Konjunktur aktuell – September 2011

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OESTERREICHISCHE NATIONALBANK
EUROSYSTEM
KONJUNKTUR AKTUELL
Berichte und Analysen zur wirtschaftlichen Lage
September 201
Stabilität und Sicherheit.
Bericht über die wirtschaftliche Lage
Medieninhaber und
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Redaktion
Oesterreichische Nationalbank
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© Oesterreichische Nationalbank, 2011
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Reproduktionen für nicht kommerzielle Verwendung, wissenschaftliche Zwecke und Lehrtätigkeit
sind unter Nennung der Quelle freigegeben.
Auf geschlechtergerechte Formulierungen wird verzichtet, an ihrer Stelle verwendete Begriffe gelten im Sinn
der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter.
Redaktionsschluss: 7. September 2011
Inhalt
Bericht über die wirtschaftliche Lage.................................................................................................................. 4 Überblick ................................................................................................................................................................................................................................... 5 Konjunkturentwicklung unter Berücksichtigung rezenter Prognosen........................................................................................................ 6 EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa .............................................................................................................................. 11 Markante Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Österreich zur Jahresmitte erwartet ............................................... 14 Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats .......................................................................................................................................... 18 Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten................................................................................................................................................... 25 Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik ..........................................................................34 Österreichs Verbraucherpreisniveau unter EU-Mitgliedstaaten im mittleren bis hohen Spektrum ...................................... 35 September 2011 NIPE: HVPI-Inflation 2011 3,3 %; 2012 2,2 % .............................................................................................................. 46 Mittelfristige Potenzialoutput-Schätzung für Österreich (2011–2018) ................................................................................................ 49 Finanzvermögen und Finanzverflechtungen innerhalb des österreichischen Finanzsektors 2010........................................... 52 Swiss Franc Loans in CESEE Countries: Key Facts and Figures ................................................................................................................. 62 Auswirkungen der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur S&P......................................................... 66 Historische Zahlungsausfälle und Restrukturierungen: Ursachen und Instrumente ....................................................................... 70 Annex..................................................................................................................................................................................80 Chronik: Wirtschafts- und Währungspolitik –
EU und international (Zeitraum 21. Juni 2011 bis 31. August 2011) .................................................................................................... 81 Grafiken und Tabellen ...............................................................................................................................................88 Bericht über die wirtschaftliche Lage
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Überblick1
Die Wachstumsperspektiven für die Weltwirtschaft trüben sich zusehends ein. Im Verlauf des
ersten Halbjahres schwächte sich das Wirtschaftswachstum in den wichtigsten Volkswirtschaften der
Welt ab. Ausschlaggebend dafür sind neben einer Wachstumsverlangsamung in den
Schwellenländern die Probleme der US-Wirtschaft sowie die Staatschuldenprobleme in einer Reihe
von Euroraum-Ländern.
Das Wachstum der US-Wirtschaft fiel in den ersten beiden Quartalen 2011 mit +0,4 % (zum
Vorquartal, annualisiert) im ersten bzw. mit +1,0 % im zweiten Quartal unerwartet schwach aus.
Die für die USA derzeit vorliegenden Konjunkturdaten signalisieren, dass sich die schwache Dynamik
der US-Wirtschaft entgegen den Erwartungen auch im zweiten Halbjahr fortsetzen könnte. Die
Lage auf dem US-Arbeitsmarkt hat sich zuletzt etwas stabilisiert, problematisch ist nach wie vor die
Lage auf dem Immobilienmarkt. Die Hauspreise entwickelten sich zuletzt weiter leicht rückläufig.
Die Ratingagentur S&P hat die langfristige Kreditwürdigkeit der USA am 5. August 2011 erstmals in
der Geschichte um eine Stufe von AAA auf AA+ herabgestuft. Trotzdem stieg in den Tagen nach der
Herabstufung die Nachfrage nach US-Staatsanleihen an, was auf die zu diesem Zeitpunkt steigende
Unsicherheit auf anderen Anleihemarktsegmenten bzw. auf die Umschichtung von Aktien in
Anleihen zurückzuführen sein dürfte.
Japan beginnt sich von den Folgen der Erdbebenkatastrophe zu erholen. Der Rückgang des
japanischen BIP um 0,3 % (zum Vorquartal) fiel milder als erwartet aus. Die Investitionen in den
Wiederaufbau sowie steigende Exporte dürften das BIP-Wachstum im dritten Quartal wieder in den
positiven Bereich drehen. Die Wachstumsdynamik in China schwächte sich im Juli bei anhaltend
hohen Inflationsraten (zuletzt 6,5 %) leicht ab. Für 2011 und 2012 prognostiziert der IWF ein BIPWachstum von rund 9½ %.
Das Wachstum im Euroraum schwächte sich im zweiten Quartal wie erwartet ab (+0,2 % zum
Vorquartal nach 0,8 % im ersten Quartal). Die Wachstumsbeiträge zum BIP liegen für das zweite
Quartal bislang noch nicht vor. Die vorliegenden Detailergebnisse für Deutschland zeigen, dass das
deutsche Wachstum von 0,1 % von starken Exporten und Ausrüstungsinvestitionen sowie einem
kräftigen Lageraufbau getrieben wurde. Der schwache Konsum und der infolge kräftiger Importe
negative Außenbeitrag dämpften das Wachstum.
Die österreichische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2011 mit 1,0 % gegenüber dem Vorquartal
überraschend stark gewachsen (real, saisonbereinigt). Die Ergebnisse eines Interims-Updates des
OeNB-Konjunkturindikators von Ende August zeigen eine deutliche Verlangsamung des
Wirtschaftswachstums für das zweite Halbjahr. Das reale BIP-Wachstum wird im dritten und vierten
auf 0,3 % bzw. 0,2 % (saisonbereinigt, im Vergleich zum Vorquartal) zurückgehen.
Vorlaufindikatoren signalisieren, dass von den beiden wichtigsten Wachstumsträgern der letzten
Monate – der starken Industriekonjunktur und der regen Exporttätigkeit – in der zweiten
Jahreshälfte deutlich schwächere Konjunkturimpulse ausgehen.
Die Inflation erreichte im Juli mit 3,8 % (HVPI) ihren vorläufigen Höhepunkt. Der hohe
Preisauftrieb ist vor allem auf die Preisanstiege bei Dienstleistungen, Nahrungsmitteln und Energie
zurückzuführen, wobei die Maßnahmen im Rahmen des Konsolidierungspakets 2011 0,4
Prozentpunkte zur HVPI-Inflation beitragen.
Der österreichische Arbeitsmarkt präsentiert sich dank der starken Konjunkturdynamik der
letzten Quartale in einer nach wie vor sehr guten Verfassung. Die Arbeitslosigkeit ist nach der
offiziellen Statistik im August im Jahresabstand erstmals wieder gestiegen, und zwar um 850
Personen. Berücksichtigt man jedoch die rückläufige Anzahl von Personen in AMS-Schulungen und
die teilweise Erfassung von Beziehern von Mindestsicherung in der Arbeitslosenstatistik seit
September 2010, so ergibt sich ein Rückgang der gesamten Arbeitslosigkeit um 14.700 Personen.
1
Autor: Martin Schneider (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen).
5
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Konjunkturentwicklung unter Berücksichtigung
rezenter Prognosen2
Euroraum
Abschwächung des BIP-Wachstums auf 0,2 % im zweiten Quartal 2011
Wie von sämtlichen Prognosen erwartet, schwächte sich die Dynamik der
Wirtschaftsleistung im Euroraum im zweiten Quartal dieses Jahres ab. Die
Quartalswachstumsrate des BIP im Euroraum beträgt 0,2 % (gegenüber dem Vorquartal); im
ersten Quartal war sie noch bei 0,8 % gelegen. Die Wachstumsimpulse kamen vor allem vom
Außenbeitrag und in geringerem Maße von den Bruttoanlageinvestitionen. Einen negativen
Beitrag leisteten die öffentlichen als auch die privaten Konsumausgaben. Neben der
erforderlichen Entschuldung der privaten Haushalte könnte auch der Rückgang des real
verfügbaren Einkommens aufgrund hoher Rohstoffpreise negativ auf die private
Konsumnachfrage gewirkt haben.
Die Abschwächung des
Wachstumsbeitrag der Komponenten des realen BIP im Euroraum
BIP-Wachstums
im gegenüber dem Vorquartal
Euroraum steht in engem in %-Punkten
Zusammenhang mit der
Konjunkturentwicklung in
Deutschland. Nach einer
Wachstumsrate von 1,3 %
im ersten Quartal 2011
ging das BIP-Wachstum in
Deutschland im zweiten
Quartal auf 0,1 % (gegenüber dem Vorquartal)
zurück. Neben sinkenden
Vorratsveränderungen und Statistische Differenz
Konsumausgaben der privaten Haushalte und POoE
Konsumausgaben des Staates
Bruttoanlageinvestitionen
Konsumausgaben
hat
Außenbeitrag (Waren und Dienstleistungen)
Bruttoinlandsprodukt
diesmal auch der Außenbeitrag aufgrund starker Zuwächse bei den Importen negativ auf Deutschlands
Wirtschaftswachstum gewirkt. Auch in Frankreich kam es zu einer deutlichen
Konjunkturabschwächung. Nach einer Wachstumsrate von 0,9 % im ersten Quartal 2011
(gegenüber dem Vorquartal) wies Frankreich im zweiten Quartal ein Nullwachstum auf, wobei
die Inlandsnachfrage rückläufig war. Die zwei verbleibenden großen Euroraumländer, Spanien
und Italien, verzeichneten im zweiten Quartal ebenfalls niedrige Wachstumsraten von 0,2 %
bzw. 0,3 % (gegenüber dem Vorquartal).
2.0
1.0
0.0
-1.0
-2.0
-3.0
-4.0
2007q01
2007q03
2008q01
2008q03
2009q01
2009q03
2010q01
2010q03
2011q01
Quelle: Eurostat.
BIP-Prognosen für das dritte Quartal 2011 liegen bei 0,4 %; Stimmungsindikatoren deuten
jedoch auf niedrigere Werte hin
Für das dritte Quartal 2011 erwarten rezente Prognosen eine leichte Beschleunigung des BIPWachstums auf geschätzte 0,4 % (gegenüber dem Vorquartal). Im Lichte der jüngsten
Entwicklungen ist jedoch mit Abwärtsrevisionen bei den kommenden Prognosen zu rechnen, da
2
Autorinnen: Ingrid Haar-Stöhr und Aleksandra Riedl (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen
im Ausland).
6
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
sich die Aussichten für das Weltwirtschaftswachstum eingetrübt haben und die Turbulenzen auf
den Finanzmärkten nach wie vor anhalten. Die damit verbundene Unsicherheit der
Marktteilnehmer spiegelt sich in den verfügbaren Stimmungsindikatoren wider, die eine
schwächere Wachstumsdynamik für das dritte Quartal 2011 signalisieren. Sowohl der
Einkaufsmanagerindex der Industrie als auch der Sentiment Indikator (ESI) der Europäischen
Kommission haben zuletzt deutlich an Wert verloren.
Für das laufende Jahr erwarten die Experten des Eurosystems (Juni-Prognose) ein BIPWachstum zwischen 1,5 und 2,3 % und für das Jahr 2012 zwischen 0,6 und 2,8 %. In diesen
Intervallen liegen sowohl die Juni-Prognose des IWF als auch der Juli-Consensus Forecast, die
mit einem BIP-Zuwachs von 2,0 % im laufenden Jahr und mit 1,7 bzw. 1,6 % im Jahr 2012
rechnen. Da sich die Abwärtsrisiken aufgrund der jüngsten Entwicklungen deutlich verstärkt
haben, ist auch bei den kommenden mittelfristigen Prognosen mit Abwärtsrevisionen zu
rechnen.
Rückgang der Inflation auf unter 2,0 % für 2012 prognostiziert
Die HVPI-Inflationsrate für den Euroraum betrug im Juli dieses Jahres 2,5 %. Im Vormonat
war sie noch bei 2,7 % gelegen. Die Vorausschätzung der Inflationsrate für den August beträgt
2,5 %. Die relativ hohen Inflationsraten der vergangenen Monate spiegeln vor allem einen
starken Anstieg der Rohstoffpreise wider. Es ist von zentraler Bedeutung, dass der Anstieg der
Inflation nicht zu Zweitrundeneffekten führt und die mittelfristigen Inflationserwartungen im
Einklang mit dem von der EZB angestrebten Zielwert für den HVPI von unter, aber nahe 2 %
stehen. Laut EZB-Umfrage der Professional Forecasters für das dritte Quartal 2011 revidierten
die Prognostiker ihre Inflationserwartungen für 2011 und 2012 auf 2,6 bzw. 2,0 % leicht nach
oben. Die Erwartungen für 2013 liegen bei 1,9 %. Die Risiken bezüglich der mittelfristigen
Inflationsentwicklung sind aufwärts gerichtet und beziehen sich auf unerwartet hohe
Rohstoffpreise und auf noch nicht einkalkulierte indirekte Steuererhöhungen im Zuge der
Fiskalkonsolidierung.
Erneute Turbulenzen auf den Märkten für Staatsanleihen
Die Diskussionen um die Solvenz Griechenlands ließen die Risikoprämien griechischer
Anleihen bis Mitte Juli diesen Jahres in die Höhe schnellen. Dabei kam es auch zu
Übertragungseffekten auf irische und portugiesische Anleiherenditen. Nach dem Sondergipfel
des Europäischen Rates am 21. Juli 2011, bei dem ein umfassendes Stabilisierungspaket
beschlossen wurde (zweites Griechenlandpaket, Flexibilisierung des EFSF und ESM), sind die
Renditeabstände griechischer, aber auch portugiesischer und irischer Staatsanleihen zu den
deutschen Bundesanleihen teilweise kräftig zurückgegangen. Die jüngste Diskussion über die
von der finnischen Regierung geforderten Garantien für Finnlands Beteiligung am EuroHilfsfonds sowie die nur zögerliche Umsetzung des Pakets in den nationalen Parlamenten haben
jedoch den Abstand griechischer Renditen zu den deutschen Bundesanleihen erneut stark
anwachsen lassen – er lag am 05. September bei einem neuen Spitzenwert von über 1.600
Basispunkten.
Neben den Ländern, die sich unter dem EU-Schutzschirm befinden, rückten im Juli auch
Spanien und Italien in den Fokus der Finanzmärkte. Dies ließ die Renditen spanischer und
italienischer Staatsanleihen stark ansteigen – sie erreichten Anfang August neue Höchstwerte.
Um die volle Wirksamkeit geldpolitischer Entscheidungen sicherzustellen reaktivierte die EZB
im August das Securities Markets Programme und kaufte verstärkt auf dem Sekundärmarkt
Anleihen von Ländern mit hohen Renditeaufschlägen. Dies trug auch zur Beruhigung der
7
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
entsprechenden Marktsegmente bei, die Renditeabstände spanischer und italienischer
Staatsanleihen zu deutschen Bundesanleihen sanken in Folge um 100 Basispunkte. Seit Ende
August ist jedoch wieder ein Anstieg der Renditeabstände zu beobachten. Anfang September
lagen die Risikoprämien spanischer und italienischer Anleihen wieder über 300 Basispunkten.
USA
Fortsetzung der Wachstumsschwäche im zweiten Halbjahr 2011 erwartet
Die US-Wachstumsraten fielen in den ersten beiden Quartalen 2011 mit +0,4 % (geg. dem
VQ, annualisiert – Abwärtsrevision von 1,4 %) im ersten Quartal bzw. mit +1,0 % im zweiten
Quartal unerwartet schwach aus. Das Wachstum im zweiten Quartal wurde vor allem von
Investitionen und dem Export getragen. Der Wachstumsbeitrag des privaten Konsums fiel
deutlich schwächer aus als im ersten Quartal, insbesondere als Folge der hohen Energiepreise.
Die Entwicklung der Lagerbestände wirkte sich dämpfend auf das BIP-Wachstum aus. Die
Ergebnisse der jüngsten großen Datenrevision zeigen, dass der kumulierte Wachstumseinbruch
während der Rezession 2008/09 mit 5,1 % um einen Prozentpunkt höher gewesen war als in
den ursprünglichen Berechnungen ausgewiesen. Zudem fiel die wirtschaftliche Erholung
schwächer aus als bisher angenommen.
Die bis dato vorliegenden Konjunkturdaten signalisieren, dass die schwache Dynamik der USWirtschaft sich entgegen den Erwartungen auch im zweiten Halbjahr fortsetzen könnte. Der
Einkaufsmanagerindex für die Industrie fiel im August erneut und liegt nun auf 50,6 % nur
knapp über der Wachstumsgrenze; dem niedrigsten Wert seit Juli 2009. Das
Konsumentenvertrauen war zuletzt stark rückläufig und lag deutlich unter dem Durchschnitt
nach vergangenen Rezessionen. Positiv zu Buche schlugen lediglich die Einzelhandelsumsätze
sowie der Index der „leading indicators“ des Conference Board. In seiner Juni-Prognose geht der
IWF für 2011 von einem realen BIP-Wachstum von 2,5 % bzw. für 2012 von 2,7 % aus – diese
Werte dürften jedoch in der Ende September anstehenden Herbstprognose deutlich nach unten
revidiert werden.
Stabilisierung der Lage auf dem Arbeitsmarkt; noch kein Ende der Immobilienkrise
absehbar
Jän.11
Jän.10
Jän.09
Jän.08
Die Lage auf dem US- Entwicklung der Arbeitslosenquote in den USA
letzter Wert: Juli 11
9,1
Arbeitsmarkt hat sich 11in Prozent
zuletzt etwas stabilisiert: 10
Die
Arbeitslosenquote 9
ging im Juli leicht auf 8
9,1 %
zurück
und 7
verharrte dort im August. 6
Der
Anstieg
der 5
Beschäftigten außerhalb 4
der Landwirtschaft wurde 3
für den Juli hinunter
revidiert (von +117.000 Quelle: Eurostat.
auf
+85.000);
der
Durchschnitt der in den vergangenen 3 Monate geschaffenen Arbeitsplätze (61.000) liegt
deutlich unter dem für eine „normale“ Erholung nach einer Rezession üblichen Wert.
Problematisch ist nach wie vor die Lage auf dem Immobilienmarkt. Die Hauspreise
(S&P/Case-Shiller-Index) waren zuletzt (Juni, geg. VM) weiter leicht rückläufig. Für die
8
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
kommenden Monate bestehen weiterhin Abwärtsrisiken, vor allem als Folge immer noch hoher
Zwangsverkäufe, strikter Vergabebedingungen für Hypothekarkredite sowie der erhöhten
Arbeitslosenquote. Die Verkäufe bestehender und neuer Häuser sind zuletzt ebenfalls gesunken.
Ratingagentur S&P senkt US-Rating auf AA+
Die Ratingagentur S&P hat die langfristige Kreditwürdigkeit der USA am 5. August um eine
Stufe von AAA auf AA+ herabgestuft (erstmals in der Geschichte des Landes), mit stabilem
Ausblick. Als Begründung für die Herabstufung trotz der Anfang August erfolgten Einigung auf
eine Erhöhung der Schuldenobergrenze führte S&P das besorgniserregend hohe Haushaltsdefizit
an, die unzureichenden geplanten Einsparungen sowie den Vertrauen erschütternden politischen
Zwist im Zusammenhang mit der Anhebung der US-Schuldenobergrenze, der
Budgetkonsolidierungsschritte auch in Zukunft behindern könnte.
In den Tagen nach der Herabstufung der US-Bonität stieg der Verkauf von US-Staatsanleihen
überraschenderweise an, was mit den zu diesem Zeitpunkt steigenden Unsicherheiten auf
anderen Anleihemarktsegmenten bzw. mit der Umschichtung von Aktien in Anleihen
zusammenhängen könnte. US-Staatsanleihen gelten offenbar in unsicheren Zeiten immer noch
als sicherer Hafen – auch da die beiden anderen großen Ratingagenturen Moody’s und Fitch das
Land nach wie vor mit AAA bewerten.
Fed Funds Rate weiterhin unverändert; weiterer Anstieg der Kerninflation
Die US-Notenbank beließ die Fed Funds Rate bei ihrer letzten Sitzung am 9. August
unverändert bei 0 % bis 0,25 % (seit mehr als zweieinhalb Jahren nicht verändert). Zur
Unterstützung der Konjunktur kündigte die Fed an, die Nullzinspolitik bis mindestens Mitte
2013 fortzusetzen. Unumstritten war diese Maßnahme bei der jüngsten FOMC-Sitzung
allerdings nicht: Drei von zehn stimmberechtigten FOMC-Mitgliedern sprachen sich dagegen
aus. Einen derart großen Dissens hat es seit 1992 nicht mehr gegeben.
Interessant sind in diesem Zusammenhang die Erfahrungen Kanadas. Die Bank of Canada
hatte im April 2009 einen ähnlichen Ansatz verwendet: Sie senkte den Leitzins auf 0,25 % und
sicherte zu, ihn dort bis Ende des zweiten Quartals 2010 zu belassen; sie knüpfte diese Zusage
an die Entwicklung des Inflationsausblicks. Diese geldpolitische Steuerung der Erwartungen
funktionierte in Kanada nur bedingt. Mit der Konjunkturerholung stieg an den Märkten die
Spekulation auf zukünftige Leitzinserhöhungen, was trotz des Versprechens steigende
Marktzinsen zur Folge hatte.
Die jährliche VPI-Inflationsrate blieb im Juli 2011 wie bereits in den beiden Vormonaten bei
3,6 %, die Kerninflationsrate stieg auf 1,8 % (Juni: 1,6 %).
Asien
Japan beginnt sich von den Folgen der
Erdbebenkatastrophe zu erholen
Die japanische Wirtschaft verzeichnete im zweiten
Quartal 2011 einen Rückgang des BIP um 1,3 %
(annualisiert). Die Rezession fiel damit milder aus als
erwartet. Der Rückgang ist in erster Linie auf
Produktionsausfälle in Folge der Erdbebenkatastrophe
zurückzuführen. Die Investitionen in den Wiederaufbau
sowie steigende Exporte dürften das BIP-Wachstum im
dritten Quartal wieder in den positiven Bereich drehen.
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Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Für das Gesamtjahr 2011 rechnet der IWF (im Juni) mit einem Rückgang des BIP um 0,7 %;
2012 könnte das Land bereits um 2,9 % wachsen. Die Erholung in Japan hängt jedoch in nicht
unerheblichem Ausmaß von der Entwicklung der Exporte ab. Durch die steigenden
Abwärtsrisiken für die Konjunkturentwicklung in Europa und den USA und die jüngste
Aufwertung des Yen zum US-Dollar hat diese Wachstumsperspektive zuletzt einen Dämpfer
erhalten. Dies birgt Risiken für die exportorientierte Industrie Japans und somit für den
gesamten Erholungspfad nach der erdbebenbedingten Rezession. Die Bank of Japan (BoJ)
reagierte auf die Stärke des Yen im August mit Interventionen am Devisenmarkt. Diese
schwächten den Yen jedoch nur kurzfristig, er wertete danach rasch wieder auf.
Ratingagentur Moody’s stuft Japans Bonität auf AA3 herab
Die Bonität Japans wurde aufgrund der hohen Staatsschulden (knapp 220 % des BIP) von
Moody’s herabgestuft (von AA2 auf AA3), mit dem Ausblick „stabil“. Vorerst werden keine
höheren Refinanzierungskosten für die Staatsschulden erwartet, da die Verschuldung zu etwa
95 % vom Inland gehalten wird und sehr niedrig verzinst ist.
Die BoJ hat in ihrer letzten Sitzung die Leitzinsen weiterhin bei 0-0,1 % belassen. Die
jährliche VPI-Inflationsrate lag im Juli bei +0,2 % (Juni: –0,4 %) und war damit erstmals seit
November 2010 positiv. Die Kerninflationsrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) lag im Juli
bei –0,5 % (gegenüber dem Vorjahresmonat), um 0,3 Prozentpunkte höher als im Juni (0,8 %).
Im Zuge der Erdbebenkatastrophe wurde der Regierung schlechtes Krisenmanagement
vorgeworfen. Naoto Kan machte am 26.08.2011 seine Ankündigung wahr und trat vom Amt
des Regierungschefs zurück. Der bisherige Finanzminister, Yoshihiko Noda, übernimmt nun die
Amtsgeschäfte. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Sanierung der Staatsfinanzen Japans.
China: Industrieproduktion verliert an Dynamik; Inflation dürfte Höhepunkt erreicht haben
Die Wachstumsdynamik schwächte sich in China im Juli bei anhaltend hohen Inflationsraten
(zuletzt 6,5 %) leicht ab. Für 2011 und 2012 prognostiziert der IWF ein BIP-Wachstum von
rund 9½ %. Das Wachstum der Industrieproduktion betrug im Juli 14 % im Vergleich zum
Vorjahr. Angesichts der sich eintrübenden Aussichten für die Weltkonjunktur bleibt
abzuwarten, ob China weitere restriktive Schritte im Kampf gegen die Inflation setzen wird oder
darauf wartet, dass diese im Zuge der Wachstumsdämpfung zurückgeht. Aufgrund der
angespannten Fiskalsituation in den USA und den nervösen Finanzmärkten geriet die chinesische
Währung, die sich am US-Dollar orientiert, erneut unter Aufwertungsdruck. Die Regierung
stellte daraufhin eine weitere Lockerung der Wechselkurspolitik in Aussicht, die allerdings – so
wie auch bisher – wohl nur sehr graduell vorgenommen werden wird.
10
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und
Südosteuropa3
CESEE bleibt von den Turbulenzen an den internationalen Märkten nicht verschont
Die Aktienmärkte der Staaten Zentral-, Ost- und Südosteuropas (CESEE) waren stark von
den Ausverkäufen der letzten Wochen betroffen. Bis zum Höhepunkt am 10. August waren
Kursverluste von bis zu 25 % (Ukraine, Ungarn, Polen) gegenüber Anfang des Monats zu
beobachten. Etwas besser entwickelten sich die Märkte in den baltischen Staaten, in Slowenien
und Kroatien (etwa 10 %). Einzig in der Slowakei waren keine substantiellen Auswirkungen der
aktuellen Turbulenzen festzustellen. Obwohl seitdem nur in der Ukraine weitere deutliche
Kursverluste verzeichnet wurden, bleiben die Märkte äußerst volatil.
Die Aktienmärkte notieren zurzeit etwa auf dem Niveau von Mai/Juni 2010, einer Phase
erhöhter Spannungen im Zusammenhang mit der griechischen Schuldenkrise. Längerfristig
betrachtet notieren zurzeit nur die Börsen in der Türkei und der Ukraine deutlich über dem
Niveau, das vor dem Zusammenbruch von Lehman registriert worden war, während die Indizes
in Estland, Polen und Russland in etwa bei dieser Marke liegen. In den übrigen Ländern der
Region haben sich die Aktienmärkte noch nicht von den schweren Einbrüchen im
Herbst/Winter 2008 erholt und die Preise liegen heute noch bis zu 60 % unter dem Wert von
September 2008 (etwa in Bulgarien und Slowenien).
Entwicklung der Aktienpreise in ausgewählten CESEE-Ländern
70
70
65
65
Euro STOXX
CZ
HU
PL
SK
EE
LV
LT
01/07/2011
Euro STOXX
HR
UA
BG
TR
SI
26/08/2011
75
19/08/2011
75
12/08/2011
80
05/08/2011
80
29/07/2011
85
22/07/2011
85
15/07/2011
90
26/08/2011
90
19/08/2011
95
12/08/2011
95
05/08/2011
100
29/07/2011
100
22/07/2011
105
15/07/2011
105
08/07/2011
110
01/07/2011
110
08/07/2011
Index: 1. Juli 2011 = 100
RO
RU
Quelle: Thomson Reuters.
Trotz dieser deutlichen Kurseinbußen waren die CESEE-Staaten etwas weniger von den
aktuellen Turbulenzen betroffen als die Länder Westeuropas. So hat etwa der Euro STOXX am
Höhepunkt der Kurskorrektur um fast 33 % gegenüber Anfang Juli nachgegeben. Im Vergleich
zu anderen Emerging Markets fällt Osteuropa allerdings teils deutlich ab. Vor allem Asien
3
Autor: Josef Schreiner (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland)
11
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
entwickelte sich merklich besser. Eine ähnliche Entwicklung wie in den CESEE-Ländern konnte
nur in Lateinamerika beobachtet werden. Dort fiel allerdings die Erholung der letzten Tage auch
kräftiger aus als in CESEE.
Die relativ schwache Performance von Zentral-, Ost- und Südosteuropa im internationalen
Vergleich dürfte durch die hohe Integration der Region mit Westeuropa und der Eurozone (in
Südosteuropa auch mit den Krisenländern an der Euroraumperipherie) zu erklären sein.
Darüber hinaus könnten auch die Wachstumsaussichten der Region eine Rolle gespielt haben,
die etwas schwächer und fragiler eingeschätzt werden als für andere EME-Regionen.
Trotz der aktuellen Turbulenzen hat sich aber die Einschätzung von Standard & Poor’s
gegenüber der Region in den letzten Wochen verbessert. Die Agentur erhöhte ihre Ratings für
die Estland und die Tschechische Republik (jeweils von A auf AA-, stabiler Outlook) und setzte
ihren Outlook für das Rating der Slowakei (A+) auf positiv. Ausschlaggebend dafür waren eine
solide Fiskalgebarung und eine generell vorausschauende, nachhaltige Politik (Estland und
Slowakei) sowie eine Änderung der Rating-Methodologie (Tschechische Republik).
Konjunkturelle Erholung legt in den letzten Monaten eine Pause ein
Mehrere Hochfrequenz-, Vorlauf- und Vertrauensindikatoren für die CESEE-Länder deuten
darauf hin, dass die Konjunktur in der Region nach dem starken 1. Quartal abgekühlt ist.
Insbesondere hat sich das Wachstum der Industrieproduktion seit Jahresbeginn auf zuletzt etwa
5 % (yoy) halbiert. Im Gleichklang damit sind auch die Vertrauenswerte in diesem Sektor
gesunken.
Diese Abflachung schlug sich bereits in den (noch vorläufigen und nicht für alle Länder
verfügbaren) Zahlen zum 2. Quartal nieder. Das Wirtschaftswachstum hat sich in den meisten
Ländern abgeschwächt. Ungarn, Bulgarien, Litauen, Rumänien und die Tschechische Republik
verzeichneten saisonbereinigte Wachstumsraten von lediglich 0,0 % bis 0,2 % im
Quartalsvergleich. Positiv auf die Gesamtregion hat sich allerdings die weiterhin robuste
Entwicklung in Polen ausgewirkt (+1,1 % qoq). Die Rahmenbedingungen für eine weitere
Erholung dürften sich angesichts der jüngsten Unsicherheiten im internationalen Umfeld
verschlechtert haben.
Wirtschaftswachstum in den zentral-, ost- und südosteuropäischen EUMitgliedstaaten
Wachstumsrate des realen BIP in % gegenüber der Vorperiode, swda.
Bulgarien
Estland
Lettland
Litauen
Polen
Rumänien
Slowakische Rep.
Slowenien
Tschechische Rep.
Ungarn
gesamte Region
Euroraum
2009
-5.5
-13.9
-18.0
-14.7
1.6
-7.1
-4.8
-8.1
-4.1
-6.7
-3.4
-4.2
2010
0.2
3.1
-0.3
1.3
3.8
-1.3
4.0
1.2
2.3
1.2
2.1
1.8
2010q3
0.7
1.1
1.5
0.3
1.2
-0.7
0.9
0.3
0.8
0.8
0.7
0.4
Quelle: Eurostat.
12
2010q4
2.1
2.3
0.9
1.8
0.8
0.1
0.9
0.5
0.5
0.5
0.7
0.3
2011q1
0.6
2.4
0.5
3.5
1.0
0.7
0.9
0.3
0.9
0.3
0.9
0.8
2011q2
0.1
1.8
2.2
0.2
1.1
0.2
0.9
..
0.2
0.0
0.6
0.2
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Trotz des schwachen Abschneidens einiger Länder im 2. Quartal ist bisher aber lediglich eine
leichte Verschlechterung der Konjunkturprognosen seit Frühsommer erkennbar. Die negativen
Nachrichten aus dem gesamteuropäischen und globalen Umfeld seit Anfang August sind in
diesen Prognosen allerdings noch nicht berücksichtigt. Generell wird davon ausgegangen, dass
sich das Wachstum nach 2,2 % in 2010 auf etwa 3 % im Jahr 2011 und etwa 3,5 % im Jahr 2012
beschleunigen wird (jeweils im regionalen Durchschnitt). In Zentraleuropa werden sich nach
diesen Prognosen sowohl die Binnen- als auch externe Nachfrage günstig auf das Wachstum
auswirken. Neben einer positiven Entwicklung in Polen und konstant soliden Wachstumszahlen
in der Slowakei wird auch mit einer Erholung in Ungarn und der Tschechischen Republik
gerechnet. Für das Baltikum wird ein starker Aufschwung prognostiziert. Die
Wachstumsaussichten für Südosteuropa werden hingegen zurückhaltender eingeschätzt. Die
Gründe dafür sind teils inländischen Ursprungs (hohe Budgetdefizite in vielen Ländern,
strukturelle und oft auch institutionelle Schwachstellen), teils aber auch im internationalen
Umfeld zu suchen. Obwohl die Auswirkungen der Griechenland-Krise auf die Länder
Südosteuropas zurzeit noch begrenzt sind, bleibt die Gefahr einer Ansteckung bestehen.
13
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Markante Abschwächung des Wirtschaftswachstums
in Österreich zur Jahresmitte erwartet4
Erste Veröffentlichung der VGR-Daten (Flash) für das zweite Quartal 2011
Die österreichische Wirtschaft ist laut erster Veröffentlichung der Daten der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (Flash-Estimate) im zweiten Quartal 2011 um 1,0 %
gegenüber dem Vorquartal gewachsen (real, saison- und arbeitstägig bereinigt). Damit
verzeichnete die österreichische Wirtschaft ein deutlich stärkeres Wachstum als der Euroraum
(+0,2 %) und ihr wichtigster Handelspartner Deutschland (+0,1 %).
Tabelle 1: Wachstumsraten für das BIP und die Nachfragekomponenten
(real, saison- und arbeitstägig bereinigt, im Vergleich zur Vorperiode)
BIP
pr.
Konsum
öff.
Bruttoanlage- Exporte
Konsum investitionen
Veränderung zur Vorperiode in % (SA)
2010Q1
0.2
0.3
-1.2
2010Q2
0.9
0.3
0.2
2010Q3
1.2
0.2
0.0
2010Q4
1.0
0.2
0.1
2011Q1
0.8
0.2
0.4
2011Q2
1.0
0.2
0.3
-1.2
0.3
1.6
1.3
0.9
0.6
2.7
4.1
3.1
1.4
2.2
1.8
2009
2010
-7.8
-1.0
-15.6
10.2
-3.4
2.2
1.2
1.1
0.4
-0.5
Importe
Gesamte inl. Nettoexporte
Nachfrage
(ohne Lager)
Wachstumsbeiträge zum BIP in %-Punk ten
2.5
-0.3
0.2
3.8
0.2
0.4
3.1
0.4
0.2
1.6
0.4
0.0
2.1
0.4
0.2
0.8
0.3
0.6
-12.6
8.1
-1.0
0.3
-2.7
1.5
Lager
Stat.
Diskrepanz
0.1
0.4
0.6
0.8
0.4
0.2
0.2
-0.1
-0.1
-0.2
-0.1
-0.1
-1.0
0.8
1.3
-0.4
Quelle: WIFO, eigene Berechnungen OeNB.
Wichtigste Konjunkturstütze war erneut die rege Außenhandelstätigkeit. Dies spiegelt sich in
einem hohen Wachstumsbeitrag der Nettoexporte (+0,6 Prozentpunkte) wider, erklärt aber
auch die weiterhin lebhafte Investitionstätigkeit der Unternehmen. Auch der nach den letzten
Revisionen nun sehr ausgeprägte Lagerzyklus stützte das Wachstum im zweiten Quartal. Der
private Konsum entwickelte sich hingegen weiterhin nur sehr moderat.
Interimsupdate des OeNB-Konjunkturindikators signalisiert markante
Wachstumsabschwächung zur Jahresmitte
Die zuletzt hohe Wachstumsdynamik der österreichischen Wirtschaft lässt zur Jahresmitte
2011 deutlich nach. Die Ergebnisse eines Interims-Updates des OeNB-Konjunkturindikators von
Ende August zeigen für das dritte Quartal eine Verlangsamung des realen BIP-Wachstums auf
0,3 % (saison- und arbeitstägig bereinigt, im Vergleich zum Vorquartal) an. Im vierten Quartal
ist mit einer weiteren geringfügigen Abschwächung des Wachstums auf 0,2 % zu rechnen.
Die erwartete Wachstumsabschwächung hat mehrere Gründe. Die Unsicherheit über die
weitere globale Entwicklung, die sich in den jüngsten Turbulenzen auf den Finanzmärkten und
in sinkenden Werten der Vertrauensindikatoren widerspiegelt, wird die weitere konjunkturelle
Entwicklung negativ beeinflussen. In Österreich signalisiert beispielsweise der
Einkaufsmanagerindex eine Stagnation der Industrie ab der Jahresmitte 2011. Auch die
Auftragseingänge – sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland – wurden von den
österreichischen Unternehmen in den letzten Monaten deutlich schlechter eingestuft als noch
zuletzt und liegen nur noch knapp über dem langjährigen Durchschnitt. Damit werden von den
beiden wichtigsten Wachstumsträgern der letzten Monate – der starken Industriekonjunktur
4
Autor: Martin Schneider (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen).
14
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
und der regen Exporttätigkeit – in der zweiten Jahreshälfte deutlich schwächere
Konjunkturimpulse ausgehen.
Der OeNB-Exportindikator signalisiert ebenfalls, dass die österreichische Außenwirtschaft
nach dem jüngsten Exportboom um die Jahresmitte zu einer sanften Landung angesetzt hat.
Gemäß den aktuellen Ergebnissen stiegen die nominellen Güterexporte im Juni und Juli um
13,1 % bzw. 11,6 % (saisonbereinigt, gegenüber dem Vorjahresmonat). Das Wachstum nähert
sich damit schrittweise dem langjährigen Vorkrisendurchschnitt von rund 8 %. Etwas aufgehellt
haben sich hingegen zuletzt die Aussichten für den Hochbau.
Prognose für das reale Bruttoinlandsprodukt in Österreich für das dritte und
vierte Quartal 2011 (saison- und arbeitstägig bereinigt)
Q1
Q2
2009
Q3
Q4
2010
Q3
Q1
Q2
0.5
2.1
0.2
0.9
2011
Q3
Q4
4.1
3.2
2.4
1.0
0.3
0.2
Q4
Q1
Q2
2.8
3.3
3.9
1.2
1.0
0.8
Veränderung zum Vorjahresquartal in %
-3.9
-4.9
-3.5
-1.4
Veränderung zum Vorquartal in %
-1.7
-0.7
0.5
0.5
Veränderung zum Vorjahr in %
-3.4
2.2
3.4
Quelle: OeNB - Ergebnisse des OeNB-Konjunkturindikators vom August 2011 (Interims-Update), EUROSTAT.
Mit dem Auslaufen des sehr ausgeprägten Lagerzyklus geht in der zweiten Jahreshälfte eine
wichtige Konjunkturstütze verloren. Das Verhältnis der Einschätzung Neuaufträge zu
Verkaufslager sank erstmals unter den kritischen Wert von eins und signalisiert ein Ende des
Lageraufbaus im zweiten Halbjahr. Vom privaten Konsum werden in den nächsten Monaten
ebenfalls keine nennenswerten Konjunkturimpulse ausgehen. Trotz der erfreulichen
Arbeitsmarktentwicklung – im August wurden im Vorjahresvergleich um 50.400 mehr
unselbstständig Beschäftigte verzeichnet – werden die real verfügbaren Haushaltseinkommen
nur geringfügig steigen. Die erforderlichen Konsolidierungsmaßnahmen und die zuletzt hohe
Inflation lassen wenig Spielraum für zusätzliche Ausgaben.
Für das Gesamtjahr 2011 ergibt sich aufgrund der starken wirtschaftlichen Dynamik zu
Jahresbeginn aber noch ein sehr kräftiges Wachstum von 3,4 %. Für das Jahr 2012 wurde in der
OeNB-Prognose vom Juni ein Wachstum von 2,3 % erwartet. Aufgrund der schwachen
erwarteten Wirtschaftsdynamik im zweiten Halbjahr kann eine Abwärtsrevision für 2012 aus
heutiger Sicht nicht ausgeschlossen werden. Die Prognoserisiken für die weitere konjunkturelle
Entwicklung in Österreich sind mehrheitlich nach unten gerichtet. Dazu zählen neben globalen
Ungleichgewichten die Schwäche der US-Wirtschaft und die Schuldenkrisen in einigen
europäischen Peripherieländern.
Aktueller Preisauftrieb bleibt hoch
Die HVPI-Inflation erreichte im Juli mit 3,8 % (Juni: 3,7 %) ihren vorläufigen Höhe-punkt,
die Kerninflationsrate stieg von 3,0 % im Juni auf 3,1 % im Juli. Der hohe Preis-auftrieb ist vor
allem auf die Sondergruppen Dienstleistungen, Nahrungsmittel und Energie zurückzuführen,
wobei die Maßnahmen im Rahmen des Konsolidierungspakets 2011 0,4 Prozentpunkte zur
HVPI-Inflation beitragen.
15
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
HVPI-Inflationsrate und Beiträge der Subkomponenten
Veränderung zum Vorjahr in % für HVPI und Kerninflation
bzw. in %-Punkten für Inflationsbeiträge
Letzte Beobachtung: Juli 2011
Prognose: 2011: 3,3%; 2012: 2,2%
4.0
3.0
2.0
1.0
0.0
-1.0
-2.0
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Dienstleistungen (Gewicht: 45.8%)
Industriegüter ohne Energie (Gewicht:30.1%)
Nahrungsmittel (Gewicht: 15.2%)
Energie (Gewicht: 8.9%)
HVPI
Kerninflation
Quelle: OeNB (Sep 2011 NIPE), Statistik Austria.
Die Teuerung im Dienstleistungssektor stieg bis Juni dieses Jahres – trotz relativ geringer
Lohnkosten – von 1,8 % auf 3,7 % an. Ausschlaggebend hierfür war die Preisentwicklung bei
Hotel- und Bewirtschaftungsdienstleistungen, Pauschalreisen und administrierten Preisen. Im
Juli 2011 stagnierte die Inflationsentwicklung für Dienstleistungen bei 3,8 %. Die seit Anfang
2010 beobachtete Aufwärtsbewegung der Inflation bei verarbeiteten Nahrungsmitteln setzte sich
im Juli fort (5,0 %). Sowohl der Anstieg der Weltmarktpreise für Agrargüter als auch die
raschere Weitergabe der globalen Preisentwicklung an die Endverbraucher tragen dazu bei.
