Entwicklungen und der gedämpften Wachstumsaussichten war die Nervosität und Unsicherheit an den Kapitalmärkten sehr hoch: So wertete beispielsweise der als „sicherer Hafen“ eingeschätzte Schweizer Franken (CHF) gegenüber vielen Währungen sehr stark auf, was insbesondere für österreichische Banken von Bedeutung ist, da diese zum Teil hohe CHF-Fremdwährungskreditexposures in Österreich und Zentral- und Osteuropa aufweisen. Am 6. September 2011 legte die Schweizerische Nationalbank einen Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro fest und kündigte an, diesen in aller Konsequenz durchzusetzen und bereit zu sein, unbeschränkt Devisen zu kaufen. Ausgewählte Wechselkursentwicklungen 150 1,55 140 1,50 130 1,45 120 1,40 110 1,35 100 1,30 90 1,25 80 Okt. 08 1,20 Jan. 09 Apr. 09 CHF/HUF Jul. 09 Okt. 09 CHF/RON Jan. 10 Apr. 10 Jul. 10 CHF/HRK Okt. 10 CHF/EUR Jan. 11 Apr. 11 Jul. 11 USD/EUR (rhs) Quelle: Datastream. Alle Wechselkurse (außer USD/EUR) wurden per 31. Dezember 2010 zu 100 indiziert. 7 Autoren: Stefan Kavan und Tina Wittenberger (Abteilung für Finanzmarktanalyse). Letzte Datenaktualisierung am 2. September 2011. 8 Alle genannten Ratings beziehen sich auf das Foreign Currency Long-Term Debt Rating von Standard and Poor’s. 9 Auch Zypern wurde im Jahr 2011 bereits zwei Mal herabgestuft (von A auf BBB+). 25 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Aktienkurse europäischer Banken erleiden teils hohe Verluste In Anbetracht des unsicheren makroökonomischen Umfelds reagierten die Aktienkurse europäischer (und US-amerikanischer) Banken sehr stark auf Spekulationen über die Kreditwürdigkeit ihrer Heimatstaaten und die weitverbreitete erhöhte Risikoaversion der Marktteilnehmer. So fielen sowohl die Aktien der italienischen Unicredit (Mutter der Bank Austria; –42 % ytd) als auch die der französischen Société Générale (–45 % ytd) sehr stark, als Marktteilnehmer begannen die Kreditwürdigkeit des jeweiligen Heimatstaates zu hinterfragen. Diese Entwicklung ist besonders seit Anfang Juli 2011 deutlich und spiegelt sich auch in den CDS-Spreads Italiens und Frankreichs wider. Auch andere Staaten konnten sich diesen Ausschlägen nicht entziehen: So stieg der CDSSpread der Republik Österreich kurzfristig auf über 130 Basispunkte, und jene der Niederlande und Deutschlands stiegen ebenfalls auf Jahreshöchststände. Erwähnenswert ist hierbei insbesondere, dass der CDS-Spread Deutschlands mittlerweile gleich jenem der Niederlande und des Vereinigten Königreichs ist. Dem allgemeinen Markttrend folgend (Eurostoxx Banks –32 % ytd) verloren auch die Aktien der österreichischen Großbanken im Jahr 2011 deutlich: Die Erste Group Bank –32 % ytd und die Raiffeisen Bank International –33 % ytd. Aktienkurse ausgewählter europ. Banken CDS-Spreads ausgewählter europ. Länder (in Bp.) 180 450 130 160 400 120 140 350 120 300 110 100 100 250 80 200 60 150 40 100 20 50 90 80 0 Jan. 11 Feb. 11 Mrz. 11 Apr. 11 Mai. 11 Jun. 11 Jul. 11 AT GB DE NL FR 70 60 50 Jan. 11 0 Aug. 11 Sep. 11 Feb. 11 Mrz. 11 Apr. 11 Mai. 11 Société Générale IT (rhs) Quelle: Datastream. Die Aktienkurse der rechten Graphik wurden per 1. Jänner 2011 zu 100 indiziert. 26 Unicredit Jun. 11 EGB RBI Jul. 11 Aug. 11 Sep. 11 Eurostoxx Banks Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Unsicherheiten auf dem Interbankenmarkt durch Staatsschuldenkrise geprägt – Zentralbanken setzen geldpolitische Maßnahmen Am 10. Mai 2010 kündigte die EZB die Einrichtung des Securities Markets Programme (SMP) an, um die Liquidität in nicht funktionierenden Marktsegmenten (z. B. Staatsanleihen) wiederherzustellen und die Wirksamkeit der Geldpolitik zu sichern. Ende 2010 belief sich das gehaltene Anleihevolumen auf insgesamt 74 Mrd EUR. Am 7. August 2011 gab die EZB bekannt, das SMP aktiv zu implementieren, und intensivierte danach ihre Anleihekäufe. In den darauffolgenden vier Wochen kaufte die EZB Wertpapiere in Höhe von 55 Mrd EUR, worauf es zu einer deutlichen Reduktion der Risikoaufschläge insbesondere bei italienischen und spanischen Staatsanleihen kam. Das Gesamtvolumen der im Rahmen des SMP gehaltenen Wertpapiere betrug am 2. September 2011 rund 130 Mrd EUR. Anfang August 2011 beschloss der EZB-Rat die Leitzinsen, nach deren Anhebung im Juli 2011 um 25 Basispunkte, bei 1,50 % unverändert zu lassen. Im August 2011 führte die EZB mehrere längerfristige Refinanzierungsgeschäfte durch. Die EUR-Interbankenzinssätze sind gestiegen, was einerseits die geldpolitischen Maßnahmen der EZB widerspiegelt, aber andererseits auch eine gewisse Unsicherheit im EUR-Interbankengeschäft zum Ausdruck bringt. Der dreimonatige EUR-Interbankenzinssatz stieg seit Jahresbeginn um +54 Basispunkte auf 154 Basispunkte, während der Übernachtzinssatz infolge der Liquiditätszufuhr der EZB zwischen Juli und Mitte August auf 86 Basispunkte sank (+26 Basispunkte ytd). Der Spread zwischen dem Drei-MonatsEuribor und dem Drei-Monats-Übernachtzinssatz weitete sich somit auf 68 Basispunkte aus (+27 Basispunkte ytd). Diese Unsicherheit am Interbankenmarkt drückt sich auch in der zuletzt stark angestiegenen Einlagefazilität im Eurosystem aus. Zudem dürfte die Refinanzierung europäischer Banken in US-Dollar aufgrund der Schuldenproblematik im Euroraum und dem damit einhergehenden Vertrauensverlust von US-Geldmarktfonds derzeit schwieriger sein. Die US Federal Reserve beschloss Anfang August den Zielzinssatz auch weiterhin in einem Korridor von 0,0 % bis 0,25 % zu belassen und bis mindestens Mitte 2013 auf diesem niedrigen Niveau zu halten. Die Interbankenzinssätze im US-Dollar sind weiterhin gering: Der DreiMonats Interbankenzinssatz stieg seit Jahresbeginn um +3 Basispunkte auf 33 Basispunkte und der Drei-Monats-Übernachtzinssatz sank um –9 Basispunkte auf 9 Basispunkte Der Spread im US-Dollar-Marktsegment stieg im Gegensatz zu jenem im EUR-Interbankenmarkt weniger stark und zwar um +12 Basispunkte ytd auf 24 Basispunkte an. Im Allgemeinen dürfte die Aussagekraft von Interbankenzinssätzen, wie dem US-DollarLIBOR (London Interbank Offered Rate), für die Verfassung des Bankensektors eingeschränkt sein, da Banken sich vermehrt über die seit dem Ausbruch der Finanzkrise ausgeweitete Zentralbank- und weniger über Interbankenliquidität refinanzieren. Darüber hinaus findet der Großteil des Interbankengeschäfts im Übernacht-Segment statt, was die Aussagekraft von mehrmonatigen Interbankenzinssätzen, wie etwa eines dreimonatigen LIBOR, ebenfalls abschwächt. 27 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Einlagefazilität im Eurosystem Interbankenzinssätze und -spreads 180 in Bp. in Bp. 160 80 400 70 140 350 60 120 300 50 250 100 40 200 80 30 60 40 20 0 Jän.10 150 20 100 10 50 0 Apr.10 Jul.10 Okt.10 EUR 3M-OIS-Spread (rhs) EUR 3M USD 3M Jän.11 Apr.11 in Mrd EUR 0 Jun.08 Jul.11 Dez.08 Jun.09 Dez.09 Jun.10 Dez.10 Jun.11 USD 3M-OIS-Spread (rhs) EUR OIS USD OIS Quelle: Datastream, EZB. Kreditinstitute10 Interbankengeschäft erhöht die Bilanzsumme Die unkonsolidierte Bilanzsumme der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute belief sich Ende Juni 2011 auf 992,74 Mrd EUR. Gegenüber Dezember 2010 war ein Zuwachs von 14,18 Mrd EUR bzw. 1,4 % zu verzeichnen. Verantwortlich für den Anstieg war vor allem der in- und ausländische Zwischenbankverkehr. Die Forderungen gegenüber inländischen Kreditinstituten erhöhten sich um 8,46 Mrd EUR oder 4,0 %. Die Forderungen an ausländische Kreditinstitute stiegen sogar um 10,48 Mrd EUR oder 7,8 %. Die Einlagenentwicklung von inländischen Nichtbanken (+1,5 %) verlief parallel zur Bilanzsumme. Im 1. Halbjahr 2011 gab es innerhalb der Bankensektoren hinsichtlich des Bilanzsummenwachstums kein einheitliches Bild. Neben den Sonderbanken (-3,79 Mrd EUR bzw. –4,4 %) wiesen auch der Landes-Hypothekenbanksektor und die Zweigstellen gemäß § 9 BWG mit –2,63 Mrd EUR bzw. –0,45 Mrd EUR Rückgänge auf. Bei den restlichen Bankensektoren war ein Zuwachs erkennbar. Dieser reichte von +0,05 Mrd EUR (Bausparkassen) bis +8,55 Mrd EUR (Raiffeisensektor). Der Raiffeisensektor hielt Ende Juni 2011 mit 29,6 % (+0,4 %-Punkte) Marktanteil gemessen an der Gesamtbilanzsumme den ersten Platz. Dahinter folgten die Aktienbanken mit 25,1 % (+0,2 %-Punkte) vor den Sparkassen mit 16,9 % (+0,3 %-Punkte). Die Primärbanken11 wuchsen mit 3,2 % mehr als doppelt so rasch wie der gesamte Sektor. Ihre Bilanzsumme belief sich Ende Juni 2011 auf 228,30 Mrd EUR. 10 Autor: Norbert Schuh (Abteilung für Aufsichts- und Monetärstatistik). 11 Der Primärbankensektor setzt sich zusammen aus bestimmten Aktienbanken, den Sparkassen ohne Erste Group Bank und Erste Bank, den Raiffeisenbanken ohne RZB, Landesbanken und Holding und den Volksbanken ohne ÖVAG. 28 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Die Top-Ten-Banken gemessen an der Bilanzsumme erreichten Ende Juni 2011 ein Niveau von 50,6 % (+0,6 %-Punkte gegenüber Dezember 2010). Unterschiedliche Entwicklung der Kredite an Unternehmen und Private Während sich die Kreditvergabe an private Haushalte im Verlauf des ersten Halbjahres weiter beschleunigt, beginnt sich die Erholung der Kredite an nichtfinanzielle Unternehmen abzuflachen. Die Jahresveränderungswerte des um Wechselkurseffekte, Abschreibungen und Reklassifikationen bereinigten Kreditvolumens an nichtfinanzielle Unternehmen sind von September 2010, wo noch –0,1 Mrd EUR festgestellt wurden, bis Februar 2011 auf 1,8 Mrd EUR angestiegen und schwankten in den Monaten März bis Juni 2011 zwischen 1,6 Mrd EUR und 1,9 Mrd EUR. Das bereinigte Kreditwachstum der privaten Haushalte, das im November 2010 im Jahresabstand 0,9 Mrd EUR betragen hatte, beschleunigte sich dagegen seither kontinuierlich und erreichte Ende Juni 2011 2,7 Mrd EUR. Die Zusammensetzung des Wachstums der Kredite an private Haushalte nach Währungen lässt überdies eine positive Entwicklung erkennen. Seit Dezember 2010 wurden Fremdwährungskredite im Ausmaß von 5,7 Mrd EUR zurückgeführt, während die EuroKredite im selben Zeitraum einen Zuwachs von 9,3 Mrd EUR verzeichnen konnten. Trotzdem sind die privaten Haushalte nach wie vor einem großen Währungsrisiko ausgesetzt, da per Juni 2011 29,3 % der Haushaltskredite in Fremdwährung aufgenommen wurden. Das Ausmaß des Risikos kann man daran ersehen, dass der Stand der Fremdwährungskredite – insbesondere durch die Aufwertung des Schweizer Franken – von Dezember 2008 bis Juni 2011 um 1,1 Mrd EUR angestiegen ist, obwohl wie oben erwähnt die Fremdwährungskredite transaktionsbedingt um 5,7 Mrd EUR zurückgegangen sind. Mit anderen Worten der aushaftende Kreditbestand in CHF hat sich in den letzten zweieinhalb Jahren wechselkursbedingt um fast 7 Mrd EUR erhöht, da der Schweizerfranken in diesem Zeitraum um fast 20 % aufgewertet hat. Einlagenwachstum durch institutionelle Anleger Die Gesamteinlagen bei allen in Österreich meldepflichtigen Kreditinstituten nahmen gegenüber dem Jahresende 2010 um 1,5 % (+4,35 Mrd EUR) auf 285,95 Mrd EUR zu. Diese Entwicklung war charakterisiert durch einen deutlichen Zuwachs der Sicht- (+2,79 Mrd EUR bzw. +3,1 %) und Termineinlagen (+1,73 Mrd EUR bzw. +4,9 %). Der Stand der Spareinlagen reduzierte sich hingegen leicht um 0,17 Mrd EUR (-0,1 %). Der Anstieg der Sichteinlagen ging mehrheitlich auf das Segment NichtbankenFinanzintermediäre (+1,77 Mrd EUR) zurück und bei den Termineinlagen waren die Nichtfinanziellen Unternehmen (+1,00 Mrd EUR) hauptverantwortlich. Der Abnahme der Spareinlagen war stark durch den Rückgang der Privaten Haushalten beeinflusst (-0,28 Mrd EUR). Trotz des Rückgangs der Spareinlagen, blieb diese Kategorie die bei weiten wichtigste Einlagenkategorie: Ende Juni 2011 verteilten sich die Einlagen auf 54,6 % Spareinlagen (156,07 Mrd EUR), 32,3 % Sichteinlagen (92,48 Mrd EUR) und 13,1 % Termineinlagen (37,40 Mrd EUR). Das Einlagenwachstum war sektoral mehrheitlich auf Nichtbanken-Finanzintermediäre (+1,56 Mrd EUR bzw. +12,3 %) und auf nichtfinanzielle Unternehmen (+1,33 Mrd EUR bzw. 29 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 +2,8 %) zurückzuführen. Auch bei den privaten Haushalten (+0,83 Mrd EUR bzw. +0,4 %) war eine leichte Erhöhung zu beobachten. Der Anteil der Top Ten Banken im Bereich der Einlagen nahm im ersten Halbjahr 2011 leicht von 41,9 % auf 41,3 % ab. Anstieg im Auslandsgeschäft Der Stand der Auslandsforderungen erhöhte sich im ersten Halbjahr 2011 um 3,5 % bzw. 11,06 Mrd EUR und die Auslandsverbindlichkeiten um 1,5 % bzw. 3,68 Mrd EUR. Diese Zuwächse gingen hauptsächlich auf das Interbankengeschäft zurück. Die „Forderungen an ausländische Kreditinstitute“ stiegen um 10,48 Mrd EUR und die „Verbindlichkeiten gegenüber ausländischen Kreditinstituten“ um 2,27 Mrd EUR. Im Vergleich dazu war beim Kundengeschäft ein Anstieg von 2,41 Mrd EUR (aktivseitig) bzw. 3,75 Mrd EUR (passivseitig) erkennbar. Durch die unterschiedlichen Wachstumsraten im 1. Halbjahr 2011 betrug die Nettoforderungsposition österreichischer Kreditinstitute gegen das Ausland 87,94 Mrd EUR (+7,38 Mrd EUR). Ende Juni 2011 lag der Anteil der Auslandsaktiva (330,06 Mrd EUR) an der Bilanzsumme bei 33,3 % und jener der Auslandspassiva (242,12 Mrd EUR) bei 24,4 %. Die Zuwächse wurden zur Gänze im ersten Quartal 2011 realisiert. Im zweiten Quartal 2011 gingen die Auslandsforderungen (–3,15 oder –0,9 %) und die Auslandsverbindlichkeiten (–3,61 Mrd EUR oder –1,5 %) dagegen zurück. Trotz des im ersten Quartal 2011 zu beobachtenden Anstiegs liegen die Auslandstransaktionen deutlich unter ihren Höchstwerten: Für Auslandsforderungen (399,33 Mrd EUR) und Auslandsverbindlichkeiten (305,67 Mrd EUR) wurden diese im dritten Quartal 2008 und für die Nettoforderungsposition (106,88 Mrd EUR) im vierten Quartal 2008 erreicht. Die Auslandsverbindlichkeiten lagen somit um fast 20 % und die Auslandsforderungen um rund ein Sechstel unter ihren jeweiligen Höchstständen. Unkonsoldiertes Betriebsergebnis verbesserte sich durch Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen Das unkonsolidierte Betriebsergebnis der in Österreich tätigen Kreditinstitute stieg im Vergleich zum 1. Halbjahr 2010 auf 4,20 Mrd EUR an (+0,41 Mrd EUR bzw. +10,7 %). Dabei stand einem Zuwachs der Betriebsaufwendungen (+0,15 Mrd EUR bzw. +2,8 %) ein noch stärkerer Anstieg der Betriebserträge (+0,56 Mrd EUR bzw. +6,0 %) gegenüber. Die unkonsolidierten Betriebserträge betrugen 9,89 Mrd EUR und nahmen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 um 0,56 Mrd EUR bzw. 6,0 % zu, die zum überwiegenden Teil (+0,46 Mrd EUR oder +29,4 %) auf die Zunahme der Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen zurückzuführen war. Dieser Anstieg ging wiederum vor allem auf steigende Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen zurück. Der Nettozinsertrag wuchs um 0,09 Mrd EUR bzw. 2,0 % auf 4,68 Mrd EUR an. Dies resultierte aus Zinserträgen, die mit +0,19 Mrd EUR stärker zunahmen, als die Zinsaufwendungen (+0,10 Mrd EUR). Weiters wirkte sich auch der Zuwachs bei den sonstigen betrieblichen Erträgen (+0,08 Mrd EUR bzw. +10,7 %) positiv auf die Betriebserträge aus. Auch beim Saldo aus dem Provisionsgeschäft konnte ein Anstieg (+0,01 Mrd EUR bzw. +0,5 %) beobachtet werden. Der Saldo aus Finanzgeschäften sank um 0,09 Mrd EUR bzw. 19,2 %. Der Rückgang bei den Wertpapierfinanzgeschäften (-0,21 Mrd EUR) konnte von den Zuwächsen bei den sonstigen 30 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Finanzgeschäften (+0,11 Mrd EUR) und den Devisen-, Sorten- und Edelmetallgeschäften (+0,01 Mrd EUR) nicht kompensiert werden. Das Zins- und (knapp) das Beteiligungsgeschäft bildeten somit die wichtigsten Ertragsquellen der in Österreich tätigen Kreditinstitute im ersten Halbjahr 2011. Die unkonsolidierten Betriebsaufwendungen der in Österreich tätigen Kreditinstitute erhöhten sich um 0,15 Mrd EUR bzw. 2,8 % auf 5,69 Mrd EUR. Dieser Anstieg resultierte alleine aus dem Anstieg der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen (+0,20 Mrd EUR bzw. +4,2 %). Die Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen nahmen wie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen leicht ab (je rund –0,02 Mrd EUR). Den größten Anteil an den allgemeinen Verwaltungsaufwendungen, die ihrerseits den Großteil der Betriebsaufwendungen (86,6 %) darstellten, machten die Löhne und Gehälter (42,0 %) aus. Nur unwesentlich geringer war jener des Sachaufwands (39,8 %). Durch die vorab beschriebenen Entwicklungen verbesserte sich die unkonsolidierte CostIncome-Ratio auf 57,5 % (-1,8 %-Punkte gegenüber der Vergleichsperiode 2010). Investmentfonds Schwieriges Wirtschaftsumfeld und nachgebende Kurse ließen Neuinvestitionen in Fonds nahezu versiegen Ein schwieriges Wirtschaftsumfeld und nachgebende Kurse ließen Neuinvestitionen in Fonds nahezu versiegen. Im ersten Halbjahr 2011 drückten die Ereignisse in Japan, die politischen Unruhen im Nahen Osten und hohe Staatsverschuldungen auf die Entwicklung der Märkte. Unterstützend wirkten dagegen das noch gute konjunkturelle Wachstum und der Anstieg der Unternehmensgewinne. Vor dem Hintergrund zunehmender Unsicherheit stockten Fondsmanager Cash-Bestände auf und die Anleger waren bei Neuinvestitionen sehr zurückhaltend. Per Ende Juni 2011 verwalteten die 30 österreichischen Kapitalanlagegesellschaften mit 2.205 Investmentfonds ein Fondsvolumen von 145,06 Mrd EUR. Während im gesamten Euro-Währungsraum im ersten Halbjahr 2011 eine Verringerung des Fondsvolumens von 0,7 % zu beobachten war, zeigte sich in Österreich eine wesentlich stärkere Abnahme von 1,8 %. Nach einem Anstieg von 9,07 Mrd EUR (+6,6 %) im Gesamtjahr 2010 verringerte sich das Fondsvolumen (inklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) im ersten Halbjahr 2011 um 2,62 Mrd EUR (-1,8 %). Verantwortlich dafür waren ausschließlich Bewertungsverluste und Reklassifikationen (-2,63 Mrd EUR). Die transaktionsbedingten Veränderungen fielen mit nur +5 Mio EUR in einer zu vernachlässigenden Größe aus. Die Fondsmanager haben im ersten Halbjahr 2011 sowohl Veranlagungen im Inland als auch im Ausland abgebaut. Dem gegenüber wurden die Cash-Bestände stark aufgestockt. Rentenwerte wurden im Inland mit 0,20 Mrd EUR bzw. 1,3 % aufgebaut, während die ausländischen Rentenwerte um 0,37 Mrd EUR bzw. 0,6 % reduziert wurden. Die noch vorsichtig positive Einschätzung der Fondsmanager zeigte sich bei den Investitionen in Substanzwerte. So wurden Aktien im Inland um 3,8 % (+0,14 Mrd EUR) und im Ausland um 0,9 % (+0,14 Mrd EUR) aufgestockt. 31 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Reduziert wurden die Veranlagungen in Investmentzertifikate. So wurden ausländische Investmentzertifikate um 0,12 Mrd EUR (-0,6 %) und inländische Investmentzertifikate um 0,49 Mrd EUR rückgeführt. Geringe Investitionen konnten bei inländischen Immobilien- und Sachanlagenvermögen (+35 Mio EUR bzw. +2,4 %) festgestellt werden, während im Auslandsbereich keine neuen Veranlagungen erfolgten. Der Cash Bestand wurde insgesamt um 0,44 Mrd EUR (+7,0 %) aufgestockt. Unter Ausklammerung der „Fonds in Fonds“-Veranlagungen12 nahm das konsolidierte Fondsvolumen im ersten Halbjahr 2011 um 1,40 Mrd EUR (-1,1 %) auf 122,40 Mrd EUR ab. Diese Abnahme wurde überwiegend durch Kursverluste (–1,02 Mrd EUR bzw. –0,8 %) verursacht. Verstärkt wurde das negative Ergebnis durch einen Nettokapitalabfluss von 0,37 Mrd EUR bzw. 0,30 % (Nettomittelveränderung von +0,35 Mrd EUR abzüglich Ausschüttungen von 0,73 Mrd EUR). Per Juni 2011 wurden in den Ländern der Währungsunion (exkl. Österreich) 61,68 Mrd EUR (50,4 %), in Ländern der übrigen Welt 32,22 Mrd EUR (26,3 %) und im Inland 28,50 Mrd EUR (23,3 %) veranlagt. Von Anfang Jänner 2011 bis Ende Juni 2011 ergab sich eine kapitalgewichtete durchschnittliche Gesamtperformance aller österreichischen Investmentfonds (Publikumsfonds und Spezialfonds) von –0,8 %. Dabei verzeichneten Aktienfonds Kursverluste von 5,7 %, Mischfonds ein Minus von 1,2 % und Hedgefonds ein negatives Ergebnis von 0,2 %. Die Kategorie „Sonstige Fonds“, die allerdings nur ein sehr geringes Volumen aufweist, zeigte mit –7,3 % das schlechteste Ergebnis. Eine sehr gute Performance konnten mit +1,7 % die Immobilienfonds erreichen, gefolgt von den Geldmarktfonds (im Sinne der EZB Verordnung 2001/13) mit +1,2 % und den Rentenfonds mit einem Plus von 0,9 %. Pensionskassen Vermögensbestand verringerte sich aufgrund von Wertverlusten Der Vermögensbestand der 17 Pensionskassen verringerte sich im 1. Halbjahr 2011 geringfügig (um –40 Mio EUR oder –0,3 %) auf insgesamt 14,9 Mrd EUR. Hierfür verantwortlich war die negative Performance der Pensionskassen. Die Berechnungen der Performance der Pensionskassen durch die Oesterreichische Kontrollbank AG weisen Wertverluste über alle Aktiva im 1.Halbjahr 2011 in Höhe von 1,2 % aus. Bereinigt man um diese Wertverluste (rund 180 Mio EUR), so kann man davon ausgehen, dass ein geringfügiger Nettomittelzufluss zu den Pensionskassen stattfand. Dem Abbau von Guthaben bei inländischen Kreditinstitute im ersten Halbjahr 2011 in Höhe von 129 Mio EUR oder 30,5 % standen Zuwächse der Veranlagungen in inländische (+60 Mio EUR oder +0,5 %) und ausländische (+47 Mio EUR oder +4,5 %) Investmentzertifikate gegenüber. 12 Der Unterschied zwischen dem konsolidierten, das heißt effektiv auf dem Markt veranlagtem Vermögen und dem verwalteten Fondsvolumen ergibt sich durch die von Investmentfonds gehaltenen inländischen Investmentzertifikate. 32 Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011 Die Bedeutung der inländischen Investmentzertifikate in der Veranlagungspolitik stieg damit weiter an. Per Ende Juni 2011 erhöhte sich der Anteil dieser Anlagekategorie am gesamten Vermögensbestand um 0,6 Prozentpunkte auf 86,2 %. Es folgten die ausländischen Investmentzertifikate mit 7,3 % (+0,4 Prozentpunkte). Die Rentenwerte inländischer und ausländischer Emittenten machten jeweils 1,1 % aus. Dabei handelt es sich allerdings nur um die direkte Veranlagung der Pensionskassen in Anleihen. Ein Großteil der von Pensionskassen gehaltenen Investmentfonds veranlagt ebenfalls in Anleihen. Gemäß Oesterreichischer Kontrollbank veranlagen die Pensionskassen rund 63 % in Anleihen, Darlehen und Cash. Zieht man die Veranlagungen in Darlehen und Guthaben ab, so ergibt sich ein Anleiheanteil von rund 60 %. Der durchgerechnete Aktienanteil beläuft sich auf knapp 34 %. 33 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik 34 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Österreichs Verbraucherpreisniveau unter EUMitgliedstaaten im mittleren bis hohen Spektrum13 Zur Messung von Preisniveauunterschieden zwischen Ländern wird hier auf die im Rahmen des Europäischen Vergleichsprogramms von Eurostat und der OECD gemeinsam mit den nationalen statistischen Zentralämtern entwickelten vergleichenden Preisniveauindizes zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich um Kaufkraftparitäten, die in eine Währung umgerechnet werden. Zur Berechnung der Kaufkraftparitäten werden nur Produkte und Dienstleistungen herangezogen, die sich länderübergreifend vergleichen lassen. Aus diesem Grund unterscheidet sich der Warenkorb zur Berechnung der Kaufkraftparitäten bzw. des vergleichenden Preisniveaus von jenem des HVPI. Ein Vergleich des allgemeinen Preisniveaus (basierend auf den Eurostat/OECD-Berechnungen) in der EU und den Benchmark-Ländern Schweiz, Norwegen, USA und Japan zeigt, dass Österreich 2010 zur Ländergruppe im mittleren bis hohen Preisspektrum zählt. Im Vergleich zu den EFTA-Staaten Schweiz und Norwegen weist Österreich allerdings ein deutlich niedrigeres Preisniveau auf. Mit 107,1 Indexpunkten (der EU-Durchschnitt ist auf 100 normiert) liegt das österreichische Preisniveau um rund 40 Prozentpunkte unter jenem der Schweiz (148 Prozentpunkte) und jenem Norwegens (147,3 Prozentpunkte). Die größten Preisunterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten wurden 2010 in den Hauptgruppen „Erziehung und Unterricht“, „Wohnung, Wasser und Energie“ sowie „Gesundheit“ verzeichnet. Bei „Bekleidung und Schuhe“ sowie „Verkehr“ waren die Preisunterschiede am geringsten. Von 1999 bis 2010 haben sich die Preisunterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten in allen Hauptgruppen mit Ausnahme der Gruppe „Erziehung und Unterricht“ verringert. Die empirische Evidenz zeigt, dass sowohl die Einzelhandelsstruktur als auch die Regulierung des Einzelhandels das Preisniveau beeinflussen: je größer die Marktkonzentration gemessen an den 5 größten Unternehmen und/oder je höher die Gewinnmargen und/oder je höher die Markteintrittsschranken im Handel, umso höher das Preisniveau. Der österreichische Einzelhandel ist – laut OECD-Statistiken – in der Europäischen Union einer der am stärkst regulierten. Auch die Markteintrittsschranken sind im internationalen Vergleich hoch. Dies könnte zum relativ hohen Preisniveau in Österreich beigetragen haben. Österreichs Preisniveau der Konsumausgaben liegt im EU-Vergleich im mittleren bis hohen Bereich Zur Messung von Preisniveauunterschieden zwischen Ländern wird hier auf die im Rahmen des Europäischen Vergleichsprogramms von Eurostat und der OECD gemeinsam mit den nationalen statistischen Zentralämtern entwickelten vergleichenden Preisniveauindizes zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich um Kaufkraftparitäten, die in eine Währung umgerechnet werden. Zur Berechnung der Kaufkraftparitäten werden nur Produkte und Dienstleistungen herangezogen, die sich länderübergreifend vergleichen lassen. Aus diesem Grund unterscheidet sich der Warenkorb zur Berechnung der Kaufkraftparitäten bzw. des vergleichenden Preisniveaus von jenem des HVPI.14 13 Autor: Friedrich Fritzer (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen). Das Kaufkraftparitäten-Programm von Eurostat und der OECD verfolgt das Ziel, Mengen und Preisniveaus in den Mitgliedstaaten der EU und der OECD möglichst vergleichbar zu machen. Bei den Preisniveaus (wie auch bei den Mengenindizes) handelt es sich um aggregierte Größen, weshalb eine vollständige Homogenität der Vergleichsgrößen nicht erzielt werden kann. Eurostat empfiehlt daher, bei einem Vergleich der Preisniveaus (bzw. Mengenindizes) nicht eine starre Rangfolge der Länder vorzunehmen, sondern die Länder in Gruppen mit 14 35 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Nachstehend wird das Preisniveau der gesamten Konsumausgaben für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen der privaten Haushalte in den 27 EU-Mitgliedstaaten und den BenchmarkLändern Schweiz, Norwegen, USA und Japan dargestellt. Zusätzlich werden der EUDurchschnitt und der Euroraum-Durchschnitt in den Vergleich aufgenommen. Die Preisniveaus der zwölf Hauptgruppen nach der COICOP15-Klassifikation befinden sich im Annex. Aspekte des Vergleichs der Preisniveaus und der Preiskonvergenz unter besonderer Berücksichtigung Österreichs Österreich befindet sich 2010 in der Gruppe der Länder mit einem mittleren bis hohen allgemeinen Preisniveau. Das Preisniveau Österreichs liegt moderat über dem Euroraumdurchschnitt und über jenem in Deutschland und Italien. Der Unterschied beträgt aber weniger als 4 Indexpunkte (107,1 für Österreich bzw. 104,2 für Deutschland und 103,6 für Italien) und liegt damit innerhalb einer Bandbreite, in der – aufgrund der Unschärfe der Preisniveauindizes – ein striktes Länderranking problematisch wäre (siehe Fußnote 14). In folgenden Hauptgruppen nach der COICOP-Klassifikation (siehe auch die Grafiken im Annex) unterscheidet sich das österreichische Preisniveau 2010 deutlich (10 Prozentpunkte und mehr) vom EU-Durchschnitt (EU) und/oder von jenem der Handelspartner Deutschland (DE) und Italien (IT): ähnlichen Preisniveaus (bzw. Mengenindizes) zusammenzufassen. Homogenität der Produkte und damit vollständige Vergleichbarkeit der Preise lassen sich leichter gewährleisten, wenn einzelne Konsumgüter und nicht Aggregate betrachtet werden. Die Beurteilung der Preiskonvergenz/Preisunterschiede anhand von „Mikrodaten“ hat jedoch wieder den Nachteil, dass anhand ausgewählter Güter und Dienstleistungen nicht die generelle Preiskonvergenz bzw. generelle Preisunterschiede beurteilt werden können. 