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Geologische Karte Bayern: Erläuterungen Linderhof

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Erläuterungen
zur
Geologischen
Karte von Bayern
1: 25000
Blatt Nr. 843 1 Linderhof
von
CHRISTIAN KUHNERT
mit
Beiträgen
von KURT
BADER
(Geophysik),
KLAUS
CRAMER (Höhlen
und Karsterscheinungen)
und THEODOR DIEZ (Die Böden)
Mit 20 Abbildungen,
MUNCHEN
Herausgeber
2 Tabellen
und 2 Beilagen
1967
und Verlag: Bayerisches Geologisches
München 22, Prinzregentenstraße
28
Landesamt
Erläuterungen
zur
Geologischen
Karte von Bayern
1 : 25000
Blatt Nr. 843 1 Linderhof
CHRISTIAN
mit
KUHNERT
Beiträgen
VOII KUILT
BADER
(Geophysik),
und Karsterscheinungen)
und THEODOR
Mit 20 Abbildungen,
MONCHEN
Herausgeber
2 Tabellen
KLAUS
CRAMER
Dwz
(Die Böden)
und 2 Beilagen
1967
und Verlag: Bayerisches Geologisches
München 22, Prinzregentenstraße
28
Landesamt
(Höhlen
Gcsat~~thcrstcllung:
Akademische
Buchdruckerei
P. Straub,
München
Inhaltsverzeichnis
Seite
Vorwort
.
.
.
.
7
.
. . . .
. . . .
.
8
8
9
. .
.
10
10
14
C. Schichtenfolge
(Stratigraphie)
.
. .
1. Kalkalpine
Zone
.
.
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.
. .
a. Trias
, . .
.
.
. . . .
1. Anisische
Stufe .
.
. . .
. . . . . , . ,
Reichenhaller
Schichten 16 - Alpiner Muschelkalk
16
2. Ladinische
Stufe
, . . . .
. . . . . .
Partnachschichten
18 - Wettersteinkalk
und
-dolomit
19
3. Karnische
Stufe . . . . . .
.
. .
Raibler Schichten 21
4. Norische Stufe
.
. .
Hauptdolomit
22 - Ziegepitzschichten
23 Plattenkalk
24
5. Rätische Stufe
.
. . . .
.
Kössener Schichten 25 - ,,Oberrätkalk“
28
b. Jura
.
.
. . . .
.
.
.
.
1. Lias
. . . .
. . . . . .
. .
. . .
Lias-Kieselkalk
(Unterer Kieselkalk)
30 - Bunter Liaskalk (Hierlatzkalk)
31 - Allgäuschichten
(,,LiasFleckenmergel“)
32
2. Dogger
.
.
.
. .
.
. . . . . .
Doggerkalk
33 - Oberer Kieselkalk
(,,Dogger-Kieselkalk“) 34 - Allgäuschichten
(,,Dogger-Fleckenmergel“) 35
3. Malm
.
. .
.
, . . . . .
. .
.
Malmkalk
(Tithon) 36 - Bunte Hornsteinschichten
(,,Radiolarit“)
36 - Aptychenschichten
37
c. Kreide
, . . .
. . .
.
.
.
. .
1. Unterkreide
.
.
.
.
. I .
. .
Aptychenschichten
38 - Tannheimer
Schichten 39
2. Oberkreide
. . . . , . .
.
. . . .
Cenoman-Turon
40
16
16
16
10
A. Geographische
Obersicht und Erforschungsgeschichte
1. Geographische
Ubersicht
. . .
.
11. Erforschungsgeschichte
. .
.
B. Erdgeschichtlicher
Uberblick
1. Kalkalpine
Zone
.
11. Flysch-Zone
.
.
. .
.
.
.
.
.
18
21
22
25
30
30
33
36
38
38
40
3
11. Flysch-Zone
..................
a. Allgemeiner
Uberblick
.............
b. Schichtenfolge
der Flysch-Zone
..........
1. Unterkreide
................
Kalkgruppe
46 - Quarzit-Serie
47 - Untere Bunte
Mergel 48
2. Oberkreide
................
Reiselsberger
Sandstein 49 - Piesenkopf-Serie
49 Zementmergel-Serie
50
111. Quartär
.....................
a. Pleistozän
...................
Fernmoräne
der Würmeiszeit
............
Lokalmoräne
..................
Spätglazialer
Schotter und Seeablagerungen
......
b. Holozän
....................
Postglazialer
Schotter und Terrassenränder.
.
Bergschlipf
.................
............
Bergsturz
und Blockschutt
Hangschuttkegel,
Hangschutt
und Verwitterungsdecke
.
................
Bachschuttkegel
Moor und anmooriges
Gelände
..........
45
45
46
46
49
51
51
51
51
52
52
52
53
54
54
54
54
D. Lagerungsverhältnisse
(Tektonik)
............
1. Kalkalpine
Zone .................
a. Ältere Bearbeitungen
und tektonische
Problematik
b. Falten- und Schuppenstrukturen
.........
1. Nordflügel
der Neidernach-Mulde
.......
2. Synklinalgebiet
südlich des Frieder
.......
3. Oberauer
Sattel
..............
4. Kieneck-Kreuzspitz-Gipfelschuppe
.......
5. Sockelmasse der Kieneck-Kreuzspitz-Gipfelschuppe
..........
6. Ammerwalder
Muldenzug
7. Hochplatte-Sattel
.............
8. ,,Großer Muldenzug“
............
9. Teufelstättkopf-Schuppe
...........
10. Hennenkopf-Schuppe
............
11. Gebiet um die Obere Alp ...........
12. Kälberalp-Gebiet
.............
................
13. Randzone
11. Flysch-Zone
...................
55
55
55
56
57
57
58
59
60
61
63
63
66
67
68
69
69
71
E. Geophysikalische
71
Untersuchungen
(KURT
BADER)
.......
F. Hydrogeologische
Verhältnisse
und Karsterscheinungen
.
a. Hydrogeologische
Verhältnisse
.
. . . .
. .
1. Flysch-Zone;
kalkalpine
Randzone
und Teile des
,,Großen Muldenzuges“
.
. . ,
. .
. .
4
72
72
72
Seite
2. Ammerlängstal
und südliche Seitentäler
3. Kalkalpen
.
.
.
.
.
b. Höhlen und Karsterscheinungen
(KLAUS
CRAMER)
G. Nutzbare
Ablagerungen
Kies, Sand, Schotter
.
Eisenerze
.
Kohle
Torf
:
Wetzsteine
.
. .
.
. . .
.
. . . ,
.
.
Druckfehlerberichtigung
.
76
76
76
76
76
76
.
76
76
.
.
H. Die Böden (THEODOR
DIEZ)
.
1. Allgemeiner
Uberblick
. . .
.
.
11. Böden aus Karbonatgesteinen
mit geringem
Gehalt
Lösungsrückständen
. . .
.
111. Böden aus tonreichen
Gesteinen
.
IV. Böden aus sandig-grusig
verwitternden
Gesteinen
1. Der Baugrund
.
.
K. Vorschläge
für Lehrausflüge
L. Schrifttum
.
.
72
73
73
.
.
.
an
.
.
.
77
84
85
88
88
91
99
5
Vorwort
Die geologischen
Karten,
aus denen das vorliegende
Blatt Nr. 8431
L,inderhof
zusammengezeichnet
wurde, stammen von C. W. KOCKEL und
M. RICHTER
(1923-2#8), H. VIDAL (1950), P. SCHMIDT-THOME
(1953), G. LINKE
(1960-61),
N. ORDOWSKI
(1960-61),
H. P. KONZAN
(1961-62),
H. MEYER
(1961-62) und eigenen Aufnahmen
l).
Die Erläuterungen
zu Blatt Linderhof
sollen in kurzer
Form die
neuesten
Kenntnisse
dieses Alpenteils
darstellen,
da mit der ,,Monographie der Bayerischen
Berge zwischen Lech und Loisach“ von KOCKEL,
RICHTER
& STEINMANN
(1931) schon eine umfassende
Darstellung
der geologischen Verhältnisse
vorliegt.
Ich möchte an dieser Stelle allen denen danken, die durch Rat und Tat
dazu beitrugen,
daß diese geologische Karte erscheinen konnte, besonders
Prof. Dr. H. HAGN (München)
und Prof. Dr. F, BETTENSTAEDT
(Hannover),
die die Bestimmung
der Mikrofaunen
übernahmen.
‘) Anschrift des Autors: Dr. CHRISTIAN
KUHNERT,
Geologisch-Paläontologisches
der Freien Universität Berlin, 1 Berlin 33, Altensteinstraße 34 a.
Institut
A. Geographische Übersicht und Erforschungsgeschichte
1. Geographische
Ubersicht
Bis auf den Südrand der Flyschzone
im Nordwesten
des Blattes (um
den Reiselsberg)
gehört das dargestellte
Gebiet zu den Kalkalpen.
Die sanfteren
Formen des Flysches und der stark mit Quartär
überschotterten
kalkalpinen
Randzone, die noch zu den Vorbergen
zu rechnen
sind, unterscheiden
sich morphologisch
deutlich vom schroffen Kalkalpin.
Das Ammerlängstal
und das Tal des Ammerwaldes
trennen
zwei
geologisch wie geographisch
verschiedene
Gebiete: Im Norden bilden die
kalkalpine
Randzone
und der große Muldenzug
einen morphologischen
Ubergang von der Vorbergzone
zum Hauptdolomitgebiet
des Südens, das
z~i den Kalkhochalpen
zählt.
Der Ost/West streichende
Zug vom Pürschling
bis zum Fürstberg
bildet
den Ammergebirgshauptkamm.
Das Gebiet um die Hochplatte
leitet schon zu den Hohenschwangauer
Alpen über. Während
man die
Geierköpfe
und die Berge südlich Linderhof
noch als nördlichste
Ausläufer der Lechtaler
Alpen auffassen kann, gehören die Hauptdolomitberge östlich des Elmautales
zu den Farchanter
Alpen.
Der morphologische
Formenschatz
auf Blatt Linderhof
hängt weitestgehend vom geologischen
Bau und den Gesteinen
des Untergrundes
ab.
Uber größere
Flächen
ist der morphologische
Nachweis
verschiedener
Abb. 1. Uli& auf den westlichen Teil dcs Blattes Linderhof. Links im Bild die
Geier-Köpfe, in der Mitte Scheinberg-Spitz und Hochplatte.
8
Hebungsperioden
anhand verschiedener
Gipfelfluren
und kleinerer
Verebnungen möglich. Das morphologische
Verhalten
der einzelnen
Gesteine
wird bei der Beschreibung
der Schichtenfolge
erwähnt.
Die letzte stärkere
morphologische
während
des Pleistozäns.
Uberprägung
erhielt
das Gebiet
11. Erforschungsgeschichte
Mitte des vorigen
Jahrhunderts
setzte die Erforschung
des Ammergebirges ein. 1849 erschien die ,,Geognostische
Karte Tirols” und 1861 die
,,Geognostische
Karte des Königreiches
Bayern“,
die den Grundstein
für
die weiteren
Arbeiten
legten. Für die westlich
angrenzenden
Gebiete
wurden
1886 die Spezialkarte
von ROTHPLIXZ
1 : 25 000 und 1894 im
gleichen
Maßstab die Karte BÖSES veröffentlicht,
die beide schon eine
große Genauigkeit
besaßen.
Die erste geologische Aufnahme
im Gebiet von Blatt Linderhof
stammt
von SÖHLE (1894), von der KOCKEL, RICHTER & STEINMANN
(1931) schreiben:
,,Speziell die Karte des Ammergebirges
zeigt so zahlreiche
Abweichungen
von der Wirklichkeit,
daß dessen Kartierung
fast der Neuaufnahme
eines
bisher unbekannten
Gebietes gleichkam.“
Mit der Kartierung
von KOCKEL, RICHTER
& STEINMANN
erschien 1931
die erste moderne geologische Karte des Ammergebirges,
die auch heute
noch weitgehend
Gültigkeit
besitzt.
In den letzten 15 Jahren wurde das gesamte Gebiet des Meßtischblattes Linderhof
geologisch
neu aufgenommen.
Den Flyschanteil
bearbeitete R. RFJCHELT,
den westlichen
Teil des Blattes H. MEYER, das Gebiet
südlich Linderhof
H. P. KONZAN,
den östlichen Streifen
N. ORDOWSKI
und
G. LINKE, den tiroler
Anteil A. KL. BORNHORST
und P. SCHMIDT-THOMA
und
den südlichsten
Streifen H. VIDAI..
ROTHPLZTZ
und Böse erklärten
die Tektonik
vor allem durch WestOst streichende
Störungen,
entlang
derer die Jungschichten
einbrechen,
die dann bei der späteren Faltung von beiden Seiten überwältigt
werden.
Außerdem
sollten an diesen Störungen
OstiWest-Bewegungen
stattgefunden haben, die insgesamt
ein Ausmaß von mindestens
70 km haben
sollten. Grundlage
für diese Vorstellungen
bildete
die Annahme
der
Autochthonie
dieses Alpenteils.
Mit AMPWRER
(1911) und HAHN
(1912) beginnt
die Zeit, in
tektonischen
Phänomene
auf einen intensiven Deckenbau bezogen
Die Gliederung
in ,,Tiefbajuvarikum”
und ,,Hochbajuvarikum“,
,,Allgäudecke”
und ,,Lechtaldecke“,
wurde für das Ammergebirge
ders von KOCKEI.
und RICHTER
weiter ausgebaut.
Die gleichen
begannen
aber auch mit der Revision
dieser Anschauungen.
der alle
wurden.
gleich
besonAutoren
Für den
9
Raum des Blattes Linderhof
vertreten
alle Bearbeiter
der letzten Jahre
eine einheitliche
Oberostalpine
Decke, die zwar in sich verschuppt
ist,
sich aber nicht in weitere Decken aufgliedert.
Das Gleiche gilt innerhalb
der Flyschzone.
B. Erdgeschichtlicher
Oberblick
Auf Blatt Linderhof
treten zwei verschiedene
geologische Einheiten
in
Erscheinung,
die sich durch Alter, Lithologie
und Art der Sedimentation
unterscheiden.
Sie gingen aus zwei verschiedenen
Teiltrögen
der Geosynklinale
hervor und sind beide allochthon
(ortsfremd).
Im Nordwesten
erreicht noch die ostalpine Flyschzone das Blattgebiet.
Der überwiegende
Teil wird von Gesteinen
der Nördlichen
Kalkalpen
aufgebaut.
Beide
Einheiten
stoßen entlang einer tektonischen
Grenze aneinander.
BERAMMERGAU
Abb. 2. Lage des Blattes 8431 Linderhof
1. Kalkalpine
mit geologischen Einheiten.
Zone
Mit fraglichen
anisischen
Reichenhaller
Schichten
beginnt
die Sedimentation.
Ihr Liegendes ist auf Blatt Linderhof
nirgends aufgeschlossen,
es dürfte
aber von terrestrischem
Buntsandstein
des Skyth
gebildet
werden.
Im An i s beginnt mit dem Alpinen
Muschelkalk
die sicher einstufbare Sedimentation.
Die Flachwasserfazies
der Reichenhaller
Schichten
10
setzt sich mit dem Muschelkalk
Germanischen
Muschelkalk
fehlt
st,immen überein.
weiter fort. Eine Ähnlichkeit
mit dem
nahezu. Weder Fauna noch Lithologie
Mit dem Ladin
beginnt die eigentliche
geosynklinale
Entwicklung
der Kalkalpen.