Auch die Tabaksteuererhöhungen (2011 und Anfang 2012) wirken sich mit insgesamt 2,0
Prozentpunkten auf die Inflationsrate bei verarbeiteten Nahrungsmitteln aus. Die Teuerung bei
unverarbeiteten Nahrungsmitteln schwächte sich seit März 2011 von 5,7 % auf 3,4 % im Juli ab.
Die Gründe hierfür liegen vor allem in der rückläufigen Inflationsentwicklung bei Obst. Die
Teuerungsrate im Energiesektor befindet sich seit Herbst 2010 wieder im Höhenflug. Von
November 2010 bis Februar dieses Jahres stieg die Teuerungsrate im Energiesektor von 5,9 %
auf 12,9 % gefolgt von einem leichten Rückgang auf 11,1 % im Juli 2011. Der deutliche
Preisanstieg bei Energie ist auf die höhere Mineralölsteuer (+3 Prozentpunkte Inflationsbeitrag
im Energiesektor) mit Beginn dieses Jahres und den starken Anstieg der Preise auf den
Rohölmärkten zurückzuführen. Die Jahresteuerung bei Industriegütern ohne Energie stieg bis
April dieses Jahres aufgrund der starken Preissteigerungen bei Bekleidung und Schuhen (diese
haben einen Anteil von rund 21 % dieses Sektors) auf 1,9 %, bevor sie im Juli auf 1,6 %
zurückging. Der jüngste Teuerungsrückgang ist vor allem auf die COICOP5-Gruppen
Bekleidung und Schuhe sowie elektronischen Geräten für die Freizeit zurückzuführen.
Höhepunkt am Arbeitsmarkt im zweiten Quartal erreicht
Der österreichische Arbeitsmarkt präsentiert sich dank der starken Konjunkturdynamik der
letzten Quartale in einer nach wie vor sehr guten Verfassung. Die Beschäftigungsdynamik stellt
sich sehr positiv dar: Im August 2011 waren um 50.400 Personen mehr unselbstständig
beschäftigt als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden,
5
COICOP: Classification of Individual Consumption by Purpose.
16
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
dass der Beschäftigungsaufbau zum Großteil bereits in den letzten Quartalen erfolgte, in den
letzten Monaten jedoch sukzessive an Schwung verlor und zuletzt zum Stillstand kam. Der
Höhepunkt am Arbeitsmarkt dürfte damit im zweiten Quartal erreicht worden sein. Dies
spiegelt sich in der Entwicklung der offenen Stellen – die seit April wieder leicht abnehmen –
und in einer steigenden Zahl von Arbeitslosen wider. Mit der bevorstehenden
Konjunkturabkühlung dürfte sich dieser Trend in den nächsten Monaten verstärken.
Die Arbeitslosigkeit ist im August im Jahresabstand erstmalig wieder gestiegen, und zwar um
850 Personen. Diese Zahl ist jedoch durch zwei Faktoren nach oben hin verzerrt. So werden
erstens Personen in AMS-Schulungen nicht als arbeitslos registriert. Da es im August um 8.700
weniger Personen weniger in AMS-Schulungen gab als im August des Vorjahres, reduzierte sich
die gesamte Arbeitslosigkeit inkl. Schulungsteilnehmern um 8.200 Personen. Zweitens werden
in der Arbeitslosenstatistik nunmehr die Bezieher von Mindestsicherung teilweise
berücksichtigt. Die Mindestsicherung löste im September 2010 die alte Sozialhilfe ab.
Diejenigen Bezieher, die als arbeitsfähig eingestuft sind, werden nunmehr als arbeitslos gezählt,
wodurch sich die Zahl der Arbeitslosen im August um 5.900 erhöht hat. Unter Berücksichtigung
dieser beiden Faktoren hat sich die Arbeitslosigkeit im August um 13.700 Personen verringert.
Arbeitslosigkeit, Schulungsteilnehmer und Bezieher
von Mindestsicherung
Veränderung zum Vorjahr
80000
60000
40000
20000
0
-20000
-40000
-60000
-80000
01/2008
01/2009
01/2010
Bezieher von Mindestsicherung
Schulungsteilnehmer
Quelle: AMS.
Arbeitslose
17
01/2011
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats6
Auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse hat der
EZB-Rat am 4. August 2011 beschlossen, die Leitzinsen der EZB unverändert zu belassen,
nachdem diese am 7. Juli 2011 um 25 Basispunkte angehoben worden waren. Die seitdem
verfügbar gewordenen Informationen bestätigen die Einschätzung, dass eine Anpassung des
akkommodierenden geldpolitischen Kurses angesichts der Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität
angebracht war. Die monetäre Analyse weist darauf hin, dass die Grunddynamik der monetären
Expansion nach wie vor moderat ist, wenngleich weiter reichlich monetäre Liquidität vorhanden
ist, aus der ihrerseits Preisdruck resultieren könnte. Erwartungsgemäß deuten die jüngsten
Wirtschaftsdaten nach dem kräftigen Wachstum im ersten Quartal auf eine
Konjunkturabschwächung in den letzten Monaten hin. Im weiteren Verlauf wird mit einer
anhaltenden moderaten Expansion gerechnet. Allerdings ist die Unsicherheit besonders hoch.
Für die Geldpolitik ist es von entscheidender Bedeutung, dass die jüngste Preisentwicklung
keinen breit angelegten Inflationsdruck zur Folge hat. Die Inflationserwartungen im Eurogebiet
müssen fest auf einem Niveau verankert bleiben, das mit dem Ziel des EZB-Rates im Einklang
steht, die Preissteigerung mittelfristig unter, aber nahe 2 % zu halten. Diese Verankerung der
Inflationserwartungen ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass die Geldpolitik auch weiterhin
einen Beitrag zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums und zur Schaffung von
Arbeitsplätzen im Euroraum leisten kann. Zugleich bleiben die kurzfristigen Zinsen niedrig und
die Finanzierungsbedingungen günstig. Somit ist der geldpolitische Kurs weiterhin
akkommodierend. Der EZB-Rat wird alle Entwicklungen im Hinblick auf Aufwärtsrisiken für
die Preisstabilität auch künftig sehr genau beobachten.
Angesichts der erneuten Spannungen an einigen Finanzmärkten im Euro-Währungsgebiet
beschloss der EZB-Rat außerdem, ein zusätzliches liquiditätszuführendes längerfristiges
Refinanzierungsgeschäft (LRG) mit einer Laufzeit von rund sechs Monaten durchzuführen, das
als Mengentender mit Vollzuteilung abgewickelt wird. Der Zinssatz für dieses Geschäft wird
dem durchschnittlichen Zinssatz der während der Laufzeit des zusätzlichen LRG durchgeführten
Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) entsprechen. Die Bekanntgabe des Geschäfts erfolgt am
9. August 2011, die Zuteilung am 10. August 2011 und die Abwicklung am 11. August 2011.
Am 1. März 2012 wird das Geschäft fällig. Der EZB-Rat beschloss ferner, seine HRGs so lange
wie erforderlich – jedoch mindestens bis zum Ende der letzten MindestreserveErfüllungsperiode des laufenden Jahres am 17. Januar 2012 – weiterhin als Mengentender mit
Vollzuteilung durchzuführen. Auch bei den Refinanzierungsgeschäften des Eurosystems mit
einer Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode, die ebenfalls so lange wie nötig und
mindestens bis zum Ende des letzten Quartals 2011 durchgeführt werden, kommt dieses
Verfahren weiterhin zum Einsatz. Bei diesen Geschäften wird der Festzins dem für das jeweilige
HRG geltenden Zinssatz (Hauptrefinanzierungssatz) entsprechen. Darüber hinaus beschloss der
EZB-Rat, die LRGs mit dreimonatiger Laufzeit, die am 26. Oktober, 30. November bzw. 21.
Dezember 2011 zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Die
6
Der Bericht beinhaltet gekürzte Versionen der Einleitenden Bemerkungen des EZB-Präsidenten nach dem EZBRat. Englische Originalversionen sind unter http://www.ecb.int/press/pressconf/2011/html/index.en.html
verfügbar. Übersetzungen ins Deutsche durch die Deutsche Bundesbank sind unter
http://www.bundesbank.de/ezb/ezb_pressenotizen_aktuell.php verfügbar.
18
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Zinssätze für diese dreimonatigen LRGs werden dem durchschnittlichen Zinssatz der während
der Laufzeit des jeweiligen Geschäfts durchgeführten HRGs entsprechen.
Die veröffentlichten statistischen Daten und Umfrageergebnisse für das zweite Vierteljahr
deuten auf ein anhaltendes Wachstum des realen BIP hin, das sich jedoch – wie erwartet –
verlangsamt hat. Diese Abschwächung spiegelt auch die Tatsache wider, dass das kräftige
Wachstum im ersten Jahresviertel teilweise auf Sonderfaktoren zurückzuführen war. Die im
Euroraum vorherrschende positive konjunkturelle Grunddynamik hat noch immer Bestand, und
im weiteren Verlauf wird mit einem nach wie vor moderaten Wirtschaftswachstum gerechnet.
Nach Auffassung des EZB-Rats bleiben die Risiken für diesen Wirtschaftsausblick im EuroWährungsgebiet in einem von besonders hoher Unsicherheit geprägten Umfeld weitgehend
ausgewogen. Einerseits könnten sich das Verbraucher- und das Unternehmervertrauen
zusammen mit den verbesserten Bedingungen am Arbeitsmarkt weiterhin förderlich auf die
Binnenkonjunktur auswirken. Andererseits könnten sich die Abwärtsrisiken erhöht haben. Sie
erwachsen aus den anhaltenden Spannungen in einigen Finanzmarktsegmenten des Euroraums,
aus den weltweiten Entwicklungen sowie aus der Möglichkeit, dass dieser Druck auf die
Realwirtschaft im Euroraum übergreifen könnte.
Was die monetäre Analyse betrifft, so verringerte sich die Jahreswachstumsrate der
Geldmenge M3 von 2,5 % im Mai auf 2,1 % im Juni. Sieht man von der in jüngster Zeit
verzeichneten Volatilität ab, so hat sich das M3-Wachstum in den letzten Monaten weitgehend
stabilisiert, nachdem es bis zum ersten Quartal 2011 geringfügig zugenommen hatte.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der EZB-Rat auf der Grundlage seiner regelmäßigen
wirtschaftlichen und monetären Analyse beschlossen hat, die Leitzinsen der EZB unverändert zu
belassen, nachdem diese am 7. Juli 2011 um 25 Basispunkte angehoben worden waren. Der
EZB-Rat begrüßt zudem die erneuerte Verpflichtung aller Mitgliedstaaten zur Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit und zur Bewältigung gesamtwirtschaftlicher Ungleichgewichte.
Auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse hat der
EZB-Rat am 7. Juli 2011 beschlossen, die Leitzinsen der EZB um 25 Basispunkte anzuheben,
nachdem diese bereits im April 2011 um 25 Basispunkte – ausgehend von ihrem historisch
niedrigen Niveau – erhöht worden waren. Angesichts der Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität
ist die erneute Anpassung des derzeit akkommodierenden geldpolitischen Kurses angebracht.
Die allmähliche Erholung der Grunddynamik der monetären Expansion setzt sich fort, während
weiter reichlich monetäre Liquidität vorhanden ist, aus der ihrerseits Preisdruck im Euroraum
resultieren könnte. Insgesamt ist es von entscheidender Bedeutung, dass die jüngste
Preisentwicklung auf mittlere Sicht keinen breit angelegten Inflationsdruck zur Folge hat. Der
Beschluss wird dazu beitragen, die Inflationserwartungen im Euro-Währungsgebiet weiterhin
fest auf einem Niveau zu verankern, das mit dem Ziel des EZB-Rates im Einklang steht, die
Preissteigerung mittelfristig unter, aber nahe 2 % zu halten. Diese Verankerung der
Inflationserwartungen ist eine Grundvoraussetzung, damit die Geldpolitik einen Beitrag zum
Wirtschaftswachstum im Euroraum leisten kann.
19
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Chronik der geldpolitischen Entscheidungen des Eurosystems seit 2009
Datum
Bekanntgabe
der
Geldpolitische Maßnahme
4. August 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,5 %, 2,25 % und 0,75 % zu belassen. Angesichts der erneuten
Spannungen an einigen Finanzmärkten im Euro-Währungsgebiet beschloss der EZBRat
außerdem,
ein
zusätzliches
liquiditätszuführendes
längerfristiges
Refinanzierungsgeschäft (LRG) mit einer Laufzeit von rund sechs Monaten
durchzuführen, das als Mengentender mit Vollzuteilung abgewickelt wird. Der
Zinssatz für dieses Geschäft wird dem durchschnittlichen Zinssatz der während der
Laufzeit des zusätzlichen LRG durchgeführten Hauptrefinanzierungsgeschäfte
(HRGs) entsprechen. Der EZB-Rat beschloss ferner, seine HRGs so lange wie
erforderlich – jedoch mindestens bis zum Ende der letzten MindestreserveErfüllungsperiode des laufenden Jahres am 17. Januar 2012 – weiterhin als
Mengentender
mit
Vollzuteilung
durchzuführen.
Auch
bei
den
Refinanzierungsgeschäften des Eurosystems mit einer Sonderlaufzeit von der Dauer
einer Erfüllungsperiode, die ebenfalls so lange wie nötig und mindestens bis zum
Ende des letzten Quartals 2011 durchgeführt werden, kommt dieses Verfahren
weiterhin zum Einsatz. Bei diesen Geschäften wird der Festzins dem für das jeweilige
HRG geltenden Zinssatz (Hauptrefinanzierungssatz) entsprechen. Darüber hinaus
beschloss der EZB-Rat, die LRGs mit dreimonatiger Laufzeit, die am 26. Oktober,
30. November bzw. 21. Dezember 2011 zugeteilt werden, als Mengentender mit
Vollzuteilung durchzuführen. Die Zinssätze für diese dreimonatigen LRGs werden
dem durchschnittlichen Zinssatz der während der Laufzeit des jeweiligen Geschäfts
durchgeführten HRGs entsprechen.
7. Juli 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um 25
Basispunkte auf 1,5 %, 2,25 % und 0,75 % zu erhöhen.
9. Juni 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,25 %, 2,00 % und 0,50 % zu belassen. Der EZB-Rat beschließt
ferner, die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) so lange wie erforderlich, jedoch
mindestens bis zum Ende der neunten Mindestreserve-Erfüllungsperiode des
laufenden Jahres am 11. Oktober 2011, weiterhin als Mengentender mit
Vollzuteilung durchzuführen. Auch bei den Refinanzierungsgeschäften des
Eurosystems mit einer Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode, die
ebenfalls so lange wie nötig und mindestens bis zum Ende des dritten Quartals 2011
durchgeführt werden, kommt dieses Verfahren weiter zum Einsatz. Außerdem
beschloss der EZB-Rat, die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit
dreimonatiger Laufzeit, die am 27. Juli, 31. August bzw. 28. September 2011
zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Der Zinssatz
entspricht dabei dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die Laufzeit
des LRGs.
5. Mai 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,25 %, 2,00 % und 0,50 % zu belassen.
7. April 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um 25
Basispunkte auf 1,25 %, 2,00 % und 0,50 % zu erhöhen.
20
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
3. März 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Der EZB-Rat beschließt
ferner,
seine
Hauptrefinanzierungsgeschäfte
(HRGs)
und
die
Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode
so lange wie erforderlich, jedoch mindestens bis zum Ende der sechsten
Mindestreserve-Erfüllungsperiode des Jahres 2011 am 12. Juli 2011, weiterhin als
Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Des Weiteren beschloss er, die
längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit dreimonatiger Laufzeit, die am
27. April, 25. Mai bzw. 29. Juni 2011 zugeteilt werden, als Mengentender mit
Vollzuteilung durchzuführen. Der Zinssatz entspricht dabei dem
durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die Laufzeit des LRGs.
3. Februar 2011
13. Jänner 2011
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen.
2. Dezember 2010
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen.
Der EZB-Rat beschließt ferner, seine Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) und die
Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode
so lange wie erforderlich, jedoch mindestens bis zum Ende der dritten
Mindestreserve-Erfüllungsperiode des Jahres 2011 am 12. April 2011, weiterhin als
Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Des Weiteren hat der EZB-Rat
beschlossen, die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit dreimonatiger
Laufzeit, die am 26. Januar, 23. Februar bzw. 30. März 2011 zugeteilt werden, als
Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen. Der Zinssatz entspricht dabei
dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die Laufzeit des LRGs.
4. November 2010
7. Oktober 2010
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen.
2. September 2010
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen.
Der EZB-Rat hat heute ferner beschlossen, die Hauptrefinanzierungsgeschäfte
(HRGs) und die Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit von der Dauer einer
Erfüllungsperiode so lange wie erforderlich, jedoch mindestens bis zum Ende der
zwölften Mindestreserve-Erfüllungsperiode dieses Jahres am 18. Januar 2011,
weiterhin als Mengentender mit vollständiger Zuteilung durchzuführen. Des
Weiteren hat der EZB-Rat beschlossen, die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte
(LRGs) mit dreimonatiger Laufzeit, die im Oktober, November bzw. Dezember
2010 zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Der
Zinssatz entspricht dabei dem durchschnittlichen Zinssatz im HRG über die Laufzeit
des LRGs. Der EZB-Rat hat zudem beschlossen, am 30. September, 11. November
und 23. Dezember je eine zusätzliche Feinsteuerungsoperation durchzuführen, wenn
die Refinanzierungsgeschäfte mit sechs- und zwölfmonatiger Laufzeit fällig werden.
5. August 2010
8. Juli 2010
10. Juni 2010
6. Mai 2010
8. April 2010
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen.
21
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
30. Juni 2010
Am 7 Mai 2009 hatte der EZB-Rat den Ankauf auf Euro lautender gedeckter
Schuldverschreibungen beschlossen. Die Ankäufe hatten im Juli 2009 begonnen. Ziel
des Programmes war es ein bestimmtes Finanzmarktsegment das wesentlich für die
Refinanzierung von Banken ist zu stützen. Die Ankäufe waren im Ausmaß von 60
Mrd EUR vorgesehen und sollten bis zum 30 Juni 2010 abgeschlossen werden.
Heute sind die Ankäufe tatsächlich abgeschlossen worden. Wie bereits letztes Jahr
berichtet erfolgten die Ankäufe auf den Primär- und Sekundärmärkten. Das
Eurosystem beabsichtigt die gedeckten Schuldverschreibungen bis zum Ende der
Laufzeit zu halten.
9 Mai 2010
Der EZB-Rat beschließt mehrere Maßnahmen hinsichtlich schwerer Turbulenzen in
gewissen Marktsegmenten die den monetären Transmissionsmechanismus und damit
die effektive Funktionsweise der Geldpolitik hinsichtlich der mittelfristigen
Preisstabilität behindern mehrere Maßnahmen. Der EZB-Rat beschloss:
1. Interventionen in auf den Märkten für auf Euro notierte öffentliche und private
Schuldverschreibungen (Securities Markets Programme) um die Tiefe und
Funktionsweise dieser Märkte in den Segmenten zu garantieren, in denen sie
dysfunktional sind. Um die Auswirkungen dieser Interventionen zu sterilisieren
werden spezielle Maßnahmen durchgeführt werden, um die durch das Security
Markets Programm injizierte Liquidität zu absorbieren.
2. Die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit dreimonatiger Laufzeit,
die am 26. Mai und am 30 Juni 2010 zugeteilt werden, als Mengentender mit
Vollzuteilung durchzuführen.
3. Am 12 Mai 2010 ein längerfristiges Refinanzierungsgeschäft mit sechsmonatiger
Laufzeit und Vollzuteilung am 12. Mai 2010 durchzuführen, dessen Zinssatz dem
durchschnittlichen Mindestbietungssatz der während der Laufzeit dieses Geschäfts
geltenden HRGs entsprechen wird.
4. März 2010
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Außerdem erörtert er,
wie die allmähliche Rücknahme seiner Sondermaßnahmen weiter vonstattengehen
soll. In diesem Zusammenhang hat er beschlossen, sowohl die
Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) als auch die Refinanzierungsgeschäfte mit
Sonderlaufzeit von einer Erfüllungsperiode so lange wie erforderlich, jedoch
mindestens bis zum Ende der neunten Mindestreserve-Erfüllungsperiode dieses
Jahres am 12. Oktober 2010, weiterhin als Mengentender mit Vollzuteilung
durchzuführen. Ferner hat der EZB-Rat beschlossen, die regelmäßigen längerfristigen
Refinanzierungsgeschäfte mit dreimonatiger Laufzeit (LRGs) – beginnend mit dem
am 28. April 2010 zuzuteilenden Geschäft – wieder als Zinstender durchzuführen.
4. Februar 2010
14. Jänner 2010
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen.
22
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
3. Dezember 2009
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Er hat auch beschlossen,
seine Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) so lange wie nötig – jedoch mindestens
bis zum Ende der dritten Mindestreserve-Erfüllungsperiode 2010 am 13. April –
weiter als Mengentender mit vollständiger Zuteilung abzuwickeln. Er wird dieses
Tenderverfahren auch weiterhin bei seinen Refinanzierungsgeschäften mit
Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode anwenden, die noch
mindestens in den ersten drei Erfüllungsperioden des kommenden Jahres
durchgeführt werden. Was die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte im ersten
Quartal 2010 betrifft, hat er den Beschluss gefasst, das letzte längerfristige
Refinanzierungsgeschäft mit sechsmonatiger Laufzeit am 31. März 2010
durchzuführen. Dieses Geschäft wird als Mengentender mit vollständiger Zuteilung
durchgeführt. Gleiches gilt auch für die regelmäßigen monatlich durchgeführten
längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte mit dreimonatiger Laufzeit.
5. November 2009
8.Oktober 2009
3. September 2009
6. August 2009
2. Juli 2009
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen.
4. Juni 2009
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Ferner legt der EZB-Rat
die technischen Modalitäten für den am 7. Mai 2009 beschlossenen Ankauf von auf
Euro lautenden gedeckten Schuldverschreibungen, die im Euro-Währungsgebiet
begeben wurden, fest.
7. Mai 2009
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte –
beginnend mit den am 13. Mai 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 25
Basispunkte auf 1,00 % zu verringern. Er beschließt ferner, den Zinssatz für die
Spitzenrefinanzierungsfazilität mit Wirkung vom 13. Mai 2009 um 50 Basispunkte
auf 1,75 % zu senken und den Zinssatz für die Einlagefazilität unverändert bei
0,25 % zu belassen. Darüber hinaus beschließt der EZB-Rat, seinen erweiterten
Ansatz zur Unterstützung der Kreditvergabe weiterzuverfolgen. So beschließt er,
dass das Eurosystem liquiditätszuführende längerfristige Refinanzierungsgeschäfte mit
einer Laufzeit von einem Jahr in Form von Mengentendern mit vollständiger
Zuteilung durchführen wird. Außerdem beschließt er grundsätzlich, dass das
Eurosystem auf Euro lautende gedeckte Schuldverschreibungen, die im Eurogebiet
begeben wurden, ankaufen wird.
2. April 2009
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte –
beginnend mit den am 8. April 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 25
Basispunkte auf 1,25 % zu verringern. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die
Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 8. April
2009 auf 2,25 % bzw. 0,25 % festzusetzen.
23
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
5. März 2009
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte –
beginnend mit den am 11. März 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 50
Basispunkte auf 1,5 % zu verringern. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die
Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 11. März
2009 um jeweils 50 Basispunkte auf 2,5 % bzw. 0,5 % zu senken. Darüber hinaus
beschließt
der
EZB-Rat,
alle
Hauptrefinanzierungsgeschäfte,
Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit sowie zusätzliche und regelmäßige
längerfristige Refinanzierungsgeschäfte so lange wie nötig, in jedem Fall aber über
das Jahresende 2009 hinaus, weiterhin als Mengentender mit vollständiger Zuteilung
abzuwickeln. Er beschließt ferner, die zusätzlichen längerfristigen
Refinanzierungsgeschäfte und die Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit so
lange wie nötig, in jedem Fall aber über das Jahresende 2009 hinaus, weiterhin im
derzeitigen Rhythmus und mit dem aktuellen Laufzeitenprofil durchzuführen.
5. Februar 2009
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie
die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität
unverändert bei 2,0 %, 3,0 % bzw. 1,0 % zu belassen.
15. Jänner 2009
Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte –
beginnend mit dem am 21. Januar 2009 abzuwickelnden Geschäft – um 50
Basispunkte auf 2,0 % zu verringern. Er beschließt ferner im Einklang mit dem
Beschluss
vom
18.
Dezember
2008,
die
Zinssätze
für
die
Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 21. Januar
2009 auf 3,0 % bzw. 1,0 % festzusetzen.
Quelle: EZB, OeNB.
24
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten7
Unsicheres makroökonomisches Umfeld prägt den Sommer 20118
Nachdem sich die bisherigen Ratingherabstufungen in Europa im Jahr 2011 vor allem auf
kleinere Staaten der Europeripherie konzentrierten, die durch internationale Hilfspakete
aufgefangen wurden (Portugal nun BBB-, Griechenland nun CC und Irland nun BBB+),9
verlagerte sich der Fokus der Marktteilnehmer auf Spanien (stark ansteigende Verschuldung)
und schließlich vor allem auf Italien, das mit seiner hohen Verschuldungsquote von 119 % des
BIP (2010) den zweiten Platz im Euroraum einnimmt. Diese beiden Länder behielten ihre
Ratings, die am Markt eingepreisten Zinsen für ihre Staatsanleihen stiegen jedoch deutlich an,
was die EZB dazu bewegte, erneut am Sekundärmarkt als Käufer aktiv zu werden. Der
vorläufige Höhepunkt der Downgrades wurde erreicht, als Standard and Poor’s Anfang August
2011 den Vereinigten Staaten ihr Top-Rating (AAA) entzog und deren Kreditwürdigkeit auf
AA+ herabsetzte.
Aufgrund dieser Entwicklungen und der gedämpften Wachstumsaussichten war die
Nervosität und Unsicherheit an den Kapitalmärkten sehr hoch: So wertete beispielsweise der als
„sicherer Hafen“ eingeschätzte Schweizer Franken (CHF) gegenüber vielen Währungen sehr
stark auf, was insbesondere für österreichische Banken von Bedeutung ist, da diese zum Teil
hohe CHF-Fremdwährungskreditexposures in Österreich und Zentral- und Osteuropa
aufweisen. Am 6. September 2011 legte die Schweizerische Nationalbank einen Mindestkurs
von 1,20 Franken pro Euro fest und kündigte an, diesen in aller Konsequenz durchzusetzen und
bereit zu sein, unbeschränkt Devisen zu kaufen.
Ausgewählte Wechselkursentwicklungen
150
1,55
140
1,50
130
1,45
120
1,40
110
1,35
100
1,30
90
1,25
80
Okt. 08
1,20
Jan. 09
Apr. 09
CHF/HUF
Jul. 09
Okt. 09
CHF/RON
Jan. 10
Apr. 10
Jul. 10
CHF/HRK
Okt. 10
CHF/EUR
Jan. 11
Apr. 11
Jul. 11
USD/EUR (rhs)
Quelle: Datastream. Alle Wechselkurse (außer USD/EUR) wurden per 31. Dezember 2010 zu 100 indiziert.
7
Autoren: Stefan Kavan und Tina Wittenberger (Abteilung für Finanzmarktanalyse). Letzte Datenaktualisierung
am 2. September 2011.
8
Alle genannten Ratings beziehen sich auf das Foreign Currency Long-Term Debt Rating von Standard and
Poor’s.
9
Auch Zypern wurde im Jahr 2011 bereits zwei Mal herabgestuft (von A auf BBB+).
25
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Aktienkurse europäischer Banken erleiden teils hohe Verluste
In Anbetracht des unsicheren makroökonomischen Umfelds reagierten die Aktienkurse
europäischer (und US-amerikanischer) Banken sehr stark auf Spekulationen über die
Kreditwürdigkeit ihrer Heimatstaaten und die weitverbreitete erhöhte Risikoaversion der
Marktteilnehmer. So fielen sowohl die Aktien der italienischen Unicredit (Mutter der Bank
Austria; –42 % ytd) als auch die der französischen Société Générale (–45 % ytd) sehr stark, als
Marktteilnehmer begannen die Kreditwürdigkeit des jeweiligen Heimatstaates zu hinterfragen.
Diese Entwicklung ist besonders seit Anfang Juli 2011 deutlich und spiegelt sich auch in den
CDS-Spreads Italiens und Frankreichs wider.
Auch andere Staaten konnten sich diesen Ausschlägen nicht entziehen: So stieg der CDSSpread der Republik Österreich kurzfristig auf über 130 Basispunkte, und jene der Niederlande
und Deutschlands stiegen ebenfalls auf Jahreshöchststände. Erwähnenswert ist hierbei
insbesondere, dass der CDS-Spread Deutschlands mittlerweile gleich jenem der Niederlande
und des Vereinigten Königreichs ist.
Dem allgemeinen Markttrend folgend (Eurostoxx Banks –32 % ytd) verloren auch die Aktien
der österreichischen Großbanken im Jahr 2011 deutlich: Die Erste Group Bank –32 % ytd und
die Raiffeisen Bank International –33 % ytd.
Aktienkurse ausgewählter europ. Banken
CDS-Spreads ausgewählter europ. Länder (in Bp.)
180
450
130
160
400
120
140
350
120
300
110
100
100
250
80
200
60
150
40
100
20
50
90
80
0
Jan. 11
Feb. 11 Mrz. 11 Apr. 11 Mai. 11 Jun. 11
Jul. 11
AT
GB
DE
NL
FR
70
60
50
Jan. 11
0
Aug. 11 Sep. 11
Feb. 11 Mrz. 11 Apr. 11 Mai. 11
Société Générale
IT (rhs)
Quelle: Datastream. Die Aktienkurse der rechten Graphik wurden per 1. Jänner 2011 zu 100 indiziert.
26
Unicredit
Jun. 11
EGB
RBI
Jul. 11
Aug. 11
Sep. 11
Eurostoxx Banks
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Unsicherheiten auf dem Interbankenmarkt durch Staatsschuldenkrise
geprägt – Zentralbanken setzen geldpolitische Maßnahmen
Am 10. Mai 2010 kündigte die EZB die Einrichtung des Securities Markets Programme (SMP)
an, um die Liquidität in nicht funktionierenden Marktsegmenten (z. B. Staatsanleihen)
wiederherzustellen und die Wirksamkeit der Geldpolitik zu sichern. Ende 2010 belief sich das
gehaltene Anleihevolumen auf insgesamt 74 Mrd EUR. Am 7. August 2011 gab die EZB
bekannt, das SMP aktiv zu implementieren, und intensivierte danach ihre Anleihekäufe. In den
darauffolgenden vier Wochen kaufte die EZB Wertpapiere in Höhe von 55 Mrd EUR, worauf es
zu einer deutlichen Reduktion der Risikoaufschläge insbesondere bei italienischen und
spanischen Staatsanleihen kam. Das Gesamtvolumen der im Rahmen des SMP gehaltenen
Wertpapiere betrug am 2. September 2011 rund 130 Mrd EUR.
Anfang August 2011 beschloss der EZB-Rat die Leitzinsen, nach deren Anhebung im Juli 2011
um 25 Basispunkte, bei 1,50 % unverändert zu lassen. Im August 2011 führte die EZB mehrere
längerfristige Refinanzierungsgeschäfte durch. Die EUR-Interbankenzinssätze sind gestiegen,
was einerseits die geldpolitischen Maßnahmen der EZB widerspiegelt, aber andererseits auch
eine gewisse Unsicherheit im EUR-Interbankengeschäft zum Ausdruck bringt. Der dreimonatige
EUR-Interbankenzinssatz stieg seit Jahresbeginn um +54 Basispunkte auf 154 Basispunkte,
während der Übernachtzinssatz infolge der Liquiditätszufuhr der EZB zwischen Juli und Mitte
August auf 86 Basispunkte sank (+26 Basispunkte ytd). Der Spread zwischen dem Drei-MonatsEuribor und dem Drei-Monats-Übernachtzinssatz weitete sich somit auf 68 Basispunkte aus
(+27 Basispunkte ytd). Diese Unsicherheit am Interbankenmarkt drückt sich auch in der zuletzt
stark angestiegenen Einlagefazilität im Eurosystem aus. Zudem dürfte die Refinanzierung
europäischer Banken in US-Dollar aufgrund der Schuldenproblematik im Euroraum und dem
damit einhergehenden Vertrauensverlust von US-Geldmarktfonds derzeit schwieriger sein.
Die US Federal Reserve beschloss Anfang August den Zielzinssatz auch weiterhin in einem
Korridor von 0,0 % bis 0,25 % zu belassen und bis mindestens Mitte 2013 auf diesem niedrigen
Niveau zu halten. Die Interbankenzinssätze im US-Dollar sind weiterhin gering: Der DreiMonats Interbankenzinssatz stieg seit Jahresbeginn um +3 Basispunkte auf 33 Basispunkte und
der Drei-Monats-Übernachtzinssatz sank um –9 Basispunkte auf 9 Basispunkte Der Spread im
US-Dollar-Marktsegment stieg im Gegensatz zu jenem im EUR-Interbankenmarkt weniger stark
und zwar um +12 Basispunkte ytd auf 24 Basispunkte an.
Im Allgemeinen dürfte die Aussagekraft von Interbankenzinssätzen, wie dem US-DollarLIBOR (London Interbank Offered Rate), für die Verfassung des Bankensektors eingeschränkt
sein, da Banken sich vermehrt über die seit dem Ausbruch der Finanzkrise ausgeweitete
Zentralbank- und weniger über Interbankenliquidität refinanzieren. Darüber hinaus findet der
Großteil des Interbankengeschäfts im Übernacht-Segment statt, was die Aussagekraft von
mehrmonatigen Interbankenzinssätzen, wie etwa eines dreimonatigen LIBOR, ebenfalls
abschwächt.
27
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Einlagefazilität im Eurosystem
Interbankenzinssätze und -spreads
180
in Bp.
in Bp.
160
80
400
70
140
350
60
120
300
50
250
100
40
200
80
30
60
40
20
0
Jän.10
150
20
100
10
50
0
Apr.10
Jul.10
Okt.10
EUR 3M-OIS-Spread (rhs)
EUR 3M
USD 3M
Jän.11
Apr.11
in Mrd EUR
0
Jun.08
Jul.11
Dez.08
Jun.09
Dez.09
Jun.10
Dez.10
Jun.11
USD 3M-OIS-Spread (rhs)
EUR OIS
USD OIS
Quelle: Datastream, EZB. Kreditinstitute10
Interbankengeschäft erhöht die Bilanzsumme
Die unkonsolidierte Bilanzsumme der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute belief
sich Ende Juni 2011 auf 992,74 Mrd EUR. Gegenüber Dezember 2010 war ein Zuwachs von
14,18 Mrd EUR bzw. 1,4 % zu verzeichnen. Verantwortlich für den Anstieg war vor allem der
in- und ausländische Zwischenbankverkehr. Die Forderungen gegenüber inländischen
Kreditinstituten erhöhten sich um 8,46 Mrd EUR oder 4,0 %. Die Forderungen an ausländische
Kreditinstitute stiegen sogar um 10,48 Mrd EUR oder 7,8 %. Die Einlagenentwicklung von
inländischen Nichtbanken (+1,5 %) verlief parallel zur Bilanzsumme.
Im 1. Halbjahr 2011 gab es innerhalb der Bankensektoren hinsichtlich des
Bilanzsummenwachstums kein einheitliches Bild. Neben den Sonderbanken (-3,79 Mrd EUR
bzw. –4,4 %) wiesen auch der Landes-Hypothekenbanksektor und die Zweigstellen gemäß § 9
BWG mit –2,63 Mrd EUR bzw. –0,45 Mrd EUR Rückgänge auf. Bei den restlichen
Bankensektoren war ein Zuwachs erkennbar. Dieser reichte von +0,05 Mrd EUR
(Bausparkassen) bis +8,55 Mrd EUR (Raiffeisensektor).
Der Raiffeisensektor hielt Ende Juni 2011 mit 29,6 % (+0,4 %-Punkte) Marktanteil
gemessen an der Gesamtbilanzsumme den ersten Platz. Dahinter folgten die Aktienbanken mit
25,1 % (+0,2 %-Punkte) vor den Sparkassen mit 16,9 % (+0,3 %-Punkte).
Die Primärbanken11 wuchsen mit 3,2 % mehr als doppelt so rasch wie der gesamte Sektor.
Ihre Bilanzsumme belief sich Ende Juni 2011 auf 228,30 Mrd EUR.
10
Autor: Norbert Schuh (Abteilung für Aufsichts- und Monetärstatistik).
11
Der Primärbankensektor setzt sich zusammen aus bestimmten Aktienbanken, den Sparkassen ohne Erste Group
Bank und Erste Bank, den Raiffeisenbanken ohne RZB, Landesbanken und Holding und den Volksbanken ohne
ÖVAG.
28
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Die Top-Ten-Banken gemessen an der Bilanzsumme erreichten Ende Juni 2011 ein Niveau
von 50,6 % (+0,6 %-Punkte gegenüber Dezember 2010).
Unterschiedliche Entwicklung der Kredite an Unternehmen und Private
Während sich die Kreditvergabe an private Haushalte im Verlauf des ersten Halbjahres weiter
beschleunigt, beginnt sich die Erholung der Kredite an nichtfinanzielle Unternehmen
abzuflachen. Die Jahresveränderungswerte des um Wechselkurseffekte, Abschreibungen und
Reklassifikationen bereinigten Kreditvolumens an nichtfinanzielle Unternehmen sind von
September 2010, wo noch –0,1 Mrd EUR festgestellt wurden, bis Februar 2011 auf 1,8 Mrd
EUR angestiegen und schwankten in den Monaten März bis Juni 2011 zwischen 1,6 Mrd EUR
und 1,9 Mrd EUR.
Das bereinigte Kreditwachstum der privaten Haushalte, das im November 2010 im
Jahresabstand 0,9 Mrd EUR betragen hatte, beschleunigte sich dagegen seither kontinuierlich
und erreichte Ende Juni 2011 2,7 Mrd EUR.
Die Zusammensetzung des Wachstums der Kredite an private Haushalte nach Währungen
lässt überdies eine positive Entwicklung erkennen. Seit Dezember 2010 wurden
Fremdwährungskredite im Ausmaß von 5,7 Mrd EUR zurückgeführt, während die EuroKredite im selben Zeitraum einen Zuwachs von 9,3 Mrd EUR verzeichnen konnten. Trotzdem
sind die privaten Haushalte nach wie vor einem großen Währungsrisiko ausgesetzt, da per Juni
2011 29,3 % der Haushaltskredite in Fremdwährung aufgenommen wurden. Das Ausmaß des
Risikos kann man daran ersehen, dass der Stand der Fremdwährungskredite – insbesondere
durch die Aufwertung des Schweizer Franken – von Dezember 2008 bis Juni 2011 um 1,1 Mrd
EUR angestiegen ist, obwohl wie oben erwähnt die Fremdwährungskredite transaktionsbedingt
um 5,7 Mrd EUR zurückgegangen sind. Mit anderen Worten der aushaftende Kreditbestand in
CHF hat sich in den letzten zweieinhalb Jahren wechselkursbedingt um fast 7 Mrd EUR erhöht,
da der Schweizerfranken in diesem Zeitraum um fast 20 % aufgewertet hat.
Einlagenwachstum durch institutionelle Anleger
Die Gesamteinlagen bei allen in Österreich meldepflichtigen Kreditinstituten nahmen
gegenüber dem Jahresende 2010 um 1,5 % (+4,35 Mrd EUR) auf 285,95 Mrd EUR zu. Diese
Entwicklung war charakterisiert durch einen deutlichen Zuwachs der Sicht- (+2,79 Mrd EUR
bzw. +3,1 %) und Termineinlagen (+1,73 Mrd EUR bzw. +4,9 %). Der Stand der
Spareinlagen reduzierte sich hingegen leicht um 0,17 Mrd EUR (-0,1 %).
Der Anstieg der Sichteinlagen ging mehrheitlich auf das Segment NichtbankenFinanzintermediäre (+1,77 Mrd EUR) zurück und bei den Termineinlagen waren die
Nichtfinanziellen Unternehmen (+1,00 Mrd EUR) hauptverantwortlich. Der Abnahme der
Spareinlagen war stark durch den Rückgang der Privaten Haushalten beeinflusst (-0,28 Mrd
EUR).
Trotz des Rückgangs der Spareinlagen, blieb diese Kategorie die bei weiten wichtigste
Einlagenkategorie: Ende Juni 2011 verteilten sich die Einlagen auf 54,6 % Spareinlagen (156,07
Mrd EUR), 32,3 % Sichteinlagen (92,48 Mrd EUR) und 13,1 % Termineinlagen (37,40 Mrd
EUR).
Das Einlagenwachstum war sektoral mehrheitlich auf Nichtbanken-Finanzintermediäre
(+1,56 Mrd EUR bzw. +12,3 %) und auf nichtfinanzielle Unternehmen (+1,33 Mrd EUR bzw.
29
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
+2,8 %) zurückzuführen. Auch bei den privaten Haushalten (+0,83 Mrd EUR bzw. +0,4 %)
war eine leichte Erhöhung zu beobachten.
Der Anteil der Top Ten Banken im Bereich der Einlagen nahm im ersten Halbjahr 2011 leicht
von 41,9 % auf 41,3 % ab.
Anstieg im Auslandsgeschäft
Der Stand der Auslandsforderungen erhöhte sich im ersten Halbjahr 2011 um 3,5 % bzw.
11,06 Mrd EUR und die Auslandsverbindlichkeiten um 1,5 % bzw. 3,68 Mrd EUR. Diese
Zuwächse gingen hauptsächlich auf das Interbankengeschäft zurück. Die „Forderungen an
ausländische Kreditinstitute“ stiegen um 10,48 Mrd EUR und die „Verbindlichkeiten gegenüber
ausländischen Kreditinstituten“ um 2,27 Mrd EUR. Im Vergleich dazu war beim
Kundengeschäft ein Anstieg von 2,41 Mrd EUR (aktivseitig) bzw. 3,75 Mrd EUR (passivseitig)
erkennbar.
Durch die unterschiedlichen Wachstumsraten im 1. Halbjahr 2011 betrug die
Nettoforderungsposition österreichischer Kreditinstitute gegen das Ausland 87,94 Mrd EUR
(+7,38 Mrd EUR). Ende Juni 2011 lag der Anteil der Auslandsaktiva (330,06 Mrd EUR) an der
Bilanzsumme bei 33,3 % und jener der Auslandspassiva (242,12 Mrd EUR) bei 24,4 %.