15 COICOP: Classification of Individual Consumption by Purpose. 36 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik „Erziehung und Unterricht“ (deutlich über EU, DE und IT), „Gesundheit“ (deutlich über EU und DE), „Nahrungsmittel“ (deutlich über EU), „Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses“ (deutlich über DE). „Nachrichtenübermittlung“ (deutlich unter IT), „Alkoholische Getränke und Tabak“ (deutlich unter IT). Gegenüber den EFTA-Ländern Schweiz und Norwegen weisen die Euroraum-Länder ein deutlich niedrigeres allgemeines Preisniveau auf. 2010 betrug das Preisniveau in Österreich 107,1 Indexpunkte (Euroraumdurchschnitt 104,2 Indexpunkte) und war damit rund 40 Indexpunkte unter jenem der Schweiz (148) und jenem Norwegens (147,3). 2010 war das Preisniveau der EU-Mitgliedstaaten in allen Hauptgruppen mit Ausnahme der Gruppe „Nachrichtenübermittlung“ deutlich niedriger als jenes der EFTA-Länder Schweiz und Norwegen. Dabei betrug der Unterschied in einigen Hauptgruppen mehr als 50 Indexpunkte. Die größten Preisunterschiede in den EU-Mitgliedstaaten wurden 2010 in den Hauptgruppen „Erziehung und Unterricht“, „Wohnung, Wasser und Energie“ sowie „Gesundheit“ verzeichnet. Bei „Bekleidung und Schuhe“ sowie „Verkehr“ waren die Preisunterschiede am geringsten. Von 1999 bis 2010 haben sich die Preisunterschiede in der EU in allen Hauptgruppen mit Ausnahme der Gruppe „Erziehung und Unterricht“ verringert. In der Hauptgruppe „Restaurants und Hotels“ war die Preiskonvergenz gering. Welche Faktoren beeinflussen die Preiskonvergenz? Im Structural Issues Report 2011 des Eurosystems wurde die Auswirkung struktureller Indikatoren des Handelssektors auf relative Preisniveaus getestet. Die teilweise unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den EUMitgliedstaaten (beispielsweise deutlich unterschiedliche Lebensstandards) wurden berücksichtigt. Folgende Ergebnisse konnten erzielt werden: Abhängige Variable: Relatives Preisniveau Variablen des Basismodells Reales BIP pro Kopf + MwSt. + – Relative Ausgabenanteil gegenüber dem Euroraum Bevölkerungsdichte – Strukturelle Variablen Konzentration im Einzelhandel gemessen am Herfindahl– Konzentration im Einzelhandel gemessen am Marktanteil der + Gewinnmargen im Handel + Regulierung im Handel: + PMR-Indikator: barriers to entry – PMR-Indikator: price controls n.s. PMR-Indikator: operating restrictions – Employment Protection Legislation (EPL) Quelle: Structural Issues Report 2011 des Eurosystems. Anmerkung: PMR-Indikator = OECD Indikatoren für Regulierung im Einzelhandel; n.s.= statistisch nicht signifikant. 37 Das Preisniveau steigt mit dem Lebensstandard, gemessen am realen BIP pro Kopf. Dies ist im Wesentlichen durch das höhere Produktivitätswachstum in einkommensstärkeren Ländern bedingt. Auch die Besteuerung, gemessen anhand der Mehrwertsteuersätze, beeinflusst das Preisniveau, und zwar mit einem positiven Vorzeichen. Im Gegensatz dazu variieren der relative Ausgabenanteil gegenüber dem Euroraum und die Bevölkerungsdichte negativ mit dem Preisniveau. Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Im Hinblick auf die strukturellen Variablen konnte Folgendes festgestellt werden: Sowohl die Gewinnmargen im Einzelhandel als auch der OECD-Indikator für Markteintrittsschranken (im Einzelhandel) weisen einen positiven Zusammenhang mit dem Preisniveau auf, d. h. je höher die Gewinnmargen und/oder je höher die Markteintrittsschranken im Einzelhandel, umso höher das Preisniveau. Demgegenüber wurde kein eindeutiger Effekt der Konzentrationsmaße im Einzelhandelssektor auf das Preisniveau festgestellt. Während der Herfindahl-Hirschman-Indikator (HHI) negativ mit dem Preisniveau korreliert, weist der Konzentrationsindikator der 5 größten Handelsunternehmen einen positiven Zusammenhang mit dem Preisniveau auf. Für andere Indikatoren (PMR-Indikator für „operating restrictions“ und der Indikator für die Arbeitsschutzgesetzgebung der OECD – EPL) konnte kein signifikanter bzw. gut interpretierbarer empirischer Zusammenhang mit dem Preisniveau nachgewiesen werden. Im Anhang (Tabelle A1) werden einige OECD-Indikatoren zur Regulierung im Einzelhandel angeführt. Der Österreichische Einzelhandel gehört zu den unter den EU-Mitgliedstaaten am stärksten regulierten Sektoren (die letztverfügbaren Daten beziehen sich auf 2008). Auch die Markteintrittsschranken sind in Österreich – nach Luxemburg und Polen – am höchsten. Dies könnte zum relativ hohen Preisniveau in Österreich beigetragen haben. 38 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Annex 39 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik 40 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik 41 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik 42 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik 43 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik 44 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Tabelle A1 OECD-Indikatoren zur Regulierung im Einzelhandel Skala von 0 (am wenigsten restriktiv) bis 6 (am restriktivsten) Price controls Barriers to entry Gesamtindikator Einzelhandel 1998 2003 2008 1998 2003 2008 1998 2003 Austria 5,5 5,5 3,6 0,9 2,5 2,4 4,1 4,5 Belgium 2,6 2,9 3,4 4,0 4,1 2,6 3,7 3,9 Czech republic 0,6 0,6 1,5 1,7 2,5 1,7 0,7 0,9 Denmark 2,1 2,1 2,8 1,5 0,7 0,7 2,8 2,6 Finland 3,3 2,8 2,8 1,5 1,5 1,5 3,4 3,1 France 5,0 2,6 2,6 3,5 1,7 1,7 4,8 3,1 Germany 1,8 2,1 2,1 1,5 2,4 2,4 2,3 2,6 Greece 4,5 4,2 3,4 2,6 3,5 3,2 4,1 4,1 Hungary 0,9 2,2 3,5 2,2 1,1 1,2 1,0 1,3 Ireland 0,7 0,9 0,3 2,3 2,8 0,1 1,3 1,1 Italy 2,5 2,3 2,6 2,2 2,2 2,3 3,0 2,5 Japan 5,4 2,3 2,3 4,0 3,9 3,9 5,2 2,4 Luxembourg .. .. 4,3 .. .. 3,9 .. .. Netherlands 1,3 0,7 2,1 1,0 1,0 1,8 2,0 1,6 Norway 3,0 2,9 2,3 2,2 2,1 1,9 3,5 3,0 Poland 5,3 4,0 4,0 1,7 1,4 1,4 3,6 3,2 Portugal 3,5 3,0 2,4 4,0 4,0 4,2 3,1 2,8 Slovak Republic .. 2,4 1,3 .. 1,2 0,9 .. 1,5 Spain 3,0 3,0 3,0 3,8 3,0 1,4 3,6 3,4 Sweden 1,0 0,2 0,2 0,1 0,0 0,0 1,3 0,5 Switzerland 0,9 0,0 0,0 1,9 1,7 1,7 1,3 0,8 United Kingdom 3,8 2,3 2,3 1,5 1,0 1,0 3,5 2,0 United States .. 3,7 3,7 .. 1,6 1,4 .. 2,6 Quelle: OECD (http://www.oecd.org/eco/pmr). Anmerkung: Die Daten wurden im Rahmen des OECD Regulatory Indicators Questionnaire erhoben. 45 2008 3,6 3,7 1,6 2,9 3,1 3,1 2,4 3,5 2,1 1,0 2,6 2,4 4,3 2,1 2,6 3,2 3,0 0,8 2,7 0,5 0,8 2,0 2,6 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik September 2011 NIPE: HVPI-Inflation 2011 3,3 %; 2012 2,2 %16 In der September 2011 NIPE (Narrow Inflation Projection Exercise) gehen wir für 2011 von einer HVPIInflation für Österreich von 3,3 % aus, gefolgt von einem Rückgang auf 2,2 % im Jahr 2012. Die Kerninflationsrate (HVPI-Inflation ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) steigt 2011 gegenüber 2010 ebenfalls deutlich an, sollte aber 2012 – im Vergleich zur HVPI-Inflation – weniger stark zurückgehen: 2010: 1,2 %, 2011: 2,5 % und 2012: 2,3 %. Gegenüber der Juni 2011 NIPE wurde die HVPI-Inflationsrate für 2011 moderat (um 0,1 Prozentpunkte) nach oben revidiert und für 2012 unverändert belassen. Die Kerninflationsrate wurde für 2011 und 2012 um 0,2 Prozentpunkte nach oben revidiert. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die starke Beschleunigung der Teuerung im Dienstleistungssektor, während die Teuerung von Energie und Nahrungsmitteln gegenüber der Juni NIPE – parallel zur Aktualisierung der Rohölpreisannahmen sowie auch einiger globaler Agrarrohstoffe – nach unten revidiert wurden. HVPI-Inflationsrate und Beiträge der Subkomponenten Veränderung zum Vorjahr in % für HVPI und Kerninflation bzw. in %-Punkten für Inflationsbeiträge Letzte Beobachtung: Juli 2011 Prognose: 2011: 3,3%; 2012: 2,2% 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 -1.0 -2.0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Dienstleistungen (Gewicht: 45.8%) Industriegüter ohne Energie (Gewicht:30.1%) Nahrungsmittel (Gewicht: 15.2%) Energie (Gewicht: 8.9%) HVPI Kerninflation Quelle: OeNB (Sep 2011 NIPE), Statistik Austria. Der Anstieg der HVPI-Inflation im Jahr 2011 ist vor allem auf die Sondergruppen Dienstleistungen (+0,68 Prozentpunkte Inflationsbeitrag gegenüber 2010), Nahrungsmittel (+0,59 Prozentpunkte) und Energie (+0.23 Prozentpunkte) zurückzuführen, wobei die Maßnahmen im Rahmen des Konsolidierungspakets 2011 0,4 Prozentpunkte der HVPI-Inflation ausmachen. Insgesamt beträgt der Inflationsbeitrag der Steuererhöhungen 0,5 Prozentpunkte, da Anfang 2012 eine weitere Erhöhung der Tabaksteuer erfolgt. Ab Herbst 2011 setzt ein Abwärtstrend der Teuerungsentwicklung vor allem aufgrund der Entwicklung im Energie- und Nahrungsmittelsektor ein. Ausschlaggebend dafür ist der 16 Autor: Friedrich Fritzer (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen). 46 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Rückgang der Rohstoffpreise sowie auch der Basiseffekt der steuerlichen Maßnahmen die 2012 (zum größten Teil) nicht mehr indexwirksam sind. Die angekündigten Gebührenerhöhungen für Wien ab Anfang 2012 (Wasserversorgung: +33 %, Müllentsorgung und Abwasserbeseitigung: +6 % und Parkgebühren: +8 %) wirken sich mit 0,1 Prozentpunkten auf die HVPI-Inflation aus und sind in die Prognose bereits einbezogen. Im Detail erwarten wir für die Sondergruppen des HVPI folgende Entwicklung Die Teuerung im Dienstleistungssektor stieg bis Juni 2011 – trotz relativ geringer Lohnkosten – von 1,8 % auf 3,7 % an. Ausschlaggebend hierfür war die Preisentwicklung bei Hotel- und Bewirtschaftungsdienstleistungen, Pauschalreisen und administrierten Preisen. Im Juli 2011 stagnierte die Inflationsentwicklung für Dienstleistungen bei 3,8 %. Bis Anfang 2012 erwarten wir einen Rückgang der Inflation im Dienstleistungssektor, da Basiseffekte des starken Anstiegs der Dienstleistungsinflation seit April 2010 die Teuerung drücken. Zusätzlich tragen moderate Lohnkosten und rückläufige Ölpreise – letzteres insbesondere bei Transportdienstleistungen – zur Dämpfung der Dienstleistungsinflation bei. Mit Beginn 2012 führen die höheren Lohnabschlüsse im Herbst 2011 allerdings wieder zu einem aufwärtsgerichteten Profil der Dienstleistungsinflation. Im Jahresdurchschnitt beträgt die Dienstleistungsinflation 2011 2,8 % und 2012 2,9 % (rund 0,2 Prozentpunkte der Dienstleistungsinflation im Jahr 2012 gehen auf die Gebührenerhöhung in Wien zurück). Die seit Anfang 2010 beobachtete Aufwärtsbewegung der Inflation bei verarbeiteten Nahrungsmitteln setzte sich bis zuletzt fort (Juli 2011: 5,0 %). Sowohl der Anstieg der Weltmarktpreise für Agrargüter als auch die raschere Weitergabe der globalen Preisentwicklung an die Endverbraucher tragen dazu bei. Auch die Tabaksteuererhöhungen (2011 und Anfang 2012) wirken sich mit insgesamt +2,0 Prozentpunkten auf die Inflationsrate bei verarbeiteten Nahrungsmitteln aus. In den nächsten Monaten stabilisiert sich die Teuerung im Sektor verarbeitete Nahrungsmittel bei rund 5 % bevor sie in eine kräftige Abwärtsbewegung übergeht. Der Rückgang der Teuerung bei verarbeiteten Nahrungsmitteln ist auf fallende Weltmarktpreise für Agrargüter zurückzuführen, sowie auch auf den dämpfenden Basiseffekt der Tabaksteuererhöhung im Jahr zuvor. 2011 erwarten wir bei verarbeiteten Nahrungsmitteln eine HVPI-Inflationsrate von durchschnittlich 4,5 % und für 2012 durchschnittlich 2,4 %. Die Teuerung bei unverarbeiteten Nahrungsmitteln schwächte sich seit März 2011 von 5,7 % auf 3,4 % im Juli ab. Die Gründe hierfür liegen vor allem in der rückläufigen 47 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Inflationsentwicklung bei Obst. Bis ins zweite Quartal 2012 erwarten wir eine Fortsetzung des Rückgangs der Inflationsrate in diesem Sektor. Sowohl die Normalisierung der in den ersten Monaten dieses Jahres stark angestiegenen Obstpreise sowie die rückläufige Teuerung bei Fleisch- und Fischprodukten sind dafür ausschlaggebend. Sinkende Weltmarktpreise bei Agrarrohstoffen, die sich in die Kosten bei der Tierfütterung niederschlagen, dämpfen die Teuerung bei Fleisch und Fischprodukten. 2011 beträgt die Jahresinflation im Sektor unverarbeitete Nahrungsmittel 4,2 % und 2012 durchschnittlich 2,4 %. Die Teuerungsrate im Energiesektor befindet sich seit Herbst 2010 wieder im Höhenflug. Von November 2010 bis Februar dieses Jahres stieg die Teuerungsrate im Energiesektor von 5,9 % auf 12,9 % gefolgt von einem leichten Rückgang auf 11,1 % im Juli 2011. Der deutliche Preisanstieg bei Energie ist auf die höhere Mineralölsteuer (+3 Prozentpunkte Inflationsbeitrag im Energiesektor) mit Beginn des Jahres 2011 und die starke Beschleunigung der Preise auf den Rohölmärkten zurückzuführen. Bis Oktober 2011 sollte die Energiepreisinflation noch relativ hoch bleiben, da auf der Basis der derzeitigen Annahmen die Rohölpreise einen nur moderaten Rückgang aufweisen. Die angekündigten Gaspreiserhöhungen einiger Anbieter in Wien (5,3 %), Niederösterreich (3,6 %), der Steiermark und Vorarlberg (je 8,8 %) sowie die Strompreiserhöhung in der Steiermark (3,6 %) wirken sich mit rund +0,5 Prozentpunkten auf die Inflationsrate im Energiesektor aus (der Effekt auf die HVPI-Inflationsrate beträgt rund +0,04 Prozentpunkte). Anfang 2012 erwarten wir ein kräftiges Absinken der Energiepreisinflation. Hervorgerufen wird dies durch die Mineralölsteuer die Anfang 2012 nicht mehr indexwirksam ist, sowie durch Basiseffekte des starken Anstiegs der Teuerung im Jahr zuvor. Zusätzlich verstärken sinkende Ölpreise den Rückgang der Inflation im Energiesektor. 2011 beträgt die Inflation im Energiesektor durchschnittlich 10,6 % und 2012 0,9 %. Die Jahresteuerung bei Industriegütern ohne Energie stieg bis April 2011 aufgrund der starken Preissteigerungen bei Bekleidung und Schuhen (diese haben einen Anteil von rund 21 % dieses Sektors) auf 1,9 %, bevor sie im Juli auf 1,6 % zurückging. Der jüngste Teuerungsrückgang ist vor allem auf die COICOP-Gruppen Bekleidung und Schuhe sowie elektronischen Geräten für die Freizeit zurückzuführen. Aufgrund der ausgeprägten Saisonalität der Preisentwicklung im Industriegütersektor und der niedrigen Lohnstückkosten erwarten wir im weiteren Verlauf dieses Jahres einen deutlichen Rückgang der Inflationsrate. Im Jahresdurchschnitt 2011 sollte die HVPI-Inflation im Industriegütersektor ohne Energie mit 1,4 % aber trotzdem noch über dem mittelfristigen Durchschnitt liegen. Im Jahresdurchschnitt 2012 beträgt die Inflationsrate im Industriegütersektor 1,0 % wobei die höheren Lohnabschlüsse im kommenden Herbst aber zu einem leicht aufwärtsgerichteten Profil der Preisentwicklung bei Industriegütern ohne Energie führen. 48 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Mittelfristige Potenzialoutput-Schätzung für Österreich (2011–2018)17 Die Mitglieder der im Auftrag des MPC von der „Working Group on Forecasting“ eingesetzten Arbeitsgruppe zum Potenzialwachstum im Euroraum („WGF Potential Output Expert Group“) erstellen derzeit eine mittelfristige Prognose des Potenzialoutputs für den Zeitraum 2011 bis 2018. Diese Notiz fasst die von der VOWA berechneten Ergebnisse für Österreich zusammen. Die aggregierten Euroraumergebnisse werden Ende 2011 vorliegen. Hauptergebnisse 1. Das reale Potenzialwachstum ist vor der Krise (2000 bis 2007) jedes Jahr – also selbst während der Dot-Com Krise – bei zumindest 2 % gelegen (Durchschnitt: 2,1 %). Im Laufe der aktuellen Krise ist das Potenzialwachstum deutlich eingebrochen (2009: 1,2 %). 2. 2011-2013 werden wieder Potenzialwachstumsraten nahe dem Vorkrisendurchschnitt erwartet. Ab 2013 weist das Potenzialwachstum aber einen sinkenden Trend auf; 2018 wird es nur mehr bei 1,7 % liegen. 3. Obwohl angenommen wurde, dass in den Jahren 2014-2018 sowohl der Kapitalstock als auch der technische Fortschritt wieder durchschnittliche Wachstumsraten (2000-2010) erreichen kann und die Partizipationsrate weiter steigen wird, wirkt die sinkende Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter dämpfend auf das Wachstum des Potenzialoutputs. 4. Für die mittelfristige Sicht stellt sich somit die wirtschaftspolitische Herausforderung, dass das längerfristige durchschnittliche Potenzialwachstum nur gehalten werden kann, falls zusätzliche wachstumsfördernde Maßnahmen ergriffen werden. Tabelle: Schätzung des realen Potenzialwachstums für Österreich bis 2018 in% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 PO 2,5 2,2 2,0 2,0 2,0 2,1 2,3 2,0 1,4 1,2 1,4 1,9 2,1 2,0 1,9 1,9 1,9 1,8 1,7 BIP 3,3 0,6 1,5 0,8 2,5 2,8 3,5 3,7 2,0 ‐3,4 2,1 3,2 2,3 2,4 n.a n.a n.a n.a n.a Durchschnittswachstum des Potentialoutputs in %: 2,1 1,3 2,0 1,8 Anmerkungen: PO: Rea l er Potenti a l output, BIP: rea l es BIP (a rbei ts tä gi g und s a i s onberei ngt); Wa chs tums ra ten zum Vorja hr Quelle: BIP: 2000‐2010: Euros ta t, 2011‐2013 OeNB (upgeda tete Juni ‐Prognos e); PO: OeNB, 2011‐2013 a uf Ba s i s der Juni Prognos e Methodik Schätzungen des Potenzialoutputs sind immer mit einer Vielzahl definitorischer, theoretischer und konzeptioneller Problemen verbunden. Sie weisen eher Simulations- als Prognosecharakter auf und sind wesentlich von den zugrundeliegenden Annahmen getrieben. Für die vorliegende Schätzung wurde im Rahmen eines „Produktionsfunktionsatzes“ (CobbDouglas-Produktionsfunktion) angenommen, dass das Wachstum des Potenzialoutputs vom Wachstum der Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit und vom Wachstum des technischen Fortschritts getrieben wird. 17 Autoren: Gerhard Fenz und Christian Ragacs (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen). Wir danken Alfred Stiglbauer für wertvolle Inputs und Diskussionsbeiträge. 49 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Der Arbeitsinput wird durch die Entwicklung der NAIRU, der Partizipationsrate, der arbeitsfähigen Bevölkerung (also der demografischen Entwicklung inklusive Migration) und der durchschnittlichen geleisteten Arbeitsstunden pro Beschäftigtem bestimmt. Die Entwicklung des Kapitalstocks ergibt sich aus Investitionen und Abschreibungen. Die Berechnung des technischen Fortschritts folgt – wie auch im OeNB Makro-Modell – dem traditionellen „Growth Accounting“ Ansatz. Dabei wird der arbeitsvermehrende technische Fortschritt als Residuum der Trendwachstumsentwicklungen von BIP und der Summe der Wachstumsbeiträge aller anderen Produktionsfaktoren bestimmt. Basis für die Schätzung ist bis inklusive 2013 die mit den aktuellen VGR-Daten (Stand 2011Q1) upgedatete Juni-Prognose der OeNB (BMPE). Ab 2014 wird die Prognose nur durch die Entwicklung der Faktorinputs getrieben, ist also rein angebotsseitig bestimmt. Die Simulation erfolgte auf Basis von Quartalsdaten. Für die Simulation der Entwicklung der einzelnen Produktionsfaktoren wurde im Detail wie folgt vorgegangen: Die NAIRU wurde mithilfe eines „Unobserved Components Modells“ auf Basis von Phillipskurvenschätzungen berechnet, in der die Inflationsrate unter anderem eine Funktion der Arbeitslosenquote, der Lohnstückkosten und des Erdölpreises ist. Im Vergleich zum Juni BMPE wurde die NAIRU über den gesamten Zeitraum bis inklusive 2018 neu geschätzt, wobei die erklärenden Variablen ab 2014 mit aktuellen Trends fortgeschrieben wurden. Die Prognose der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wurde auf Basis der Bevölkerungsprognose von Statistik Austria vom November 2010 erstellt. Demnach wird die Bevölkerung insgesamt zwar von 8,39 Millionen im Jahr 2010 auf 8,73 Millionen im Jahr 2018 ansteigen, die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter aber praktisch konstant bleiben. Im Prognosehorizont wird die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter anfangs noch zu-, gegen Ende aber wieder abnehmen. Die durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden pro Beschäftigtem sinken vor allem aufgrund der Entwicklung der Teilzeitbeschäftigung langfristig leicht. Für den Prognosehorizont wurde der aktuelle Trend weitergeschrieben. Die Entwicklung des Kapitalstocks, des technischen Fortschritts und der Partizipationsrate wurde auf Basis des jeweiligen Durchschnittstrends (2000-2010) fortgeschrieben. Die Fortschreibungen erfolgten auf Basis der Durchschnittswerte der zugrundeliegenden HPgefilterten Zeitreihen. Detailergebnisse Die nachfolgenden Abbildungen zeigen einerseits die Entwicklung des Potenzialoutputs und die Wachstumsbeiträge von Kapital, Arbeit und technischem Fortschritt und andererseits den Wachstumsbeitrag von Arbeit insgesamt und eine Aufgliederung nach dessen Subkategorien. Die NAIRU liegt im internationalen Vergleich auf sehr niedrigem Niveau (Ende 2010: 4,2 %), geht bis Ende 2013 leicht auf 4,1 % zurück und sinkt – annahmegemäß – im späteren Prognosehorizont fast nicht mehr. Sie kann längerfristig somit keinen positiven Wachstumsbeitrag zum Potenzialoutput liefern. Die durchschnittliche Stundenanzahl pro Beschäftigtem wird bei Fortschreibung der Entwicklung der Teilzeitbeschäftigung – wie auch schon in der jüngeren Vergangenheit – negative Wachstumsbeiträge liefern. Besonders auffällig ist der deutlich rückläufige Wachstumsbeitrag der Entwicklung der Bevölkerung im 50 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik erwerbsfähigen Alter. Obwohl laut vorliegender Simulation die Partizipationsrate von 73 % Ende 2010 auf 79 % Ende 2018 steigen wird, sinkt der Wachstumsbeitrag aus Arbeit insgesamt gegen Ende des Prognosehorizonts somit deutlich. Die Wachstumsbeiträge des technischen Fortschritts und des Kapitalstocks bleiben ab 2014 annahmegemäß konstant. Wachstum des Potentialoutputs und Wachstumsbeiträge von Kapital, Arbeit und technischem Fortschritt Wachstum in Prozent bzw. Wachstumsbeiträge in Prozentpunkten 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 1996 1998 Arbeit insgesamt 2000 Kapital 2002 2004 Technischer Fortschritt 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2010 2012 2014 2016 2018 Potentialoutput Quelle: Oe OeNB, Eurostat. Zusammensetzung des Wachstumsbeitrags von Arbeit zum Potentialoutput Wachstumsbeiträge zum Potenttialoutput in Prozentpunkten 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 -0,2 -0,4 -0,6 1996 1998 NAIRU 2000 2002 2004 Stunden pro Beschäftigtem 2006 2008 Bevölkerung Quelle: OeNB, Eurostat. 51 Partizipationsrate Arbeit insgesamt Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Finanzvermögen und Finanzverflechtungen innerhalb des österreichischen Finanzsektors 201018 Hintergrund und Daten für die Analyse Die Analysen der Finanzintermediation konzentrieren sich traditionellerweise auf die Rolle des Finanzsektors (und vor allem der Banken) gegenüber nicht-finanziellen volkswirtschaftlichen Sektoren mit einem speziellen Augenmerk auf die inländischen Unternehmen und privaten Haushalte. Die Darstellung der Finanzverflechtungen zwischen den einzelnen finanziellen Sektoren (Banken, OeNB, Investmentfonds, sonstige Finanzinstitute wie etwa Finanzholdings, Wertpapiermantelgesellschaften oder Finanzierungsleasinggesellschaften und Versicherungen sowie Pensionskassen) liefern darüber hinaus eine wesentliche komplementäre Information. Durch die entsprechenden Netzwerkanalysen können auch für die Finanzmarktstabilität relevante Fragestellungen (etwa durch Darstellung der Eigentumsverhältnisse zwischen den einzelnen Subsektoren) oder beispielsweise die indirekten Veranlagungen des privaten Sektors etwa über Versicherungen bei Investmentfonds und damit schlussendlich bei Banken und auf dem Kapitalmarkt aufgezeigt werden. Grafik 1 zeigt die Größenordnung des Finanzvermögens des finanziellen Sektors und deren Entwicklung in den letzten zehn Jahren. Grafik 1 Finanzierung innerhalb und außerhalb des Finanzsektors Mrd EUR 2.000 1.500 1.000 500 0 -500 -1.000 -1.500 -2.000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Innersektorale Finanzaktiva Finanzaktiva gegenüber Nicht-Finanzsektor und Ausland Innersektorale Finanzpassiva Finanzpassiva gegenüber Nicht-Finanzsektor und Ausland 2010 Quelle: OeNB. Die Daten für diese Analyse sind zu einem Großteil Bestandteile der Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung (GFR) für Österreich (im Teil zum internationalen Vergleich die entsprechenden Aggregate von anderen europäischen Ländern). Die Daten in der GFR sind in Matrixform verfügbar und erlauben die Analyse sogenannter „from-whom-to-whom“ 18 Autor: Michael Andreasch (Abteilung für Außenwirtschaftsstatistik und Finanzierungsrechnung. 