Zu Beginn des Ladins erfolgte eine starke Einschwemmung tonigen Materials,
die zur Sedimentation
der Partnachschichten
in
tieferen Rinnen führte. In stratigraphisch
verschiedenen
Niveaus schalten
sich Kalksteine
ein, die dem Alpinen
Muschelkalk
ähneln.
uber den
Partnachschichten
folgt der Wettersteinkalk,
der ein Riff darstellt,
das
in der Hauptsache
aus Kalkalgen
und örtlich auch aus Korallen
besteht..
Überall auf Blatt Linderhof
vertritt
der Wettersteinkalk
das obere Ladin.
Stellen, an denen die Partnachschichten
das ganze Ladin repräsentieren
- wie im Wamberger
Sattel bei Garmisch-Partenkirchen
- sind unbekannt. Vor allem am Nordrand
der Kalkalpen
wurde der Wettersteinkalk
- meist an der Basis - stärker dolomitisiert.
Vom Ladin und damit vom Beginn stärkerer
Sedimentation
ab hält
die Materialzufuhr
mit der Absenkung
der Geosynklinale
ungefähr
Schritt.
Bis in das Turon bilden sich fast nur Gesteine des flachen Wassers.
Im K a r n setzt zunächst eine Zufuhr
klastischen
Materials,
in der
Hauptsache gleichkörnige
Quarze, von Norden (?) ein. Das karnische Meer
war sehr flach und ließ wohl auch einige Gebiete trocken, so daß die
Möglichkeit
zur Bildung
kleinerer
Kohleflöze
gegeben war. Mit der
Ablagerung
von Kalken, Dolomiten
und salinaren
Gesteinen schließt das
Karn ab.
Der Hauptdolomit
des N o r geht oft lückenlos aus den Dolomiten
der
Raibler
Schichten
hervor. Eine langsame
und gleichmäßige
Absenkung
ermöglicht
vor allem im Süden großen Mächtigkeiten
des Hauptdolomites,
der aus einem dolomitisierten
Kalkschlick
hervorging.
Das Nor endet mit
dem Plattenkalk.
Im Südosten
des Blattes schalten sich die Ziegspitzschichten (Grenze Hauptdolomit-Plattenkalk)
ein.
Überall folgen im Rät
die mergeligen
Kössener Schichten. Die Gliederung der Geosynklinale
in Schwellenund Beckenregionen,
die besonders im Jura wichtig wird, beginnt schon im mittleren
Rät. Von besonderer
Bedeutung
ist die Gliederung
in oolithischen,
gebankten
und massigen
Rätkalkstein
in einem Streifen
vom Geiselstein
bis zum Kuchelschlag.
Die Rätkalksteine
gehen lückenlos in die Sedimente des Jura über, so daß
nicht ausgeschlossen
bleibt, daß die hangenden
Teile der Rätkalksteine
bis in den untersten
Lias reichen.
An der Wende R ä t /L i a s macht sich zum ersten Male eine stärkere
Rodenunruhe
bemerkbar,
die dazu führt, daß im nördlichen
Drittel des
Kartenblattes
die Bunten
Liaskalke
bis auf den Hauptdolomit
transgredieren.
Auf dieser Schwellenzone
wurde das Rät ganz oder teilweise
11
1 Turon
ICenoman-Turon
Konglomerate
Gesteine
Breccien
Mergel
“0 lat:n
20-80m
Unterkreide
- Aptychenschichten
lOO-120m
Malm
Rät
fl
6
62
l-
Karn
Ladin
Malm-
Aptychenschichten
100 -130m
Bunte
Rätkalk
Kössener
20-200m
-150m
Schichten
Hauotdolomi
t 250 - 1300m
Rai bler Schichten
50- 80m
Sandsteine,Dolomite,Kalke,Rauhwacken,Gips
Wettersteinkalk
u. - dolomit
Partnachschichten
Alpiner
Muschelkalk
80-120m
Anis
fragl.
Reichenhaller
Schichten
Sk’yth
Nicht
aufgeschlossen
Abb. 3. Strntigraphic
80-500m
- 150m
dcs Obcrostalpins
-20m
auf Blatt Linderhof.
erodiert.
Die umgebenden
Becken waren immer vom Meer bedeckt und
nahmen das feinklastische
Material
auf, das zur Bildung
der Allgäuschichten (Fleckenmergel)
führte. Die an den gut durchlüfteten
Hängen
der Schwellen
sedimentierten
Spongite
des Lias-Kieselkalkes
verzahnen
sich sowohl mit den Allgäuschichten
wie mit den Bunten Liaskalken.
Im D o g g e r bleiben die Verhältnisse
zunächst gleich: Allgäuschichten in den Becken, Dogger-Kieselkalk
an den Hängen und die stark in
der Mächtigkeit
schwankenden
Doggerkalke
auf den Schwellen.
Die
Ähnlichkeit
der Gesteine geht zum Teil so weit, daß der Doggerkalk
der
Martinswand
mit dem Bunten Liaskalk
(Hierlatzkalk)
verwechselt
wurde.
Vermutlich
mit dem
o b e r e n D o g g e r (Callovientransgression)
setzt sich eine gleichmäßige
und einheitliche
Sedimentation
durch. Die
12
Unterschiede
zwischen den Schwellenund Beckenregionen
gleichen sich
aus, und das ganze Gebiet wird zu einer Zone tieferen Wassers. Zunächst
entstehen
im oberen Dogger (?) und unteren
Malm
die Bunten
Hornsteinschichten
(Radiolarit),
denen die feinkörnigen
Kalkpelite
der
Aptychenschichten
folgen.
Die ruhige
Sedimentation
der Aptychenschichten wird zeitweise
durch eine kurzfristige
Sandschüttung
unterbrochen. Im oberen Malm kommen
örtlich noch untergeordnet
Tithonkalke zum Absatz.
Die tief er e Unterkreide
gleicht in der Sedimentation
dem
Malm, Nach oben nimmt die Schüttung
feinklastischen
Materials
zu, die
mit der hö heren
Unterkreide
(Tannheimer
Schichten)
einen
Höhepunkt
erreicht.
Sandkalkbänke
und Breccienlagen
deuten
den
Beginn kräftiger
Bewegungen
an, die an der Wende Unterkreideioberkreide zur Faltung
und Heraushebung
der Alpen führten.
Von Norden
nach Süden nahm dabei die Intensität
der Faltung zu. Nur ein Streifen
im Norden blieb von den Bewegungen
nahezu verschont. Die Hebung war
so stark, daß zum Teil das transgredierende
Cenoman-Turon
auf dem
Hauptdolomit
liegt und etwa 600 m Sediment
praecenoman
abgetragen
wurden.
Schon im 0 b e r a 1 b beginnt im Norden eine kräftige Transgression,
die im Laufe des C en o m a n und T u r o n immer weiter nach Süden
vordringt.
Dabei wurde das Gebiet in einzelne Inseln aufgelöst, die zum
Teil erst im Turon überflutet
wurden. Der dem Meer zugeführte
Schutt
- meist grobe Blöcke und Gerölle - stammt zum überwiegenden
Teil
aus der näheren
Umgebung.
Nur örtlich beteiligen
sich untergeordnet
exotische Gerölle am Aufbau
der Gesteine. Vermutlich
lieferte
ein im
Norden gelegenes Festland
(Rumunischer
Rücken KOCKELS)
das Material
dazu. Mit dem Unter- bis Mittelturon
endet die marine Sedimentation.
Uberall in Trias, Jura und Kreide macht sich die Lage des betrachteten
Alpenteils
am Rande der Geosynklinale
bemerkbar.
Das fällt besonders
bei den Karbonatserien
der Trias auf. Die Mächtigkeiten
von Muschelkalk, Wettersteinkalk
und Hauptdolomit
schwellen nach Süden schnell auf
beachtliche
Beträge an (Hauptdolomit
im Ammergebirgshauptkamm
etwa
250m, südlich das Ammerlängstales
bis 1000m und darüber).
Im Jura
treten die Mächtigkeitsunterschiede
etwas zurück, Dafür finden sich im
Norden in den Malm- und Unterkreide-Aptychenschichten
Sandkalke,
die
nach Süden auskeilen.
Die karnischen
und praeliassischen
Bewegungen
haben für die spätere
Tektonik
nur geringe Bedeutung.
Erst die Faltung
im Mittelalb
schuf
tektonische
Elemente,
die trotz der Uberprägung
durch spätere Beanspruchungen
noch Bedeutung
besitzen.
Die eigentliche
Faltung
und
Schuppung
dürfte sich in dem Zeitraum
vom Oberturon
bis zum Campan
abgespielt haben.
13
Innerhalb
der Oberostalpinen
Decke blieben die Gesteine trotz starker
Beanspruchungen
mehr oder weniger
in ihrem natürlichen
Zusammenhang (gebundene
Tektonik).
Für einen Deckenbau
(freie Tektonik)
innerhalb des Oberostalpins
finden sich keine schlüssigen Beweise. Vermutlich
im Mitteleozän
bis Unteroligozän
schob sich die Oberostalpine
Decke auf
die Flyschzone.
Die letzten tektonischen
Uberprägungen
sind wohl mit
der Aufschiebung
des Alpenkörpers
auf die Molasse im Jungtertiär
in
Verbindung
zu bringen.
11. Flysch-Zone
Vom Apt an ltißt sich innerhalb
des Flysches eine lückenlose
Sedimentation
bis in das Maastricht
paläontologisch
nachweisen.
Vermutlich
begann die Sedimentation
in diesem, nach TRÜMPY nordpenninischen
Trog
Unter-EoLin
I
Nordfazies
Südfazies
?
-__
?
----
-----
--.--
l
Maastrkht
Campan
I
Bleicherhorn-Serie
bis 200 m
Hällritzer Serie.
bis 300 m
Zementmergel-Serie
Sariton
bis 300 m
>5OO
m
Coniac
Turon
-~
Reiselsberger Sandstein
200 m
Cenoman
100 m
Ofrershwanger
Alb
W
10 m
bis
Om
Skikten
Untere
Om
bis
bunte
bis
Mergel
20 m
Quarzit-Serie
bis 150 m
Tristelschichren
>lOOm
BarrGmc
Abb. 4. Stratigraphic
14
dcs
Flysches im Trauchgau
(nach RRICHELT
1960).
schon im Barreme
und reichte wahrscheinlich
noch bis in das Alttertiär.
Dieser Flyschtrog
wird
- wie alle anderen
durch die schnelle
Materialschüttung
und die eintönige Sedimentation
charakterisiert.
Im Trauchgaullysch,
dessen südlicher Rand gerade noch Blatt Linderhof erreicht, ändert sich die Fazies von Nord nach Süd, was früher die
Annahme
eines Deckenbaus
innerhalb
dieses Flyschgebietes
veranlaßte.
Die fossilarme
sandig-kalkige,
mergelige
oder kieselige,
oft rhythmische Wechsellagerung
der F 1 y s c h g e s t e i n e beginnt
auf Blatt
Linderhof
mit den Gesteinen der Kalkgruppe
(Tristelschichten)
und der
Quarzitserie
des Unteralb,
die beide keine typischen Flyschgesteine
darstellen
Sie bilden vielmehr
den Obergang
von einer normalen
marinen
Sedimentation
zu der an Turbiditen
reichen Flyschschüttung.
Auch die
Unteren
Bunten Mergel zählen noch nicht zum Typ der reinen Flyschgesteine. Mit dem Oberalb-Cenoman
(Transgression
auch im kalkalpinen
Bereich!) vergrößert
sich der Flyschtrog
nach Norden. Mit dem cenomantxonen
Reiselsberger
Sandstein
(Hauptflyschsandstein)
setzt die typische
Flyschsedimentation
mit ihren Merkmalen
ein. Die oberkretazische
Picsenkopf-Serie
keilt nach Süden aus. Sie findet sich nur im äußersten
Nordwesten
des Blattes. Ihr Äquivalent
bildet im Süden die Zementmergel-Serie.
Insgesamt
erreichen
die Flyschgesteine
eine Mächtigkeit
von über 1000 m. Im Norden, außerhalb
des Blattes, folgen den erwähnten
Sedimenten
noch die Hällritzerund Bleicherhorn-Serie.
Im Gegensatz zum Kalkalpin
zeichnet sich die Flyschzone durch einen
einfachen
F a 1 t e n b a u aus. Die Wechsellagerung
kompetenter
und
inkompetenter
Schichten
ermöglichte
eine intensive
Spezialverfaltung.
Wahrscheinlich
gleichzeitig
mit der Oberostalpinen
Decke glitt die Flyschzone als Decke nach Norden und begrub Helvetikum
und Ultrahelvetikum
unter sich.
15
C. Schichtenfolge(Stratigraphie)
1. Kalkalpine
Zone
a. Trias
1. Anisische
Stufe
Reichenhaller
Schichten
Die Stellung
der hier als Reichenhaller
Schichten
bezeichneten
Gesteine, die auf der Karte nicht ausgeschieden
wurden, bleibt fraglich. Sie
werden durch ihre Lage unter dem Alpinen
Muschelkalk
definiert.
Möglicherweise
gehören sie an die Basis des Alpinen Muschelkalkes.
Ausbildung.
Sie bestehen
aus dunklen,
gut gebankten
Kalken
(20-40 cm) und grauen bis braunen,
stark bituminösen
Dolomiten
mit
unebenen
Schichtflächen.
Die Kalke ähneln dem Alpinen
Muschelkalk,
jedoch treten die grauen Farbtöne
zugunsten einer bräunlichen
Färbung
zurück. Die dichten Kalkpelite
sind fossilfrei.
Neben den Kalken und Dolomiten
treten noch Rauhwacken
auf, deren
Lage zu den Kalkpeliten
allerdings
tektonisch verwischt
ist.
Morphologisch
treten die Reichenhaller
Schichten nicht in Erscheinung.
M ä c h t i g k e i t. Da die Basis nirgends
aufgeschlossen
ist und die
Vorkommen
an tektonischen
Grenzen liegen, kann die Mächtigkeit
nur
abgeschätzt werden. An der Oberen Alp beträgt sie maximal 40 m, meist
liegt sie wegen tektonischer
Reduktion
weit darunter.
F o s s i 1 f ü h r u n g u n d A 1 t e r. Sämtliche Gesteine sind fossilleer.
Die Zugehörigkeit
zur anisischen Stufe kann nur aus der Lage unter dem
Alpinen
Muschelkalk
geschlossen werden,
zumal der skythische
Buntsandstein nicht aufgeschlossen
ist.
Anden sich die fraglichen
Reichenhaller
V e r b r e i t u n g. Anstehend
Schichten südlich (westlich des Dreisäuler-Kopfes)
und nordwestlich
der
Oberen Alp. Als Schubfetzen
(meist Rauhwacken)
kommen sie zwischen
Kälberalpund Lähner-Graben
bei 1430 m und in den Bergschlipfen
im
oberen Dreisäuler-Bach
und an der Kleb-Alp
vor. Subanstehende
Rauhwacken
der gleichen
stratigraphischen
Lage erscheinen
nördlich
des
Baumgarten-Köpfls.
Alpiner
Muschelkalk,
m
In den letzten Jahren hat sich, um Verwechslungen
mit dem Germanischen Muschelkalk
zu entgehen, für die Gesteine des Anis der Name
,,Alpiner
Muschelkalk“
durchgesetzt,
der im folgenden
benutzt wird. Der
Al.pine Muschelkalk
bildet
die erste stratigraphisch
sicher einstufbare
Folge auf Blatt Linderhof.
Au s b i 1 d u n g. Der Alpine Muschelkalk
besteht aus einer Folge gut
gebankter
(meist um 20 cm) Kalke, von dunkelbis blaugrauer
oder
16
bräunlicher
Muschelkalks
Farbe, die hellgrau
anwittern.