Die Zuwächse wurden zur Gänze im ersten Quartal 2011 realisiert. Im zweiten Quartal 2011
gingen die Auslandsforderungen (–3,15 oder –0,9 %) und die Auslandsverbindlichkeiten (–3,61
Mrd EUR oder –1,5 %) dagegen zurück.
Trotz des im ersten Quartal 2011 zu beobachtenden Anstiegs liegen die
Auslandstransaktionen deutlich unter ihren Höchstwerten: Für Auslandsforderungen (399,33
Mrd EUR) und Auslandsverbindlichkeiten (305,67 Mrd EUR) wurden diese im dritten Quartal
2008 und für die Nettoforderungsposition (106,88 Mrd EUR) im vierten Quartal 2008 erreicht.
Die Auslandsverbindlichkeiten lagen somit um fast 20 % und die Auslandsforderungen um rund
ein Sechstel unter ihren jeweiligen Höchstständen.
Unkonsoldiertes Betriebsergebnis verbesserte sich durch Erträge aus Wertpapieren und
Beteiligungen
Das unkonsolidierte Betriebsergebnis der in Österreich tätigen Kreditinstitute stieg im
Vergleich zum 1. Halbjahr 2010 auf 4,20 Mrd EUR an (+0,41 Mrd EUR bzw. +10,7 %). Dabei
stand einem Zuwachs der Betriebsaufwendungen (+0,15 Mrd EUR bzw. +2,8 %) ein noch
stärkerer Anstieg der Betriebserträge (+0,56 Mrd EUR bzw. +6,0 %) gegenüber.
Die unkonsolidierten Betriebserträge betrugen 9,89 Mrd EUR und nahmen im Vergleich
zum ersten Halbjahr 2010 um 0,56 Mrd EUR bzw. 6,0 % zu, die zum überwiegenden Teil
(+0,46 Mrd EUR oder +29,4 %) auf die Zunahme der Erträge aus Wertpapieren und
Beteiligungen zurückzuführen war. Dieser Anstieg ging wiederum vor allem auf steigende
Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen zurück. Der Nettozinsertrag wuchs um 0,09
Mrd EUR bzw. 2,0 % auf 4,68 Mrd EUR an. Dies resultierte aus Zinserträgen, die mit +0,19
Mrd EUR stärker zunahmen, als die Zinsaufwendungen (+0,10 Mrd EUR).
Weiters wirkte sich auch der Zuwachs bei den sonstigen betrieblichen Erträgen (+0,08 Mrd
EUR bzw. +10,7 %) positiv auf die Betriebserträge aus. Auch beim Saldo aus dem
Provisionsgeschäft konnte ein Anstieg (+0,01 Mrd EUR bzw. +0,5 %) beobachtet werden. Der
Saldo aus Finanzgeschäften sank um 0,09 Mrd EUR bzw. 19,2 %. Der Rückgang bei den
Wertpapierfinanzgeschäften (-0,21 Mrd EUR) konnte von den Zuwächsen bei den sonstigen
30
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Finanzgeschäften (+0,11 Mrd EUR) und den Devisen-, Sorten- und Edelmetallgeschäften
(+0,01 Mrd EUR) nicht kompensiert werden.
Das Zins- und (knapp) das Beteiligungsgeschäft bildeten somit die wichtigsten Ertragsquellen
der in Österreich tätigen Kreditinstitute im ersten Halbjahr 2011.
Die unkonsolidierten Betriebsaufwendungen der in Österreich tätigen Kreditinstitute
erhöhten sich um 0,15 Mrd EUR bzw. 2,8 % auf 5,69 Mrd EUR. Dieser Anstieg resultierte
alleine aus dem Anstieg der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen (+0,20 Mrd EUR bzw.
+4,2 %). Die Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
nahmen wie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen leicht ab (je rund –0,02 Mrd EUR).
Den größten Anteil an den allgemeinen Verwaltungsaufwendungen, die ihrerseits den
Großteil der Betriebsaufwendungen (86,6 %) darstellten, machten die Löhne und Gehälter
(42,0 %) aus. Nur unwesentlich geringer war jener des Sachaufwands (39,8 %).
Durch die vorab beschriebenen Entwicklungen verbesserte sich die unkonsolidierte CostIncome-Ratio auf 57,5 % (-1,8 %-Punkte gegenüber der Vergleichsperiode 2010).
Investmentfonds
Schwieriges Wirtschaftsumfeld und nachgebende Kurse ließen Neuinvestitionen in Fonds
nahezu versiegen
Ein schwieriges Wirtschaftsumfeld und nachgebende Kurse ließen Neuinvestitionen in Fonds
nahezu versiegen. Im ersten Halbjahr 2011 drückten die Ereignisse in Japan, die politischen
Unruhen im Nahen Osten und hohe Staatsverschuldungen auf die Entwicklung der Märkte.
Unterstützend wirkten dagegen das noch gute konjunkturelle Wachstum und der Anstieg der
Unternehmensgewinne. Vor dem Hintergrund zunehmender Unsicherheit stockten
Fondsmanager Cash-Bestände auf und die Anleger waren bei Neuinvestitionen sehr
zurückhaltend.
Per Ende Juni 2011 verwalteten die 30 österreichischen Kapitalanlagegesellschaften mit
2.205 Investmentfonds ein Fondsvolumen von 145,06 Mrd EUR.
Während im gesamten Euro-Währungsraum im ersten Halbjahr 2011 eine Verringerung des
Fondsvolumens von 0,7 % zu beobachten war, zeigte sich in Österreich eine wesentlich stärkere
Abnahme von 1,8 %.
Nach einem Anstieg von 9,07 Mrd EUR (+6,6 %) im Gesamtjahr 2010 verringerte sich das
Fondsvolumen (inklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) im ersten Halbjahr 2011 um
2,62 Mrd EUR (-1,8 %). Verantwortlich dafür waren ausschließlich Bewertungsverluste und
Reklassifikationen (-2,63 Mrd EUR). Die transaktionsbedingten Veränderungen fielen mit nur
+5 Mio EUR in einer zu vernachlässigenden Größe aus.
Die Fondsmanager haben im ersten Halbjahr 2011 sowohl Veranlagungen im Inland als auch
im Ausland abgebaut. Dem gegenüber wurden die Cash-Bestände stark aufgestockt.
Rentenwerte wurden im Inland mit 0,20 Mrd EUR bzw. 1,3 % aufgebaut, während die
ausländischen Rentenwerte um 0,37 Mrd EUR bzw. 0,6 % reduziert wurden.
Die noch vorsichtig positive Einschätzung der Fondsmanager zeigte sich bei den Investitionen
in Substanzwerte. So wurden Aktien im Inland um 3,8 % (+0,14 Mrd EUR) und im Ausland
um 0,9 % (+0,14 Mrd EUR) aufgestockt.
31
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Reduziert wurden die Veranlagungen in Investmentzertifikate. So wurden ausländische
Investmentzertifikate um 0,12 Mrd EUR (-0,6 %) und inländische Investmentzertifikate um
0,49 Mrd EUR rückgeführt.
Geringe Investitionen konnten bei inländischen Immobilien- und Sachanlagenvermögen
(+35 Mio EUR bzw. +2,4 %) festgestellt werden, während im Auslandsbereich keine neuen
Veranlagungen erfolgten.
Der Cash Bestand wurde insgesamt um 0,44 Mrd EUR (+7,0 %) aufgestockt.
Unter Ausklammerung der „Fonds in Fonds“-Veranlagungen12 nahm das konsolidierte
Fondsvolumen im ersten Halbjahr 2011 um 1,40 Mrd EUR (-1,1 %) auf 122,40 Mrd EUR ab.
Diese Abnahme wurde überwiegend durch Kursverluste (–1,02 Mrd EUR bzw. –0,8 %)
verursacht. Verstärkt wurde das negative Ergebnis durch einen Nettokapitalabfluss von
0,37 Mrd EUR bzw. 0,30 % (Nettomittelveränderung von +0,35 Mrd EUR abzüglich
Ausschüttungen von 0,73 Mrd EUR).
Per Juni 2011 wurden in den Ländern der Währungsunion (exkl. Österreich)
61,68 Mrd EUR (50,4 %), in Ländern der übrigen Welt 32,22 Mrd EUR (26,3 %) und im
Inland 28,50 Mrd EUR (23,3 %) veranlagt.
Von Anfang Jänner 2011 bis Ende Juni 2011 ergab sich eine kapitalgewichtete
durchschnittliche Gesamtperformance aller österreichischen Investmentfonds (Publikumsfonds
und Spezialfonds) von –0,8 %. Dabei verzeichneten Aktienfonds Kursverluste von 5,7 %,
Mischfonds ein Minus von 1,2 % und Hedgefonds ein negatives Ergebnis von 0,2 %. Die
Kategorie „Sonstige Fonds“, die allerdings nur ein sehr geringes Volumen aufweist, zeigte mit
–7,3 % das schlechteste Ergebnis.
Eine sehr gute Performance konnten mit +1,7 % die Immobilienfonds erreichen, gefolgt von
den Geldmarktfonds (im Sinne der EZB Verordnung 2001/13) mit +1,2 % und den
Rentenfonds mit einem Plus von 0,9 %.
Pensionskassen
Vermögensbestand verringerte sich aufgrund von Wertverlusten
Der Vermögensbestand der 17 Pensionskassen verringerte sich im 1. Halbjahr 2011
geringfügig (um –40 Mio EUR oder –0,3 %) auf insgesamt 14,9 Mrd EUR. Hierfür
verantwortlich war die negative Performance der Pensionskassen. Die Berechnungen der
Performance der Pensionskassen durch die Oesterreichische Kontrollbank AG weisen
Wertverluste über alle Aktiva im 1.Halbjahr 2011 in Höhe von 1,2 % aus. Bereinigt man um
diese Wertverluste (rund 180 Mio EUR), so kann man davon ausgehen, dass ein geringfügiger
Nettomittelzufluss zu den Pensionskassen stattfand.
Dem Abbau von Guthaben bei inländischen Kreditinstitute im ersten Halbjahr 2011 in Höhe
von 129 Mio EUR oder 30,5 % standen Zuwächse der Veranlagungen in inländische (+60 Mio
EUR oder +0,5 %) und ausländische (+47 Mio EUR oder +4,5 %) Investmentzertifikate
gegenüber.
12
Der Unterschied zwischen dem konsolidierten, das heißt effektiv auf dem Markt veranlagtem Vermögen und
dem verwalteten Fondsvolumen ergibt sich durch die von Investmentfonds gehaltenen inländischen
Investmentzertifikate.
32
Bericht zur wirtschaftlichen Lage – September 2011
Die Bedeutung der inländischen Investmentzertifikate in der Veranlagungspolitik stieg damit
weiter an. Per Ende Juni 2011 erhöhte sich der Anteil dieser Anlagekategorie am gesamten
Vermögensbestand um 0,6 Prozentpunkte auf 86,2 %. Es folgten die ausländischen
Investmentzertifikate mit 7,3 % (+0,4 Prozentpunkte). Die Rentenwerte inländischer und
ausländischer Emittenten machten jeweils 1,1 % aus. Dabei handelt es sich allerdings nur um die
direkte Veranlagung der Pensionskassen in Anleihen. Ein Großteil der von Pensionskassen
gehaltenen Investmentfonds veranlagt ebenfalls in Anleihen.
Gemäß Oesterreichischer Kontrollbank veranlagen die Pensionskassen rund 63 % in
Anleihen, Darlehen und Cash. Zieht man die Veranlagungen in Darlehen und Guthaben ab, so
ergibt sich ein Anleiheanteil von rund 60 %. Der durchgerechnete Aktienanteil beläuft sich auf
knapp 34 %.
33
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Spezielle Kurzanalysen
zu Geld- und Währungspolitik
34
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Österreichs Verbraucherpreisniveau unter EUMitgliedstaaten im mittleren bis hohen Spektrum13
Zur Messung von Preisniveauunterschieden zwischen Ländern wird hier auf die im Rahmen des Europäischen
Vergleichsprogramms von Eurostat und der OECD gemeinsam mit den nationalen statistischen Zentralämtern
entwickelten vergleichenden Preisniveauindizes zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich um
Kaufkraftparitäten, die in eine Währung umgerechnet werden. Zur Berechnung der Kaufkraftparitäten
werden nur Produkte und Dienstleistungen herangezogen, die sich länderübergreifend vergleichen lassen. Aus
diesem Grund unterscheidet sich der Warenkorb zur Berechnung der Kaufkraftparitäten bzw. des
vergleichenden Preisniveaus von jenem des HVPI.
Ein Vergleich des allgemeinen Preisniveaus (basierend auf den Eurostat/OECD-Berechnungen) in der EU und
den Benchmark-Ländern Schweiz, Norwegen, USA und Japan zeigt, dass Österreich 2010 zur Ländergruppe
im mittleren bis hohen Preisspektrum zählt.
Im Vergleich zu den EFTA-Staaten Schweiz und Norwegen weist Österreich allerdings ein deutlich niedrigeres
Preisniveau auf. Mit 107,1 Indexpunkten (der EU-Durchschnitt ist auf 100 normiert) liegt das österreichische
Preisniveau um rund 40 Prozentpunkte unter jenem der Schweiz (148 Prozentpunkte) und jenem Norwegens
(147,3 Prozentpunkte).
Die größten Preisunterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten wurden 2010 in den Hauptgruppen
„Erziehung und Unterricht“, „Wohnung, Wasser und Energie“ sowie „Gesundheit“ verzeichnet. Bei
„Bekleidung und Schuhe“ sowie „Verkehr“ waren die Preisunterschiede am geringsten.
Von 1999 bis 2010 haben sich die Preisunterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten in allen Hauptgruppen
mit Ausnahme der Gruppe „Erziehung und Unterricht“ verringert.
Die empirische Evidenz zeigt, dass sowohl die Einzelhandelsstruktur als auch die Regulierung des
Einzelhandels das Preisniveau beeinflussen: je größer die Marktkonzentration gemessen an den 5 größten
Unternehmen und/oder je höher die Gewinnmargen und/oder je höher die Markteintrittsschranken im
Handel, umso höher das Preisniveau.
Der österreichische Einzelhandel ist – laut OECD-Statistiken – in der Europäischen Union einer der am
stärkst regulierten. Auch die Markteintrittsschranken sind im internationalen Vergleich hoch. Dies könnte zum
relativ hohen Preisniveau in Österreich beigetragen haben.
Österreichs Preisniveau der Konsumausgaben liegt im EU-Vergleich im mittleren
bis hohen Bereich
Zur Messung von Preisniveauunterschieden zwischen Ländern wird hier auf die im Rahmen
des Europäischen Vergleichsprogramms von Eurostat und der OECD gemeinsam mit den
nationalen statistischen Zentralämtern entwickelten vergleichenden Preisniveauindizes zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich um Kaufkraftparitäten, die in eine Währung umgerechnet
werden. Zur Berechnung der Kaufkraftparitäten werden nur Produkte und Dienstleistungen
herangezogen, die sich länderübergreifend vergleichen lassen. Aus diesem Grund unterscheidet
sich der Warenkorb zur Berechnung der Kaufkraftparitäten bzw. des vergleichenden
Preisniveaus von jenem des HVPI.14
13
Autor: Friedrich Fritzer (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen).
Das Kaufkraftparitäten-Programm von Eurostat und der OECD verfolgt das Ziel, Mengen und Preisniveaus in
den Mitgliedstaaten der EU und der OECD möglichst vergleichbar zu machen. Bei den Preisniveaus (wie auch bei
den Mengenindizes) handelt es sich um aggregierte Größen, weshalb eine vollständige Homogenität der
Vergleichsgrößen nicht erzielt werden kann. Eurostat empfiehlt daher, bei einem Vergleich der Preisniveaus
(bzw. Mengenindizes) nicht eine starre Rangfolge der Länder vorzunehmen, sondern die Länder in Gruppen mit
14
35
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Nachstehend wird das Preisniveau der gesamten Konsumausgaben für Verbrauchsgüter und
Dienstleistungen der privaten Haushalte in den 27 EU-Mitgliedstaaten und den BenchmarkLändern Schweiz, Norwegen, USA und Japan dargestellt. Zusätzlich werden der EUDurchschnitt und der Euroraum-Durchschnitt in den Vergleich aufgenommen. Die Preisniveaus
der zwölf Hauptgruppen nach der COICOP15-Klassifikation befinden sich im Annex.
Aspekte des Vergleichs der Preisniveaus und der Preiskonvergenz unter besonderer
Berücksichtigung Österreichs
Österreich befindet sich 2010 in der Gruppe der Länder mit einem mittleren bis hohen
allgemeinen Preisniveau. Das Preisniveau Österreichs liegt moderat über dem
Euroraumdurchschnitt und über jenem in Deutschland und Italien. Der Unterschied beträgt
aber weniger als 4 Indexpunkte (107,1 für Österreich bzw. 104,2 für Deutschland und 103,6
für Italien) und liegt damit innerhalb einer Bandbreite, in der – aufgrund der Unschärfe der
Preisniveauindizes – ein striktes Länderranking problematisch wäre (siehe Fußnote 14).
In folgenden Hauptgruppen nach der COICOP-Klassifikation (siehe auch die Grafiken im
Annex) unterscheidet sich das österreichische Preisniveau 2010 deutlich (10 Prozentpunkte und
mehr) vom EU-Durchschnitt (EU) und/oder von jenem der Handelspartner Deutschland (DE)
und Italien (IT):
ähnlichen Preisniveaus (bzw. Mengenindizes) zusammenzufassen. Homogenität der Produkte und damit
vollständige Vergleichbarkeit der Preise lassen sich leichter gewährleisten, wenn einzelne Konsumgüter und nicht
Aggregate betrachtet werden. Die Beurteilung der Preiskonvergenz/Preisunterschiede anhand von „Mikrodaten“
hat jedoch wieder den Nachteil, dass anhand ausgewählter Güter und Dienstleistungen nicht die generelle
Preiskonvergenz bzw. generelle Preisunterschiede beurteilt werden können.
15
COICOP: Classification of Individual Consumption by Purpose.
36
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
 „Erziehung und Unterricht“ (deutlich über EU, DE und IT), „Gesundheit“ (deutlich über
EU und DE), „Nahrungsmittel“ (deutlich über EU), „Hausrat und laufende Instandhaltung
des Hauses“ (deutlich über DE).
 „Nachrichtenübermittlung“ (deutlich unter IT), „Alkoholische Getränke und Tabak“
(deutlich unter IT).
Gegenüber den EFTA-Ländern Schweiz und Norwegen weisen die Euroraum-Länder ein
deutlich niedrigeres allgemeines Preisniveau auf. 2010 betrug das Preisniveau in Österreich
107,1 Indexpunkte (Euroraumdurchschnitt 104,2 Indexpunkte) und war damit rund 40
Indexpunkte unter jenem der Schweiz (148) und jenem Norwegens (147,3).
2010 war das Preisniveau der EU-Mitgliedstaaten in allen Hauptgruppen mit Ausnahme der
Gruppe „Nachrichtenübermittlung“ deutlich niedriger als jenes der EFTA-Länder Schweiz und
Norwegen. Dabei betrug der Unterschied in einigen Hauptgruppen mehr als 50 Indexpunkte.
Die größten Preisunterschiede in den EU-Mitgliedstaaten wurden 2010 in den Hauptgruppen
„Erziehung und Unterricht“, „Wohnung, Wasser und Energie“ sowie „Gesundheit“ verzeichnet.
Bei „Bekleidung und Schuhe“ sowie „Verkehr“ waren die Preisunterschiede am geringsten.
Von 1999 bis 2010 haben sich die Preisunterschiede in der EU in allen Hauptgruppen mit
Ausnahme der Gruppe „Erziehung und Unterricht“ verringert. In der Hauptgruppe „Restaurants
und Hotels“ war die Preiskonvergenz gering.
Welche Faktoren beeinflussen die Preiskonvergenz? Im Structural Issues Report 2011 des
Eurosystems wurde die Auswirkung struktureller Indikatoren des Handelssektors auf relative
Preisniveaus getestet. Die teilweise unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den EUMitgliedstaaten (beispielsweise deutlich unterschiedliche Lebensstandards) wurden
berücksichtigt. Folgende Ergebnisse konnten erzielt werden:
Abhängige Variable:
Relatives Preisniveau
Variablen des Basismodells
Reales BIP pro Kopf
+
MwSt.
+
–
Relative Ausgabenanteil gegenüber dem Euroraum
Bevölkerungsdichte
–
Strukturelle Variablen
Konzentration im Einzelhandel gemessen am Herfindahl–
Konzentration im Einzelhandel gemessen am Marktanteil der +
Gewinnmargen im Handel
+
Regulierung im Handel:
+
PMR-Indikator: barriers to entry
–
PMR-Indikator: price controls
n.s.
PMR-Indikator: operating restrictions
–
Employment Protection Legislation (EPL)
Quelle: Structural Issues Report 2011 des Eurosystems.
Anmerkung: PMR-Indikator = OECD Indikatoren für Regulierung im
Einzelhandel; n.s.= statistisch nicht signifikant.
37
Das Preisniveau steigt mit dem
Lebensstandard, gemessen am realen
BIP pro Kopf. Dies ist im Wesentlichen
durch das höhere Produktivitätswachstum in einkommensstärkeren
Ländern bedingt. Auch die Besteuerung,
gemessen anhand der Mehrwertsteuersätze, beeinflusst das Preisniveau, und
zwar mit einem positiven Vorzeichen.
Im Gegensatz dazu variieren der relative
Ausgabenanteil gegenüber dem Euroraum und die Bevölkerungsdichte
negativ mit dem Preisniveau.
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Im Hinblick auf die strukturellen Variablen konnte Folgendes festgestellt werden: Sowohl die
Gewinnmargen im Einzelhandel als auch der OECD-Indikator für Markteintrittsschranken (im
Einzelhandel) weisen einen positiven Zusammenhang mit dem Preisniveau auf, d. h. je höher die
Gewinnmargen und/oder je höher die Markteintrittsschranken im Einzelhandel, umso höher das
Preisniveau.
Demgegenüber wurde kein eindeutiger Effekt der Konzentrationsmaße im Einzelhandelssektor
auf das Preisniveau festgestellt. Während der Herfindahl-Hirschman-Indikator (HHI) negativ
mit dem Preisniveau korreliert, weist der Konzentrationsindikator der 5 größten
Handelsunternehmen einen positiven Zusammenhang mit dem Preisniveau auf. Für andere
Indikatoren (PMR-Indikator für „operating restrictions“ und der Indikator für die
Arbeitsschutzgesetzgebung der OECD – EPL) konnte kein signifikanter bzw. gut
interpretierbarer empirischer Zusammenhang mit dem Preisniveau nachgewiesen werden.
Im Anhang (Tabelle A1) werden einige OECD-Indikatoren zur Regulierung im Einzelhandel
angeführt. Der Österreichische Einzelhandel gehört zu den unter den EU-Mitgliedstaaten am
stärksten regulierten Sektoren (die letztverfügbaren Daten beziehen sich auf 2008). Auch die
Markteintrittsschranken sind in Österreich – nach Luxemburg und Polen – am höchsten. Dies
könnte zum relativ hohen Preisniveau in Österreich beigetragen haben.
38
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Annex
39
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
40
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
41
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
42
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
43
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
44
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Tabelle A1
OECD-Indikatoren zur Regulierung im Einzelhandel
Skala von 0 (am wenigsten restriktiv) bis 6 (am restriktivsten)
Price controls
Barriers to entry
Gesamtindikator
Einzelhandel
1998
2003
2008
1998
2003
2008
1998
2003
Austria
5,5
5,5
3,6
0,9
2,5
2,4
4,1
4,5
Belgium
2,6
2,9
3,4
4,0
4,1
2,6
3,7
3,9
Czech republic
0,6
0,6
1,5
1,7
2,5
1,7
0,7
0,9
Denmark
2,1
2,1
2,8
1,5
0,7
0,7
2,8
2,6
Finland
3,3
2,8
2,8
1,5
1,5
1,5
3,4
3,1
France
5,0
2,6
2,6
3,5
1,7
1,7
4,8
3,1
Germany
1,8
2,1
2,1
1,5
2,4
2,4
2,3
2,6
Greece
4,5
4,2
3,4
2,6
3,5
3,2
4,1
4,1
Hungary
0,9
2,2
3,5
2,2
1,1
1,2
1,0
1,3
Ireland
0,7
0,9
0,3
2,3
2,8
0,1
1,3
1,1
Italy
2,5
2,3
2,6
2,2
2,2
2,3
3,0
2,5
Japan
5,4
2,3
2,3
4,0
3,9
3,9
5,2
2,4
Luxembourg
..
..
4,3
..
..
3,9
..
..
Netherlands
1,3
0,7
2,1
1,0
1,0
1,8
2,0
1,6
Norway
3,0
2,9
2,3
2,2
2,1
1,9
3,5
3,0
Poland
5,3
4,0
4,0
1,7
1,4
1,4
3,6
3,2
Portugal
3,5
3,0
2,4
4,0
4,0
4,2
3,1
2,8
Slovak Republic
..
2,4
1,3
..
1,2
0,9
..
1,5
Spain
3,0
3,0
3,0
3,8
3,0
1,4
3,6
3,4
Sweden
1,0
0,2
0,2
0,1
0,0
0,0
1,3
0,5
Switzerland
0,9
0,0
0,0
1,9
1,7
1,7
1,3
0,8
United Kingdom
3,8
2,3
2,3
1,5
1,0
1,0
3,5
2,0
United States
..
3,7
3,7
..
1,6
1,4
..
2,6
Quelle: OECD (http://www.oecd.org/eco/pmr).
Anmerkung: Die Daten wurden im Rahmen des OECD Regulatory Indicators Questionnaire erhoben.
45
2008
3,6
3,7
1,6
2,9
3,1
3,1
2,4
3,5
2,1
1,0
2,6
2,4
4,3
2,1
2,6
3,2
3,0
0,8
2,7
0,5
0,8
2,0
2,6
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
September 2011 NIPE: HVPI-Inflation 2011 3,3 %;
2012 2,2 %16
In der September 2011 NIPE (Narrow Inflation Projection Exercise) gehen wir für 2011 von einer HVPIInflation für Österreich von 3,3 % aus, gefolgt von einem Rückgang auf 2,2 % im Jahr 2012. Die
Kerninflationsrate (HVPI-Inflation ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) steigt 2011 gegenüber
2010 ebenfalls deutlich an, sollte aber 2012 – im Vergleich zur HVPI-Inflation – weniger stark zurückgehen:
2010: 1,2 %, 2011: 2,5 % und 2012: 2,3 %. Gegenüber der Juni 2011 NIPE wurde die HVPI-Inflationsrate
für 2011 moderat (um 0,1 Prozentpunkte) nach oben revidiert und für 2012 unverändert belassen. Die
Kerninflationsrate wurde für 2011 und 2012 um 0,2 Prozentpunkte nach oben revidiert. Ausschlaggebend
dafür ist vor allem die starke Beschleunigung der Teuerung im Dienstleistungssektor, während die Teuerung
von Energie und Nahrungsmitteln gegenüber der Juni NIPE – parallel zur Aktualisierung der
Rohölpreisannahmen sowie auch einiger globaler Agrarrohstoffe – nach unten revidiert wurden.
HVPI-Inflationsrate und Beiträge der Subkomponenten
Veränderung zum Vorjahr in % für HVPI und Kerninflation
bzw. in %-Punkten für Inflationsbeiträge
Letzte Beobachtung: Juli 2011
Prognose: 2011: 3,3%; 2012: 2,2%
4.0
3.0
2.0
1.0
0.0
-1.0
-2.0
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Dienstleistungen (Gewicht: 45.8%)
Industriegüter ohne Energie (Gewicht:30.1%)
Nahrungsmittel (Gewicht: 15.2%)
Energie (Gewicht: 8.9%)
HVPI
Kerninflation
Quelle: OeNB (Sep 2011 NIPE), Statistik Austria.
Der Anstieg der HVPI-Inflation im Jahr 2011 ist vor allem auf die Sondergruppen
Dienstleistungen (+0,68 Prozentpunkte Inflationsbeitrag gegenüber 2010), Nahrungsmittel
(+0,59 Prozentpunkte) und Energie (+0.23 Prozentpunkte) zurückzuführen, wobei die
Maßnahmen im Rahmen des Konsolidierungspakets 2011 0,4 Prozentpunkte der HVPI-Inflation
ausmachen. Insgesamt beträgt der Inflationsbeitrag der Steuererhöhungen 0,5 Prozentpunkte, da
Anfang 2012 eine weitere Erhöhung der Tabaksteuer erfolgt.
Ab Herbst 2011 setzt ein Abwärtstrend der Teuerungsentwicklung vor allem aufgrund der
Entwicklung im Energie- und Nahrungsmittelsektor ein. Ausschlaggebend dafür ist der
16
Autor: Friedrich Fritzer (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen).
46
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Rückgang der Rohstoffpreise sowie auch der Basiseffekt der steuerlichen Maßnahmen die 2012
(zum größten Teil) nicht mehr indexwirksam sind.
Die angekündigten Gebührenerhöhungen für Wien ab Anfang 2012 (Wasserversorgung:
+33 %, Müllentsorgung und Abwasserbeseitigung: +6 % und Parkgebühren: +8 %) wirken
sich mit 0,1 Prozentpunkten auf die HVPI-Inflation aus und sind in die Prognose bereits
einbezogen.
Im Detail erwarten wir für die Sondergruppen des HVPI folgende Entwicklung
Die Teuerung im Dienstleistungssektor stieg bis Juni 2011 – trotz relativ geringer
Lohnkosten – von 1,8 % auf 3,7 % an. Ausschlaggebend hierfür war die Preisentwicklung bei
Hotel- und Bewirtschaftungsdienstleistungen, Pauschalreisen und administrierten Preisen. Im
Juli 2011 stagnierte die Inflationsentwicklung für Dienstleistungen bei 3,8 %. Bis Anfang 2012
erwarten wir einen Rückgang der Inflation im Dienstleistungssektor, da Basiseffekte des starken
Anstiegs der Dienstleistungsinflation seit April 2010 die Teuerung drücken. Zusätzlich tragen
moderate Lohnkosten und rückläufige Ölpreise – letzteres insbesondere bei
Transportdienstleistungen – zur Dämpfung der Dienstleistungsinflation bei. Mit Beginn 2012
führen die höheren Lohnabschlüsse im Herbst 2011 allerdings wieder zu einem
aufwärtsgerichteten Profil der Dienstleistungsinflation. Im Jahresdurchschnitt beträgt die
Dienstleistungsinflation 2011 2,8 % und 2012 2,9 % (rund 0,2 Prozentpunkte der
Dienstleistungsinflation im Jahr 2012 gehen auf die Gebührenerhöhung in Wien zurück).
Die seit Anfang 2010 beobachtete Aufwärtsbewegung der Inflation bei verarbeiteten
Nahrungsmitteln setzte sich bis zuletzt fort (Juli 2011: 5,0 %). Sowohl der Anstieg der
Weltmarktpreise für Agrargüter als auch die raschere Weitergabe der globalen Preisentwicklung
an die Endverbraucher tragen dazu bei. Auch die Tabaksteuererhöhungen (2011 und Anfang
2012) wirken sich mit insgesamt +2,0 Prozentpunkten auf die Inflationsrate bei verarbeiteten
Nahrungsmitteln aus. In den nächsten Monaten stabilisiert sich die Teuerung im Sektor
verarbeitete Nahrungsmittel bei rund 5 % bevor sie in eine kräftige Abwärtsbewegung übergeht.
Der Rückgang der Teuerung bei verarbeiteten Nahrungsmitteln ist auf fallende Weltmarktpreise
für Agrargüter zurückzuführen, sowie auch auf den dämpfenden Basiseffekt der
Tabaksteuererhöhung im Jahr zuvor. 2011 erwarten wir bei verarbeiteten Nahrungsmitteln eine
HVPI-Inflationsrate von durchschnittlich 4,5 % und für 2012 durchschnittlich 2,4 %.
Die Teuerung bei unverarbeiteten Nahrungsmitteln schwächte sich seit März 2011 von 5,7 %
auf 3,4 % im Juli ab. Die Gründe hierfür liegen vor allem in der rückläufigen
47
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Inflationsentwicklung bei Obst. Bis ins zweite Quartal 2012 erwarten wir eine Fortsetzung des
Rückgangs der Inflationsrate in diesem Sektor. Sowohl die Normalisierung der in den ersten
Monaten dieses Jahres stark angestiegenen Obstpreise sowie die rückläufige Teuerung bei
Fleisch- und Fischprodukten sind dafür ausschlaggebend. Sinkende Weltmarktpreise bei
Agrarrohstoffen, die sich in die Kosten bei der Tierfütterung niederschlagen, dämpfen die
Teuerung bei Fleisch und Fischprodukten. 2011 beträgt die Jahresinflation im Sektor
unverarbeitete Nahrungsmittel 4,2 % und 2012 durchschnittlich 2,4 %.
Die Teuerungsrate im Energiesektor befindet sich seit Herbst 2010 wieder im Höhenflug.
Von November 2010 bis Februar dieses Jahres stieg die Teuerungsrate im Energiesektor von
5,9 % auf 12,9 % gefolgt von einem leichten Rückgang auf 11,1 % im Juli 2011. Der deutliche
Preisanstieg bei Energie ist auf die höhere Mineralölsteuer (+3 Prozentpunkte Inflationsbeitrag
im Energiesektor) mit Beginn des Jahres 2011 und die starke Beschleunigung der Preise auf den
Rohölmärkten zurückzuführen. Bis Oktober 2011 sollte die Energiepreisinflation noch relativ
hoch bleiben, da auf der Basis der derzeitigen Annahmen die Rohölpreise einen nur moderaten
Rückgang aufweisen. Die angekündigten Gaspreiserhöhungen einiger Anbieter in Wien (5,3 %),
Niederösterreich (3,6 %), der Steiermark und Vorarlberg (je 8,8 %) sowie die
Strompreiserhöhung in der Steiermark (3,6 %) wirken sich mit rund +0,5 Prozentpunkten auf
die Inflationsrate im Energiesektor aus (der Effekt auf die HVPI-Inflationsrate beträgt rund
+0,04 Prozentpunkte). Anfang 2012 erwarten wir ein kräftiges Absinken der
Energiepreisinflation. Hervorgerufen wird dies durch die Mineralölsteuer die Anfang 2012 nicht
mehr indexwirksam ist, sowie durch Basiseffekte des starken Anstiegs der Teuerung im Jahr
zuvor. Zusätzlich verstärken sinkende Ölpreise den Rückgang der Inflation im Energiesektor.
2011 beträgt die Inflation im Energiesektor durchschnittlich 10,6 % und 2012 0,9 %.
Die Jahresteuerung bei Industriegütern ohne Energie stieg bis April 2011 aufgrund der
starken Preissteigerungen bei Bekleidung und Schuhen (diese haben einen Anteil von rund 21 %
dieses Sektors) auf 1,9 %, bevor sie im Juli auf 1,6 % zurückging. Der jüngste
Teuerungsrückgang ist vor allem auf die COICOP-Gruppen Bekleidung und Schuhe sowie
elektronischen Geräten für die Freizeit zurückzuführen. Aufgrund der ausgeprägten Saisonalität
der Preisentwicklung im Industriegütersektor und der niedrigen Lohnstückkosten erwarten wir
im weiteren Verlauf dieses Jahres einen deutlichen Rückgang der Inflationsrate. Im
Jahresdurchschnitt 2011 sollte die HVPI-Inflation im Industriegütersektor ohne Energie mit
1,4 % aber trotzdem noch über dem mittelfristigen Durchschnitt liegen. Im Jahresdurchschnitt
2012 beträgt die Inflationsrate im Industriegütersektor 1,0 % wobei die höheren Lohnabschlüsse
im kommenden Herbst aber zu einem leicht aufwärtsgerichteten Profil der Preisentwicklung bei
Industriegütern ohne Energie führen.
48
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Mittelfristige Potenzialoutput-Schätzung für
Österreich (2011–2018)17
Die Mitglieder der im Auftrag des MPC von der „Working Group on Forecasting“
eingesetzten Arbeitsgruppe zum Potenzialwachstum im Euroraum („WGF Potential Output
Expert Group“) erstellen derzeit eine mittelfristige Prognose des Potenzialoutputs für den
Zeitraum 2011 bis 2018. Diese Notiz fasst die von der VOWA berechneten Ergebnisse für
Österreich zusammen. Die aggregierten Euroraumergebnisse werden Ende 2011 vorliegen.
Hauptergebnisse
1. Das reale Potenzialwachstum ist vor der Krise (2000 bis 2007) jedes Jahr – also selbst
während der Dot-Com Krise – bei zumindest 2 % gelegen (Durchschnitt: 2,1 %). Im Laufe
der aktuellen Krise ist das Potenzialwachstum deutlich eingebrochen (2009: 1,2 %).
2. 2011-2013 werden wieder Potenzialwachstumsraten nahe dem Vorkrisendurchschnitt
erwartet. Ab 2013 weist das Potenzialwachstum aber einen sinkenden Trend auf; 2018
wird es nur mehr bei 1,7 % liegen.
3. Obwohl angenommen wurde, dass in den Jahren 2014-2018 sowohl der Kapitalstock als
auch der technische Fortschritt wieder durchschnittliche Wachstumsraten (2000-2010)
erreichen kann und die Partizipationsrate weiter steigen wird, wirkt die sinkende
Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter dämpfend auf das Wachstum des Potenzialoutputs.
4. Für die mittelfristige Sicht stellt sich somit die wirtschaftspolitische Herausforderung, dass
das längerfristige durchschnittliche Potenzialwachstum nur gehalten werden kann, falls
zusätzliche wachstumsfördernde Maßnahmen ergriffen werden.
Tabelle: Schätzung des realen Potenzialwachstums für Österreich bis 2018
in%
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
PO
2,5 2,2 2,0 2,0 2,0 2,1 2,3 2,0 1,4 1,2 1,4 1,9 2,1 2,0 1,9 1,9 1,9 1,8 1,7
BIP
3,3 0,6 1,5 0,8 2,5 2,8 3,5 3,7 2,0 ‐3,4 2,1 3,2 2,3 2,4 n.a n.a n.a n.a n.a
Durchschnittswachstum des Potentialoutputs in %:
2,1
1,3
2,0
1,8
Anmerkungen: PO: Rea l er Potenti a l output, BIP: rea l es BIP (a rbei ts tä gi g und s a i s onberei ngt); Wa chs tums ra ten zum Vorja hr
Quelle: BIP: 2000‐2010: Euros ta t, 2011‐2013 OeNB (upgeda tete Juni ‐Prognos e); PO: OeNB, 2011‐2013 a uf Ba s i s der Juni Prognos e Methodik
Schätzungen des Potenzialoutputs sind immer mit einer Vielzahl definitorischer,
theoretischer und konzeptioneller Problemen verbunden. Sie weisen eher Simulations- als
Prognosecharakter auf und sind wesentlich von den zugrundeliegenden Annahmen getrieben.
Für die vorliegende Schätzung wurde im Rahmen eines „Produktionsfunktionsatzes“ (CobbDouglas-Produktionsfunktion) angenommen, dass das Wachstum des Potenzialoutputs vom
Wachstum der Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit und vom Wachstum des technischen
Fortschritts getrieben wird.
17
Autoren: Gerhard Fenz und Christian Ragacs (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen). Wir danken Alfred
Stiglbauer für wertvolle Inputs und Diskussionsbeiträge.
49
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Der Arbeitsinput wird durch die Entwicklung der NAIRU, der Partizipationsrate, der
arbeitsfähigen Bevölkerung (also der demografischen Entwicklung inklusive Migration) und der
durchschnittlichen geleisteten Arbeitsstunden pro Beschäftigtem bestimmt. Die Entwicklung des
Kapitalstocks ergibt sich aus Investitionen und Abschreibungen. Die Berechnung des technischen
Fortschritts folgt – wie auch im OeNB Makro-Modell – dem traditionellen „Growth
Accounting“ Ansatz. Dabei wird der arbeitsvermehrende technische Fortschritt als Residuum
der Trendwachstumsentwicklungen von BIP und der Summe der Wachstumsbeiträge aller
anderen Produktionsfaktoren bestimmt.
Basis für die Schätzung ist bis inklusive 2013 die mit den aktuellen VGR-Daten (Stand
2011Q1) upgedatete Juni-Prognose der OeNB (BMPE). Ab 2014 wird die Prognose nur durch
die Entwicklung der Faktorinputs getrieben, ist also rein angebotsseitig bestimmt. Die
Simulation erfolgte auf Basis von Quartalsdaten.
Für die Simulation der Entwicklung der einzelnen Produktionsfaktoren wurde im Detail wie
folgt vorgegangen:
 Die NAIRU wurde mithilfe eines „Unobserved Components Modells“ auf Basis von
Phillipskurvenschätzungen berechnet, in der die Inflationsrate unter anderem eine Funktion
der Arbeitslosenquote, der Lohnstückkosten und des Erdölpreises ist. Im Vergleich zum
Juni BMPE wurde die NAIRU über den gesamten Zeitraum bis inklusive 2018 neu
geschätzt, wobei die erklärenden Variablen ab 2014 mit aktuellen Trends fortgeschrieben
wurden.
 Die Prognose der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wurde auf Basis der
Bevölkerungsprognose von Statistik Austria vom November 2010 erstellt. Demnach wird
die Bevölkerung insgesamt zwar von 8,39 Millionen im Jahr 2010 auf 8,73 Millionen im
Jahr 2018 ansteigen, die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter aber praktisch konstant
bleiben. Im Prognosehorizont wird die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter anfangs noch
zu-, gegen Ende aber wieder abnehmen.
 Die durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden pro Beschäftigtem sinken vor allem
aufgrund der Entwicklung der Teilzeitbeschäftigung langfristig leicht. Für den
Prognosehorizont wurde der aktuelle Trend weitergeschrieben.
 Die Entwicklung des Kapitalstocks, des technischen Fortschritts und der Partizipationsrate
wurde auf Basis des jeweiligen Durchschnittstrends (2000-2010) fortgeschrieben. Die
Fortschreibungen erfolgten auf Basis der Durchschnittswerte der zugrundeliegenden HPgefilterten Zeitreihen.
Detailergebnisse
Die nachfolgenden Abbildungen zeigen einerseits die Entwicklung des Potenzialoutputs und
die Wachstumsbeiträge von Kapital, Arbeit und technischem Fortschritt und andererseits den
Wachstumsbeitrag von Arbeit insgesamt und eine Aufgliederung nach dessen Subkategorien.