52 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Beziehungen zwischen den einzelnen Sektoren für jedes Finanzierungsinstrument19. GFR-Daten umfassen „nur“ Finanzbestände (also kein Realvermögen), eine Bilanzidentität zwischen Aktiva und Passiva ist daher in der Regel nicht gegeben, wenngleich die Finanzbestände die Bilanzsumme bei allen Einheiten des Finanzsektors dominieren. Darüber hinaus erfolgt die Darstellung, Definition, Abgrenzung und Bewertung nach VGR-Kriterien20 und nicht nach Risikoüberlegungen. Off-balance Daten sind nicht enthalten. Des Weiteren wurden Spezialauswertungen aus der Wertpapierstatistik, die eine zentrale Quelle für die GFR darstellt, sowie Teile der Monetär- und Bankenaufsichtsstatistik herangezogen. Die Daten sind – nach den Regeln der VGR – unkonsolidiert. Internationaler Vergleich Finanzielle Vermögensbestände / - verbindlichkeiten des Finanzsektors % BIP Finanzaktiva Land1 2000 2009 h.v. MFI2 LU x 12.554 3.132 IE 901 2.039 1.091 UK 612 1.322 857 NL 748 1.117 411 CY 432 908 847 DK 428 709 480 FR 418 574 394 BE 439 529 366 AT 358 522 396 SE 332 505 338 DE 418 470 344 ES 267 455 337 PT 311 452 329 IT 240 341 247 FI 173 319 252 NO 194 317 179 GR 177 253 237 EE 120 228 175 SL 133 224 178 LV 88 221 187 HU 122 216 172 BG 89 188 144 CZ 173 173 x SK 141 160 130 LT 50 138 115 PL 99 138 101 RO 44 113 98 EU27 EUR 17 397 384 653 579 x x Tabelle 1 2000 x x 662 773 433 420 398 433 350 324 417 266 318 257 165 186 197 133 x 83 133 90 177 125 46 80 44 406 370 Finanzpassiva 2009 12.861 2.050 1.358 1.120 853 706 555 531 516 493 463 445 453 323 319 309 255 221 221 213 214 175 173 152 136 141 104 651 571 h.v. MFI2 3.121 1.098 842 412 792 473 381 366 385 340 332 329 319 241 248 173 238 170 172 178 169 146 x 124 114 101 89 x x Quelle: Eurostat. 1 sortiert nach den Finanzaktiva 2009 absteigend; 2 Notenbanken und sonstige monetäre Finanzinstitute (muss aus Vergleichsbarkeitgründen in einem Wert dargestellt werden). Keine Daten waren verfügbar für Malta. "x" = Detaildaten waren nicht verfügbar. 19 Innerhalb des Finanzsektors werden für 8 Subsektoren (OeNB, MFI, Geldmarktfonds, sonstige Investmentfonds, sonstige Finanzinstitute, Bank- und Versicherungshilfstätigkeiten, Versicherungen und Pensionskassen) jeweils die Finanzierungsinstrumente täglich fällige Einlagen, gebundene Einlagen, Geldmarktpapiere, langfristige verzinsliche Wertpapiere, Finanzderivate, kurz- und langfristige Kredite, börsennotierte, nicht-börsennotierte und sonstige Anteilsrechte, Nichtlebensversicherung sowie sonstige Finanzaktiva bzw. -passiva unterschieden. 20 Kriterien entsprechend dem Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 1995. 53 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Die finanziellen Vermögensbestände des gesamten österreichischen Finanzsektors lagen mit dem rund Fünffachen des BIP21 (und damit dem Dreifachen des Haushaltssektors) innerhalb der EU-27 auf einem Niveau der zehn Ländern mit den höchsten relativen Vermögenswerten in der Größenordnung von Schweden und knapp vor jenem von Deutschland. Das gesamte Finanzvermögen und die Verbindlichkeiten des Finanzsektors wurden in den führenden Ländern Irland, Luxemburg und Niederlande deutlich geringer von den Bankpositionen (einschließlich der Zentralbanken) bestimmt als in der Mehrzahl der Länder der Europäischen Union, deren Anteil zumindest zwei Drittel der gesamten Vermögensbestände erklärte. Im Fall von Luxemburg spielt die Fondsindustrie die maßgeblichste Rolle. Dies gilt auch für Irland, wobei hier ähnlich wie in den Niederlanden die sonstigen Finanzinstitute (und dazu zählen hier insbesondere Holdinggesellschaften) ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Für die Niederlande nehmen darüber hinaus die Vermögenswerte des Sektors „Versicherungen und Pensionskassen“ eine wichtige Position ein. Die finanziellen Aktiva und Passiva des Finanzsektors in Relation zum BIP wuchsen in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt aller EU-27 Staaten um rund 64 %, im Euroraum allerdings nur um 51 %. Österreichs Wachstum lag mit 46 % leicht unter dem Durchschnitt. Eine Analyse der Bedeutung des Finanzvermögens des Finanzsektors in Relation zum gesamten Finanzvermögen einer Volkswirtschaft zeigt, dass Österreich mit einem Anteil von 60 % den Durchschnittswert der Länder der Europäischen Union und der Euroraumländer Ende 2009 erreichte. Nur die Spitzenreiter Luxemburg, Irland, Niederlande und das Vereinigte Königreich hatten einen höheren Anteil am gesamten Finanzvermögen als Österreich. Auffallend ist dabei, dass von allen Ländern Österreich mit 38 % den höchsten Anteil an innersektoralen Finanzverflechtungen aufwies. Ähnlich hoch war der Wert nur in Spanien und Frankreich. Der Beitrag des Finanzsektors zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung22 (zu Basispreisen) war mit einem Anteil von rund 5 % (im Durchschnitt der letzten fünf Jahre) etwa gleich hoch wie im Durchschnitt der Euroraumländer bzw. wie in Frankreich, Griechenland und Spanien bzw. er lag knapp unter dem Durchschnitt aller EU-27 Länder. Deutlich höher war der Beitrag in Luxemburg, Irland, den Niederlande und dem Vereinigten Königreich. 21 Die Daten beziehen sich auf den Ultimo 2009. Das ist der jüngste Referenzzeitpunkt, für den Daten für eine Mehrzahl an Ländern aus den jeweiligen nationalen Finanzierungsrechnungen zur Verfügung stehen. 22 Die Summe der sektoralen Bruttowertschöpfung einschließlich der Differenz aus gezahlten Gütersteuern und erhaltenen Gütersubventionen ergibt das gesamtwirtschaftliche Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Marktpreisen. 54 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Grafik 2 Finanzvermögen (-verbindlichkeiten) und Wertschöpfungsanteil des Finanzsektors Finanzvermögen (-verbindlichkeiten) in % BIP; 2009 2.200 IE 2.000 1.800 1.600 1.400 UK 1.200 NL 1.000 CY 800 FR EUR17 600 DE 400 FI EE 200 RO LT CZ SK AT SE EU 27 DK BE PT ES IT HU SI PL GR LV BG 0 2,0 3,0 4,0 5,0 Wertschöpfungsanteil (Durchschnitt 2005-2009) 6,0 7,0 8,0 9,0 10,0 11,0 Quelle: Eurostat. LU: Finanzvermögen/-verbindlichkeiten 12.700 % BIP, Wertschöpfungsanteil 27,4%; MT: keine Daten vorhanden. Finanzverflechtungen innerhalb des Finanzsektors in Österreich Das Finanzvermögen bzw. die Verpflichtungen des inländischen Finanzsektors machten zum Jahresultimo 2010 rund 1.400 Mrd EUR aus. Knapp mehr als ein Drittel der finanziellen Bestände entfielen auf Finanzverflechtungen zwischen Einheiten des Finanzsektors. Die nachfolgende Tabelle stellt die Finanzverflechtungen zwischen den volkswirtschaftlichen Sektoren dar: 55 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Tabelle 2 S.125 S.12 Gesamt Ausland Inland Sonstige inländische Sektoren in Summe S.123/4 Finansektor in Summe S.123 IF Versicherungen und Pensioskassen Sonstige Finanzinstitute S.121/2 Investmentfonds2 Monetäre Finanzinstitute1 Sektorale Finanzbeziehungen 2010 N-S.12 S.1 S.2 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Monetäre Finanzinstitute1 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva Monetäre Finanzinstitute1 Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva Monetäre Finanzinstitute1 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva Gläubigersektoren: Aktiva Bestände in Mrd EUR 258 18 10 23 51 0 2 0 321 41 347 12 668 53 377 94 1.045 147 Anteile an den Gesamtaktiva 24,7 12,1 0,9 15,8 4,8 0,1 0,2 0,1 30,7 28,1 33,2 8,1 63,9 36,2 36,1 63,8 100,0 100,0 Anteile an den Gesamtpassiva 25,1 1,7 6,8 16,0 53,2 0,1 1,5 0,2 23,1 3,0 34,6 1,2 27,9 2,2 x x x x 56 7 1 5 69 12 82 23 104 16 36 3 6 61 8 69 44 113 349 77 54 13 493 379 872 538 1.410 354 51 10 102 518 212 729 256 985 703 128 65 115 1.010 591 1.601 794 2.395 326 17 30 6 380 412 792 1.029 145 95 121 1.390 1.003 2.393 54,0 6,7 1,0 4,9 66,5 11,6 78,1 21,9 100,0 14,5 32,1 2,3 5,2 54,1 6,9 61,0 39,0 100,0 24,7 5,4 3,8 0,9 35,0 26,9 61,8 38,2 100,0 35,9 5,2 1,1 10,3 52,5 21,5 74,0 26,0 100,0 29,3 5,3 2,7 4,8 42,2 24,7 66,9 33,1 100,0 x x x x x x x x x x x x x x 5,5 4,8 1,0 4,2 5,0 1,2 3,4 x x 1,6 25,1 2,7 4,9 4,4 0,8 2,9 x x 33,9 52,8 57,1 10,7 35,4 37,8 36,4 x x 34,4 35,3 11,0 84,0 37,2 21,1 30,5 x x 68,3 88,1 68,1 94,7 72,7 58,9 66,9 x x 31,7 11,9 31,9 5,3 27,3 41,1 33,1 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Quelle: OeNB. 1 inklusive Geldmarktfonds und OeNB 2 ohne Geldmarktfonds. Die wesentlichen Grundzüge der innersektoralen Verflechtungen des Finanzsektors waren 2010: Sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite dominierten die MFIs. Obwohl sie das größte Gesamtvolumen hatten, war der Anteil ihrer Finanzaktiva gegenüber dem inländischen Finanzsektor mit rund einem Drittel ähnlich hoch, wie der von Investmentfonds. Sowohl sonstige Finanzinstitute als auch Versicherung bzw. Pensionskassen hatten einen höheren Anteil ihrer Finanzaktiva bei inländischen Finanzinstitutionen veranlagt. Geprägt war die Struktur der innersektoralen Finanzbeziehungen (innerhalb eines volkswirtschaftlichen Sektors) dabei vor allem durch die relativ hohen Interbankpositionen. Die Werte resultieren aus wechselseitigen Einlagen, verzinslichen Wertpapieren23 und zu einem geringeren Anteil aus gegenseitigen Beteiligungen. Inländische Investmentfonds (IF) hielten zum Jahresultimo 2010 ein Sechstel des Fondsvolumens in sogenannten Fonds-in-Fonds Investments. In einer Betrachtung der Verflechtungen zwischen den einzelnen finanziellen Kapitalgesellschaften zeigt sich, dass die stärksten Beziehungen zwischen den Banken (MFI) und den sonstigen Finanzinstituten (SFI) bestanden. Diese resultierten einerseits aus 23 Dazu zählt auch das Halten eigener Wertpapieremissionen. 56 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Eigenkapitalverflechtungen zwischen Banken – insbesondere Großbanken aus dem Aktienbank-, Sparkassen- und Raiffeisensektor – und sogenannten Finanzholdings (aus Sicht der Banken 22 Mrd EUR aktivseitig und 51 Mrd EUR passivseitig) und andererseits aus Einlagen- bzw. Kreditgeschäften (5 bzw. 24 Mrd EUR) zwischen Banken und im banknahen Bereich tätigen Finanzierungsleasinggesellschaften und sonstigen Finanzinstituten. Inländische Investmentfonds dienten inländischen Versicherungen (VVU) und Pensionskassen (PK) als Finanzintermediäre. Versicherungen und Pensionskassen investierten zum Jahresultimo 2010 rund ein Drittel ihres gesamten Vermögensbestandes in inländischen Fonds. Da diese Veranlagungen zum größten Teil als Deckungsstock für Ansprüche von inländischen Haushalten dienten, hielten diese Privatanleger indirekt rund ein Viertel aller inländischen Investmentzertifikate. Zusätzlich besaßen private Haushalte direkt durch den Eigenerwerb ein Viertel des gesamten Fondsvolumens24. Die nachfolgende Grafik fasst die kapitalgewichteten Finanzverflechtungen innerhalb der finanziellen Sektoren (anhand der Stärke der Kreise) und zwischen den finanziellen Sektoren aus Aktiv- und Passivpositionen (anhand der Breite der Linien) zusammen. Grafik 3 In den vergangenen zehn Jahren stieg der Anteil des Finanzvermögens zwischen den Einheiten des Finanzsektors um fünf Prozentpunkte auf 35 %. Treibende Kraft war dabei die Erhöhung der Interbankpositionen und die Einschaltung von Finanzholdings für den Besitz von Bankanteilen durch inländische und ausländische Bankmütter. Zum Jahresultimo 2010 machten die Interbankpositionen25 (über alle Finanzierungsinstrumente) 230 Mrd EUR aus, das entspricht fast einem Viertel der gesamten Finanzaktiva der 24 Von dem um Fonds-in-Fonds gehaltene Investments bereinigtem Investmentfondsvolumen hielten private Haushalte über direkt und indirekt gehaltene Veranlagungen rund 60 %. 25 Ohne OeNB. 57 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Banken. Mehr als die Hälfte (57 %) dieser innersektoralen Vermögenswerte waren auf Finanzbeziehungen in Form von Einlagen und verzinslichen Wertpapieren zwischen Banken in den mehrstufigen Sektoren sowie auf das Halten eigener Wertpapiere zurückzuführen. Tabelle 3 Finanzverflechtungen innerhalb des MFI‐Sektors (ohne OeNB) Mrd EUR Interbankeinlagen hievon Einlagen innerhalb eines mehrstufigen Bankensektors 1 verzinslichen Wertpapieren hievon Wertpapiere innerhalb eines mehrstufigen Bankensektors 1,2 hievon eigene Wertpapieremissionen Beteiligungen Finanzverpflichtungen innerhalb des MFI-Sektors Finanzverpflichtungen gegenüber anderen Einheiten im Finanzsektor Verpflichtungen gegenüber sonstigen inländischen Sektoren und dem Ausland hievon: grenzüberschreitende Interbankeinlagen3 Gesamtverplichtungen des MFI-Sektors 2006 113 42 22 7 3 8 143 70 2007 129 66 26 8 3 8 163 100 2008 204 92 54 17 17 9 267 126 2009 191 91 57 19 14 10 258 111 2010 169 134 52 17 12 9 230 105 562 112 775 597 113 861 626 138 1.019 617 109 986 619 90 954 Quelle: OeNB. 1 Einlagen bzw. Wertpapieremissionen innerhalb des Sparkassen-, des Raiffeisen- bzw. des Volksbankensektors, 2 ohne eigene Wertpapieremissionen, 3 Daten laut Monetärstatistik. Im Vergleich mit 200626 bedeutet dies einen Anstieg der innersektoralen Finanzbeziehungen um 60 %, wobei die größte Zunahme 2008 erfolgte und in den nachfolgenden Jahren die Interbankpositionen per saldo wieder reduziert wurden. Dabei muss für die Analyse zwischen strukturellen Veränderungen (insbesondere 2008 und 201027) und Änderungen im Zuge der Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise (ab 2008) unterschieden werden. Dies beeinflusst auch die Untersuchung des Ausmaßes des sogenannten „Wholesale funding“ über kurzfristige Einlagen und Wertpapiere zwischen Banken, die sich nicht im gleichen mehrstufigen Bankensektor befinden28. Um diese strukturellen Veränderungen bereinigt, stiegen vor allem die Bestände aus Einlagen und Wertpapieremissionen innerhalb der mehrstufiger Bankensektoren zwischen 2006 und 2010 und machten knapp 70 % der gesamten Veränderung der Finanzverpflichtungen innerhalb des MFI-Sektors aus. Anteile von jeweils 10 % hatten der Anstieg der Wertpapieremissionen im Eigenbesitz sowie der Bestand an Wertpapieren, die von anderen Banken außerhalb mehrstufiger Sektoren erworben wurden. Nahezu unverändert zwischen 2006 und 2010 blieben die Einlagen zwischen Banken außerhalb des gleichen mehrstufigen Bankensektors. Die Bestände an MFI-Verbindlichkeiten bei Einheiten außerhalb des MFI-Sektors stiegen zwischen 2006 und 2010 mit einem Volumen von rund 90 Mrd EUR und damit in der gleichen Größenordnung wie die innerhalb des MFI-Sektors. Eine zusätzliche Dimension der Betrachtung der Finanzverflechtungen zwischen den finanziellen Sektoren ist die Berücksichtigung der Finanzbeziehungen zu ausländischen Finanzinstituten, die näherungsweise durch die zusätzliche Verwendung der Wertpapierstatistik nach ausländischen Schuldnersektoren, Daten der Monetärstatistik für Banken sowie 26 Als Referenzzeitpunkt vor der letzten Wirtschafts- und Finanzkrise. 27 CAIB (2008-2010), Erste Group (ab 2008) und RIB (ab 2010). 28 Diese Finanzierungsform zwischen den Banken betrug rund 7 % der gesamten Finanzverbindlichkeiten (ohne Eigenkapital) zum Jahresende 2010. 58 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Schätzungen über die Verteilung des Auslandsbesitzes von handelbaren Wertpapieren nach Investorensektoren29 ermöglicht wird. Tabelle 4 Finanzverflechtungen zwischen den in‐ und ausländischen Finanzsektoren 2006 im Inland hievon innerhalb des inländischen Finanzsektors im Ausland hievon gegenüber dem Finanzsektor Vermögensbestände des inländischen Finanzsektors 687 362 494 299 1.181 im Inland hievon innerhalb des inländischen Finanzsektors im Ausland hievon gegenüber dem Finanzsektor Verbindlichkeiten des inländischen Finanzsektors 2007 2008 Bestände in Mrd EUR 753 892 419 543 543 543 333 336 1.296 1.435 2009 2010 900 540 533 317 1.433 872 493 538 305 1.410 803 888 1.018 1.039 1.010 362 419 543 540 493 372 403 411 375 380 286 314 362 305 291 1.175 1.291 1.429 1.415 1.390 Anteile des Finanzsektors an den jeweiligen Gesamtbeständen in % Vermögensbestände im Inland im Ausland Gesamt 52,6 60,4 55,9 55,7 61,3 58,0 60,8 61,9 61,2 60,0 59,4 59,8 56,5 56,7 56,6 Verbindlichkeiten im Inland im Ausland Gesamt 45,0 76,8 55,1 47,2 77,8 56,8 53,3 88,0 63,3 51,9 81,4 59,7 48,8 76,5 56,3 Quelle: OeNB. Zum Jahresultimo 2010 betrug sowohl der Anteil der Finanzveranlagungen des Finanzsektors bei inländischen Finanzinstitutionen an der gesamten Inlandsveranlagung als auch bei ausländischen Finanzinstitutionen an der gesamten Auslandsveranlagung rund 57 %. Die Daten zeigen eine relative Homogenität in den letzten fünf Jahren. Der Anteil an den gesamten Vermögensbeständen schwankte im Beobachtungseitraum 2006 bis 2010 sowohl bei den In- als auch bei den Auslandsveranlagungen in der Bandbreite von 53 % und 62 %. Gleichzeitig hatte der inländische Finanzsektor knapp die Hälfte seiner Inlandsverbindlichkeiten bei inländischen Finanzinvestoren, während Ende 2010 77 % der Verbindlichkeiten im Ausland gegenüber Finanzinvestoren bestanden. In den letzten fünf Jahren machte der Anteil im Inland zwischen 45 % und 53 % aus, während der Anteil gegenüber ausländischen Finanzinvestoren in einer Bandbreite von 77 % und 88 % lag. Eine der Gründe für die unterschiedlichen Anteile ist das hohe Volumen von inländischen Haushalten in Finanzprodukte des inländischen Finanzsektors (rund 80 % des gesamten Vermögensbestandes des Haushaltssektors), während ausländische Haushalte weit weniger direkt beim inländischen Sektor veranlagt waren. Sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite wurden die höchsten Anteile im Jahr 2008 erreicht. 29 Als Näherungswert für die Trennung in ausländische Finanzinvestoren und sonstige ausländische Anleger wurde die Verteilung der inländischen Gläubiger (ohne private Haushalte) je Finanzierungsinstrument herangezogen. Dem entsprechend werden rund 90 % den ausländischen Finanzinvestoren zugerechnet. 59 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Anhang Sektorale Finanzbeziehungen S.121/2 S.123 IF S.123/4 S.125 S.12 N-S.12 Gesamt Ausland Inland Sonstige Sektoren in Summe Finansektor in Summe Versicherungen und Pensioskassen Sonstige Finanzinstitute Investmentfonds2 Monetäre Finanzinstitute1 Bestände in Mrd EUR S.1 S.2 Gläubigersektoren: Aktiva Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva 2010 Monetäre Finanzinstitute 1 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige inländischen Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt 258 10 51 2 18 23 0 0 56 7 1 5 16 36 3 6 349 77 54 13 354 51 10 102 703 128 65 115 326 17 30 6 1.029 145 95 121 321 41 69 61 493 518 1.010 380 1.390 347 668 377 1.045 12 53 94 147 12 82 23 104 8 69 44 113 379 872 538 1.410 212 729 256 985 591 1.601 794 2.395 412 792 1.003 2.393 304 11 57 3 18 22 0 0 49 7 5 5 19 33 2 5 390 72 65 13 346 47 9 97 736 120 74 110 320 16 32 7 1.056 136 106 117 375 41 66 58 540 500 1.039 375 1.415 328 703 383 1.086 11 52 87 139 12 78 20 98 9 67 43 110 360 900 533 1.433 191 690 250 941 550 1.590 784 2.373 418 793 968 2.383 328 12 49 2 21 21 0 0 47 5 2 4 18 28 1 5 414 65 53 11 331 43 9 92 745 108 61 103 359 15 31 6 1.104 123 92 109 390 42 58 52 543 475 1.018 411 1.429 321 711 410 1.122 9 52 76 127 12 70 16 86 7 59 41 100 350 892 543 1.435 175 650 243 893 525 1.543 785 2.328 400 811 924 2.353 194 15 35 2 16 27 0 0 52 6 11 6 16 34 1 5 278 81 47 13 311 58 9 90 590 139 56 103 340 22 35 7 929 161 91 109 245 44 75 56 419 468 888 403 1.291 301 547 382 929 11 55 106 161 14 89 14 102 7 63 41 104 334 753 543 1.296 196 665 226 891 530 1.418 769 2.187 397 800 927 2.218 170 17 40 1 14 28 0 0 25 5 0 6 16 34 1 5 225 83 41 13 287 62 7 86 512 145 48 98 323 21 23 6 835 165 71 104 228 42 36 55 362 442 803 372 1.175 292 520 319 839 13 55 111 166 13 49 27 75 8 63 38 101 326 687 494 1.181 186 627 188 815 511 1.314 682 1.997 338 711 850 2.025 Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva 2009 Monetäre Finanzinstitute 1 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige inländischen Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva 2008 Monetäre Finanzinstitute 1 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige inländischen Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva 2007 Monetäre Finanzinstitute 1 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige inländischen Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva 2006 Monetäre Finanzinstitute 1 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige inländischen Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Quelle: OeNB. 1 inklusive Geldmarktfonds und OeNB 2 ohne Geldmarktfonds. 60 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Sektorale Finanzbeziehungen S.121/2 S.123 IF S.123/4 S.125 S.12 N-S.12 Gesamt Ausland Inland Sonstige Sektoren in Summe Finansektor in Summe Versicherungen und Pensioskassen Sonstige Finanzinstitute Monetäre Finanzinstitute1 Investmentfonds2 Transaktionen in Mrd EUR S.1 S.2 Gläubigersektoren: Aktiva 2010 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige inländischen Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva Monetäre Finanzinstitute 1 -49 -1 -2 0 -1 0 0 0 2 0 0 0 -1 2 1 1 -48 2 -1 1 3 2 1 4 -45 4 0 5 -7 0 -1 0 -52 4 -1 5 -52 -1 3 3 -47 10 -37 -8 -45 9 -44 -9 -53 0 -1 1 1 0 2 0 3 -1 3 3 6 8 -39 -4 -43 8 18 -14 4 15 -21 -18 -39 -13 -22 2 -43 -27 -1 5 0 -3 0 0 0 0 2 0 0 0 3 1 0 -29 2 6 1 15 0 1 4 -14 3 6 5 -24 -1 1 0 -39 2 7 5 -23 -3 2 4 -21 20 0 -24 -24 7 -16 -20 -36 1 -3 3 1 0 2 3 5 1 5 1 6 9 -11 -13 -24 8 29 3 32 18 17 -9 8 8 -15 26 2 133 -2 9 0 0 -3 0 0 3 0 0 1 3 0 0 0 139 -5 10 1 20 -5 1 4 159 -11 10 4 25 -2 0 0 184 -13 11 5 140 -2 4 3 144 19 163 23 186 14 155 36 191 0 -3 -11 -14 0 3 4 7 1 3 1 4 15 159 30 189 6 25 22 46 21 184 52 235 17 40 38 224 24 -1 -5 0 2 -1 0 0 23 1 11 0 1 1 0 0 50 0 7 0 25 -4 2 4 75 -4 8 5 34 1 14 0 110 -3 22 5 18 2 36 2 57 27 84 49 134 11 29 81 110 -2 -1 -3 -3 0 36 -10 26 -1 1 4 5 8 65 73 138 8 34 41 75 15 100 114 213 54 103 69 203 15 1 4 0 0 3 0 0 3 0 0 1 1 2 0 0 18 7 5 0 12 2 0 5 30 8 5 6 57 1 13 0 87 10 18 6 20 3 4 3 30 19 49 72 121 12 32 59 91 -1 1 10 12 -2 2 15 17 -1 3 5 7 8 38 89 127 7 26 8 34 15 64 97 161 17 89 32 153 2009 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige inländischen Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva Monetäre Finanzinstitute 1 2008 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige inländischen Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva Monetäre Finanzinstitute 1 2007 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige inländischen Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva Monetäre Finanzinstitute 1 2006 Investmentfonds 2 Sonstige Finanzinstitute Versicherungen und PK Finanzsektor in Summe Sonstige inländischen Sektoren in Summe Inland Ausland Gesamt Schuldnersektoren (Emittenten): Passiva Monetäre Finanzinstitute 1 Quelle: OeNB. 1 inklusive Geldmarktfonds und OeNB 2 ohne Geldmarktfonds. 61 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Swiss Franc Loans in CESEE Countries: Key Facts and Figures30 Swiss franc loans play an important role in Hungary, Poland, Romania, Serbia and Croatia (see charts below). – It should be noted that data for loans in CHF are not always available. A good proxy is “loans in foreign currencies other than the euro” as such loans in the five countries mentioned are very much dominated by CHF loans. Domestic loans to the non-bank private sector in percent of GDP: Currency decomposition exchange rate adjusted (upper chart) and not adjusted (lower chart) Domestic loans to households and nonbank corporations end-of-period stock, in % of GDP, foreign currency component at fixed exchange rates of January 2008 100 90 Hungary Poland Euro Romania 8.7 8.3 47.8 11.3 9.4 45.8 45.0 42.3 30.4 3.2 30/06/2011 20.2 31/03/2011 20.1 31/12/2010 20.1 30/06/2010 19.7 31/12/2008 Serbia 31/12/2009 25.3 23.6 30/09/2008 3.3 16.8 30/06/2011 25.8 3.4 16.6 31/03/2011 24.4 4.0 16.4 31/12/2010 24.6 4.3 14.2 30/06/2010 25.5 11.7 31/12/2009 25.6 5.4 4.9 12.2 31/12/2008 22.5 12.1 30/09/2008 0 Local currency 21.3 2.3 2.2 15.2 30/06/2011 19.5 14.7 31/03/2011 19.1 2.6 2.6 2.3 19.4 15.1 31/12/2010 19.3 18.3 16.0 15.6 30/06/2010 3.3 2.9 17.5 31/12/2009 36.0 30/06/2011 17.4 34.9 31/03/2011 16.3 34.5 31/12/2010 31/12/2008 34.2 30/06/2010 30/09/2008 34.0 31/12/2009 18.7 4.5 8.3 4.2 8.4 4.1 8.7 3.8 9.2 3.5 9.6 3.3 10.1 32.6 23.9 30/06/2011 32.2 23.9 31/03/2011 31/12/2008 23.7 31/12/2010 23.8 23.5 31/12/2009 30/06/2010 25.6 23.2 31/12/2008 10 30/09/2008 20 30/09/2008 13.9 14.7 13.9 15.7 15.5 12.5 30 13.6 40 3.1 9.6 17.7 19.3 18.3 23.3 21.5 27.0 50 27.3 60 33.0 11.8 70 10.1 80 Croatia Other foreign currencies Note: Loans in foreign currencies other than the euro are adjusted for the changes in the exchange rate of the local currency against the Swiss franc. In Croatia data refer to loans to all non‐MFIs (i.e. households, non‐bank corporations and general government). Source: ECB, NCB, OeNB. Domestic loans to households and nonbank corporations end-of-period stock, in % of GDP 100 90 Poland Euro Author: Zoltan Walko (Foreign Research Division). 62 12.3 10.5 11.4 11.4 48.8 46.8 44.8 42.7 29.9 20.1 20.1 20.2 30/06/2010 31/12/2010 31/03/2011 Croatia 30/06/2011 19.7 31/12/2008 31/12/2009 25.3 23.6 30/09/2008 31.4 16.8 30/06/2011 Serbia 33.6 5.2 5.1 16.6 31/03/2011 30.5 16.4 31/12/2010 Note: In Croatia data refer to loans to all non-MFIs (i.e. households, non-bank corporations and general government). 