Die Mergelkalke
des Alpinen
ähneln oft entfernt dem Germanischen
Wellenkalk.
Besonders
kennzeichnend
erweisen
sich die Schichtflächen
mit ihren
knollig-wulstartigen
Strukturen
(,,Wurstelbänke”),
die oft mit dünnen
Mergelhäutchen
überzogen
sind. Ein gewisser
Kieselsäuregehalt
ist
immer
vorhanden.
Die Kieselsäure
verteilt
sich entweder
diffus
im
Gestein
oder konzentriert
sich in grauen oder schwarzen
Hornsteinschnüren
und -putzen.
Die festen Kalke
des Alpinen
Muschelkalks
bilden zuweilen kleine Wände.
Im Schliff fallen die immer vorhandenen
Fossilreste auf. Die oft zerbrochene Grundmasse
besteht aus einem feinkörnigen
Kalkpelit.
Gröbere
Partien rühren wohl von Sammelkristallisation
her. Vereinzelt
finden sich
kleine Quarzkörnchen
(unter 0,Ol mm) und Glaukonit.
M ä c h t i g k e it. Durch die Lage des Alpinen
Muschelkalks
entlang
tektonischer
Grenzen ist die wahre Mächtigkeit
nirgends erschlossen. Die
aufgeschlossene
Mächtigkeit
erreicht selten 100 m, am Roßstall-Kopf
und
am Baumgarten-Köpfl
geht sie maximal
bis 130 m.
F o s s i 1 f ii h r u n g u n d A 1 t e r. Die bisher gefundenen
Fossilien
ermöglichen
keine Festlegung
des Alters
der Grenzen
des Alpinen
Muschelkalkes.
KOCKEL,
RICHTEK
& STEINMANN
(1931, S. 7) erwähnen
ohne
Angabe des Fundortes 2):
Dadocrinus
gracilis v. MEYER
Mentzelia mentzeli DUNKER
Relzia schwageri BITTN.
Tetractinella
trigonella
SCHLOTEI.
Coenothyris
vulgaris %XnmTH.
Aulacothyris
angusta SCHLOTH.
Obere Alp:
Encrinus
liliiformis
MII.I..
H. MEYER
fand am Roßstall-Köpfl:
Mentzelia mentzeli DUNKEK
Modiola sp.
Ein Schliff aus dem Alpinen
Muschelkalk
der Oberen Alp enthielt
fragliche
Diploporenreste.
V c r b r e it u n g. In einem Zuge vom Roßstall-Köpfl
im Westen bis
zum Dreisäuler-Kopf
im Osten folgt der Alpine Muschelkalk
der Grenze
zwischen ,,Allgäu-”
und ,,Lechtaldecke“.
Weiter
im Osten folgen noch
isolierte Vorkommen
am Hennen-Kopf,
südlich der Kälber-Alp,
nördlich
der Kleckel-Alp
und nördlich der Nebel-Alp.
2, Es handelt sich bei dicscr Fauna wohl utn die Lci fiösr; (1893, S. 4) l->eschricbene östlich des Schönleiten.
2
17
2. Ladinische
Stufe
Uberall
auf Blatt Linderhof
bilden die Partnachschichten
die Basis
des Ladins. Als Hangendes folgt der Wettersteinkalk.
Die Grenze zwischen
den pelitischen
Partnachschichten
und dem ,,Riff“ des Wettersteinkalkes
entspricht
keinem stratigraphischen
Niveau, sondern stellt eine Faziesgrenze dar.
P a r t n a c h s c h i c h t e n (unteres
Ladin),
p
A u s b i 1 d u n g. Die Partnachschichten
gehen über eine geringmächtige Übergangszone
aus dem Alpinen
Muschelkalk
hervor. Sie setzen sich
aus einer Folge von Tonschiefern
und Kalken in wechselndem
Verhältnis
und wechselnder
stratigraphischer
Lage zusammen.
Die P a r t n a c h s c h i e f e r sind meist dunkelgrau
bis blauschwarz,
zuweilen tritt ein Stich ins Grüne auf. Der Kalkgehalt
bleibt sehr gering.
örtlich
finden sich Pyritkonkretionen
(Kleb-Alp).
Die starke Durchbewegung der immer recht weichen Tonschiefer
führt bei der Verwitterung
zu einem griffeligen
Zerfall. Die Klüfte zeigen häufig einen Eisenhydroxidbelag.
Sehr typisch sind bis kopfgroße
Knollen
harter, z.T. dolomitischer Kalkmergel
schwärzlich-grüner
Farbe,
die gelblich-braun
verwittern. Einzelne
Mergelkalkbänke
fehlen in den Partnachschiefern
nie.
Sehr selten kommen dünne Luchamellenlagen
vor (Roßstall-Köpfl).
Die
Partnachschiefer
bilden immer zu Rutschurigen
neigende feuchte Hänge
und Mulden.
Die P a r t n a c h k a 1 k e ähneln dem Alpinen
Muschelkalk
stark. Es
handelt
sich dabei um braungraue
bis graue dichte Mergelkalke,
die
stellenweise
etwas Bitumen
enthalten.
Wie im Alpinen
Muschelkalk
fehlen dunkle Hornsteine
nicht. Vom Alpinen
Muschelkalk
unterscheiden
sie sich durch ebenere Schichtflächen
und durch ihre Fossilarmut.
M ä c h t i g k e i t. Die Mächtigkeit
wechselt durch tektonische
Amputation sehr stark. 150 m Gesamtmächtigkeit
werden nicht überschritten.
Der Anteil
der Kalke kann bis 50 O/o betragen
(östlich des DreisäulerBachs). Nach Osten tritt eine deutliche Mächtigkeitsreduktion
ein.
Die Partnachschichten
sind auf
Fossilführung
und
Alter.
Blatt Linderhof
ausgesprochen
fossilarm.
KOCKEL,
RICHTER
& STEINMANN
(1931, S. 10) erwähnen
aus dem Ammergebirge:
,,Rhynchonella”
bajuvarica
BITTN.
Koninckina
leonhardi
WISSM.
Auf der Platte:
Pteria
[ = Avicula]
sp.
H. MEYER fand am Roßstall-Köpfl:
Pteria sp. ?
Modiola sp. ?
18
Vom
oberen
Erz-Bach
,,Cidaris”
Encrinus
(1440m)
dorsatus
sp.
stammen:
MSTR.
Verb
r e i 1 u n g. Wie der Alpine Muschelkalk
folgen sie der Grenze
,,Allgäu“-,,Lechtaldecke“
vom Vordertörle
bis zur Kälber-Alp.
Westlich
der Hochplatte
tauchen die Partnachschichten
als Sattelkern
auf. Weitere
Vorkommen
liegen ,,Im Stuhl“, nördlich
der Nebel-Alp,
an der KleckelAlp und ,,Am Stein“.
Wettersteinkalk
und
(oberes Ladin),
Wettersteindolomit
wk und wd
Au sb i 1 du n g. Die Partnachschichten
graubraunen
Kalken in den Wettersteinkalk
gehen nach oben mit
bzw. -dolomit
über.
l-2
m
W e t t e r s t e i n k a 1 k. Er bildet die Riffazies des Ladins und besteht
aus weißen, isabellfarbenen,
hellgrauen
(vor allem an der Basis) und
zuweilen rötlichen,
sehr reinen Kalken, die oft stark verkarstet
sind. Die
Schichtung
ist nur örtlich
deutlich
(Hochplatte),
meist treten massige
Kalke in Erscheinung.
Im oberen Kleb-Bach
wird der Wettersteinkalk
von feinsten Klüften
aus rot gefärbt. Bis zur Bildung
von Terra rossa treten alle Obergänge
auf.
Sogenannte
Großoolithe
sind nicht selten (In der Gasse). Es handelt
sich dabei wohl um sekundäre
Ausfüllungen
von Hohlräumen
im Riffschutt. Uber die Beteiligung
von Organismen
(Stromatolithen)
herrscht
noch keine Klarheit.
Echte Oolithe fehlen bis auf die im obersten Wettersteinkalk.
Das Riff des Wettersteinkalkes
wurde in der Hauptsache
von Kalkalgen (Dasycladaceen)
und untergeordnet
von Korallen
aufgebaut,
deren
Reste durch die Verwitterung
aus dem Schutt herauspräpariert
werden.
Sämtliche
organischen
Reste sind stark umkristallisiert
und so zum
größten Teil vollkommen
im Nebengestein
aufgegangen.
Wegen seiner Reinheit
neigt der Wettersteinkalk
zu Karsterscheinungen.
Besonders
um den Teufelstätt-Kopf
finden
sich eine Reihe
kleiner
Höhlen.
Wettersteinkalk
und -dolomit
gehören zu den Hauptwand- und Gipfelbildnern.
Wetters
t eindolomi
t. Vor allem
die liegenden
Partien
des
Wettersteinkalkes
sind häufig dolomitisiert
(besonders
im Norden).
Die
Dolomitisierung
beschränkt
sich aber nicht nur auf die Basis. Auch in
höheren Teilen des Wettersteinkalkes
treten örtlich dolomitische
Zonen
auf, die lateral
schnell wieder in den Wettersteinkalk
übergehen.
Die
Dolomitisierung
dürfte wohl im Laufe der Diagenese stattgefunden
haben.
19
Der helle, manchmal
fast weiße, bräunliche
oder hellgraue
Wettersteindolomit
unterscheidet
sich im Gelände vom Wettersteinkalk
durch
seine rauhe Oberfläche
und seinen splittrigen,
dem Hauptdolomit
ähnliehen Verwitterungsschutt.
Eine besondere Stellung nimmt der oberste
Wettersteinkalk
ein. Er enthält die ,,Zwischenschichten“
SANDERS
(1931,
S. 126) bzw. die
,,Sonderfazies“
H.-J. SCHNEIDERS
(1954, S. 12). Er besteht aus Breccien,
grünlichen
Mergellagen,
bituminösen
Kalken,
Dolomiten,
Oolithen
und
schräggeschichteten
Kalkund Dolomitareniten.
Diese Gesteine schalten
sich in Linsen in die obersten 10-25 m des Wettersteinkalkes
ein. Mit der
Sonderfazies
verknüpft
treten, wie in anderen
Teilen der Nördlichen
Kalkalpen,
Eisenerze
auf. Die früher
auch wirtschaftlich
interessante
Sonderfazies
beschränkt
sich auf Blatt Linderhof
in der Hauptsache
auf
das Gebiet um die Hochplatte.
Eine ausführliche
Darstellung
der Verhältnisse
und der Vererzungcn
des obersten
Wettersteinkalkes
von H.-J. SCHNEIDEK
&
F. WAI.DVOGEL
findet sich in den Erläuterungen
zu Blatt Füssen (1964, S. 101-123).
Da
an dieser Stelle auch die Vorkommen
auf Blatt Linderhof
beschrieben
wurden, sei auf diese Arbeit verwiesen.
M ä c h t i g k e i t. Die Mächtigkeit
des Wettersteinkalkes
schwankt
zwischen 80 m (nördlich
Linderhof)
und etwa 500 m (Hochplatte).
Die
scheinbar
große Mächtigkeit
in den Vorkommen
nördlich
des Hauptkammes wird durch interne
Schuppung
vorgetäuscht.
Die Mächtigkeit
des Wettersteindolomites
an der Basis überschreitet
meist 40 m nicht.
Fossilführung
und
Alter.
Außer
Gyroporellen
führt
der
Wettersteinkalk
nur selten Fossilien. Noch am häufigsten
kommen unbestimmbare
Korallen
vor. KOCKEL,
RICHTER
& STEINMANN
(1931, S. 13)
führen an:
östlich der Kälber-Alpe:
Monotis (Daonella)
parthanensis
(SCHAI,H.)
Beinlandl:
,, Nautilus“
sp.
H. NIeum fand an der Hochplatte:
Cassianella
grypheata
MÜNST.
Nach den Funden
von Trachyceraten
am Weitalp-Joch
(freundliche
Mitteilung
von Herrn Dipl.-Geol.
K. GERMANN)
scheint die Grenze Wettersteinkalk-Raibler
Schichten
nicht mit der Stufengrenze
Ladin-Karn
identisch zu sein. Vielmehr
scheint der Wettersteinkalk
noch in das Karn
hineinzureichen.
V e r b r e i t u n g. Vom Vordertörle
bis zum Dreisäuler-Kopf
begleitet
ein Zug von Wettersteinkalk
den Hauptkamm
im Norden,
von da bis
zum Pürschling
im Süden. Nördlich
des Hennen-Kopfes
und in der
20
Umgebung
von Laubeneck
und
Wettersteinkalkareale.
Im Westen
die Hochplatte
auf.
Z. Karnische
Teufelstätt-Kopf
finden
sich weitere
des Blattes baut der Wettersteinkalk
Stufe
Raibler
Schichten,
r
Aus b i 1 du n g. Die Raibler
Schichten beginnen
überall
mit Sandsteinen,
denen noch örtlich
sandige
Tonschiefer
folgen.
Die Hauptmächtigkeit
der Raibler
Schichten
setzt sich aus Kalken,
Dolomiten,
Rauhwacken
und Gipstonen
zusammen.
Die Reihenfolge
wechselt, auch
können einzelne Schichten
fehlen. Die Raibler
Schichten rufen je nach
Lagerung
Hangverflachungen
oder kleine Jöcher hervor.
Sandsteine
(rs)
und
Tonschiefer.
Zwischen
die Sandsteine der Raibler
Schichten und den Wettersteinkalk
schalten sich zunächst einige Zentimeter
schwarzer,
sandiger Tonschiefer
ein. Die Tonschiefer können auch in die Sandsteine
eingeschaltet
sein. Die sehr gut
geschichteten
grün-braunen
Sandsteine
(2-20 cm) verwittern
mit einer
braungelben
bis rostroten Rinde.
Im Dünnschliff
zeigt sich, daß die Raibler
Sandsteine
in der Hauptsache aus sehr gleichkörnigen
(0,2 mm) ungerundeten
Quarzen bestehen.
Die Matrix wird von einem feinstsandig-tonigen
Material
gebildet, das oft
noch Feldspatumrisse
zeigt. Frische Feldspäte sind dagegen selten. Außerdem kommen noch Muskovit, zersetzter Biotit und stabile Schwerminerale
vor.
Sehr häufig beobachtet
man Pflanzenhäcksel,
seltener
bestimmbare
Pflanzenreste
(PterophyElum
und Equisetites).
An verschiedenen
Stellen
(Beinland&
südlich Laubeneck,
am Teufelstätt-Kopf)
kam es sogar zur
Bildung
kleiner
Kohleflözchen
von 5-25 cm Mächtigkeit.
Die Kohlen
enthalten
eine reiche Makrosporenflora.
Die Mächtigkeit
der Sandsteine
und Tonschiefer
erreicht
maximal
2.0 m, meist bleibt sie noch darunter.
An die dunkelgrauen
bis blaugrauen
dichten K a 1 k e (r-k) der Raibler
Schichten ist die Fossilführung
geknüpft.
Auf den Schichtflächen
führen
sic oft dünne Mergelhäutchen.
Die D olomi
t e (rr) der Raibler
Schichten zeichnen sich oft durch
ausgezeichnete
Feinschichtung
aus. Die hell- bis blaugrauen
Dolomite
verwittern
wie alle Gesteine der Raibler
Schichten mit einer gelblichen
Rinde. Sie sind meist etwas grobkörniger
als die Kalke.
Die
Rauhwacken
(rr)
kommen
untergeordnet
in fast allen
Straten
der Raibler
Schichten
vor. In die Rauhwacken
eingeschaltet
finden sich dünne Dolomitbänkchen.