Die NAIRU liegt im internationalen Vergleich auf sehr niedrigem Niveau (Ende 2010:
4,2 %), geht bis Ende 2013 leicht auf 4,1 % zurück und sinkt – annahmegemäß – im späteren
Prognosehorizont fast nicht mehr. Sie kann längerfristig somit keinen positiven
Wachstumsbeitrag zum Potenzialoutput liefern. Die durchschnittliche Stundenanzahl pro
Beschäftigtem wird bei Fortschreibung der Entwicklung der Teilzeitbeschäftigung – wie auch
schon in der jüngeren Vergangenheit – negative Wachstumsbeiträge liefern. Besonders auffällig
ist der deutlich rückläufige Wachstumsbeitrag der Entwicklung der Bevölkerung im
50
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
erwerbsfähigen Alter. Obwohl laut vorliegender Simulation die Partizipationsrate von 73 %
Ende 2010 auf 79 % Ende 2018 steigen wird, sinkt der Wachstumsbeitrag aus Arbeit insgesamt
gegen Ende des Prognosehorizonts somit deutlich. Die Wachstumsbeiträge des technischen
Fortschritts und des Kapitalstocks bleiben ab 2014 annahmegemäß konstant.
Wachstum des Potentialoutputs und Wachstumsbeiträge von Kapital, Arbeit und technischem Fortschritt
Wachstum in Prozent bzw. Wachstumsbeiträge in Prozentpunkten
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
1996
1998
Arbeit insgesamt
2000
Kapital
2002
2004
Technischer Fortschritt
2006
2008
2010
2012
2014
2016
2018
2010
2012
2014
2016
2018
Potentialoutput
Quelle: Oe
OeNB, Eurostat.
Zusammensetzung des Wachstumsbeitrags von Arbeit zum Potentialoutput
Wachstumsbeiträge zum Potenttialoutput in Prozentpunkten
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
-0,2
-0,4
-0,6
1996
1998
NAIRU
2000
2002
2004
Stunden pro Beschäftigtem
2006
2008
Bevölkerung
Quelle: OeNB, Eurostat.
51
Partizipationsrate
Arbeit insgesamt
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Finanzvermögen und Finanzverflechtungen innerhalb
des österreichischen Finanzsektors 201018
Hintergrund und Daten für die Analyse
Die Analysen der Finanzintermediation konzentrieren sich traditionellerweise auf die Rolle
des Finanzsektors (und vor allem der Banken) gegenüber nicht-finanziellen volkswirtschaftlichen
Sektoren mit einem speziellen Augenmerk auf die inländischen Unternehmen und privaten
Haushalte. Die Darstellung der Finanzverflechtungen zwischen den einzelnen finanziellen
Sektoren (Banken, OeNB, Investmentfonds, sonstige Finanzinstitute wie etwa Finanzholdings,
Wertpapiermantelgesellschaften oder Finanzierungsleasinggesellschaften und Versicherungen
sowie Pensionskassen) liefern darüber hinaus eine wesentliche komplementäre Information.
Durch die entsprechenden Netzwerkanalysen können auch für die Finanzmarktstabilität
relevante Fragestellungen (etwa durch Darstellung der Eigentumsverhältnisse zwischen den
einzelnen Subsektoren) oder beispielsweise die indirekten Veranlagungen des privaten Sektors
etwa über Versicherungen bei Investmentfonds und damit schlussendlich bei Banken und auf
dem Kapitalmarkt aufgezeigt werden. Grafik 1 zeigt die Größenordnung des Finanzvermögens
des finanziellen Sektors und deren Entwicklung in den letzten zehn Jahren.
Grafik 1
Finanzierung innerhalb und außerhalb des Finanzsektors
Mrd EUR
2.000
1.500
1.000
500
0
-500
-1.000
-1.500
-2.000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Innersektorale Finanzaktiva
Finanzaktiva gegenüber Nicht-Finanzsektor und Ausland
Innersektorale Finanzpassiva
Finanzpassiva gegenüber Nicht-Finanzsektor und Ausland
2010
Quelle: OeNB.
Die Daten für diese Analyse sind zu einem Großteil Bestandteile der Gesamtwirtschaftlichen
Finanzierungsrechnung (GFR) für Österreich (im Teil zum internationalen Vergleich die
entsprechenden Aggregate von anderen europäischen Ländern). Die Daten in der GFR sind in
Matrixform verfügbar und erlauben die Analyse sogenannter „from-whom-to-whom“
18
Autor: Michael Andreasch (Abteilung für Außenwirtschaftsstatistik und Finanzierungsrechnung.
52
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Beziehungen zwischen den einzelnen Sektoren für jedes Finanzierungsinstrument19. GFR-Daten
umfassen „nur“ Finanzbestände (also kein Realvermögen), eine Bilanzidentität zwischen Aktiva
und Passiva ist daher in der Regel nicht gegeben, wenngleich die Finanzbestände die
Bilanzsumme bei allen Einheiten des Finanzsektors dominieren. Darüber hinaus erfolgt die
Darstellung, Definition, Abgrenzung und Bewertung nach VGR-Kriterien20 und nicht nach
Risikoüberlegungen. Off-balance Daten sind nicht enthalten. Des Weiteren wurden
Spezialauswertungen aus der Wertpapierstatistik, die eine zentrale Quelle für die GFR darstellt,
sowie Teile der Monetär- und Bankenaufsichtsstatistik herangezogen. Die Daten sind – nach den
Regeln der VGR – unkonsolidiert.
Internationaler Vergleich
Finanzielle Vermögensbestände / - verbindlichkeiten des Finanzsektors
% BIP
Finanzaktiva
Land1
2000
2009
h.v. MFI2
LU
x
12.554
3.132
IE
901
2.039
1.091
UK
612
1.322
857
NL
748
1.117
411
CY
432
908
847
DK
428
709
480
FR
418
574
394
BE
439
529
366
AT
358
522
396
SE
332
505
338
DE
418
470
344
ES
267
455
337
PT
311
452
329
IT
240
341
247
FI
173
319
252
NO
194
317
179
GR
177
253
237
EE
120
228
175
SL
133
224
178
LV
88
221
187
HU
122
216
172
BG
89
188
144
CZ
173
173
x
SK
141
160
130
LT
50
138
115
PL
99
138
101
RO
44
113
98
EU27
EUR 17
397
384
653
579
x
x
Tabelle 1
2000
x
x
662
773
433
420
398
433
350
324
417
266
318
257
165
186
197
133
x
83
133
90
177
125
46
80
44
406
370
Finanzpassiva
2009
12.861
2.050
1.358
1.120
853
706
555
531
516
493
463
445
453
323
319
309
255
221
221
213
214
175
173
152
136
141
104
651
571
h.v. MFI2
3.121
1.098
842
412
792
473
381
366
385
340
332
329
319
241
248
173
238
170
172
178
169
146
x
124
114
101
89
x
x
Quelle: Eurostat. 1 sortiert nach den Finanzaktiva 2009 absteigend; 2 Notenbanken und sonstige monetäre
Finanzinstitute (muss aus Vergleichsbarkeitgründen in einem Wert dargestellt werden). Keine Daten waren
verfügbar für Malta. "x" = Detaildaten waren nicht verfügbar.
19
Innerhalb des Finanzsektors werden für 8 Subsektoren (OeNB, MFI, Geldmarktfonds, sonstige
Investmentfonds, sonstige Finanzinstitute, Bank- und Versicherungshilfstätigkeiten, Versicherungen und
Pensionskassen) jeweils die Finanzierungsinstrumente täglich fällige Einlagen, gebundene Einlagen,
Geldmarktpapiere, langfristige verzinsliche Wertpapiere, Finanzderivate, kurz- und langfristige Kredite,
börsennotierte, nicht-börsennotierte und sonstige Anteilsrechte, Nichtlebensversicherung sowie sonstige
Finanzaktiva bzw. -passiva unterschieden.
20
Kriterien entsprechend dem Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 1995.
53
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Die finanziellen Vermögensbestände des gesamten österreichischen Finanzsektors lagen mit
dem rund Fünffachen des BIP21 (und damit dem Dreifachen des Haushaltssektors) innerhalb der
EU-27 auf einem Niveau der zehn Ländern mit den höchsten relativen Vermögenswerten in der
Größenordnung von Schweden und knapp vor jenem von Deutschland.
Das gesamte Finanzvermögen und die Verbindlichkeiten des Finanzsektors wurden in den
führenden Ländern Irland, Luxemburg und Niederlande deutlich geringer von den
Bankpositionen (einschließlich der Zentralbanken) bestimmt als in der Mehrzahl der Länder der
Europäischen Union, deren Anteil zumindest zwei Drittel der gesamten Vermögensbestände
erklärte. Im Fall von Luxemburg spielt die Fondsindustrie die maßgeblichste Rolle. Dies gilt
auch für Irland, wobei hier ähnlich wie in den Niederlanden die sonstigen Finanzinstitute (und
dazu zählen hier insbesondere Holdinggesellschaften) ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Für
die Niederlande nehmen darüber hinaus die Vermögenswerte des Sektors „Versicherungen und
Pensionskassen“ eine wichtige Position ein.
Die finanziellen Aktiva und Passiva des Finanzsektors in Relation zum BIP wuchsen in den
letzten zehn Jahren im Durchschnitt aller EU-27 Staaten um rund 64 %, im Euroraum allerdings
nur um 51 %. Österreichs Wachstum lag mit 46 % leicht unter dem Durchschnitt.
Eine Analyse der Bedeutung des Finanzvermögens des Finanzsektors in Relation zum
gesamten Finanzvermögen einer Volkswirtschaft zeigt, dass Österreich mit einem Anteil von
60 % den Durchschnittswert der Länder der Europäischen Union und der Euroraumländer Ende
2009 erreichte. Nur die Spitzenreiter Luxemburg, Irland, Niederlande und das Vereinigte
Königreich hatten einen höheren Anteil am gesamten Finanzvermögen als Österreich. Auffallend
ist dabei, dass von allen Ländern Österreich mit 38 % den höchsten Anteil an innersektoralen
Finanzverflechtungen aufwies. Ähnlich hoch war der Wert nur in Spanien und Frankreich.
Der Beitrag des Finanzsektors zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung22 (zu
Basispreisen) war mit einem Anteil von rund 5 % (im Durchschnitt der letzten fünf Jahre) etwa
gleich hoch wie im Durchschnitt der Euroraumländer bzw. wie in Frankreich, Griechenland und
Spanien bzw. er lag knapp unter dem Durchschnitt aller EU-27 Länder. Deutlich höher war der
Beitrag in Luxemburg, Irland, den Niederlande und dem Vereinigten Königreich.
21
Die Daten beziehen sich auf den Ultimo 2009. Das ist der jüngste Referenzzeitpunkt, für den Daten für eine
Mehrzahl an Ländern aus den jeweiligen nationalen Finanzierungsrechnungen zur Verfügung stehen.
22
Die Summe der sektoralen Bruttowertschöpfung einschließlich der Differenz aus gezahlten Gütersteuern und
erhaltenen Gütersubventionen ergibt das gesamtwirtschaftliche Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Marktpreisen.
54
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Grafik 2
Finanzvermögen (-verbindlichkeiten) und Wertschöpfungsanteil des Finanzsektors
Finanzvermögen (-verbindlichkeiten) in % BIP; 2009
2.200
IE
2.000
1.800
1.600
1.400
UK
1.200
NL
1.000
CY
800
FR EUR17
600
DE
400
FI
EE
200
RO
LT
CZ
SK
AT
SE
EU 27
DK
BE
PT
ES
IT
HU
SI
PL
GR
LV
BG
0
2,0
3,0
4,0
5,0
Wertschöpfungsanteil (Durchschnitt 2005-2009)
6,0
7,0
8,0
9,0
10,0
11,0
Quelle: Eurostat. LU: Finanzvermögen/-verbindlichkeiten 12.700 % BIP, Wertschöpfungsanteil 27,4%; MT: keine Daten vorhanden.
Finanzverflechtungen innerhalb des Finanzsektors in Österreich
Das Finanzvermögen bzw. die Verpflichtungen des inländischen Finanzsektors machten zum
Jahresultimo 2010 rund 1.400 Mrd EUR aus. Knapp mehr als ein Drittel der finanziellen
Bestände entfielen auf Finanzverflechtungen zwischen Einheiten des Finanzsektors. Die
nachfolgende Tabelle stellt die Finanzverflechtungen zwischen den volkswirtschaftlichen
Sektoren dar:
55
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Tabelle 2
S.125
S.12
Gesamt
Ausland
Inland
Sonstige inländische
Sektoren in Summe
S.123/4
Finansektor in Summe
S.123 IF
Versicherungen und
Pensioskassen
Sonstige Finanzinstitute
S.121/2
Investmentfonds2
Monetäre
Finanzinstitute1
Sektorale Finanzbeziehungen 2010
N-S.12
S.1
S.2
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor in Summe
Sonstige Sektoren in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Monetäre Finanzinstitute1
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor in Summe
Sonstige Sektoren in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
Monetäre Finanzinstitute1
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
Monetäre Finanzinstitute1
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor in Summe
Sonstige Sektoren in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
Gläubigersektoren: Aktiva
Bestände in Mrd EUR
258
18
10
23
51
0
2
0
321
41
347
12
668
53
377
94
1.045
147
Anteile an den Gesamtaktiva
24,7
12,1
0,9
15,8
4,8
0,1
0,2
0,1
30,7
28,1
33,2
8,1
63,9
36,2
36,1
63,8
100,0
100,0
Anteile an den Gesamtpassiva
25,1
1,7
6,8
16,0
53,2
0,1
1,5
0,2
23,1
3,0
34,6
1,2
27,9
2,2
x
x
x
x
56
7
1
5
69
12
82
23
104
16
36
3
6
61
8
69
44
113
349
77
54
13
493
379
872
538
1.410
354
51
10
102
518
212
729
256
985
703
128
65
115
1.010
591
1.601
794
2.395
326
17
30
6
380
412
792
1.029
145
95
121
1.390
1.003
2.393
54,0
6,7
1,0
4,9
66,5
11,6
78,1
21,9
100,0
14,5
32,1
2,3
5,2
54,1
6,9
61,0
39,0
100,0
24,7
5,4
3,8
0,9
35,0
26,9
61,8
38,2
100,0
35,9
5,2
1,1
10,3
52,5
21,5
74,0
26,0
100,0
29,3
5,3
2,7
4,8
42,2
24,7
66,9
33,1
100,0
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
5,5
4,8
1,0
4,2
5,0
1,2
3,4
x
x
1,6
25,1
2,7
4,9
4,4
0,8
2,9
x
x
33,9
52,8
57,1
10,7
35,4
37,8
36,4
x
x
34,4
35,3
11,0
84,0
37,2
21,1
30,5
x
x
68,3
88,1
68,1
94,7
72,7
58,9
66,9
x
x
31,7
11,9
31,9
5,3
27,3
41,1
33,1
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
Quelle: OeNB.
1
inklusive Geldmarktfonds und OeNB
2
ohne Geldmarktfonds.
Die wesentlichen Grundzüge der innersektoralen Verflechtungen des Finanzsektors waren
2010:
 Sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite dominierten die MFIs. Obwohl sie das
größte Gesamtvolumen hatten, war der Anteil ihrer Finanzaktiva gegenüber dem
inländischen Finanzsektor mit rund einem Drittel ähnlich hoch, wie der von
Investmentfonds. Sowohl sonstige Finanzinstitute als auch Versicherung bzw.
Pensionskassen hatten einen höheren Anteil ihrer Finanzaktiva bei inländischen
Finanzinstitutionen veranlagt.
 Geprägt war die Struktur der innersektoralen Finanzbeziehungen (innerhalb eines
volkswirtschaftlichen Sektors) dabei vor allem durch die relativ hohen Interbankpositionen.
Die Werte resultieren aus wechselseitigen Einlagen, verzinslichen Wertpapieren23 und zu
einem geringeren Anteil aus gegenseitigen Beteiligungen.
 Inländische Investmentfonds (IF) hielten zum Jahresultimo 2010 ein Sechstel des
Fondsvolumens in sogenannten Fonds-in-Fonds Investments.
 In einer Betrachtung der Verflechtungen zwischen den einzelnen finanziellen
Kapitalgesellschaften zeigt sich, dass die stärksten Beziehungen zwischen den Banken (MFI)
und den sonstigen Finanzinstituten (SFI) bestanden. Diese resultierten einerseits aus
23
Dazu zählt auch das Halten eigener Wertpapieremissionen.
56
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Eigenkapitalverflechtungen zwischen Banken – insbesondere Großbanken aus dem
Aktienbank-, Sparkassen- und Raiffeisensektor – und sogenannten Finanzholdings (aus Sicht
der Banken 22 Mrd EUR aktivseitig und 51 Mrd EUR passivseitig) und andererseits aus
Einlagen- bzw. Kreditgeschäften (5 bzw. 24 Mrd EUR) zwischen Banken und im banknahen
Bereich tätigen Finanzierungsleasinggesellschaften und sonstigen Finanzinstituten.
 Inländische Investmentfonds dienten inländischen Versicherungen (VVU) und
Pensionskassen (PK) als Finanzintermediäre. Versicherungen und Pensionskassen
investierten zum Jahresultimo 2010 rund ein Drittel ihres gesamten Vermögensbestandes in
inländischen Fonds. Da diese Veranlagungen zum größten Teil als Deckungsstock für
Ansprüche von inländischen Haushalten dienten, hielten diese Privatanleger indirekt rund
ein Viertel aller inländischen Investmentzertifikate. Zusätzlich besaßen private Haushalte
direkt durch den Eigenerwerb ein Viertel des gesamten Fondsvolumens24.
Die nachfolgende Grafik fasst die kapitalgewichteten Finanzverflechtungen innerhalb der
finanziellen Sektoren (anhand der Stärke der Kreise) und zwischen den finanziellen Sektoren aus
Aktiv- und Passivpositionen (anhand der Breite der Linien) zusammen.
Grafik 3
In den vergangenen zehn Jahren stieg der Anteil des Finanzvermögens zwischen den
Einheiten des Finanzsektors um fünf Prozentpunkte auf 35 %. Treibende Kraft war dabei die
Erhöhung der Interbankpositionen und die Einschaltung von Finanzholdings für den Besitz von
Bankanteilen durch inländische und ausländische Bankmütter.
Zum Jahresultimo 2010 machten die Interbankpositionen25 (über alle Finanzierungsinstrumente) 230 Mrd EUR aus, das entspricht fast einem Viertel der gesamten Finanzaktiva der
24
Von dem um Fonds-in-Fonds gehaltene Investments bereinigtem Investmentfondsvolumen hielten private
Haushalte über direkt und indirekt gehaltene Veranlagungen rund 60 %.
25
Ohne OeNB.
57
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Banken. Mehr als die Hälfte (57 %) dieser innersektoralen Vermögenswerte waren auf
Finanzbeziehungen in Form von Einlagen und verzinslichen Wertpapieren zwischen Banken in
den mehrstufigen Sektoren sowie auf das Halten eigener Wertpapiere zurückzuführen.
Tabelle 3
Finanzverflechtungen innerhalb des MFI‐Sektors (ohne OeNB)
Mrd EUR
Interbankeinlagen
hievon Einlagen innerhalb eines mehrstufigen Bankensektors 1
verzinslichen Wertpapieren
hievon Wertpapiere innerhalb eines mehrstufigen Bankensektors 1,2
hievon eigene Wertpapieremissionen
Beteiligungen
Finanzverpflichtungen innerhalb des MFI-Sektors
Finanzverpflichtungen gegenüber anderen Einheiten im Finanzsektor
Verpflichtungen gegenüber sonstigen inländischen Sektoren und dem Ausland
hievon: grenzüberschreitende Interbankeinlagen3
Gesamtverplichtungen des MFI-Sektors
2006
113
42
22
7
3
8
143
70
2007
129
66
26
8
3
8
163
100
2008
204
92
54
17
17
9
267
126
2009
191
91
57
19
14
10
258
111
2010
169
134
52
17
12
9
230
105
562
112
775
597
113
861
626
138
1.019
617
109
986
619
90
954
Quelle: OeNB. 1 Einlagen bzw. Wertpapieremissionen innerhalb des Sparkassen-, des Raiffeisen- bzw.
des Volksbankensektors, 2 ohne eigene Wertpapieremissionen, 3 Daten laut Monetärstatistik.
Im Vergleich mit 200626 bedeutet dies einen Anstieg der innersektoralen Finanzbeziehungen
um 60 %, wobei die größte Zunahme 2008 erfolgte und in den nachfolgenden Jahren die
Interbankpositionen per saldo wieder reduziert wurden. Dabei muss für die Analyse zwischen
strukturellen Veränderungen (insbesondere 2008 und 201027) und Änderungen im Zuge der
Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise (ab 2008) unterschieden werden. Dies
beeinflusst auch die Untersuchung des Ausmaßes des sogenannten „Wholesale funding“ über
kurzfristige Einlagen und Wertpapiere zwischen Banken, die sich nicht im gleichen mehrstufigen
Bankensektor befinden28.
Um diese strukturellen Veränderungen bereinigt, stiegen vor allem die Bestände aus Einlagen
und Wertpapieremissionen innerhalb der mehrstufiger Bankensektoren zwischen 2006 und 2010
und machten knapp 70 % der gesamten Veränderung der Finanzverpflichtungen innerhalb des
MFI-Sektors aus. Anteile von jeweils 10 % hatten der Anstieg der Wertpapieremissionen im
Eigenbesitz sowie der Bestand an Wertpapieren, die von anderen Banken außerhalb
mehrstufiger Sektoren erworben wurden. Nahezu unverändert zwischen 2006 und 2010 blieben
die Einlagen zwischen Banken außerhalb des gleichen mehrstufigen Bankensektors.
Die Bestände an MFI-Verbindlichkeiten bei Einheiten außerhalb des MFI-Sektors stiegen
zwischen 2006 und 2010 mit einem Volumen von rund 90 Mrd EUR und damit in der gleichen
Größenordnung wie die innerhalb des MFI-Sektors.
Eine zusätzliche Dimension der Betrachtung der Finanzverflechtungen zwischen den
finanziellen Sektoren ist die Berücksichtigung der Finanzbeziehungen zu ausländischen
Finanzinstituten, die näherungsweise durch die zusätzliche Verwendung der Wertpapierstatistik
nach ausländischen Schuldnersektoren, Daten der Monetärstatistik für Banken sowie
26
Als Referenzzeitpunkt vor der letzten Wirtschafts- und Finanzkrise.
27
CAIB (2008-2010), Erste Group (ab 2008) und RIB (ab 2010).
28
Diese Finanzierungsform zwischen den Banken betrug rund 7 % der gesamten Finanzverbindlichkeiten (ohne
Eigenkapital) zum Jahresende 2010.
58
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Schätzungen über die Verteilung des Auslandsbesitzes von handelbaren Wertpapieren nach
Investorensektoren29 ermöglicht wird.
Tabelle 4
Finanzverflechtungen zwischen den in‐ und ausländischen Finanzsektoren
2006
im Inland
hievon innerhalb des inländischen Finanzsektors
im Ausland
hievon gegenüber dem Finanzsektor
Vermögensbestände des inländischen Finanzsektors
687
362
494
299
1.181
im Inland
hievon innerhalb des inländischen Finanzsektors
im Ausland
hievon gegenüber dem Finanzsektor
Verbindlichkeiten des inländischen Finanzsektors
2007
2008
Bestände in Mrd EUR
753
892
419
543
543
543
333
336
1.296
1.435
2009
2010
900
540
533
317
1.433
872
493
538
305
1.410
803
888
1.018
1.039
1.010
362
419
543
540
493
372
403
411
375
380
286
314
362
305
291
1.175
1.291
1.429
1.415
1.390
Anteile des Finanzsektors an den jeweiligen Gesamtbeständen in %
Vermögensbestände
im Inland
im Ausland
Gesamt
52,6
60,4
55,9
55,7
61,3
58,0
60,8
61,9
61,2
60,0
59,4
59,8
56,5
56,7
56,6
Verbindlichkeiten
im Inland
im Ausland
Gesamt
45,0
76,8
55,1
47,2
77,8
56,8
53,3
88,0
63,3
51,9
81,4
59,7
48,8
76,5
56,3
Quelle: OeNB.
Zum Jahresultimo 2010 betrug sowohl der Anteil der Finanzveranlagungen des Finanzsektors
bei inländischen Finanzinstitutionen an der gesamten Inlandsveranlagung als auch bei
ausländischen Finanzinstitutionen an der gesamten Auslandsveranlagung rund 57 %. Die Daten
zeigen eine relative Homogenität in den letzten fünf Jahren. Der Anteil an den gesamten
Vermögensbeständen schwankte im Beobachtungseitraum 2006 bis 2010 sowohl bei den In- als
auch bei den Auslandsveranlagungen in der Bandbreite von 53 % und 62 %.
Gleichzeitig hatte der inländische Finanzsektor knapp die Hälfte seiner
Inlandsverbindlichkeiten bei inländischen Finanzinvestoren, während Ende 2010 77 % der
Verbindlichkeiten im Ausland gegenüber Finanzinvestoren bestanden. In den letzten fünf Jahren
machte der Anteil im Inland zwischen 45 % und 53 % aus, während der Anteil gegenüber
ausländischen Finanzinvestoren in einer Bandbreite von 77 % und 88 % lag. Eine der Gründe für
die unterschiedlichen Anteile ist das hohe Volumen von inländischen Haushalten in
Finanzprodukte des inländischen Finanzsektors (rund 80 % des gesamten Vermögensbestandes
des Haushaltssektors), während ausländische Haushalte weit weniger direkt beim inländischen
Sektor veranlagt waren.
Sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite wurden die höchsten Anteile im Jahr 2008
erreicht.
29
Als Näherungswert für die Trennung in ausländische Finanzinvestoren und sonstige ausländische Anleger wurde
die Verteilung der inländischen Gläubiger (ohne private Haushalte) je Finanzierungsinstrument herangezogen.
Dem entsprechend werden rund 90 % den ausländischen Finanzinvestoren zugerechnet.
59
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Anhang
Sektorale Finanzbeziehungen
S.121/2 S.123 IF S.123/4
S.125
S.12
N-S.12
Gesamt
Ausland
Inland
Sonstige Sektoren
in Summe
Finansektor in
Summe
Versicherungen und
Pensioskassen
Sonstige
Finanzinstitute
Investmentfonds2
Monetäre
Finanzinstitute1
Bestände in Mrd EUR
S.1
S.2
Gläubigersektoren: Aktiva
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
2010
Monetäre Finanzinstitute 1
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor
in Summe
Sonstige inländischen Sektoren
in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
258
10
51
2
18
23
0
0
56
7
1
5
16
36
3
6
349
77
54
13
354
51
10
102
703
128
65
115
326
17
30
6
1.029
145
95
121
321
41
69
61
493
518
1.010
380
1.390
347
668
377
1.045
12
53
94
147
12
82
23
104
8
69
44
113
379
872
538
1.410
212
729
256
985
591
1.601
794
2.395
412
792
1.003
2.393
304
11
57
3
18
22
0
0
49
7
5
5
19
33
2
5
390
72
65
13
346
47
9
97
736
120
74
110
320
16
32
7
1.056
136
106
117
375
41
66
58
540
500
1.039
375
1.415
328
703
383
1.086
11
52
87
139
12
78
20
98
9
67
43
110
360
900
533
1.433
191
690
250
941
550
1.590
784
2.373
418
793
968
2.383
328
12
49
2
21
21
0
0
47
5
2
4
18
28
1
5
414
65
53
11
331
43
9
92
745
108
61
103
359
15
31
6
1.104
123
92
109
390
42
58
52
543
475
1.018
411
1.429
321
711
410
1.122
9
52
76
127
12
70
16
86
7
59
41
100
350
892
543
1.435
175
650
243
893
525
1.543
785
2.328
400
811
924
2.353
194
15
35
2
16
27
0
0
52
6
11
6
16
34
1
5
278
81
47
13
311
58
9
90
590
139
56
103
340
22
35
7
929
161
91
109
245
44
75
56
419
468
888
403
1.291
301
547
382
929
11
55
106
161
14
89
14
102
7
63
41
104
334
753
543
1.296
196
665
226
891
530
1.418
769
2.187
397
800
927
2.218
170
17
40
1
14
28
0
0
25
5
0
6
16
34
1
5
225
83
41
13
287
62
7
86
512
145
48
98
323
21
23
6
835
165
71
104
228
42
36
55
362
442
803
372
1.175
292
520
319
839
13
55
111
166
13
49
27
75
8
63
38
101
326
687
494
1.181
186
627
188
815
511
1.314
682
1.997
338
711
850
2.025
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
2009
Monetäre Finanzinstitute 1
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor
in Summe
Sonstige inländischen Sektoren
in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
2008
Monetäre Finanzinstitute 1
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor
in Summe
Sonstige inländischen Sektoren
in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
2007
Monetäre Finanzinstitute 1
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor
in Summe
Sonstige inländischen Sektoren
in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
2006
Monetäre Finanzinstitute 1
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor
in Summe
Sonstige inländischen Sektoren
in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Quelle: OeNB.
1
inklusive Geldmarktfonds und OeNB
2
ohne Geldmarktfonds.
60
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Sektorale Finanzbeziehungen
S.121/2 S.123 IF S.123/4
S.125
S.12
N-S.12
Gesamt
Ausland
Inland
Sonstige Sektoren
in Summe
Finansektor in
Summe
Versicherungen und
Pensioskassen
Sonstige
Finanzinstitute
Monetäre
Finanzinstitute1
Investmentfonds2
Transaktionen in Mrd EUR
S.1
S.2
Gläubigersektoren: Aktiva
2010
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor
in Summe
Sonstige inländischen Sektoren
in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
Monetäre Finanzinstitute 1
-49
-1
-2
0
-1
0
0
0
2
0
0
0
-1
2
1
1
-48
2
-1
1
3
2
1
4
-45
4
0
5
-7
0
-1
0
-52
4
-1
5
-52
-1
3
3
-47
10
-37
-8
-45
9
-44
-9
-53
0
-1
1
1
0
2
0
3
-1
3
3
6
8
-39
-4
-43
8
18
-14
4
15
-21
-18
-39
-13
-22
2
-43
-27
-1
5
0
-3
0
0
0
0
2
0
0
0
3
1
0
-29
2
6
1
15
0
1
4
-14
3
6
5
-24
-1
1
0
-39
2
7
5
-23
-3
2
4
-21
20
0
-24
-24
7
-16
-20
-36
1
-3
3
1
0
2
3
5
1
5
1
6
9
-11
-13
-24
8
29
3
32
18
17
-9
8
8
-15
26
2
133
-2
9
0
0
-3
0
0
3
0
0
1
3
0
0
0
139
-5
10
1
20
-5
1
4
159
-11
10
4
25
-2
0
0
184
-13
11
5
140
-2
4
3
144
19
163
23
186
14
155
36
191
0
-3
-11
-14
0
3
4
7
1
3
1
4
15
159
30
189
6
25
22
46
21
184
52
235
17
40
38
224
24
-1
-5
0
2
-1
0
0
23
1
11
0
1
1
0
0
50
0
7
0
25
-4
2
4
75
-4
8
5
34
1
14
0
110
-3
22
5
18
2
36
2
57
27
84
49
134
11
29
81
110
-2
-1
-3
-3
0
36
-10
26
-1
1
4
5
8
65
73
138
8
34
41
75
15
100
114
213
54
103
69
203
15
1
4
0
0
3
0
0
3
0
0
1
1
2
0
0
18
7
5
0
12
2
0
5
30
8
5
6
57
1
13
0
87
10
18
6
20
3
4
3
30
19
49
72
121
12
32
59
91
-1
1
10
12
-2
2
15
17
-1
3
5
7
8
38
89
127
7
26
8
34
15
64
97
161
17
89
32
153
2009
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor
in Summe
Sonstige inländischen Sektoren
in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
Monetäre Finanzinstitute 1
2008
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor
in Summe
Sonstige inländischen Sektoren
in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
Monetäre Finanzinstitute 1
2007
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor
in Summe
Sonstige inländischen Sektoren
in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
Monetäre Finanzinstitute 1
2006
Investmentfonds 2
Sonstige Finanzinstitute
Versicherungen und PK
Finanzsektor
in Summe
Sonstige inländischen Sektoren
in Summe
Inland
Ausland
Gesamt
Schuldnersektoren
(Emittenten): Passiva
Monetäre Finanzinstitute 1
Quelle: OeNB.
1
inklusive Geldmarktfonds und OeNB
2
ohne Geldmarktfonds.
61
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Swiss Franc Loans in CESEE Countries: Key Facts
and Figures30
Swiss franc loans play an important role in Hungary, Poland, Romania, Serbia and Croatia
(see charts below). – It should be noted that data for loans in CHF are not always available. A
good proxy is “loans in foreign currencies other than the euro” as such loans in the five countries
mentioned are very much dominated by CHF loans.
Domestic loans to the non-bank private sector in percent of GDP: Currency
decomposition exchange rate adjusted (upper chart) and not adjusted (lower chart)
Domestic loans to households and nonbank corporations
end-of-period stock, in % of GDP, foreign currency component at fixed exchange rates of January 2008
100
90
Hungary
Poland
Euro
Romania
8.7
8.3
47.8
11.3
9.4
45.8
45.0
42.3
30.4
3.2
30/06/2011
20.2
31/03/2011
20.1
31/12/2010
20.1
30/06/2010
19.7
31/12/2008
Serbia
31/12/2009
25.3
23.6
30/09/2008
3.3
16.8
30/06/2011
25.8
3.4
16.6
31/03/2011
24.4
4.0
16.4
31/12/2010
24.6
4.3
14.2
30/06/2010
25.5
11.7
31/12/2009
25.6
5.4
4.9
12.2
31/12/2008
22.5
12.1
30/09/2008
0
Local currency
21.3
2.3
2.2
15.2
30/06/2011
19.5
14.7
31/03/2011
19.1
2.6
2.6
2.3
19.4
15.1
31/12/2010
19.3
18.3
16.0
15.6
30/06/2010
3.3
2.9
17.5
31/12/2009
36.0
30/06/2011
17.4
34.9
31/03/2011
16.3
34.5
31/12/2010
31/12/2008
34.2
30/06/2010
30/09/2008
34.0
31/12/2009
18.7
4.5 8.3
4.2 8.4
4.1 8.7
3.8 9.2
3.5 9.6
3.3 10.1
32.6
23.9
30/06/2011
32.2
23.9
31/03/2011
31/12/2008
23.7
31/12/2010
23.8
23.5
31/12/2009
30/06/2010
25.6
23.2
31/12/2008
10
30/09/2008
20
30/09/2008
13.9
14.7
13.9
15.7
15.5
12.5
30
13.6
40
3.1 9.6
17.7
19.3
18.3
23.3
21.5
27.0
50
27.3
60
33.0
11.8
70
10.1
80
Croatia
Other foreign currencies
Note: Loans in foreign currencies other than the euro are adjusted for the changes in the exchange rate of the local currency against the Swiss franc. In Croatia data refer to loans to all non‐MFIs (i.e. households, non‐bank corporations and general government).
Source: ECB, NCB, OeNB.
Domestic loans to households and nonbank corporations
end-of-period stock, in % of GDP
100
90
Poland
Euro
Author: Zoltan Walko (Foreign Research Division).
62
12.3
10.5
11.4
11.4
48.8
46.8
44.8
42.7
29.9
20.1
20.1
20.2
30/06/2010
31/12/2010
31/03/2011
Croatia
30/06/2011
19.7
31/12/2008
31/12/2009
25.3
23.6
30/09/2008
31.4
16.8
30/06/2011
Serbia
33.6
5.2
5.1
16.6
31/03/2011
30.5
16.4
31/12/2010
Note: In Croatia data refer to loans to all non-MFIs (i.e. households, non-bank corporations and general government).
30
31.6
14.2
30/06/2010
Romania
Other foreign currencies
Source: ECB, NCB, OeNB.
5.6
5.4
6.2
11.8
Hungary
32.3
11.7
31/12/2009
30/09/2008
0
Local currency
29.8
5.8
5.1
12.2
31/12/2008
23.2
12.1
30/09/2008
20.9
3.4
3.1
15.2
30/06/2011
22.3
14.7
31/03/2011
21.2
3.5
22.2
15.1
31/12/2010
3.2
3.7
22.7
20.9
16.0
15.6
31/12/2009
30/06/2010
3.4
3.4
31/12/2008
18.9
17.4
16.3
30/09/2008
36.0
30/06/2011
34.5
31/12/2010
34.9
34.2
30/06/2010
31/03/2011
34.0
18.9
4.9 12.2
4.6 11.5
4.5 12.2
4.3 12.8
3.9 11.8
3.7 12.5
31/12/2009
23.9
30/06/2011
32.6
23.9
31/03/2011
32.2
23.7
31/12/2010
23.8
23.5
31/12/2009
30/06/2010
25.6
23.2
31/12/2008
10
30/09/2008
20
31/12/2008
14.3
15.7
14.3
17.1
16.3
11.7
30
13.9
40
2.9 9.2
24.2
26.6
23.2
26.4
30.1
50
25.7
60
28.8
70
11.0
80
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Since the beginning of 2008, the Swiss franc has appreciated by about 45 % to 80 % against
the currencies of the five countries under review here. This has substantially increased the debt
levels and servicing costs of CHF loans, as measured in domestic currencies, in these countries
and raised financial stability concerns.
Exchange rates of selected CESEE currencies and the euro versus the Swiss franc
Relative importance of CHF loans
in overall foreign currency loans:
In Hungary and Poland, the volume
of CHF loans to the non-bank
private sector substantially exceeds
the volume of loans in euro. In
Romania, Serbia and Croatia, CHF
loans make up about 13 % to 18 %
of total foreign currency loans.
Exchange rate developments versus the Swiss franc
Calculated on the basis of local currency units per1 Swiss franc, January 2008 = 100,0
200
180
160
140
120
100
01/07/2011
01/06/2011
01/05/2011
01/04/2011
01/03/2011
01/02/2011
01/01/2011
01/12/2010
01/11/2010
01/10/2010
01/09/2010
01/08/2010
01/07/2010
01/06/2010
01/05/2010
01/04/2010
01/03/2010
01/02/2010
01/01/2010
01/12/2009
01/11/2009
01/10/2009
01/09/2009
01/08/2009
01/07/2009
01/06/2009
01/05/2009
01/04/2009
01/03/2009
01/02/2009
01/01/2009
01/12/2008
01/11/2008
01/10/2008
01/09/2008
01/08/2008
01/07/2008
01/06/2008
01/05/2008
01/04/2008
01/03/2008
01/02/2008
01/01/2008
80
Sectoral disaggregation of
foreign currency loans: In Hungary
and Poland, Swiss franc loans dominate foreign currency loans to households, while in Romania
and Serbia they account for about 21 % and 28 %, respectively, of total foreign currency loans
to this sector. By contrast, Swiss franc loans are almost negligible in lending to non-bank
corporations in Poland, Romania and Serbia; in Hungary lending to non-bank corporations in
Swiss franc is more wide-spread (about one third of total foreign currency lending to that
sector). See Annex for more details.
HUF
PLN
RON
HRK
EUR
RSD
Source: Eurostat.
In exchange rate adjusted terms, the share of CHF loans in total lending to the non-bank
private sector has decreased in all five countries since the Lehman collapse. The decrease in this
share has been most pronounced in Hungary. In addition, in all five countries Swiss franc loans
has lost importance not only as a percentage of total loans, but also as percentage of GDP.
Government measures have supported this process in several CESEE countries. In addition,
some CESEE countries have taken measures to ease the debt servicing burden of borrowers in
foreign currencies. In Hungary, prudential regulations on foreign currency loans were
tightened, foreign currency mortgage loans to households were largely prohibited and the
CHF/HUF exchange rate was temporarily fixed, at a level below the market rate, for
calculating monthly installments of Swiss franc loans. In Croatia, the exchange rate for housing
loans denominated in Swiss francs was also fixed in a similar way as in Hungary. In Poland, risk
weights for foreign currency loans were increased and guiding rules on mortgage loans
tightened. Measured were also discussed over the summer in Serbia. The authorities, however,
announced that they would not take any measures for the time being.
However, as shown in the lower chart on page 1, the decrease in CHF loans in exchange rate
adjusted terms since 2008 has been largely or totally offset (in Poland even overcompensated) by
the CHF appreciation during this time period.
63
10
0
Hungary
Local currency
Euro
14.6
30/09/2008
64
Poland
Note: In Croatia - due to the lack of detailed information - EUR loans include all foreign currency loans.
Source: ECB, NCB, OeNB.
Other foreign currencies
Romania
11.2
11.0
30/06/2011
31/12/2009
31/03/2011
7.8
31/12/2008
11.1
8.5
30/09/2008
31/12/2010
8.5
30/06/2011
12.1
0.7
Serbia
22.0
21.1
1.7
1.5
1.5
1.7
2.0
35
21.7
21.8
2.0
2.1
0.8
0.6
20.2
14.4
12.9
12.3
11.6
25
9.5
8.4
31/03/2011
0.9
0.7
0.9
Romania
30/06/2010
8.1
8.0
31/12/2010
12.2
11.0
10.0
1.0
Poland
8.1
31/12/2009
10.0
3.10.9
31/12/2009
10.6
31/03/2011
30/06/2011
0.2
10.4
31/12/2010
30/06/2011
31/03/2011
31/12/2010
5.8
5.4
5.3
4.7
9.5
9.4
9.9
2.8
2.8
2.5
2.4
3.7
3.6
4.0
4.2
2.7
1.8
1.6
1.5
1.1
11.3
10.7
11.3
11.8
10.8
11.4
8.3
18.0
0.6
2.3
0.3
2.5
3.7
3.8
3.0
10.0
9.6
10.1
10.5
9.8
8.9
10.5
9.6
31/12/2009
30/06/2010
8.8
4.0
8.0
6.8
30/06/2011
31/12/2008 3.7
6.7
31/03/2011
30/09/2008 3.6
7.0
31/12/2010
7.8
7.5
31/12/2009
30/06/2010
8.0
22.0
30/06/2011
31/12/2008
21.4
31/03/2011
8.9
21.4
31/12/2010
8.4
20.8
30/06/2010
30/09/2008
20.1
18.0
31/12/2008
31/12/2009
17.6
30/09/2008
1.7
17.2
1.9
10.4
1.8
20.5
19.4
2.1
10.3
18.2
18.7
15.8
30/06/2010
15
30/06/2010
8.3
8.2
31/12/2008
30/06/2011
9.1
14.0
31/03/2011
30/09/2008
13.5
31/12/2010
3.00.8
3.2 1.0
3.00.9
13.4
6.1
6.0
Hungary
13.2
3.3 0.9
3.5 1.1
2.60.9
12.5
12.5
8.3
7.2
10.2
31/12/2008
1.8
0.4
0.6
9.9
9.6
0
30/09/2008
30
30/06/2010
14.7
13.2
30/06/2011
15
14.0
13.5
31/03/2011
15.1
13.8
Euro
31/12/2009
13.3
8.1
Local currency
31/12/2008
13.1
31/12/2010
14.6
11.4
10.0
25
30/06/2010
13.6
5
31/12/2009
20
11.3
30
13.3
5
15.6
10
13.6
20
31/12/2008
30/09/2008
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Annex
Loans to households and nonbank corporations in % of GDP – unadjusted data
Domestic loans to households
end-of-period stock, in % of GDP
50
45
40
35
Serbia
Note: In Croatia - due to the lack of detailed information - EUR loans include all foreign currency loans.