30 31.6 14.2 30/06/2010 Romania Other foreign currencies Source: ECB, NCB, OeNB. 5.6 5.4 6.2 11.8 Hungary 32.3 11.7 31/12/2009 30/09/2008 0 Local currency 29.8 5.8 5.1 12.2 31/12/2008 23.2 12.1 30/09/2008 20.9 3.4 3.1 15.2 30/06/2011 22.3 14.7 31/03/2011 21.2 3.5 22.2 15.1 31/12/2010 3.2 3.7 22.7 20.9 16.0 15.6 31/12/2009 30/06/2010 3.4 3.4 31/12/2008 18.9 17.4 16.3 30/09/2008 36.0 30/06/2011 34.5 31/12/2010 34.9 34.2 30/06/2010 31/03/2011 34.0 18.9 4.9 12.2 4.6 11.5 4.5 12.2 4.3 12.8 3.9 11.8 3.7 12.5 31/12/2009 23.9 30/06/2011 32.6 23.9 31/03/2011 32.2 23.7 31/12/2010 23.8 23.5 31/12/2009 30/06/2010 25.6 23.2 31/12/2008 10 30/09/2008 20 31/12/2008 14.3 15.7 14.3 17.1 16.3 11.7 30 13.9 40 2.9 9.2 24.2 26.6 23.2 26.4 30.1 50 25.7 60 28.8 70 11.0 80 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Since the beginning of 2008, the Swiss franc has appreciated by about 45 % to 80 % against the currencies of the five countries under review here. This has substantially increased the debt levels and servicing costs of CHF loans, as measured in domestic currencies, in these countries and raised financial stability concerns. Exchange rates of selected CESEE currencies and the euro versus the Swiss franc Relative importance of CHF loans in overall foreign currency loans: In Hungary and Poland, the volume of CHF loans to the non-bank private sector substantially exceeds the volume of loans in euro. In Romania, Serbia and Croatia, CHF loans make up about 13 % to 18 % of total foreign currency loans. Exchange rate developments versus the Swiss franc Calculated on the basis of local currency units per1 Swiss franc, January 2008 = 100,0 200 180 160 140 120 100 01/07/2011 01/06/2011 01/05/2011 01/04/2011 01/03/2011 01/02/2011 01/01/2011 01/12/2010 01/11/2010 01/10/2010 01/09/2010 01/08/2010 01/07/2010 01/06/2010 01/05/2010 01/04/2010 01/03/2010 01/02/2010 01/01/2010 01/12/2009 01/11/2009 01/10/2009 01/09/2009 01/08/2009 01/07/2009 01/06/2009 01/05/2009 01/04/2009 01/03/2009 01/02/2009 01/01/2009 01/12/2008 01/11/2008 01/10/2008 01/09/2008 01/08/2008 01/07/2008 01/06/2008 01/05/2008 01/04/2008 01/03/2008 01/02/2008 01/01/2008 80 Sectoral disaggregation of foreign currency loans: In Hungary and Poland, Swiss franc loans dominate foreign currency loans to households, while in Romania and Serbia they account for about 21 % and 28 %, respectively, of total foreign currency loans to this sector. By contrast, Swiss franc loans are almost negligible in lending to non-bank corporations in Poland, Romania and Serbia; in Hungary lending to non-bank corporations in Swiss franc is more wide-spread (about one third of total foreign currency lending to that sector). See Annex for more details. HUF PLN RON HRK EUR RSD Source: Eurostat. In exchange rate adjusted terms, the share of CHF loans in total lending to the non-bank private sector has decreased in all five countries since the Lehman collapse. The decrease in this share has been most pronounced in Hungary. In addition, in all five countries Swiss franc loans has lost importance not only as a percentage of total loans, but also as percentage of GDP. Government measures have supported this process in several CESEE countries. In addition, some CESEE countries have taken measures to ease the debt servicing burden of borrowers in foreign currencies. In Hungary, prudential regulations on foreign currency loans were tightened, foreign currency mortgage loans to households were largely prohibited and the CHF/HUF exchange rate was temporarily fixed, at a level below the market rate, for calculating monthly installments of Swiss franc loans. In Croatia, the exchange rate for housing loans denominated in Swiss francs was also fixed in a similar way as in Hungary. In Poland, risk weights for foreign currency loans were increased and guiding rules on mortgage loans tightened. Measured were also discussed over the summer in Serbia. The authorities, however, announced that they would not take any measures for the time being. However, as shown in the lower chart on page 1, the decrease in CHF loans in exchange rate adjusted terms since 2008 has been largely or totally offset (in Poland even overcompensated) by the CHF appreciation during this time period. 63 10 0 Hungary Local currency Euro 14.6 30/09/2008 64 Poland Note: In Croatia - due to the lack of detailed information - EUR loans include all foreign currency loans. Source: ECB, NCB, OeNB. Other foreign currencies Romania 11.2 11.0 30/06/2011 31/12/2009 31/03/2011 7.8 31/12/2008 11.1 8.5 30/09/2008 31/12/2010 8.5 30/06/2011 12.1 0.7 Serbia 22.0 21.1 1.7 1.5 1.5 1.7 2.0 35 21.7 21.8 2.0 2.1 0.8 0.6 20.2 14.4 12.9 12.3 11.6 25 9.5 8.4 31/03/2011 0.9 0.7 0.9 Romania 30/06/2010 8.1 8.0 31/12/2010 12.2 11.0 10.0 1.0 Poland 8.1 31/12/2009 10.0 3.10.9 31/12/2009 10.6 31/03/2011 30/06/2011 0.2 10.4 31/12/2010 30/06/2011 31/03/2011 31/12/2010 5.8 5.4 5.3 4.7 9.5 9.4 9.9 2.8 2.8 2.5 2.4 3.7 3.6 4.0 4.2 2.7 1.8 1.6 1.5 1.1 11.3 10.7 11.3 11.8 10.8 11.4 8.3 18.0 0.6 2.3 0.3 2.5 3.7 3.8 3.0 10.0 9.6 10.1 10.5 9.8 8.9 10.5 9.6 31/12/2009 30/06/2010 8.8 4.0 8.0 6.8 30/06/2011 31/12/2008 3.7 6.7 31/03/2011 30/09/2008 3.6 7.0 31/12/2010 7.8 7.5 31/12/2009 30/06/2010 8.0 22.0 30/06/2011 31/12/2008 21.4 31/03/2011 8.9 21.4 31/12/2010 8.4 20.8 30/06/2010 30/09/2008 20.1 18.0 31/12/2008 31/12/2009 17.6 30/09/2008 1.7 17.2 1.9 10.4 1.8 20.5 19.4 2.1 10.3 18.2 18.7 15.8 30/06/2010 15 30/06/2010 8.3 8.2 31/12/2008 30/06/2011 9.1 14.0 31/03/2011 30/09/2008 13.5 31/12/2010 3.00.8 3.2 1.0 3.00.9 13.4 6.1 6.0 Hungary 13.2 3.3 0.9 3.5 1.1 2.60.9 12.5 12.5 8.3 7.2 10.2 31/12/2008 1.8 0.4 0.6 9.9 9.6 0 30/09/2008 30 30/06/2010 14.7 13.2 30/06/2011 15 14.0 13.5 31/03/2011 15.1 13.8 Euro 31/12/2009 13.3 8.1 Local currency 31/12/2008 13.1 31/12/2010 14.6 11.4 10.0 25 30/06/2010 13.6 5 31/12/2009 20 11.3 30 13.3 5 15.6 10 13.6 20 31/12/2008 30/09/2008 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Annex Loans to households and nonbank corporations in % of GDP – unadjusted data Domestic loans to households end-of-period stock, in % of GDP 50 45 40 35 Serbia Note: In Croatia - due to the lack of detailed information - EUR loans include all foreign currency loans. Source: ECB, NCB, OeNB. Other foreign currencies Domestic loans to nonbank corporations 45 end-of-period stock, in % of GDP 40 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Loans to households and nonbank corporations in % of GDP – exchange rate adjusted data Domestic loans to households end-of-period stock, in % of GDP, foreign currency component at fixed exchange rates of January 2008 50 45 40 35 7.7 Hungary Poland Local currency Euro 2.3 7.8 5.8 30/06/2011 2.4 2.3 7.5 7.7 5.3 5.4 31/03/2011 31/12/2010 2.9 2.7 8.3 8.3 4.7 31/12/2009 4.0 Romania 30/06/2010 8.1 31/12/2008 3.7 3.2 8.6 0 30/09/2008 3.6 6.8 30/06/2011 8.8 3.1 1.8 1.8 1.9 8.8 31/03/2011 8.6 7.0 6.7 31/12/2010 2.0 8.9 7.5 30/06/2010 2.1 2.0 8.6 8.0 7.8 31/12/2009 22.0 30/06/2011 31/12/2008 21.4 31/03/2011 8.8 21.4 31/12/2010 8.4 20.8 30/06/2010 30/09/2008 20.1 18.0 31/12/2008 31/12/2009 17.6 30/09/2008 10.6 30/06/2011 1.7 10.4 31/03/2011 1.7 10.4 31/12/2010 1.8 10.3 30/06/2010 5 1.7 10 1.9 15 8.2 2.3 1.6 8.0 7.8 1.5 1.4 8.5 1.0 9.2 0.6 0.3 8.7 0.3 13.2 13.6 10.2 31/12/2009 15.3 17.0 31/12/2008 14.1 16.5 0.4 0.6 9.9 9.6 30/09/2008 20 16.2 25 8.8 30 Serbia Other foreign currencies Note: Loans in foreign currencies other than the euro are adjusted for the changes in the exchange rate of the local currency against the Swiss franc. In Croatia - due to the lack of detailed information - EUR loans include all foreign currency loans, and the adjustment is made using the EUR/HRK exchange rate. Source: ECB, NCB, OeNB. Domestic loans to nonbank corporations end-of-period stock, in % of GDP, foreign currency component at fixed exchange rates of January 2008 60 50 0.9 11.0 30/06/2011 18.0 1.0 1.0 11.2 31/03/2011 16.9 11.1 31/12/2010 16.9 1.3 1.3 17.2 9.5 7.8 30/06/2010 31/12/2009 17.4 1.7 8.5 31/12/2008 13.2 8.5 30/09/2008 13.9 0.5 10.7 8.4 30/06/2011 10.5 0.5 31/03/2011 10.5 0.4 8.1 8.0 31/12/2010 10.4 0.6 8.1 30/06/2010 0.6 0.8 31/12/2009 9.7 8.3 8.2 31/12/2008 9.2 1.0 9.9 9.1 30/09/2008 2.90.6 14.0 30/06/2011 2.70.6 13.5 31/03/2011 2.70.6 13.2 31/12/2010 2.80.7 13.4 30/06/2010 3.00.9 31/12/2009 2.90.8 14.7 14.0 31/12/2008 14.6 30/09/2008 2.80.9 13.2 30/06/2011 12.2 13.5 31/03/2011 12.2 2.3 4.5 4.7 6.2 13.7 13.3 31/12/2010 12.9 13.1 30/06/2010 31/12/2009 5.2 7.2 13.6 31/12/2008 14.0 10.4 12.1 12.9 15.6 10 13.6 20 30/09/2008 30 10.4 40 0 Hungary Local currency Poland Euro Romania Serbia Other foreign currencies Note: Loans in foreign currencies other than the euro are adjusted for the changes in the exchange rate of the local currency against the Swiss franc. In Croatia - due to the lack of detailed information - EUR loans include all foreign currency loans, and the adjustment is made using the EUR/HRK exchange rate. Source: ECB, NCB, OeNB. 65 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Auswirkungen der Herabstufung der USKreditwürdigkeit durch die Ratingagentur S&P31 Gründe für die Herabstufung der US-Bonität durch S&P Die Ratingagentur S&P hat die langfristige Kreditwürdigkeit der USA am Abend des 5. August um eine Stufe von AAA auf AA+ herabgestuft und verwies zur Begründung auf das besorgniserregende Haushaltsdefizit hin, die als zu gering empfundenen geplanten Einsparungen im Schuldenkompromiss um die mittelfristige Dynamik der öffentlichen Schulden zu stabilisieren sowie den Vertrauen erschütternden politischen Zwist betreffend die Anhebung der US-Schuldenobergrenze, der auch in Zukunft sinnvolle Budgetkonsolidierungsschritte behindern könnte. Diese Bonitätsherabstufung kam nicht wirklich überraschend, da S&P die US-Regierung bereits am 14. Juli 2011 vor einer Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit gewarnt hatte für den Fall des Ausbleibens ausreichender Maßnahmen zum Schuldenabbau. S&P forderte Budgeteinsparungen von 4.000 Mrd USD, der erzielte Kompromiss sieht allerdings nur Einsparungen von insgesamt 2.400 Mrd USD vor (900 Mrd USD sofort und den Rest im Dezember 2011, wodurch neue Verhandlungen erst im Jahr 2013 und damit nach den USWahlen erforderlich sind). Es ist das erste Mal in der Geschichte der USA, dass das Land eine Herabstufung hinnehmen muss (seit 1941 erhielt es stets von S&P Bestnoten als Kreditnehmer). Zu erwähnen ist auch, dass die beiden anderen großen Ratingagenturen Moody’s und Fitch ihr AAA-Rating für die USA bis dato noch nicht gesenkt haben. Erfolgte bzw. mögliche Konsequenzen der Herabstufung der US-Bonität Die Kreditzinsen der USA könnten nach Schätzung von Experten um etwa 0,6 bis 0,7 Prozentpunkte pro Jahr steigen (das bedeutet etwa 100 Mrd USD an Mehrkosten für den öffentlichen Haushalt pro Jahr). Auch das Ausland wäre davon betroffen, da die US T-Bonds Rendite als weltweiter Anker für den risikolosen Zinssatz gilt. Der Finanzierungsbedarf des USFinanzministeriums ist erheblich, da 2012 und 2013 eine große Zahl an Staatsanleihen fällig wird (über 1 Billion USD pro Jahr). Ob sich die Herabstufung langfristig negativ auf die Renditen von US-Staatsanleihen auswirken wird, ist derzeit noch nicht absehbar. In den Tagen nach der Herabstufung der US-Bonität stieg der Verkauf von US-Staatsanleihen überraschenderweise an. Die Aktienkurse dürften stärker betroffen sein als die Anleihen: Nach der Herabstufung der Bonität Spaniens von AAA auf AA 2009 fielen die Aktienkurse um 8 % in drei Monaten, in Japan gingen sie nach dem Downgrading 2011 um 3,4 % zurück. Es gibt Schätzungen, dass der S&P 500 um 6 % fallen wird und damit die gesamten bisherigen Jahresgewinne vernichtet. Bis dato waren der Dow Jones und der S&P 500 volatil und werteten nach Bekanntgabe der Herabstufung um 5,5 % bzw. 6,7 % ab (am 8.8), am 9. August wurde ein Großteil dieses Verlustes wieder wettgemacht (Aufwertung um 4 % bzw. 4,7 %). Diese Volatilität setzte sich bis Ende August fort. 31 Autorin: Ingrid Haar-Stöhr (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland). 66 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Vergleich Dow Jones - NASDAQ - S & P 500 Letzter Wert: 30.08.2011 160 140 120 100 80 60 40 Jän.07 Jul.07 Jän.08 Jul.08 Jän.09 Dow Jones Jul.09 NASDAQ Jän.10 Jul.10 Jän.11 Jul.11 S&P 500 Quelle: Thomson Reuters, eigene Berechnungen. Kurzfristig könnte das schlechtere US-Rating die USA zu einer rascheren Senkung ihrer Staatsausgaben zwingen und die damit verbundene Wachstumsdämpfung wäre angesichts der aktuellen Konjunkturschwäche eher ungünstig. Zur Unterstützung der Konjunktur beschloss die US-Notenbank bei ihrer jüngsten regulären Sitzung am 9. August 2011 die Nullzinspolitik bis mindestens Mitte 2013 fortzusetzen – es war dies das erste Mal, dass die Fed einen präzisen Zeitrahmen für die Fortsetzung ihrer Niedrigzinspolitik bekannt gab. Da die Fed praktisch alle Instrumente ausgeschöpft hat, verwendet sie diese ungewöhnliche Festlegung um die Märkte zu beruhigen. Unumstritten war diese Maßnahme bei der jüngsten FOMC-Sitzung allerdings nicht: Drei von zehn stimmberechtigten FOMC-Mitgliedern sprachen sich dagegen aus. Einen derart großen Dissens gab es seit 1992 nicht mehr. Längerfristig wäre der Druck auf die jetzige und auch auf künftige Regierungen, ihre Bemühungen zum Abbau der hohen Staatsverschuldung und zur Senkung der Ausgaben deutlich zu verstärken, hingegen eine positive Folge der Ratingherabstufung. Spannungen auf dem Interbankenmarkt als Folge des Vertrauensverlustes: Die „Overnight“Zinssätze stiegen Anfang August deutlich an, gingen dann wieder leicht zurück, um sich auf höherem Niveau zu stabilisieren. Die Differenz zwischen den Drei-Monats-Zinssätzen und den „Overnight“-Werten ist zuletzt angestiegen. 67 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik US Interbankenzinssätze % 0,35 0,30 0,25 0,20 0,15 0,10 0,05 US interbank O/N 29.08.2011 19.08.2011 09.08.2011 30.07.2011 20.07.2011 10.07.2011 30.06.2011 20.06.2011 10.06.2011 31.05.2011 21.05.2011 11.05.2011 01.05.2011 21.04.2011 11.04.2011 01.04.2011 22.03.2011 12.03.2011 02.03.2011 20.02.2011 10.02.2011 31.01.2011 21.01.2011 11.01.2011 01.01.2011 0,00 US interbank 3-month Quelle: Thomson Reuters. Der USD hat unmittelbar nach der Herabstufung gegenüber dem Euro abgewertet, am 11.8. allerdings wieder leicht aufgewertet. Bis Ende August hat der USD gegenüber dem Euro tendenziell abgewertet (um knapp 2 % seit 5.8.). Laut Analysten performen liquide Währungen wie der USD in Zeiten geringer Risikofreude prinzipiell gut; sie erwarten eine Fortsetzung der Volatilität. Unter den Annahmen, dass die Risikoaversion wieder abnimmt bzw. sich die positive Zinsdifferenz des Euro zum USD weiter vergrößert (EZB wird Leitzins weiterhin schneller anheben als Fed) dürfte der USD längerfristig wieder unter Druck geraten. Der CHF gilt als sicherer Hafen und hat dementsprechend stark aufgewertet in letzter Zeit, sodass die Schweizer Notenbank intervenierte um den Höhenflug zu bremsen. Auch der Goldpreis erzielte ein Allzeithoch von über 1.885 USD/oz am 23.8.2011. Wichtigste Gläubiger der USA Die Anleihekäufe der US-Notenbank – im Rahmen des Programmes Quantitative Easing 2 in Summe 600 Mrd USD (das Programm lief Ende Juni 2011 aus) haben die Fed zum größten Gläubiger des US-Staates gemacht. Damit verdrängte sie bereits Ende des ersten Quartals 2011 China von Platz eins. Insgesamt verfügte die Fed Ende Juli 2011 über ein Volumen an USStaatsanleihen von 1.645 Mrd USD (mehr als 11 % der ausstehenden US-Staatsanleihen), während sich Chinas Bestände auf 1.166 Mrd USD beliefen. Den zweiten Platz auf der Gläubigerliste des Auslands belegt Japan. Mithilfe dieses Anleihekaufprogramms beabsichtigte die US-Notenbank die Kapitalmarktzinsen zu senken und die Konjunktur anzukurbeln. Eine Wiederaufnahme des Anleihekaufprogrammes (Quantitative Easing 3) ist nicht auszuschließen für den Fall, dass die Konjunktur stärker als erwartet schwächelt bzw. die Abwärtsrisiken weiter zunehmen und der Inflationsdruck zurückgeht. Die Rendite auf 10-jährige Treasury Bonds, die am 10.8. deutlich auf 2,14 % zurückging zeigt, dass die Marktteilnehmer von weiteren Aufkäufen durch die Fed ausgehen. Ende August stieg diese Rendite geringfügig auf 2,17 %. Solange die Nachfrage nach der globalen Leitwährung US-Dollar hoch bleibt, stellt die in den vergangenen Jahren deutlich expandierte Bilanzsumme der Notenbank theoretisch kaum ein Problem dar. 68 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Die größten Gläubiger der US‐Regierung in Mrd USD Gesamtforderungen1) Anteil in % 14.342,4 100,0 davon gehalten von der FED 1.644,7 11,5 davon gehalten vom Ausland3) China Japan 4.499,2 1.165,5 911,0 31,4 8,1 6,4 349,5 229,6 207,1 153,4 2,4 1,6 1,4 1,1 140,5 118,4 109,8 108,2 1.006,2 1,0 0,8 0,8 0,8 7,0 2) Großbritannien4) Ölexportländer5) Brasilien Taiwan Karibik6) Hongkong Russland Schweiz Andere Länder 1) Stand 31. Juli 2011 2) Stand 10. August 2011 3) Stand 30. Juni 2011 4) inklusive Kanalinseln und Insel Man. 5) Ekuador, Venezuela, Indonesien, Bahrain, Iran, Iraq, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Algerien, Gabun, Libyen, und Nigerien. 6) Bahamas, Bermuda, Cayman Islands, Niederländische Antillen, Panama und British Virgin Islands. Quelle: Federal Reserve, U.S. Department of the Teasury. In den vergangenen 10 Jahren ist der Anteil ausländischer Investoren an der USGesamtverschuldung von 17,5 auf 31,4 % gestiegen. Das wichtigste ausländische Gläubigerland China hat zwar über die Verschuldungspolitik und auch die jüngste geldpolitische Entscheidung der USA protestiert (China koppelt seine Währung an den USD, um sich Exportvorteile zu verschaffen und importiert auf diese Weise gewissermaßen die Geldpolitik der Fed), dennoch sieht das Land derzeit wenig Alternativen zum Kauf von US-Staatsanleihen. Die Chinesen suchen allerdings nach alternativen Anlagemöglichkeiten, die sie auch zunehmend ausschöpfen, wie z. B.Investitionen in der Realwirtschaft in Europa (Griechenland), Afrika etc. 69 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Historische Zahlungsausfälle und Restrukturierungen: Ursachen und Instrumente32 In den letzten zwei Jahrhunderten konnten weltweit hunderte Zahlungsausfälle von Staaten beobachtet werden. Die folgende Analyse konzentriert sich auf die Beschreibung der Ursachen der Schuldenkrisen der letzten 40 Jahre und legt einen speziellen Fokus auf die während der Umstrukturierungen verwendeten Instrumente. Im ersten Teil wird kurz auf die Ursachen der zu beobachtenden Zyklen (Booms bzw. Busts) des Kreditvergabevolumens eingegangen. Starke Einbrüche des Kreditvergabevolumens führten zu in der Vergangenheit oftmals auftretenden Schuldenkrisen. Der zweite Teil behandelt die historisch zur Lösung von Schuldenkrisen verwendeten Instrumente in den Bereichen Verhandlungskoordinierung, Refinanzierung und Restrukturierung. Aus der Vielzahl der seit den 1970er-Jahren zu beobachtenden Defaults werden die Länderbeispiele Mexiko, Argentinien und Uruguay ausgewählt und deren Restrukturierung näher beschrieben. Die Betrachtung des Fallbeispiels Mexiko bietet sich an, da hier sowohl die „Baker Plan“- als auch die „Brady Plan“-Restrukturierung zum ersten Mal angewendet wurde. Die Restrukturierung Argentiniens erweist sich sowohl aufgrund ihres Ausmaßes als auch der Höhe der Nettobarwertreduktionen als einzigartig. Die Analyse der Restrukturierung Uruguays, die fast ausschließlich mithilfe „freiwilliger“ Laufzeitverlängerungen durchgeführt wurde, dient als Beispiel für die Wirkung der für Griechenland bereits beschlossenen Laufzeitverlängerungen. Entwicklung der Kreditvolumina Historisch betrachtet sollte zwischen inländisch verursachten und durch internationale Rahmenbedingungen ausgelösten Schuldenkrisen unterschieden werden, wobei fast alle seit den 1970er-Jahren zu beobachtenden Zahlungsausfälle von Staaten waren – zumindest zum Teil – auf externe Ursachen zurückzuführen sind. Den beobachteten Zahlungsausfällen vorgelagert konnte in der Vergangenheit jeweils ein signifikanter Anstieg des Kreditvolumens beobachtet werden. Diese Kreditbooms wurden neben politischen und sozialen Ursachen (z. B.Zusammenbruch des Kommunismus) durch ökonomische Entwicklungen hervorgerufen (Sturzenegger, Zettelmeyer 2007). Dabei lässt sich grundsätzlich zwischen nachfrage- und angebotsinduzierten Gründen unterscheiden: Nachfrageinduziert: Technologischer Fortschritt und der Übergang in neue Wachstumsregime in den Schuldnerländern führten zu verstärkter Nachfrage nach Kapital. Angebotsinduziert: Aufseiten der Gläubiger führten institutionelle Änderungen wie das Entstehen der Märkte für Unternehmensanleihen (USA 1960er-Jahre) zu frei werdendem Kreditangebot, das nach neuen Märkten suchte. Der Kreditboom der 1970er-Jahre wurde durch hohe Öleinnahmen aufgrund der Ölpreisschocks, die das Kreditangebot erhöhten, unterstützt. Der jüngste Kreditboom in den Schwellenländern (Ende 2003) kann ebenfalls als angebotsinduziert bezeichnet werden, da er durch niedrige Leitzinsen in Europa und den USA ausgelöst wurde (Finger und Mecagni 2007). 32 Autor: Johannes Holler (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen). 70 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Auf jeden der historisch zu beobachtenden Kreditbooms folgten bisher scharfe Einbrüche des Kreditvolumens, die mit Zahlungsausfällen von Staaten einhergingen und auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sind: Änderung der Terms of Trade: Input- bzw. Rohstoffpreisänderungen (Einbruch der Rohstoffpreise in den 1920er-Jahren, niedrige Ölpreise 1990 führen zu Zahlungsproblemen von Russland) in den Schuldnerländern; Wechselkursänderungen und deren Auswirkungen auf die Leistungsbilanz (Argentinien). Rezession in den Gläubigerländern (z. B.USA 1980–1984). Steigende Kreditkosten (rigidere Geldpolitik in den Gläubigerstaaten z. B.steigende Leitzinssätze in den USA in den 1980er-Jahre). Internationale Ansteckung durch Krisen in großen Schuldnerländern (z. B.Default von Russland 1998 führt zum Einbruch der Kreditvergaben an Entwicklungsländer aufgrund steigender Zinskosten). Instrumente zur Lösung von Schuldenkrisen Die existierenden Instrumente adressieren die Koordination der Verhandlungen im Fall von Zahlungsausfällen, die Bereitstellung von neuen Finanzierungsmitteln und die Restrukturierung bestehender Verschuldung. Gläubigerkoordination Um die Koordinierung zwischen den Gläubigern zu vereinfachen und den Verhandlungsprozess zu beschleunigen, haben sich in der Vergangenheit Gläubiger in Organisationen unterschiedlicher Struktur formiert: 1868 kommt es in England zur Gründung der ersten nationalen Gläubigerorganisation, der CFB („Corporation of Foreign Bondholders“). Diese Form der Koordination, die Gläubiger gleicher Nationalität zusammenfasst, wird in weiterer Folge in mehrere Länder exportiert und ist bis in die 1950er-Jahre zu beobachten. Ende der 1970er-Jahre kommt es zur Gründung einer Vertretung von Gläubigerbanken, BAC („Bank Advisory Committee or London Club“). Die durch BACs begleiteten Umstrukturierungen der 1980er-Jahre dauerten mit Ausnahme von komplizierten Konstruktionen wie dem Brady-Abkommen meist nur einige Monate. 1956 wird erstmals der Pariser Klub einberufen. Diese Organisation beschäftigt sich mit staatlichen Forderungen gegenüber zahlungsunfähigen Staaten. Dabei handelt es sich sowohl um bilaterale als auch multilaterale Kredite zwischen souveränen Staaten, die nicht frei gehandelt werden. Historisch ist zu beobachten, dass Verzögerungen in den Verhandlungen von Restrukturierungen oft auf die Überschätzung der wirtschaftlichen Ausgangslage der Schuldnerländer und regulatorische Probleme von Banken („Mark to Market“-Bewertungen von ausstehenden Krediten) zurückzuführen sind. Refinanzierung durch neue Kredite Diese Vorgangsweise kommt zur Anwendung angewendet, wenn erwartet wird, dass es sich um kurzfristige Liquiditätskrisen handelt. Aus regulatorischer Sicht besitzt die Bereitstellung neuer Finanzierungsmittel die vorteilhafte Eigenschaft, keine Neuklassifizierungen von Krediten zu implizieren. 