Zuweilen
blieben Gipsreste
in den
Poren der Rauhwacken
erhalten. Das ,,Skelett“ der Rauhwacken
wird von
grauen, bräunlichen
und gelblichen
Kalk- und Dolomitleisten
gebildet.
Die G i p s t o n e der Raibler Schichten kommen schlecht aufgeschlossen nur an zwei Stellen vor: Westlich P. 1167 jenseits des Erz-Baches
und
am Weg von Linderhof
zum Pürschling
in 1320 m Höhe. Er handelt sich
dabei um feingebänderte
weißliche und graue Tone, deren Schlämmrückstand ausschließlich
aus kleinen Gipszwillingen
besteht.
Mächtigkeit.
Die Maximalmächtigkeit
der Raibler
Schichten
liegt auf Blatt Linderhof
bei etwa 50 m. Oft ist sie durch tektonische
Reduktion
noch geringer.
und
Alt er.
KOCKEL,
RICHTER
&
STEINMANN
Fossilführung
(1931, S. 22) erwähnen
ohne Angabe des Fundpunktes:
Pentacrinus
propinquus
MSTR.
Gervilleia
angusta GOLDP.
Lima subglabra
GüMn.
,,Ostreu“ obliqua MSTR.
Lopha [= Alectryonia]
montis caprilis KI.IPST.
Myophoria
whateleyae
BUCM.
Myophoriopsis
rosthorni
Bouft
Gonodon (Schafhäutlia)
mellingi
HAUER
Pterophyllum
sp.
Equisetites
sp.
H. MEYER fand an der Scheinberg-Alm:
Lopha [= Alectryonia]
montis caprilis KI.IPSY.
Gonodon (Schafhäutlia)
mellingi
HAUER.
Das Vorkommen
von Lopha montis caprilis beweist, daß die Raibler
Schichten in das Karn zu stellen sind. Der genaue stratigraphische
Umfang der Raibler
Schichten läßt sich mit dieser Fauna allerdings
nicht
abgrenzen,
zumal die hangenden
Teile ebenso fossilleer
sind wie der
Hauptdolomit.
Verbreitung.
Vor allem im Gebiet der Hochplatte
und in einzelnen Streifen
und Fetzen zwischen dem Baumgarten-Kopf
im Westen
und dem Teufelstätt-Kopf
im Osten stehen die oft schlecht aufgeschlossenen Raibler Schichten an.
4. Norische
Stufe
Hauptdolomit
(Nor), hd
Au sb i 1 d u n g. An der Basis geht der Hauptdolomit
lückenlos
aus
den Dolomiten
und Rauhwacken
der Raibler
Schichten
hervor, so daß
eine exakte Trennung
von Karn und Nor oft unmöglich
ist. Besonders
fallen in diesem Grenzbereich
brekziöse
Dolomite
auf. Die von ZACHER
(1964, S. 26) erwähnten
bunten Mergeleinschaltungen
fehlen auf Blatt
Linderhof.
Die Bankdicke
des Hauptdolomites
schwankt zwischen einigen cm und
2 cm. Die Farbe ist zum größten Teil vom immer vorhandenen
Bitumen
abhängig.
Sie wechselt zwischen hellgrau,
braungrau
und dunkelgrau.
22
Die durchschnittliche
Korngröße
liegt bei 0,03 mm, bei den seltenen
zuckerkörnigen
Varianten
steigt die Korngröße
bis auf 0,2 mm. Feinschichtung
im mm-Bereich
findet sich häutig. Zuweilen
treten Hornsteine
in dünnen schwarzen Schnüren auf oder die Kieselsäure
durchtränkt
das
Gestein gleichmäßig.
Im unteren Lahne-Graben
bei 1190 m und nördlich
P. 1166 im Neualp-Grieß
Anden sich sedimentäre
Breccien. Am unteren Erz-Bach
schalten sich bituminöse
Schiefer (Asphaltschiefer)
in den Hauptdolomit
ein.
Etwa 50 m unter der Obergrenze
des Hauptdolomites
kommt verbreitet eine kalkige Zone von 2-5 m vor, die aber oft lateral wieder in
Hauptdolomit
übergeht
(50 m-Bank
KOCKEL,
RICHTER
& STEINMANN).
Der Hauptdolomit
ruft im Gelände
oft steile Wände und Gipfel
hervor. Die starke Zerklüftung
verursacht
die Bildung großer Schuttkegel
und -felder.
Mächtigkeit.
Die Mächtigkeit
nimmt schnell von Norden
nach
Süden zu. Im Ammergebirgshauptkamm
beträgt sie etwa 250m. Südlich
des Ammerlängstales
schwillt sie bis auf über 1000m an (KONZAN
1964.
S. 11; zwischen Kuchelberg
und Frieder 120Q1300m!).
Fossilführung
und
Alter.
Bis auf unbestimmbare
Ostracoden, Zweischalerreste
und einen Gastropodensteinkern
sind bisher noch
keine Fossilien
auf Blatt Linderhof
gefunden
worden.
Das Alter des
Hauptdolomites
ergibt sich so aus seiner Lage zwischen den karnischen
Raibler
Schichten
einerseits
und den rätischen
Kössener
Schichten
andrerseits.
V e r b r e i t u n g. Der südliche Teil des Blattes Linderhof
wird weitgehend vom Hauptdolomit
aufgebaut.
Im Norden begleitet
ein Zug von
Hauptdolomit
den Hauptkamm
vom Törle im Westen bis zum Pürschling
im Osten.
Ziegspitzschichten
(Obernor ?)
Die Ziegspitzschichten
bilden
eine Spezialfazies
im Grenzbereich
Hauptdolomit-Plattenkalk.
Sie wurden
auf der Karte nicht besonders
ausgeschieden.
Au s b i 1 d u n g. Die Ziegspitzschichten
fallen gegenüber
Hauptdolomit und Plattenkalk
durch ihre kräftigen
bunten Farben auf. Es handelt
sich dabei um dichte, manchmal
etwas spätige Kalke und Dolomite
von
gelber Farbe, die oft rot oder grün geflammt
sind. Einzelne
dünne
grünliche
Mergellagen
können sich einschalten,
M ä c h t i g k e i t. Die Mächtigkeit
schwankt zwischen 0 und etwa 50 m.
Fossilführung
und
Alter.
Bisher sind keine Fossilien
aus
den Ziegspitzschichten
bekannt.
Ihr Alter ergibt sich also nur indirekt
aus der Lagerung
zu Hauptdolomit
und Plattenkalk
als obernorisch.
23
Verbreitung.
Die Ziegspitzschichten
sind nur in der Umgebung
von P. 1344 in der Südostecke des Blattes von Bedeutung.
P 1 a t t e n k a 1 k (Obernor - ?Unterrät),
pk
Ausbildung.
der unterste Plattenkalk
geht meist nach unten unter
Aufnahme
von Dolomitbänken
kontinuierlich
in den Hauptdolomit
über.
örtlich
ändert sich die Fazies abrupt (Südflügel
der Kuchelberg-KreuzSpitzmulde).
Die Grenze Hauptdolomit-Plattenkalk
ist eine echte Faziesgrenze, sie verläuft
diathron.
Als Untergrenze
des Plattenkalkes
wurde
die erste Kalkbank
angenommen,
da an vielen Stellen die DolomiteinSchaltungen
bis unter die Kössener Schichten reichen und so der Plattenkalk in manchen Gebieten ganz wegfallen
würde.
Die Farbe des dichten, selten spätigen Plattenkalkes
schwankt zwischen
dunkelund hellgrau,
oft mit bräunlichen
Farbtönen.
Im Schliff erweist
sich der Plattenkalk
als ein Kalkpelit.
Kleine eckige Quarze sind fast
immer vorhanden.
Vor allem
im Hangenden
finden
sich zwischen
den Kalkbänken
schwarze, gelbe und grüne Mergellagen,
die bis zu 1,5 m mächtig werden.
Die Kalkbänke,
deren Mächtigkeit
zwischen einigen mm und 2,5 m variiert,
neigen zur Karrenbildung.
Sedimentäre
Brekzien
finden sich in der Häusel-Lahne
bei 1090 m und
nördlich der Frieder-Diensthütte
bei 1670 m.
Morphologisch
verhält
sich der Plattenkalk
ähnlich
wie der Hauptdolomit. Er bildet aber deutlichere
Karstformen
aus.
Mächtigkeit.
Zu einem Teil wurde der Plattenkalk
schon praeliassisch
und praecenoman
erodiert
(Hauptkamm).
Im Norden
bleibt
deshalb die Mächtigkeit
unter 50m. Sie schwillt aber nach Süden bis aut
300 m an (Frieder-Gebiet).
Fossilführung
und
Alter.
Ohne Fundpunktangabe
führen
KOCKEL,
RICHTER
& STEINMANN
(1931, S. 31) an:
Trochammina
sp.
Pteria [= Avicula]
contorta PORX
Pinna sp.
Gervilleia
praecursor
QWNST.
Naticopsis ornata SCHAFH.
? Rissoa alpina Gü~n. ? “)
Südabhang
des Fürst-Berges:
Megalodontenquerschnitte
KONZAN
(1964, S. 17) beschreibt:
Bei den drei Brünnlein:
Murchisonia
sp.
“) Die Gattung
24
Rissoa ist nach WRNZ
(1938)
auf das Oligozän
bcschrRnkt.
Frieder-Gebiet
(aus Lesesteinen) :
Sphaerodus
SP.? Zähne
Häusel-Lahne:
Dolopterus
Ostratoden.
SP.? Schuppen
H. MEYER erwähnt von der Scheinberg-Alm
Wurmbauten.
Da leitende
Fossilien für das Obernor fehlen, kann das Alter des Plattenkalkes
nur
aus den folgenden
rätischen Kössener Schichten geschlossen werden.
Feigen-Kopf
und Fürst-Berg,
in einem
V e r b r e i t u n g. Zwischen
breiten
Streifen
westlich
und östlich der Scheinberg-Alm,
in kleinen
Muldenzonen
zwischen
Schäferblasse
und den Höll-Gräben,
an der
Kieneck-Alp,
zwischen Kuchel-Berg
und Kreuz-Spitz
und vor allem im
Gebiet um den Frieder
Anden sich teils kleinere,
teils größere Plattenkalkvorkommen.
5. Rätische
Stufe
Kössener
Schichten
(Rät), k
A u s b i 1 du n g. Im Grenzbereich
zum Plattenkalk
schalten sich sehr
häufig eine oder mehrere, bis 1,5 m mächtige, kreidige Dolomitbänke
ein,
die als Hinweis
auf die Grenze Plattenkalk-Kössener
Schichten gelten
können. Die Schlammfazies
der Kössener
Schichten zeichnet sich durch
kleinblättrige,
dunkelgraue
bis blauschwarze
Mergel aus, die dank ihres
Reichtums an Rogenpyrit,
Pyritknollen
und -lagen gelbbraun
oder grünlich verwittern.
Mergelbänke
über 50 cm sind selten. Meist schalten sich
der Kössener
2-4 cm mächtige
Kalkbänkchen
ein. Die Kalkfolgen
Schichten bestehen aus blaugrauen
bis graubraunen,
gelbbraun
bis grau
anwitternden
Kalken, die z. T. (Spitz-Graben,
1150 m) ungeheuer
korallenreich sind und - wenn auch selten - Bankdicken
von 4 m erreichen.
Die Fossilführung
der Kössener Schichten beschränkt
sich in der Hauptsache auf die Kalkmergelbänke,
die stets reich an Fossilbruch
sind.
Der
flachen,
Mergelreichtum
der
feuchten Hängen,
Kössener
Schichten
führt
im
Gelände
zu
Mächtigkeit.
Die Mächtigkeit
schwankt
infolge
tektonischer
Beanspruchung
in weiten Grenzen, Die Maximalmächtigkeit
von 150 bis
200 m wird nur südlich der Hundsfäll-Köpfe
und in den Ausläufern
der
I-ahnenwies-Mulde
erreicht.
In den Spitz-Gräben
sind noch 80-100 m
erhalten, im Frieder-Gebiet
nur noch 40 m.
Fossilf
ührung
und
Alter.
Schichten ist durch eine reiche Fauna
Das rätische
belegt. KOCKEL,
Alter
der Kössener
RICHTER
& STEINMANN
25,
Abb.
(*)
5.
Pseudooide
in den Basiskalken
Laus-Bühel.
Vergr.
28X.
(1931, S. 36-37),
Gegend
der
KONZAN
(**)
(1964,
der Kössener
Schichten
Photo:
H. P. KONZAN.
westlich
des
S.31)
(1965)
fanden:
und
MEYER
(***)
Hundsfäll-Köpfe:
*Lima praecursor
QUENST.
* ,,Pecten“ squamuliger
GÜMB.
*** Actinastrea
sp.
*** Protocardia
rhaetica MER.
*** 1 Knochen
Gegend des Schein-Berges:
* ,,Rhynchonella”
fbsicostata
Suess 4,
* Trochus sp.
In der Gasse:
* Montliualtlia
norica
FRECH
* Stylophyllum
paradoxum
FRECH
* Thecosmilia
clathrata
EMMR.
* Thamnasteria
(Astraeomorpha)
crassisepta
REUSS
4) Nach
der modernen
Systematik
werden
die alten
Großgattungen
,,Tereauf Tertiär
bzw.
Jura beschränkt.
Da jedoch
eine
brntuld”
und ,,Rhynchonella”
exakte
Bestimmung
der Khynchonellida
und Terebratulida
ohne Kenntnis dcs
Innenbaus
meist nicht möglich
ist, werden
die alten Sammelnamen
,,Rhynchonella”
wd ,,Terebratula“
hier beibehalten.
26
* Thamnasteria
rectilamellosa
(WINKL.)
* Thamnasteria
delicata REUSS
* Pterophloios
sp.
* ,,Rhynchonella“
fissicostata Susss
* ,,Rhynchonella“
starhembergica
ZUGM.
* ,,Rhynchonella“
cornigera
SCHAPH.
* ,,Terebratula“
pyriformis
SUESS
*Pteria
[= Avicula]
contorta (PORTL.)
* ,,Pecten“ acuteauritus
SCHAPH.
* ,,Dimyodon“
intusstriatum
EMMR.
* Cardita austriaca HAUER
* Protocardia
rhaetica MBR.
Spitz-Graben
und zwischen Linder Moos und Lichten-Bach:
** Thamnasteria
rectilamellosa
(WINKL.)
** Thecosmilia
clathrata
EMMR.
** Athyris oxycolpos EYMR.
** Spiriferina
emmrichi
SUESS
** Halorella
sp.
** Chlamys sp.
** Modiola schafhaeutli
STUR.
** Pteria (Oxytoma)
inaequivalve
(SCHAI’H.)
** Pteria [= Avicula]
contorta (PORTL.)
** Cassianella
speciosa MER.
** Gervilleia
inflata SCHA~;H.
Foraminiferen
Ostratoden
Liisertal-Joch:
*** Leda sp.
*** Cardila sp.
**+ Corbula alpina
Außerdem
WINKT..
fanden sich:
:L,,GLobulina“
unda
* Nodosaria sp.
* Lagena sp.
SCHWAGER
Verbreitung.
Die Kössener Schichten finden sich in einem Zuge
zwischen Geiselstein-Joch
und Hundsfäll-Graben,
der sich mit größeren
Unterbrechungen
bis zu den Höll-Gräben
hinzieht.
Daneben
erscheinen
sje noch in einigen kleinen Mulden an der Hochblasse und an der Scheinberg-spitz.
Am Laus-Bühel
und an der Frieder-Spitz
füllen sie ebenfalls
Mulden im Plattenkalk.