Source: ECB, NCB, OeNB.
Other foreign currencies
Domestic loans to nonbank corporations
45
end-of-period stock, in % of GDP
40
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Loans to households and nonbank corporations in % of GDP – exchange rate adjusted data
Domestic loans to households
end-of-period stock, in % of GDP, foreign currency component at fixed exchange rates of January 2008
50
45
40
35
7.7
Hungary
Poland
Local currency
Euro
2.3
7.8
5.8
30/06/2011
2.4
2.3
7.5
7.7
5.3
5.4
31/03/2011
31/12/2010
2.9
2.7
8.3
8.3
4.7
31/12/2009 4.0
Romania
30/06/2010
8.1
31/12/2008 3.7
3.2
8.6
0
30/09/2008 3.6
6.8
30/06/2011
8.8
3.1
1.8
1.8
1.9
8.8
31/03/2011
8.6
7.0
6.7
31/12/2010
2.0
8.9
7.5
30/06/2010
2.1
2.0
8.6
8.0
7.8
31/12/2009
22.0
30/06/2011
31/12/2008
21.4
31/03/2011
8.8
21.4
31/12/2010
8.4
20.8
30/06/2010
30/09/2008
20.1
18.0
31/12/2008
31/12/2009
17.6
30/09/2008
10.6
30/06/2011
1.7
10.4
31/03/2011
1.7
10.4
31/12/2010
1.8
10.3
30/06/2010
5
1.7
10
1.9
15
8.2
2.3
1.6
8.0
7.8
1.5
1.4
8.5
1.0
9.2
0.6
0.3
8.7
0.3
13.2
13.6
10.2
31/12/2009
15.3
17.0
31/12/2008
14.1
16.5
0.4
0.6
9.9
9.6
30/09/2008
20
16.2
25
8.8
30
Serbia
Other foreign currencies
Note: Loans in foreign currencies other than the euro are adjusted for the changes in the exchange rate of the local currency against the Swiss franc. In Croatia - due to the lack
of detailed information - EUR loans include all foreign currency loans, and the adjustment is made using the EUR/HRK exchange rate.
Source: ECB, NCB, OeNB.
Domestic loans to nonbank corporations
end-of-period stock, in % of GDP, foreign currency component at fixed exchange rates of January 2008
60
50
0.9
11.0
30/06/2011
18.0
1.0
1.0
11.2
31/03/2011
16.9
11.1
31/12/2010
16.9
1.3
1.3
17.2
9.5
7.8
30/06/2010
31/12/2009
17.4
1.7
8.5
31/12/2008
13.2
8.5
30/09/2008
13.9
0.5
10.7
8.4
30/06/2011
10.5 0.5
31/03/2011
10.5 0.4
8.1
8.0
31/12/2010
10.4 0.6
8.1
30/06/2010
0.6
0.8
31/12/2009
9.7
8.3
8.2
31/12/2008
9.2
1.0
9.9
9.1
30/09/2008
2.90.6
14.0
30/06/2011
2.70.6
13.5
31/03/2011
2.70.6
13.2
31/12/2010
2.80.7
13.4
30/06/2010
3.00.9
31/12/2009
2.90.8
14.7
14.0
31/12/2008
14.6
30/09/2008
2.80.9
13.2
30/06/2011
12.2
13.5
31/03/2011
12.2
2.3
4.5
4.7
6.2
13.7
13.3
31/12/2010
12.9
13.1
30/06/2010
31/12/2009
5.2
7.2
13.6
31/12/2008
14.0
10.4
12.1
12.9
15.6
10
13.6
20
30/09/2008
30
10.4
40
0
Hungary
Local currency
Poland
Euro
Romania
Serbia
Other foreign currencies
Note: Loans in foreign currencies other than the euro are adjusted for the changes in the exchange rate of the local currency against the Swiss franc. In Croatia - due to the lack
of detailed information - EUR loans include all foreign currency loans, and the adjustment is made using the EUR/HRK exchange rate.
Source: ECB, NCB, OeNB.
65
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Auswirkungen der Herabstufung der USKreditwürdigkeit durch die Ratingagentur S&P31
Gründe für die Herabstufung der US-Bonität durch S&P
Die Ratingagentur S&P hat die langfristige Kreditwürdigkeit der USA am Abend des 5.
August um eine Stufe von AAA auf AA+ herabgestuft und verwies zur Begründung auf das
besorgniserregende Haushaltsdefizit hin, die als zu gering empfundenen geplanten Einsparungen
im Schuldenkompromiss um die mittelfristige Dynamik der öffentlichen Schulden zu
stabilisieren sowie den Vertrauen erschütternden politischen Zwist betreffend die Anhebung der
US-Schuldenobergrenze, der auch in Zukunft sinnvolle Budgetkonsolidierungsschritte behindern
könnte. Diese Bonitätsherabstufung kam nicht wirklich überraschend, da S&P die US-Regierung
bereits am 14. Juli 2011 vor einer Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit gewarnt hatte für den
Fall des Ausbleibens ausreichender Maßnahmen zum Schuldenabbau. S&P forderte
Budgeteinsparungen von 4.000 Mrd USD, der erzielte Kompromiss sieht allerdings nur
Einsparungen von insgesamt 2.400 Mrd USD vor (900 Mrd USD sofort und den Rest im
Dezember 2011, wodurch neue Verhandlungen erst im Jahr 2013 und damit nach den USWahlen erforderlich sind). Es ist das erste Mal in der Geschichte der USA, dass das Land eine
Herabstufung hinnehmen muss (seit 1941 erhielt es stets von S&P Bestnoten als Kreditnehmer).
Zu erwähnen ist auch, dass die beiden anderen großen Ratingagenturen Moody’s und Fitch
ihr AAA-Rating für die USA bis dato noch nicht gesenkt haben.
Erfolgte bzw. mögliche Konsequenzen der Herabstufung der US-Bonität
Die Kreditzinsen der USA könnten nach Schätzung von Experten um etwa 0,6 bis 0,7
Prozentpunkte pro Jahr steigen (das bedeutet etwa 100 Mrd USD an Mehrkosten für den
öffentlichen Haushalt pro Jahr). Auch das Ausland wäre davon betroffen, da die US T-Bonds
Rendite als weltweiter Anker für den risikolosen Zinssatz gilt. Der Finanzierungsbedarf des USFinanzministeriums ist erheblich, da 2012 und 2013 eine große Zahl an Staatsanleihen fällig wird
(über 1 Billion USD pro Jahr). Ob sich die Herabstufung langfristig negativ auf die Renditen von
US-Staatsanleihen auswirken wird, ist derzeit noch nicht absehbar. In den Tagen nach der
Herabstufung der US-Bonität stieg der Verkauf von US-Staatsanleihen überraschenderweise an.
Die Aktienkurse dürften stärker betroffen sein als die Anleihen: Nach der Herabstufung der
Bonität Spaniens von AAA auf AA 2009 fielen die Aktienkurse um 8 % in drei Monaten, in
Japan gingen sie nach dem Downgrading 2011 um 3,4 % zurück. Es gibt Schätzungen, dass der
S&P 500 um 6 % fallen wird und damit die gesamten bisherigen Jahresgewinne vernichtet. Bis
dato waren der Dow Jones und der S&P 500 volatil und werteten nach Bekanntgabe der
Herabstufung um 5,5 % bzw. 6,7 % ab (am 8.8), am 9. August wurde ein Großteil dieses
Verlustes wieder wettgemacht (Aufwertung um 4 % bzw. 4,7 %). Diese Volatilität setzte sich
bis Ende August fort.
31
Autorin: Ingrid Haar-Stöhr (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland).
66
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Vergleich Dow Jones - NASDAQ - S & P 500
Letzter Wert: 30.08.2011
160
140
120
100
80
60
40
Jän.07
Jul.07
Jän.08
Jul.08
Jän.09
Dow Jones
Jul.09
NASDAQ
Jän.10
Jul.10
Jän.11
Jul.11
S&P 500
Quelle: Thomson Reuters, eigene Berechnungen.
Kurzfristig könnte das schlechtere US-Rating die USA zu einer rascheren Senkung ihrer
Staatsausgaben zwingen und die damit verbundene Wachstumsdämpfung wäre angesichts der
aktuellen Konjunkturschwäche eher ungünstig. Zur Unterstützung der Konjunktur beschloss die
US-Notenbank bei ihrer jüngsten regulären Sitzung am 9. August 2011 die Nullzinspolitik bis
mindestens Mitte 2013 fortzusetzen – es war dies das erste Mal, dass die Fed einen präzisen
Zeitrahmen für die Fortsetzung ihrer Niedrigzinspolitik bekannt gab. Da die Fed praktisch alle
Instrumente ausgeschöpft hat, verwendet sie diese ungewöhnliche Festlegung um die Märkte zu
beruhigen. Unumstritten war diese Maßnahme bei der jüngsten FOMC-Sitzung allerdings nicht:
Drei von zehn stimmberechtigten FOMC-Mitgliedern sprachen sich dagegen aus. Einen derart
großen Dissens gab es seit 1992 nicht mehr.
Längerfristig wäre der Druck auf die jetzige und auch auf künftige Regierungen, ihre
Bemühungen zum Abbau der hohen Staatsverschuldung und zur Senkung der Ausgaben deutlich
zu verstärken, hingegen eine positive Folge der Ratingherabstufung.
Spannungen auf dem Interbankenmarkt als Folge des Vertrauensverlustes: Die „Overnight“Zinssätze stiegen Anfang August deutlich an, gingen dann wieder leicht zurück, um sich auf
höherem Niveau zu stabilisieren. Die Differenz zwischen den Drei-Monats-Zinssätzen und den
„Overnight“-Werten ist zuletzt angestiegen.
67
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
US Interbankenzinssätze
%
0,35
0,30
0,25
0,20
0,15
0,10
0,05
US interbank O/N
29.08.2011
19.08.2011
09.08.2011
30.07.2011
20.07.2011
10.07.2011
30.06.2011
20.06.2011
10.06.2011
31.05.2011
21.05.2011
11.05.2011
01.05.2011
21.04.2011
11.04.2011
01.04.2011
22.03.2011
12.03.2011
02.03.2011
20.02.2011
10.02.2011
31.01.2011
21.01.2011
11.01.2011
01.01.2011
0,00
US interbank 3-month
Quelle: Thomson Reuters.
Der USD hat unmittelbar nach der Herabstufung gegenüber dem Euro abgewertet, am 11.8.
allerdings wieder leicht aufgewertet. Bis Ende August hat der USD gegenüber dem Euro
tendenziell abgewertet (um knapp 2 % seit 5.8.). Laut Analysten performen liquide Währungen
wie der USD in Zeiten geringer Risikofreude prinzipiell gut; sie erwarten eine Fortsetzung der
Volatilität. Unter den Annahmen, dass die Risikoaversion wieder abnimmt bzw. sich die positive
Zinsdifferenz des Euro zum USD weiter vergrößert (EZB wird Leitzins weiterhin schneller
anheben als Fed) dürfte der USD längerfristig wieder unter Druck geraten. Der CHF gilt als
sicherer Hafen und hat dementsprechend stark aufgewertet in letzter Zeit, sodass die Schweizer
Notenbank intervenierte um den Höhenflug zu bremsen. Auch der Goldpreis erzielte ein
Allzeithoch von über 1.885 USD/oz am 23.8.2011.
Wichtigste Gläubiger der USA
Die Anleihekäufe der US-Notenbank – im Rahmen des Programmes Quantitative Easing 2 in
Summe 600 Mrd USD (das Programm lief Ende Juni 2011 aus) haben die Fed zum größten
Gläubiger des US-Staates gemacht. Damit verdrängte sie bereits Ende des ersten Quartals 2011
China von Platz eins. Insgesamt verfügte die Fed Ende Juli 2011 über ein Volumen an USStaatsanleihen von 1.645 Mrd USD (mehr als 11 % der ausstehenden US-Staatsanleihen),
während sich Chinas Bestände auf 1.166 Mrd USD beliefen. Den zweiten Platz auf der
Gläubigerliste des Auslands belegt Japan. Mithilfe dieses Anleihekaufprogramms beabsichtigte
die US-Notenbank die Kapitalmarktzinsen zu senken und die Konjunktur anzukurbeln. Eine
Wiederaufnahme des Anleihekaufprogrammes (Quantitative Easing 3) ist nicht auszuschließen
für den Fall, dass die Konjunktur stärker als erwartet schwächelt bzw. die Abwärtsrisiken weiter
zunehmen und der Inflationsdruck zurückgeht. Die Rendite auf 10-jährige Treasury Bonds, die
am 10.8. deutlich auf 2,14 % zurückging zeigt, dass die Marktteilnehmer von weiteren
Aufkäufen durch die Fed ausgehen. Ende August stieg diese Rendite geringfügig auf 2,17 %.
Solange die Nachfrage nach der globalen Leitwährung US-Dollar hoch bleibt, stellt die in den
vergangenen Jahren deutlich expandierte Bilanzsumme der Notenbank theoretisch kaum ein
Problem dar.
68
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Die größten Gläubiger der US‐Regierung in Mrd USD
Gesamtforderungen1) Anteil in % 14.342,4 100,0 davon gehalten von der FED 1.644,7 11,5 davon gehalten vom Ausland3) China Japan 4.499,2 1.165,5 911,0 31,4 8,1 6,4 349,5 229,6 207,1 153,4 2,4 1,6 1,4 1,1 140,5 118,4 109,8 108,2 1.006,2 1,0 0,8 0,8 0,8 7,0 2)
Großbritannien4) Ölexportländer5) Brasilien Taiwan Karibik6) Hongkong Russland Schweiz Andere Länder 1)
Stand 31. Juli 2011 2)
Stand 10. August 2011 3)
Stand 30. Juni 2011 4)
inklusive Kanalinseln und Insel Man. 5)
Ekuador, Venezuela, Indonesien, Bahrain, Iran, Iraq, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Algerien, Gabun, Libyen, und Nigerien. 6)
Bahamas, Bermuda, Cayman Islands, Niederländische Antillen, Panama und British Virgin Islands. Quelle: Federal Reserve, U.S. Department of the Teasury. In den vergangenen 10 Jahren ist der Anteil ausländischer Investoren an der USGesamtverschuldung von 17,5 auf 31,4 % gestiegen. Das wichtigste ausländische Gläubigerland
China hat zwar über die Verschuldungspolitik und auch die jüngste geldpolitische Entscheidung
der USA protestiert (China koppelt seine Währung an den USD, um sich Exportvorteile zu
verschaffen und importiert auf diese Weise gewissermaßen die Geldpolitik der Fed), dennoch
sieht das Land derzeit wenig Alternativen zum Kauf von US-Staatsanleihen.
Die Chinesen suchen allerdings nach alternativen Anlagemöglichkeiten, die sie auch
zunehmend ausschöpfen, wie z. B.Investitionen in der Realwirtschaft in Europa (Griechenland),
Afrika etc.
69
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Historische Zahlungsausfälle und
Restrukturierungen: Ursachen und Instrumente32
In den letzten zwei Jahrhunderten konnten weltweit hunderte Zahlungsausfälle von Staaten
beobachtet werden. Die folgende Analyse konzentriert sich auf die Beschreibung der Ursachen
der Schuldenkrisen der letzten 40 Jahre und legt einen speziellen Fokus auf die während der
Umstrukturierungen verwendeten Instrumente. Im ersten Teil wird kurz auf die Ursachen der
zu beobachtenden Zyklen (Booms bzw. Busts) des Kreditvergabevolumens eingegangen. Starke
Einbrüche des Kreditvergabevolumens führten zu in der Vergangenheit oftmals auftretenden
Schuldenkrisen. Der zweite Teil behandelt die historisch zur Lösung von Schuldenkrisen
verwendeten Instrumente in den Bereichen Verhandlungskoordinierung, Refinanzierung und
Restrukturierung. Aus der Vielzahl der seit den 1970er-Jahren zu beobachtenden Defaults
werden die Länderbeispiele Mexiko, Argentinien und Uruguay ausgewählt und deren
Restrukturierung näher beschrieben. Die Betrachtung des Fallbeispiels Mexiko bietet sich an, da
hier sowohl die „Baker Plan“- als auch die „Brady Plan“-Restrukturierung zum ersten Mal
angewendet wurde. Die Restrukturierung Argentiniens erweist sich sowohl aufgrund ihres
Ausmaßes als auch der Höhe der Nettobarwertreduktionen als einzigartig. Die Analyse der
Restrukturierung Uruguays, die fast ausschließlich mithilfe „freiwilliger“ Laufzeitverlängerungen
durchgeführt wurde, dient als Beispiel für die Wirkung der für Griechenland bereits
beschlossenen Laufzeitverlängerungen.
Entwicklung der Kreditvolumina
Historisch betrachtet sollte zwischen inländisch verursachten und durch internationale
Rahmenbedingungen ausgelösten Schuldenkrisen unterschieden werden, wobei fast alle seit den
1970er-Jahren zu beobachtenden Zahlungsausfälle von Staaten waren – zumindest zum Teil –
auf externe Ursachen zurückzuführen sind.
Den beobachteten Zahlungsausfällen vorgelagert konnte in der Vergangenheit jeweils ein
signifikanter Anstieg des Kreditvolumens beobachtet werden. Diese Kreditbooms wurden neben
politischen und sozialen Ursachen (z. B.Zusammenbruch des Kommunismus) durch
ökonomische Entwicklungen hervorgerufen (Sturzenegger, Zettelmeyer 2007). Dabei lässt sich
grundsätzlich zwischen nachfrage- und angebotsinduzierten Gründen unterscheiden:
 Nachfrageinduziert: Technologischer Fortschritt und der Übergang in neue
Wachstumsregime in den Schuldnerländern führten zu verstärkter Nachfrage nach Kapital.
 Angebotsinduziert: Aufseiten der Gläubiger führten institutionelle Änderungen wie das
Entstehen der Märkte für Unternehmensanleihen (USA 1960er-Jahre) zu frei werdendem
Kreditangebot, das nach neuen Märkten suchte. Der Kreditboom der 1970er-Jahre wurde
durch hohe Öleinnahmen aufgrund der Ölpreisschocks, die das Kreditangebot erhöhten,
unterstützt. Der jüngste Kreditboom in den Schwellenländern (Ende 2003) kann ebenfalls
als angebotsinduziert bezeichnet werden, da er durch niedrige Leitzinsen in Europa und den
USA ausgelöst wurde (Finger und Mecagni 2007).
32
Autor: Johannes Holler (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen).
70
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Auf jeden der historisch zu beobachtenden Kreditbooms folgten bisher scharfe Einbrüche des
Kreditvolumens, die mit Zahlungsausfällen von Staaten einhergingen und auf unterschiedliche
Ursachen zurückzuführen sind:
 Änderung der Terms of Trade: Input- bzw. Rohstoffpreisänderungen (Einbruch der
Rohstoffpreise in den 1920er-Jahren, niedrige Ölpreise 1990 führen zu Zahlungsproblemen
von Russland) in den Schuldnerländern; Wechselkursänderungen und deren Auswirkungen
auf die Leistungsbilanz (Argentinien).
 Rezession in den Gläubigerländern (z. B.USA 1980–1984).
 Steigende Kreditkosten (rigidere Geldpolitik in den Gläubigerstaaten z. B.steigende
Leitzinssätze in den USA in den 1980er-Jahre).
 Internationale Ansteckung durch Krisen in großen Schuldnerländern (z. B.Default von
Russland 1998 führt zum Einbruch der Kreditvergaben an Entwicklungsländer aufgrund
steigender Zinskosten).
Instrumente zur Lösung von Schuldenkrisen
Die existierenden Instrumente adressieren die Koordination der Verhandlungen im Fall von
Zahlungsausfällen, die Bereitstellung von neuen Finanzierungsmitteln und die Restrukturierung
bestehender Verschuldung.
Gläubigerkoordination
Um die Koordinierung zwischen den Gläubigern zu vereinfachen und den
Verhandlungsprozess zu beschleunigen, haben sich in der Vergangenheit Gläubiger in
Organisationen unterschiedlicher Struktur formiert:
1868 kommt es in England zur Gründung der ersten nationalen Gläubigerorganisation, der
CFB („Corporation of Foreign Bondholders“). Diese Form der Koordination, die Gläubiger
gleicher Nationalität zusammenfasst, wird in weiterer Folge in mehrere Länder exportiert und
ist bis in die 1950er-Jahre zu beobachten.
Ende der 1970er-Jahre kommt es zur Gründung einer Vertretung von Gläubigerbanken,
BAC („Bank Advisory Committee or London Club“). Die durch BACs begleiteten
Umstrukturierungen der 1980er-Jahre dauerten mit Ausnahme von komplizierten
Konstruktionen wie dem Brady-Abkommen meist nur einige Monate.
1956 wird erstmals der Pariser Klub einberufen. Diese Organisation beschäftigt sich mit
staatlichen Forderungen gegenüber zahlungsunfähigen Staaten. Dabei handelt es sich sowohl um
bilaterale als auch multilaterale Kredite zwischen souveränen Staaten, die nicht frei gehandelt
werden.
Historisch ist zu beobachten, dass Verzögerungen in den Verhandlungen von
Restrukturierungen oft auf die Überschätzung der wirtschaftlichen Ausgangslage der
Schuldnerländer und regulatorische Probleme von Banken („Mark to Market“-Bewertungen von
ausstehenden Krediten) zurückzuführen sind.
Refinanzierung durch neue Kredite
Diese Vorgangsweise kommt zur Anwendung angewendet, wenn erwartet wird, dass es sich
um kurzfristige Liquiditätskrisen handelt. Aus regulatorischer Sicht besitzt die Bereitstellung
neuer Finanzierungsmittel die vorteilhafte Eigenschaft, keine Neuklassifizierungen von Krediten
zu implizieren.
71
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Oftmals wird die Bereitstellung neuer Kredite von verordneten Strukturreformen begleitet.
Der nach dem amerikanischen Finanzminister Baker benannte Baker-Plan zielt auf solch eine
Kombination ab. Dabei werden die Refinanzierungen an Strukturreformen in den
Schuldnerländern gekoppelt, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln und so eine nachhaltige
Finanzierung ermöglichen sollen. Der als Reaktion auf die anhaltenden Probleme der
Schwellenländer im Jahr 1985 implementierte Plan führte aber nicht zum gewünschten Erfolg.
Mit der Einführung eines Zahlungsmoratoriums in Peru und Brasilien im Jahr 1987 galt der
Baker-Plan als gescheitert.
Schuldenrestrukturierung
Grundsätzlich kann zwischen Pre- bzw. Post-Default-Restrukturierungen unterschieden
werden. Diese können unterschiedliche Formen annehmen:
 Kapitalisierung der Zinszahlungsrückstände: hier werden die ausstehenden Zinszahlungen
der Nominale hinzugerechnet. Kuponzahlungen beziehen sich auf diese neue Nominale.
Aufgrund der teilweise langwierigen Verhandlungen, kann diese Art der Umstrukturierung
signifikante Kreditvolumina betreffen.
 Laufzeitstreckung: wird in vielen Fällen in Kombination mit anderen Instrumenten
angewendet, z. B.erfolgreiche Anwendung in Uruguay 2002.
 Reduktion von Kupon oder Nominale
 Übertragung von realen Werten wie Steuerhoheit, Grundbesitz und Konzessionen. Diese
Variante wurde in Peru 1889 (Tausch von Eisenbahnkonzession mit Kuponzahlungen), in
Kolumbien 1861 und 1873 sowie in Costa Rica 1985 und in Paraguay 1855 (Übertragung
von Grundbesitz), weiters in Liberia 1912 und in der Dominikanischen Republik 1931
(Übertragung von Steuerhoheit) Anwendung. Die Debt-Equity-Swaps der 1980er-Jahre
basieren auf einem solchen Austausch von Schuldtiteln mit realen Forderungen.
 Kapitalisierung der Zinszahlungen: vielfach als zusätzliches Instrument verwendet, z. B. in
Mexiko, Argentinien und Uruguay.
 Schuldenrückkauf zu Marktwert: das Schuldnerland kauft Anleihen zu Marktpreisen von
den Gläubigern zurück. (Die Einnahmen aus gestiegenen Ölpreisen wurden in Ecuador
2009 zur Umsetzung eines Schuldenrückkaufs erfolgreich eingesetzt.)
Gläubigern wird ein Austausch von Anleihen durch neue Schuldtiteln mit niedrigerem
Nettobarwert angeboten. Historisch war dieser Ansatz in den Schuldenkrisen zwischen 1998
und 2005 sehr erfolgreich. Die Teilnahme der Gläubiger wurde durch die implizite Androhung
möglicher Alternativen (Gerichtsverfahren mit unsicherem Ausgang und langen Laufzeiten oder
Verkäufe zu Marktpreisen) erzielt. Die Zustimmung zu solchen Umtauschaktionen hängt stark
von der Höhe der Barwertreduktion ab. Um die Zustimmung zu solchen Angeboten zu
erleichtern, kann zusätzlich eine Mindestzustimmungsrate für das Inkrafttreten des Angebots
eingeführt werden. Solch eine Klausel stellt sicher, dass ein signifikanter Teil (z. B. 80 % bis
90 %) der ausstehenden Schuldtitel am Umtausch teilnimmt und somit ein für die nachhaltige
Sanierung der Staatsfinanzen notwendiges Ausmaß der Schuldenreduktion erzielt wird.
Im Jahr 1989 wird in Mexiko erstmals der nach dem amerikanischen Finanzminister Brady
benannte Brady-Plan implementiert. Das Kernstück des Plans sieht vor, dass mit großem Risiko
behaftete defaultete Schuldtitel in risikofreie Anleihen mit einem Nettobarwertabschlag
umgetauscht werden. Dabei wird die Nominale der neu begebenen Brady-Bonds durch von den
Schuldnerländern mithilfe von Hilfspaketen der internationalen Organisationen gekaufte,
72
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
risikofreie Bonds (US-Staatsanleihen) abgedeckt – es kommt somit zu einer Kapitalgarantie.
Zusätzliche Reserven, die Zinszahlungen von bis zu einem Jahr entsprechen, werden von den
Schuldnerländern treuhändisch hinterlegt, um auch die Kuponzahlungen sicherzustellen. Je nach
Ausgestaltung können die Kuponzahlungen kapitalisiert oder laufend ausgezahlt werden.
Der Brady-Plan wurde für mehrere Länder angewendet. Dabei fand eine Vielzahl von
unterschiedlichen Umtauschoptionen Anwendung:
 „Par Bonds“: Schuldtitel werden in Anleihen mit gleicher Nominale aber niedrigeren
Zinszahlungen umgetauscht. Eine spezielle Form der Par Bonds stellen die Front Loaded
Interest Reduction Bonds dar. Unter Beibehaltung der Nominale wird der Zinssatz der
neuen Anleihen für die ersten 5 bis 7 Jahre reduziert. Danach wird der Zinssatz in einen
flexiblen Zinssatz umgewandelt.
 „Discount Bonds“: Der Zinssatz der neuen Anleihe besitzt einen fixierten Aufschlag auf den
LIBOR aber eine niedrigere Nominale. Amortisierungen (Rückzahlungen der Nominale)
können je nach Ausgestaltung bereits nach 5 bis 7 Jahren beginnen.
 „Debt Equity Options“: Forderungen in lokaler Währung werden in Forderungen auf
zukünftige Privatisierungserlöse aus dem Verkauf staatlicher Unternehmen umgewandelt.
 „Cash Bypack Options“: das Schuldnerland kauft Anleihen mit Abschlägen von den
Gläubigern zurück.
 „Past Due Interest Bonds“: Kurzfristige Instrumente, die dazu dienen, ausgefallene
Zinszahlungen abzudecken. Diese Anleihen beinhalten nicht die oben beschriebene
„Sicherstellung“ von Nominale und Kupon.
 „Debt Conversion Bonds”: Kredite werden in Par-Anleihen umgetauscht.
 „New Money Bonds“: Die Gläubiger verpflichten sich zur Bereitstellung zusätzlicher
Finanzierungsmittel. Im Gegenzug werden die Zahlungsströme der gehaltenen Schuldtitel
unverändert fortgeführt (Kupon und Nominale bleiben unverändert).
Historische Beispiele
Mexiko
Niedrige Nominalzinssätze (Inflation und Überangebot an Kredit aufgrund der hohen
Öleinnahmen) und prozyklische Ausgabenpolitik in Boom-Jahren (diese kann vor allem für
Mittel- und Niedrigeinkommensländer beobachtet werden, siehe Kaminsky, Reinhart and Vegh
(2004)) führten zu einem starken Anstieg der Staatsverschuldung. Auslaufende Schuldtitel
mussten mit Beginn der 1980er-Jahre durch die Begabe von Anleihen mit wesentlich höheren
Nominalzinssätzen (globale Disinflationspolitik) refinanziert werden. Der dadurch ansteigende
Schuldendienst in Kombination mit der einsetzenden Rezession führte zu einem starken Anstieg
der Schuldenquote und zu Zahlungsschwierigkeiten.
Auf die Zahlungsprobleme Mexikos wurde mit der Bereitstellung von neuen
Finanzierungsmitteln (in drei Phasen) reagiert, da von einer Liquiditätskrise aufgrund der
globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (hohe Zinssätze, sinkende Kreditbereitstellung)
ausgegangen wurde. In einer ersten Phase im Jahr 1982 kam es zur Aufnahme von neuen
Schuldtiteln und Laufzeitstreckungen von 1- bis 2-jährigen Anleihen. Die schwache Wirkung
dieser Maßnahme führte in einer zweiten Phase der Liquiditätsbereitstellung im Jahr 1984 zu
einem Ersetzen des kurzfristig orientierten Anpassungsprogramms durch „multiyear
rescheduling agreements“ (MYRAs). Die Laufzeit von mittelfristig fälligen Schuldtiteln mit einer
Laufzeit von 3 bis 5 Jahren wurde dabei auf 9 bis 14 Jahre verlängert und Zahlungen der
73
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Nominale auf mehrere Jahre aufgeteilt. Des Weiteren kamen „debt to equity conversion
options“ und Par Bonds zum Einsatz.
Die Nettobarwertreduktion im Rahmen der MYRAs reichte neuerlich nicht aus, um die
Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen zu gewährleisten. Dies führte im Zuge einer dritten Phase im
Jahr 1985 zur Einführung deswachstumsorientierten Baker-Plans.
Da alle Maßnahmen der zusätzlichen Finanzierungsbereitstellung und die Strukturreformen
die Schuldendynamik nicht stabilisieren konnten, kommt es im Jahr 1987 zur
Schuldenrestrukturierung in der Form von „exit bonds“ und „discount bonds“. Die Nominale
dieser Exit Bonds (Laufzeit von 20 Jahren) wurde durch US-Zero-Kupon-Staatsanleihen
besichert. Die Reduktion der Nominale der begebenen Discount Bonds belief sich auf 30 %.
Aufgrund der verhaltenen Reaktion der Gläubiger bezüglich der Umtauschangebote, führte
diese Initiative zwar zu keiner Lösung der Schuldenkrise, produzierte aber neue Ansätze, die im
Brady-Plan aufgegriffen wurden.
Im Jahr 1989 kommt es schließlich auf Bestreben der USA und der internationalen
Organisationen zur Implementierung des Brady-Plans. Durch die im Brady-Plan enthaltene
Sicherstellung der zukünftigen Zahlungsströme konnten Geschäftsbanken zur Teilnahme an der
Pre-Default-Restrukturierung gewonnen werden. Es kam zur Restrukturierung von etwa der
Hälfte (45,8 Mrd USD) der externen Verschuldung (Handelskredite, private Verschuldung und
Schuldtitel von Internationalen Organisationen und Staaten galten als immun). Im Zuge des
Umtauschs wurden drei Optionen angeboten:
 Par Bonds: gleiche Nominale aber niedrigere fixe Kuponzahlungen von 6,25 %.
 Discount Bonds: Haircut auf die Nominale von 35 %; Kuponzahlungen bleiben
unverändert.
 „New Money Bonds“: Banken garantieren Mexiko einen neuen Kredit über 10 % der
ursprünglichen Verschuldung plus die Hälfte der fälligen Zinszahlungen der nächsten 2 ½
Jahre. Im Gegenzug werden die Nominale und die Kupons der alten Schuldtitel der
teilnehmenden Banken nicht gekürzt. Nur ein kleiner Teil der Gläubigerbanken wählte
dieses Umtauschangebot.
Der Anleihenumtausch wurde von einem „Anpassungsprogramm“ des IWF begleitet und
führte zur Reduktion der Zinssätze auf inländische Anleihen, die ebenfalls hohe Zinssätze
aufwiesen und einem Gegenwert von etwa 50 Mrd USD entsprachen. Kurzfristig konnte durch
den Brady Plan eine Stabilisierung der Verschuldungssituation herbeigeführt werden, die aber in
weiterer Folge durch eine Währungskrise Mitte der 1990er-Jahren zunichtegemacht wurde.
Argentinien
Die Hyperinflation Ende der 1980er-Jahre führte zur Einführung eines fixen Wechselkurses
zwischen Argentinischem Peso und dem US-Dollar. Während dadurch die hohe Inflation
eingedämmt werden konnte, wurden Haushaltsdefizite verstärkt schuldenfinanziert. Die daraus
resultierende niedrigere Wettbewerbsfähigkeit, vor allem im Vergleich zum regional
wichtigsten Handelspartner Brasilien, führte zur Umschichtung von FDIs ins Ausland und zu
einem Einbruch der argentinischen Exporte. Hohe Refinanzierungszinssätze aufgrund der nicht
nachhaltigen Staatsfinanzen (hohe Schuldenquote und Zinsendienst) und ein Bank Run
unterstützten die negative Entwicklung.
74
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Bereits im Jahr 2001 kommt es zu einer Pre-Default-Restrukturierung in der Form eines
Tauschangebots für inländische Anleihen. Dieses Angebot implizierte einen Nettobarwertverlust
in der Höhe von 26 %. Pensionsfonds und Banken erhielten die Erlaubnis die Anleihen weiter
mit dem Nominalwert und nicht "mark to market" in den Büchern zu führen.
Die Weigerung des IWF, bereits zugesagte zukünftige Hilfen vorzeitig auszubezahlen, führte
am 3.Jänner 2002 zum größten Zahlungsausfall der Geschichte (fällige Zinszahlungen konnten
nicht bedient werden). Der Umfang der vom Zahlungsausfall betroffenen Anleihen belief sich
auf 103,2 Mrd USD (81,8 Mrd USD Nominale und 21,4 Mrd USD an ausstehenden
Zinszahlungen). Rund 700.000 Gläubiger im Besitz von 99 verschiedenen Wertpapieren in acht
verschiedenen Währungen waren davon betroffen.
Obwohl der London Club (BAC) eine aktive Rolle im Verhandlungsprozess einnahm,
gestalteten sich die Restrukturierungsverhandlungen schwierig, da nur ein Bruchteil der
argentinischen Staatsschuld von Banken gehalten wurde. Ähnlich wie in den Jahren vor 1868
bildeten sich neben dem BAC auch Ad-hoc-Gläubigerkomitees, wie das „Global Committee of
Argentinian Bond Holders“. Dieses Komitee wurde von der argentinischen Regierung aber nicht
in den Verhandlungsprozess mit einbezogen und spielte aufgrund der schwachen Bindung der
teilnehmenden Gläubiger bezüglich der Komitee-Entscheidungen eine untergeordnete Rolle.
Lange Verhandlungen führten zu unterschiedlichen Angeboten, die signifikante
Nettobarwertreduktionen implizierten:
Pre-Default-Restrukturierung
 2001 Mega Swap: Das strikt freiwillige Umtauschangebot impliziert eine Laufzeitstreckung,
um den kurzfristigen Finanzierungsbedarf zu reduzieren. Die Kuponzahlungen der ersten
Jahre wurden kapitalisiert.
 November 2001: Freiwilliger Umtausch in zwei Phasen: In der ersten Phase hatten
inländische Gläubiger die Möglichkeit ihre Anleihen in „gesicherte“ Kredite unter
argentinischem Recht mit längeren Laufzeiten und niedrigerem Kupon umzuwandeln.
Diese Kredite wurden durch die zukünftig erwarteten Einnahmen aus einer
Finanztransaktionssteuer besichert. Die am Umtausch teilnehmenden Gläubiger erhielten
ebenfalls das Recht, die neuen Forderungen wieder zurück zu tauschen, falls es zu
Änderungen der Bedingungen der neuen Kredite kommen sollte. Dieser Umtausch wurde
als technischer Default gewertet und führte zu einem Selective Default-Rating. Fast alle
heimischen Gläubiger akzeptierten das Angebot, das einen durchschnittlichen Haircut von
40 % implizierte. Die zweite Phase, in der ausländischen Gläubigern ein Angebot ohne
Besicherung unterbreitet werden sollte, kam nicht mehr zum Zug, da es zu einer
Regierungsumbildung kam. Die neue Regierung entschied sich am 24. Dezember 2001
dazu, Argentinien für die gesamte ausstehende Schuld als zahlungsunfähig zu erklären. Zu
diesem Zeitpunkt wurden 60 % der ausstehenden Schuld von Inländern gehalten.
 „Pesification“: Es kommt zu einem erzwungenen Währungstausch der in US-Dollar
denominierten Schuld bzw. Einlagen in Peso-Schuld bzw. -Einlagen. Dabei wurde das
Umtauschverhältnis asymmetrisch gewählt. Kredite an den öffentlichen Sektor und Einlagen
wurden bevorzugt, mit einem höheren Wert des Peso umgetauscht.
Post-Default-Restrukturierung
Die ersten Verhandlungen starten im Jahr 2002. Nach drei Jahren beschließt die
argentinische Regierung aus den Verhandlungen mit den internationalen Organisationen
75
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
auszutreten und macht 2005 ein „einmaliges Angebot“, dass sowohl für inländische als auch für
ausländische Gläubiger gültig ist. Um die Gläubiger zu überzeugen, dass es sich um das
„bestmögliche Angebot“ handelt wird ein Gesetz („Padlock-Gesetz“) verabschiedet, das der
argentinischen Regierung verbietet, in Zukunft ein besseres Angebot zu unterbreiten. Trotz
impliziter Schuldenschnitte in der Höhe von etwa 70 % des Nettobarwertes nehmen Gläubiger
im Besitz von 76,15 % der im Zahlungsverzug befindlichen Anleihen die unterschiedlichen
Umtauschangebote an. Die Gläubiger konnten aus folgenden Angeboten wählen:
 Par Bonds: Diese Variante stand Gläubigern bis zu einer Investitionssumme von 40.000
USD zur Verfügung und implizierte gleichbleibende Nominale, Laufzeitstreckung und
Kupon-Reduktion (ansteigender Zinssatz: Jahre 1 bis 5: 1,33 %; Jahre 6 bis 15: 3,75 %;
Jahre 16 bis 25: 5,25 %). Die Laufzeit der neuen Anleihen betrug 32 Jahre. Die
Amortisation wurde ab 2029 fetgesetzt. 15 Mrd USD dieser neuen Anleihen werden
begeben.
 Discount Bonds: Dies Variante ist auch für institutionelle Investoren mit Investments über
40.000 USD verfügbar und implizierte: Haircut auf die Nominale von rund 66 %; Kupon
von 8,28 % (in USD denominiert); Fälligkeit 2033; Amortisation startet 2024;
Kuponzahlungen in den ersten 10 Jahren ansteigende Auszahlung bzw. absteigend
kapitalisiert. (Umtauschvolumen: 12 Mrd USD.)
 Quasi-Par Bonds: 30 %-Haircut auf die Nominale, Kupon von 3,31 % (Peso denominiert);
Fälligkeit 2045; Amortisation startet 2036; Kapitalisierung der Kupons für die ersten 10
Jahre, danach Auszahlung. (Umtauschvolumen: 8,4 Mrd USD.)
 Um die Teilnahme am Umtausch schmackhaft zu machen, werden an die am Tausch
teilnehmenden Gläubiger BIP-gebundene Anleihen vergeben, deren Zinszahlungen sich am
BIP-Wachstum orientiert.
2006 kam es zur Rückzahlung der gesamten ausstehenden Verpflichtungen gegenüber dem
IMF in der Höhe von 9,8 Mrd USD. Die Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Paris-ClubLändern (knapp 6 Mrd USD) blieb aber weiter bestehen.
2010 offerierte die argentinische Regierung ein neues Umtauschangebot, dass im
Wesentlichen dem Angebot von 2005 entsprach. Die seit 2005 entstandenen angefallenen
ausstehenden Zinszahlungen wurden in der Form von 7-jährigen US-Anleihen abgegolten.
Dieses Umtauschangebot (endete mit 17. Mai 2010) führte zu einer Erhöhung der die
Restrukturierung akzeptierenden Anleihen Gläubiger auf 92,6 % der ausgefallenen Anleihen.
Historisch betrachtet scheint ein Wert von über 90 % ausreichend zu sein, um an die
internationalen Kapitalmärkte zurückzukehren.33 Die argentinische Schuldenrestrukturierung
erscheint somit als abgeschlossen.
Aufgrund der robusten wirtschaftlichen Entwicklung Argentiniens nach der Restrukturierung
(hohes Wachstum, positive Leistungsbilanz), gilt diese als erfolgreich. Hohe Primärüberschüsse
und damit einhergehende sinkende Schuldenquoten unterstützen diese Einschätzung. Die
Entwicklung der argentinischen Anleihenspreads, die bereits einige Tage nach der
Restrukturierung wieder das Vorkrisenniveau erreichten, lassen darauf schließen, dass auch die
33
International werden für die Änderung von Bedingungen bestehender Anleihen (Zinssatz, Laufzeit,…)
unterschiedliche Mehrheiten benötigt. Nach New York Bond Law müssen alle Gläubiger der Änderung
zustimmen, während für Bonds nach English Law bereits ein Anteil von >75 % des Bondvolumens genügt.
76
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
internationalen Märkte positiv auf die Umschuldung reagierten. Auf dem heimischen
Kapitalmarkt kam es ebenfalls sehr rasch zu einer Stabilisierung des Kreditvergabe- und
Einlagevolumens.