71 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Oftmals wird die Bereitstellung neuer Kredite von verordneten Strukturreformen begleitet. Der nach dem amerikanischen Finanzminister Baker benannte Baker-Plan zielt auf solch eine Kombination ab. Dabei werden die Refinanzierungen an Strukturreformen in den Schuldnerländern gekoppelt, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln und so eine nachhaltige Finanzierung ermöglichen sollen. Der als Reaktion auf die anhaltenden Probleme der Schwellenländer im Jahr 1985 implementierte Plan führte aber nicht zum gewünschten Erfolg. Mit der Einführung eines Zahlungsmoratoriums in Peru und Brasilien im Jahr 1987 galt der Baker-Plan als gescheitert. Schuldenrestrukturierung Grundsätzlich kann zwischen Pre- bzw. Post-Default-Restrukturierungen unterschieden werden. Diese können unterschiedliche Formen annehmen: Kapitalisierung der Zinszahlungsrückstände: hier werden die ausstehenden Zinszahlungen der Nominale hinzugerechnet. Kuponzahlungen beziehen sich auf diese neue Nominale. Aufgrund der teilweise langwierigen Verhandlungen, kann diese Art der Umstrukturierung signifikante Kreditvolumina betreffen. Laufzeitstreckung: wird in vielen Fällen in Kombination mit anderen Instrumenten angewendet, z. B.erfolgreiche Anwendung in Uruguay 2002. Reduktion von Kupon oder Nominale Übertragung von realen Werten wie Steuerhoheit, Grundbesitz und Konzessionen. Diese Variante wurde in Peru 1889 (Tausch von Eisenbahnkonzession mit Kuponzahlungen), in Kolumbien 1861 und 1873 sowie in Costa Rica 1985 und in Paraguay 1855 (Übertragung von Grundbesitz), weiters in Liberia 1912 und in der Dominikanischen Republik 1931 (Übertragung von Steuerhoheit) Anwendung. Die Debt-Equity-Swaps der 1980er-Jahre basieren auf einem solchen Austausch von Schuldtiteln mit realen Forderungen. Kapitalisierung der Zinszahlungen: vielfach als zusätzliches Instrument verwendet, z. B. in Mexiko, Argentinien und Uruguay. Schuldenrückkauf zu Marktwert: das Schuldnerland kauft Anleihen zu Marktpreisen von den Gläubigern zurück. (Die Einnahmen aus gestiegenen Ölpreisen wurden in Ecuador 2009 zur Umsetzung eines Schuldenrückkaufs erfolgreich eingesetzt.) Gläubigern wird ein Austausch von Anleihen durch neue Schuldtiteln mit niedrigerem Nettobarwert angeboten. Historisch war dieser Ansatz in den Schuldenkrisen zwischen 1998 und 2005 sehr erfolgreich. Die Teilnahme der Gläubiger wurde durch die implizite Androhung möglicher Alternativen (Gerichtsverfahren mit unsicherem Ausgang und langen Laufzeiten oder Verkäufe zu Marktpreisen) erzielt. Die Zustimmung zu solchen Umtauschaktionen hängt stark von der Höhe der Barwertreduktion ab. Um die Zustimmung zu solchen Angeboten zu erleichtern, kann zusätzlich eine Mindestzustimmungsrate für das Inkrafttreten des Angebots eingeführt werden. Solch eine Klausel stellt sicher, dass ein signifikanter Teil (z. B. 80 % bis 90 %) der ausstehenden Schuldtitel am Umtausch teilnimmt und somit ein für die nachhaltige Sanierung der Staatsfinanzen notwendiges Ausmaß der Schuldenreduktion erzielt wird. Im Jahr 1989 wird in Mexiko erstmals der nach dem amerikanischen Finanzminister Brady benannte Brady-Plan implementiert. Das Kernstück des Plans sieht vor, dass mit großem Risiko behaftete defaultete Schuldtitel in risikofreie Anleihen mit einem Nettobarwertabschlag umgetauscht werden. Dabei wird die Nominale der neu begebenen Brady-Bonds durch von den Schuldnerländern mithilfe von Hilfspaketen der internationalen Organisationen gekaufte, 72 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik risikofreie Bonds (US-Staatsanleihen) abgedeckt – es kommt somit zu einer Kapitalgarantie. Zusätzliche Reserven, die Zinszahlungen von bis zu einem Jahr entsprechen, werden von den Schuldnerländern treuhändisch hinterlegt, um auch die Kuponzahlungen sicherzustellen. Je nach Ausgestaltung können die Kuponzahlungen kapitalisiert oder laufend ausgezahlt werden. Der Brady-Plan wurde für mehrere Länder angewendet. Dabei fand eine Vielzahl von unterschiedlichen Umtauschoptionen Anwendung: „Par Bonds“: Schuldtitel werden in Anleihen mit gleicher Nominale aber niedrigeren Zinszahlungen umgetauscht. Eine spezielle Form der Par Bonds stellen die Front Loaded Interest Reduction Bonds dar. Unter Beibehaltung der Nominale wird der Zinssatz der neuen Anleihen für die ersten 5 bis 7 Jahre reduziert. Danach wird der Zinssatz in einen flexiblen Zinssatz umgewandelt. „Discount Bonds“: Der Zinssatz der neuen Anleihe besitzt einen fixierten Aufschlag auf den LIBOR aber eine niedrigere Nominale. Amortisierungen (Rückzahlungen der Nominale) können je nach Ausgestaltung bereits nach 5 bis 7 Jahren beginnen. „Debt Equity Options“: Forderungen in lokaler Währung werden in Forderungen auf zukünftige Privatisierungserlöse aus dem Verkauf staatlicher Unternehmen umgewandelt. „Cash Bypack Options“: das Schuldnerland kauft Anleihen mit Abschlägen von den Gläubigern zurück. „Past Due Interest Bonds“: Kurzfristige Instrumente, die dazu dienen, ausgefallene Zinszahlungen abzudecken. Diese Anleihen beinhalten nicht die oben beschriebene „Sicherstellung“ von Nominale und Kupon. „Debt Conversion Bonds”: Kredite werden in Par-Anleihen umgetauscht. „New Money Bonds“: Die Gläubiger verpflichten sich zur Bereitstellung zusätzlicher Finanzierungsmittel. Im Gegenzug werden die Zahlungsströme der gehaltenen Schuldtitel unverändert fortgeführt (Kupon und Nominale bleiben unverändert). Historische Beispiele Mexiko Niedrige Nominalzinssätze (Inflation und Überangebot an Kredit aufgrund der hohen Öleinnahmen) und prozyklische Ausgabenpolitik in Boom-Jahren (diese kann vor allem für Mittel- und Niedrigeinkommensländer beobachtet werden, siehe Kaminsky, Reinhart and Vegh (2004)) führten zu einem starken Anstieg der Staatsverschuldung. Auslaufende Schuldtitel mussten mit Beginn der 1980er-Jahre durch die Begabe von Anleihen mit wesentlich höheren Nominalzinssätzen (globale Disinflationspolitik) refinanziert werden. Der dadurch ansteigende Schuldendienst in Kombination mit der einsetzenden Rezession führte zu einem starken Anstieg der Schuldenquote und zu Zahlungsschwierigkeiten. Auf die Zahlungsprobleme Mexikos wurde mit der Bereitstellung von neuen Finanzierungsmitteln (in drei Phasen) reagiert, da von einer Liquiditätskrise aufgrund der globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (hohe Zinssätze, sinkende Kreditbereitstellung) ausgegangen wurde. In einer ersten Phase im Jahr 1982 kam es zur Aufnahme von neuen Schuldtiteln und Laufzeitstreckungen von 1- bis 2-jährigen Anleihen. Die schwache Wirkung dieser Maßnahme führte in einer zweiten Phase der Liquiditätsbereitstellung im Jahr 1984 zu einem Ersetzen des kurzfristig orientierten Anpassungsprogramms durch „multiyear rescheduling agreements“ (MYRAs). Die Laufzeit von mittelfristig fälligen Schuldtiteln mit einer Laufzeit von 3 bis 5 Jahren wurde dabei auf 9 bis 14 Jahre verlängert und Zahlungen der 73 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Nominale auf mehrere Jahre aufgeteilt. Des Weiteren kamen „debt to equity conversion options“ und Par Bonds zum Einsatz. Die Nettobarwertreduktion im Rahmen der MYRAs reichte neuerlich nicht aus, um die Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen zu gewährleisten. Dies führte im Zuge einer dritten Phase im Jahr 1985 zur Einführung deswachstumsorientierten Baker-Plans. Da alle Maßnahmen der zusätzlichen Finanzierungsbereitstellung und die Strukturreformen die Schuldendynamik nicht stabilisieren konnten, kommt es im Jahr 1987 zur Schuldenrestrukturierung in der Form von „exit bonds“ und „discount bonds“. Die Nominale dieser Exit Bonds (Laufzeit von 20 Jahren) wurde durch US-Zero-Kupon-Staatsanleihen besichert. Die Reduktion der Nominale der begebenen Discount Bonds belief sich auf 30 %. Aufgrund der verhaltenen Reaktion der Gläubiger bezüglich der Umtauschangebote, führte diese Initiative zwar zu keiner Lösung der Schuldenkrise, produzierte aber neue Ansätze, die im Brady-Plan aufgegriffen wurden. Im Jahr 1989 kommt es schließlich auf Bestreben der USA und der internationalen Organisationen zur Implementierung des Brady-Plans. Durch die im Brady-Plan enthaltene Sicherstellung der zukünftigen Zahlungsströme konnten Geschäftsbanken zur Teilnahme an der Pre-Default-Restrukturierung gewonnen werden. Es kam zur Restrukturierung von etwa der Hälfte (45,8 Mrd USD) der externen Verschuldung (Handelskredite, private Verschuldung und Schuldtitel von Internationalen Organisationen und Staaten galten als immun). Im Zuge des Umtauschs wurden drei Optionen angeboten: Par Bonds: gleiche Nominale aber niedrigere fixe Kuponzahlungen von 6,25 %. Discount Bonds: Haircut auf die Nominale von 35 %; Kuponzahlungen bleiben unverändert. „New Money Bonds“: Banken garantieren Mexiko einen neuen Kredit über 10 % der ursprünglichen Verschuldung plus die Hälfte der fälligen Zinszahlungen der nächsten 2 ½ Jahre. Im Gegenzug werden die Nominale und die Kupons der alten Schuldtitel der teilnehmenden Banken nicht gekürzt. Nur ein kleiner Teil der Gläubigerbanken wählte dieses Umtauschangebot. Der Anleihenumtausch wurde von einem „Anpassungsprogramm“ des IWF begleitet und führte zur Reduktion der Zinssätze auf inländische Anleihen, die ebenfalls hohe Zinssätze aufwiesen und einem Gegenwert von etwa 50 Mrd USD entsprachen. Kurzfristig konnte durch den Brady Plan eine Stabilisierung der Verschuldungssituation herbeigeführt werden, die aber in weiterer Folge durch eine Währungskrise Mitte der 1990er-Jahren zunichtegemacht wurde. Argentinien Die Hyperinflation Ende der 1980er-Jahre führte zur Einführung eines fixen Wechselkurses zwischen Argentinischem Peso und dem US-Dollar. Während dadurch die hohe Inflation eingedämmt werden konnte, wurden Haushaltsdefizite verstärkt schuldenfinanziert. Die daraus resultierende niedrigere Wettbewerbsfähigkeit, vor allem im Vergleich zum regional wichtigsten Handelspartner Brasilien, führte zur Umschichtung von FDIs ins Ausland und zu einem Einbruch der argentinischen Exporte. Hohe Refinanzierungszinssätze aufgrund der nicht nachhaltigen Staatsfinanzen (hohe Schuldenquote und Zinsendienst) und ein Bank Run unterstützten die negative Entwicklung. 74 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Bereits im Jahr 2001 kommt es zu einer Pre-Default-Restrukturierung in der Form eines Tauschangebots für inländische Anleihen. Dieses Angebot implizierte einen Nettobarwertverlust in der Höhe von 26 %. Pensionsfonds und Banken erhielten die Erlaubnis die Anleihen weiter mit dem Nominalwert und nicht "mark to market" in den Büchern zu führen. Die Weigerung des IWF, bereits zugesagte zukünftige Hilfen vorzeitig auszubezahlen, führte am 3.Jänner 2002 zum größten Zahlungsausfall der Geschichte (fällige Zinszahlungen konnten nicht bedient werden). Der Umfang der vom Zahlungsausfall betroffenen Anleihen belief sich auf 103,2 Mrd USD (81,8 Mrd USD Nominale und 21,4 Mrd USD an ausstehenden Zinszahlungen). Rund 700.000 Gläubiger im Besitz von 99 verschiedenen Wertpapieren in acht verschiedenen Währungen waren davon betroffen. Obwohl der London Club (BAC) eine aktive Rolle im Verhandlungsprozess einnahm, gestalteten sich die Restrukturierungsverhandlungen schwierig, da nur ein Bruchteil der argentinischen Staatsschuld von Banken gehalten wurde. Ähnlich wie in den Jahren vor 1868 bildeten sich neben dem BAC auch Ad-hoc-Gläubigerkomitees, wie das „Global Committee of Argentinian Bond Holders“. Dieses Komitee wurde von der argentinischen Regierung aber nicht in den Verhandlungsprozess mit einbezogen und spielte aufgrund der schwachen Bindung der teilnehmenden Gläubiger bezüglich der Komitee-Entscheidungen eine untergeordnete Rolle. Lange Verhandlungen führten zu unterschiedlichen Angeboten, die signifikante Nettobarwertreduktionen implizierten: Pre-Default-Restrukturierung 2001 Mega Swap: Das strikt freiwillige Umtauschangebot impliziert eine Laufzeitstreckung, um den kurzfristigen Finanzierungsbedarf zu reduzieren. Die Kuponzahlungen der ersten Jahre wurden kapitalisiert. November 2001: Freiwilliger Umtausch in zwei Phasen: In der ersten Phase hatten inländische Gläubiger die Möglichkeit ihre Anleihen in „gesicherte“ Kredite unter argentinischem Recht mit längeren Laufzeiten und niedrigerem Kupon umzuwandeln. Diese Kredite wurden durch die zukünftig erwarteten Einnahmen aus einer Finanztransaktionssteuer besichert. Die am Umtausch teilnehmenden Gläubiger erhielten ebenfalls das Recht, die neuen Forderungen wieder zurück zu tauschen, falls es zu Änderungen der Bedingungen der neuen Kredite kommen sollte. Dieser Umtausch wurde als technischer Default gewertet und führte zu einem Selective Default-Rating. Fast alle heimischen Gläubiger akzeptierten das Angebot, das einen durchschnittlichen Haircut von 40 % implizierte. Die zweite Phase, in der ausländischen Gläubigern ein Angebot ohne Besicherung unterbreitet werden sollte, kam nicht mehr zum Zug, da es zu einer Regierungsumbildung kam. Die neue Regierung entschied sich am 24. Dezember 2001 dazu, Argentinien für die gesamte ausstehende Schuld als zahlungsunfähig zu erklären. Zu diesem Zeitpunkt wurden 60 % der ausstehenden Schuld von Inländern gehalten. „Pesification“: Es kommt zu einem erzwungenen Währungstausch der in US-Dollar denominierten Schuld bzw. Einlagen in Peso-Schuld bzw. -Einlagen. Dabei wurde das Umtauschverhältnis asymmetrisch gewählt. Kredite an den öffentlichen Sektor und Einlagen wurden bevorzugt, mit einem höheren Wert des Peso umgetauscht. Post-Default-Restrukturierung Die ersten Verhandlungen starten im Jahr 2002. Nach drei Jahren beschließt die argentinische Regierung aus den Verhandlungen mit den internationalen Organisationen 75 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik auszutreten und macht 2005 ein „einmaliges Angebot“, dass sowohl für inländische als auch für ausländische Gläubiger gültig ist. Um die Gläubiger zu überzeugen, dass es sich um das „bestmögliche Angebot“ handelt wird ein Gesetz („Padlock-Gesetz“) verabschiedet, das der argentinischen Regierung verbietet, in Zukunft ein besseres Angebot zu unterbreiten. Trotz impliziter Schuldenschnitte in der Höhe von etwa 70 % des Nettobarwertes nehmen Gläubiger im Besitz von 76,15 % der im Zahlungsverzug befindlichen Anleihen die unterschiedlichen Umtauschangebote an. Die Gläubiger konnten aus folgenden Angeboten wählen: Par Bonds: Diese Variante stand Gläubigern bis zu einer Investitionssumme von 40.000 USD zur Verfügung und implizierte gleichbleibende Nominale, Laufzeitstreckung und Kupon-Reduktion (ansteigender Zinssatz: Jahre 1 bis 5: 1,33 %; Jahre 6 bis 15: 3,75 %; Jahre 16 bis 25: 5,25 %). Die Laufzeit der neuen Anleihen betrug 32 Jahre. Die Amortisation wurde ab 2029 fetgesetzt. 15 Mrd USD dieser neuen Anleihen werden begeben. Discount Bonds: Dies Variante ist auch für institutionelle Investoren mit Investments über 40.000 USD verfügbar und implizierte: Haircut auf die Nominale von rund 66 %; Kupon von 8,28 % (in USD denominiert); Fälligkeit 2033; Amortisation startet 2024; Kuponzahlungen in den ersten 10 Jahren ansteigende Auszahlung bzw. absteigend kapitalisiert. (Umtauschvolumen: 12 Mrd USD.) Quasi-Par Bonds: 30 %-Haircut auf die Nominale, Kupon von 3,31 % (Peso denominiert); Fälligkeit 2045; Amortisation startet 2036; Kapitalisierung der Kupons für die ersten 10 Jahre, danach Auszahlung. (Umtauschvolumen: 8,4 Mrd USD.) Um die Teilnahme am Umtausch schmackhaft zu machen, werden an die am Tausch teilnehmenden Gläubiger BIP-gebundene Anleihen vergeben, deren Zinszahlungen sich am BIP-Wachstum orientiert. 2006 kam es zur Rückzahlung der gesamten ausstehenden Verpflichtungen gegenüber dem IMF in der Höhe von 9,8 Mrd USD. Die Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Paris-ClubLändern (knapp 6 Mrd USD) blieb aber weiter bestehen. 2010 offerierte die argentinische Regierung ein neues Umtauschangebot, dass im Wesentlichen dem Angebot von 2005 entsprach. Die seit 2005 entstandenen angefallenen ausstehenden Zinszahlungen wurden in der Form von 7-jährigen US-Anleihen abgegolten. Dieses Umtauschangebot (endete mit 17. Mai 2010) führte zu einer Erhöhung der die Restrukturierung akzeptierenden Anleihen Gläubiger auf 92,6 % der ausgefallenen Anleihen. Historisch betrachtet scheint ein Wert von über 90 % ausreichend zu sein, um an die internationalen Kapitalmärkte zurückzukehren.33 Die argentinische Schuldenrestrukturierung erscheint somit als abgeschlossen. Aufgrund der robusten wirtschaftlichen Entwicklung Argentiniens nach der Restrukturierung (hohes Wachstum, positive Leistungsbilanz), gilt diese als erfolgreich. Hohe Primärüberschüsse und damit einhergehende sinkende Schuldenquoten unterstützen diese Einschätzung. Die Entwicklung der argentinischen Anleihenspreads, die bereits einige Tage nach der Restrukturierung wieder das Vorkrisenniveau erreichten, lassen darauf schließen, dass auch die 33 International werden für die Änderung von Bedingungen bestehender Anleihen (Zinssatz, Laufzeit,…) unterschiedliche Mehrheiten benötigt. Nach New York Bond Law müssen alle Gläubiger der Änderung zustimmen, während für Bonds nach English Law bereits ein Anteil von >75 % des Bondvolumens genügt. 76 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik internationalen Märkte positiv auf die Umschuldung reagierten. Auf dem heimischen Kapitalmarkt kam es ebenfalls sehr rasch zu einer Stabilisierung des Kreditvergabe- und Einlagevolumens. Uruguay Aufgrund persistenter Budgetdefizite, einer Rezession Ende der 1990er-Jahre und der argentinischen Währungskrise (führt zu höhen Zinssätzen und dem Rückzug von internationalen Gläubigern und Investoren aus der Region) geriet Uruguay in Zahlungsprobleme. Im Jahr 2002 kommt es zu einem Einbruch der nominellen Wirtschaftsleistung des Landes auf USD Basis in der Höhe von 50 %. Ein Bank Run führte zur Insolvenz von 4 Banken (40 % der gesamten Einlagen werden abgezogen), die etwa 30 % des Bankenmarktes in Uruguay ausmachten. Die Schuldenquote entsprach rund 100 %. Im Jahr 2003 kommt es zu einer freiwilligen Pre-DefaultSchuldenrestrukturierung aller auf den Märkten gehandelter Anleihen, die etwa 46 % der gesamten Verschuldung ausmachte. Bonds, die nach amerikanischem, europäischem, japanischem und nationalem Recht begeben wurden, waren betroffen. Dabei kommt es zu einer Gleichbehandlung von inländischen und ausländischen Gläubigern. Der Umtausch der nach inländischem Recht begebenen Anleihen erfolgte durch Broker oder direkt durch die Zentralbank. Nach ausländischem Recht begebene Anleihen wurden durch eine Internetseite der Citigroup und im Fall der Samuraibonds im Rahmen von Gläubigerversammlungen umgetauscht. Den Gläubigern wurden zwei Angebote unterbreitet: Umtausch von Anleihen in neue Anleihen mit längerer Laufzeit unter Beibehaltung der ursprünglichen Nominale und Kuponzahlungen (Laufzeit wurde im Durchschnitt um 5 Jahre verlängert). Liquiditäts-Option: Alte Bonds werden in neue Benchmark-Bonds (3 heimische und 4 internationale Bonds) mit etwas längeren Laufzeiten als in der obigen Variante umgetauscht. Die geringere Anzahl an Bonds führt zu höherer Liquidität. Beide Angebote beinhalten Anleihen mit einer Collective Action Clause (Zustimmung von 75 % der Gläubiger wird für die Änderungen der Bond-Bedingungen benötigt). Die Regierung deutet ebenfalls an, dass aus den neu begebenen Anleihen resultierende Zahlungen prioritär bedient werden. Der Großteil der Gläubiger bevorzugte die angebotene Liquiditäts-Option (73 % der neu begebenen Bonds). Der Umtausch der Anleihen, bei dem sich 93 % des Anleihevolumens beteiligten, kann rasch (bis Ende Mai 2003) durchgeführt werden. Trotz der relativ moderaten Kürzungen des Nettobarwertes der Anleihen aufgrund der Laufzeitverlängerungen wurde die Umstrukturierung Uruguays von den Ratingagenturen als „Selective Default“ eingestuft. Der Restrukturierung folgend kam es in Uruguay zu einem regelrechten Wachstumsboom, der im Jahr 2004 zu Wachstumsraten in der Höhe von rund 12 % führte. Das Wachstum wurde vor allem durch hohe FDIs, Portfolioinvestitionen und Strukturreformen unterstützt. Der vor der Restrukturierung negative Primärsaldo wechselte das Vorzeichen und erreichte bereits im Jahr 2004 Überschüsse von 3,8 %. Durch die starke wirtschaftliche Entwicklung, eine Aufwertung des Peso und die Primärüberschüsse konnte die Schuldendynamik stabilisiert und die Schuldenquote signifikant rückgeführt werden. Dies führte zu einer wesentlich besseren Einschätzung Uruguays durch die internationalen Märkte und zu sinkenden Anleiheaufschlägen. 77 Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik Der heimische Kapitalmarkt konnte ebenfalls stabilisiert werden. Die Einlagenvolumina erreichten bereits 2004 wieder 80 % des Vorkrisenniveaus. Das Restrukturierungsprogramm kann somit als Erfolg gewertet werden. Historische Parallelen der griechischen Schuldenkrise Die derzeit diskutierten und zum Teil implementierten Lösungsansätze erinnern stark an bereits in der Vergangenheit zu beobachtende Instrumente. Die Abfolge der angewandten Instrumente zur Lösung der Zahlungsprobleme Griechenlands weist dabei starke historische Parallelen auf. Eine erste Phase der Bereitstellung von neuen Finanzierungsmitteln in Kombination mit den von der Troika überwachten und angeordneten Strukturreformen wurde durch eine darauffolgende Nettobarwertreduktion in der Form von reduzierten Zinssätzen und längeren Laufzeiten für bestehende Kredite abgelöst. Die Implementierung von strukturellen Maßnahmen scheint dabei klarzustellen, dass es sich nicht ausschließlich um eine Liquiditätskrise handelt, und weckt Erinnerungen an den wachstumsorientierten Baker-Plan der 1980er-Jahre. Die laufende Überschätzung bzw. Revision von Wachstum und Defizit und die damit verbundenen Adjustierungen der Hilfsprogramme lassen ebenfalls auf eine, historisch mehrmals zu beobachtende Überschätzung der Ausgangslage des sich in Zahlungsschwierigkeiten befindlichen Schuldnerlandes schließen. Das zweite, vor kurzem beschlossene Hilfspaket für Griechenland stellt mit der Restrukturierung der griechischen Staatsverschuldung inklusive der Sicherstellung von Zahlungsströmen einen weiteren, historisch als „üblich“ einzustufenden Schritt dar. Das Programm zielt dabei auf eine Brady-Plan-Umschuldung ab, die mit zum Teil neu ausgestalteten Instrumenten implementiert werden soll. Das Ausmaß der im Programm implizierten Nettobarwertreduktion des privaten Sektors (21 %) erscheint im historischen Kontext als sehr niedrig. Literatur De Aghion, B. und Hinestrosa, P. 1995. “Debt Relief, growth and price stability in Mexico.” Journal of Development Economics, 48: 135-149. 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Sturzenegger, F. and Zettelmeyer, J. 2007. Debt Defaults and Lessons from a Decade of Crises. MIT Press. 79 Annex Annex Chronik: Wirtschafts- und Währungspolitik – EU und international34 Zeitraum 21. Juni 2011 bis 31. August 2011 1 EU, Eurosystem, ESZB Datum Institution Ereignis 24. Juni 2011 Europäischer Rat (ER) Der ER erklärt sich grundsätzlich bereit, die nächste Tranche zur Finanzierung Griechenlands im Juli 2011 auszuzahlen und ein neues Rettungspaket – finanziert aus öffentlichen und privaten Quellen – aufzulegen. Bedingungen: - von der Troika (IWF, EK und EZB) vorgeschlagene Maßnahmen müssen vom Griechischen Parlament verabschiedet werden (Konsolidierung, Privatisierung); Beteiligung privater Investoren (PSI) auf freiwilliger Basis durch Rollover auslaufender Schulden. Die 23 MS, die den Euro Plus Pakt (EPP) unterzeichnet haben, haben über 100 separate Maßnahmen angekündigt, welche jetzt auch auf nationalem Niveau implementiert werden müssen. Einigung hinsichtlich dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und den Adaptionen bei der Europäischen Finanzstabilitätsfazilität (EFSF). Die MS werden aufgefordert, alle notwendigen Schritte zu setzen, damit der ESM Treaty bis Ende 2012 ratifiziert wird. Mario Draghi wird vom ER zum Nachfolger von Jean-Claude Trichet als EZB-Präsident für die Periode 1. November 2011 bis 31. Oktober 2019 ernannt. 27. Juni 2011 ECON Anhörungen zu global economic governance: Laut Andre Sapir (Breugel, Brüssel), habe die global governance in der Krise gut funktioniert. Das System sollte vermeiden, was in den 30er Jahren geschah, nämlich ein Aufleben des Protektionismus und eine Verschärfung der Krise. Die G20-Sitzungen (bes. jene in London 2009) trugen dazu bei, dass der Protektionismus sich in Grenzen gehalten hat. Aber das internationale System für Währungen und Handel sei überholt. Symptome der Veränderung sind die steigende Bedeutung der BRIC-Staaten. Jakob Kirkegaard (Peterson Institute, Washington) bezeichnet die G20 als latentes Forum, da sie keine institutionalisierte Struktur habe, sondern bestehende Strukturen wie (z.B. IWF, OECD) nutzt. Der IWF sei heute global die wichtigste systemische Institution. Die EU verliert in diesen Gremien langfristig an Bedeutung, dies spiegelt sich in den IWF-Stimmrechtverlusten wieder. 34 Autorinnen: Majken Corti (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen) Andrea Hofer (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen) 81 Annex 29. Juni 2011 EZB Der EZB-Rat beschließt die befristeten liquiditätszuführenden SwapVereinbarungen in USD mit dem Federal Reserve System bis 1. August 2012 zu verlängern und die liquiditätszuführenden Geschäfte in USD mit einer Laufzeit von 7 Tagen weiterzuführen. 30. Juni 2011 ECON Im Rahmen des Monetären Dialogs spricht EZB Präsident Trichet von einer positiven Entwicklung der wirtschaftlichen Aktivität im Euroraum und von den Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität, die sich aus dem Anstieg der Energiepreise, den indirekten Steuern und der steigenden Kapazitätsauslastung ergeben. Die Krise in der EU sei durch die unvernünftige Fiskalpolitik in einigen MS ausgelöst worden und dadurch, dass diese Länder nicht die notwendigen Strukturreformen durchgeführt hätten. Die Verschuldung der MS soll durch rigorose Konsolidierungsmaßnahmen reduziert werden. Einer Restrukturierung steht er nach wie vor sehr ablehnend gegenüber. 30. Juni 2011 Kroatien Förmlicher Abschluss der EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien. Unterzeichnung des Beitrittsvertrags voraussichtlich noch 2011. Vorläufiges Beitrittsdatum Juli 2013, nach Ratifizierung in allen MS. 30. Juni 2011 Griechenland Das Griechische Parlament billigt das 2. Sparpaket und ebnet somit den Weg für die Auszahlung weiterer EU/IWF Kredittranchen. 1. Juli 2011 EU Ratspräsidentsc haft Polen übernimmt die EU-Ratspräsidentschaft für 6 Monate. Hauptthemen sind: Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftswachstums, Stabilisierung/Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen, sowie Implementation von Maßnahmen, gemäß der Europa 2020 Strategie. 2. Juli 2011 Eurogruppe Die Eurogruppe genehmigt die Auszahlung der 5. Tranche der bestehenden bilateralen Kreditfazilität an Griechenland. Die Verhandlungen mit den Kreditoren Griechenlands zu PSI gemäß dem Auftrag des ER vom 24. Juni 2011 beginnen zu laufen. 7. Juli 2011 EZB Der EZB-Rat beschließt mit Wirkung vom 13. Juli 2011 die Zinssätze jeweils um 25 Basispunkte (BP) zu erhöhen: Hauptrefinanzierungsgeschäfte auf 1,50 %, Spitzenrefinanzierungsfazilität auf 2,25 %, Einlagefazilität auf 0,75 %. 7. Juli 2011 EZB Der EZB-Rat beschließt den Bonitätsschwellenwert des Eurosystems für von der portugiesischen Regierung begebene oder garantierte marktfähige Schuldtitel bis auf weiteres aufzuheben. Damit stellen portugiesische Sicherheiten ungeachtet ihres externen Ratings weiterhin notenbankfähige Sicherheiten für die geldpolitischen Operationen des Eurosystems dar. 11.