5. Q ualität in der Zahnmedizin: Fortschritt auch in der Ausbildung verankern Die Qualitätsförderung in der Zahnmedizin in Deutschland zielt unmittelbar auf eine sich ständig verbessernde Patientenversorgung und den Erhalt der Mundgesundheit bis ins hohe Alter ab. Eine hochwertige Zahnmedizin erfordert einen permanent wissenschaftlich fortentwickelten Ausbildungsstandard. Die Politik muss die Ausbildungsbedingungen der Zahnärztinnen und Zahnärzte ständig an die steigenden Versorgungsanforderungen und den wissenschaftlichen Fortschritt mit der notwendigen Veränderung in den Hochschulstrukturen anpassen. Die Bundeszahnärztekammer fordert I die Ausbildung der Zahnärzteschaft unter Berücksichtigung der zahnärztlichen Expertise an die aktuellen Anforderungen der zahnmedizinischen Versorgung und an die wissenschaftliche Weiterentwicklung anzupassen, I die Qualitätsförderung als genuine Aufgabe der (Landes)Zahnärztekammern im Rahmen politischer Entscheidungsprozesse anzuerkennen sowie in diese einzubeziehen, I gesundheitspolitische Entscheidungsprozesse mittels Versorgungsforschung stärker zu analysieren und kritisch zu begleiten. Gute Gründe Ausbildung Um weiterhin Qualität effizient anzubieten, müssen Zahnärzte den steigenden Anforderungen entsprechend stets auf der Höhe der wissenschaftlichen Erkenntnisse ausgebildet sein. Das bedingt eine aktuelle und moderne Approbationsordnung. Die auf Grundlage der Erfahrungen des Berufsstandes und der Wissenschaft ständig weiterentwickelten medizinischen Standards müssen daher im Rahmen der Strukturen und der Ausstattung der zahnmedizinischen Hochschuleinrichtungen Eingang in die Ausbildung der Zahnärztinnen und Zahnärzte finden. Die Bundeszahnärztekammer hat hierzu im Jahr 2015 ihren ersten umfangreichen Qualitätsreport veröffentlicht. Wesentlicher Träger der zahnmedizinischen Versorgung ist demnach der zahnärztliche Generalist, dessen Rolle auch im Hinblick auf eine flächendeckende Versorgung weiter gestärkt werden muss. Zusätzlich sind fachliche Qualifizierungen über den Bereich der strukturierten Fortbildung zu etablieren und zu fördern. Insbesondere die gesellschaftlichen Veränderungen und Umbrüche wie der demographische Wandel hin zu einer alternden Gesellschaft erhöhen die Anforderungen an die zahnmedizinische Versorgung fortlaufend. Qualitätsförderung Qualitätsförderung ist eine originäre Aufgabe der Zahnärzteschaft und wesentliche Aufgabe der (Landes)Zahnärztekammern. Die Bundeszahnärztekammer ist bei der zahnärztlichen Qualitätssicherung und dem Qualitätsmanagement im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) per Gesetz beteiligt und begleitet hier unter anderem aktiv die Schritte zur Schaffung einer Fehlervermeidungskultur. Im Unterschied zu der vom G-BA per Gesetz verordneten Qualitätssicherung ist die aus eigenem Antrieb und durch die Kammerstrukturen geförderte Qualitätssicherung der bessere, selbstbestimmte und praxisorientierte Weg. Beispielhaft ist die professionsinterne Erarbeitung, Einrichtung und Nutzung der bundesweit über 500 Qualitätszirkel zu nennen, in denen rund 6.000 niedergelassene Zahnärzte auf freiwilliger Grundlage Maßnahmen und Erfahrungen im Bereich der Praxisorganisation, der Behandlungsdurchführung und der dabei erfahrenen Erfolge und Misserfolge austauschen und diskutieren. Hier werden Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung und Fehlervermeidung in gelebter Eigenverantwortung definiert und direkt umgesetzt. Versorgungsforschung Die Versorgungsforschung agiert fächerübergreifend und beschreibt, analysiert und bewertet BZÄK Gesundheitspolitisches Programm 2017-2021 13