Uruguay
Aufgrund persistenter Budgetdefizite, einer Rezession Ende der 1990er-Jahre und der
argentinischen Währungskrise (führt zu höhen Zinssätzen und dem Rückzug von internationalen
Gläubigern und Investoren aus der Region) geriet Uruguay in Zahlungsprobleme. Im Jahr 2002
kommt es zu einem Einbruch der nominellen Wirtschaftsleistung des Landes auf USD Basis in
der Höhe von 50 %. Ein Bank Run führte zur Insolvenz von 4 Banken (40 % der gesamten
Einlagen werden abgezogen), die etwa 30 % des Bankenmarktes in Uruguay ausmachten. Die
Schuldenquote entsprach rund 100 %. Im Jahr 2003 kommt es zu einer freiwilligen Pre-DefaultSchuldenrestrukturierung aller auf den Märkten gehandelter Anleihen, die etwa 46 % der
gesamten Verschuldung ausmachte. Bonds, die nach amerikanischem, europäischem,
japanischem und nationalem Recht begeben wurden, waren betroffen. Dabei kommt es zu einer
Gleichbehandlung von inländischen und ausländischen Gläubigern. Der Umtausch der nach
inländischem Recht begebenen Anleihen erfolgte durch Broker oder direkt durch die
Zentralbank. Nach ausländischem Recht begebene Anleihen wurden durch eine Internetseite der
Citigroup und im Fall der Samuraibonds im Rahmen von Gläubigerversammlungen
umgetauscht.
Den Gläubigern wurden zwei Angebote unterbreitet:
 Umtausch von Anleihen in neue Anleihen mit längerer Laufzeit unter Beibehaltung der
ursprünglichen Nominale und Kuponzahlungen (Laufzeit wurde im Durchschnitt um 5
Jahre verlängert).
 Liquiditäts-Option: Alte Bonds werden in neue Benchmark-Bonds (3 heimische und 4
internationale Bonds) mit etwas längeren Laufzeiten als in der obigen Variante umgetauscht.
Die geringere Anzahl an Bonds führt zu höherer Liquidität.
Beide Angebote beinhalten Anleihen mit einer Collective Action Clause (Zustimmung von
75 % der Gläubiger wird für die Änderungen der Bond-Bedingungen benötigt). Die Regierung
deutet ebenfalls an, dass aus den neu begebenen Anleihen resultierende Zahlungen prioritär
bedient werden.
Der Großteil der Gläubiger bevorzugte die angebotene Liquiditäts-Option (73 % der neu
begebenen Bonds). Der Umtausch der Anleihen, bei dem sich 93 % des Anleihevolumens
beteiligten, kann rasch (bis Ende Mai 2003) durchgeführt werden.
Trotz der relativ moderaten Kürzungen des Nettobarwertes der Anleihen aufgrund der
Laufzeitverlängerungen wurde die Umstrukturierung Uruguays von den Ratingagenturen als
„Selective Default“ eingestuft.
Der Restrukturierung folgend kam es in Uruguay zu einem regelrechten Wachstumsboom,
der im Jahr 2004 zu Wachstumsraten in der Höhe von rund 12 % führte. Das Wachstum wurde
vor allem durch hohe FDIs, Portfolioinvestitionen und Strukturreformen unterstützt. Der vor
der Restrukturierung negative Primärsaldo wechselte das Vorzeichen und erreichte bereits im
Jahr 2004 Überschüsse von 3,8 %. Durch die starke wirtschaftliche Entwicklung, eine
Aufwertung des Peso und die Primärüberschüsse konnte die Schuldendynamik stabilisiert und
die Schuldenquote signifikant rückgeführt werden. Dies führte zu einer wesentlich besseren
Einschätzung Uruguays durch die internationalen Märkte und zu sinkenden Anleiheaufschlägen.
77
Spezielle Analysen zu Geld- und Währungspolitik
Der heimische Kapitalmarkt konnte ebenfalls stabilisiert werden. Die Einlagenvolumina
erreichten bereits 2004 wieder 80 % des Vorkrisenniveaus. Das Restrukturierungsprogramm
kann somit als Erfolg gewertet werden.
Historische Parallelen der griechischen Schuldenkrise
Die derzeit diskutierten und zum Teil implementierten Lösungsansätze erinnern stark an
bereits in der Vergangenheit zu beobachtende Instrumente. Die Abfolge der angewandten
Instrumente zur Lösung der Zahlungsprobleme Griechenlands weist dabei starke historische
Parallelen auf. Eine erste Phase der Bereitstellung von neuen Finanzierungsmitteln in
Kombination mit den von der Troika überwachten und angeordneten Strukturreformen wurde
durch eine darauffolgende Nettobarwertreduktion in der Form von reduzierten Zinssätzen und
längeren Laufzeiten für bestehende Kredite abgelöst. Die Implementierung von strukturellen
Maßnahmen scheint dabei klarzustellen, dass es sich nicht ausschließlich um eine Liquiditätskrise
handelt, und weckt Erinnerungen an den wachstumsorientierten Baker-Plan der 1980er-Jahre.
Die laufende Überschätzung bzw. Revision von Wachstum und Defizit und die damit
verbundenen Adjustierungen der Hilfsprogramme lassen ebenfalls auf eine, historisch mehrmals
zu beobachtende Überschätzung der Ausgangslage des sich in Zahlungsschwierigkeiten
befindlichen Schuldnerlandes schließen. Das zweite, vor kurzem beschlossene Hilfspaket für
Griechenland stellt mit der Restrukturierung der griechischen Staatsverschuldung inklusive der
Sicherstellung von Zahlungsströmen einen weiteren, historisch als „üblich“ einzustufenden
Schritt dar. Das Programm zielt dabei auf eine Brady-Plan-Umschuldung ab, die mit zum Teil
neu ausgestalteten Instrumenten implementiert werden soll. Das Ausmaß der im Programm
implizierten Nettobarwertreduktion des privaten Sektors (21 %) erscheint im historischen
Kontext als sehr niedrig.
Literatur
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78
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Panazzi, U., Sturzenegger, F. und Zettelmeyer, J. 2009. “The Economics and Law of Sovereign
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Roubini, N. und Setser, B. 2004. “The Reform of the Sovereign Debt Restructuring Process:
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1(1): 173-184.
Sturzenegger, F. and Zettelmeyer, J. 2007. Debt Defaults and Lessons from a Decade of Crises.
MIT Press.
79
Annex
Annex
Chronik: Wirtschafts- und Währungspolitik –
EU und international34
Zeitraum 21. Juni 2011 bis 31. August 2011
1 EU, Eurosystem, ESZB
Datum
Institution
Ereignis
24. Juni 2011
Europäischer
Rat (ER)
Der ER erklärt sich grundsätzlich bereit, die nächste Tranche zur
Finanzierung Griechenlands im Juli 2011 auszuzahlen und ein neues
Rettungspaket – finanziert aus öffentlichen und privaten Quellen –
aufzulegen. Bedingungen:
-
von der Troika (IWF, EK und EZB) vorgeschlagene Maßnahmen
müssen vom Griechischen Parlament verabschiedet werden
(Konsolidierung, Privatisierung);
Beteiligung privater Investoren (PSI) auf freiwilliger Basis durch
Rollover auslaufender Schulden.
Die 23 MS, die den Euro Plus Pakt (EPP) unterzeichnet haben, haben
über 100 separate Maßnahmen angekündigt, welche jetzt auch auf
nationalem Niveau implementiert werden müssen.
Einigung hinsichtlich dem Europäischen Stabilitätsmechanismus
(ESM) und den Adaptionen bei der Europäischen
Finanzstabilitätsfazilität (EFSF). Die MS werden aufgefordert, alle
notwendigen Schritte zu setzen, damit der ESM Treaty bis Ende 2012
ratifiziert wird.
Mario Draghi wird vom ER zum Nachfolger von Jean-Claude Trichet
als EZB-Präsident für die Periode 1. November 2011 bis 31. Oktober
2019 ernannt.
27. Juni 2011
ECON
Anhörungen zu global economic governance:
Laut Andre Sapir (Breugel, Brüssel), habe die global governance in
der Krise gut funktioniert. Das System sollte vermeiden, was in den
30er Jahren geschah, nämlich ein Aufleben des Protektionismus und
eine Verschärfung der Krise. Die G20-Sitzungen (bes. jene in London
2009) trugen dazu bei, dass der Protektionismus sich in Grenzen
gehalten hat. Aber das internationale System für Währungen und
Handel sei überholt. Symptome der Veränderung sind die steigende
Bedeutung der BRIC-Staaten.
Jakob Kirkegaard (Peterson Institute, Washington) bezeichnet die
G20 als latentes Forum, da sie keine institutionalisierte Struktur habe,
sondern bestehende Strukturen wie (z.B. IWF, OECD) nutzt. Der
IWF sei heute global die wichtigste systemische Institution. Die EU
verliert in diesen Gremien langfristig an Bedeutung, dies spiegelt sich
in den IWF-Stimmrechtverlusten wieder.
34
Autorinnen: Majken Corti (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen)
Andrea Hofer (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen)
81
Annex
29. Juni 2011
EZB
Der EZB-Rat beschließt die befristeten liquiditätszuführenden SwapVereinbarungen in USD mit dem Federal Reserve System bis 1.
August 2012 zu verlängern und die liquiditätszuführenden Geschäfte
in USD mit einer Laufzeit von 7 Tagen weiterzuführen.
30. Juni 2011
ECON
Im Rahmen des Monetären Dialogs spricht EZB Präsident Trichet von
einer positiven Entwicklung der wirtschaftlichen Aktivität im
Euroraum und von den Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität, die sich
aus dem Anstieg der Energiepreise, den indirekten Steuern und der
steigenden Kapazitätsauslastung ergeben.
Die Krise in der EU sei durch die unvernünftige Fiskalpolitik in
einigen MS ausgelöst worden und dadurch, dass diese Länder nicht
die notwendigen Strukturreformen durchgeführt hätten.
Die Verschuldung der MS soll durch rigorose
Konsolidierungsmaßnahmen reduziert werden. Einer
Restrukturierung steht er nach wie vor sehr ablehnend gegenüber.
30. Juni 2011
Kroatien
Förmlicher Abschluss der EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien.
Unterzeichnung des Beitrittsvertrags voraussichtlich noch 2011.
Vorläufiges Beitrittsdatum Juli 2013, nach Ratifizierung in allen MS.
30. Juni 2011
Griechenland
Das Griechische Parlament billigt das 2. Sparpaket und ebnet somit
den Weg für die Auszahlung weiterer EU/IWF Kredittranchen.
1. Juli 2011
EU
Ratspräsidentsc
haft
Polen übernimmt die EU-Ratspräsidentschaft für 6 Monate.
Hauptthemen sind: Maßnahmen zur Stärkung des
Wirtschaftswachstums, Stabilisierung/Nachhaltigkeit der öffentlichen
Finanzen, sowie Implementation von Maßnahmen, gemäß der Europa
2020 Strategie.
2. Juli 2011
Eurogruppe
Die Eurogruppe genehmigt die Auszahlung der 5. Tranche der
bestehenden bilateralen Kreditfazilität an Griechenland.
Die Verhandlungen mit den Kreditoren Griechenlands zu PSI gemäß
dem Auftrag des ER vom 24. Juni 2011 beginnen zu laufen.
7. Juli 2011
EZB
Der EZB-Rat beschließt mit Wirkung vom 13. Juli 2011 die Zinssätze
jeweils um 25 Basispunkte (BP) zu erhöhen:
Hauptrefinanzierungsgeschäfte auf 1,50 %,
Spitzenrefinanzierungsfazilität auf 2,25 %, Einlagefazilität auf 0,75 %.
7. Juli 2011
EZB
Der EZB-Rat beschließt den Bonitätsschwellenwert des Eurosystems
für von der portugiesischen Regierung begebene oder garantierte
marktfähige Schuldtitel bis auf weiteres aufzuheben. Damit stellen
portugiesische Sicherheiten ungeachtet ihres externen Ratings
weiterhin notenbankfähige Sicherheiten für die geldpolitischen
Operationen des Eurosystems dar. 11.-12. Juli
2011
Eurogruppe
Unterzeichnung des ESM Vertrags durch die Mitglieder der
Eurogruppe. Nach dem Ratifikationsprozess wird der ESM per 2013
voll operabel sein.
82
Annex
12. Juli 2011
Tagung des
Rates der EUWirtschaft- und
Finanzminister
(ECOFIN)
Vorstellung der EK-Richtlinie über die Besteuerung von
Zinserträgen. Ein EK-Mandat zur Aufnahme von Verhandlungen mit
Drittstaaten ist nach Abschluss der technischen Vorarbeiten möglich.
12. Juli 2011
ECON
Beim Austausch mit Algirdas Šemeta, Kommissar für Steuern und
Zollunion, kündigt dieser einen Richtlinien-Entwurf zur Financial
Transaction Tax (FTT) im Herbst 2011 an. 61 % der Europäer sollen
die Einführung einer FTT unterstützen. Die FTT soll zu den eigenen
Ressourcen der EU zählen und damit die Beiträge der MS zum EUBudget verringern. Die EK wird Mindeststeuersätze vorschlagen, MS
könnten über die FTT Mittel für das eigene Budget einheben, in dem
sie beim Steuersatz über die Minimalwerte hinausgehen. Laut Šemeta
soll die Steuer nach dem Herkunftslandprinzip eingehoben werden.
Da bei Steuerfragen Einstimmigkeit im Rat erforderlich ist, zweifeln
einige Mitglieder des EP an der Umsetzung.
21. Juli 2011
ER Sondergipfel
Der ER begrüßt die von Griechenland getroffenen Maßnahmen zur
Stabilisierung der öffentlichen Finanzen und beschließt ein 2.
Programm gemeinsam mit IWF und freiwilliger PSI zu erstellen. Die
PSI wird auf ca. 37 Mrd. EUR netto geschätzt und wird explizit nur
auf Griechenland beschränkt. Gesamtbetrag der Finanzierung ist ca.
109 Mrd. EUR.
Die Laufzeit von zukünftigen Krediten wird von 7,5 auf 15 bis 30
Jahre (10 Jahre Tilgungsfrei) verlängert. Die EFSF Zinssätze werden
auf das Niveau der EU-Balance of Payment Konditionen (derzeit ca.
3,5 %) gesenkt, dürfen aber nicht die EFSF Finanzierungskosten
unterschreiten. Portugal und Irland sollen gleiche Konditionen
erhalten.
Die Qualität der Besicherung (collateral) wird über credit
enhancement (Bonitätssteigerung) erhöht, um den Zugang der
griechischen Banken zu Liquiditätsoperationen der EZB zu
gewährleisten.
Zur Stärkung des EFSF und des ESM bei der Bekämpfung der
Ansteckungsgefahr sollen diese flexibler gestaltet werden, um auf
Basis von Vorsorgeprogrammen agieren zu können, die
Rekapitalisierung von Finanzinstitutionen durch Kredite an
Regierungen zu finanzieren, sowie in Sekundärmärkten
intervenieren.
Die Staats- und Regierungschefs des Euroraums fordern erneut eine
rasche Verabschiedung des economic governance Legislativpakets
durch das EP.
Im Rahmen einer Pressekonferenz wird dem Markt die Zusicherung
gegeben, dass jene Banken, die beim Stresstest nicht oder nur knapp
bestanden haben, rekapitalisiert werden.
83
Annex
4. August 2011
EZB
Angesichts der erneuten Spannungen an einigen Finanzmärkten im
Euroraum beschließt der EZB-Rat:
-
-
ein zusätzliches liquiditätszuführendes längerfristiges
Refinanzierungsgeschäft (LRG) mit einer Laufzeit von rund 6
Monaten durchzuführen, das als Mengentender mit Vollzuteilung
abgewickelt wird.
Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) so lange wie erforderlich
weiterhin als Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen.
LRGs mit 3-monatiger Laufzeit, die am 26. Oktober, 30.
November bzw. 21. Dezember 2011 zugeteilt werden, als
Mengentender mit Vollzuteilung durchzuführen.
7. August 2011
EZB
Der EZB-Rat begrüßt in einer Presseerklärung die Ankündigungen
der Regierungen Italiens und Spaniens zu neuen Maßnahmen und
Reformen in den Bereichen Finanz- und Strukturpolitik.
8. August 2011
EZB
Die EZB beginnt mit dem Ankauf Italienischer und Spanischer
Staatsanleihen im Rahmen des Securities Markets Programme (SMP).
16. August
2011
Deutschland/Fr
ankreich
In einem gemeinsamen Brief an EU-Ratspräsident Herman Van
Rompuy fordern Deutschland und Frankreich: Engere Abstimmung
der Wirtschaftspolitik des Euroraums als Grundvoraussetzung für
weitere Maßnahmen auf EU-Ebene, sowie eine
„Verfassungsrechtliche Schuldenbremse“ (Einführung einer
verpflichtenden Schuldenobergrenzen in den Verfassungen der
Euroraum-MS).
Weiters schlagen Deutschland und Frankreich die Gründung eines
„EU- Wirtschaftsrats“ vor. Dieser soll 2 Mal jährlich unter Vorsitz
von Van Rompuy tagen.
Beide Länder sprechen sich gegen die Einführung von Eurobonds aus.
25. August
2011
EZB
Der EZB-Rat beschließt die Liquiditätsswap-Vereinbarung von
September 2010 mit der Bank of England bis zum 28. September
2012 zu verlängern.
84
Annex
2 IWF und andere internationale Organisationen/Gremien
Datum
Institution
Ereignis
17. Juni 2011
IWF
Der IWF publiziert ein Update des World Economic Outlook (WEO).
Trotz eines leichten Abschwungs setzt sich die globale wirtschaftliche
Erholung fort. Alte, aber auch neue Downside Risks verstärken sich
allerdings.
Der IWF erwartet, dass das weltweite Wachstum nahezu unverändert
zur Prognose vom April bei 4,3 % im Jahr 2011 und bei 4,5 % im Jahr
2012 bleibt. Das Wachstum ist allerdings weiterhin uneinheitlich.
Industrieländer werden laut IWF im Jahr 2011 mit 2,2 % im Jahr 2011
und 2,6 % im Jahr 2012 wachsen. Demgegenüber werden Schwellenund Entwicklungsländer im Jahr 2011 mit 6,6 % und im Jahr 2012 mit
6,4 % wachsen. Für die USA erwartet der IWF ein sehr schwaches,
aber nicht besorgniserregendes Wachstum von 2,5 % im Jahr 2011 und
2,7 % im Jahr 2012.
Der IWF sieht insbesondere drei Downside Risks:
1. Europa muss seine Wettbewerbsfähigkeit durch
Strukturreformen verbessern und die Staatshaushalte
konsolidieren.
2. Viele Industrieländer inklusive den USA müssen mittelfristig
ihren Staatshaushalt konsolidieren, damit die Zinsen nicht
erhöht, die Nachfrage verringert und damit das Wachstum
verzögert wird.
3. Überhitzte Entwicklungsländer vor allem in Asien sollten eine
Währungsaufwertung machen und ihren
Leistungsbilanzüberschuss abbauen.
17. Juni 2011
IWF
Der IWF veröffentlicht ein Update des Global Financial Stability Report
(GFSR) – Die finanziellen Risiken sind gegenüber dem Bericht vom
April 2011 aus drei Gründen gestiegen:
1. Obwohl eine globale wirtschaftliche Erholung weiterhin das
grundlegende Szenario bleibt, erhöhen sich die Downside
Risiken.
2. Befürchtungen über die Nachhaltigkeit der Verschuldung und
die Unterstützung in der EU-Peripherie führen zu verstärktem
Marktdruck und Angst vor einer möglichen Contagion.
3. Langanhaltend niedrige Zinssätze treiben die Investoren in
risikoreichere Veranlagungen (‚search for yield‘).
20. Juni 2011
IWF /
Euroraum
Der IWF führt die Art. IV Konsultationen mit dem Euroraum durch.
Die diesjährige Überprüfung ist in zweifacher Hinsicht anders als
gewöhnlich, denn erstmals ist der IWF in einigen Euroraumländern mit
Programmen involviert und überdies werden zwei zusätzliche Berichte
erstellt:


Eine Überprüfung des Finanzmarktstabilitätsrahmens der EU,
die sogenannte European Financial Stability Framework
Exercise (EFFE), die individuelle Länder Financial Sector
Assessment Programs ergänzt.
Ein Bericht über die Auswirkungen des Euroraums und seiner
85
Annex
Politiken auf die globale Wirtschaft, die Spillover Analysis.
Die zwei Kernaussagen in den Concluding Statements sind:
1. Das Wirtschaftswachstum ist stark, allerdings bleibt die
Staatsschuldenkrise in Euroraum-Peripherieländern ein Risiko,
das permanenter Aufmerksamkeit bedarf, dass es keine
Schwierigkeiten in der Euroraum-Kernzone verursacht und sich
auf dem Rest der Welt ausbreitet.
2. Unabhängig von der Krise in der Peripherie sollten die
ständigen Bemühungen verstärkt werden, eine dynamische und
belastbare Währungsunion abzusichern und zu stärken.
27. Juni 2011
OECD
Die OECD veröffentlicht einen Bericht zu Future Global Shocks,
demzufolge störende globale Schocks häufiger werden und zu größeren
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belastungen führen. Die
wirtschaftlichen Auswirkungen von Schocks verstärken sich aufgrund
der größeren Vernetzung der Weltwirtschaft. Die fünf größten
potenziellen Risiken in den kommenden Jahren sind: 1. eine Pandemie,
2. ein Internetangriff, der kritische Infrastrukturen zum Erliegen bringt,
3. eine Finanzkrise, 4. sozialwirtschaftliche Unruhen sowie 5. ein
erdmagnetischer Sturm.
28. Juni 2011
IWF
Das IWF-Exekutivdirektorium ernennt Christine Lagarde zum neuen
IWF Managing Director für einen Zeitraum von 5 Jahren beginnend mit
5. Juli 2011.
9.–10. Juli
2011
G20
Das G20 Deputies-Treffen in Paris ist hauptsächlich eine
Bestandsaufnahme des in den letzten Monaten erzielten Fortschritts der
G20 Working Groups. Wichtigste Ergebnisse:
1. Framework for Growth: Der Action Plan soll beim Gipfel-Treffen
in Cannes vom 3. – 4. November 2011 verabschiedet werden.
2. International Monetary System (IMS): Themen sind Local Bond
Markets, Global Liquidity, Safety Nets, Surveillance, Capital Flow
Management und SDR-Basket.
3. Financial Market Reform: Der Fokus liegt auf der
Finanzmarktregulierung, d.h. Umsetzung der G20-Beschlüsse zu
Basel III, FSB Remuneration Standards, etc.
Weitere Themen sind das kürzlich abgeschlossene SIFIsÜbereinkommen, OTC-Derivativmärkte, Shadow Banking,
Marktintegrität, Konsumentenschutz, Konvergenz der
Bilanzrichtlinien, Governance-Reform des FSB.
4. Commodities: Der Bericht der Commodity Prices Study Group
zur Diskussion beim Oktober-Treffen wird beschlossen.
11. Juli 2011
OECD /
Österreich
Die OECD veröffentlicht den OECD Länderbericht zu Österreich. Die
österreichische Wirtschaftsentwicklung ist eine der stärksten in der
OECD (BIP 2010: +2,1 %; 2011: +2,9 %; 2012: +2,1 %). Die
globale Wirtschaftskrise macht allerdings die Verletzlichkeit
exportorientierter
Volkswirtschaften
deutlich.
Das
starke
Wirtschaftswachstum bietet eine Chance die Reformbestrebungen zu
verstärken, insbesondere, die Inlandsnachfrage zu stärken, die
Staatsverschuldung
unter
60 %
zu
bringen,
fiskalische
Rahmenregelungen zureformieren, das teure Gesundheitssystem zu
86
Annex
reformieren und die Bildungsreform fortzusetzen.
12. Juli 2011
IWF
Die geschäftsführende IWF-Exekutivdirektorin Christine Lagarde
ernennt David Lipton (bisher Assistent des US-Präsidenten in
internationalen Wirtschaftsangelegenheiten) zum First Deputy
Managing Director und Min Zhu (bisher Deputy Governor of the
People’s Bank of China) zum Deputy Managing Director.
18: Juli 2011
IWF /
Ein Constituency Treffen (NL, BE, AT) auf technischer Ebene findet in
Österreich/B Amsterdam statt.
elgien/Nieder
lande
21. Juli 2011
IWF / EU
Der IWF begrüßt die anlässlich des Eurozone Leaders‘ Summit
vereinbarten Maßnahmen, die das Wachstum und die
Finanzmarktstabilität in Griechenland, im Euroraum und auch
insgesamt auf der ganzen Welt entscheidend unterstützen. Solange die
griechischen Behörden das Programm überzeugend erfüllen und die
EU-Mitgliedstaaten Griechenland entschlossen unterstützen, wird auch
der IWF seinen Anteil leisten.
7. August 2011
IWF
Die geschäftsführende IWF-Exekutivdirektorin Christine Lagarde
begrüßt die Erklärungen der EZB, der Staatschefs von Deutschland und
Frankreich und der G7 und ihre erneutes Bekenntnis, gemeinsam alle
notwendigen Maßnahmen zu setzen, um die Stabilität und Liquidität auf
den Finanzmärkten sicherzustellen. Sie betont, dass es sehr wichtig ist,
dass die Beschlüsse der Euroraum-Regierungen vom 21. Juli 2011 und
der Beschluss, das US-Staatsdefizit mittelfristig zu reduzieren, rasch
umgesetzt werden.
87
Grafiken und Tabellen
Redaktionsschluss: 7. September 2011
88
Inhaltsverzeichnis
Zinsen
Zinssätze im Euroraum
Seite
A1
Langfristige Nominal- und Realzinssätze im Euroraum und in Österreich
A2
Zinsentwicklung im Euroraum und in den USA
A3
Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark)
A3
Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft
A4
3-Monatsvergleich der Zinsstruktur
A5
Zins-Aufschläge auf dem Interbankenmarkt
A6
Wechselkurse
Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro
A7
Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro
A8
Effektive Wechselkursindizes des Euro
A8
Liquiditätsversorgung
Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems
A9
Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems
A10
Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystems
A11
Geldmenge
Entwicklung der Geldmenge M3
A12
Gegenposten zur Geldmenge M3 in Österreich
A12
Kredite und Fremdwährungsanteile
Nichtfinanzielle Unternehmen
A13
Private Haushalte
A14
Nichtbanken (ohne Staat)
A15
Schuldverschreibungen
Schuldverschreibungen von in Österreich ansässigen Emittenten
A16
Aktienmarkt
Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten
A17
Internationale Aktienindizes
A18
Preise
HVPI nach COICOP - Verbrauchsgruppen und Sondergliederung
A19
Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex
A20
Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich
A21
Preisentwicklung bei Rohstoffen
A22
Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in Österreich
A22
Konjunkturindikatoren
Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum
A23
Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich
A24
Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum
A25
Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für Österreich
A26
Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I)
A27
Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II)
A28
Produktionsindex in Österreich
A29
Arbeitsmarkt
Arbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich
A30
Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes
A30
Gesamtwirschaftliche Finanzierungsrechnung
Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des privaten Haushaltssektors
A31
Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen
A32
Zahlungsbilanz
Euroraum
A33
Österreich
A33
Leistungsbilanz - Euroraum
A34
Kapitalbilanz - Euroraum
A34
Leistungsbilanz - Österreich
A35
Kapitalbilanz - Österreich
A35
Weitere ausgewählte Indikatoren für Österreich
Budgetäre Notifikation (Maastricht)
A36
Österreichisches Stabilitätsprogramm
A36
Gebarungserfolg des Bundes
A37
Abgabenerfolg des Bundes
A37
Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit
A38
Österreichischer Außenhandel
A39
Tourismus: Übernachtungen in Österreich
A40
Österreichischer Bankensektor
Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute
A41
Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute
A42
Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Kreditrichtlinien
A43
Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Nachfrage nach Krediten
A44
Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE)
A45
Internationale Vergleiche für ausgewählte Länder
Turbulenzen-bedingte Wertberichtigungen und Kapitalerhöhungen
von Banken und Versicherungen
A46
Rendite 10-jähriger Staatsanleihen
A47
Renditen für Unternehmensanleihen im Euroraum AAA und BBB
A48
Entwicklung der Verbraucherpreise
A49
Reales Bruttoinlandsprodukt
A50
Industrieproduktion
A51
Arbeitslosenquoten
A52
Leistungsbilanzsalden
A53
Fiskaldaten
A54
Zeichenerklärung
.. = Angabe liegt zur Zeit der Berichterstattung nicht vor.
x = Angabe ist aus sachlichen Gründen nicht möglich.
0 = Wert ist kleiner als die Hälfte der ausgewiesenen Einheit.
Ø = Durchschnitt
in %
6
vom 4.1.1999 bis 6.9.2011
Zinsen
Zinssätze im Euroraum
5
4
3
2
1
0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Quelle: EZB.
2011
Seite A1
Spitzenrefinanzierungsfazilität
Einlagefazilität
Zuteilungssatz (Mengentender) bzw. Mindestbietungssatz (Zinstender) des Hauptrefinanzierungsgeschäfts
EONIA
Marginaler Zuteilungssatz (Zinstender) des Hauptrefinanzierungsgeschäftes
Längerfristiges Refinanzierungsgeschäft - Marginaler Zuteilungssatz
2010
Langfristige Nominal- und Realzinssätze im Euroraum und in Österreich
in %
8
7
6
5
4
3
2
1
0
-1
1996
1997
1998
1999
Euroraum 1)
2000
2001
2002
2003
2004
Österreich 1)
2005
Euroraum 2)
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Österreich 2)
1) Renditen langfristiger Staatsanleihen (Benchmark, 10 Jahre), Monatsdurchschnitte.
2) Benchmarkrenditen abzüglich HVPI-Inflation.
Seite A2
Quelle: BIZ.
Seite A3
Zinsentwicklung im Euroraum und in den USA
in %
8
7
6
5
4
3
2
1
0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
10-jährige EUR-Anleihen
10-jährige USD-Anleihen
Euro-3Monats Interbankzinsen
US-3Monats Interbankzinsen
2010
2011
Quelle: Thomson Reuters.
Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark)
Monatsdurchschnitte in %
in Prozentpunkten
6
1,2
5
1,0
4
0,8
3
0,6
2
0,4
1
0,2
0
1999
0,0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Abstand zu Deutschland (rechte Achse)
Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark) (linke Achse)
Quelle: OeNB, OeKB, BIZ.
2010
2011
Seite A4
Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft
Einlagenzinsen - private Haushalte
in %
4
3
2
1
0
Österreich: bis 12 Monate
Euroraum: bis 12 Monate
Österreich: über 12 Monate
Euroraum: über 12 Monate
Kreditzinsen
in %
8
6
4
2
0
Österreich: Unternehmenskredite
Euroraum: Unternehmenskredite
Quelle: OeNB, EZB.
Österreich: Konsumkredite
Euroraum: Konsumkredite
3-Monatsvergleich der Zinsstruktur: 02. Juni 2011 mit 02. September 2011
Deutschland
USA
in %
6
5
in %
7
Impl. Terminzinsen: 02.09.11
Kassazinskurve: 02.09.11
Impl. Terminzinsen: 02.06.11
Kassazinskurve: 02.06.11
6
5
4
Impl. Terminzinsen: 02.09.11
Kassazinskurve: 02.09.11
Impl. Terminzinsen: 02.06.11
Kassazinskurve: 02.06.11
4
3
3
2
2
1
0
02.09.2011
1
02.09.2013
02.09.2015
02.09.2017
02.09.2019
02.09.2021
6
5
02.09.2013
02.09.2015
02.09.2017
02.09.2019
02.09.2021
02.09.2017
02.09.2019
02.09.2021
Japan
UK
in %
7
0
02.09.2011
in %
3,0
Impl. Terminzinsen: 02.09.11
Kassazinskurve: 02.09.11
Impl. Terminzinsen: 02.06.11
Kassazinskurve: 02.06.11
2,5
2,0
Impl. Terminzinsen: 02.09.11
Kassazinskurve: 02.09.11
Impl. Terminzinsen: 02.06.11
Kassazinskurve: 02.06.11
4
1,5
3
1,0
2
0,5
1
Quelle: OeNB.
02.09.2013
02.09.2015
02.09.2017
02.09.2019
02.09.2021
0,0
02.09.2011
02.09.2013
02.09.2015
Seite A5
0
02.09.2011
Zins-Aufschläge auf dem Interbankenmarkt
in Basispunkten
400
350
300
250
200
150
100
50
0
USD 3-Monats-Interbankzinssatz (LIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (OIS)
Quelle: Bloomberg.
Seite A6
EUR 3-Monats-Interbankzinssatz (EURIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (EONIA)
Wechselkurse
Seite A7
Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro
US Dollar (USD) und Japanischer Yen (JPY)
1,8
USD/EUR (linke Achse)
1,6
190
JPY/EUR (rechte Achse)
170
1,4
1,2
150
1,0
130
0,8
0,6
110
0,4
90
0,2
0,0
1999
70
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Britisches Pfund (GBP) und Schweizer Franken (CHF)
1,00
0,95
GBP/EUR (linke Achse)
1,75
1,70
1,65
1,60
1,55
1,50
1,45
1,40
1,35
1,30
1,25
1,20
1,15
1,10
1,05
1,00
CHF/EUR (rechte Achse)
0,90
0,85
0,80
0,75
0,70
0,65
0,60
0,55
1999 2000
2001
2002
2003 2004
2005
2006
2007 2008
2009
2010
2011
Chinesischer Yuan (CNY) und Russischer Rubel (RUB)
12,0
CNY/EUR (linke Achse)
50
RUB/EUR (rechte Achse)
11,0
45
10,0
40
9,0
35
8,0
30
7,0
25
6,0
1999
20
2000
2001
Quelle: Thomson Reuters.
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Seite A8
Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro
Ungarischer Forint (HUF) und Polnischer Zloty (PLN)
320
310
HUF/EUR (linke Achse)
5,5
PLN/EUR (rechte Achse)
300
290
280
270
5,0
260
250
240
4,0
4,5
3,5
230
220
1999
3,0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Tschechische Koruna (CZK) und Rumänischer Leu (ROL)
5,0
40
CZK/EUR (linke Achse)
38
ROL/EUR (rechte Achse)
4,5
36
4,0
34
32
3,5
30
3,0
28
2,5
26
2,0
24
1,5
22
20
1999
1,0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Effektive Wechselkursindizes des Euro1)
Veränderung zum Vorjahr in %
20
15
10
5
0
-5
- 10
- 15
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Real, VPI-gewichtet
Nominell
1) weiter Länderkreis (16 Euroraumländer sowie 40 weitere Handelspartner).
Quelle: EZB, Thomson Reuters.
Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems
Referenz-
Laufzeit
tender
nummer
Zinstender
Mindest-
MindestreserveGewichteter
Gebote
bietungs- Zuteilungs- Durchschnittssatz
16.02.
23.02.
02.03.
09.03.
16.03.
23.03.
30.03.
06.04.
13.04.
20.04.
27.04.
04.05.
11.05.
18.05.
25.05.
01.06.
08.06.
15.06.
22.06.
29.06.
06.07.
13.07.
20.07.
27.07.
03.08.
10.08.
17.08.
24.08.
31.08.
07.09.
- 23.02.201
- 02.03.201
- 09.03.201
- 16.03.201
- 23.03.201
- 30.03.201
- 06.04.201
- 13.04.201
- 20.04.201
- 27.04.201
- 04.05.201
- 11.05.201
- 18.05.201
- 25.05.201
- 01.06.201
- 08.06.201
- 15.06.201
- 22.06.201
- 29.06.201
- 06.07.201
- 13.07.201
- 20.07.201
- 27.07.201
- 03.08.201
- 10.08.201
- 17.08.201
- 24.08.201
- 31.08.201
- 07.09.201
- 14.09.201
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,25
1,25
1,25
1,25
1,25
1,25
1,25
1,25
1,25
1,25
1,25
1,25
1,25
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
satz
in %
-
satz
-
Bieter Zuteilung
in
in
Mrd EUR
-
137,0
119,5
124,4
111,3
100,5
89,4
100,4
84,5
94,1
97,4
117,9
127,5
124,8
119,4
116,1
110,8
102,4
135,6
186,9
141,5
120,0
153,6
197,1
164,2
172,0
157,1
147,7
133,7
121,7
115,4
Zuteilung
erfüllungs-
zur
periode
Kennzahlen
Mrd EUR Fixrate in %
253
189
182
185
177
173
174
161
161
181
241
326
247
235
241
174
145
235
353
232
185
230
291
193
168
153
139
133
135
126
137,0
119,5
124,4
111,3
100,5
89,4
100,4
84,5
94,1
97,4
117,9
127,5
124,8
119,4
116,1
110,8
102,4
135,6
186,9
141,5
120,0
153,6
197,1
164,2
172,0
157,1
147,7
133,7
121,7
115,4
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
Gebote
Bieter Zuteilung
in
in
Mrd EUR
Zuteilung
zur
Mrd EUR Fixrate in %
09.02.11-08.03.11 Maximum
Minimum
137,0
119,5
253,0
182,0
137,0
119,5
100,0
100,0
146.Periode
Durchschnitt
09.03.11-12.04.11 Maximum
Minimum
97,3
111,3
84,5
174,0
185,0
161,0
97,3
111,3
84,5
100,0
100,0
100,0
147.Periode
Durchschnitt
13.04.11-10.05.11 Maximum
Minimum
109,2
127,5
94,1
227,3
326,0
161,0
109,2
127,5
94,1
100,0
100,0
100,0
148.Periode
Durchschnitt
11.05.11-14.06.11 Maximum
Minimum
114,7
124,8
102,4
208,4
247,0
145,0
114,7
124,8
102,4
100,0
100,0
100,0
149.Periode
Durchschnitt
15.06.11-12.07.11 Maximum
Minimum
146,0
186,9
120,0
251,3
353,0
185,0
146,0
186,9
120,0
100,0
100,0
100,0
150.Periode
Durchschnitt
13.07.11-09.08.11 Maximum
Minimum
171,7
197,1
153,6
220,5
291,0
168,0
171,7
197,1
153,6
100,0
100,0
100,0
151.Periode
Durchschnitt
10.08.11-13.09.11 Maximum
Minimum
135,1
157,1
115,4
137,2
153,0
126,0
135,1
157,1
115,4
100,0
100,0
100,0
Seite A9
20110018
20110020
20110023
20110025
20110029
20110031
20110033
20110036
20110038
20110042
20110044
20110047
20110049
20110053
20110055
20110059
20110061
20110063
20110067
20110069
20110072
20110074
20110078
20110080
20110083
20110085
20110090
20110092
20110094
20110097
Quelle: EZB.
Marginaler
Liquiditätsversorgung
Zinssatz
Mengen-
Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems
Mengentender
Referenz-
Laufzeit
Festsatz
nummer
Zinstender
Mindestreserve-
Marginaler
Gewichteter
Gebote
Zuteilungs-
Durchschnitts-
in Mrd EUR
satz
satz
Bieter
Zuteilung
Zuteilung
erfüllungs-
in Mrd EUR
zur Grenzrate
periode
in %
in %
Quelle: EZB.
13.05.
27.05.
16.06.
01.07.
14.07.
29.07.
11.08.
26.08.
08.09.
30.09.
13.10.
28.10.
10.11.
25.11.
08.12.
23.12.
19.01.
27.01.
09.02.
24.02.
09.03.
31.03.
13.04.
28.04.
11.05.
26.05.
15.06.
30.06.
13.07.
28.07.
10.08.
11.08.
01.09.
- 11.11.2010
- 26.08.2010
- 14.07.2010
- 30.09.2010
- 11.08.2010
- 28.10.2010
- 08.09.2010
- 25.11.2010
- 13.10.2010
- 23.12.2010
- 10.11.2010
- 27.01.2011
- 08.12.2010
- 24.02.2011
- 19.01.2011
- 31.03.2011
- 09.02.2011
- 28.04.2011
- 09.03.2011
- 26.05.2011
- 13.04.2011
- 30.06.2011
- 11.05.2011
- 28.07.2011
- 15.06.2011
- 01.09.2011
- 13.07.2011
- 29.09.2011
- 10.08.2011
- 27.10.2011
- 14.09.2011
- 01.03.2012
- 01.12.2011
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,25
1,25
1,25
1,25
1,25
1,25
1,50
1,50
1,50
1,50
1,50
-
-
35,7
12,2
31,6
131,9
49,4
23,2
39,1
19,1
37,9
104,0
52,2
42,5
63,6
38,2
68,1
149,5
70,4
71,1
61,5
39,8
82,5
129,5
83,7
63,4
80,7
48,1
69,4
132,2
67,7
85,0
75,8
49,8
49,4
56
35
23
171
34
70
36
49
27
182
34
132
44
189
56
270
45
165
42
192
52
290
40
177
60
182
60
265
57
165
39
114
128
35,7
12,2
31,6
131,9
49,4
23,2
39,1
19,1
37,9
104,0
52,2
42,5
63,6
38,2
68,1
149,5
70,4
71,1
61,5
39,8
82,5
129,5
83,7
63,4
80,7
48,1
69,4
132,2
67,7
85,0
75,8
49,8
49,4
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
136.
136.
137.
137.
138.
138.
139.
139.
140.
140.
141.
141.
142.
142.
143.
143.
144.
144.
145.
145.
146.
146.
147.
147.
148.
148.
149.
149.
150.
150.
151.
151.
151.
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Periode
Seite A10
20100035
20100040
20100046
20100053
20100058
20100065
20100068
20100076
20100079
20100090
20100095
20100102
20100106
20100114
20100118
20100125
20110006
20110011
20110014
20110022
20110026
20110035
20110039
20110046
20110050
20110058
20110064
20110071
20110075
20110082
20110086
20110089
20110096
Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystems
in Mrd EUR
400
350
300
250
200
150
100
50
0
-50
Okt.08 Dez.08 Feb.09 Apr.09 Jun.09 Aug.09 Okt.09 Dez.09 Feb.10 Apr.10 Jun.10 Aug.10 Okt.10 Dez.10 Feb.11 Apr.11 Jun.11 Aug.11
Spitzenrefinanzierungsfazilität
Quelle: EZB.
