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Contra-Missbrauch-System (CMS) für die Verabreichung von Diacetylmorphin und weiteren missbräuchlich einnehmbaren Pharmaka

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(19)
*DE102017004687A120181115*
(10)
DE 10 2017 004 687 A1 2018.11.15
Offenlegungsschrift
(12)
A61M 37/00 (2006.01)
(21) Aktenzeichen: 10 2017 004 687.5
(22) Anmeldetag: 12.05.2017
(43) Offenlegungstag: 15.11.2018
(51) Int Cl.:
(71) Anmelder:
Nickel, Martina, 48268 Greven, DE
(72) Erfinder:
gleich Anmelder
Der Inhalt dieser Schrift weicht von den am Anmeldetag eingereichten Unterlagen ab.
Die folgenden Angaben sind den vom Anmelder eingereichten Unterlagen entnommen.
(54) Bezeichnung: Contra-Missbrauch-System (CMS) für die Verabreichung von Diacetylmorphin und weiteren
missbräuchlich einnehmbaren Pharmaka.
(57) Zusammenfassung: Technisches Problem der Erfindung = technische Aufgabe und Zielsetzung
Bei missbräuchlich einnehmbaren Pharmaka soll insbesondere der intravenöse Wirkstoff-Missbrauch unmöglich
werden. Mengen-Missbrauch gefährdeten Probanden soll
die Einstellung/Programmierung der Applikationsapparatur
nicht möglich sein. Ein Versuch, die Applikationsapparatur
unrechtmäßig zu öffnen, soll bemerkt werden können.
Lösung des Problems bzw. der technischen Aufgabe
Ein Contra-Missbrauch-Behälter, eingelegt in eine Contra-Missbrauch-Vorrichtung macht einen Intravenös-Missbrauch unmöglich. Ein Controller, außerhalb der Reichweite
des Probanden befindlich, macht einen Mengen-Missbrauch
des Probanden unmöglich. Die Plombierung ermöglicht eine
Missbrauchkontrolle.
Anwendungsgebiet
Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger, Entwöhnungsbehandlung
Opioidabhängiger,
Schmerzbehandlung,
Psychiatrische Behandlung, Palliativmedizinische Behandlung, Geriatrische Behandlung z.B. mit Diacetylmorphinascorbat [Salz aus Diacetylmorphinbase und Ascorbinsäure
(Vitamin C): Opioid mit kurzer Wirkdauer, sehr rasch entwöhnbar; sehr stark wirksames Analgetikum; Antipsychotikum; Anxiolytikum; Sedativum; Antidepressivum].
DE 10 2017 004 687 A1
2018.11.15
Beschreibung
Psychiatrische Behandlung
Anwendungsgebiet
[0005] Lösungen, Tropfen; Tabletten; Kapseln; Zäpfchen; Pflaster; Injektionslösungen; Schlauchführende Pumpen für die intravenöse bzw. subkutane Einzel- und Kombinationsverabreichung von Medikamenten.
[0001] Ambulante und stationäre Behandlung in der
Medizin.
Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger
z.B. mit Diacetylmorphinascorbat (= Salz der Diacetylmorphinbase mit Ascorbinsäure -Vitamin
C-);
Palliativmedizinische Behandlung
[0006] Lösungen, Tropfen; Tabletten; Kapseln; Zäpfchen; Pflaster; Injektionslösungen; Schlauchführende Pumpen für die intravenöse bzw. subkutane Einzel- und Kombinationsverabreichung von Medikamenten.
Entwöhnungsbehandlung Opioidabhängiger
z.B. mittels Diacetylmorphinascorbat (= Opioid
mit kurzer Wirkdauer, sehr rasch entwöhnbar);
Schmerzbehandlung
z.B. mit Diacetylmorphinascorbat (= sehr stark
wirksames Analgetikum);
Geriatrische Behandlung
Psychiatrische Behandlung
z.B. mit Diacetylmorphinascorbat (= Antipsychotikum, Anxiolytikum, Sedativum, Antidepressivum);
[0007] Lösungen, Tropfen; Tabletten; Kapseln; Zäpfchen; Pflaster; Injektionslösungen; Schlauchführende Pumpen für die intravenöse bzw. subkutane Einzel- und Kombinationsverabreichung von Medikamenten.