Östlich der Elmau, unter der Oberschiebung
des
Hauptdolomits
an der Kieneck-Alp
und in der Fortsetzung
der Lahnenwies-Mulde
stehen sie nochmal an.
ko
,,0 b e r r ä t k a 1 k” (Rät - ?Unterlias),
Da Teile der bisher als Oberrätkalk
bekannten
Folge vermutlich
noch
bis in das Mittelrät
reichen, andrerseits
zumindest
ein Teil des mächtigen
Zuges vom Geiselstein
nach Osten zum Lias gehört (FADRICIUS
1967), wird
im Folgenden
der Ausdruck ,,Rätkalk”
verwendet.
28
Eine genaue Einstufung
in Rät und Lias der früher einheitlich
ins Rät
gestellten Folge steht bisher auf Blatt Linderhof
noch aus. Zu dieser Frage
sei auf F. H. FABRICTLJS (1966, 1967) verwiesen.
Zum ersten Male untergliederten
KOCKEL,
RICHTER
& STEINMANN
(1931,
S. 38) die Kalke des Räts in ,,Geiselstein-”
und ,,Linderhof-Fazies”.
Diese
Zweiteilung
ist nicht mehr gebräuchlich.
Vielmehr
ist einer Dreiteilung
in oolithische,
massige und gebankte Kalke der Vorzug zu geben, wobei
die Kalke allerdings
ineinander
übergehen,
Ausbildung.
Oolithischer
,,Rätkalk“
(wohl Lias): Zwischen Geiselstein
und Kenzen-Kopf
stehen diese teils grob-, teils feingebankten
hellen Kalksteine
an. Schon bei oberflächlicher
Betrachtung
fallen in den weißlichen
bis hellbraunen
Kalksteinen
die Ooide auf.
Im Dünnschliff
erkennt
man, daß bei weitem nicht nur echte Ooide
das Gestein aufbauen.
Pseudooide
fehlen nie. Sie bestehen aus runden
bis walzenförmigen
Kalkkörnchen,
die möglicherweise
feinen abgerollten
Riffschutt
darstellen
oder von Schlammfressern
ausgeschiedene
,,fetal
pellets”
sind. Die feinkörnige
Grundmasse,
in die Ooide und Pseudooide
eingebettet
sind, besteht aus dem selben Material
wie diese.
Die Häufigkeit
der Ooide in den einzelnen
Bänken
wechselt. Nicht
selten liegen die größeren Ooide an der Basis der Bank, die kleinen im
‘l’op (“graded bedding”).
sich im Prinzip
vom
M a s s i g er ,,R ä t k a 1 k“ : Er unterscheidet
oolithischen
Rätkalk nur durch die fehlende
Bankung.
Diese weißen bis
hellgrauen,
ebenfalls oolithischen
Kalksteine
gehen nach oben unter Aufnahme von Hornsteinen,
die auch sonst eingesprengt
sind, lückenlos
in
den Lias-Kieselkalk
über.
Im Gelände bilden vor allem die oolithischen
und massigen ,,Rätkalke“
steile Rippen zwischen den Kössener Schichten und dem Lias,
G e b a n k t e r ,,R ä t k a 1 k“ : Der gebankte
,,Rätkalk“
ähnelt
den
Kalken der Kössener Schichten stark. Wegen seines Mergelgehaltes
zeigt
er graue bis bräunliche
Farbtöne.
Er verzahnt
sich mit dem massigen
,,Rätkalk“,
so daß oolithische
Bänke nicht selten sind. Die Bankdicke
schwankt um 20-30 cm. Im Westen bildet er die Basis der ,,Rät,kalke“, im
Osten vermittelt
er zwischen
den Kössener
Schichten
und dem LiasKieselkalk,
in den er unter Aufnahme
dunkler Hornsteine
fast unmerklich
übergeht.
M ä c h t i g k e it. Die Mächtigkeit
der ,,Rätkalke“
variiert
zwischen
0 m (Lahnenwies-Mulde)
und etwa 150 m (Geiselstein,
Kuchelschlag).
Fossilführung
und
Alter.
Ohne Angabe des Fundpunktes
beschreiben
KOCKBL,
RICHTER
& STEINMANN
(1931, S. 42):
Megalodon
triqueter
WULF.
Thecosmilia
clathrata EMMR.
29
(1964, S. 31) erwähnt vom Rinneleck:
Thamnasteria
rectilamellosa
(WINKL.)
Thecosmilia
clathrata
EMMR.
Coenothyris
pyriformis
SUESS
Waldheimia
norica SUESS
Nodosaria sp.
Dentalina
sp.
H. MEYER fand an den Hundsfäll-Köpfen:
Megalodon
triqueter
WULP.
Am Sägertal:
HaEoreZla sp.
KONZAN
Da diese Fauna keine genaue zeitliche Datierung
zuläßt, und die ,,Rätkalke“ in den Lias-Kieselkalk
übergehen,
kann nicht entschieden werden,
welche liassischen Anteile sich noch in den ,,Rätkalken“
verbergen,
zumal
der Lias-Kieselkalk
nur bis zum Lias-Alpha
2 durch Fossilien
belegt
wurde. Andrerseits
scheinen in der näheren Umgebung
(Laber-Gebirge)
die rätischen Riffe bis in den unteren Lias zu reichen (K. D. HOFFIERT 1964,
S. 28). Sie entsprechen
damit dem Rätoliasriffkalk
FABRICIUS’
(1960).
Verbreitung.
Die ,,Rätkalke“
bauen einen zum Teil mächtigen
Zug vom Geiselstein
bis zum Rinneleck
und Kuchelschlag
auf.
b. Jura
Die Faziesvielfalt
volle Beschreibung.
im Jura kompliziert
auch eine einheitliche
und sinnSowohl die Methode, nach der Fazies zu beschreiben
(KOCKEL,
RICHTER
& STEINMANN,
1931), als auch die rein zeitliche Beschreibung (ZACHER 1964) haben Vor- und Nachteile. Um die Einheitlichkeit
der
Erläuterungen
zu den geologischen Blättern
im Ammergebirge
zu wahren,
wird hier das System ZACHERS angewandt.
1. Lias
Ih
L i a s - K i e s e 1 k a 1 k (Unterer Kieselkalk),
Ausbildung.
Entweder
geht der Lias-Kieselkalk
über graue
oolithische Kalke aus den ,,Rätkalken“
(Hundsfäll-Köpfe)
hervor oder über
eine Wechsellagerung
aus den Bunten Liaskalken
(südlich der Sefelwand).
Als besonderes Kennzeichen
des Lias-Kieselkalkes
können die grauen,
oft gestreiften,
und vor allem die schwarzen
Hornsteine
gelten, die in
Form von Putzen oder ganzen Bänken bis zu 1 m Mächtigkeit
vorkommen
und meist die Mitte der Bank einnehmen.
Außerdem
ist das ganze Gestein von diffus verteilter
Kieselsäure
durchtränkt.
Bei der geringsten
tektonischen
Beanspruchung
zerbrechen
die Hornsteine,
so daß überall
mit Kalzit verheilte
Hornsteinbreccien
auftreten.
Die hellgrauen
oder dunkelgrauen,
fast immer gefleckten Kieselkalke
sind gut gebankt
(5---70cm).
Sie führen
häufig auf den Schichtflächen
dünne kieselige Mergelhäutchen
und Mergellagen.
30
Dünnschliffe
vom Lias-Kieselkalk
zeigen Spongiennadeln,
Radiolarien
und zuweilen Echinodermenschutt,
die in einen Kalkpelit
eingelagert
sind.
Die Kieselsäure
in Form von Chalzedon erfüllt häufig die Hohlräume
der
Fossilien
oder sie durchtränkt
das Gestein wolkig. Die Wanderung
der
Kieselsäure,
die vermutlich
von Kieselspongien
stammt, vollzog sich nach
ULRICH
(1960) frühdiagenetisch.
Im Gelände
bildet der Lias-Kieselkalk
feuchte, mäßig steile Hänge
und kleine Wändchen.
M ä c h t i g k e i t. Wegen der außerordentlich
starken Spezialverfaltung des Lias-Kieselkalkes
und der verschiedenen
stratigraphischen
Reichweite
sind Mächtigkeitsangaben
sehr schwierig.
Die maximale
Mächtigkeit
dürfte bei 150-200 m liegen.
Fossilf
ü hrung
und
Alt er. Südlich
der Hasental-Alp
fand
Böse einen Ammoniten,
der nach Scnsöof% (1925) wahrscheinlich
Microderoceras steinmanni
HUG. entspricht, Außerdem
erwähnt Scm<önrr< (1925)
von der Sefelwand-Alpe
Vermiceras
nodatianum
(ORB.).
Damit ist das
unterliassische
Alter des Lias-Kieselkalkes
gesichert. Im Pürschlingraben
fanden
sich Stielglieder
von ,,Pentacrinus”
sp. Eine im SefelwandalpGraben gezogene Schlämmprobe
ergab Mittellias.
Vermutlich
umfaßt der
Lias-Kieselkalk
den ganzen Lias.
V e r b r e i t u n g. Der Lias-Kieselkalk
begleitet
die Ammermulde
an
Nord- und Südflügel
vom Geiselstein
bis an das östliche Kartenblattende.
B u n t er
L i a s k a 1 k (Hierlatzkalk),
Ik
Der Ausdruck
,,Bunter Liaskalk“
wird in Anlehnung
an ZACHI:K (1964)
als neutrales
Synonym
für ,,Hierlatzkalk“
und ,,Adnether
Kalk” benutzt,
weil diese Bezeichnungen
zu sehr lokalgebunden
sind.
A u s b i 1 d u n g. Sie variiert
zwischen roten Echinodermenspatkalken
und dichten, selten flaserigen,
roten und weißen Kalken. Häufig sind rot
geflammte,
helle Kalke. Schichtung
zeigt sich meist nur im Ubergangsbereich zum Lias-Kieselkalk,
den der Bunte Liaskalk
teilweise
vertritt.
Zuweilen
führt der Bunte Liaskalk bis 1 mm große Ooide in einer weißen
bis gelblichen
Grundmasse.
In Nestern kommen meist schlecht oder überhaupt nicht bestimmbare
Terebrateln
und Rhynchonellen
vor.
Am Südhang des Ammergebirgshauptkammes
transgrediert
der Bunte
Liaskalk
mit einer - meist nicht aufgeschlossenen
- Breccie auf den
Hauptdolomit
und Fetzen von ,,Rätkalken“.
Dort, wo der Bunte Liaskalk
Steilstufen
deutlich hervor.
mächtiger
wird,
tritt
er in Wänden
und
M ä c h t i g k e i t. Sie beträgt im Westen des Blattes etwa 50 m oder
weniger, schwillt aber in der Sefelwand
bis auf 120 m an.
Fossilführung
und
Alter.
Der Bunte Liaskalk
führt örtlich
in Nestern
eine reiche Brachiopodenfauna.
Nördlich
des oberen Drei31
Säulen-Grabens
fanden sich massenhaft
Stielglieder
ORDOWSKI
(1962, S. 31) beschreibt
vom Kuchelschlag:
Arnioceras
sp.
Ohne
Angabe
(1931,
S. 53)
von Pentacrinus
des Fundpunktes
zählen KOCKEL,
RICHTER
auf:
,,Rhynchonella”
plicatissima
QULNST.
,,Rhynchonella”
waterhousi
DAV.
,,Rhynchonella“
belemnitica
QUENST.
,,Rhynchonella“
cf. triplicata
PHILI..
,,Rhynchonella“
pseudoregia
SÖHLI:
Rhynchonellina
zitteli BÖSE
Epithyris
subovoides ROEM.
Waldheimia
mutabilis
OPP.
Waldheimia
alpina GEYBR
Waldheimia
subnumismalis
OPP.
Waldheimia
cf. perforata
PIETTE
Waldheimia
sp.
Spiriferina
haueri Suess
Spiriferina
sicula GEMM.
Spiriferina
angulata 0~11.
Pteria (Oxytoma)
inaequivalve
(SCHAFH.)
,,Pecten” subreticulatus
STOL.
,,Ostreu” arietis QUENST.
Pseudomelania
turgida
STOL.
Trochus cf. lateumbilicatus
0~n.
Trochus
cf. laevisculus
STOL.
Crinoidenstielglieder.
&
sp.
STEINMANN
Das Alter kann in der Hauptsache
nur durch die Fauna des unterund überlagernden
Lias-Kieselkalkes
festgelegt werden. Demnach umfaßt
der Bunte Liaskalk
den unteren bis mittleren
Lias (Alpha und Beta).
Verbreitung.
Nördlich
des Kenzen-Kopfes,
im Kessel und in
einem Zuge von der Sefelwand
bis nördlich
des oberen DreisäulerGrabens erscheint der Bunte Liaskalk
in den Flügeln der Ammermulde.
Ein zweiter Zug setzt am oberen Kälberalp-Graben
ein. Kleinere
Vorkommen liegen im Sefelwandalp-Graben
bei 1170m, westlich P. 1167 am
Erz-Graben,
im Pürschling-Graben
bei 1100 m und am Ostende
des
Kuchelschlags.
A 11 g ä u s c h i c h t e n (,,Lias-Fleckenmergel“),
lf
Aus b i 1 d u n g. Kennzeichnendes
Merkmal
für die hell- bis dunkelgrauen Kalke, Mergelkalke
und Mergel
sind die immer vorhandenen
dunklen,
schlierigen
Flecken.
Die Kalke
zeichnen
sich durch
einen
muscheligen
Bruch aus. Sie wechsellagern
mit grauen bis schwärzlichen
Mergeln,
die sich in Paketen von mehreren
Metern Dicke in die wohlgeschichteten
(bis 20 cm) Mergelkalke
einschalten.
örtlich
(SefelwandGraben) beschränken
sich die Mergel auf dünne Häute und Lagen zwi32
sehen den z. T. kiesligen
Kalken.
Mit den Lias-Kieselkalken
sind die
Allgäuschichten
durch kontinuierliche
Zunahme
des Kieselgehaltes
verbunden.
Eine Untergliederung
der Allgäuschichten
(JACOBSHAGEN
1958) dürfte
auf Blatt Linderhof
wegen der geringen Mächtigkeit,
der starken tektonischen Beanspruchung,
der verschiedenen
stratigraphischen
Reichweite
und vor allem wegen der schlechten Aufschlüsse
auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen.
Der Mergelreichtum
der Allgäuschichten
verursacht
feuchte Hänge
und Verflachungen,
die früher oft als Almen genutzt wurden.
Fossilführung
und
Alter.
Die Allgäuschichten
auf Blatt
Linderhof
sind im Gegensatz zur Umgebung
auffallend
fossilarm (KOCKEL,
der Lechtaldecke
RICHTER
& STEINMANN
1931, S. 63: ,,Die Fleckenmergel
haben in unserem Gebiet kaum Fossilien geliefert“.).
H. MEYER fand:
Nördlich des Vorderen
Scheinberges:
Ophideroceras
sp.
Hasentalgraben:
Promicroceras
sp.
Im Norden (,,Allgäudecke“)
gehen sie wie in der Lahnenwies-Mulde
aus den Kössener
Schichten
hervor,
am Nordrand
der ,,Lechtaldecke“
werden sie vom Bunten Liaskalk
und den Lias-Kieselkalken
unterlagert.
Sie umfassen,
auf Blatt Linderhof
allerdings
nicht paläontologisch
gesichert, den gesamten Lias.
V e r b r e i t u n g. Die Allgäuschichten
kommen
auf Blatt Linderhof
in vier Gebieten vor: In der Umgebung
des Schwaben-Kopfes,
zwischen
Oberen Kenzenmoos
und Sefelwand-Graben,
an der Kälber-Alp
und
östlich der Elmau als Ausläufer
der Lahnenwies-Mulde.