-12. Juli 2011 Eurogruppe Unterzeichnung des ESM Vertrags durch die Mitglieder der Eurogruppe. Nach dem Ratifikationsprozess wird der ESM per 2013 voll operabel sein. 82 Annex 12. Juli 2011 Tagung des Rates der EUWirtschaft- und Finanzminister (ECOFIN) Vorstellung der EK-Richtlinie über die Besteuerung von Zinserträgen. Ein EK-Mandat zur Aufnahme von Verhandlungen mit Drittstaaten ist nach Abschluss der technischen Vorarbeiten möglich. 12. Juli 2011 ECON Beim Austausch mit Algirdas Šemeta, Kommissar für Steuern und Zollunion, kündigt dieser einen Richtlinien-Entwurf zur Financial Transaction Tax (FTT) im Herbst 2011 an. 61 % der Europäer sollen die Einführung einer FTT unterstützen. Die FTT soll zu den eigenen Ressourcen der EU zählen und damit die Beiträge der MS zum EUBudget verringern. Die EK wird Mindeststeuersätze vorschlagen, MS könnten über die FTT Mittel für das eigene Budget einheben, in dem sie beim Steuersatz über die Minimalwerte hinausgehen. Laut Šemeta soll die Steuer nach dem Herkunftslandprinzip eingehoben werden. Da bei Steuerfragen Einstimmigkeit im Rat erforderlich ist, zweifeln einige Mitglieder des EP an der Umsetzung. 21. Juli 2011 ER Sondergipfel Der ER begrüßt die von Griechenland getroffenen Maßnahmen zur Stabilisierung der öffentlichen Finanzen und beschließt ein 2. Programm gemeinsam mit IWF und freiwilliger PSI zu erstellen. Die PSI wird auf ca. 37 Mrd. EUR netto geschätzt und wird explizit nur auf Griechenland beschränkt. Gesamtbetrag der Finanzierung ist ca. 109 Mrd. EUR. Die Laufzeit von zukünftigen Krediten wird von 7,5 auf 15 bis 30 Jahre (10 Jahre Tilgungsfrei) verlängert. Die EFSF Zinssätze werden auf das Niveau der EU-Balance of Payment Konditionen (derzeit ca. 3,5 %) gesenkt, dürfen aber nicht die EFSF Finanzierungskosten unterschreiten. Portugal und Irland sollen gleiche Konditionen erhalten. Die Qualität der Besicherung (collateral) wird über credit enhancement (Bonitätssteigerung) erhöht, um den Zugang der griechischen Banken zu Liquiditätsoperationen der EZB zu gewährleisten. Zur Stärkung des EFSF und des ESM bei der Bekämpfung der Ansteckungsgefahr sollen diese flexibler gestaltet werden, um auf Basis von Vorsorgeprogrammen agieren zu können, die Rekapitalisierung von Finanzinstitutionen durch Kredite an Regierungen zu finanzieren, sowie in Sekundärmärkten intervenieren. Die Staats- und Regierungschefs des Euroraums fordern erneut eine rasche Verabschiedung des economic governance Legislativpakets durch das EP. Im Rahmen einer Pressekonferenz wird dem Markt die Zusicherung gegeben, dass jene Banken, die beim Stresstest nicht oder nur knapp bestanden haben, rekapitalisiert werden. 83 Annex 4. August 2011 EZB Angesichts der erneuten Spannungen an einigen Finanzmärkten im Euroraum beschließt der EZB-Rat: - - ein zusätzliches liquiditätszuführendes längerfristiges Refinanzierungsgeschäft (LRG) mit einer Laufzeit von rund 6 Monaten durchzuführen, das als Mengentender mit Vollzuteilung abgewickelt wird. Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) so lange wie erforderlich weiterhin als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. LRGs mit 3-monatiger Laufzeit, die am 26. Oktober, 30. November bzw. 21. Dezember 2011 zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. 7. August 2011 EZB Der EZB-Rat begrüßt in einer Presseerklärung die Ankündigungen der Regierungen Italiens und Spaniens zu neuen Maßnahmen und Reformen in den Bereichen Finanz- und Strukturpolitik. 8. August 2011 EZB Die EZB beginnt mit dem Ankauf Italienischer und Spanischer Staatsanleihen im Rahmen des Securities Markets Programme (SMP). 16. August 2011 Deutschland/Fr ankreich In einem gemeinsamen Brief an EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy fordern Deutschland und Frankreich: Engere Abstimmung der Wirtschaftspolitik des Euroraums als Grundvoraussetzung für weitere Maßnahmen auf EU-Ebene, sowie eine „Verfassungsrechtliche Schuldenbremse“ (Einführung einer verpflichtenden Schuldenobergrenzen in den Verfassungen der Euroraum-MS). Weiters schlagen Deutschland und Frankreich die Gründung eines „EU- Wirtschaftsrats“ vor. Dieser soll 2 Mal jährlich unter Vorsitz von Van Rompuy tagen. Beide Länder sprechen sich gegen die Einführung von Eurobonds aus. 25. August 2011 EZB Der EZB-Rat beschließt die Liquiditätsswap-Vereinbarung von September 2010 mit der Bank of England bis zum 28. September 2012 zu verlängern. 84 Annex 2 IWF und andere internationale Organisationen/Gremien Datum Institution Ereignis 17. Juni 2011 IWF Der IWF publiziert ein Update des World Economic Outlook (WEO). Trotz eines leichten Abschwungs setzt sich die globale wirtschaftliche Erholung fort. Alte, aber auch neue Downside Risks verstärken sich allerdings. Der IWF erwartet, dass das weltweite Wachstum nahezu unverändert zur Prognose vom April bei 4,3 % im Jahr 2011 und bei 4,5 % im Jahr 2012 bleibt. Das Wachstum ist allerdings weiterhin uneinheitlich. Industrieländer werden laut IWF im Jahr 2011 mit 2,2 % im Jahr 2011 und 2,6 % im Jahr 2012 wachsen. Demgegenüber werden Schwellenund Entwicklungsländer im Jahr 2011 mit 6,6 % und im Jahr 2012 mit 6,4 % wachsen. Für die USA erwartet der IWF ein sehr schwaches, aber nicht besorgniserregendes Wachstum von 2,5 % im Jahr 2011 und 2,7 % im Jahr 2012. Der IWF sieht insbesondere drei Downside Risks: 1. Europa muss seine Wettbewerbsfähigkeit durch Strukturreformen verbessern und die Staatshaushalte konsolidieren. 2. Viele Industrieländer inklusive den USA müssen mittelfristig ihren Staatshaushalt konsolidieren, damit die Zinsen nicht erhöht, die Nachfrage verringert und damit das Wachstum verzögert wird. 3. Überhitzte Entwicklungsländer vor allem in Asien sollten eine Währungsaufwertung machen und ihren Leistungsbilanzüberschuss abbauen. 17. Juni 2011 IWF Der IWF veröffentlicht ein Update des Global Financial Stability Report (GFSR) – Die finanziellen Risiken sind gegenüber dem Bericht vom April 2011 aus drei Gründen gestiegen: 1. Obwohl eine globale wirtschaftliche Erholung weiterhin das grundlegende Szenario bleibt, erhöhen sich die Downside Risiken. 2. Befürchtungen über die Nachhaltigkeit der Verschuldung und die Unterstützung in der EU-Peripherie führen zu verstärktem Marktdruck und Angst vor einer möglichen Contagion. 3. Langanhaltend niedrige Zinssätze treiben die Investoren in risikoreichere Veranlagungen (‚search for yield‘). 20. Juni 2011 IWF / Euroraum Der IWF führt die Art. IV Konsultationen mit dem Euroraum durch. Die diesjährige Überprüfung ist in zweifacher Hinsicht anders als gewöhnlich, denn erstmals ist der IWF in einigen Euroraumländern mit Programmen involviert und überdies werden zwei zusätzliche Berichte erstellt: Eine Überprüfung des Finanzmarktstabilitätsrahmens der EU, die sogenannte European Financial Stability Framework Exercise (EFFE), die individuelle Länder Financial Sector Assessment Programs ergänzt. Ein Bericht über die Auswirkungen des Euroraums und seiner 85 Annex Politiken auf die globale Wirtschaft, die Spillover Analysis. Die zwei Kernaussagen in den Concluding Statements sind: 1. Das Wirtschaftswachstum ist stark, allerdings bleibt die Staatsschuldenkrise in Euroraum-Peripherieländern ein Risiko, das permanenter Aufmerksamkeit bedarf, dass es keine Schwierigkeiten in der Euroraum-Kernzone verursacht und sich auf dem Rest der Welt ausbreitet. 2. Unabhängig von der Krise in der Peripherie sollten die ständigen Bemühungen verstärkt werden, eine dynamische und belastbare Währungsunion abzusichern und zu stärken. 27. Juni 2011 OECD Die OECD veröffentlicht einen Bericht zu Future Global Shocks, demzufolge störende globale Schocks häufiger werden und zu größeren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belastungen führen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Schocks verstärken sich aufgrund der größeren Vernetzung der Weltwirtschaft. Die fünf größten potenziellen Risiken in den kommenden Jahren sind: 1. eine Pandemie, 2. ein Internetangriff, der kritische Infrastrukturen zum Erliegen bringt, 3. eine Finanzkrise, 4. sozialwirtschaftliche Unruhen sowie 5. ein erdmagnetischer Sturm. 28. Juni 2011 IWF Das IWF-Exekutivdirektorium ernennt Christine Lagarde zum neuen IWF Managing Director für einen Zeitraum von 5 Jahren beginnend mit 5. Juli 2011. 9.–10. Juli 2011 G20 Das G20 Deputies-Treffen in Paris ist hauptsächlich eine Bestandsaufnahme des in den letzten Monaten erzielten Fortschritts der G20 Working Groups. Wichtigste Ergebnisse: 1. Framework for Growth: Der Action Plan soll beim Gipfel-Treffen in Cannes vom 3. – 4. November 2011 verabschiedet werden. 2. International Monetary System (IMS): Themen sind Local Bond Markets, Global Liquidity, Safety Nets, Surveillance, Capital Flow Management und SDR-Basket. 3. Financial Market Reform: Der Fokus liegt auf der Finanzmarktregulierung, d.h. Umsetzung der G20-Beschlüsse zu Basel III, FSB Remuneration Standards, etc. Weitere Themen sind das kürzlich abgeschlossene SIFIsÜbereinkommen, OTC-Derivativmärkte, Shadow Banking, Marktintegrität, Konsumentenschutz, Konvergenz der Bilanzrichtlinien, Governance-Reform des FSB. 4. Commodities: Der Bericht der Commodity Prices Study Group zur Diskussion beim Oktober-Treffen wird beschlossen. 11. Juli 2011 OECD / Österreich Die OECD veröffentlicht den OECD Länderbericht zu Österreich. Die österreichische Wirtschaftsentwicklung ist eine der stärksten in der OECD (BIP 2010: +2,1 %; 2011: +2,9 %; 2012: +2,1 %). Die globale Wirtschaftskrise macht allerdings die Verletzlichkeit exportorientierter Volkswirtschaften deutlich. Das starke Wirtschaftswachstum bietet eine Chance die Reformbestrebungen zu verstärken, insbesondere, die Inlandsnachfrage zu stärken, die Staatsverschuldung unter 60 % zu bringen, fiskalische Rahmenregelungen zureformieren, das teure Gesundheitssystem zu 86 Annex reformieren und die Bildungsreform fortzusetzen. 12. Juli 2011 IWF Die geschäftsführende IWF-Exekutivdirektorin Christine Lagarde ernennt David Lipton (bisher Assistent des US-Präsidenten in internationalen Wirtschaftsangelegenheiten) zum First Deputy Managing Director und Min Zhu (bisher Deputy Governor of the People’s Bank of China) zum Deputy Managing Director. 18: Juli 2011 IWF / Ein Constituency Treffen (NL, BE, AT) auf technischer Ebene findet in Österreich/B Amsterdam statt. elgien/Nieder lande 21. Juli 2011 IWF / EU Der IWF begrüßt die anlässlich des Eurozone Leaders‘ Summit vereinbarten Maßnahmen, die das Wachstum und die Finanzmarktstabilität in Griechenland, im Euroraum und auch insgesamt auf der ganzen Welt entscheidend unterstützen. Solange die griechischen Behörden das Programm überzeugend erfüllen und die EU-Mitgliedstaaten Griechenland entschlossen unterstützen, wird auch der IWF seinen Anteil leisten. 7. August 2011 IWF Die geschäftsführende IWF-Exekutivdirektorin Christine Lagarde begrüßt die Erklärungen der EZB, der Staatschefs von Deutschland und Frankreich und der G7 und ihre erneutes Bekenntnis, gemeinsam alle notwendigen Maßnahmen zu setzen, um die Stabilität und Liquidität auf den Finanzmärkten sicherzustellen. Sie betont, dass es sehr wichtig ist, dass die Beschlüsse der Euroraum-Regierungen vom 21. Juli 2011 und der Beschluss, das US-Staatsdefizit mittelfristig zu reduzieren, rasch umgesetzt werden. 87 Grafiken und Tabellen Redaktionsschluss: 7. September 2011 88 Inhaltsverzeichnis Zinsen Zinssätze im Euroraum Seite A1 Langfristige Nominal- und Realzinssätze im Euroraum und in Österreich A2 Zinsentwicklung im Euroraum und in den USA A3 Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark) A3 Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft A4 3-Monatsvergleich der Zinsstruktur A5 Zins-Aufschläge auf dem Interbankenmarkt A6 Wechselkurse Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro A7 Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro A8 Effektive Wechselkursindizes des Euro A8 Liquiditätsversorgung Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems A9 Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems A10 Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystems A11 Geldmenge Entwicklung der Geldmenge M3 A12 Gegenposten zur Geldmenge M3 in Österreich A12 Kredite und Fremdwährungsanteile Nichtfinanzielle Unternehmen A13 Private Haushalte A14 Nichtbanken (ohne Staat) A15 Schuldverschreibungen Schuldverschreibungen von in Österreich ansässigen Emittenten A16 Aktienmarkt Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten A17 Internationale Aktienindizes A18 Preise HVPI nach COICOP - Verbrauchsgruppen und Sondergliederung A19 Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex A20 Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich A21 Preisentwicklung bei Rohstoffen A22 Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in Österreich A22 Konjunkturindikatoren Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum A23 Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich A24 Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum A25 Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für Österreich A26 Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I) A27 Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II) A28 Produktionsindex in Österreich A29 Arbeitsmarkt Arbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich A30 Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes A30 Gesamtwirschaftliche Finanzierungsrechnung Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des privaten Haushaltssektors A31 Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen A32 Zahlungsbilanz Euroraum A33 Österreich A33 Leistungsbilanz - Euroraum A34 Kapitalbilanz - Euroraum A34 Leistungsbilanz - Österreich A35 Kapitalbilanz - Österreich A35 Weitere ausgewählte Indikatoren für Österreich Budgetäre Notifikation (Maastricht) A36 Österreichisches Stabilitätsprogramm A36 Gebarungserfolg des Bundes A37 Abgabenerfolg des Bundes A37 Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit A38 Österreichischer Außenhandel A39 Tourismus: Übernachtungen in Österreich A40 Österreichischer Bankensektor Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute A41 Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute A42 Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Kreditrichtlinien A43 Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Nachfrage nach Krediten A44 Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) A45 Internationale Vergleiche für ausgewählte Länder Turbulenzen-bedingte Wertberichtigungen und Kapitalerhöhungen von Banken und Versicherungen A46 Rendite 10-jähriger Staatsanleihen A47 Renditen für Unternehmensanleihen im Euroraum AAA und BBB A48 Entwicklung der Verbraucherpreise A49 Reales Bruttoinlandsprodukt A50 Industrieproduktion A51 Arbeitslosenquoten A52 Leistungsbilanzsalden A53 Fiskaldaten A54 Zeichenerklärung .. = Angabe liegt zur Zeit der Berichterstattung nicht vor. x = Angabe ist aus sachlichen Gründen nicht möglich. 0 = Wert ist kleiner als die Hälfte der ausgewiesenen Einheit. Ø = Durchschnitt in % 6 vom 4.1.1999 bis 6.9.2011 Zinsen Zinssätze im Euroraum 5 4 3 2 1 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Quelle: EZB. 2011 Seite A1 Spitzenrefinanzierungsfazilität Einlagefazilität Zuteilungssatz (Mengentender) bzw. Mindestbietungssatz (Zinstender) des Hauptrefinanzierungsgeschäfts EONIA Marginaler Zuteilungssatz (Zinstender) des Hauptrefinanzierungsgeschäftes Längerfristiges Refinanzierungsgeschäft - Marginaler Zuteilungssatz 2010 Langfristige Nominal- und Realzinssätze im Euroraum und in Österreich in % 8 7 6 5 4 3 2 1 0 -1 1996 1997 1998 1999 Euroraum 1) 2000 2001 2002 2003 2004 Österreich 1) 2005 Euroraum 2) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Österreich 2) 1) Renditen langfristiger Staatsanleihen (Benchmark, 10 Jahre), Monatsdurchschnitte. 2) Benchmarkrenditen abzüglich HVPI-Inflation. Seite A2 Quelle: BIZ. Seite A3 Zinsentwicklung im Euroraum und in den USA in % 8 7 6 5 4 3 2 1 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 10-jährige EUR-Anleihen 10-jährige USD-Anleihen Euro-3Monats Interbankzinsen US-3Monats Interbankzinsen 2010 2011 Quelle: Thomson Reuters. Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark) Monatsdurchschnitte in % in Prozentpunkten 6 1,2 5 1,0 4 0,8 3 0,6 2 0,4 1 0,2 0 1999 0,0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Abstand zu Deutschland (rechte Achse) Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark) (linke Achse) Quelle: OeNB, OeKB, BIZ. 2010 2011 Seite A4 Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft Einlagenzinsen - private Haushalte in % 4 3 2 1 0 Österreich: bis 12 Monate Euroraum: bis 12 Monate Österreich: über 12 Monate Euroraum: über 12 Monate Kreditzinsen in % 8 6 4 2 0 Österreich: Unternehmenskredite Euroraum: Unternehmenskredite Quelle: OeNB, EZB. Österreich: Konsumkredite Euroraum: Konsumkredite 3-Monatsvergleich der Zinsstruktur: 02. Juni 2011 mit 02. September 2011 Deutschland USA in % 6 5 in % 7 Impl. Terminzinsen: 02.09.11 Kassazinskurve: 02.09.11 Impl. Terminzinsen: 02.06.11 Kassazinskurve: 02.06.11 6 5 4 Impl. Terminzinsen: 02.09.11 Kassazinskurve: 02.09.11 Impl. Terminzinsen: 02.06.11 Kassazinskurve: 02.06.11 4 3 3 2 2 1 0 02.09.2011 1 02.09.2013 02.09.2015 02.09.2017 02.09.2019 02.09.2021 6 5 02.09.2013 02.09.2015 02.09.2017 02.09.2019 02.09.2021 02.09.2017 02.09.2019 02.09.2021 Japan UK in % 7 0 02.09.2011 in % 3,0 Impl. Terminzinsen: 02.09.11 Kassazinskurve: 02.09.11 Impl. Terminzinsen: 02.06.11 Kassazinskurve: 02.06.11 2,5 2,0 Impl. Terminzinsen: 02.09.11 Kassazinskurve: 02.09.11 Impl. Terminzinsen: 02.06.11 Kassazinskurve: 02.06.11 4 1,5 3 1,0 2 0,5 1 Quelle: OeNB. 02.09.2013 02.09.2015 02.09.2017 02.09.2019 02.09.2021 0,0 02.09.2011 02.09.2013 02.09.2015 Seite A5 0 02.09.2011 Zins-Aufschläge auf dem Interbankenmarkt in Basispunkten 400 350 300 250 200 150 100 50 0 USD 3-Monats-Interbankzinssatz (LIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (OIS) Quelle: Bloomberg. Seite A6 EUR 3-Monats-Interbankzinssatz (EURIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (EONIA) Wechselkurse Seite A7 Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro US Dollar (USD) und Japanischer Yen (JPY) 1,8 USD/EUR (linke Achse) 1,6 190 JPY/EUR (rechte Achse) 170 1,4 1,2 150 1,0 130 0,8 0,6 110 0,4 90 0,2 0,0 1999 70 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Britisches Pfund (GBP) und Schweizer Franken (CHF) 1,00 0,95 GBP/EUR (linke Achse) 1,75 1,70 1,65 1,60 1,55 1,50 1,45 1,40 1,35 1,30 1,25 1,20 1,15 1,10 1,05 1,00 CHF/EUR (rechte Achse) 0,90 0,85 0,80 0,75 0,70 0,65 0,60 0,55 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Chinesischer Yuan (CNY) und Russischer Rubel (RUB) 12,0 CNY/EUR (linke Achse) 50 RUB/EUR (rechte Achse) 11,0 45 10,0 40 9,0 35 8,0 30 7,0 25 6,0 1999 20 2000 2001 Quelle: Thomson Reuters. 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Seite A8 Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro Ungarischer Forint (HUF) und Polnischer Zloty (PLN) 320 310 HUF/EUR (linke Achse) 5,5 PLN/EUR (rechte Achse) 300 290 280 270 5,0 260 250 240 4,0 4,5 3,5 230 220 1999 3,0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Tschechische Koruna (CZK) und Rumänischer Leu (ROL) 5,0 40 CZK/EUR (linke Achse) 38 ROL/EUR (rechte Achse) 4,5 36 4,0 34 32 3,5 30 3,0 28 2,5 26 2,0 24 1,5 22 20 1999 1,0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Effektive Wechselkursindizes des Euro1) Veränderung zum Vorjahr in % 20 15 10 5 0 -5 - 10 - 15 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Real, VPI-gewichtet Nominell 1) weiter Länderkreis (16 Euroraumländer sowie 40 weitere Handelspartner). Quelle: EZB, Thomson Reuters. Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems Referenz- Laufzeit tender nummer Zinstender Mindest- MindestreserveGewichteter Gebote bietungs- Zuteilungs- Durchschnittssatz 16.02. 23.02. 02.03. 09.03. 16.03. 23.03. 30.03. 06.04. 13.04. 20.04. 27.04. 04.05. 11.05. 18.05. 25.05. 01.06. 08.06. 15.06. 22.06. 29.06. 06.07. 13.07. 20.07. 27.07. 03.08. 10.08. 17.08. 24.08. 31.08. 07.09. - 23.02.201 - 02.03.201 - 09.03.201 - 16.03.201 - 23.03.201 - 30.03.201 - 06.04.201 - 13.04.201 - 20.04.201 - 27.04.201 - 04.05.201 - 11.05.201 - 18.05.201 - 25.05.201 - 01.06.201 - 08.06.201 - 15.06.201 - 22.06.201 - 29.06.201 - 06.07.201 - 13.07.201 - 20.07.201 - 27.07.201 - 03.08.201 - 10.08.201 - 17.08.201 - 24.08.201 - 31.08.201 - 07.09.201 - 14.09.201 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 satz in % - satz - Bieter Zuteilung in in Mrd EUR - 137,0 119,5 124,4 111,3 100,5 89,4 100,4 84,5 94,1 97,4 117,9 127,5 124,8 119,4 116,1 110,8 102,4 135,6 186,9 141,5 120,0 153,6 197,1 164,2 172,0 157,1 147,7 133,7 121,7 115,4 Zuteilung erfüllungs- zur periode Kennzahlen Mrd EUR Fixrate in % 253 189 182 185 177 173 174 161 161 181 241 326 247 235 241 174 145 235 353 232 185 230 291 193 168 153 139 133 135 126 137,0 119,5 124,4 111,3 100,5 89,4 100,4 84,5 94,1 97,4 117,9 127,5 124,8 119,4 116,1 110,8 102,4 135,6 186,9 141,5 120,0 153,6 197,1 164,2 172,0 157,1 147,7 133,7 121,7 115,4 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 Gebote Bieter Zuteilung in in Mrd EUR Zuteilung zur Mrd EUR Fixrate in % 09.02.11-08.03.11 Maximum Minimum 137,0 119,5 253,0 182,0 137,0 119,5 100,0 100,0 146.Periode Durchschnitt 09.03.11-12.04.11 Maximum Minimum 97,3 111,3 84,5 174,0 185,0 161,0 97,3 111,3 84,5 100,0 100,0 100,0 147.Periode Durchschnitt 13.04.11-10.05.11 Maximum Minimum 109,2 127,5 94,1 227,3 326,0 161,0 109,2 127,5 94,1 100,0 100,0 100,0 148.Periode Durchschnitt 11.05.11-14.06.11 Maximum Minimum 114,7 124,8 102,4 208,4 247,0 145,0 114,7 124,8 102,4 100,0 100,0 100,0 149.Periode Durchschnitt 15.06.11-12.07.11 Maximum Minimum 146,0 186,9 120,0 251,3 353,0 185,0 146,0 186,9 120,0 100,0 100,0 100,0 150.Periode Durchschnitt 13.07.11-09.08.11 Maximum Minimum 171,7 197,1 153,6 220,5 291,0 168,0 171,7 197,1 153,6 100,0 100,0 100,0 151.Periode Durchschnitt 10.08.11-13.09.11 Maximum Minimum 135,1 157,1 115,4 137,2 153,0 126,0 135,1 157,1 115,4 100,0 100,0 100,0 Seite A9 20110018 20110020 20110023 20110025 20110029 20110031 20110033 20110036 20110038 20110042 20110044 20110047 20110049 20110053 20110055 20110059 20110061 20110063 20110067 20110069 20110072 20110074 20110078 20110080 20110083 20110085 20110090 20110092 20110094 20110097 Quelle: EZB. Marginaler Liquiditätsversorgung Zinssatz Mengen- Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems Mengentender Referenz- Laufzeit Festsatz nummer Zinstender Mindestreserve- Marginaler Gewichteter Gebote Zuteilungs- Durchschnitts- in Mrd EUR satz satz Bieter Zuteilung Zuteilung erfüllungs- in Mrd EUR zur Grenzrate periode in % in % Quelle: EZB. 13.05. 27.05. 16.06. 01.07. 14.07. 29.07. 11.08. 26.08. 08.09. 30.09. 13.10. 28.10. 10.11. 25.11. 08.12. 23.12. 19.01. 27.01. 09.02. 24.02. 09.03. 31.03. 13.04. 28.04. 11.05. 26.05. 15.06. 30.06. 13.07. 28.07. 10.08. 11.08. 01.09. - 11.11.2010 - 26.08.2010 - 14.07.2010 - 30.09.2010 - 11.08.2010 - 28.10.2010 - 08.09.2010 - 25.11.2010 - 13.10.2010 - 23.12.2010 - 10.11.2010 - 27.01.2011 - 08.12.2010 - 24.02.2011 - 19.01.2011 - 31.03.2011 - 09.02.2011 - 28.04.2011 - 09.03.2011 - 26.05.2011 - 13.04.2011 - 30.06.2011 - 11.05.2011 - 28.07.2011 - 15.06.2011 - 01.09.2011 - 13.07.2011 - 29.09.2011 - 10.08.2011 - 27.10.2011 - 14.09.2011 - 01.03.2012 - 01.12.2011 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 - - 35,7 12,2 31,6 131,9 49,4 23,2 39,1 19,1 37,9 104,0 52,2 42,5 63,6 38,2 68,1 149,5 70,4 71,1 61,5 39,8 82,5 129,5 83,7 63,4 80,7 48,1 69,4 132,2 67,7 85,0 75,8 49,8 49,4 56 35 23 171 34 70 36 49 27 182 34 132 44 189 56 270 45 165 42 192 52 290 40 177 60 182 60 265 57 165 39 114 128 35,7 12,2 31,6 131,9 49,4 23,2 39,1 19,1 37,9 104,0 52,2 42,5 63,6 38,2 68,1 149,5 70,4 71,1 61,5 39,8 82,5 129,5 83,7 63,4 80,7 48,1 69,4 132,2 67,7 85,0 75,8 49,8 49,4 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 136. 136. 137. 137. 138. 138. 139. 139. 140. 140. 141. 141. 142. 142. 143. 143. 144. 144. 145. 145. 146. 146. 147. 147. 148. 148. 149. 149. 150. 150. 151. 151. 151. Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Periode Seite A10 20100035 20100040 20100046 20100053 20100058 20100065 20100068 20100076 20100079 20100090 20100095 20100102 20100106 20100114 20100118 20100125 20110006 20110011 20110014 20110022 20110026 20110035 20110039 20110046 20110050 20110058 20110064 20110071 20110075 20110082 20110086 20110089 20110096 Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystems in Mrd EUR 400 350 300 250 200 150 100 50 0 -50 Okt.08 Dez.08 Feb.09 Apr.09 Jun.09 Aug.09 Okt.09 Dez.09 Feb.10 Apr.10 Jun.10 Aug.10 Okt.10 Dez.10 Feb.11 Apr.11 Jun.11 Aug.11 Spitzenrefinanzierungsfazilität Quelle: EZB. Seite A11 Einlagefazilität Geldmenge Seite A12 Entwicklung der Geldmenge M3 Euroraum (saisonbereinigt) in % 20 15 10 5 0 -5 Jän.03 Jän.04 Jän.05 Jän.06 Jän.07 Jän.08 Jän.09 Jän.10 Jän.11 Jän.09 Jän.10 Jän.11 Jän.10 Jän.11 Jahreswachstumsrate in % Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in % Österreich (nicht saisonbereinigt) in % 20 15 10 5 0 -5 Jän.03 Jän.04 Jän.05 Jän.06 Jän.07 Jän.08 Jahreswachstumsrate in % Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in % Gegenposten zur Geldmenge M3 in Österreich Veränderung zum Vorjahr in % 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 Jän.03 Jän.04 Jän.05 Jän.06 Jän.07 Jän.08 Gesamtkredite Nettoforderungen gegenüber Ansässigen außerhalb des Euroraums Längerfristige finanzielle Verbindlichkeiten Jahreswachstumsrate Quelle: OeNB, EZB. Jän.09 Kredite und Fremdwährungsanteile Seite A13 Nichtfinanzielle Unternehmen Kredite Jahreswachstumsrate in % 16 14 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 2005Q03 2006Q03 Euroraum 2007Q03 2008Q03 2009Q03 2010Q03 Österreich Fremdwährungskredite in Österreich Anteil 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005Q03 2006Q03 sonstige FW Quelle: OeNB, EZB. 2007Q03 USD 2008Q03 2009Q03 JPY 2010Q03 CHF Seite A14 Private Haushalte Kredite Jahreswachstumsrate in % 12 10 8 6 4 2 0 -2 2005Q03 2006Q03 Euroraum 2007Q03 2008Q03 2009Q03 2010Q03 Österreich Fremdwährungskredite in Österreich Anteil 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005Q03 CHF Quelle: OeNB, EZB. 2006Q03 2007Q03 JPY 2008Q03 USD 2009Q03 sonstige FW 2010Q03 Seite A15 Nichtbanken (ohne Staat)1) Jahreswachstumsrate der Kredite von Nichtbanken ohne Staat in % 14 12 10 8 6 4 2 0 -2 2005Q03 2006Q03 Euroraum 2007Q03 2008Q03 2009Q03 2010Q03 Österreich Fremdwährungskredite in Österreich Anteil 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005Q03 2006Q03 sonstige FW 2007Q03 USD 2008Q03 2009Q03 JPY Quelle: OeNB, EZB. 1) Private Haushalte, nichtfinanzielle Unternehmen und Finanzinstitute, die keine MFIs sind. 2010Q03 CHF Schuldverschreibungen von in Österreich ansässigen Emittenten Umlauf in Mrd EUR 12 Monatsendstand in Mrd EUR 600 10 500 8 6 400 4 Schuldverschreibungen Nettoabsatz 300 2 0 200 -2 100 -4 Quelle: OeNB. 