Stochastische Differentialgleichungen Prof. Dr. Barbara Rüdiger Bergische Universität Wuppertal, 21.07.2015 Klausur Erinnerung: a) g ∈ Σ([0, T ]), falls g(s) = Pn−1 b) g ∈ Σ∞ ([0, T ]), falls g(s) = k=0 gk 1Ak (s), Ak ∈ B([0, T ]) P k∈N gk 1Ak (s), Ak ∈ B([0, T ]) c) kf k∞ = supx∈R |f (x)| für f reellwertige messbare Funktion. Übung I: a) Beweisen Sie, dass für jede B([0, T ])/B(R) -messbare Funktion g eine Folge von Funktionen gn ∈ Σ∞ ([0, T ]) existiert, so dass limn→∞ kg − gn k∞ = 0 b) Beweisen Sie, dass Σ([0, T ]) dicht in Σ∞ ([0, T ]) ∩ L2 ([0, T ], B([0, T ]), λ) in der Norm k · kL2 ist. Übung II: a) Seien X und Y reellwertige Zufallsvariabeln auf (Ω, F, P ). Beweisen Sie, dass folgende Aussagen äquivalent sind: i) X und Y sind stochastisch unabhängig. ii) für jedes A ∈ σ(X) und B ∈ σ(Y ) sind 1A und 1B stochastisch unabhängig. b) Seien C und D σ -Algebren auf Ω. Beweisen Sie, dass σ(C, D)= σ(A) mit A := {C ∩ D : C ∈ C, D ∈ D} Übung III: Sei X eine Zufallsvariabel auf einem vollständigem W-Raum (Ω, F, P ) mit E[|X|] < ∞, und G ⊆ F eine σ-Algebra auf Ω. a) Geben Sie die Definition von bedingtem Erwartungswert E[X|G] an. b) Beweisen Sie folgende Eigenschaft: falls X stochastisch unabhängig von G ist, dann gilt E[X|G] = E[X] P -f.s. Übung IV: Sei {Bt }t∈R0+ die zentrierte Brownsche Bewegung auf (Ω, FT , {Ft }t∈[0,T ] , P ) mit E[B12 ] = D 1 a) Finden Sie einen adaptierten Zufallsprozess {Xs }s∈[0,T ] mit den EigenRt Rt schaften, dass { 0 Xs dBs }s∈[0,T ] gut definiert ist, und (E[ 0 Xs dBs ])2 = D2 t2 ist; Begründen Sie Ihre Aussagen. b) Beweisen Sie, dass {exp(uBt )/E[exp(uBt )]}t∈R+ eine Martingale auf (Ω, FT , {Ft }t∈[0,T ] , P ) 0 ist. Übung V: Sei {Sn }n∈N ein Wertpapier, was am 1.1. 2015 1000 Euro Wert ist, und in jedem Monat n ∈ N mit Wahrscheinlichkeit 1/3 um 20 Euro sinkt, und mit Wahrscheinlichkeit 2/3 um 10 Euro wächst, wobei die Zuwächse in jedem Monat stochastisch unabhängig sind. a) Erklären Sie ob {Sn }n∈N bzlg der von {Sn }n∈N generierten Filtration {Fn }n∈N eine Martingale ist. Beweisen Sie Ihre Aussage. b) - Falls {Sn }n∈N keine Martingale bzgl {Fn }n∈N ist, dann definieren Sie eine Martingale {Mn }n∈N bzlg {Fn }n∈N , für die gilt, dass Mn = M4 P -f.s. für jedes n ≥ 4. - Falls {Sn }n∈N eine Martingale bzgl {Fn }n∈N ist, definieren Sie eine Filtration {Ln }n∈N bzgl der {Sn }n∈N keine Martingale ist. Jede Aussage soll dabei bewiesen werden Bemerkungen: Resultate ohne Berechnungen oder Begründung werden nicht anerkannt. Jede Teilübung wird mit 3 Punkten bewertet, dh insgesamt sind 30 Punkte zu erreichen. Abgegebene Blätter ohne Namen werden nicht bewertet. Taschenrechner sind nicht erlaubt Das Prüfungsamt wird über Täuschungsversuche informiert. 2