2 Dogger
Doggerkalk,
bk
Ausbildung.
Die Untergliederung
in ,,Vilser Kalk“
und ,,Spatkalk“ ZACHEKS (1964) läßt sich im Prinzip auch auf Blatt Linderhof
durchführen
Da aber im Bereich
der ,,Lechtaldecke“
ein schneller
FaziesWechsel innerhalb
der Doggerkalke
erfolgt, wurde auf eine Trennung
in
der Karte verzichtet.
Spatkalk:
Er kommt vor allem im Gebiet der ,,Allgäudecke”
vor,
fehlt aber auch weiter im Süden nicht. Es handelt sich dabei um gelbbraune, sehr spätige, z. T. etwas mergelige
Kalke im Hangenden
der Allgäuschichten,
die örtlich
honiggelbe
Hornsteine
aufnehmen
und damit
zur Kieselfazies
überleiten.
,,Vilser
Kalk“:
Hier herrschen
braune,
weiße oder auch rote
Farben
vor. Die Kalke sind meist dicht, führen
aber einzelne
spätige
Partien. Der ,,Vilser Kalk“
ähnelt oft dem Bunten Liaskalk
sehr stark.
3
33
Im Gegensatz zum Spatkalk
ist er oft schlecht gebankt. Zuweilen
treten
konglomeratische
Lagen auf (Martinswand).
Während
die hellen Kalke
immer sehr rein sind, macht sich in den roten Doggerkalken
oft ein
erheblicher
Mergelgehalt
bemerkbar.
Die Doggerkalke
sind meist wegen der geringen Mächtigkeit
morphologisch bedeutungslos.
M ä c h t i g k e i t. Die Spatkalke
im Norden stellen eine fazielle Vertretung der oberen Allgäuschichten
dar und schwanken
deshalb in ihrer
Mächtigkeit
zwischen 0 und maximal
20m. Die ,,Vilser Kalke“
erreichen
in der Martinswand
ihre größte Mächtigkeit
mit etwa 50 m.
F o s s i 1 i ii h r u n g u n d A 1 t e r. Außer unbestimmbaren
Brachiopoden und Crinoidenstielgliedern
fanden sich (MEYER 1965):
östlich Zauschet:
Haizahn.
Nördlich der Bäckenalm:
Belemnopsis
canaliculata
SCHLOTH.
Aus den Spatkalken
ist bisher nur ein unbestimmbarer
Ammonit
von
der Steller-Leiten
bekannt.
Die auf Blatt Füssen gefundenen
Faunen
belegen unteren und mittleren
Dogger. Die Lage der Spatkalke
zwischen
Allgäuschichten
und Bunten
Hornsteinschichten
deutet
auf mittleren
Dogger.
Verb
r e it u n g. Die Spatkalke
treten in einzelnen Aufschlüssen
am
Nordhang
des Hauptkammes
zwischen
Hohen Graben und Laus-Kopf
sowie am Pürschling
auf, der ,,Vilser Kalk“
südlich des Feigen-Kopfes
und in der Umgebung
der Martinswand.
0 b e r e r K i e s e 1 k a 1 k (,,Dogger-Kieselkalk“),
bh
A u s b i 1 d u n g. Der ,,Dogger-Kieselkalk“
gleicht
in vielem
dem
Lias-Kieselkalk,
nur daß im Dogger die honiggelben
und roten (Kesselwände, nördlich
Bäcken-Alm)
Hornsteine
die Farbe bestimmen.
Untergeordnet schalten sich in die Kieselkalke
und z. T. außerordentlich
mächtigen Hornsteinpakete
Linsen
und unregelmäßige
Partien
von gelben,
braunen und roten Spatkalken
ein. Lateral verzahnt
sich der Kieselkalk
sehr schnell innerhalb
weniger Meter mit den Doggerkalken
(südlich der
Sefelwand).
Ebenso schnell entwickelt
er sich aus dem Lias-Kieselkalk,
dem er in seinem morphologischen
Verhalten
gleicht.
Wie im Lias-Kieselkalk
steinbreccien.
finden
sich häufig
mit Kalzit
verheilte
Horn-
Mächtigkeit.
Die Mächtigkeit
wechselt erheblich.
Sie erreicht in
der Fortsetzung
der Tischlahner
Wand am Ostende des Kartenblattes
mit
150m ihr Maximum.
34
F o s silführu
n g und
Alter.
(1931, S. 75) zitieren nach Böss:
Südlich
KOCK~~L,
RICWTR
&
STEINMANN
der Sefelwand:
,,Rhynchonella“
,,Rhynchonella“
,,Rhynchonella”
,,Rhynchonella“
,,Rhynchonella“
,,Rhynchonella“
,,Rhynchonella“
,,Rhynchonella“
cymatomorpha
ROTHIT.
prava ROTHPL..
trigona Qu.
obsoleta Sow.
trigonella
ROTHPI..
cf. lycetti DESL.
cf. mutans ROTHPL.
cf. mulans var. depressa
Bis auf den nicht sicher datierbaren
ist somit der ganze Dogger vertreten.
Verbreitung.
Von nördlich
wände, die Bäcken-Alm
bis südlich
zusammenhängender
Streifen Oberer
sich östlich des Pürschling-Grabens.
Basisbereich
ROTHPL.
zum Lias-Kieselkalk
des Geiselsteins
über die Kesselder Sefelwand
zieht sich ein fast
Kieselkalk
hin. Außerdem
findet er
A 11 g ä u s c h i c h t e n (,,Dogger-Fleckenmergel“)
A u s b i 1 d u n g. Sie gehen aus den ,,Lias-Fleckenmergeln“
und lassen sich im Gelände nicht von diesen unterscheiden.
spielen oft mehr ins Gelbliche oder Grüne.
hervor
Die Farben
Mächtigkeit.
Da sich der liassische Anteil
der Allgäuschichten
nicht. von dem Doggeranteil
trennen
läßt, bleiben
alle Mächtigkeitsangaben Schätzungen.
An den Stellen, an denen der Doggerkalk
fehlt,
dürften die ,,Dogger-Fleckenmergel“
etwa 10 m mächtig werden.
A 1 t e r u n d F o s s i 1 f ü h r u n g. Vom Bereich des Blattes Linderhof sind bisher keine Makrofossilien
aus den ,,Dogger-Fleckenmergeln“
bekannt geworden,
Eine Schlämmprobe
aus dem oberen Erzgraben
ergab
nach BIYITENSTAEDT
fragliche
Doggerhinweise.
Da in den Nachbargebieten
die Allgäuschichten
bis zum Dogger-Epsilon
belegt sind und der Doggerkalk örtlich durch die Allgäuschichten
ersetzt wird, ist anzunehmen,
daß
die Allgäuschichten
nicht den ganzen Dogger umfassen,
und daß die
Bunten Hornsteinschichten
noch in den Dogger hinabreichcn.
Die Bunten
Hornsteinschichten
würden
damit etwa der Callovientransgression
entsprechen.
V e r b r e i t u n g. Sicheres Dogger-Alter
im Erz-Graben
bei 1500 m, bzw. im ganzen
oberen Klausen-Bach.
haben die Allgäuschichten
Bereich der Kälberalp
und im
35
3. Malm
M a 1 m k a 1 k (Tithon),
w
Ausbildung.
östlich der Oberen Alp und ,,Auf dem Stein“ finden
sich rote Flaserkalke,
die z. T. Crinoiden
führen. Im Dünnschliff
sind fast
immer Calpionella
alpina (LoR.), Foraminiferenquerschnitte
und Radiolarien zu erkennen.
von sicherem Tithonkalk
stellen
M ä c h t i g k e i t. Beide Vorkommen
tektonische
Schubfetzen
dar. Die Mächtigkeit
beträgt einige Meter.
Fossilf
ührung
und
Alter.
Die Fossilfunde
auf Blatt Füssen
ergaben Tithonalter.
Auf Blatt Linderhof
ist das Alter durch Calpionella
a.lpina (LoR.) belegt.
Verb r e i tun g. Die Vorkommen
östlich der Oberen Alp und ,,Auf
dem Stein“ sind als sicheres Tithon anzusehen. Das bei KOCKBL, RICHTER &
STEINMANN
(1931, S. 52) erwähnte
Malmkalkvorkommen
nördlich
der
Bäcken-Alm
wird von H. MEYER (1965) in den Dogger gestellt “).
B u n t e Ho r n s t e i n s c h i c h t e n (,,Radiolarit“),
wh
Au sb i 1 d un g. Sie bestehen aus sehr gut geschichteten
(bis 15 cm)
meist roten Hornsteinen
mit dünnen Tonhäuten
auf den Schichtflächen.
Untergeordnet
kommen auch schwarze, grüne und bräunliche
Hornsteine
vor, die meist die Basis bilden. Häufig treten die reinen Hornsteine
in den
Hintergrund,
sie werden dann durch kieslige Kalke und Mergel ersetzt.
Die Grenze zu den liegenden
Allgäuschichten
oder Doggerkalken
ist
ausgesprochen
scharf. Nennenswerte
Obergänge
existieren
nicht. Dagegen
verschwimmt
die Grenze zu den bunten
Aptychenschichten,
die unter
allmählicher
Abnahme
des Kieselgehaltes
aus den Radiolariten
hervorgehen.
Die Bunten
Hornsteinschichten
schließen
sich wegen der geringen
Mächtigkeit
in ihrem
morphologischen
Verhalten
an die Aptychenschichten an.
M ä c h t i g k e i t. Die Mächtigkeit
beträgt bis zu 20 m, oft bleibt
aber erheblich
unter diesem Wert. Größere Mächtigkeiten
sind durch
zum Teil erhebliche
Spezialfaltung
vorgetäuscht.
Fossilführung
und
Alter.
Makrofossilien
Hornsteinschichten
sind bisher noch nicht beschrieben
fossilien finden sich nur Radiolarien
ohne Leitwert.
“) Das Vorkommen
36
sie
die
aus den Bunten
worden. An Mikro-
wurde auch auf der Karte als Dogger dargestellt.
Das Alter ergibt sich aus den unterlagernden
Allgäuschichten,
die auf
Blatt Füssen mit Ammoniten
bis zum mittleren
Dogger belegt sind. Die
Bunten
Hornsteinschichten
setzen also mit dem mittleren
bis oberen
Dogger ein und gehen bis in das Tithon (?) (KOCKEL, RICHTER & STEINMANN
1931, s. 65).
Verbreitung.
Sie erscheinen
in einem Zug zwischen ,,Im Wald”
über die Bäcken-Alm
bis zur Hinteren
Sefelwand-Alp,
im Gebiet der
Kälber-Alp
und am Nordrand
des Kalkalpins
in einzelnen
Vorkommen
zwischen der Hohen Brücke und der Küh-Alp.
Im Südosten erreichen sie
als Ausläufer
der Lahnenwies-Mulde
gerade noch Blatt Linderhof.
Aptychenschichten
(Malm),
w
Ausbildung.
An der Basis folgen
auf die Bunten
Hornsteinschichten als Ubergang
zu den Aptychenschichten
zunächst die bunten
Aptychenschichten,
die aus roten, kiesligen
Kalken
und Mergelkalken
bestehen, die oft geflasert sind. Die intensive
rote Farbe verblaßt
nach
oben, der Kieselsäuregehalt
nimmt ab, bis die relativ kieselsäurearmen,
fast weißen Aptychenschichten
erreicht sind.
Die hellen Aptychenschichten,
deren Farbe zwischen rein weiß und
bläulich-grau
variiert,
fallen durch ihre ausgezeichnete
Schichtung
auf.
Die Bankdicke
liegt meist bei 5 cm, kann aber auch bis 20 cm anschwellen.
Die dichten Kalkpelitbänke
werden durch dünne Ton- und Mergelhäute
getrennt,
die die Faltbarkeit
erhöhen.
Deshalb
sind oft modellartig
schöne Spezialfalten
zu beobachten. In allen Teilen der Aptychenschichten
Rnden sich Putzen und Bänkchen von grauen und grünlichen
Hornsteinen.
Seltener
treten authigene
Brekzien
und
Norden
finden sich einzelne
Sandkalkbänke,
rundeten, klastischen
Quarzen bestehen.
Aptychenschill
auf. Nur im
die aus etwa 20 O/o unge-
Dünnschliffe
zeigen, daß die Aptychenschichten
aus einem dichten
Kalkpelit
bestehen, der immer reichlich Calpionellen
führt. Die häufigen
Radiolarien
wurden weitgehend
kalzitisiert.
Vor allem in den oberen Teilen der Aptychenschichten
treten die
Wetzsteine
auf. Sie bestehen aus rötlichen,
grünlichen
oder grauen, z. T.
etwas mergeligen
Kalken.
Bei ihnen sind in die kalkige
Grundmasse
Radiolarien
eingestreut,
deren Kieselskelett
nicht von Kalzit
verdrängt
wurde.
Kleine
Hornsteinund Kalktrümmer
finden
sich ebenso wie
wenige klastische Quarze, Foraminiferen
und Schwammnadeln.
Die Aptychenschichten
bilden feuchte steile Hänge. In Bächen führen
sie oft zu Wasserfällen.
M ä c h t i g k e i t. Wegen
der starken
Spezialfaltung
können
nur
Schätzwerte
angegeben werden. Die bunten Aptychenschichten
der Basis
erreichen
bis 20 m. Die Gesamtmächtigkeit
liegt bei etwa 130 m.
37
Fossilführung
und
Alter.
Vor allem die Grenzzone
zu den
Unterkreide-Aptychenschichten
ist reich an Aptychen. Lamellaptychus
SP.,
Punctaptychus
sp. und Laevaptychus
sp. finden sich nicht selten, Von
nördlich der Hengstwald-Diensthütte
stammt:
Waldheimia
sp.
In Schliffen kommen fast immer reichlich Calpionella
alpina (Lori.) und
Radiolarien
vor. Die Aptychenschichten
gehören zum größten Teil dem
obrren Malm an. Da die Grenzziehung
zu den Unterkreide-Aptychendie Möglichkeit,
daß Teile der
schichten
problematisch
ist, besteht
Aptychenschichten
bis in die unterste Kreide reichen.
V e r b r e i t u n g. Die Aptychenschichten
begleiten
den Nordrand
des
Kalkalpins
in einem Streifen
von der Hohen Brücke bis zur Küh-Alm.
Zwischen
Bäckenalm-Sattel
und Zauschet und am oberen Kenzenmoos
treten sie ebenfalls auf. Kleinere Vorkommen
liegen in der Elmau.
c. Kreide
1. Unterkreide
A p t y c h e n s c h i c h t e n (Valendis?
-
Unterapt),
n
A u s b i 1 d u n g. Ohne deutliche
Grenze gehen die Aptychenschichten
des Malms in, die der Unterkreide
über. Einen gewissen Hinweis auf die
Grenzregion
geben lediglich
rötliche
bis rotviolette,
mergelige
Kalke in
den höchsten
Malm-Aptychenschichten.
Da geeignete
Fossilien
fehlen,
lassen sich im Gelände Malm- und Unterkreideanteil
nur bis auf eine
etwa 30 m mächtige Übergangszone
genau kartieren,
In der Grenzzone
treten weiße Fleckenkalke
auf, die nach oben grünliche
Farbtöne
annehmen und mergeliger
werden.
Die Unterkreide-Aptychenschichten
unterscheiden
sich von denen des
Malms nur durch die dunklen
Flecken und die grünlichen
Farben. Nach
oben nehmen die Unterkreide-Aptychenschichten
zunehmend
grüne Mergel und Mergelkalke
auf.