Palliativmedizinische Behandlung
z.B. mit Diacetylmorphinascorbat (= Analgetikum, Anxiolytikum, Antipsychotikum, Sedativum, Antidepressivum);
Verabreichungsformen - Verabreichungsmethoden:
[0008] Nachteile des derzeitigen Stands
Geriatrische Behandlung
z.B. mit Diacetylmorphinascorbat (= Anxiolytikum, Sedativum, Analgetikum, Antidepressivum).
Nachteile von Lösungen, Tropfen
[0009] kontinuierlich gleichbleibende Versorgung
nicht möglich; kontinuierlich exaktes Ab-/Ausdosieren nicht möglich; enthalten Nichtwirkstoffe wie z.B.
Paraben, Betain, Glycerin; Qualitätskontrolle unzureichend - Verabreichungsdosen sollen zubereitet werden durch Fachpersonal in Apotheken; (intravenöser)
Missbrauch und illegaler Handel werden betrieben,
meist aber nicht bemerkt.
Verabreichungsformen - Verabreichungsmethoden
Verabreichungsformen - Verabreichungsmethoden:
Derzeitiger Stand
Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger
Nachteile von Tabletten ohne/mit Naloxonzusatz
[0002] Lösungen (Zubereitungen); Tabletten ohne/
mit Naloxonzusatz; Kapseln ohne Naloxonzusatz;
Beaufsichtigt-intravenös einzunehmendes Diacetylmorphinhydrochlorid.
[0010] kontinuierlich gleichbleibende Versorgung
nicht möglich; kontinuierlich exaktes Ab-/Ausdosieren nicht möglich; enthalten Nichtwirkstoffe wie z.B.
Lactose, Povidon K 30, Cellulose, Mannitol, Magnesiumstearat, Maisstärke, Aromastoffe, Talkum; (intravenöser) Missbrauch und illegaler Handel werden betrieben, meist aber nicht bemerkt.
Entwöhnungsbehandlung Opioidabhängiger
[0003] Lösungen (Zubereitungen);Tabletten ohne/
mit Naloxonzusatz; Kapseln ohne Naloxonzusatz.
Nachteile von Kapseln
Schmerzbehandlung
[0011] kontinuierlich gleichbleibende Versorgung
nicht möglich; kontinuierlich exaktes Ab-/Ausdosieren nicht möglich; Kapselinhalt enthält Nichtwirkstoffe
wie z.B. Macrogol 6000, Magnesiumstearat, Talkum;
(intravenöser) Missbrauch und illegaler Handel werden betrieben, meist aber nicht bemerkt.
[0004] Lösungen, Tropfen; Tabletten ohne/mit Naloxonzusatz; Kapseln ohne/mit Naloxonzusatz; Zäpfchen; Pflaster; Injektionslösungen; Schlauchführende Pumpen für die intravenöse bzw. epidurale oder
intravenöse bzw. subkutane Einzel- und Kombinationsverabreichung von Medikamenten.
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Nachteile von beaufsichtigt-intravenös
einzunehmendem Diacetylmorphinhydrochlorid
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ren (Pulver-Inhalatoren, Mucosal-Sprays, SubkutanPumpsysteme, Mikronadel-Injektionsgeräte und weitere).
[0012] Diacetylmorphinhydrochlorid = Salz aus Diacetylmorphinbase mit Chlorwasserstoff; Qualitätskontrolle unzureichend - Diacetylmorphinhydrochloridlösung wird in der Vergabe-Einrichtung zubereitet
und in einer Spritze aufgezogen; intravenöse Einnahmen können Atemdepressionen auslösen die notbehandelt werden müssen; die Fortsetzung des intravenösen Konsums macht das Verlernen einer intravenösen Spritz-Gier unmöglich.
Aufgaben der Erfindung
[0018] Ein Versuch, die Applikationsapparatur unrechtmäßig zu öffnen, soll bemerkt werden können.
Ein z.B. intravenöser Wirkstoff-Missbrauch soll unmöglich werden.
[0019] Mengenmissbrauch-gefährdeten Probanden
soll die Einstellung/Programmierung der Applikationsapparatur nicht möglich sein.