Seite A11
Einlagefazilität
Geldmenge
Seite A12
Entwicklung der Geldmenge M3
Euroraum (saisonbereinigt)
in %
20
15
10
5
0
-5
Jän.03
Jän.04
Jän.05
Jän.06
Jän.07
Jän.08
Jän.09
Jän.10
Jän.11
Jän.09
Jän.10
Jän.11
Jän.10
Jän.11
Jahreswachstumsrate in %
Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in %
Österreich (nicht saisonbereinigt)
in %
20
15
10
5
0
-5
Jän.03
Jän.04
Jän.05
Jän.06
Jän.07
Jän.08
Jahreswachstumsrate in %
Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in %
Gegenposten zur Geldmenge M3 in Österreich
Veränderung zum Vorjahr in %
50
40
30
20
10
0
-10
-20
-30
Jän.03
Jän.04
Jän.05
Jän.06
Jän.07
Jän.08
Gesamtkredite
Nettoforderungen gegenüber Ansässigen außerhalb des Euroraums
Längerfristige finanzielle Verbindlichkeiten Jahreswachstumsrate
Quelle: OeNB, EZB.
Jän.09
Kredite und Fremdwährungsanteile
Seite A13
Nichtfinanzielle Unternehmen
Kredite
Jahreswachstumsrate in %
16
14
12
10
8
6
4
2
0
-2
-4
2005Q03
2006Q03
Euroraum
2007Q03
2008Q03
2009Q03
2010Q03
Österreich
Fremdwährungskredite in Österreich
Anteil
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
2005Q03
2006Q03
sonstige FW
Quelle: OeNB, EZB.
2007Q03
USD
2008Q03
2009Q03
JPY
2010Q03
CHF
Seite A14
Private Haushalte
Kredite
Jahreswachstumsrate in %
12
10
8
6
4
2
0
-2
2005Q03
2006Q03
Euroraum
2007Q03
2008Q03
2009Q03
2010Q03
Österreich
Fremdwährungskredite in Österreich
Anteil
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
2005Q03
CHF
Quelle: OeNB, EZB.
2006Q03
2007Q03
JPY
2008Q03
USD
2009Q03
sonstige FW
2010Q03
Seite A15
Nichtbanken (ohne Staat)1)
Jahreswachstumsrate der Kredite von Nichtbanken ohne Staat
in %
14
12
10
8
6
4
2
0
-2
2005Q03
2006Q03
Euroraum
2007Q03
2008Q03
2009Q03
2010Q03
Österreich
Fremdwährungskredite in Österreich
Anteil
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
2005Q03
2006Q03
sonstige FW
2007Q03
USD
2008Q03
2009Q03
JPY
Quelle: OeNB, EZB.
1) Private Haushalte, nichtfinanzielle Unternehmen und Finanzinstitute, die keine MFIs sind.
2010Q03
CHF
Schuldverschreibungen von in Österreich ansässigen Emittenten
Umlauf
in Mrd EUR
12
Monatsendstand in Mrd EUR
600
10
500
8
6
400
4
Schuldverschreibungen
Nettoabsatz
300
2
0
200
-2
100
-4
Quelle: OeNB.
0
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Seite A16
-6
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten
Marktkapitalisierung
in Mrd EUR
7
Monatsendstand in Mrd EUR
200
6
180
5
160
4
3
Aktienmarkt
Neuemissionen
140
120
2
100
1
80
0
60
-1
40
-2
20
-3
-4
Quelle: OeNB.
0
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Seite A17
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Internationale Aktienindizes
DJ EURO STOXX 50 (linke Achse)
DOW JONES INDUSTRIAL (rechte Achse)
NIKKEI 225 STOCK AVERAGE (linke Achse)
16.000
5.500
5.000
14.000
4.500
4.000
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
12.000
10.000
8.000
6.000
4.000
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
2.000
2010
SHANGHAI 180 (rechte Achse)
26.000
24.000
22.000
20.000
18.000
16.000
14.000
12.000
10.000
8.000
6.000
14.000
12.000
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
DAX 30 PERFORMANCE
INDIA BSE (SENSEX) 30 SENSITIVE (linke Achse)
ATX - AUSTRIAN TRADED INDEX
CECE- INDEX (EURO) (rechte Achse)
9.000
2010
3.500
26.000
8.000
3.000
21.000
7.000
2.500
6.000
5.000
4.000
3.000
16.000
2.000
11.000
1.500
1.000
2.000
6.000
500
1.000
1992
1994
1996
1998
Quelle: OeNB, Thomson Reuters.
2000
2002
2004
2006
2008
2010
1.000
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
2010
0
Seite A18
0
0
Preise
Seite A19
1)
HVPI nach COICOP - Verbrauchsgruppen und Sondergliederungen
Euroraum
COICOP-Verbrauchsgruppen
0 Gesamt-HVPI
1 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
2 Alkoholische Getränke und Tabak
3 Bekleidung und Schuhe
4 Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe
5 Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses
6 Gesundheitspflege
7 Verkehr
8 Nachrichtenübermittlung
9 Freizeit und Kultur
10 Bildungswesen
11 Hotels, Cafes und Restaurants
12 Verschiedene Waren und Dienstleistungen
Ausgewählte Sondergruppen
Lebensmittel inkl. Alkohol und Tabak
Unbearbeitete Lebensmittel
Flüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm.
Güter
Industriegüter
Industrielle nichtenergetische Güter
Energie
Dienstleistungen
Gesamtindex ohne Energie
Gesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel
Österreich
2011
2009
2010
Mär.11 Apr.11 Mai.11
Gewicht in % Veränderung zum Vorjahr in %
100,00
0,3
1,6
2,7
15,35
0,0
0,4
2,0
3,95
4,0
3,8
3,6
6,71
0,3
0,7
1,2
15,79
0,0
2,0
5,1
6,81
1,6
0,7
0,9
4,19
1,4
0,8
1,3
15,62
-2,8
4,6
5,6
3,18
-1,0
-0,8
-0,6
9,52
0,5
-0,2
-0,3
1,15
1,0
1,7
1,7
9,23
1,9
1,2
1,8
8,51
2,3
2,1
2,8
19,30
7,35
5,63
58,57
39,27
28,91
10,36
41,43
89,64
82,28
2011
0,7
0,2
-16,1
-0,9
-1,7
0,6
-8,1
2,0
1,2
1,3
1,1
1,3
15,3
1,8
2,2
0,5
7,4
1,4
1,0
1,0
2009
2010
2,4
2,2
17,9
3,4
4,0
0,9
13,0
1,6
1,5
1,5
Jul.11
2,8
2,0
3,4
1,3
5,0
1,0
1,6
5,9
-0,9
0,9
1,8
1,7
2,8
2,7
2,7
3,3
1,5
4,7
1,0
1,4
5,3
-1,0
0,0
1,8
1,7
2,7
2,7
2,7
2,6
1,0
4,8
1,1
1,5
5,3
-1,2
0,4
1,8
1,9
2,6
2,5
2,6
2,9
-2,9
5,0
1,1
1,4
5,5
-1,6
0,4
1,8
2,1
2,6
2,2
1,4
16,6
3,4
4,0
1,0
12,5
2,0
1,8
1,8
2,8
2,4
13,8
3,4
3,6
1,0
11,1
1,8
1,8
1,7
2,7
2,0
13,4
3,2
3,5
0,9
10,9
2,0
1,8
1,8
2,6
1,3
15,0
2,9
3,1
0,0
11,8
2,0
1,5
1,5
Mär.11 Apr.11 Mai.11
Gewicht in % Veränderung zum Vorjahr in %
COICOP-Verbrauchsgruppen
Gesamt-HVPI
100,00
0,4
1,7
3,3
3,7
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
12,05
0,3
0,4
4,8
4,9
Alkoholische Getränke und Tabak
3,17
1,3
2,0
4,7
3,9
Bekleidung und Schuhe
6,31
1,5
1,1
4,2
3,6
Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe
14,65
1,5
2,8
3,4
3,4
Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses
8,02
2,4
1,2
0,8
1,2
Gesundheitspflege
5,27
2,6
1,9
2,3
2,2
Verkehr
14,94
-4,8
3,4
6,0
7,0
Nachrichtenübermittlung
2,12
-1,2
1,4
0,6
1,4
Freizeit und Kultur
12,78
0,2
0,9
1,3
2,8
Bildungswesen
1,26
-9,6
-4,2
3,3
3,2
Hotels, Cafes und Restaurants
12,30
2,2
0,9
2,6
3,0
Verschiedene Waren und Dienstleistungen
7,13
3,4
3,1
3,3
3,3
Ausgewählte Sondergruppen
Lebensmittel inkl. Alkohol und Tabak
15,22
0,4
0,7
4,8
4,7
Unbearbeitete Lebensmittel
4,94
0,6
1,8
5,7
5,0
Flüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm.
5,04
-20,0
15,1
22,4
18,6
Güter
54,23
-0,9
2,0
4,4
4,2
Industriegüter
39,01
-1,4
2,6
4,3
4,0
Industrielle nichtenergetische Güter
30,13
1,5
1,2
2,0
1,9
Energie
8,89
-10,4
7,6
12,6
11,3
Dienstleistungen
45,77
1,8
1,4
2,1
3,2
Gesamtindex ohne Energie
91,11
1,5
1,2
2,5
3,0
Gesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel
86,18
1,5
1,2
2,3
2,9
Quelle: Statistik Austria, Eurostat.
1) Classification of individual consumption of purposes.
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Jun.11
Jun.11
Jul.11
3,7
5,1
3,4
3,4
3,1
1,1
2,1
6,3
2,1
2,2
3,3
3,8
3,7
3,7
4,4
3,5
3,0
3,4
1,2
2,1
6,2
1,6
2,6
3,4
4,1
3,4
3,8
4,6
4,0
3,6
3,7
1,8
2,0
6,3
1,1
2,5
3,4
4,4
3,6
4,8
4,8
16,0
4,0
3,7
1,9
10,0
3,3
3,1
3,0
4,3
3,4
15,7
3,6
3,4
1,5
9,9
3,7
3,1
3,0
4,5
3,4
17,7
3,9
3,8
1,6
11,1
3,7
3,1
3,1
Seite A20
Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex
Euroraum: Inflationsrate und Beiträge zur Inflation
in Prozentpunkten
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
-1,0
-2,0
2006
2007
2008
Lebensmittel
Energie
Gesamtindex
2009
2010
2011
Industrielle nichtenergetische Güter
Dienstleistungen
Österreich: Inflationsrate und Beiträge zur Inflation
in Prozentpunkten
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
-1,0
-2,0
2006
2007
Lebensmittel
Energie
Gesamtindex
Quelle: Eurostat, Statistik Austria, OeNB.
2008
2009
2010
Industrielle nichtenergetische Güter
Dienstleistungen
2011
Seite A21
Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich
Periode
Erzeugerpreisindex
Großhandelspreisindex
Verbraucherpreisindex
(EPI)
(GHPI)
(VPI)
Harmonisierter
Verbraucherpreisindex
(HVPI)
Tariflohnindex
(TLI)
Veränderung zum Vorjahr in %
2008
2009
2010
2011
2012
2013
1)
1)
1)
Aug.10
Sep.10
Okt.10
Nov.10
Dez.10
Jän.11
Feb.11
Mär.11
Apr.11
Mai.11
Jun.11
Jul.11
Aug.11
3,5
-1,6
2,7
x
x
x
6,4
-7,5
5,0
x
x
x
3,2
0,5
1,9
x
x
x
3,2
0,4
1,7
3,2
2,2
2,0
3,0
3,4
1,6
x
x
x
4,0
3,3
4,1
4,2
4,9
5,2
5,3
5,4
5,1
4,6
3,9
..
..
5,6
7,1
7,0
7,7
9,1
11,6
12,7
12,1
9,5
8,1
8,9
9,3
6,9
1,7
1,9
2,1
1,9
2,3
2,4
3,0
3,1
3,3
3,3
3,3
3,5
..
1,6
1,7
2,0
1,8
2,2
2,5
3,1
3,3
3,7
3,7
3,7
3,8
..
1,5
1,4
1,4
1,5
1,5
1,7
1,7
1,7
1,9
2,0
2,1
2,0
..
Inflationsindikatoren für Österreich
Veränderung zum Vorjahr in %
14
12
10
8
6
4
2
0
-2
-4
-6
-8
-10
-12
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Erzeugerpreisindex
Harmonisierter Verbraucherpreisindex
Tariflohnindex
Quelle: Statistik Austria.
1) Prognose der OeNB vom Juni 2011.
2005
2006
2007
2008
Großhandelspreisindex
Verbraucherpreisindex
2009
2010
2011
Seite A22
Preisentwicklung bei Rohstoffen
Preisentwicklung von Gold und Rohöl
160
2.000
1.800
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0
2003
140
120
100
80
60
40
20
0
2004
2005
2006
USD/Unze Feingold (linke Achse)
2007
2008
2009
USD/Barrel (rechte Achse)
2010
2011
EUR/Barrel (rechte Achse)
Quelle: Thomson Reuters.
Weltmarktpreise für Rohstoffe
HWWI-Index 'Euroland' 2010=100, Euro-Basis; Tagesdaten
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
2003
2004
2005
Gesamtindex
2006
2007
2008
Nahrung-Genussmittel
2009
2010
NE-Metalle
2011
Energie
Quelle: HWWI.
Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in Österreich
Veränderung zum Vorjahr in %
Ölimportpreis
350
300
250
200
150
100
50
0
-50
-100
72 74 76
GHPI, VPI
20
15
10
5
0
-5
-10
-15
78
80
82
84
Ölimportpreis (linke Achse)
Quelle: Statistik Austria, WIFO.
86
88
90
92
94
96
GHPI (rechte Achse)
98
00
02
04
06
08
VPI (rechte Achse)
10
Konjunkturindikatoren
Seite A23
Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum
Konsumausgaben
BIP
Periode
Bruttoanlageinvestitionen
Exporte i.w.S.
Importe i.w.S.
Veränderung zum Vorjahr in % (real)
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2Q09
3Q09
4Q09
1Q10
2Q10
3Q10
4Q10
1Q11
2Q11
2Q11
1)
1)
0,9
0,8
2,2
1,7
3,1
2,8
0,4
-4,1
1,7
1,5
1,8
1,3
1,3
1,5
1,8
2,1
1,8
0,9
-0,2
0,7
x
x
-1,7
1,3
2,2
3,1
5,4
4,7
-0,8
-11,8
-0,8
2,2
3,6
2,0
1,1
7,5
5,0
8,6
6,2
1,0
-13,1
11,2
6,1
6,3
0,5
2,9
6,9
5,7
8,4
5,8
0,9
-11,8
9,5
5,1
5,9
-5,1
-4,2
-2,1
0,9
2,0
2,0
1,9
2,4
1,6
1,6
-0,3
-0,2
0,3
0,6
0,7
0,8
0,8
0,9
0,4
0,4
-13,0
-12,6
-9,9
-5,0
-0,5
0,6
1,1
3,7
1,7
1,7
-16,4
-12,9
-5,4
7,0
12,7
11,7
11,0
9,6
6,2
6,2
-14,4
-12,3
-6,6
3,8
11,0
10,4
10,5
8,1
4,7
4,7
Wachstumsbeiträge zum realen BIP im Euroraum
Beitrag zum saisonbereinigten BIP-Wachstum in Prozentpunkten
6
4
2
0
-2
-4
-6
1Q03
1Q04
1Q05
1Q06
1Q07
1Q08
1Q09
1Q10
Privater Konsum
Öffentlicher Konsum
Bruttoanlageinvestitionen
Statistische Differenz
Nettoexporte
BIP
Quelle: Eurostat, OeNB.
1) Prognose EU-Kommission vom Mai 2011.
1Q11
Seite A24
Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich
Periode
Konsumausgaben
BIP
Bruttoinvestitionen
Exporte
i.w.S.
Importe
i.w.S.
Veränderung zum Vorjahr in % (real - auf Basis von Vorjahrespreisen, nicht saisonbereinigt)
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
1)
1)
1)
2Q09
3Q09
4Q09
1Q10
2Q10
3Q10
4Q10
1Q11
2Q11
0,8
2,5
2,5
3,6
3,7
2,2
-3,9
2,1
3,2
2,4
2,5
1,0
1,9
2,0
2,0
1,1
1,4
1,1
0,7
0,9
1,1
1,2
5,3
1,9
1,6
3,0
7,0
1,0
-12,7
3,4
8,1
2,9
3,2
1,5
10,1
7,4
7,7
8,6
1,0
-16,1
10,6
10,0
6,9
7,3
4,5
9,8
6,4
5,4
7,0
-0,9
-14,4
9,3
8,9
6,0
6,6
-5,7
-3,6
-0,9
0,2
2,4
2,6
3,2
4,2
3,7
2,7
2,3
0,3
2,4
-0,7
0,6
0,4
0,3
1,5
-18,6
-11,8
-8,5
-8,5
2,8
3,8
12,6
19,1
9,8
-21,2
-15,6
-7,5
4,3
13,6
14,2
10,6
12,7
11,1
-19,0
-12,5
-9,6
3,3
11,0
12,7
10,0
12,8
9,5
Wachstumsbeiträge zum realen BIP in Österreich
in Prozentpunkten
6
4
2
0
-2
-4
-6
-8
1Q03
1Q04
Privater Konsum
Nettoexporte
1Q05
1Q06
1Q07
Öffentlicher Konsum
Statistische Differenz
1Q08
1Q09
Bruttoinvestitionen
BIP-Wachstum
Quelle: WIFO (Quartale), Statistik Austria (Jahre), OeNB.
1) Prognose der OeNB vom Juni 2011 - erstellt auf Basis saison- und arbeitstägig bereinigter Daten.
1Q10
1Q11
Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum
Eurosystem1)
Juni 2011
Indikatoren
2011
Hauptergebnisse
2)
BIP, real
Privater Konsum, real
Öffentlicher Konsum, real
Bruttoanlageinvestitionen, real
Exporte, real
Importe, real
OECD
Mai 2011
2012
IWF
April/Juni 2011
EU-Kommission
Mai 2011
2011
2012
2011
2012
2011
2012
Veränderung zum Vorjahr in %
1,5 bis
0,6 bis
-0,4 bis
2,0 bis
5,8 bis
4,3bis
2,3
1,2
0,6
4,2
9,6
7,9
0,6 bis 2,8
0,4 bis 2,2
-0,5 bis 0,9
1,1 bis 5,9
2,6 bis 10,6
2,6 bis 10,0
2,0
0,8
0,0
2,5
x
x
2,0
1,4
-0,1
3,4
x
x
2,0
1,1
-0,1
1,9
x
x
1,7
1,3
-0,1
3,0
x
x
1,6
0,8
0,2
2,2
6,9
5,4
1,8
1,2
0,3
3,7
6,2
5,9
x
2,5 bis 2,7
x
x
1,1 bis 2,3
x
1,1
2,6
0,3
1,3
1,6
0,2
1,2
2,3
0,7
1,5
1,7
1,8
1,4
2,6
0,8
1,7
1,8
1,2
x
x
0,1
0,6
x
x
0,4
0,7
9,6
9,7
9,3
9,9
9,6
10,0
9,7
-0,7
x
0,3
-4,2
0,8
-3,0
0,0
-4,4
0,0
-3,6
-0,2
-4,3
-0,1
-3,5
111,1
108,1
1,6
2,3
1,42
1,43
Veränderung zum Vorjahr in %
x
x
120,0
1,3
1,43
120,0
2,0
1,43
106,3
1,7
1,37
105,3
2,6
1,36
117,4
1,6
1,43
117,2
2,5
1,45
2,6
3,1
2,8
2,9
2,6
2,7
2,3
8,1
2,8
8,4
4,4
7,4
4,5
6,9
4,0
7,3
4,1
7,4
BIP Deflator
HVPI
Lohnstückkosten
Beschäftigte
in %
Arbeitslosenquote
Leistungsbilanz
Öffentliches Defizit
Erdölpreis in USD/Barrel2)
Kurzfristiger Zinssatz in %2)
USD/EUR
BIP, real USA
BIP, real Welt
(OECD: Wachstum von Gesamt OECD)
Welthandel (EU-Kommission: Weltimporte)
9,9
in % des nominellen BIP
-0,7
x
4,1
8,0
4,2
7,8
Quelle: Eurosystem, OECD, IWF, EU-Kommission.
Seite A25
1) Die von Experten der EZB erstellten Projektionen (März und September) ergänzen die gesamtwirtschaftlichen Projektionen des Eurosystems, die halbjährlich
(Juni und Dezember) von Experten der EZB und der nationalen Zentralbanken des Euroraums gemeinsam erarbeitet werden. Bandbreiten basieren auf dem
Durchschnitt der absoluten Abweichungen von früheren Projektionen. BIP, real Welt: Welt ohne Euroraum. - 2) IWF WEO-Update vom Juni 2011.
Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für Österreich
OeNB
Juni 2011
Indikator
2011
Hauptergebnisse
BIP, real
Privater Konsum, real
Öffentlicher Konsum, real
Bruttoanlageinvestitionen, real2)
Exporte, real
Importe, real
BIP je Erwerbstätigen
BIP Deflator
VPI
HVPI
Lohnstückkosten
Beschäftigte
2012
WIFO
Juli 2011
2013
IWF1)
April/September 2011
2012
2011
2012
2011
2012
2011
2012
EU-Kommission
Mai 2011
2011
2012
Veränderung zum Vorjahr in %
3,2
0,9
0,8
3,7
10,0
8,9
1,5
2,3
1,2
0,8
3,1
6,8
6,0
1,1
2,4
1,2
1,0
3,4
7,2
6,6
1,2
3,0
0,9
1,0
3,8
8,8
7,2
1,5
1,8
1,1
1,0
2,2
6,5
6,0
1,1
3,0
0,9
0,5
5,7
8,5
7,1
1,3
2,1
1,1
0,6
2,1
5,9
4,8
1,2
2,9
0,9
0,3
3,0
9,6
7,7
x
2,1
1,2
0,4
2,5
6,8
6,0
x
3,3
x
x
3,7
8,8
7,0
x
2,0
x
x
2,5
4,9
4,2
x
2,4
1,1
0,8
3,0
7,0
5,9
1,6
2,0
1,1
0,8
2,9
6,8
6,3
1,3
2,1
x
3,2
1,1
1,9
x
2,1
1,8
1,9
x
1,9
1,3
2,2
3,2
3,4
1,2
2,0
2,6
2,7
2,1
2,2
3,0
x
x
2,0
2,3
x
x
1,7
x
3,1
x
1,6
x
1,8
x
x
3,2
x
x
x
2,2
x
x
1,7
x
2,9
1,0
1,8
x
2,1
1,4
0,9
1,7
0,9
x
x
1,5
0,8
0,8
0,7
4,2
4,3
4,3
4,2
4,0
4,1
4,1
4,3
4,2
3,2
-3,1
3,5
-2,9
x
-3,1
x
-2,5
3,1
-3,7
3,8
-3,2
2,9
-3,4
3,0
-3,0
2,6
-3,7
2,8
-3,3
110,0
1,6
1,45
110,0
2,5
1,40
112,0
1,6
1,40
115,0
2,1
1,39
120,0
1,3
1,43
120,0
2,0
1,43
107,2
1,7
1,37
108,0
2,6
1,36
117,4
1,6
1,43
117,2
2,5
1,45
1,8
2,4
4,1
8,5
1,5
2,5
4,2
7,5
2,0
2,5
x
7,5
1,7
2,7
x
7,0
2,0
2,6
4,2
8,1
2,0
3,1
4,8
8,4
1,6
2,8
4,4
7,4
1,8
2,9
4,5
6,9
1,6
2,6
4,0
7,3
1,8
2,7
4,1
7,4
Arbeitslosenquote
Leistungsbilanz
Finanzierungssaldo des Staates
in % des nominellen BIP
4,0
4,8
-3,0
-2,6
BIP, real Euroraum
BIP, real USA
BIP, real Welt
Welthandel
OECD
Mai 2011
2011
1,7
1,2
1,2
1,6
in % des Arbeitskräfteangebots, Eurostat-Definition
4,3
4,3
4,1
4,2
Erdölpreis in USD/Barrel
Kurzfristiger Zinssatz in %
USD/EUR
IHS
Juli 2011
5,0
-2,3
Prognoseannahmen
111,1
108,0
103,7
1,5
2,3
2,8
1,42
1,43
1,43
Veränderung zum Vorjahr in %
1,5 - 2,3 0,6 - 2,8
x
2,6
2,7
2,8
4,1
4,2
4,3
8,0
7,8
7,6
Seite A26
Quelle: OeNB, WIFO, IHS, EU-Kommission, IWF, OECD,
1) Österreichdaten laut Artikel IV Konsultation vom September 2011.
2) IHS: Bruttoinvestitionen.
Seite A27
Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I)
Economic Sentiment Indicator
1995=100
130
120
110
100
90
80
70
60
1999
2000
2001
Euroraum
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2008
2009
2010
2011
Österreich
Quelle: EU-Kommission.
Geschäftsklima - Indikatoren
Abweichung vom Mittelwert des Indikators relativ zur Standardabweichung
3
2
1
0
-1
-2
-3
-4
-5
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Euroraum (Industrievertrauen; EK)
Deutschland (ifo Geschäftsklima)
Euroraum (Industrie-Einkaufsmanager; Reuters-NTC)
Eurocoin (Konjunkturindikator)
Quelle: EU-Kommission, Institut für Wirtschaftsforschung, NTC Research, CEPR, OeNB.
Seite A28
Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II)
Konsumentenvertrauen
Saldo aus positiven und negativen Antworten
20
10
0
-10
-20
-30
-40
1999
2000
2001
Euroraum
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Österreich
Indikatoren der Industrie im Euroraum
Veränderung zum Vorjahr in %
15
10
5
0
-5
-10
-15
-20
-25
1999
Saldo aus positiven und negativen Antworten
20
10
0
-10
-20
-30
-40
-50
2000
2001
2002
2003
2004
Industrieprodukion (linke Skala)
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Industrievertrauen (rechte Skala)
Indikatoren der Industrie in Österreich
Veränderung zum Vorjahr in %
20
15
10
5
0
-5
-10
-15
-20
1999
Saldo aus positiven und negativen Antworten
20
10
0
-10
-20
-30
-40
-50
2000
2001
2002
2003
2004
Industrieprodukion (linke Skala)
Quelle: EU-Kommission, Eurostat.
2005
2006
2007
2008
2009
Industrievertrauen (rechte Skala)
2010
2011
Produktionsindex in Österreich1)
Indikator
2010
2Q10
3Q10
4Q10
1Q11
2Q11
Jän.11
Feb.11
Mär.11
Apr.11
Mai.11
Jun.11
Insgesamt inkl Bau (B bis F)
Industrie (B bis E)
EU Insgesamt inkl. Bau (B bis F)2)
EU Industrie (B bis E)2)
Index 2005=100
102,8
108,5
102,1
110,0
103,5
107,9
102,5
109,2
106,7
108,0
106,2
107,3
110,1
109,3
109,8
108,9
121,1
120,5
120,3
119,6
105,1
114,0
103,7
112,6
114,3
117,4
113,6
116,8
94,6
104,5
93,1
103,2
101,7
110,3
100,3
109,0
119,1
127,1
117,7
125,5
111,3
116,2
110,6
115,5
114,0
116,0
112,8
114,9
117,7
120,1
117,5
119,9
Insgesamt inkl Bau (B bis F)
Industrie (B bis E)
EU Insgesamt inkl. Bau (B bis F)2)
EU Industrie (B bis E)2)
Veränderung zum Vorjahr
-10,3
5,6
-11,9
7,7
-9,3
4,3
-11,3
6,6
in %
5,8
8,4
5,6
8,1
5,7
8,4
5,7
8,4
6,0
9,0
5,8
9,1
9,1
11,6
8,8
11,3
7,2
8,7
7,0
8,8
8,5
12,5
8,0
12,4
9,1
10,9
8,9
10,7
9,7
11,5
9,4
11,1
9,3
11,4
9,5
11,9
6,8
7,2
6,1
6,8
5,5
7,7
5,7
7,8
Verwendungskategorien (MIG)
Vorleistungen
Energie
Investitionsgüter
Konsumgüter
Langlebige Konsumgüter
Kurzlebige Konsumgüter
ÖNACE 2008 - Abschnitte
Bergbau und Gewinnung
von Steinen und Erden (B)
Herstellung von Waren (C)
Energieversorgung (D)
Wasserversorgung und entsorgung; Abfallentsorgung (E)
Bau (F)
Hochbau (F41)
Tiefbau (F42)
2009
-14,5
-4,1
-17,3
-3,1
-1,0
-2,9
10,0
5,1
7,3
2,6
-1,5
3,0
14,0
6,0
7,4
1,5
-2,3
2,3
11,0
4,7
11,5
1,9
4,9
1,1
10,5
6,9
-5,7
4,8
-0,8
6,1
11,5
12,3
15,4
4,3
0,7
5,0
7,3
9,7
14,8
1,8
-3,3
3,0
11,9
15,3
19,4
3,2
3,8
3,1
11,3
9,8
13,9
4,5
-2,6
6,1
11,2
11,9
13,9
5,0
1,5
5,8
8,0
17,9
18,9
3,9
-2,5
5,4
7,4
4,2
15,8
-0,8
-8,4
0,8
6,6
7,3
10,3
2,5
1,6
2,8
-6,3
-13,2
-3,6
0,7
7,9
8,1
6,9
8,4
8,7
-3,3
9,0
5,7
-11,4
9,6
9,8
-1,6
11,5
10,4
-8,4
9,0
8,4
-1,6
12,3
13,0
-0,7
11,2
6,7
-2,5
11,2
11,5
0,5
11,8
11,4
-6,2
7,8
2,9
-18,2
7,5
11,3
10,4
-1,7
-0,6
-6,2
9,1
-4,3
-3,1
-10,2
10,4
-3,6
-2,0
-11,3
8,6
-3,6
-2,3
-8,5
10,4
5,0
-3,2
-11,7
30,0
-3,9
-2,0
-15,0
18,2
0,3
0,5
-0,6
26,2
-14,2
-12,0
-28,1
27,5
-0,1
1,5
-10,3
35,5
0,9
2,7
-9,0
11,0
0,2
0,5
-1,6
21,4
4,0
3,2
6,3
22,8
-3,0
-2,0
-6,2
Seite A29
Quelle: Statistik Austria.
1) ÖNACE 2008, EU harmonisiert, arbeitstägig bereinigt.
2) EU-Definition: ohne Wärme- und Kälteversorgung (353) und Wasserversorgung und -entsorgung; Abfallentsorgung (Abschnitt E).
Arbeitsmarkt
Seite A30
Arbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich
2008
Indikator
2009
2010
Arbeitslosenquote gesamt
7,6
Euroraum
3,8
Österreich
Jugend-Arbeitslosenquote
15,9
Euroraum
8,0
Österreich
Mär. 11
Apr. 11
Mai. 11
Jun. 11
Jul. 11
in %
Jahresdurchschnitt in %
9,6
4,8
10,1
4,4
10,0
4,3
9,9
4,1
10,0
4,2
10,0
3,9
10,0
3,7
20,2
10,0
20,9
8,8
20,7
9,3
20,5
8,7
20,5
8,4
20,5
7,8
20,5
7,8
Entwicklung des österreichischen Arbeitsmarktes
in %
6,0
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
-1,0
-2,0
-3,0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Unselbstständig Beschäftigte - Veränderung zum Vorjahr
2008
2009
2010
2011
Arbeitslosenquote
Quelle: Eurostat.
Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes
Periode
2008
2009
2010
Unselbstständig
Beschäftigte
in
Ver.z.Vj.
1.000
in %
3.388,6
1,3
3.339,1
-1,5
3.360,2
0,6
Arbeitslose
in
1.000
212,3
260,3
250,8
Ver.z.Vj.
in %
-4,5
22,6
-3,7
Arbeitslosenquote in %
laut EUlaut AMS
Konzept
5,9
3,8
7,2
4,8
6,9
4,4
Aug.10
3.433,6
1,2
218,4
-8,5
Sep.10
3.419,7
1,2
214,2
-8,7
Okt.10
3.386,6
1,4
226,1
-7,9
Nov.10
3.375,9
1,4
244,3
-5,2
Dez.10
3.343,8
1,4
302,3
-3,4
Jän.11
3.322,9
1,9
309,6
-4,3
Feb.11
3.343,0
2,2
292,3
-6,6
Mär.11
3.378,1
1,5
252,6
-5,2
Apr.11
3.379,1
1,6
236,3
-5,4
Mai.11
3.417,2
1,9
221,4
-2,5
Jun.11
3.451,4
1,9
207,9
-2,3
Jul.11
3.501,1
1,8
209,7
-0,9
Aug.11
3.484,0
1,5
219,2
0,4
Quelle: Eurostat, Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger,
Offene Stellen
in
1.000
37,5
27,2
31,0
6,0
4,4
34,4
5,9
4,3
35,1
6,3
4,2
32,9
6,7
4,2
29,7
8,3
4,2
28,9
8,5
4,5
29,2
8,0
4,5
31,7
7,0
4,3
32,7
6,5
4,1
36,0
6,1
4,2
36,2
5,7
3,9
36,7
5,7
3,7
35,8
5,9
..
32,1
Arbeitsmarktservice Österreich.
Ver.z.Vj.
in %
-1,9
-27,6
14,1
15,0
20,3
18,5
15,9
22,0
25,2
20,7
16,4
15,7
9,3
7,9
1,7
-6,7
Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung
Seite A31
Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des
privaten Haushaltssektors1)
Euroraum
gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP
10
8
6
4
2
0
-2
-4
-6
-8
2005Q4
2006Q3
2007Q2
2008Q1
2008Q4
2009Q3
2010Q2
2011Q1
2009Q3
2010Q2
2011Q1
sonstige Finanzierung
Kreditaufnahmen
Sonstige Geldvermögensbildung
Lebensversicherungs- und Pensionskassenansprüche
Handelbare Wertpapiere 2)
Bargeld und Einlagen
Finanzierungssaldo
Österreich
10
gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP
8
6
4
2
0
-2
-4
2005Q4
2006Q3
2007Q2
2008Q1
2008Q4
Quelle: EZB, OeNB.
1) inklusive Private Organisationen ohne Erwerbszweck.
2) verzinsliche Wertpapiere, börsennotierte Aktien und Investmentzertifikate.
Seite A32
Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung
nichtfinanzieller Unternehmen
Euroraum
gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP
15
10
5
0
-5
-10
-15
-20
2005Q3
2006Q2
2007Q1
2007Q4
2008Q3
2009Q2
2010Q1
2010Q4
Kreditgewährungen
Erwerb von Anteilspapieren
sonstige Geldvermögensbildung
Wertpapieremissionen
Kreditaufnahmen
Emission von Anteilspapieren
sonstige Finanzierung
Finanzierungssaldo
Österreich
gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP
15
10
5
0
-5
-10
-15
2005Q4
2006Q3
2007Q2
2008Q1
2008Q4
Quelle: EZB, OeNB.
1) Bargeld, Einlagen, verzinsliche Wertpapiere und Investmentzertifikate.
2009Q3
2010Q2
2011Q1
Zahlungsbilanz
Seite A33
Euroraum1)
2010
2009
Salden
2008
2009
2010
-25,7
37,5
33,8
-6,4
-90,6
6,6
10,0
-109,4
270,7
37,2
-193,1
4,6
9,2
-40,4
19,5
41,1
-0,5
-100,6
6,6
46,6
-46,6
135,2
8,7
-40,6
-10,2
-12,8
Q4
Q1
Q2
2011
Q3
Q4
Q1
in Mrd EUR
Leistungsbilanz
Güter
Dienstleistungen
Einkommen
Laufende Transfers
Vermögensübertragungen
Kapitalbilanz
Direktinvestitionen
Portfolioinvestitionen
Finanzderivate
Sonstige Investiitionen
Währungsreserven
Statistische Differenz
-142,4
-22,5
41,1
-63,3
-97,7
9,2
141,5
-236,0
283,3
-82,9
180,5
-3,4
-8,3
13,9
16,3
10,8
5,5
-18,7
1,1
-14,2
7,3
38,4
4,9
-64,7
0,0
-0,8
-17,9
1,6
4,4
11,1
-35,1
2,5
16,0
-45,2
24,9
2,7
38,2
-4,6
-0,6
-18,6
3,3
11,7
-14,8
-18,8
1,7
25,4
-29,8
93,7
1,9
-41,4
1,0
-8,5
-6,2
8,2
14,6
1,4
-30,4
1,0
3,9
-30,8
-17,1
2,4
54,3
-5,0
1,3
2,2
6,4
10,4
1,7
-16,3
1,4
1,3
59,2
33,6
1,7
-91,7
-1,6
-4,9
-30,9
-12,5
7,0
9,2
-34,6
3,0
12,8
-11,5
133,3
-4,0
-93,9
-11,1
15,1
Quelle: EZB.
1) Zuflüsse (+); Abflüsse (-). Währungsreserven: Zunahme (-); Abnahme (+).
Österreich
Salden
2008
1
2009 )
2
2010 )
2010 1 )
2009 1 )
Q4
Q1
Q2
2011 1 )
Q3
Q4
Q1
in Mrd EUR
Leistungsbilanz
Güter
Dienstleistungen
Einkommen
Laufende Transfers
Vermögensübertragungen
Kapitalbilanz
Direktinvestitionen
Portfolioinvestitionen
Finanzderivate
Sonstige Investiitionen
Währungsreserven 3)
Statistische Differenz
13,8
-0,6
14,2
1,7
-1,6
0,0
-15,0
-15,4
26,5
0,3
-27,0
0,6
1,3
8,5
-2,3
12,9
-0,3
-1,7
0,2
-9,4
0,5
-6,8
0,6
-6,0
2,4
0,7
7,8
-3,2
13,3
-0,3
-2,1
0,4
-3,7
-3,8
-7,6
0,2
8,6
-1,1
-4,4
3,0
-0,8
3,6
-0,1
0,3
0,3
-0,1
-1,7
-5,2
-0,2
6,7
0,2
-3,2
3,7
-1,2
5,9
-0,1
-1,0
0,5
-4,2
0,2
-8,3
0,8
3,3
-0,1
0,0
0,5
-0,4
1,9
-0,4
-0,6
-0,1
2,6
4,7
4,4
-0,8
-5,4
-0,3
-3,1
Quelle: OeNB; Transaktionen.
1) Revidierte Daten.
2) Vorläufige Daten.
3) OeNB: Gold, Devisen, IWF- Positionen, Sonderziehungsrechte etc; Zunahme: - / Abnahme: +
0,5
-0,9
2,0
0,2
-0,7
0,0
-0,3
-4,6
-2,4
0,4
6,7
-0,4
-0,2
3,0
-0,8
3,5
0,1
0,2
0,0
-1,9
-4,1
-1,3
-0,2
3,9
-0,2
-1,1
3,8
-1,3
6,0
0,1
-1,0
-0,1
-8,7
-3,9
3,0
1,0
-8,1
-0,5
4,9
Seite A34
Leistungsbilanz - Euroraum
Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldo
in Mrd EUR
20
15
10
5
0
-5
-10
-15
-20
-25
-30
-35
-40
-45
1Q06
3Q06
Güter
1Q07
3Q07
1Q08
Dienstleistungen
3Q08
1Q09
Einkommen
3Q09
1Q10
Laufende Transfers
3Q10
1Q11
Leistungsbilanz
Quelle: EZB.
Kapitalbilanz - Euroraum
Teilkomponenten der Kapitalbilanz
in Mrd EUR
150
120
90
60
30
0
-30
-60
-90
-120
-150
1Q06
Quelle: EZB.
3Q06
1Q07
3Q07
1Q08
3Q08
1Q09
3Q09
1Q10
3Q10
Direktinvestitionen
Portfolioinvestitionen
Finanzderivate
Sonstige Investitionen
Währungsreserven
Kapitalbilanz
1Q11
Seite A35
Leistungsbilanz - Österreich
Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldo
in Mrd EUR
7
6
5
4
3
2
1
0
-1
-2
1Q06
3Q06
1Q07
Güter
3Q07
1Q08
Dienstleistungen
3Q08
1Q09
Einkommen
3Q09
1Q10
Laufende Transfers
3Q10
1Q11
Leistungsbilanz
Quelle: OeNB, Statistik Austria.
Kapitalbilanz - Österreich
Teilkomponenten der Kapitalbilanz
in Mrd EUR
20
15
10
5
0
-5
-10
-15
-20
1Q06
Quelle: OeNB.
3Q06
1Q07
3Q07
1Q08
3Q08
1Q09
3Q09
1Q10
3Q10
Direktinvestitionen
Portfolioinvestitionen
Finanzderivate
Sonstige Investitionen
Währungsreserven
Kapitalbilanz
1Q11
Weitere ausgewählte Indikatoren für Österreich
Seite A36
Budgetäre Notifikation (Maastricht) vom März 2011
in Mrd EUR
2007
2008
2009
2010
2011
Finanzierungssaldo Staat
Bundessektor
Länder (ohne Wien)
Gemeinden (mit Wien)
Sozialversicherungsträger
-2,4
-2,4
0,1
0,2
-0,3
-2,6
-3,0
0,1
0,1
0,1
-11,3
-8,8
-1,9
-0,8
0,2
-13,2
-10,4
-1,9
-1,4
0,5
-11,5
-9,2
-1,7
-0,6
0,0
Zinszahlungen
Primärsaldo
Verschuldung des Staates
7,5
5,2
165,0
7,3
4,7
180,5
7,6
-3,7
191,0
7,6
-5,6
205,2
8,4
-3,1
218,6
2007
2008
2009
2010
2011
in % des BIP
Finanzierungssaldo Staat
Bundessektor
Länder (ohne Wien)
Gemeinden (mit Wien)
Sozialversicherungsträger
-0,9
-0,9
0,0
0,1
-0,1
-0,9
-1,1
0,0
0,0
0,1
-4,1
-3,2
-0,7
-0,3
0,1
-4,6
-3,7
-0,7
-0,5
0,2
-3,9
-3,1
-0,6
-0,2
0,0
Zinszahlungen
Primärsaldo
Verschuldung des Staates
2,8
1,9
60,7
2,6
1,7
63,8
2,8
-1,3
69,6
2,7
-2,0
72,3
2,8
-1,0
73,6
Quelle: Statistik Austria, BMF (2011).
Österreichisches Stabilitätsprogramm vom April 2011
in % des BIP
2010
2011
2012
2013
2014
Finanzierungssaldo Staat
Bundessektor
Länder und Gemeinden
Sozialversicherungsträger
-4,6
-3,7
-1,2
0,2
-3,9
-3,1
-0,8
0,0
-3,3
-2,7
-0,6
0,0
-2,9
-2,4
-0,5
0,0
-2,4
-1,9
-0,5
0,0
Staat:
Gesamteinnahmen
Gesamtausgaben
Zinszahlungen
Primärsaldo
Verschuldung des Staates
48,3
53,0
2,7
-2,0
72,3
48,3
52,2
2,8
-1,1
73,6
48,2
51,6
2,9
-0,4
75,0
48,2
51,0
3,0
0,1
75,5
48,1
50,6
3,0
0,5
75,1
Quelle: BMF.