Recht bezeichnend
sind schlauchartige
Gebilde, die mit einer rostigerdigen Masse gefüllt sind. Sie stellen vermutlich
verwitterte
Pyritkonkretionen
dar.
Etwa 15-20m
über der Basis tritt ein Wetzsteinhorizont
auf, der dem
des Malms ähnelt. Nur fehlen hier die roten Farben fast ganz.
Die Sandkalkbänke
des Malms gleichen
denen in den UnterkreideAptychenschichten.
Sie wittern
mit einer gelb-braunen
Rinde an und
führen ungerundete
klastische Quarze.
M ä c h t i g k e i t. Wie bei den Malm-Aptychenschichten
ist eine genaue
Mächtigkeitsangabe
wegen der intensiven
Spezialfaltung
unmöglich.
Die
Mächtigkeit
liegt bei etwa 100 m, örtlich vielleicht
noch wenig darüber.
38
F o s s i 1 f ii h r u n g u n d A 1 t e r. Die Unterkreide-Aptychenschichten sind auf Blatt Linderhof
recht fossilarm. KOCKEL, RICHTEID & STEINMANN
(1931, S. 81) erwähnen:
,,Auf dem Stein“:
,,Oppelia“
sp.
H. MI:YER fand nördlich der Bäckenalm:
Pseudoosterella
sp. (?)
Roßstallblöße
1130 m:
Pseudoosterella
sp. (?)
Mit Hilfe der von MEYI!K gefundenen
Ammoniten
konnte das Valendis
nachgewiesen
werden. Für die anderen Stufen der Unterkreide
fehlt der
Beleg durch Fossilien.
V e r b r e i t u n g. Die Unterkreide-Aptychenschichten
finden sich in
mehreren
schmalen Streifen nördlich
der Bäcken-Alm,
in z. T. sehr kleinen Aufschlüssen
in der kalkalpinen
Randzone zwischen Lobental-Bach
und Küh-Alm,
,,Auf dem Stein“ und in der Elmau.
Tannheimer
Schichten
(Oberapt - Oberalb), a
A u s b i 1 d u n g. Die Hauptmasse
der Tannheimer
Schichten (,,Gault“)
bilden
weiche, dunkelgrünliche
und schwärzliche
Mergel,
die intensiv
verfaltet
sind. Seltener finden sich rote, grüne, gelbe oder braune Mergel.
Einige Kalkmergelbänke
schalten sich immer
ein. Aus den tektonisch
stark zerrütteten
Mergeln
wittern
mit Kalzit verheilte
Klüfte
aus. Im
Gegensatz zu den griffelig
zerfallenden
Partnachschichten,
neben denen
sie an verschiedenen
Stellen tektonisch
liegen, verwittern
sie blättrig.
Oft ähneln sie den dunklen
Mergeln
der Allgäuschichten,
mit denen sie
im Gelände häufig verwechselt
werden.
Die Grenze zum auflagernden
Cenoman ist auf Blatt Linderhof
immer
tcktonis:h
überprägt.
M ä c h t i g k e i t. Die Mächtigkeit
liegt höchstens bei 50 m, schwankt
jedoch wegen der tektonischen
Beanspruchung.
Fossilführung
und
Alter.
Makrofossilien
sind bisher von
Blatt Linderhof
nicht bekannt.
Nach der reichen Mikrofauna
umfassen
die Tannheimer
Schichten den Zeitraum
von Oberapt bis Oberalb.
ZBIL
(1956, S. 387) beschreibt von den oberen Spitzgräben
nördlich der Hengstwald-Diensthütte:
Cibicides reicheli GAND.
Lenticulina
vonderschmitti
(GAND.)
Planulina
schloenbachi
(Rsuss)
Dorothia
gradata
(BERTH.)
Spiroplectinala
annectens (PARKER &
Pseudoclavulina
gaultina
(MOROZOWA)
Ammodiscus
gaultinus
BRRTH.
Marssonella
oxycona (RFWSS)
Globigerina
infracretacea
GLAESSN.
JONXS)
39
Verbrei
tun g. Die Vorkommen
der Tannheimer
Schichten
sind
ausschließlich
auf das Gebiet der ,,Allgäudecke“
beschränkt.
Als normales
Hangendes
der Unterkreide-Aptychenschichten
kommen sie nördlich
und
südlich der Hengstwald-Diensthütte
und in den Spitz-Gräben
vor. An der
Hohen Brücke, ,,Auf dem Stein“ und im Gebiet der Kälber-Alp
transgredieren
die Tannheimer
Schichten - hier nur das Oberalb
- auf
Aptychenbzw. Allgäuschichten.
Wegen der Ähnlichkeit
mit den Mergeln
der Allgäuschichten
sind sie an der Kälber-Alp
vermutlich
weiter verbreitet
als in der Karte
dargestellt.
Die kleinen
Vorkommen
in den
Partnachscbichten
im oberen Dreisäuler-Bach
und an der Kleb-Alp
sind
eingeschuppt.
2. Oberkreide
Cenoman
-
Turon,
c-t
Für die Sedimente
der tieferen
Oberkreide
existiert
bisher noch kein
allgemein
anerkannter
und verwendeter
Name. Die gebräuchliche
Bezeichnung ,,Cenoman“
ist zum Teil irreführend,
da erhebliche
Turonanteile
vorhanden
sein können.
A u s b i 1 d u n g, Neben vorherrschenden
groben Konglomeraten
und
Breccien sind Mergel recht häuflg. Untergeordnet
treten auch Sandsteine,
Sandkalke
und Kalke auf. Die Verteilung
der Gesteine macht häufig den
Eindruck
einer statistischen
Unordnung.
Während
im Norden (außerhalb
des Blattbereiches)
die Oberkreide
lückenlos aus den Tannheimer
Schichten hervorgeht,
transgrediert
sie im Süden bis auf den Hauptdolomit
hinab.
Die Gerölle der Konglomerate
und Breccien
(cc) bestehen aus allen
Gesteinen des Kalkalpins,
einschließlich
aufgearbeiteter
Cenomankomponenten, vom Hauptdolomit
an aufwärts.
Die größten Gerölle erreichen
einen Durchmesser
von 50 cm. Das Bindemittel
ist kalkig-tonig.
Die Farbe
wechselt zwischen grau und rot. Seitlich verzahnen
sich die grobklastischen
Sedimente
mit Sandsteinen,
Sandkalken
und Mergeln
oder sie schalten
sich in einzelnen Bänken in diese Gesteine ein.
Bei den Sandsteinen
(CS) existieren
alle Ubergänge
zwischen mürben,
fast bindemittelfreien,
oft glaukonitischen
Grobsandsteinen,
Quarz-Karbonat-Psammiten,
Feinbreccien
und sandigen Mergelkalken.
Die Hauptmasse
dieser Gesteine besteht aus dem Sand der Jura-Kieselkalke.
Besonders
die Kalksandsteine
führen
Orbitolinen
in größerer
Menge. Pflanzenhäcksel findet sich fast immer in den Psammiten.
Die Farbe der dickbankigen
Sandsteine spielt um ein grünliches
Grau. Bei der Verwitterung
färben sie sich braun,
Die Farbe der meist weichen und schlecht geschichteten
Mergel (cm)
schwankt um ein grünliches
Grau. Seltener kommen schwarze, rote, gelbe
und braune Mergel vor. Ein mehr oder weniger
großer Sandgehalt
ist
fast immer vorhanden.
40
Brrkrir.
aus
Feibrrkzir
co,,,,
Al&.
Houptdolomit
mit
rinrrlnrn
r,,,d,mrntrrrtr
dm
qrouqrune
rm
ohrrrn
7. Cenoman-Profil
b!s
/oustqroSrn
Komponrntrn
SchlICkQrrdlf~
Mirqri
Ir11
brstrhrnd;calOm
mrt
mir
dunnrn
Sondkolkloqrn
Houptdolomlt-Xomponrnlrn
in den östlichen Höll-Gräben
(nach KONZAN 1964).
bei 1040 m
Abb. 8. Cenomandiskordanz
im Lichten-Bach. 1: Ccnoman-Mergel,
Breccie, 3: Hauptdolomit
(nach KONZAN
1964).
2: Cenoman-
Exotische
Gerölle
(ce) Anden sich entweder
in den Konglomeraten
(Bockstall) oder in ,,Rosinenmergeln“
(Dreisäuler-Graben,
Graben nördlich
Dreier-Köpfl).
Sie lassen sich mit keinem in der Nähe anstehenden
Gestein
in Verbindung
bringen.
Ihre Herkunft
ist umstritten,
Nach ZEIL (1955)
gilt der Rumunische
Rücken KOCKELS als Liefergebiet.
Er lag nördlich des
Oberostalpinen
Sedimentationsraumes.
Die Größe der Gerölle
überschreitet 5 cm nicht. Sie bestehen aus roten Porphyren,
Kieselschiefern
und rosa und grünen Quarziten.
Je nach Gesteinscharakter
bildet die Oberkreide
kleine Wände, Steilhänge oder feuchte Senken.
Mächtigkeit.
Sie ist nicht genau bestimmbar,
bleibt
aber mit
großer Wahrscheinlichkeit
unter 200 m.
41
Fossilführung
und
Alter.
Die reichen Makround Mikrofaunen beweisen ein Alter von Cenoman bis Mittelturon.
KOCKEL,
RICHTER
Ce STEINMANN
(1931, S. 95 und 105) führen
an (z. T. zitiert nach Bösu,
SCHLOSSER und SömE) :
Zwischen
Bockstall und Geiselstein:
Neithea aequicostata
LAM.
Pecten orbicularis
Sow.
Orbitolina
concava LAM.
Kenzen-Köpfel:
,,Cidaris” vesiculosa Gor.or:.
Hintere Gruben:
Turritella
granulata
Sow.
Cerithium
sp.
Protocardia
hillana Sow.
Cardium
sp.
Venus faba Sow.
Neithea aequicostata
LAM.
Neithea longicauda
ORB.
Pecten sp.
Lima sp.
Plicalula
sp.
Orbitolina
concava LAM.
Korallen
Südwestlich
Laubeneck:
Scaphites aequalis Sow.
Nt:uweid-Graben,
Sefelwand-Alp,
Dreisäuler-Graben:
Barysmilia
[- Stenosmilia]
brevicaulis
(FRoM.)
Placocoenia
irregularis
REUSS ?
Montastrea
[= Phyllocoenia]
sculpta (MICH.)
Montastrea
[= Phyllocoenia]
exclusa
(FRoM.)
Montastrea
[= Hydnophoropsis]
thecalis (SöH1.K)
Cladocora
tenuis RIWSZ
,,Plesiastrea“
sulcato-lammellosa
(MICH.)
,,Plesiastrea“
pseudolepida
(Söme)
,,Plesiastrea“
edwardsi
(Rsuss)
,,Plesiastrea“
cf. exsculpta
(REUSS)
,,Plesiastrea“
aff. lepida (REUSS)
Isastrea
morchella
RIXJSS
Favia ammergensis
SÖHLE
Favia irrcgularis
REUSS ?
BaryphylEa
turonensis
FROM.
Meandrina
pseudo-michelini
Söme
Cyclolithes
depressa SCHAI:H.
Latomeandrea
[= Latimaeandrea]
astraeoides (REUSS)
Latomeandrea
[= Latimaeandrea]
ataciana (MICH.)
Latomeandrea
[= Lalimaeandrea]
duplex (FRoM.)
Thamnasteria
agaricites GOLDP.
Thamnasteria
media MICH.
Thamnasteria
composita Sow.
42
Thamnasteria
confusa R~uss
Thamnasteria
[= Centrastrea]
insignis (FRoM.)
Dimorvhastrea
funaiformis
REUSS
,,Trochosmilia”
‘znfl&a RI:USS
Aulosmilia
l= Placosmilial
cuneiformis
(E. & H.)
Actinastrea[=
Astrocoeniu]
minima (FR&.)
Actinastreu
[= Astrocoeniu]
decuphylla
(E. & H.)
Actinastrea
[= Astrocoenia]
mugnijica
(RWSS)
Actinastreu
[= Astrocoeniu]
ramosu (E. & H.)
Actinustrea
l= Astrocoenial
reticulutu
(GwDP.)
Actinastreu
[= Astrocoeniu]
tuberculutu
(REUSS)
Columastreu
I= Columnastrueal
striutu (E. & H.)
Actinucis martiniana
ORB.
Actinacis eleguns REUSS
Porites stell&ta
Rsuss ?
Heliopora
purtschi Rsuss ?
Polytremacis
blainvilleuna
0~11.
,,Cyphastreu“
orbignyuna
Rtiuss
Synustraea
splendida
FROM.
Hippurites
sp.
MI'YL:R
fand
im Neuweid-Graben:
Plugioptychns
sp.
Hippurites
sp.
Im Dreisäuler-Graben
bei 1130 m bargen HACN & ZEIL (1954, S. 13):
Dentulium
sp.
Volutilithes
gasparini
ORB.
Turitella
cf. alternans
ROEM.
Turitellu
div. sp.
Asturte cf. subcostata OKB.
Asturte aff. acuta REUSS
Lucinu div. sp.
Inoceramus
sp.
Von nördlich
HAGN
der Ghörigen-Köpfe
beschreibt
Curdium
cenomanense
ORB.
Venus fabu Sow.
Lucinu sp.
Ostreu sp.
Neitheu uequicostuta
LAM.
Pecten orbicularis
Sow.
Spondylus
striatus
Sow.
Plicatulu
inputu Sow.
Exogyru sp.
Orbitolinu
concuvu LAM.
Orbitolinu
sp.
Serpulu sp.
KONZAN
& ZEII. (1954, S. 10) fanden in den Spitz-Gräben
Puzosiu cf. mayorianum
Ottn.
Guudryceras
cf. mite HAUER
Guudryceras
sp.
Buculitcs
sp.
(1964,
S. 51):
bei 1360 m:
43
Neithea cf. notabilis
(MÜNSTER)
Grammatodon
cf. carinatus
(Sow.)
Astarte aff. nana REUSS
Nucula sp.
Außerdem
erwähnt
KONZAN
von dort unbestimmbare
Bruchstücke
von Scaphites sp.
Von der reichen Mikrofauna,
die sich in fast jeder
findet, wird nur eine Zusammenstellung
ohne Angabe
Fundpunkte
gegeben “).
Für das Cenoman:
Praeglobotruncana
stephani GAND.
Praeglobotruncana
stephani GAND. turbinata
Rotalipora
turonica BROTZ.
Rotalipora
globotruncanoides
SIGAL
Rolalipora
reicheli MORN.
Rotalipora
apenninica
(0. RBNZ)
Rotalipora
sp.
Globotruncana
stephani GAND.
Globotruncana
antiqua Reuss
Sigmoilina
sp.
FrÖndiculariÜ
sp.
Marssonella
oxwona (RECJSS)
Marssonella
SP.Lenticulina
sp.
Dorothia gradata PLUMMER
Anomalinoides
sp.
,,Bigenerina“
Tritaxia
pyramidata
(REIJSS)
Gümbelina
sp.
Textularia
sp.
Orbitolina
sp.
Ammobaculites
sp.
Spiroplcctammina
sp.
Hyperammina
sp.
Glomospira
sp.
Placentammina
sp.
Haplophragmoides
sp.
Ostratoden
Echinodermenreste
Für das Turon:
Globotruncana
Globotruncana
Globotruncana
Globotruncana
Globotruncana
Globotruncana
B, Die Bestimmung
München.