Nachteile von Zäpfchen
[0013] kontinuierlich gleichbleibende Versorgung
nicht möglich; kontinuierlich exaktes Ab-/Ausdosieren nicht möglich; rektale Einführung nötig; Weitergabe und Missbrauch ist möglich.
[0020] Eine kontinuierlich ausreichende Versorgung
soll gewährleistet werden.
[0021] Ein Abdosieren in exakt angepassten Dosen,
zu exakt angepassten Zeitpunkten soll möglich werden.
Nachteile von Pflastern
[0014] kontinuierlich gleichbleibende Versorgung
nicht möglich; kontinuierlich exaktes Ab-/Ausdosieren nicht möglich; Gelmatrix ruft häufig allergische
Reaktionen hervor; nach Weitergabe bzw. Entwendung von ungebrauchten sowie von gebrauchten, zur
Entsorgung vorgesehenen Pflastern wird (nach Auskochen der Pflaster) intravenöser Missbrauch praktiziert.
[0022] Mit Hinblick auf die Gesundheit sollen Wirkstoffe und Nicht-Wirkstoffe in höchstmöglichen Qualitäten zusammengesetzt sein.
[0023] Mit Hinblick auf die Gesundheit sollen NichtWirkstoffe in niedrigstmöglichen Quantitäten enthalten sein.
Lösung der Aufgaben
Nachteile von Injektionslösungen
[0024] Eine unrechtmäßige Öffnung der Applikationsapparatur wird festgestellt durch das Bemerken
einer Plombenverletzung.
[0015] jede Verabreichung erzeugt eine neue Einstichstelle; (intravenöser) Missbrauch ist möglich.
Nachteile von Schlauchführenden Pumpen
für die intravenöse bzw. epidurale oder
intravenöse bzw. subkutane Einzel- und
Kombinationsverabreichung von Medikamenten
[0025] Ein Wirkstoff-Missbrauch wird unmöglich
durch die Verwendung eines Contra-Missbrauch-Behälters, eingelegt in eine Auslösevorrichtung, welche
bei einem missbräuchlichen Entnahmeversuch aktiviert wird.
[0016] durch den Patienten einstellbar - über, an
der Pumpe befindliche, Tasten/Display oder mechanisch; Pflasterbefestigung der Butterfly-Kanüle erzeugt ein feucht-warmes Mikroklima in unmittelbarer
Einstichnähe - infektiöse Prozesse werden begünstigt; Abreißen der Butterfly-Kanüle möglich - Verletzungsrisiko, Unterbrechung der Versorgung; Abreißen des Schlauchs möglich - Unterbrechung der Versorgung; Demontierung der Pumpe nötig für Körperhygiene (Duschen, Baden) und Schwimmen - Unterbrechung der Versorgung; (intravenöser) Missbrauch
ist möglich.
[0026] Bei Mengenmissbrauch-gefährdeten Probanden wird ausschließlich befugtem Personal die Einstellung der Applikationsapparatur möglich durch einen Controller, der sich bei der zuständigen Arztpraxis bzw. der zuständigen stationären Einrichtung
bzw. dem zuständigen ambulanten Pflegeunternehmen bzw. dem zuständigen Gesundheitsamt pp. befindet.
[0027] Eine kontinuierlich ausreichende Versorgung
wird gewährleistet durch mehrfach täglich applizierbare Einzeldosen.
Erfindung
[0028] Ein Abdosieren in exakt angepassten Dosen, zu exakt angepassten Zeitpunkten wird möglich durch eine elektronisch und/oder mechanisch gesteuerte Applikationsapparatur.
[0017] Contra-Missbrauch-System (CMS) für die
Verabreichung von Diacetylmorphin und weiteren
missbräuchlich einnehmbaren Pharmaka über stationär und ambulant einsetzbare Applikationsapparatu-
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[0029] Eine ausreichend lange Nutzdauer wird möglich durch die Verwendung von Contra-MissbrauchBehältern mit ausreichend großen Wirkstoff-Volumina.
[0039] Beispiel ‚Einzelkammerbehälter mit WirkstoffLösung plus Einzelkammerbehälter mit Antidot-Feststoff, pulverisiert bzw. granuliert‘
(siehe Fig. 4)
[0030] Eine höchstmögliche Qualität mit Hinblick auf
die Gesundheit wird erreicht durch die Verwendung
von galvanisch optimal zusammengesetzten Wirkstoffen und durch die vorrangige Beimengung gesundheitsfördernder Nicht-Wirkstoffe.