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Seite A16 -6 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten Marktkapitalisierung in Mrd EUR 7 Monatsendstand in Mrd EUR 200 6 180 5 160 4 3 Aktienmarkt Neuemissionen 140 120 2 100 1 80 0 60 -1 40 -2 20 -3 -4 Quelle: OeNB. 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Seite A17 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Internationale Aktienindizes DJ EURO STOXX 50 (linke Achse) DOW JONES INDUSTRIAL (rechte Achse) NIKKEI 225 STOCK AVERAGE (linke Achse) 16.000 5.500 5.000 14.000 4.500 4.000 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2.000 2010 SHANGHAI 180 (rechte Achse) 26.000 24.000 22.000 20.000 18.000 16.000 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 DAX 30 PERFORMANCE INDIA BSE (SENSEX) 30 SENSITIVE (linke Achse) ATX - AUSTRIAN TRADED INDEX CECE- INDEX (EURO) (rechte Achse) 9.000 2010 3.500 26.000 8.000 3.000 21.000 7.000 2.500 6.000 5.000 4.000 3.000 16.000 2.000 11.000 1.500 1.000 2.000 6.000 500 1.000 1992 1994 1996 1998 Quelle: OeNB, Thomson Reuters. 2000 2002 2004 2006 2008 2010 1.000 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 0 Seite A18 0 0 Preise Seite A19 1) HVPI nach COICOP - Verbrauchsgruppen und Sondergliederungen Euroraum COICOP-Verbrauchsgruppen 0 Gesamt-HVPI 1 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 2 Alkoholische Getränke und Tabak 3 Bekleidung und Schuhe 4 Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe 5 Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses 6 Gesundheitspflege 7 Verkehr 8 Nachrichtenübermittlung 9 Freizeit und Kultur 10 Bildungswesen 11 Hotels, Cafes und Restaurants 12 Verschiedene Waren und Dienstleistungen Ausgewählte Sondergruppen Lebensmittel inkl. Alkohol und Tabak Unbearbeitete Lebensmittel Flüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm. Güter Industriegüter Industrielle nichtenergetische Güter Energie Dienstleistungen Gesamtindex ohne Energie Gesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel Österreich 2011 2009 2010 Mär.11 Apr.11 Mai.11 Gewicht in % Veränderung zum Vorjahr in % 100,00 0,3 1,6 2,7 15,35 0,0 0,4 2,0 3,95 4,0 3,8 3,6 6,71 0,3 0,7 1,2 15,79 0,0 2,0 5,1 6,81 1,6 0,7 0,9 4,19 1,4 0,8 1,3 15,62 -2,8 4,6 5,6 3,18 -1,0 -0,8 -0,6 9,52 0,5 -0,2 -0,3 1,15 1,0 1,7 1,7 9,23 1,9 1,2 1,8 8,51 2,3 2,1 2,8 19,30 7,35 5,63 58,57 39,27 28,91 10,36 41,43 89,64 82,28 2011 0,7 0,2 -16,1 -0,9 -1,7 0,6 -8,1 2,0 1,2 1,3 1,1 1,3 15,3 1,8 2,2 0,5 7,4 1,4 1,0 1,0 2009 2010 2,4 2,2 17,9 3,4 4,0 0,9 13,0 1,6 1,5 1,5 Jul.11 2,8 2,0 3,4 1,3 5,0 1,0 1,6 5,9 -0,9 0,9 1,8 1,7 2,8 2,7 2,7 3,3 1,5 4,7 1,0 1,4 5,3 -1,0 0,0 1,8 1,7 2,7 2,7 2,7 2,6 1,0 4,8 1,1 1,5 5,3 -1,2 0,4 1,8 1,9 2,6 2,5 2,6 2,9 -2,9 5,0 1,1 1,4 5,5 -1,6 0,4 1,8 2,1 2,6 2,2 1,4 16,6 3,4 4,0 1,0 12,5 2,0 1,8 1,8 2,8 2,4 13,8 3,4 3,6 1,0 11,1 1,8 1,8 1,7 2,7 2,0 13,4 3,2 3,5 0,9 10,9 2,0 1,8 1,8 2,6 1,3 15,0 2,9 3,1 0,0 11,8 2,0 1,5 1,5 Mär.11 Apr.11 Mai.11 Gewicht in % Veränderung zum Vorjahr in % COICOP-Verbrauchsgruppen Gesamt-HVPI 100,00 0,4 1,7 3,3 3,7 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 12,05 0,3 0,4 4,8 4,9 Alkoholische Getränke und Tabak 3,17 1,3 2,0 4,7 3,9 Bekleidung und Schuhe 6,31 1,5 1,1 4,2 3,6 Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe 14,65 1,5 2,8 3,4 3,4 Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses 8,02 2,4 1,2 0,8 1,2 Gesundheitspflege 5,27 2,6 1,9 2,3 2,2 Verkehr 14,94 -4,8 3,4 6,0 7,0 Nachrichtenübermittlung 2,12 -1,2 1,4 0,6 1,4 Freizeit und Kultur 12,78 0,2 0,9 1,3 2,8 Bildungswesen 1,26 -9,6 -4,2 3,3 3,2 Hotels, Cafes und Restaurants 12,30 2,2 0,9 2,6 3,0 Verschiedene Waren und Dienstleistungen 7,13 3,4 3,1 3,3 3,3 Ausgewählte Sondergruppen Lebensmittel inkl. Alkohol und Tabak 15,22 0,4 0,7 4,8 4,7 Unbearbeitete Lebensmittel 4,94 0,6 1,8 5,7 5,0 Flüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm. 5,04 -20,0 15,1 22,4 18,6 Güter 54,23 -0,9 2,0 4,4 4,2 Industriegüter 39,01 -1,4 2,6 4,3 4,0 Industrielle nichtenergetische Güter 30,13 1,5 1,2 2,0 1,9 Energie 8,89 -10,4 7,6 12,6 11,3 Dienstleistungen 45,77 1,8 1,4 2,1 3,2 Gesamtindex ohne Energie 91,11 1,5 1,2 2,5 3,0 Gesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel 86,18 1,5 1,2 2,3 2,9 Quelle: Statistik Austria, Eurostat. 1) Classification of individual consumption of purposes. 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Jun.11 Jun.11 Jul.11 3,7 5,1 3,4 3,4 3,1 1,1 2,1 6,3 2,1 2,2 3,3 3,8 3,7 3,7 4,4 3,5 3,0 3,4 1,2 2,1 6,2 1,6 2,6 3,4 4,1 3,4 3,8 4,6 4,0 3,6 3,7 1,8 2,0 6,3 1,1 2,5 3,4 4,4 3,6 4,8 4,8 16,0 4,0 3,7 1,9 10,0 3,3 3,1 3,0 4,3 3,4 15,7 3,6 3,4 1,5 9,9 3,7 3,1 3,0 4,5 3,4 17,7 3,9 3,8 1,6 11,1 3,7 3,1 3,1 Seite A20 Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex Euroraum: Inflationsrate und Beiträge zur Inflation in Prozentpunkten 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 -1,0 -2,0 2006 2007 2008 Lebensmittel Energie Gesamtindex 2009 2010 2011 Industrielle nichtenergetische Güter Dienstleistungen Österreich: Inflationsrate und Beiträge zur Inflation in Prozentpunkten 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 -1,0 -2,0 2006 2007 Lebensmittel Energie Gesamtindex Quelle: Eurostat, Statistik Austria, OeNB. 2008 2009 2010 Industrielle nichtenergetische Güter Dienstleistungen 2011 Seite A21 Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich Periode Erzeugerpreisindex Großhandelspreisindex Verbraucherpreisindex (EPI) (GHPI) (VPI) Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) Tariflohnindex (TLI) Veränderung zum Vorjahr in % 2008 2009 2010 2011 2012 2013 1) 1) 1) Aug.10 Sep.10 Okt.10 Nov.10 Dez.10 Jän.11 Feb.11 Mär.11 Apr.11 Mai.11 Jun.11 Jul.11 Aug.11 3,5 -1,6 2,7 x x x 6,4 -7,5 5,0 x x x 3,2 0,5 1,9 x x x 3,2 0,4 1,7 3,2 2,2 2,0 3,0 3,4 1,6 x x x 4,0 3,3 4,1 4,2 4,9 5,2 5,3 5,4 5,1 4,6 3,9 .. .. 5,6 7,1 7,0 7,7 9,1 11,6 12,7 12,1 9,5 8,1 8,9 9,3 6,9 1,7 1,9 2,1 1,9 2,3 2,4 3,0 3,1 3,3 3,3 3,3 3,5 .. 1,6 1,7 2,0 1,8 2,2 2,5 3,1 3,3 3,7 3,7 3,7 3,8 .. 1,5 1,4 1,4 1,5 1,5 1,7 1,7 1,7 1,9 2,0 2,1 2,0 .. Inflationsindikatoren für Österreich Veränderung zum Vorjahr in % 14 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 -12 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Erzeugerpreisindex Harmonisierter Verbraucherpreisindex Tariflohnindex Quelle: Statistik Austria. 1) Prognose der OeNB vom Juni 2011. 2005 2006 2007 2008 Großhandelspreisindex Verbraucherpreisindex 2009 2010 2011 Seite A22 Preisentwicklung bei Rohstoffen Preisentwicklung von Gold und Rohöl 160 2.000 1.800 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0 2003 140 120 100 80 60 40 20 0 2004 2005 2006 USD/Unze Feingold (linke Achse) 2007 2008 2009 USD/Barrel (rechte Achse) 2010 2011 EUR/Barrel (rechte Achse) Quelle: Thomson Reuters. Weltmarktpreise für Rohstoffe HWWI-Index 'Euroland' 2010=100, Euro-Basis; Tagesdaten 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 2003 2004 2005 Gesamtindex 2006 2007 2008 Nahrung-Genussmittel 2009 2010 NE-Metalle 2011 Energie Quelle: HWWI. Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in Österreich Veränderung zum Vorjahr in % Ölimportpreis 350 300 250 200 150 100 50 0 -50 -100 72 74 76 GHPI, VPI 20 15 10 5 0 -5 -10 -15 78 80 82 84 Ölimportpreis (linke Achse) Quelle: Statistik Austria, WIFO. 86 88 90 92 94 96 GHPI (rechte Achse) 98 00 02 04 06 08 VPI (rechte Achse) 10 Konjunkturindikatoren Seite A23 Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum Konsumausgaben BIP Periode Bruttoanlageinvestitionen Exporte i.w.S. Importe i.w.S. Veränderung zum Vorjahr in % (real) 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2Q09 3Q09 4Q09 1Q10 2Q10 3Q10 4Q10 1Q11 2Q11 2Q11 1) 1) 0,9 0,8 2,2 1,7 3,1 2,8 0,4 -4,1 1,7 1,5 1,8 1,3 1,3 1,5 1,8 2,1 1,8 0,9 -0,2 0,7 x x -1,7 1,3 2,2 3,1 5,4 4,7 -0,8 -11,8 -0,8 2,2 3,6 2,0 1,1 7,5 5,0 8,6 6,2 1,0 -13,1 11,2 6,1 6,3 0,5 2,9 6,9 5,7 8,4 5,8 0,9 -11,8 9,5 5,1 5,9 -5,1 -4,2 -2,1 0,9 2,0 2,0 1,9 2,4 1,6 1,6 -0,3 -0,2 0,3 0,6 0,7 0,8 0,8 0,9 0,4 0,4 -13,0 -12,6 -9,9 -5,0 -0,5 0,6 1,1 3,7 1,7 1,7 -16,4 -12,9 -5,4 7,0 12,7 11,7 11,0 9,6 6,2 6,2 -14,4 -12,3 -6,6 3,8 11,0 10,4 10,5 8,1 4,7 4,7 Wachstumsbeiträge zum realen BIP im Euroraum Beitrag zum saisonbereinigten BIP-Wachstum in Prozentpunkten 6 4 2 0 -2 -4 -6 1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10 Privater Konsum Öffentlicher Konsum Bruttoanlageinvestitionen Statistische Differenz Nettoexporte BIP Quelle: Eurostat, OeNB. 1) Prognose EU-Kommission vom Mai 2011. 1Q11 Seite A24 Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich Periode Konsumausgaben BIP Bruttoinvestitionen Exporte i.w.S. Importe i.w.S. Veränderung zum Vorjahr in % (real - auf Basis von Vorjahrespreisen, nicht saisonbereinigt) 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 1) 1) 1) 2Q09 3Q09 4Q09 1Q10 2Q10 3Q10 4Q10 1Q11 2Q11 0,8 2,5 2,5 3,6 3,7 2,2 -3,9 2,1 3,2 2,4 2,5 1,0 1,9 2,0 2,0 1,1 1,4 1,1 0,7 0,9 1,1 1,2 5,3 1,9 1,6 3,0 7,0 1,0 -12,7 3,4 8,1 2,9 3,2 1,5 10,1 7,4 7,7 8,6 1,0 -16,1 10,6 10,0 6,9 7,3 4,5 9,8 6,4 5,4 7,0 -0,9 -14,4 9,3 8,9 6,0 6,6 -5,7 -3,6 -0,9 0,2 2,4 2,6 3,2 4,2 3,7 2,7 2,3 0,3 2,4 -0,7 0,6 0,4 0,3 1,5 -18,6 -11,8 -8,5 -8,5 2,8 3,8 12,6 19,1 9,8 -21,2 -15,6 -7,5 4,3 13,6 14,2 10,6 12,7 11,1 -19,0 -12,5 -9,6 3,3 11,0 12,7 10,0 12,8 9,5 Wachstumsbeiträge zum realen BIP in Österreich in Prozentpunkten 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 1Q03 1Q04 Privater Konsum Nettoexporte 1Q05 1Q06 1Q07 Öffentlicher Konsum Statistische Differenz 1Q08 1Q09 Bruttoinvestitionen BIP-Wachstum Quelle: WIFO (Quartale), Statistik Austria (Jahre), OeNB. 1) Prognose der OeNB vom Juni 2011 - erstellt auf Basis saison- und arbeitstägig bereinigter Daten. 1Q10 1Q11 Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum Eurosystem1) Juni 2011 Indikatoren 2011 Hauptergebnisse 2) BIP, real Privater Konsum, real Öffentlicher Konsum, real Bruttoanlageinvestitionen, real Exporte, real Importe, real OECD Mai 2011 2012 IWF April/Juni 2011 EU-Kommission Mai 2011 2011 2012 2011 2012 2011 2012 Veränderung zum Vorjahr in % 1,5 bis 0,6 bis -0,4 bis 2,0 bis 5,8 bis 4,3bis 2,3 1,2 0,6 4,2 9,6 7,9 0,6 bis 2,8 0,4 bis 2,2 -0,5 bis 0,9 1,1 bis 5,9 2,6 bis 10,6 2,6 bis 10,0 2,0 0,8 0,0 2,5 x x 2,0 1,4 -0,1 3,4 x x 2,0 1,1 -0,1 1,9 x x 1,7 1,3 -0,1 3,0 x x 1,6 0,8 0,2 2,2 6,9 5,4 1,8 1,2 0,3 3,7 6,2 5,9 x 2,5 bis 2,7 x x 1,1 bis 2,3 x 1,1 2,6 0,3 1,3 1,6 0,2 1,2 2,3 0,7 1,5 1,7 1,8 1,4 2,6 0,8 1,7 1,8 1,2 x x 0,1 0,6 x x 0,4 0,7 9,6 9,7 9,3 9,9 9,6 10,0 9,7 -0,7 x 0,3 -4,2 0,8 -3,0 0,0 -4,4 0,0 -3,6 -0,2 -4,3 -0,1 -3,5 111,1 108,1 1,6 2,3 1,42 1,43 Veränderung zum Vorjahr in % x x 120,0 1,3 1,43 120,0 2,0 1,43 106,3 1,7 1,37 105,3 2,6 1,36 117,4 1,6 1,43 117,2 2,5 1,45 2,6 3,1 2,8 2,9 2,6 2,7 2,3 8,1 2,8 8,4 4,4 7,4 4,5 6,9 4,0 7,3 4,1 7,4 BIP Deflator HVPI Lohnstückkosten Beschäftigte in % Arbeitslosenquote Leistungsbilanz Öffentliches Defizit Erdölpreis in USD/Barrel2) Kurzfristiger Zinssatz in %2) USD/EUR BIP, real USA BIP, real Welt (OECD: Wachstum von Gesamt OECD) Welthandel (EU-Kommission: Weltimporte) 9,9 in % des nominellen BIP -0,7 x 4,1 8,0 4,2 7,8 Quelle: Eurosystem, OECD, IWF, EU-Kommission. Seite A25 1) Die von Experten der EZB erstellten Projektionen (März und September) ergänzen die gesamtwirtschaftlichen Projektionen des Eurosystems, die halbjährlich (Juni und Dezember) von Experten der EZB und der nationalen Zentralbanken des Euroraums gemeinsam erarbeitet werden. Bandbreiten basieren auf dem Durchschnitt der absoluten Abweichungen von früheren Projektionen. BIP, real Welt: Welt ohne Euroraum. - 2) IWF WEO-Update vom Juni 2011. Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für Österreich OeNB Juni 2011 Indikator 2011 Hauptergebnisse BIP, real Privater Konsum, real Öffentlicher Konsum, real Bruttoanlageinvestitionen, real2) Exporte, real Importe, real BIP je Erwerbstätigen BIP Deflator VPI HVPI Lohnstückkosten Beschäftigte 2012 WIFO Juli 2011 2013 IWF1) April/September 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 EU-Kommission Mai 2011 2011 2012 Veränderung zum Vorjahr in % 3,2 0,9 0,8 3,7 10,0 8,9 1,5 2,3 1,2 0,8 3,1 6,8 6,0 1,1 2,4 1,2 1,0 3,4 7,2 6,6 1,2 3,0 0,9 1,0 3,8 8,8 7,2 1,5 1,8 1,1 1,0 2,2 6,5 6,0 1,1 3,0 0,9 0,5 5,7 8,5 7,1 1,3 2,1 1,1 0,6 2,1 5,9 4,8 1,2 2,9 0,9 0,3 3,0 9,6 7,7 x 2,1 1,2 0,4 2,5 6,8 6,0 x 3,3 x x 3,7 8,8 7,0 x 2,0 x x 2,5 4,9 4,2 x 2,4 1,1 0,8 3,0 7,0 5,9 1,6 2,0 1,1 0,8 2,9 6,8 6,3 1,3 2,1 x 3,2 1,1 1,9 x 2,1 1,8 1,9 x 1,9 1,3 2,2 3,2 3,4 1,2 2,0 2,6 2,7 2,1 2,2 3,0 x x 2,0 2,3 x x 1,7 x 3,1 x 1,6 x 1,8 x x 3,2 x x x 2,2 x x 1,7 x 2,9 1,0 1,8 x 2,1 1,4 0,9 1,7 0,9 x x 1,5 0,8 0,8 0,7 4,2 4,3 4,3 4,2 4,0 4,1 4,1 4,3 4,2 3,2 -3,1 3,5 -2,9 x -3,1 x -2,5 3,1 -3,7 3,8 -3,2 2,9 -3,4 3,0 -3,0 2,6 -3,7 2,8 -3,3 110,0 1,6 1,45 110,0 2,5 1,40 112,0 1,6 1,40 115,0 2,1 1,39 120,0 1,3 1,43 120,0 2,0 1,43 107,2 1,7 1,37 108,0 2,6 1,36 117,4 1,6 1,43 117,2 2,5 1,45 1,8 2,4 4,1 8,5 1,5 2,5 4,2 7,5 2,0 2,5 x 7,5 1,7 2,7 x 7,0 2,0 2,6 4,2 8,1 2,0 3,1 4,8 8,4 1,6 2,8 4,4 7,4 1,8 2,9 4,5 6,9 1,6 2,6 4,0 7,3 1,8 2,7 4,1 7,4 Arbeitslosenquote Leistungsbilanz Finanzierungssaldo des Staates in % des nominellen BIP 4,0 4,8 -3,0 -2,6 BIP, real Euroraum BIP, real USA BIP, real Welt Welthandel OECD Mai 2011 2011 1,7 1,2 1,2 1,6 in % des Arbeitskräfteangebots, Eurostat-Definition 4,3 4,3 4,1 4,2 Erdölpreis in USD/Barrel Kurzfristiger Zinssatz in % USD/EUR IHS Juli 2011 5,0 -2,3 Prognoseannahmen 111,1 108,0 103,7 1,5 2,3 2,8 1,42 1,43 1,43 Veränderung zum Vorjahr in % 1,5 - 2,3 0,6 - 2,8 x 2,6 2,7 2,8 4,1 4,2 4,3 8,0 7,8 7,6 Seite A26 Quelle: OeNB, WIFO, IHS, EU-Kommission, IWF, OECD, 1) Österreichdaten laut Artikel IV Konsultation vom September 2011. 2) IHS: Bruttoinvestitionen. Seite A27 Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I) Economic Sentiment Indicator 1995=100 130 120 110 100 90 80 70 60 1999 2000 2001 Euroraum 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011 Österreich Quelle: EU-Kommission. Geschäftsklima - Indikatoren Abweichung vom Mittelwert des Indikators relativ zur Standardabweichung 3 2 1 0 -1 -2 -3 -4 -5 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Euroraum (Industrievertrauen; EK) Deutschland (ifo Geschäftsklima) Euroraum (Industrie-Einkaufsmanager; Reuters-NTC) Eurocoin (Konjunkturindikator) Quelle: EU-Kommission, Institut für Wirtschaftsforschung, NTC Research, CEPR, OeNB. Seite A28 Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II) Konsumentenvertrauen Saldo aus positiven und negativen Antworten 20 10 0 -10 -20 -30 -40 1999 2000 2001 Euroraum 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Österreich Indikatoren der Industrie im Euroraum Veränderung zum Vorjahr in % 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 -25 1999 Saldo aus positiven und negativen Antworten 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 2000 2001 2002 2003 2004 Industrieprodukion (linke Skala) 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Industrievertrauen (rechte Skala) Indikatoren der Industrie in Österreich Veränderung zum Vorjahr in % 20 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 1999 Saldo aus positiven und negativen Antworten 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 2000 2001 2002 2003 2004 Industrieprodukion (linke Skala) Quelle: EU-Kommission, Eurostat. 2005 2006 2007 2008 2009 Industrievertrauen (rechte Skala) 2010 2011 Produktionsindex in Österreich1) Indikator 2010 2Q10 3Q10 4Q10 1Q11 2Q11 Jän.11 Feb.11 Mär.11 Apr.11 Mai.11 Jun.11 Insgesamt inkl Bau (B bis F) Industrie (B bis E) EU Insgesamt inkl. Bau (B bis F)2) EU Industrie (B bis E)2) Index 2005=100 102,8 108,5 102,1 110,0 103,5 107,9 102,5 109,2 106,7 108,0 106,2 107,3 110,1 109,3 109,8 108,9 121,1 120,5 120,3 119,6 105,1 114,0 103,7 112,6 114,3 117,4 113,6 116,8 94,6 104,5 93,1 103,2 101,7 110,3 100,3 109,0 119,1 127,1 117,7 125,5 111,3 116,2 110,6 115,5 114,0 116,0 112,8 114,9 117,7 120,1 117,5 119,9 Insgesamt inkl Bau (B bis F) Industrie (B bis E) EU Insgesamt inkl. Bau (B bis F)2) EU Industrie (B bis E)2) Veränderung zum Vorjahr -10,3 5,6 -11,9 7,7 -9,3 4,3 -11,3 6,6 in % 5,8 8,4 5,6 8,1 5,7 8,4 5,7 8,4 6,0 9,0 5,8 9,1 9,1 11,6 8,8 11,3 7,2 8,7 7,0 8,8 8,5 12,5 8,0 12,4 9,1 10,9 8,9 10,7 9,7 11,5 9,4 11,1 9,3 11,4 9,5 11,9 6,8 7,2 6,1 6,8 5,5 7,7 5,7 7,8 Verwendungskategorien (MIG) Vorleistungen Energie Investitionsgüter Konsumgüter Langlebige Konsumgüter Kurzlebige Konsumgüter ÖNACE 2008 - Abschnitte Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden (B) Herstellung von Waren (C) Energieversorgung (D) Wasserversorgung und entsorgung; Abfallentsorgung (E) Bau (F) Hochbau (F41) Tiefbau (F42) 2009 -14,5 -4,1 -17,3 -3,1 -1,0 -2,9 10,0 5,1 7,3 2,6 -1,5 3,0 14,0 6,0 7,4 1,5 -2,3 2,3 11,0 4,7 11,5 1,9 4,9 1,1 10,5 6,9 -5,7 4,8 -0,8 6,1 11,5 12,3 15,4 4,3 0,7 5,0 7,3 9,7 14,8 1,8 -3,3 3,0 11,9 15,3 19,4 3,2 3,8 3,1 11,3 9,8 13,9 4,5 -2,6 6,1 11,2 11,9 13,9 5,0 1,5 5,8 8,0 17,9 18,9 3,9 -2,5 5,4 7,4 4,2 15,8 -0,8 -8,4 0,8 6,6 7,3 10,3 2,5 1,6 2,8 -6,3 -13,2 -3,6 0,7 7,9 8,1 6,9 8,4 8,7 -3,3 9,0 5,7 -11,4 9,6 9,8 -1,6 11,5 10,4 -8,4 9,0 8,4 -1,6 12,3 13,0 -0,7 11,2 6,7 -2,5 11,2 11,5 0,5 11,8 11,4 -6,2 7,8 2,9 -18,2 7,5 11,3 10,4 -1,7 -0,6 -6,2 9,1 -4,3 -3,1 -10,2 10,4 -3,6 -2,0 -11,3 8,6 -3,6 -2,3 -8,5 10,4 5,0 -3,2 -11,7 30,0 -3,9 -2,0 -15,0 18,2 0,3 0,5 -0,6 26,2 -14,2 -12,0 -28,1 27,5 -0,1 1,5 -10,3 35,5 0,9 2,7 -9,0 11,0 0,2 0,5 -1,6 21,4 4,0 3,2 6,3 22,8 -3,0 -2,0 -6,2 Seite A29 Quelle: Statistik Austria. 1) ÖNACE 2008, EU harmonisiert, arbeitstägig bereinigt. 2) EU-Definition: ohne Wärme- und Kälteversorgung (353) und Wasserversorgung und -entsorgung; Abfallentsorgung (Abschnitt E). Arbeitsmarkt Seite A30 Arbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich 2008 Indikator 2009 2010 Arbeitslosenquote gesamt 7,6 Euroraum 3,8 Österreich Jugend-Arbeitslosenquote 15,9 Euroraum 8,0 Österreich Mär. 11 Apr. 11 Mai. 11 Jun. 11 Jul. 11 in % Jahresdurchschnitt in % 9,6 4,8 10,1 4,4 10,0 4,3 9,9 4,1 10,0 4,2 10,0 3,9 10,0 3,7 20,2 10,0 20,9 8,8 20,7 9,3 20,5 8,7 20,5 8,4 20,5 7,8 20,5 7,8 Entwicklung des österreichischen Arbeitsmarktes in % 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 -1,0 -2,0 -3,0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Unselbstständig Beschäftigte - Veränderung zum Vorjahr 2008 2009 2010 2011 Arbeitslosenquote Quelle: Eurostat. Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes Periode 2008 2009 2010 Unselbstständig Beschäftigte in Ver.z.Vj. 1.000 in % 3.388,6 1,3 3.339,1 -1,5 3.360,2 0,6 Arbeitslose in 1.000 212,3 260,3 250,8 Ver.z.Vj. in % -4,5 22,6 -3,7 Arbeitslosenquote in % laut EUlaut AMS Konzept 5,9 3,8 7,2 4,8 6,9 4,4 Aug.10 3.433,6 1,2 218,4 -8,5 Sep.10 3.419,7 1,2 214,2 -8,7 Okt.10 3.386,6 1,4 226,1 -7,9 Nov.10 3.375,9 1,4 244,3 -5,2 Dez.10 3.343,8 1,4 302,3 -3,4 Jän.11 3.322,9 1,9 309,6 -4,3 Feb.11 3.343,0 2,2 292,3 -6,6 Mär.11 3.378,1 1,5 252,6 -5,2 Apr.11 3.379,1 1,6 236,3 -5,4 Mai.11 3.417,2 1,9 221,4 -2,5 Jun.11 3.451,4 1,9 207,9 -2,3 Jul.11 3.501,1 1,8 209,7 -0,9 Aug.11 3.484,0 1,5 219,2 0,4 Quelle: Eurostat, Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Offene Stellen in 1.000 37,5 27,2 31,0 6,0 4,4 34,4 5,9 4,3 35,1 6,3 4,2 32,9 6,7 4,2 29,7 8,3 4,2 28,9 8,5 4,5 29,2 8,0 4,5 31,7 7,0 4,3 32,7 6,5 4,1 36,0 6,1 4,2 36,2 5,7 3,9 36,7 5,7 3,7 35,8 5,9 .. 32,1 Arbeitsmarktservice Österreich. Ver.z.Vj. in % -1,9 -27,6 14,1 15,0 20,3 18,5 15,9 22,0 25,2 20,7 16,4 15,7 9,3 7,9 1,7 -6,7 Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung Seite A31 Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des privaten Haushaltssektors1) Euroraum gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 2005Q4 2006Q3 2007Q2 2008Q1 2008Q4 2009Q3 2010Q2 2011Q1 2009Q3 2010Q2 2011Q1 sonstige Finanzierung Kreditaufnahmen Sonstige Geldvermögensbildung Lebensversicherungs- und Pensionskassenansprüche Handelbare Wertpapiere 2) Bargeld und Einlagen Finanzierungssaldo Österreich 10 gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP 8 6 4 2 0 -2 -4 2005Q4 2006Q3 2007Q2 2008Q1 2008Q4 Quelle: EZB, OeNB. 1) inklusive Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 2) verzinsliche Wertpapiere, börsennotierte Aktien und Investmentzertifikate. Seite A32 Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen Euroraum gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 2005Q3 2006Q2 2007Q1 2007Q4 2008Q3 2009Q2 2010Q1 2010Q4 Kreditgewährungen Erwerb von Anteilspapieren sonstige Geldvermögensbildung Wertpapieremissionen Kreditaufnahmen Emission von Anteilspapieren sonstige Finanzierung Finanzierungssaldo Österreich gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP 15 10 5 0 -5 -10 -15 2005Q4 2006Q3 2007Q2 2008Q1 2008Q4 Quelle: EZB, OeNB. 1) Bargeld, Einlagen, verzinsliche Wertpapiere und Investmentzertifikate. 2009Q3 2010Q2 2011Q1 Zahlungsbilanz Seite A33 Euroraum1) 2010 2009 Salden 2008 2009 2010 -25,7 37,5 33,8 -6,4 -90,6 6,6 10,0 -109,4 270,7 37,2 -193,1 4,6 9,2 -40,4 19,5 41,1 -0,5 -100,6 6,6 46,6 -46,6 135,2 8,7 -40,6 -10,2 -12,8 Q4 Q1 Q2 2011 Q3 Q4 Q1 in Mrd EUR Leistungsbilanz Güter Dienstleistungen Einkommen Laufende Transfers Vermögensübertragungen Kapitalbilanz Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Finanzderivate Sonstige Investiitionen Währungsreserven Statistische Differenz -142,4 -22,5 41,1 -63,3 -97,7 9,2 141,5 -236,0 283,3 -82,9 180,5 -3,4 -8,3 13,9 16,3 10,8 5,5 -18,7 1,1 -14,2 7,3 38,4 4,9 -64,7 0,0 -0,8 -17,9 1,6 4,4 11,1 -35,1 2,5 16,0 -45,2 24,9 2,7 38,2 -4,6 -0,6 -18,6 3,3 11,7 -14,8 -18,8 1,7 25,4 -29,8 93,7 1,9 -41,4 1,0 -8,5 -6,2 8,2 14,6 1,4 -30,4 1,0 3,9 -30,8 -17,1 2,4 54,3 -5,0 1,3 2,2 6,4 10,4 1,7 -16,3 1,4 1,3 59,2 33,6 1,7 -91,7 -1,6 -4,9 -30,9 -12,5 7,0 9,2 -34,6 3,0 12,8 -11,5 133,3 -4,0 -93,9 -11,1 15,1 Quelle: EZB. 1) Zuflüsse (+); Abflüsse (-). Währungsreserven: Zunahme (-); Abnahme (+). Österreich Salden 2008 1 2009 ) 2 2010 ) 2010 1 ) 2009 1 ) Q4 Q1 Q2 2011 1 ) Q3 Q4 Q1 in Mrd EUR Leistungsbilanz Güter Dienstleistungen Einkommen Laufende Transfers Vermögensübertragungen Kapitalbilanz Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Finanzderivate Sonstige Investiitionen Währungsreserven 3) Statistische Differenz 13,8 -0,6 14,2 1,7 -1,6 0,0 -15,0 -15,4 26,5 0,3 -27,0 0,6 1,3 8,5 -2,3 12,9 -0,3 -1,7 0,2 -9,4 0,5 -6,8 0,6 -6,0 2,4 0,7 7,8 -3,2 13,3 -0,3 -2,1 0,4 -3,7 -3,8 -7,6 0,2 8,6 -1,1 -4,4 3,0 -0,8 3,6 -0,1 0,3 0,3 -0,1 -1,7 -5,2 -0,2 6,7 0,2 -3,2 3,7 -1,2 5,9 -0,1 -1,0 0,5 -4,2 0,2 -8,3 0,8 3,3 -0,1 0,0 0,5 -0,4 1,9 -0,4 -0,6 -0,1 2,6 4,7 4,4 -0,8 -5,4 -0,3 -3,1 Quelle: OeNB; Transaktionen. 1) Revidierte Daten. 2) Vorläufige Daten. 3) OeNB: Gold, Devisen, IWF- Positionen, Sonderziehungsrechte etc; Zunahme: - / Abnahme: + 0,5 -0,9 2,0 0,2 -0,7 0,0 -0,3 -4,6 -2,4 0,4 6,7 -0,4 -0,2 3,0 -0,8 3,5 0,1 0,2 0,0 -1,9 -4,1 -1,3 -0,2 3,9 -0,2 -1,1 3,8 -1,3 6,0 0,1 -1,0 -0,1 -8,7 -3,9 3,0 1,0 -8,1 -0,5 4,9 Seite A34 Leistungsbilanz - Euroraum Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldo in Mrd EUR 20 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 -25 -30 -35 -40 -45 1Q06 3Q06 Güter 1Q07 3Q07 1Q08 Dienstleistungen 3Q08 1Q09 Einkommen 3Q09 1Q10 Laufende Transfers 3Q10 1Q11 Leistungsbilanz Quelle: EZB. Kapitalbilanz - Euroraum Teilkomponenten der Kapitalbilanz in Mrd EUR 150 120 90 60 30 0 -30 -60 -90 -120 -150 1Q06 Quelle: EZB. 3Q06 1Q07 3Q07 1Q08 3Q08 1Q09 3Q09 1Q10 3Q10 Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Finanzderivate Sonstige Investitionen Währungsreserven Kapitalbilanz 1Q11 Seite A35 Leistungsbilanz - Österreich Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldo in Mrd EUR 7 6 5 4 3 2 1 0 -1 -2 1Q06 3Q06 1Q07 Güter 3Q07 1Q08 Dienstleistungen 3Q08 1Q09 Einkommen 3Q09 1Q10 Laufende Transfers 3Q10 1Q11 Leistungsbilanz Quelle: OeNB, Statistik Austria. Kapitalbilanz - Österreich Teilkomponenten der Kapitalbilanz in Mrd EUR 20 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 1Q06 Quelle: OeNB. 3Q06 1Q07 3Q07 1Q08 3Q08 1Q09 3Q09 1Q10 3Q10 Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Finanzderivate Sonstige Investitionen Währungsreserven Kapitalbilanz 1Q11 Weitere ausgewählte Indikatoren für Österreich Seite A36 Budgetäre Notifikation (Maastricht) vom März 2011 in Mrd EUR 2007 2008 2009 2010 2011 Finanzierungssaldo Staat Bundessektor Länder (ohne Wien) Gemeinden (mit Wien) Sozialversicherungsträger -2,4 -2,4 0,1 0,2 -0,3 -2,6 -3,0 0,1 0,1 0,1 -11,3 -8,8 -1,9 -0,8 0,2 -13,2 -10,4 -1,9 -1,4 0,5 -11,5 -9,2 -1,7 -0,6 0,0 Zinszahlungen Primärsaldo Verschuldung des Staates 7,5 5,2 165,0 7,3 4,7 180,5 7,6 -3,7 191,0 7,6 -5,6 205,2 8,4 -3,1 218,6 2007 2008 2009 2010 2011 in % des BIP Finanzierungssaldo Staat Bundessektor Länder (ohne Wien) Gemeinden (mit Wien) Sozialversicherungsträger -0,9 -0,9 0,0 0,1 -0,1 -0,9 -1,1 0,0 0,0 0,1 -4,1 -3,2 -0,7 -0,3 0,1 -4,6 -3,7 -0,7 -0,5 0,2 -3,9 -3,1 -0,6 -0,2 0,0 Zinszahlungen Primärsaldo Verschuldung des Staates 2,8 1,9 60,7 2,6 1,7 63,8 2,8 -1,3 69,6 2,7 -2,0 72,3 2,8 -1,0 73,6 Quelle: Statistik Austria, BMF (2011). Österreichisches Stabilitätsprogramm vom April 2011 in % des BIP 2010 2011 2012 2013 2014 Finanzierungssaldo Staat Bundessektor Länder und Gemeinden Sozialversicherungsträger -4,6 -3,7 -1,2 0,2 -3,9 -3,1 -0,8 0,0 -3,3 -2,7 -0,6 0,0 -2,9 -2,4 -0,5 0,0 -2,4 -1,9 -0,5 0,0 Staat: Gesamteinnahmen Gesamtausgaben Zinszahlungen Primärsaldo Verschuldung des Staates 48,3 53,0 2,7 -2,0 72,3 48,3 52,2 2,8 -1,1 73,6 48,2 51,6 2,9 -0,4 75,0 48,2 51,0 3,0 0,1 75,5 48,1 50,6 3,0 0,5 75,1 Quelle: BMF. Seite A37 Gebarungserfolg des Bundes im Juli 2011 Indikator Juli Jänner bis Juli Bundesvoranschlag 2011 2011 2011 40.822 6.709 34.113 33.547 -7.275 70.162 10.850 59.312 62.540 -7.622 Juli Jänner bis Juli Bundesvoranschlag 2011 2011 2011 in Mio EUR Allgemeiner Haushalt Ausgaben Personalausgaben Sachausgaben Einnahmen Saldo1) 6.627 793 5.834 4.263 -2.365 Quelle: BMF. Abgabenerfolg des Bundes im Juli 2011 Indikator in Mio EUR Einkommen- und Vermögensteuern davon: veranlagte Einkommensteuer Körperschaftsteuer Lohnsteuer Kapitalertragsteuer Kapitalertragsteuer auf Zinsen Umsatzsteuern Verbrauchsteuern Verkehrsteuern Übrige Abgaben 2) Öffentliche Abgaben brutto Überweisungen an andere öffentl. Rechtsträger (Länder, Gem., Fonds) Überweisungen an die EU Öffentliche Abgaben netto3) 2.009 16.431 33.106 -108 -69 1.936 92 46 1.837 693 448 165 5.151 507 1.556 12.262 846 376 13.541 3.279 3.113 635 36.998 2.500 4.500 21.600 1.300 1.730 23.600 6.236 5.251 787 68.980 2.509 121 2.522 14.717 1.594 20.686 25.104 2.400 41.476 1) Budgetüberschuss (+) oder Budgetdefizit (-) des Bundes. 