Seite A37
Gebarungserfolg des Bundes im Juli 2011
Indikator
Juli
Jänner bis Juli
Bundesvoranschlag
2011
2011
2011
40.822
6.709
34.113
33.547
-7.275
70.162
10.850
59.312
62.540
-7.622
Juli
Jänner bis Juli
Bundesvoranschlag
2011
2011
2011
in Mio EUR
Allgemeiner Haushalt
Ausgaben
Personalausgaben
Sachausgaben
Einnahmen
Saldo1)
6.627
793
5.834
4.263
-2.365
Quelle: BMF.
Abgabenerfolg des Bundes im Juli 2011
Indikator
in Mio EUR
Einkommen- und Vermögensteuern
davon:
veranlagte Einkommensteuer
Körperschaftsteuer
Lohnsteuer
Kapitalertragsteuer
Kapitalertragsteuer auf Zinsen
Umsatzsteuern
Verbrauchsteuern
Verkehrsteuern
Übrige Abgaben 2)
Öffentliche Abgaben brutto
Überweisungen an andere öffentl.
Rechtsträger (Länder, Gem., Fonds)
Überweisungen an die EU
Öffentliche Abgaben netto3)
2.009
16.431
33.106
-108
-69
1.936
92
46
1.837
693
448
165
5.151
507
1.556
12.262
846
376
13.541
3.279
3.113
635
36.998
2.500
4.500
21.600
1.300
1.730
23.600
6.236
5.251
787
68.980
2.509
121
2.522
14.717
1.594
20.686
25.104
2.400
41.476
1) Budgetüberschuss (+) oder Budgetdefizit (-) des Bundes.
2) Stempel-, Rechtsgebühren und Bundesverwaltungsabgaben, Nebenansprüche und Resteingänge
weggefallener Abgaben.
3) Steuereinnahmen des Bundes.
Quelle: BMF.
Seite A38
Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit
Indikator
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011 1)
2012 1)
Veränderung zum Vorjahr in %
Produktivität
- Gesamtwirtschaft
2,2
1,3
2,1
2,0
0,0
-3,1
1,1
1,5
1,1
Bruttoverdienste
je Arbeitnehmer
1,8
2,4
3,2
3,1
2,9
1,5
1,5
2,7
3,2
Lohnstückkosten
- Gesamtwirtschaft
-0,6
1,1
0,9
0,9
2,7
4,8
0,3
1,2
2,1
Lohnstückkosten
- Sachgütererzeugung
-1,7
-0,7
-3,4
-2,3
1,1
13,5
-5,5
-3,9
-1,9
1,0
-1,0
-0,5
0,7
0,6
0,4
-2,7
1,5
-0,1
Preisliche
Wettbewerbsfähigkeit2)
Entwicklung der Lohnstückkosten
Veränderung zum Vorjahr in %
15
10
5
0
-5
-10
1999 2000
2001
2002 2003
2004
2005
2006 2007
2008
2009 2010
Lohnstückkosten in der Sachgütererzeugung
Lohnstückkosten in der Gesamtwirtschaft
Quelle: WIFO.
1) WIFO-Prognose vom Juli 2011.
2) Real-effektiver Wechselkurs des Euro auf Basis des österreichischen Außenhandels.
2011
1)
2012
1)
Seite A39
Österreichischer Außenhandel
Periode
Export
Import
Kumulativ
Export
Veränderung
zum Vorjahr in %
Mio EUR
Saldo
Import
% VJP
Mio EUR
% VJP
Mio EUR
2006
2007
2008
2009
2010
9,5
10,5
2,5
-20,2
16,7
8,0
9,6
4,7
-18,4
16,5
103.742
114.680
117.525
93.739
109.373
9,5
10,5
2,5
-20,2
16,7
104.201
114.255
119.568
97.574
113.652
8,0
9,6
4,7
-18,4
16,5
-459
425
-2.043
-3.835
-4.279
2Q10
3Q10
4Q10
1Q11
2Q11
20,2
21,3
18,9
23,5
11,7
18,9
20,7
19,8
24,4
13,9
51.622
79.735
109.373
29.796
60.508
13,1
15,9
16,7
23,5
17,2
53.570
82.785
113.652
31.492
63.673
12,5
15,3
16,5
24,4
18,9
-1.949
-3.049
-4.279
-1.696
-3.165
Jun.10
Jul.10
Aug.10
Sep.10
Okt.10
Nov.10
Dez.10
Jän.11
Feb.11
Mär.11
Apr.11
Mai.11
Jun.11
24,7
17,8
28,8
19,0
13,5
21,1
22,7
26,4
25,3
19,9
12,3
21,8
1,9
25,7
15,7
27,3
20,0
18,4
22,1
18,9
30,6
24,9
19,3
14,7
22,8
5,0
51.622
61.262
69.653
79.735
89.623
100.145
109.373
8.676
18.472
29.796
39.766
50.592
60.508
13,1
13,8
15,4
15,9
15,6
16,2
16,7
26,4
25,8
23,5
20,5
20,8
17,2
53.570
63.123
72.084
82.785
93.167
103.797
113.652
9.469
19.759
31.492
41.975
53.258
63.673
12,5
13,0
14,6
15,3
15,6
16,2
16,5
30,6
27,6
24,4
21,8
22,0
18,9
-1.949
-1.861
-2.431
-3.049
-3.543
-3.652
-4.279
-793
-1.287
-1.696
-2.209
-2.666
-3.165
Exporte und Importe
Veränderung zum Vorjahr in %
30
20
10
0
-10
-20
-30
1Q99
1Q00
1Q01
1Q02
Exporte
Quelle: Statistik Austria, OeNB.
1Q03
1Q04
1Q05
1Q06
Importe
1Q07
1Q08
1Q09
1Q10
1Q11
Seite A40
Tourismus: Übernachtungen in Österreich
Insgesamt
Periode
in 1.000
davon Inländer
Veränderung zum
Vorjahr in %
davon Ausländer
Veränderung zum
Vorjahr in %
in 1.000
in 1.000
Veränderung zum
Vorjahr in %
2008
2009
2010
126.719
124.307
124.829
4,3
-1,9
0,4
33.879
34.443
35.007
2,6
1,7
1,6
92.840
89.864
89.821
5,0
-3,2
0,0
Jul.10
Aug.10
Sep.10
Okt.10
Nov.10
Dez.10
Jän.11
Feb.11
Mär.11
Apr.11
Mai.11
Jun.11
Jul.11
14.946
16.774
9.573
6.266
3.841
9.524
14.411
14.836
12.997
6.401
5.774
9.752
14.838
2,9
0,5
0,8
2,9
7,9
-6,1
3,9
-6,7
3,0
-3,0
-11,3
16,0
-0,7
4.337
4.690
3.075
2.441
1.849
2.050
2.696
3.502
2.605
2.139
2.473
3.258
4.282
3,4
-1,8
1,7
4,2
5,2
-4,3
-5,0
8,9
-8,7
5,0
-3,4
6,5
-1,3
10.609
12.083
6.499
3.825
1.992
7.474
11.715
11.333
10.392
4.262
3.301
6.494
10.557
2,8
1,4
0,4
2,0
10,5
-6,6
6,1
-10,6
6,5
-6,6
-16,4
21,4
-0,5
78.850
79.010
0,7
0,2
Jänner bis Juli
20.901
20.957
2,4
0,3
57.948
58.054
0,1
0,2
-0,5
2,3
19.661
19.908
-7,0
1,3
2,1
0,0
47.850
47.168
-1,1
-1,4
2010
2011
Sommersaison
Mai bis Juli
2009
2010
29.390
29.863
-4,9
1,6
9.729
9.955
Wintersaison
November bis April
2009/2010
2010/2011
62.695
62.011
-0,3
-1,1
14.846
14.843
Wintersaison
Sommersaison
November bis April
Mai bis Juli
in Mio Übernachtungen
Veränderung zum Vorjahr in %
in Mio Übernachtungen
Veränderung zum Vorjahr in %
60
8
60
8
50
6
50
4
40
6
4
40
2
30
20
0
-2
-4
10
-4
-6
0
0
20
-2
10
0
05/06
06/07
07/08
08/09
Inländer (linke Achse)
Ausländer (linke Achse)
Insgesamt (rechte Achse)
Quelle: Statistik Austria.
09/10
10/11
2
30
-6
2005
2006
2007
2008
Inländer (linke Achse)
Ausländer (linke Achse)
Insgesamt (rechte Achse)
2009
2010
Österreichischer Bankensektor
Seite A41
Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute
2. Quartal 2011
Veränderung
Bilanzpositionen
Stand
zum Vorquartal
in Mio EUR in Mio EUR
1. Aktiva
Kassenliquidität
Forderungen an inl. Kreditinstitute
Direktkredite an inl. Nichtbanken
in EUR
in Fremdwährung
Titrierte Kredite an inl. Nichtbanken
in EUR
in Fremdwährung
Sonstige Inlandsforderungen
Auslandsforderungen
2. Passiva
Verbindlichkeiten geg.inl.Kreditinstitute
Einlagen von inländischen Nichtbanken
in EUR
in Fremdwährung
Eig. Inlandsemissionen an Nichtbanken
in EUR
in Fremdwährung
Sonstige Inlandsverbindlichkeiten
Auslandsverbindlichkeiten
3. Bilanzsumme
seit Jänner
zum Vorjahr
(Jahresabstand)
in %
in Mio EUR
in %
in Mio EUR
in %
11.006
219.226
314.188
256.575
57.613
30.689
30.464
226
82.579
330.058
-1.521
2.818
6.235
3.015
3.220
-186
-195
9
-243
-3.147
-12,1
1,3
2,0
1,2
5,9
-0,6
-0,6
4,2
-0,3
-0,9
-1.264
8.455
3.100
2.811
288
-7
-24
17
-6.315
11.060
-10,3
4,0
1,0
1,1
0,5
0,0
-0,1
8,0
-7,1
3,5
63
-7.203
5.966
5.199
767
1.560
1.537
24
-10.176
-22.415
0,6
-3,2
1,9
2,1
1,3
5,4
5,3
11,8
-11,0
-6,4
217.165
285.951
281.754
4.197
118.407
111.433
6.974
124.214
242.122
992.743
6.495
2.935
2.925
10
-1.636
-2.411
774
-227
-3.614
3.624
3,1
1,0
1,0
0,2
-1,4
-2,1
12,5
-0,2
-1,5
0,4
11.039
4.350
4.347
2
1.891
2.073
-182
-5.930
3.676
14.183
5,4
1,5
1,6
0,1
1,6
1,9
-2,5
-4,6
1,5
1,4
-12.238
2.397
2.190
206
3.279
4.117
-838
-9.330
-16.270
-34.695
-5,3
0,8
0,8
5,2
2,8
3,8
-10,7
-7,0
-6,3
-3,4
Bilanzsumme der in Österreich tätigen Kreditinstitute
in %
25
in Mrd EUR
1.200
20
1.000
15
800
10
600
5
400
0
200
-5
-10
2Q08
3Q08
4Q08
1Q09
2Q09
Veränderung zum Vorjahr in %
Quelle: OeNB.
3Q09
4Q09
1Q10
2Q10
Stand in Mrd EUR
3Q10
4Q10
1Q11
0
2Q11
Seite A42
Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute
Ertragspositionen
1.
2.
I.
3.
4.
5.
6.
II.
7.
8.
9.
III.
IV.
Zinsen und zinsähnliche Erträge
Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen
Nettozinsertrag (1. - 2.)
Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
Saldo Ertrag/Aufwand aus Provisionen
Saldo Ertrag/Aufwand aus Finanzgeschäften
Sonstige betriebliche Erträge
Betriebserträge (I. + 3. + 4. + 5. + 6.)
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
davon Personalaufwand
davon Sachaufwand
Abschreibungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögensgegenstände
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsaufwendungen (7. + 8. + 9.)
Betriebsergebnis (II. - III.)
1. Halbjahr
1.Halbjahr
1.Halbjahr
2009
2010
2011
in
Mrd EUR
Ver.z.Vj.
in % 1)
in
Mrd EUR
18,16
13,77
4,40
1,49
1,81
0,33
0,74
8,77
4,70
2,87
1,84
-15,0
-20,8
10,5
1,6
-16,1
-705,7
-10,9
4,7
-1,0
0,0
-2,4
13,33
8,74
4,58
1,57
1,95
0,45
0,77
9,33
4,73
2,84
1,89
-26,6
-36,5
4,3
5,5
8,0
35,7
3,9
6,4
0,5
-1,1
2,9
13,52
8,85
4,68
2,04
1,96
0,37
0,85
9,89
4,92
2,96
1,96
1,5
1,2
2,0
29,4
0,5
-19,2
10,7
6,0
4,2
4,4
3,9
0,28
0,45
5,44
3,33
-4,7
-2,0
-1,2
16,1
0,27
0,54
5,53
3,80
-3,7
18,4
1,7
14,0
0,25
0,52
5,69
4,20
-8,9
-3,5
2,8
10,7
6,21
6,1
6,81
9,6
7,36
8,1
3,04
63,0
3,40
11,9
2,20
-35,4
0,42
-334,5
-0,04
-110,2
0,17
-493,9
2,75
0,14
-34,1
-645,5
3,44
-0,04
25,4
-130,5
4,99
-0,07
44,9
66,6
0,35
-7,1
0,43
23,5
1,05
143,8
2,54
-32,6
2,97
17,2
3,88
30,3
Ver.z.Vj.
in % 1)
in
Mrd EUR
Ver.z.Vj.
in % 1)
Quartalsweise aktualisierte Vorschauwerte
V. Erwartetes Jahresbetriebsergebnis
10. Saldo aus Wertberichtigung auf Forderungen u.
Zuführungen zu Rückstellungen f. Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisken gegenüber
den entsprech. Erträgen aus deren Auflösung
(exkl. Wertpapiere)
11. Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere
und Beteiligungen gegenüber den entsprech.
Erträgen aus deren Auflösung
VI. Erwartetes Ergebnis der
gewöhnl. Geschäftstätigkeit (IV. - 10. - 11.)
12. Erwartetes a.o. Ergebnis (Ertrag + / Aufwand -)
13. Erwartete Steuern von Einkommen,
Ertrag und sonstige Steuern
VII. Erwarteter Jahresüberschuss (+)/-Fehlbetrag (-)
(V.+ 12. - 13.)
Quelle: OeNB.
1) Die Veränderungen wurden für die Basis "in Mio EUR" errechnet und anschließend gerundet.
Seite A43
Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey:
Veränderung der Kreditrichtlinien in den letzten drei Monaten
an Unternehmen
Skala von -1 bis 1
1,0
0,5
1)
0,0
-0,5
-1,0
1Q03
1Q04
Insgesamt
1Q05
1Q06
1Q07
1Q08
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen
1Q09
1Q10
1Q11
Kredite an große Unternehmen
an Private Haushalte
Skala von -1 bis 1
1,0
0,5
1)
0,0
-0,5
-1,0
1Q03
1Q04
1Q05
Wohnbaukredite
1Q06
1Q07
1Q08
1Q09
1Q10
1Q11
Konsumkredite und sonstige Kredite
Quelle: OeNB.
1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten.
-1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert
Seite A44
Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey:
Veränderung der Nachfrage nach Krediten in den letzten 3 Monaten
an Unternehmen
Skala von -1 bis 1
1,0
0,5
1)
0,0
-0,5
-1,0
1Q03
1Q04
Insgesamt
1Q05
1Q06
1Q07
1Q08
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen
1Q09
1Q10
1Q11
Kredite an große Unternehmen
an Private Haushalte
Skala von -1 bis 1
1,0
0,5
1)
0,0
-0,5
-1,0
1Q03
1Q04
Wohnbaukredite
1Q05
1Q06
1Q07
1Q08
1Q09
1Q10
1Q11
Konsumkredite und sonstige Kredite
Quelle: OeNB.
1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten.
-1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert
Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE)
Länder
Tschechische Republik
Rumaenien
Ungarn
Kroatien
Gesamt
Quelle: OeNB.
2007
2008
2009
10Q01
10Q02
10Q03
10Q04
11Q01
in Mio EUR
27.562
26.986
19.332
19.158
33.137
29.108
22.777
23.145
39.023
30.271
26.572
16.633
42.622
29.375
25.871
25.927
45.283
29.523
27.226
26.012
45.383
29.220
26.743
26.557
46.181
28.614
26.412
25.452
46.032
29.949
25.527
25.345
53.171
30.195
28.991
25.841
17.300
6.936
8.518
9.574
4.567
5.542
3.286
2.660
1.564
808
796
147
311
21
394
362
30
240
27
10
19.567
9.709
10.126
13.643
7.848
6.801
4.596
3.500
1.721
1.130
1.624
543
490
91
247
642
61
195
58
15
26.712
6.994
11.123
16.170
7.761
4.232
2.931
3.763
1.923
1.644
1.901
95
287
213
175
456
260
178
158
17
21.764
11.613
9.913
9.472
6.340
6.030
5.113
4.319
1.739
1.250
625
745
469
231
177
247
224
110
42
11
21.707
11.396
10.744
10.217
7.098
5.904
5.094
4.182
1.761
1.169
688
741
426
244
180
250
204
106
42
21
21.736
11.693
10.815
11.740
7.564
5.625
5.065
4.116
1.843
1.367
821
738
395
253
173
268
208
105
43
28
21.371
11.715
10.860
11.137
6.837
5.571
4.944
3.936
1.829
1.225
888
774
370
285
172
230
184
99
30
32
21.330
11.599
11.118
11.498
6.805
5.203
4.887
3.968
1.873
1.436
962
766
359
260
174
240
161
82
53
37
23.211
11.908
11.536
11.513
6.518
5.594
4.909
4.016
1.905
1.546
979
800
341
288
183
171
153
76
57
38
156.131
190.775
199.493
204.228
210.218
212.499
209.150
209.665
223.940
Seite A45
Slowakei
Slowenien
Polen
Russische Foederation
Ukraine
Republik Serbien
Bosnien und Herzegowina
Bulgarien
Albanien
Weissrussland
Tuerkei
Republik Montenegro
Lettland
Mazedonien
Litauen
Kasachstan
Moldawien
Estland
Aserbeidschan
Andere
2006
Internationale Vergleiche für ausgewählte Länder
Turbulenzen-bedingte Wertberichtigungen und Kapitalerhöhungen von Banken und
Versicherungen ab dem 2. Halbjahr 2007
300
250
200
150
100
50
0
Große Banken im
andere
Euroraum
Finanzinstitute im
Euroraum
Schweizer
Finanzinstitute
Quelle: Bloomberg.
andere europäische andere europäische
Banken
Versicherer
Kapitalerhöhungen
keine Bereinigung um Wechselkurseffekte
Seite A46
Wertberichtigungen
Britische
Finanzinstitute
Rendite 10-jähriger Staatsanleihen
in %
20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Quelle: Thomson Reuters, EZB.
AT
BE
DE
GR
ES
FR
IE
IT
NL
PT
FI
Seite A47
Differenz AT zu DE
Renditen für Unternehmensanleihen im Euroraum - AAA und BBB
in %
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
2000
2001
Quelle: Thomson Reuters.
2003
2004
2005
IBOXX EURO CORP. AAA RATED
2006
2007
2008
IBOXX EURO CORP. BBB RATED
2009
2010
2011
Seite A48
Differenz BBB - AAA
2002
Seite A49
Entwicklung der Verbraucherpreise1)
Prognose2)
Land
2008
2009
2010
2011
2012
Apr.11
Mai.11
Jun.11
Jul.11
Veränderung zum Vorjahr in %
Belgien
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Italien
Zypern
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowenien
Slowakische Republik
Finnland
4,5
2,8
10,6
3,1
4,2
4,1
3,2
3,5
4,4
4,1
4,7
2,2
3,2
2,7
5,5
3,9
3,9
0,0
0,2
0,2
-1,7
1,3
-0,2
0,1
0,8
0,2
0,0
1,8
1,0
0,4
-0,9
0,9
0,9
1,6
2,3
1,2
2,7
-1,6
4,7
2,0
1,7
1,6
2,6
2,8
2,0
0,9
1,7
1,4
2,1
0,7
1,7
3,6
2,6
4,7
1,0
2,4
3,0
2,2
2,6
3,4
3,5
2,7
2,2
2,9
3,4
2,6
3,6
3,6
2,2
2,0
2,8
0,7
0,5
1,4
1,7
1,9
2,3
2,3
2,2
2,1
2,1
2,0
2,1
2,9
2,2
3,3
2,7
5,4
1,5
3,7
3,5
2,2
2,9
3,5
4,0
2,4
2,2
3,7
4,0
2,0
3,9
3,4
3,1
2,4
5,5
1,2
3,1
3,4
2,2
3,0
4,1
3,8
2,5
2,4
3,7
3,7
2,4
4,2
3,4
3,4
2,4
4,9
1,1
3,1
3,0
2,3
3,0
4,5
3,8
3,1
2,5
3,7
3,3
1,6
4,1
3,4
4,0
2,6
5,3
1,0
2,1
3,0
2,1
2,1
3,5
3,2
2,2
2,9
3,8
3,0
1,1
3,8
3,7
3,3
0,3
1,6
2,6
1,8
2,8
2,7
2,7
2,5
12,0
6,3
3,6
15,3
11,1
6,0
4,2
7,9
3,3
3,6
2,5
0,6
1,1
3,3
4,2
4,0
4,0
5,6
1,9
2,2
3,0
1,2
2,2
-1,2
1,2
4,7
2,7
6,1
1,9
3,3
4,3
2,3
2,5
3,4
3,2
4,0
3,8
6,7
1,7
4,1
3,4
2,5
1,8
2,0
2,4
3,5
3,2
4,0
1,6
2,4
3,3
1,6
2,8
4,3
4,4
4,4
4,1
8,4
1,8
4,5
3,4
2,0
3,1
4,8
5,0
3,9
4,3
8,5
1,7
4,5
3,5
1,9
2,9
4,7
4,8
3,5
3,7
8,0
1,5
4,2
3,4
1,9
3,0
4,2
4,6
3,1
3,6
4,9
1,6
4,4
3,7
1,0
2,1
3,0
2,0
3,3
3,2
3,1
2,9
Kroatien
Türkei
5,8
10,4
2,2
6,3
1,1
8,6
2,8
6,5
2,5
5,5
2,3
4,3
2,5
7,2
2,0
6,2
1,9
6,3
USA
Japan
Schweiz
2,8
0,0
0,8
3,8
1,4
2,3
-0,4
-1,4
-0,7
2,5
0,2
1,5
0,3
3,2
-0,4
0,1
3,6
-0,4
0,3
3,6
-0,4
0,6
3,6
0,2
0,3
Russland
Brasilien
China 2)
Indien
14,1
6,6
5,9
8,3
11,8
5,1
-0,7
10,9
7,1
5,1
3,3
12,2
9,4
x
5,9
x
8,2
x
4,0
x
9,5
6,3
5,3
9,1
9,0
6,4
5,5
8,9
..
6,8
6,4
8,6
..
6,9
6,5
8,4
Euroraum
Bulgarien
Tschechische Republik
Dänemark
Lettland
Litauen
Ungarn
Polen
Rumänien
Schweden
Vereinigtes Königreich
EU
Quelle: Eurostat, Nationale Statistische Ämter.
1) EU27, Türkei: HVPI; restliche Länder nationaler VPI.
2) Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission vom Mai 2011; China: BIP-Deflator.
Seite A50
Reales Bruttoinlandsprodukt
Prognose2)
Land
2008
2009
2010
2011
2012
3Q10
4Q10
1Q11
2Q11
Veränderung zum Vorjahr in %
Belgien
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Italien
Zypern
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowenien
Slowakische Republik
Finnland
1,0
1,0
-5,1
-3,5
1,0
0,9
-0,1
-1,3
3,6
1,4
5,4
1,9
2,2
0,0
3,7
5,8
1,0
-2,8
-4,7
-13,9
-7,6
-2,0
-3,7
-2,7
-5,2
-1,7
-3,6
-3,3
-3,9
-3,9
-2,5
-8,1
-4,8
-8,2
2,2
3,6
3,1
-1,0
-4,5
-0,1
1,5
1,3
1,0
3,5
3,2
1,8
2,1
1,3
1,2
4,0
3,6
2,4
2,6
4,9
0,6
-3,5
0,8
1,8
1,0
1,5
3,4
2,0
1,9
2,4
-2,2
1,9
3,5
3,7
,
2,2
1,9
4,0
1,9
1,1
1,5
2,0
1,3
2,4
3,8
2,2
1,7
2,0
-1,8
2,5
4,4
2,6
,
2,0
4,0
5,4
0,1
-4,1
0,2
1,6
1,4
2,0
2,3
2,5
1,7
2,8
1,2
1,5
4,0
-8,0
2,1
3,8
6,8
0,0
-7,4
0,6
1,4
1,5
2,5
5,7
3,6
1,9
3,3
1,0
2,2
3,3
-9,0
3,0
4,6
8,6
0,0
-5,5
0,9
2,1
1,0
1,6
4,9
2,2
2,3
3,9
-0,6
2,1
3,5
4,8
2,5
2,8
..
..
..
0,7
1,6
0,8
1,4
..
..
1,7
4,1
-0,9
1,0
3,5
2,7
0,4
-4,2
1,8
1,6
1,8
2,0
2,0
2,4
1,6
6,2
2,5
-1,1
-4,2
2,9
0,8
5,1
7,3
-0,6
-0,1
-5,5
-4,1
-5,2
-18,0
-14,7
-6,7
1,6
-7,1
-5,3
-4,9
0,2
2,3
1,7
-0,3
1,3
1,2
3,8
-1,3
5,7
1,4
2,8
2,0
1,7
3,3
5,0
2,7
4,0
1,5
4,2
1,7
3,7
2,9
1,5
4,0
4,7
2,6
3,7
3,7
2,5
2,1
0,0
2,6
3,2
2,6
1,6
2,4
4,6
-2,1
6,6
2,5
3,8
2,7
2,6
3,5
4,6
2,4
3,9
-0,6
7,6
1,5
3,4
2,8
1,9
3,4
6,8
1,6
4,4
0,3
6,4
1,6
2,0
2,4
1,9
5,7
6,2
1,2
4,5
0,3
5,3
0,7
EU27
0,5
-4,3
1,8
1,8
1,9
2,3
2,1
2,4
1,7
Kroatien1)
Türkei1)
2,2
0,7
-6,0
-4,8
-1,2
8,9
1,1
6,1
2,0
5,5
0,3
5,2
-0,6
9,2
-0,8
11,0
..
..
-0,3
-1,2
2,1
-3,5
-6,3
-1,9
3,0
4,0
2,6
2,6
0,5
1,9
2,7
1,6
1,7
3,5
4,8
2,8
3,1
2,5
2,9
2,2
-0,7
2,6
1,5
-0,9
..
5,2
5,1
9,3
6,2
-7,8
-0,7
8,9
6,8
4,0
7,7
10,4
10,3
4,5
4,4
9,3
8,0
4,2
4,3
9,0
8,2
3,1
6,8
9,6
9,1
4,5
5,0
9,8
9,2
4,1
4,0
9,7
7,7
..
3,2
9,5
8,1
Euroraum
Bulgarien
Tschechische Republik
Dänemark
Lettland
Litauen
Ungarn
Polen
Rumänien
Schweden
Vereinigtes Königreich
USA
Japan
Schweiz
Russland1)
Brasilien
China
Indien
Quelle: Eurostat, Nationale Statistische Ämter, Thomson Reuters.
2) Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission vom Mai 2011.
1) nicht saisonbereinigt.
Seite A51
Industrieproduktion
Land
2008
1)
2009
2010
Feb.11
Mär.11
Apr.11
Mai.11
Jun.11
Veränderung zum Vorjahr in %
Belgien
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Italien
Zypern
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowenien
Slowakische Republik
Finnland
3,7
-0,1
-4,8
-2,2
-4,2
-7,3
-2,8
-3,5
4,0
-5,3
-7,6
1,4
1,2
-4,1
1,6
3,3
1,0
-9,4
-16,3
-23,9
-4,5
-9,2
-15,8
-12,5
-18,8
-8,6
-15,8
-14,8
-7,6
-11,2
-8,5
-17,6
-13,8
-18,1
11,9
10,9
20,2
7,3
-6,6
0,8
5,2
6,4
-1,8
10,6
6,8
7,1
6,6
1,6
6,4
18,9
5,6
10,2
13,6
31,5
2,2
-4,3
3,6
5,8
2,4
0,2
2,7
7,0
2,0
10,7
2,6
7,3
10,8
5,6
7,2
11,3
33,1
-4,2
-8,4
-0,5
2,7
3,4
-5,2
0,2
1,9
0,6
11,1
-1,9
7,5
6,8
2,1
5,4
9,4
31,0
8,6
-10,5
-1,5
2,0
3,8
-2,4
-3,2
3,3
-1,5
11,9
-2,0
6,6
8,3
8,0
11,8
7,1
24,5
0,0
-10,2
0,0
3,4
2,0
-1,7
-3,9
-1,1
-2,8
6,8
-0,2
5,6
10,7
9,5
-3,1
7,0
23,7
-0,3
-13,2
-2,0
2,1
0,2
-6,0
-3,4
-1,7
-0,4
7,8
-2,8
2,0
4,9
0,4
Euroraum
-1,6
-14,7
7,5
7,8
5,7
5,3
4,4
2,7
Bulgarien
Tschechische Republik
Dänemark
Lettland
Litauen
Ungarn
Polen
Rumänien
Schweden
Vereinigtes Königreich
0,5
-2,4
-1,1
-3,2
5,2
-1,0
2,5
3,1
-2,9
-3,1
-18,2
-12,9
-15,0
-17,7
-14,6
-17,5
-3,8
-6,5
-17,9
-10,0
2,1
9,9
1,9
14,2
6,5
10,3
10,8
5,4
8,7
2,7
15,4
13,0
1,1
10,1
13,2
14,6
9,7
12,9
17,3
2,0
6,2
8,7
0,2
10,0
14,2
9,6
4,8
7,0
13,6
-0,9
9,8
7,6
5,9
13,7
9,3
9,6
8,7
5,4
10,7
2,2
7,6
12,6
8,0
10,1
12,1
2,3
9,4
8,0
8,0
-0,2
2,2
7,4
-3,3
15,2
10,3
1,0
3,6
1,8
3,1
-5,3
EU27
-1,6
-13,7
6,9
7,5
5,0
5,3
4,4
1,7
Kroatien
Türkei
0,7
-0,8
-8,9
-10,1
-1,5
13,9
-4,1
13,9
-3,9
10,4
2,6
9,1
-0,4
5,1
..
6,9
USA
Japan
Schweiz
-3,3
-3,4
1,2
-9,3
-21,8
-7,7
5,8
16,0
6,1
5,6
-7,5
1,9
5,3
-1,5
-2,8
4,8
-1,4
-3,7
3,3
0,9
-2,7
3,4
2,3
1,2
Russland
Brasilien
China 2)
Indien
2,5
3,1
x
4,2
-9,3
-6,8
x
6,6
8,3
10,5
x
10,6
6,0
3,5
x
6,7
5,4
1,3
x
9,4
4,7
-0,2
x
5,8
4,2
1,6
x
5,9
..
0,7
x
8,7
Quelle: Eurostat, OECD, WIIW, FED, Meti, Thomson Reuters.
1) nicht saisonal, jedoch arbeitstägig bereinigt; Schweiz, Russland, Brasilien, Indien nicht bereinigt.
2) Keine Werte vorhanden.
Seite A52
1)
Arbeitslosenquoten
Prognose 2)
Land
2008
2009
2010
2011
2012
Apr.11
Mai.11
Jun.11
Jul.11
in % gemäß ILO-Definition
Belgien
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Italien
Zypern
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowenien
Slowakische Republik
Finnland
7,0
7,5
5,5
6,3
7,7
11,3
7,8
6,7
3,6
4,9
5,9
3,1
3,8
8,5
4,4
9,5
6,4
7,9
7,8
13,8
11,9
9,5
18,0
9,5
7,8
5,3
5,1
7,0
3,7
4,8
10,6
5,9
12,0
8,2
8,3
7,1
16,9
13,7
12,6
20,1
9,8
8,4
6,3
4,5
6,9
4,5
4,4
12,0
7,3
14,4
8,4
7,9
6,4
13,0
14,6
15,2
20,6
9,5
8,4
6,3
4,4
6,8
4,2
4,3
12,3
8,2
14,0
7,9
7,8
6,0
11,5
14,0
15,3
20,2
9,2
8,2
5,6
4,2
6,7
4,0
4,2
13,0
8,0
13,3
7,4
7,2
6,2
:
14,1
..
20,7
9,7
8,0
7,2
4,3
6,2
4,2
4,1
12,6
8,3
13,4
7,9
7,4
6,2
..
14,1
..
20,8
9,7
8,1
7,4
4,3
6,2
4,2
4,2
12,6
8,3
13,4
7,9
7,4
6,1
..
14,3
..
21,0
9,8
8,0
7,5
4,3
6,2
4,1
3,9
12,5
8,4
13,4
7,9
7,5
6,1
..
14,5
..
21,2
9,9
8,0
7,5
4,6
6,3
4,3
3,7
12,3
8,4
..
7,9
Euroraum
7,6
9,6
10,1
10,0
9,7
9,9
10,0
10,0
10,0
Bulgarien
Tschechische Republik
Dänemark
Lettland
Litauen
Ungarn
Polen
Rumänien
Schweden
Vereinigtes Königreich
5,6
4,4
3,3
7,5
5,8
7,8
7,1
5,8
6,2
5,6
6,8
6,7
6,0
17,1
13,7
10,0
8,2
6,9
8,3
7,6
10,2
7,3
7,4
18,7
17,8
11,2
9,6
7,3
8,4
7,8
9,4
6,8
7,1
17,2
15,5
11,0
9,3
7,2
7,6
8,0
8,5
6,4
6,7
15,8
12,7
9,3
8,8
6,8
7,2
7,8
11,1
6,6
7,3
..
..
10,3
9,2
..
7,4
7,7
11,2
6,5
7,4
..
..
10,0
9,2
..
7,7
7,8
11,4
6,5
7,2
..
..
9,9
9,0
..
7,4
..
..
..
..
..
..
..
..
..
7,4
..
EU27
7,1
9,0
9,7
9,5
9,1
9,4
9,5
9,5
9,5
8,4
9,7
9,1
12,5
11,8
10,7
11,3
10,2
9,8
98,0
14,0
9,1
14,2
9,3
14,4
..
..
..
USA
Japan
Schweiz
5,8
4,0
2,6
9,3
5,1
3,7
9,6
5,1
3,8
9,7
4,9
x
9,1
4,8
x
9,0
4,7
3,1
9,1
4,5
3,0
9,2
4,6
2,9
..
..
..
Russland4)
Brasilien
China
Indien 5)
6,4
7,9
4,2
x
8,4
8,1
4,3
x
7,5
6,7
4,1
x
7,7
x
x
x
7,8
x
x
x
7,2
6,4
x
x
6,4
6,4
x
x
6,1
6,2
x
x
6,5
6,0
x
x
Kroatien
Türkei4)
3)
Quelle: Eurostat, WIIW,Thomson Reuters.
1) EU27: saisonal bereinigte Arbeitslosenquoten.
2) Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission vom Mai 2011.
3) Arbeitslosenquote auf Basis registrierter Arbeitsloser.
4) Unterjährig: Quartalsdaten.
5) Keine Werte vorhanden.
Seite A53
Leistungsbilanzsalden
Prognose1)
2008
2009
2010
2011
2012
-1,8
6,2
-9,7
-5,7
-14,7
-9,6
-1,7
-2,9
x
5,3
-7,3
4,4
4,9
-12,6
-6,9
-6,2
2,9
0,5
5,6
4,5
-3,0
-11,0
-5,2
-1,5
-2,1
x
6,9
-6,9
4,9
3,1
-10,9
-1,3
-3,2
2,4
1,0
5,7
3,7
-0,7
-10,5
-4,6
-1,7
-3,3
-7,7
7,8
-4,1
7,1
2,7
-9,9
-0,8
-3,4
3,1
2,0
4,7
1,8
1,2
-8,3
-4,1
-3,9
-3,5
-8,1
7,8
-4,7
7,7
2,6
-7,5
-1,4
-2,8
2,5
2,0
4,6
0,1
1,8
-6,1
-4,1
-4,2
-3,3
-7,2
7,6
-4,5
8,3
2,8
-5,2
-1,9
-2,6
2,5
-1,5
-0,3
-0,4
-0,2
-0,1
-23,0
-0,7
2,7
-13,1
-13,1
-7,3
-6,6
-11,6
8,8
-1,5
-8,9
-3,2
3,6
8,6
4,3
0,4
-3,9
-4,2
7,0
-1,7
-1,0
-3,8
5,5
3,6
1,9
2,1
-4,5
-4,1
6,3
-3,2
-2,0
-2,5
5,2
-0,3
0,2
1,6
-4,1
-4,4
6,2
-1,2
-2,6
-1,9
5,1
-1,6
-0,6
1,9
-4,1
-4,8
5,9
-0,1
EU27
-2,0
-0,9
-0,8
-0,2
0,0
Kroatien
Türkei
-9,1
-5,6
-5,5
-2,3
-1,4
-6,6
-2,2
-7,7
-2,5
-8,1
USA
Japan
Schweiz
-4,7
3,3
9,1
-2,7
2,8
2,4
-3,3
3,5
14,1
-4,0
1,4
x
-4,0
1,1
x
Russland
Brasilien
China
Indien
6,1
-1,7
9,4
-2,2
4,0
-1,5
5,8
-1,8
4,8
-2,3
5,2
-3,2
7,4
x
4,4
x
7,8
x
4,4
x
Land
in % des BIP
Belgien
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Italien
Zypern
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowenien
Slowakische Republik
Finnland
Euroraum
Bulgarien
Tschechische Republik
Dänemark
Lettland
Litauen
Ungarn
Polen
Rumänien
Schweden
Vereinigtes Königreich
Quelle: Eurostat, EU-Kommission, IWF, OECD, Russisches Finanzministerium.
1) Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission vom Mai 2011.
Seite A54
Fiskaldaten
Budgetsalden
Staatsschulden
Realisierte Werte
Land
2008
2009
Prognose1)
Realisierte Werte
Prognose1)
2010
2011
2012
2008
2009
2010
2011
2012
in % des BIP
Belgien
Deutschland
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Frankreich
Italien
Zypern
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowenien
Slowakische Republik
Finnland
-1,3
0,1
-2,8
-7,3
-9,8
-4,2
-3,3
-2,7
0,9
3,0
-4,5
0,6
-0,9
-3,5
-1,8
-2,1
4,2
-5,9
-3,0
-1,7
-14,3
-15,4
-11,1
-7,5
-5,4
-6,0
-0,9
-3,7
-5,5
-4,1
-10,1
-6,0
-8,0
-2,6
-4,1
-3,3
0,1
-32,4
-10,5
-9,2
-7,0
-4,6
-5,3
-1,7
-3,6
-5,4
-4,6
-9,1
-5,6
-7,9
-2,5
-3,7
-2,0
-0,6
-10,5
-9,5
-6,3
-5,8
-4,0
-5,1
-1,0
-3,0
-3,7
-3,7
-5,9
-5,8
-5,1
-1,0
-4,2
-1,2
-2,4
-8,8
-9,3
-5,3
-5,3
-3,2
-4,9
-1,1
-3,0
-2,3
-3,3
-4,5
-5,0
-4,6
-0,7
89,6
66,3
4,6
44,4
110,7
39,8
67,7
106,3
48,3
13,6
61,5
58,2
63,8
71,6
21,9
27,8
34,1
96,2
73,5
7,2
65,6
127,1
53,3
78,3
116,1
58,0
14,6
67,6
60,8
69,6
83,0
35,2
35,4
43,8
96,8
83,2
6,6
96,2
142,8
60,1
81,7
119,0
60,8
18,4
68,0
62,7
72,3
93,0
38,0
41,0
48,4
97,0
82,4
6,1
112,0
157,7
68,1
84,7
120,3
62,3
17,2
68,0
63,9
73,8
101,7
42,8
44,8
50,6
97,5
81,1
6,9
117,9
166,1
71,0
86,8
119,8
64,3
19,0
67,9
64,0
75,4
107,4
46,0
46,8
52,2
Euroraum
-2,0
-6,3
-6,0
-4,3
-3,5
69,9
79,3
85,1
87,7
88,5
Bulgarien
Tschechische Republik
Dänemark
Lettland
Litauen
Ungarn
Polen
Rumänien
Schweden
Vereinigtes Königreich
1,7
-2,7
3,2
-4,2
-3,3
-3,7
-3,7
-5,7
2,2
-5,0
-4,7
-5,9
-2,7
-9,7
-9,5
-4,5
-7,3
-8,5
-0,7
-11,4
-3,2
-4,7
-2,7
-7,7
-7,1
-4,2
-7,9
-6,5
0,0
-10,4
-2,7
-4,4
-4,1
-4,5
-5,5
1,6
-5,8
-4,7
0,9
-8,6
-1,6
-4,1
-3,2
-3,8
-4,8
-3,3
-3,6
-3,6
2,0
-7,0
13,7
30,0
34,5
19,7
15,6
72,3
47,1
13,4
38,8
54,4
14,6
35,3
41,8
36,7
29,5
78,4
50,9
23,6
42,8
69,6
16,2
38,5
43,6
44,7
38,2
80,2
55,0
30,8
39,8
80,0
18,0
41,3
45,3
48,2
40,7
75,2
55,4
33,7
36,5
84,2
18,6
42,9
47,1
49,4
43,6
72,7
55,1
34,8
33,4
87,9
EU27
-2,4
-6,8
-6,4
-4,7
-3,8
62,3
74,4
80,0
82,3
83,3
Kroatien
Türkei
-1,4
-2,2
-4,1
-6,7
-5,3
-2,6
-6,0
-2,8
-5,0
-2,2
28,9
39,5
35,3
45,4
40,0
41,7
45,2
40,1
48,4
38,5
USA
Japan
Schweiz
-6,2
-2,2
2,5
-11,2
-8,7
0,7
-11,2
-9,3
-0,7
-10,0
-9,7
x
-8,6
-9,8
x
71,5
195,0
44,3
84,7
217,6
42,2
92,0
223,1
42,1
98,3
236,1
x
102,4
242,1
x
Russland
Brasilien
China
Indien
4,9
-1,4
-0,4
-7,8
-6,3
-3,1
-3,1
-9,4
-3,5
-2,9
-2,6
-9,0
-3,2
x
x
x
-2,6
x
x
x
5,7
70,7
17,0
73,0
8,3
67,9
17,7
71,1
8,6
66,1
17,7
69,2
9,2
x
x
x
9,8
x
x
x
Quelle: Eurostat, IWF, OECD, Russisches Finanzministerium.
1) Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission vom Mai 2011.
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