[0040] Beispiel ‚Einzelkammerbehälter mit WirkstoffLösung plus Einzelkammerbehälter mit Verdickungsmittel, pulverisiert bzw. granuliert‘
(siehe Fig. 5)
[0041] Beispiel ‚Einzelkammerbehälter mit WirkstoffLösung und Kombination aus Verdickungsmittel und
Antidot-Feststoff, beide pulverisiert bzw. granuliert‘
(siehe Fig. 6)
[0031] Eine Beimengung von Nicht-Wirkstoffen in
niedrigstmöglichen Quantitäten wird erreicht durch
den vorrangigen Einsatz physikalischer Konservierungs- und Stabilisierungsverfahren.
[0042] Beispiel 'Einzelkammerbehälter mit Wirksubstanz-Feststoff plus Einzelkammerbehälter mit Antidot-Feststoff, beide pulverisiert/granuliert
(siehe Fig. 7)
Vorteile der Erfindung
[0032] Die Plombierung ermöglicht eine Missbrauchkontrolle. Eine verletzte bzw. entfernte Plombe wird von dem zuständigen Arzt/der Ärztin bzw.
ArzthelferIn bzw. KrankenpflegerIn pp. beim nächsten Behälterwechsel bemerkt.
Bewegungsenergie-Erzeuger für den ContraMissbrauch-Auslösemechanismus, beispielhaft
Faltenbalg
[0033] Ein Controller, außerhalb der Reichweite des
Probanden befindlich, macht einen Mengen-Missbrauch des Probanden unmöglich.
[0043] Zustand ohne Missbrauchversuch: Unterdruck - Faltenbalg bleibt zusammengezogen - keine
Veränderung; Zustandsveränderung während eines
Missbrauchversuchs: Entstehung von Normaldruck Faltenbalg dehnt sich aus - Contra-Missbrauch-Substanz-Beimengung wird aktiviert.
[0034] Der Contra-Missbrauch-Behälter, eingelegt in
die Contra-Missbrauch-Vorrichtung macht einen (Eigen- und Fremd-) z.B. Intravenös-Missbrauch unmöglich.
Druckluftpatrone
Beispiele für Contra-Missbrauch-Zusätze
[0044] Angelehnt an Kfz-Airbag-Prinzip.
Plombierung
Spannfeder
[0035] Durch Plombierung wird die Applikationsapparatur verschlossen. Bspl. hier: Applikationsapparatur angelehnt an die Patch-Pumpe ‚my life Omni Pod‘
(siehe Fig. 1)
[0045] Bei/nach dem Einlegen in die Auslösevorrichtung wird diese gespannt.
Bezugszeichenliste
Contra-Missbrauch-Behälter, beispielhaft
[0036] Ein (mindestens missbräuchliches) Öffnen
der Apparatur bewirkt die Beimengung einer Substanz mit Contra-Missbrauch-Wirkung.
Ein Doppelkammer-Behälter
[0037] Beispiel ‚Doppelkammer-Behälter mit Wirkstoff-Lösung und Antidot-Lösung‘
(siehe Fig. 2)
Zwei Einzelkammer-Behälter
[0038] Beispiel ‚Einzelkammerbehälter mit WirkstoffLösung plus Einzelkammerbehälter mit Antidot-Lösung‘
(siehe Fig. 3)
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1
Öse am Deckel
2
Öse am Boden
3
Plombe
4
stabile Ampullenwand
5
elastische Membran
6
perforierbare Membran
7
Druckausgleichsventil
8
Kanüle
9
Dosierscheibe
10
Wirkstoff-Lösung
11
Wirksubstanz-Feststoff
12
Antidot-Lösung
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13
Antidot-Feststoff
14
Verdickungsmittel
15
Wirkstoff-Antidot-Lösung
16
Wirkstoff-Antidot-Gel
17
Wirkstoff-Gel
Patentansprüche
1. Eine elektronisch und/oder mechanisch gesteuerte Applikationsapparatur mit einem Contra-Missbrauch-Behälter mit Wirkstoff-Volumen.
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Anhängende Zeichnungen
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