2) Stempel-, Rechtsgebühren und Bundesverwaltungsabgaben, Nebenansprüche und Resteingänge weggefallener Abgaben. 3) Steuereinnahmen des Bundes. Quelle: BMF. Seite A38 Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit Indikator 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 1) 2012 1) Veränderung zum Vorjahr in % Produktivität - Gesamtwirtschaft 2,2 1,3 2,1 2,0 0,0 -3,1 1,1 1,5 1,1 Bruttoverdienste je Arbeitnehmer 1,8 2,4 3,2 3,1 2,9 1,5 1,5 2,7 3,2 Lohnstückkosten - Gesamtwirtschaft -0,6 1,1 0,9 0,9 2,7 4,8 0,3 1,2 2,1 Lohnstückkosten - Sachgütererzeugung -1,7 -0,7 -3,4 -2,3 1,1 13,5 -5,5 -3,9 -1,9 1,0 -1,0 -0,5 0,7 0,6 0,4 -2,7 1,5 -0,1 Preisliche Wettbewerbsfähigkeit2) Entwicklung der Lohnstückkosten Veränderung zum Vorjahr in % 15 10 5 0 -5 -10 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Lohnstückkosten in der Sachgütererzeugung Lohnstückkosten in der Gesamtwirtschaft Quelle: WIFO. 1) WIFO-Prognose vom Juli 2011. 2) Real-effektiver Wechselkurs des Euro auf Basis des österreichischen Außenhandels. 2011 1) 2012 1) Seite A39 Österreichischer Außenhandel Periode Export Import Kumulativ Export Veränderung zum Vorjahr in % Mio EUR Saldo Import % VJP Mio EUR % VJP Mio EUR 2006 2007 2008 2009 2010 9,5 10,5 2,5 -20,2 16,7 8,0 9,6 4,7 -18,4 16,5 103.742 114.680 117.525 93.739 109.373 9,5 10,5 2,5 -20,2 16,7 104.201 114.255 119.568 97.574 113.652 8,0 9,6 4,7 -18,4 16,5 -459 425 -2.043 -3.835 -4.279 2Q10 3Q10 4Q10 1Q11 2Q11 20,2 21,3 18,9 23,5 11,7 18,9 20,7 19,8 24,4 13,9 51.622 79.735 109.373 29.796 60.508 13,1 15,9 16,7 23,5 17,2 53.570 82.785 113.652 31.492 63.673 12,5 15,3 16,5 24,4 18,9 -1.949 -3.049 -4.279 -1.696 -3.165 Jun.10 Jul.10 Aug.10 Sep.10 Okt.10 Nov.10 Dez.10 Jän.11 Feb.11 Mär.11 Apr.11 Mai.11 Jun.11 24,7 17,8 28,8 19,0 13,5 21,1 22,7 26,4 25,3 19,9 12,3 21,8 1,9 25,7 15,7 27,3 20,0 18,4 22,1 18,9 30,6 24,9 19,3 14,7 22,8 5,0 51.622 61.262 69.653 79.735 89.623 100.145 109.373 8.676 18.472 29.796 39.766 50.592 60.508 13,1 13,8 15,4 15,9 15,6 16,2 16,7 26,4 25,8 23,5 20,5 20,8 17,2 53.570 63.123 72.084 82.785 93.167 103.797 113.652 9.469 19.759 31.492 41.975 53.258 63.673 12,5 13,0 14,6 15,3 15,6 16,2 16,5 30,6 27,6 24,4 21,8 22,0 18,9 -1.949 -1.861 -2.431 -3.049 -3.543 -3.652 -4.279 -793 -1.287 -1.696 -2.209 -2.666 -3.165 Exporte und Importe Veränderung zum Vorjahr in % 30 20 10 0 -10 -20 -30 1Q99 1Q00 1Q01 1Q02 Exporte Quelle: Statistik Austria, OeNB. 1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 Importe 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10 1Q11 Seite A40 Tourismus: Übernachtungen in Österreich Insgesamt Periode in 1.000 davon Inländer Veränderung zum Vorjahr in % davon Ausländer Veränderung zum Vorjahr in % in 1.000 in 1.000 Veränderung zum Vorjahr in % 2008 2009 2010 126.719 124.307 124.829 4,3 -1,9 0,4 33.879 34.443 35.007 2,6 1,7 1,6 92.840 89.864 89.821 5,0 -3,2 0,0 Jul.10 Aug.10 Sep.10 Okt.10 Nov.10 Dez.10 Jän.11 Feb.11 Mär.11 Apr.11 Mai.11 Jun.11 Jul.11 14.946 16.774 9.573 6.266 3.841 9.524 14.411 14.836 12.997 6.401 5.774 9.752 14.838 2,9 0,5 0,8 2,9 7,9 -6,1 3,9 -6,7 3,0 -3,0 -11,3 16,0 -0,7 4.337 4.690 3.075 2.441 1.849 2.050 2.696 3.502 2.605 2.139 2.473 3.258 4.282 3,4 -1,8 1,7 4,2 5,2 -4,3 -5,0 8,9 -8,7 5,0 -3,4 6,5 -1,3 10.609 12.083 6.499 3.825 1.992 7.474 11.715 11.333 10.392 4.262 3.301 6.494 10.557 2,8 1,4 0,4 2,0 10,5 -6,6 6,1 -10,6 6,5 -6,6 -16,4 21,4 -0,5 78.850 79.010 0,7 0,2 Jänner bis Juli 20.901 20.957 2,4 0,3 57.948 58.054 0,1 0,2 -0,5 2,3 19.661 19.908 -7,0 1,3 2,1 0,0 47.850 47.168 -1,1 -1,4 2010 2011 Sommersaison Mai bis Juli 2009 2010 29.390 29.863 -4,9 1,6 9.729 9.955 Wintersaison November bis April 2009/2010 2010/2011 62.695 62.011 -0,3 -1,1 14.846 14.843 Wintersaison Sommersaison November bis April Mai bis Juli in Mio Übernachtungen Veränderung zum Vorjahr in % in Mio Übernachtungen Veränderung zum Vorjahr in % 60 8 60 8 50 6 50 4 40 6 4 40 2 30 20 0 -2 -4 10 -4 -6 0 0 20 -2 10 0 05/06 06/07 07/08 08/09 Inländer (linke Achse) Ausländer (linke Achse) Insgesamt (rechte Achse) Quelle: Statistik Austria. 09/10 10/11 2 30 -6 2005 2006 2007 2008 Inländer (linke Achse) Ausländer (linke Achse) Insgesamt (rechte Achse) 2009 2010 Österreichischer Bankensektor Seite A41 Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute 2. Quartal 2011 Veränderung Bilanzpositionen Stand zum Vorquartal in Mio EUR in Mio EUR 1. Aktiva Kassenliquidität Forderungen an inl. Kreditinstitute Direktkredite an inl. Nichtbanken in EUR in Fremdwährung Titrierte Kredite an inl. Nichtbanken in EUR in Fremdwährung Sonstige Inlandsforderungen Auslandsforderungen 2. Passiva Verbindlichkeiten geg.inl.Kreditinstitute Einlagen von inländischen Nichtbanken in EUR in Fremdwährung Eig. Inlandsemissionen an Nichtbanken in EUR in Fremdwährung Sonstige Inlandsverbindlichkeiten Auslandsverbindlichkeiten 3. Bilanzsumme seit Jänner zum Vorjahr (Jahresabstand) in % in Mio EUR in % in Mio EUR in % 11.006 219.226 314.188 256.575 57.613 30.689 30.464 226 82.579 330.058 -1.521 2.818 6.235 3.015 3.220 -186 -195 9 -243 -3.147 -12,1 1,3 2,0 1,2 5,9 -0,6 -0,6 4,2 -0,3 -0,9 -1.264 8.455 3.100 2.811 288 -7 -24 17 -6.315 11.060 -10,3 4,0 1,0 1,1 0,5 0,0 -0,1 8,0 -7,1 3,5 63 -7.203 5.966 5.199 767 1.560 1.537 24 -10.176 -22.415 0,6 -3,2 1,9 2,1 1,3 5,4 5,3 11,8 -11,0 -6,4 217.165 285.951 281.754 4.197 118.407 111.433 6.974 124.214 242.122 992.743 6.495 2.935 2.925 10 -1.636 -2.411 774 -227 -3.614 3.624 3,1 1,0 1,0 0,2 -1,4 -2,1 12,5 -0,2 -1,5 0,4 11.039 4.350 4.347 2 1.891 2.073 -182 -5.930 3.676 14.183 5,4 1,5 1,6 0,1 1,6 1,9 -2,5 -4,6 1,5 1,4 -12.238 2.397 2.190 206 3.279 4.117 -838 -9.330 -16.270 -34.695 -5,3 0,8 0,8 5,2 2,8 3,8 -10,7 -7,0 -6,3 -3,4 Bilanzsumme der in Österreich tätigen Kreditinstitute in % 25 in Mrd EUR 1.200 20 1.000 15 800 10 600 5 400 0 200 -5 -10 2Q08 3Q08 4Q08 1Q09 2Q09 Veränderung zum Vorjahr in % Quelle: OeNB. 3Q09 4Q09 1Q10 2Q10 Stand in Mrd EUR 3Q10 4Q10 1Q11 0 2Q11 Seite A42 Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute Ertragspositionen 1. 2. I. 3. 4. 5. 6. II. 7. 8. 9. III. IV. Zinsen und zinsähnliche Erträge Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen Nettozinsertrag (1. - 2.) Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen Saldo Ertrag/Aufwand aus Provisionen Saldo Ertrag/Aufwand aus Finanzgeschäften Sonstige betriebliche Erträge Betriebserträge (I. + 3. + 4. + 5. + 6.) Allgemeine Verwaltungsaufwendungen davon Personalaufwand davon Sachaufwand Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsaufwendungen (7. + 8. + 9.) Betriebsergebnis (II. - III.) 1. Halbjahr 1.Halbjahr 1.Halbjahr 2009 2010 2011 in Mrd EUR Ver.z.Vj. in % 1) in Mrd EUR 18,16 13,77 4,40 1,49 1,81 0,33 0,74 8,77 4,70 2,87 1,84 -15,0 -20,8 10,5 1,6 -16,1 -705,7 -10,9 4,7 -1,0 0,0 -2,4 13,33 8,74 4,58 1,57 1,95 0,45 0,77 9,33 4,73 2,84 1,89 -26,6 -36,5 4,3 5,5 8,0 35,7 3,9 6,4 0,5 -1,1 2,9 13,52 8,85 4,68 2,04 1,96 0,37 0,85 9,89 4,92 2,96 1,96 1,5 1,2 2,0 29,4 0,5 -19,2 10,7 6,0 4,2 4,4 3,9 0,28 0,45 5,44 3,33 -4,7 -2,0 -1,2 16,1 0,27 0,54 5,53 3,80 -3,7 18,4 1,7 14,0 0,25 0,52 5,69 4,20 -8,9 -3,5 2,8 10,7 6,21 6,1 6,81 9,6 7,36 8,1 3,04 63,0 3,40 11,9 2,20 -35,4 0,42 -334,5 -0,04 -110,2 0,17 -493,9 2,75 0,14 -34,1 -645,5 3,44 -0,04 25,4 -130,5 4,99 -0,07 44,9 66,6 0,35 -7,1 0,43 23,5 1,05 143,8 2,54 -32,6 2,97 17,2 3,88 30,3 Ver.z.Vj. in % 1) in Mrd EUR Ver.z.Vj. in % 1) Quartalsweise aktualisierte Vorschauwerte V. Erwartetes Jahresbetriebsergebnis 10. Saldo aus Wertberichtigung auf Forderungen u. Zuführungen zu Rückstellungen f. Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisken gegenüber den entsprech. Erträgen aus deren Auflösung (exkl. Wertpapiere) 11. Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere und Beteiligungen gegenüber den entsprech. Erträgen aus deren Auflösung VI. Erwartetes Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigkeit (IV. - 10. - 11.) 12. Erwartetes a.o. Ergebnis (Ertrag + / Aufwand -) 13. Erwartete Steuern von Einkommen, Ertrag und sonstige Steuern VII. Erwarteter Jahresüberschuss (+)/-Fehlbetrag (-) (V.+ 12. - 13.) Quelle: OeNB. 1) Die Veränderungen wurden für die Basis "in Mio EUR" errechnet und anschließend gerundet. Seite A43 Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey: Veränderung der Kreditrichtlinien in den letzten drei Monaten an Unternehmen Skala von -1 bis 1 1,0 0,5 1) 0,0 -0,5 -1,0 1Q03 1Q04 Insgesamt 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 Kredite an kleine und mittlere Unternehmen 1Q09 1Q10 1Q11 Kredite an große Unternehmen an Private Haushalte Skala von -1 bis 1 1,0 0,5 1) 0,0 -0,5 -1,0 1Q03 1Q04 1Q05 Wohnbaukredite 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10 1Q11 Konsumkredite und sonstige Kredite Quelle: OeNB. 1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten. -1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert Seite A44 Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey: Veränderung der Nachfrage nach Krediten in den letzten 3 Monaten an Unternehmen Skala von -1 bis 1 1,0 0,5 1) 0,0 -0,5 -1,0 1Q03 1Q04 Insgesamt 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 Kredite an kleine und mittlere Unternehmen 1Q09 1Q10 1Q11 Kredite an große Unternehmen an Private Haushalte Skala von -1 bis 1 1,0 0,5 1) 0,0 -0,5 -1,0 1Q03 1Q04 Wohnbaukredite 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10 1Q11 Konsumkredite und sonstige Kredite Quelle: OeNB. 1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten. -1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) Länder Tschechische Republik Rumaenien Ungarn Kroatien Gesamt Quelle: OeNB. 2007 2008 2009 10Q01 10Q02 10Q03 10Q04 11Q01 in Mio EUR 27.562 26.986 19.332 19.158 33.137 29.108 22.777 23.145 39.023 30.271 26.572 16.633 42.622 29.375 25.871 25.927 45.283 29.523 27.226 26.012 45.383 29.220 26.743 26.557 46.181 28.614 26.412 25.452 46.032 29.949 25.527 25.345 53.171 30.195 28.991 25.841 17.300 6.936 8.518 9.574 4.567 5.542 3.286 2.660 1.564 808 796 147 311 21 394 362 30 240 27 10 19.567 9.709 10.126 13.643 7.848 6.801 4.596 3.500 1.721 1.130 1.624 543 490 91 247 642 61 195 58 15 26.712 6.994 11.123 16.170 7.761 4.232 2.931 3.763 1.923 1.644 1.901 95 287 213 175 456 260 178 158 17 21.764 11.613 9.913 9.472 6.340 6.030 5.113 4.319 1.739 1.250 625 745 469 231 177 247 224 110 42 11 21.707 11.396 10.744 10.217 7.098 5.904 5.094 4.182 1.761 1.169 688 741 426 244 180 250 204 106 42 21 21.736 11.693 10.815 11.740 7.564 5.625 5.065 4.116 1.843 1.367 821 738 395 253 173 268 208 105 43 28 21.371 11.715 10.860 11.137 6.837 5.571 4.944 3.936 1.829 1.225 888 774 370 285 172 230 184 99 30 32 21.330 11.599 11.118 11.498 6.805 5.203 4.887 3.968 1.873 1.436 962 766 359 260 174 240 161 82 53 37 23.211 11.908 11.536 11.513 6.518 5.594 4.909 4.016 1.905 1.546 979 800 341 288 183 171 153 76 57 38 156.131 190.775 199.493 204.228 210.218 212.499 209.150 209.665 223.940 Seite A45 Slowakei Slowenien Polen Russische Foederation Ukraine Republik Serbien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Albanien Weissrussland Tuerkei Republik Montenegro Lettland Mazedonien Litauen Kasachstan Moldawien Estland Aserbeidschan Andere 2006 Internationale Vergleiche für ausgewählte Länder Turbulenzen-bedingte Wertberichtigungen und Kapitalerhöhungen von Banken und Versicherungen ab dem 2. Halbjahr 2007 300 250 200 150 100 50 0 Große Banken im andere Euroraum Finanzinstitute im Euroraum Schweizer Finanzinstitute Quelle: Bloomberg. andere europäische andere europäische Banken Versicherer Kapitalerhöhungen keine Bereinigung um Wechselkurseffekte Seite A46 Wertberichtigungen Britische Finanzinstitute Rendite 10-jähriger Staatsanleihen in % 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Quelle: Thomson Reuters, EZB. AT BE DE GR ES FR IE IT NL PT FI Seite A47 Differenz AT zu DE Renditen für Unternehmensanleihen im Euroraum - AAA und BBB in % 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 2000 2001 Quelle: Thomson Reuters. 2003 2004 2005 IBOXX EURO CORP. AAA RATED 2006 2007 2008 IBOXX EURO CORP. BBB RATED 2009 2010 2011 Seite A48 Differenz BBB - AAA 2002 Seite A49 Entwicklung der Verbraucherpreise1) Prognose2) Land 2008 2009 2010 2011 2012 Apr.11 Mai.11 Jun.11 Jul.11 Veränderung zum Vorjahr in % Belgien Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowenien Slowakische Republik Finnland 4,5 2,8 10,6 3,1 4,2 4,1 3,2 3,5 4,4 4,1 4,7 2,2 3,2 2,7 5,5 3,9 3,9 0,0 0,2 0,2 -1,7 1,3 -0,2 0,1 0,8 0,2 0,0 1,8 1,0 0,4 -0,9 0,9 0,9 1,6 2,3 1,2 2,7 -1,6 4,7 2,0 1,7 1,6 2,6 2,8 2,0 0,9 1,7 1,4 2,1 0,7 1,7 3,6 2,6 4,7 1,0 2,4 3,0 2,2 2,6 3,4 3,5 2,7 2,2 2,9 3,4 2,6 3,6 3,6 2,2 2,0 2,8 0,7 0,5 1,4 1,7 1,9 2,3 2,3 2,2 2,1 2,1 2,0 2,1 2,9 2,2 3,3 2,7 5,4 1,5 3,7 3,5 2,2 2,9 3,5 4,0 2,4 2,2 3,7 4,0 2,0 3,9 3,4 3,1 2,4 5,5 1,2 3,1 3,4 2,2 3,0 4,1 3,8 2,5 2,4 3,7 3,7 2,4 4,2 3,4 3,4 2,4 4,9 1,1 3,1 3,0 2,3 3,0 4,5 3,8 3,1 2,5 3,7 3,3 1,6 4,1 3,4 4,0 2,6 5,3 1,0 2,1 3,0 2,1 2,1 3,5 3,2 2,2 2,9 3,8 3,0 1,1 3,8 3,7 3,3 0,3 1,6 2,6 1,8 2,8 2,7 2,7 2,5 12,0 6,3 3,6 15,3 11,1 6,0 4,2 7,9 3,3 3,6 2,5 0,6 1,1 3,3 4,2 4,0 4,0 5,6 1,9 2,2 3,0 1,2 2,2 -1,2 1,2 4,7 2,7 6,1 1,9 3,3 4,3 2,3 2,5 3,4 3,2 4,0 3,8 6,7 1,7 4,1 3,4 2,5 1,8 2,0 2,4 3,5 3,2 4,0 1,6 2,4 3,3 1,6 2,8 4,3 4,4 4,4 4,1 8,4 1,8 4,5 3,4 2,0 3,1 4,8 5,0 3,9 4,3 8,5 1,7 4,5 3,5 1,9 2,9 4,7 4,8 3,5 3,7 8,0 1,5 4,2 3,4 1,9 3,0 4,2 4,6 3,1 3,6 4,9 1,6 4,4 3,7 1,0 2,1 3,0 2,0 3,3 3,2 3,1 2,9 Kroatien Türkei 5,8 10,4 2,2 6,3 1,1 8,6 2,8 6,5 2,5 5,5 2,3 4,3 2,5 7,2 2,0 6,2 1,9 6,3 USA Japan Schweiz 2,8 0,0 0,8 3,8 1,4 2,3 -0,4 -1,4 -0,7 2,5 0,2 1,5 0,3 3,2 -0,4 0,1 3,6 -0,4 0,3 3,6 -0,4 0,6 3,6 0,2 0,3 Russland Brasilien China 2) Indien 14,1 6,6 5,9 8,3 11,8 5,1 -0,7 10,9 7,1 5,1 3,3 12,2 9,4 x 5,9 x 8,2 x 4,0 x 9,5 6,3 5,3 9,1 9,0 6,4 5,5 8,9 .. 6,8 6,4 8,6 .. 6,9 6,5 8,4 Euroraum Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Lettland Litauen Ungarn Polen Rumänien Schweden Vereinigtes Königreich EU Quelle: Eurostat, Nationale Statistische Ämter. 1) EU27, Türkei: HVPI; restliche Länder nationaler VPI. 2) Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission vom Mai 2011; China: BIP-Deflator. Seite A50 Reales Bruttoinlandsprodukt Prognose2) Land 2008 2009 2010 2011 2012 3Q10 4Q10 1Q11 2Q11 Veränderung zum Vorjahr in % Belgien Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowenien Slowakische Republik Finnland 1,0 1,0 -5,1 -3,5 1,0 0,9 -0,1 -1,3 3,6 1,4 5,4 1,9 2,2 0,0 3,7 5,8 1,0 -2,8 -4,7 -13,9 -7,6 -2,0 -3,7 -2,7 -5,2 -1,7 -3,6 -3,3 -3,9 -3,9 -2,5 -8,1 -4,8 -8,2 2,2 3,6 3,1 -1,0 -4,5 -0,1 1,5 1,3 1,0 3,5 3,2 1,8 2,1 1,3 1,2 4,0 3,6 2,4 2,6 4,9 0,6 -3,5 0,8 1,8 1,0 1,5 3,4 2,0 1,9 2,4 -2,2 1,9 3,5 3,7 , 2,2 1,9 4,0 1,9 1,1 1,5 2,0 1,3 2,4 3,8 2,2 1,7 2,0 -1,8 2,5 4,4 2,6 , 2,0 4,0 5,4 0,1 -4,1 0,2 1,6 1,4 2,0 2,3 2,5 1,7 2,8 1,2 1,5 4,0 -8,0 2,1 3,8 6,8 0,0 -7,4 0,6 1,4 1,5 2,5 5,7 3,6 1,9 3,3 1,0 2,2 3,3 -9,0 3,0 4,6 8,6 0,0 -5,5 0,9 2,1 1,0 1,6 4,9 2,2 2,3 3,9 -0,6 2,1 3,5 4,8 2,5 2,8 .. .. .. 0,7 1,6 0,8 1,4 .. .. 1,7 4,1 -0,9 1,0 3,5 2,7 0,4 -4,2 1,8 1,6 1,8 2,0 2,0 2,4 1,6 6,2 2,5 -1,1 -4,2 2,9 0,8 5,1 7,3 -0,6 -0,1 -5,5 -4,1 -5,2 -18,0 -14,7 -6,7 1,6 -7,1 -5,3 -4,9 0,2 2,3 1,7 -0,3 1,3 1,2 3,8 -1,3 5,7 1,4 2,8 2,0 1,7 3,3 5,0 2,7 4,0 1,5 4,2 1,7 3,7 2,9 1,5 4,0 4,7 2,6 3,7 3,7 2,5 2,1 0,0 2,6 3,2 2,6 1,6 2,4 4,6 -2,1 6,6 2,5 3,8 2,7 2,6 3,5 4,6 2,4 3,9 -0,6 7,6 1,5 3,4 2,8 1,9 3,4 6,8 1,6 4,4 0,3 6,4 1,6 2,0 2,4 1,9 5,7 6,2 1,2 4,5 0,3 5,3 0,7 EU27 0,5 -4,3 1,8 1,8 1,9 2,3 2,1 2,4 1,7 Kroatien1) Türkei1) 2,2 0,7 -6,0 -4,8 -1,2 8,9 1,1 6,1 2,0 5,5 0,3 5,2 -0,6 9,2 -0,8 11,0 .. .. -0,3 -1,2 2,1 -3,5 -6,3 -1,9 3,0 4,0 2,6 2,6 0,5 1,9 2,7 1,6 1,7 3,5 4,8 2,8 3,1 2,5 2,9 2,2 -0,7 2,6 1,5 -0,9 .. 5,2 5,1 9,3 6,2 -7,8 -0,7 8,9 6,8 4,0 7,7 10,4 10,3 4,5 4,4 9,3 8,0 4,2 4,3 9,0 8,2 3,1 6,8 9,6 9,1 4,5 5,0 9,8 9,2 4,1 4,0 9,7 7,7 .. 3,2 9,5 8,1 Euroraum Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Lettland Litauen Ungarn Polen Rumänien Schweden Vereinigtes Königreich USA Japan Schweiz Russland1) Brasilien China Indien Quelle: Eurostat, Nationale Statistische Ämter, Thomson Reuters. 2) Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission vom Mai 2011. 1) nicht saisonbereinigt. Seite A51 Industrieproduktion Land 2008 1) 2009 2010 Feb.11 Mär.11 Apr.11 Mai.11 Jun.11 Veränderung zum Vorjahr in % Belgien Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowenien Slowakische Republik Finnland 3,7 -0,1 -4,8 -2,2 -4,2 -7,3 -2,8 -3,5 4,0 -5,3 -7,6 1,4 1,2 -4,1 1,6 3,3 1,0 -9,4 -16,3 -23,9 -4,5 -9,2 -15,8 -12,5 -18,8 -8,6 -15,8 -14,8 -7,6 -11,2 -8,5 -17,6 -13,8 -18,1 11,9 10,9 20,2 7,3 -6,6 0,8 5,2 6,4 -1,8 10,6 6,8 7,1 6,6 1,6 6,4 18,9 5,6 10,2 13,6 31,5 2,2 -4,3 3,6 5,8 2,4 0,2 2,7 7,0 2,0 10,7 2,6 7,3 10,8 5,6 7,2 11,3 33,1 -4,2 -8,4 -0,5 2,7 3,4 -5,2 0,2 1,9 0,6 11,1 -1,9 7,5 6,8 2,1 5,4 9,4 31,0 8,6 -10,5 -1,5 2,0 3,8 -2,4 -3,2 3,3 -1,5 11,9 -2,0 6,6 8,3 8,0 11,8 7,1 24,5 0,0 -10,2 0,0 3,4 2,0 -1,7 -3,9 -1,1 -2,8 6,8 -0,2 5,6 10,7 9,5 -3,1 7,0 23,7 -0,3 -13,2 -2,0 2,1 0,2 -6,0 -3,4 -1,7 -0,4 7,8 -2,8 2,0 4,9 0,4 Euroraum -1,6 -14,7 7,5 7,8 5,7 5,3 4,4 2,7 Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Lettland Litauen Ungarn Polen Rumänien Schweden Vereinigtes Königreich 0,5 -2,4 -1,1 -3,2 5,2 -1,0 2,5 3,1 -2,9 -3,1 -18,2 -12,9 -15,0 -17,7 -14,6 -17,5 -3,8 -6,5 -17,9 -10,0 2,1 9,9 1,9 14,2 6,5 10,3 10,8 5,4 8,7 2,7 15,4 13,0 1,1 10,1 13,2 14,6 9,7 12,9 17,3 2,0 6,2 8,7 0,2 10,0 14,2 9,6 4,8 7,0 13,6 -0,9 9,8 7,6 5,9 13,7 9,3 9,6 8,7 5,4 10,7 2,2 7,6 12,6 8,0 10,1 12,1 2,3 9,4 8,0 8,0 -0,2 2,2 7,4 -3,3 15,2 10,3 1,0 3,6 1,8 3,1 -5,3 EU27 -1,6 -13,7 6,9 7,5 5,0 5,3 4,4 1,7 Kroatien Türkei 0,7 -0,8 -8,9 -10,1 -1,5 13,9 -4,1 13,9 -3,9 10,4 2,6 9,1 -0,4 5,1 .. 6,9 USA Japan Schweiz -3,3 -3,4 1,2 -9,3 -21,8 -7,7 5,8 16,0 6,1 5,6 -7,5 1,9 5,3 -1,5 -2,8 4,8 -1,4 -3,7 3,3 0,9 -2,7 3,4 2,3 1,2 Russland Brasilien China 2) Indien 2,5 3,1 x 4,2 -9,3 -6,8 x 6,6 8,3 10,5 x 10,6 6,0 3,5 x 6,7 5,4 1,3 x 9,4 4,7 -0,2 x 5,8 4,2 1,6 x 5,9 .. 0,7 x 8,7 Quelle: Eurostat, OECD, WIIW, FED, Meti, Thomson Reuters. 1) nicht saisonal, jedoch arbeitstägig bereinigt; Schweiz, Russland, Brasilien, Indien nicht bereinigt. 2) Keine Werte vorhanden. Seite A52 1) Arbeitslosenquoten Prognose 2) Land 2008 2009 2010 2011 2012 Apr.11 Mai.11 Jun.11 Jul.11 in % gemäß ILO-Definition Belgien Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowenien Slowakische Republik Finnland 7,0 7,5 5,5 6,3 7,7 11,3 7,8 6,7 3,6 4,9 5,9 3,1 3,8 8,5 4,4 9,5 6,4 7,9 7,8 13,8 11,9 9,5 18,0 9,5 7,8 5,3 5,1 7,0 3,7 4,8 10,6 5,9 12,0 8,2 8,3 7,1 16,9 13,7 12,6 20,1 9,8 8,4 6,3 4,5 6,9 4,5 4,4 12,0 7,3 14,4 8,4 7,9 6,4 13,0 14,6 15,2 20,6 9,5 8,4 6,3 4,4 6,8 4,2 4,3 12,3 8,2 14,0 7,9 7,8 6,0 11,5 14,0 15,3 20,2 9,2 8,2 5,6 4,2 6,7 4,0 4,2 13,0 8,0 13,3 7,4 7,2 6,2 : 14,1 .. 20,7 9,7 8,0 7,2 4,3 6,2 4,2 4,1 12,6 8,3 13,4 7,9 7,4 6,2 .. 14,1 .. 20,8 9,7 8,1 7,4 4,3 6,2 4,2 4,2 12,6 8,3 13,4 7,9 7,4 6,1 .. 14,3 .. 21,0 9,8 8,0 7,5 4,3 6,2 4,1 3,9 12,5 8,4 13,4 7,9 7,5 6,1 .. 14,5 .. 21,2 9,9 8,0 7,5 4,6 6,3 4,3 3,7 12,3 8,4 .. 7,9 Euroraum 7,6 9,6 10,1 10,0 9,7 9,9 10,0 10,0 10,0 Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Lettland Litauen Ungarn Polen Rumänien Schweden Vereinigtes Königreich 5,6 4,4 3,3 7,5 5,8 7,8 7,1 5,8 6,2 5,6 6,8 6,7 6,0 17,1 13,7 10,0 8,2 6,9 8,3 7,6 10,2 7,3 7,4 18,7 17,8 11,2 9,6 7,3 8,4 7,8 9,4 6,8 7,1 17,2 15,5 11,0 9,3 7,2 7,6 8,0 8,5 6,4 6,7 15,8 12,7 9,3 8,8 6,8 7,2 7,8 11,1 6,6 7,3 .. .. 10,3 9,2 .. 7,4 7,7 11,2 6,5 7,4 .. .. 10,0 9,2 .. 7,7 7,8 11,4 6,5 7,2 .. .. 9,9 9,0 .. 7,4 .. .. .. .. .. .. .. .. .. 7,4 .. EU27 7,1 9,0 9,7 9,5 9,1 9,4 9,5 9,5 9,5 8,4 9,7 9,1 12,5 11,8 10,7 11,3 10,2 9,8 98,0 14,0 9,1 14,2 9,3 14,4 .. .. .. USA Japan Schweiz 5,8 4,0 2,6 9,3 5,1 3,7 9,6 5,1 3,8 9,7 4,9 x 9,1 4,8 x 9,0 4,7 3,1 9,1 4,5 3,0 9,2 4,6 2,9 .. .. .. Russland4) Brasilien China Indien 5) 6,4 7,9 4,2 x 8,4 8,1 4,3 x 7,5 6,7 4,1 x 7,7 x x x 7,8 x x x 7,2 6,4 x x 6,4 6,4 x x 6,1 6,2 x x 6,5 6,0 x x Kroatien Türkei4) 3) Quelle: Eurostat, WIIW,Thomson Reuters. 1) EU27: saisonal bereinigte Arbeitslosenquoten. 2) Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission vom Mai 2011. 3) Arbeitslosenquote auf Basis registrierter Arbeitsloser. 4) Unterjährig: Quartalsdaten. 5) Keine Werte vorhanden. Seite A53 Leistungsbilanzsalden Prognose1) 2008 2009 2010 2011 2012 -1,8 6,2 -9,7 -5,7 -14,7 -9,6 -1,7 -2,9 x 5,3 -7,3 4,4 4,9 -12,6 -6,9 -6,2 2,9 0,5 5,6 4,5 -3,0 -11,0 -5,2 -1,5 -2,1 x 6,9 -6,9 4,9 3,1 -10,9 -1,3 -3,2 2,4 1,0 5,7 3,7 -0,7 -10,5 -4,6 -1,7 -3,3 -7,7 7,8 -4,1 7,1 2,7 -9,9 -0,8 -3,4 3,1 2,0 4,7 1,8 1,2 -8,3 -4,1 -3,9 -3,5 -8,1 7,8 -4,7 7,7 2,6 -7,5 -1,4 -2,8 2,5 2,0 4,6 0,1 1,8 -6,1 -4,1 -4,2 -3,3 -7,2 7,6 -4,5 8,3 2,8 -5,2 -1,9 -2,6 2,5 -1,5 -0,3 -0,4 -0,2 -0,1 -23,0 -0,7 2,7 -13,1 -13,1 -7,3 -6,6 -11,6 8,8 -1,5 -8,9 -3,2 3,6 8,6 4,3 0,4 -3,9 -4,2 7,0 -1,7 -1,0 -3,8 5,5 3,6 1,9 2,1 -4,5 -4,1 6,3 -3,2 -2,0 -2,5 5,2 -0,3 0,2 1,6 -4,1 -4,4 6,2 -1,2 -2,6 -1,9 5,1 -1,6 -0,6 1,9 -4,1 -4,8 5,9 -0,1 EU27 -2,0 -0,9 -0,8 -0,2 0,0 Kroatien Türkei -9,1 -5,6 -5,5 -2,3 -1,4 -6,6 -2,2 -7,7 -2,5 -8,1 USA Japan Schweiz -4,7 3,3 9,1 -2,7 2,8 2,4 -3,3 3,5 14,1 -4,0 1,4 x -4,0 1,1 x Russland Brasilien China Indien 6,1 -1,7 9,4 -2,2 4,0 -1,5 5,8 -1,8 4,8 -2,3 5,2 -3,2 7,4 x 4,4 x 7,8 x 4,4 x Land in % des BIP Belgien Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowenien Slowakische Republik Finnland Euroraum Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Lettland Litauen Ungarn Polen Rumänien Schweden Vereinigtes Königreich Quelle: Eurostat, EU-Kommission, IWF, OECD, Russisches Finanzministerium. 1) Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission vom Mai 2011. Seite A54 Fiskaldaten Budgetsalden Staatsschulden Realisierte Werte Land 2008 2009 Prognose1) Realisierte Werte Prognose1) 2010 2011 2012 2008 2009 2010 2011 2012 in % des BIP Belgien Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Luxemburg Malta Niederlande Österreich Portugal Slowenien Slowakische Republik Finnland -1,3 0,1 -2,8 -7,3 -9,8 -4,2 -3,3 -2,7 0,9 3,0 -4,5 0,6 -0,9 -3,5 -1,8 -2,1 4,2 -5,9 -3,0 -1,7 -14,3 -15,4 -11,1 -7,5 -5,4 -6,0 -0,9 -3,7 -5,5 -4,1 -10,1 -6,0 -8,0 -2,6 -4,1 -3,3 0,1 -32,4 -10,5 -9,2 -7,0 -4,6 -5,3 -1,7 -3,6 -5,4 -4,6 -9,1 -5,6 -7,9 -2,5 -3,7 -2,0 -0,6 -10,5 -9,5 -6,3 -5,8 -4,0 -5,1 -1,0 -3,0 -3,7 -3,7 -5,9 -5,8 -5,1 -1,0 -4,2 -1,2 -2,4 -8,8 -9,3 -5,3 -5,3 -3,2 -4,9 -1,1 -3,0 -2,3 -3,3 -4,5 -5,0 -4,6 -0,7 89,6 66,3 4,6 44,4 110,7 39,8 67,7 106,3 48,3 13,6 61,5 58,2 63,8 71,6 21,9 27,8 34,1 96,2 73,5 7,2 65,6 127,1 53,3 78,3 116,1 58,0 14,6 67,6 60,8 69,6 83,0 35,2 35,4 43,8 96,8 83,2 6,6 96,2 142,8 60,1 81,7 119,0 60,8 18,4 68,0 62,7 72,3 93,0 38,0 41,0 48,4 97,0 82,4 6,1 112,0 157,7 68,1 84,7 120,3 62,3 17,2 68,0 63,9 73,8 101,7 42,8 44,8 50,6 97,5 81,1 6,9 117,9 166,1 71,0 86,8 119,8 64,3 19,0 67,9 64,0 75,4 107,4 46,0 46,8 52,2 Euroraum -2,0 -6,3 -6,0 -4,3 -3,5 69,9 79,3 85,1 87,7 88,5 Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Lettland Litauen Ungarn Polen Rumänien Schweden Vereinigtes Königreich 1,7 -2,7 3,2 -4,2 -3,3 -3,7 -3,7 -5,7 2,2 -5,0 -4,7 -5,9 -2,7 -9,7 -9,5 -4,5 -7,3 -8,5 -0,7 -11,4 -3,2 -4,7 -2,7 -7,7 -7,1 -4,2 -7,9 -6,5 0,0 -10,4 -2,7 -4,4 -4,1 -4,5 -5,5 1,6 -5,8 -4,7 0,9 -8,6 -1,6 -4,1 -3,2 -3,8 -4,8 -3,3 -3,6 -3,6 2,0 -7,0 13,7 30,0 34,5 19,7 15,6 72,3 47,1 13,4 38,8 54,4 14,6 35,3 41,8 36,7 29,5 78,4 50,9 23,6 42,8 69,6 16,2 38,5 43,6 44,7 38,2 80,2 55,0 30,8 39,8 80,0 18,0 41,3 45,3 48,2 40,7 75,2 55,4 33,7 36,5 84,2 18,6 42,9 47,1 49,4 43,6 72,7 55,1 34,8 33,4 87,9 EU27 -2,4 -6,8 -6,4 -4,7 -3,8 62,3 74,4 80,0 82,3 83,3 Kroatien Türkei -1,4 -2,2 -4,1 -6,7 -5,3 -2,6 -6,0 -2,8 -5,0 -2,2 28,9 39,5 35,3 45,4 40,0 41,7 45,2 40,1 48,4 38,5 USA Japan Schweiz -6,2 -2,2 2,5 -11,2 -8,7 0,7 -11,2 -9,3 -0,7 -10,0 -9,7 x -8,6 -9,8 x 71,5 195,0 44,3 84,7 217,6 42,2 92,0 223,1 42,1 98,3 236,1 x 102,4 242,1 x Russland Brasilien China Indien 4,9 -1,4 -0,4 -7,8 -6,3 -3,1 -3,1 -9,4 -3,5 -2,9 -2,6 -9,0 -3,2 x x x -2,6 x x x 5,7 70,7 17,0 73,0 8,3 67,9 17,7 71,1 8,6 66,1 17,7 69,2 9,2 x x x 9,8 x x x Quelle: Eurostat, IWF, OECD, Russisches Finanzministerium. 1) Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission vom Mai 2011.