44
Korallen
und
Schlämmprobe
der einzelnen
REICHEL
lapparenti
lapparenti
BROTZ.
lapparenti
BROTZ.
coronata BOLLI
helvetica BOLLI
renzi THALM. & GANFI.
cf. renzi THALM. & GAND.
der Mikrofaunen
der Oberkreide
erfolgte
durch H. HAGN,
Globotruncana
angusticarinata
GANV.
Globotruncana
marginata
Reuss
Globotruncana
sigali REICHEL
Globotruncana
stephani GAND.
Praeglobotruncana
stephani CAND. turbinata
Rotalipora
globotruncanoides
SIGAI.
Rotalipora
turonica BROTZ.
Praeglobotruncana
delrioensis
(PLUMMER)
Lenticulina
Sp.
Frondicularia
sp.
Epistomina
sp.
Verneuilina
Sp.
Dorothia
sp.
Gyroidina
sp.
Marssonella
SP.
Globorotalites
sp.
Globigerina
hoelzli HAGN & ZEIL
Globigerina
sp.
Globigerinella
sp.
Spiroplectinata
sp.
Spiroplectammina
Sp.
Heterohelix
sp.
Tritaxia
tricarinata
(R~uss)
Triplasia
sp.
Heterostomella
sp.
Loxostomum
sp.
Orbitolina
sp.
Stensioeina
sp.
Schackoina sp.
Ammodiscus
sp.
Dentalina
sp.
Cenosphaera
sp.
Nasselarien
Ostratoden
Spongienreste.
REICHEL
Verb
r e i tun g. Die Gesteine des CenomaniTuron
bauen Teile der
Gipfelregion
zwischen Bockstall
und Kälber-Alp
auf. Zwischen
Hauptkamm und Sägertal füllen sie mehrere Mulden, Im Linder Wald tauchen
turone
Gesteine
an verschiedenen
Stellen
unter dem Hangschutt
auf.
Südlich
Linderhof
bildet
das Cenoman
den Kern des Ammerwalder
Muldenzuges.
Nördlich des Kuchel-Berges
zieht sich eine kleine Cenomanmulde hin. Kleinere
Vorkommen
liegen in der Elmau, am Kohl-Bach,
auf der Tischlahner
Wand und nördlich
des Dreier-Köpfls.
11. Flysch-Zone
a. Allgemeiner
Zwischen den Kalkalpen
begleitet ein meist schmaler
Ostalpen.
Der ursprüngliche
Uberblick
im Süden und dem Helvetikum
im Norden
Streifen von Flyschsedimenten
den Rand der
Ablagerungsraum
lag südlich des helveti45
sehen Ablagerungsgebietes
bzw. nördlich
des penninischen.
Die Ausbildung
des ,,Ostalpinen
Flysches“
bleibt
auf die ganze Erstreckung
erstaunlich
gleichmäßig.
Im Gegensatz dazu stehen die ,,Flysche“ weiter
im Westen, die verschiedenen
Ablagerungsräumen
und Decken angehören.
Im folgenden
wird für die tektonische
Einheit der Ausdruck
,,FlyschZone“ und für die Fazies ,,Flysch“ benutzt.
Die Flyschsedimente
werden
durch eine Anzahl
bestimmter
Eigenschaften charakterisiert,
die nicht alle immer deutlich
ausgeprägt
sein
miissen. Der Flysch besteht aus eintönigen
Wechsellagerungen
von Tonsteinen, Mergeln,
Mergelkalken,
Kalken,
Sandkalken,
Sandsteinen
und
Grauwacken,
die oft rhythmisch
sedimentiert
wurden
und häufig Sedimentstrukturen
zeigen (“graded bedding”,
Strömungsmarken,
Fließstrukturen etc.). Die Flyschsedimente
lassen sich nur in Serien gliedern,
die
neben wenigen Leitgesteinen
zum größten Teil untypische
Durchläufergesteine enthalten.
Auffallend
ist die Fossilarmut.
Selbst Mikrofossilien
finden sich meist
nur in einzelnen
Bänken.
Dagegen
treten
Lebensspuren
(Grabgänge,
Fraß- und Kriechspuren)
relativ häuflg auf.
Flyschsedimente
entstehen in tektonisch
unruhigen
Räumen kurz vor,
oder während
größerer Bewegungen
in den Nachbargebieten.
Sie werden
häufig vom Ende der gleichen Faltung noch mit erfaßt.
Die folgenden,
die Flysch-Zone
betreffenden
Abschnitte
beruhen auf
den Ergebnissen
von REICHELF' (1955).
b. Schichtenfolge
der Flysch-Zone
1. Unterkreide
K a 1 kg r u p p e (Barreme
bis Apt),
fk
Synonyma:
Tristelschichten,
Tristel-Serie,
Flyschkalkgruppe.
Der in der Literatur
weit verbreitete
Name ,,Tristelschichten“
wurde
von ZACHER in den Erläuterungen
zu Blatt Füssen durch den nicht gerade
glücklichen
Ausdruck
,,Kalkgruppe”
ersetzt, um Mißdeutungen
mit gleichartigen Schichten der Falknisdecke
zu entgehen, die nach Ansicht TRÜMPYS ')
nicht mehr dem Unterostalpin
angehört,
sondern wie die Flysch-Zone
nordpenninisch
ist. Um wenigstens
in den Erläuterungen
zu den entsprechenden geologischen Karten eine einheitliche
Nomenklatur
zu verwenden,
wird der Ausdruck
,,Kalkgruppe“
im folgenden
weiter benutzt.
Aus bi 1 dun g. Die Kalkgruppe
bildet, wie fast überall,
die Basis
der Flysch-Zone.
Sie tritt, wie die anderen
Flyschgesteine,
auf Blatt
Linderhof
nur im Lobental
auf. Geschlossene
größere
Vorkommen
‘) Nach einem Vortrag
46
vom 14. 5. 1965 in Berlin,
fehlen, In der Hauptsache besteht die Kalkgruppe
aus dunkelbis blaugrauen, teils sandigen Miliolidenkalken.
Die Bankdicke
schwankt zwischen
0,2 und 1 m. Neben den Miliolidenkalken
treten noch Feinbreccien
auf
(Tristelbreccie).
Schliffe durch die Miliolidenkalke
zeigen in einer dichten Grundmasse
Milioliden,
sandschalige
Foraminiferen,
Orbitolinen
und Bruch von Echinodermen
und Bryozoen.
Die Schalen der Mikrofossilien
sind häufig
pyritisiert.
Weiterhin
treten
auf: Eckige Quarze,
seltener
Orthoklas,
Muskovit, Biotit, Glaukonit
und Kohlepartikel.
Zwischen die harten Bänke, die zum Teil auch aus dunklen
Kieselkalken, Sandkalken
und gelblichen
reinen Kalken bestehen, schalten sich
bis 1 m mächtige
schwarze Mergelschiefer
ein, die eben spalten. Auch
grünlich-graue
milde Mergel und graue Kalkmergel
fehlen nicht.
M ä c h t i g k e i t. Die aufgeschlossene
Mächtigkeit
erreicht auf Blatt
Linderhof
etwa 50 m.
F o s s i 1 f ü h r u n g u n d A 1 t e r. Funde von Orbitolina
lenlicularis
TAM.,
Orbitolina
conoidea GRAS, Orbitolina
aff. conica (BLUMENBACH)
und
Salphgoporella
muehlbergi
LOR. beweisen das Barreme-Apt-Alter.
Außerdem
fanden sich :
Textularia
sp.
Spiroplectammina
sp.
Trocholina
sp.
Trocholina
infragranulata
Gaudryina
sp.
Lenticulina
sp.
Miliola
sp.
Milioliden
Rotaliiden
Radiolarien
Echinodermenreste
Bryozoenreste.
Verbreitung:
Die Kalkgruppe
tritt nur im Süden der FlyschZone im Loben-Tal
und am Aschenfleck-Moos
auf.
Quarzit-Serie
(Alb), fg
Synonyma:
Flysch-Gault,
Gault.
Die Grenzregion
zur liegenden
Kalkgruppe
ist bisher im Trauchgauflysch noch nicht bekannt
geworden.
Der Obergang
erfolgt
vermutlich
allmählich.
A u s b i 1 d u n g. Als typischste Gesteine erscheinen graugrüne,
dunkelund olivgrüne,
dichte glaukonitische
Quarzite 8). Der muschelig-glasige
Bruch zeigt häuflg Fettglanz
(sog. ,,Ölquarzite“).
Die grauen Quarzite
gehen aus dichten Kalksandsteinen
hervor.
“) Als Quarzite
bczcicl7net.
werden
hier
Quarzpsammite
mit
kicsligem
Bindemittel
Im Dünnschliff
zeigen sich eckige bis leicht gerundete
Quarze mit
verunreinigter
Kieselsäure
als Bindemittel,
viel Glaukonit,
seltener Biotit,
Pyrit, Kohleflitter
und Mergelfetzen.
Die Quarzite verwittern
zunächst zu hell klingenden
Scherben, die in
poröse,
braune
bis schmutzig-gelbe
Sandsteine
übergehen.
Bei den
Quarziten
fällt die gute Bankung
auf (O,l--2,5 m).
Weitere harte Bänke werden von graublauen
Kieselkalken
und grauen
bis bräunlichen
Kalksandsteinen
aufgebaut,
die denen der Kalkgruppe
ähneln. Jedoch enthalten
sie statt der Milioliden
reichlich
Globigerinen.
Sie sind vermutlich
in den unteren Teil der Serie zu stellen.
Zwischen die härteren
Bänke schieben sich bis zu 1 m mächtige Bänke
von schwarzen und graugrünen,
seltener roten und feuergelben
Mergeln
und Tonen ein. In Verbindung
mit den Quarziten
finden sich besonders
tiefschwarze
Tonmergel.
M ä c h t i g k e i t. Sie erreicht maximal
50 m.
In Dünnschliffen
und SchlämmFossilführung
und
Alter.
proben fand REICHELT (1955, S. 22123):
Globigerina
sp.
Marssonella
sp.
Spiroplectammina
sp.
Dictuomitra
sp.
Proteonina
complanata
FRANKE
?
Radiolarien
Spongiennadeln
Echinodermenreste
Bryozoen.
Aus den Fossilfunden
und der Lage der Quarzitgruppe
im Schichtenverband ergibt sich ein Alb-Alter.
Verbrei
tun g. Die Quarzitgruppe
tritt auf Blatt Linderhof
nur
zwischen Lobentalbach
und P. 1023 auf.
U n t e r e B u n t e M e r g e 1 (hohes Alb bis unteres Cenoman)
Synonym:
Gaultgrenzmergel.
Aus b i 1 du n g. Die Unteren
Bunten Mergel ersetzen im Süden die
Ofterschwanger
Schichten
der Nordfazies.
Vielfach
fehlen
beide. Die
Unteren Bunten Mergel bestehen aus einer Wechsellagerung
dünner Kalkund Kieselkalkbänke
(1-10 cm) mit graugrünen,
roten und schwarzen
Tonmergeln.
Manchmal
überwiegen
die Mergel, in die dann Linsen und
Bänkchen von grünen Quarziten
eingeschaltet
sind.
M ä c h t i g k e it. Die Mächtigkeit
variiert
zwischen 0 und 10 m.
Fossilführung
und
Alter.
REICHELT
(1955) erwähnt
aus den
Unteren Bunten
Mergeln
eine tektonisch
stark beanspruchte
Fauna mit
vermutlich
einkieligen
Globotruncanen,
die auf unteres Cenoman deuten.
V e r b r e i t u n g. Lobental-Bach
48
2. Oberkreide
R e i s e 1 s b e r g e r S a n d s t e i n (mittleres
Cenoman - Unterturon),
fs
Synonyma:
Hauptflyschsandstein
(Nordfazies), Grenzsandstein
(Südfazies),
Schwabbrünnen-Serie
(Liechtensteiner
Flysch).
Au s b i 1 d u n g. Mit dem Reiselsberger
Sandstein
verschwinden
zunächst die Unterschiede
zwischen Nord- und Südfazies.
Der Reiselsberger
Sandstein
bildet mit seinen dickbankigen
(0,5-3 m)
feinen oder groben Sandsteinen
die typischste
Serie der Flysch-Zone.
Frisch besitzen die glimmerreichen
Sandsteine
eine graue bis blaugraue
Farbe. Bei der Verwitterung
bildet sich eine braune mürbe Rinde. Das
Bindemittel
i#st stets kalkig.
Die groben Anteile
treten vor allem an der Basis und im oberen Teil
der Serie auf. Sie bestehen aus Quarz, Felds’päten,
kalkigem
Material,
Muskovit,
Serpentinit,
Glimmerschiefer,
Gneis und phyllitischen
Tonschiefern. In Dünnschliffen
kommen noch Biotit, Kalkspat
und seltener
Zirkon, Granat, Pyrit und Pflanzenhäcksel
hinzu.
Seltener
treten dünnplattige
des erheblichen
Muskovitgehaltes
spalten.
bräunliche
Sandsteine
auf, die wegen
ausgezeichnet
nach den Schichtflächen
Die sogenannten
Zwischenschichten
bestehen aus 1 bis maximal
5m
mächtigen
Mergellagen
in der Fazies der Piesenkopf-Serie.
In ihnen
wechseln
graugrüne
Mergellagen
(2-5 cm) mit harten,
dünnplattigen
Kalken (3-20 cm) ab.
Im oberen Teil des Reiselsberger
Sandsteines
schalten
Mergel ein, die zu der Piesenkopf-Serie
überleiten,
M ä c h t i g k e it. Die Mächtigkeit
von etwa 200 m im Norden auf etwa
sich zunehmend
des Reiselsberger
Sandsteins
10 m im Süden ab.
nimmt
Fossilführung
und
Alter.
Bisher sind aus dem Reiselsberger
Sandstein
des Trauchgaus
noch keine Fossilien bekannt
geworden.
Das
Alter ergibt sich so indirekt
aus dem Alter der Unteren Bunten Mergel
bzw. der Ofterschwanger
Schichten (höheres Alb bis unteres Cenoman)
im. Liegenden
und dem Alter der Piesenkopf-Serie
(oberes Oberturon
bis
Coniac).
V e r b r e i tun g. Lobental-Bach.
P i e s e n k o p f - S e r i e (höheres
Turon
bis Coniac),
Piesenkopfkalk,
Piesenkopfschichten,
tenstein - Vorarlberg).
Au s b i 1 d u n g. Die Piesenkopf-Serie
tritt
bereich der Flysch-Zone
auf.
Plankner-Serie
Synonyma:
4
vornehmlich
fp
(Liechim
Nord-
49
Sie geht allmählich
und unter Abnahme
hervor.
unter Aufnahme
von Mergeln
und Kieselkalken
der Sandsteine
aus dem Reiselsberger
Sandstein
Basal, örtlich auch in höheren
Teilen, erscheinen
l-5 cm mächtige
rote Tonlagen
und -linsen, die faziell den Oberen Bunten Mergeln
entsprechen.
Die Hauptmasse
der Piesenkopf-Serie
wird von einer Wechsellagerung
harter Bänke mit weichen Mergeln aufgebaut.
Die harten Bänke bestehen
aus dünnplattigen
Kieselkalken,
dichten Kalken
und Mergelkalken
von
1-5 cm, seltener bis 15 cm Mächtigkeit.
Die Farbe der Mergel und Tone
wechselt zwischen grau- bis olivgrün,
grau, blaugrau und gelb.
M ä c h t i g k e i t. Die Mächtigkeit
nimmt von Norden
(200 m) nach
Süden zugunsten
der hangenden
Zementmergel-Serie
ab. Stellenweise
fehlt die Piesenkopf-Serie
im Süden ganz.
Fossilführung
und
Alter.
Im Gegensatz
zum fossilleeren
Reiselsberger
Sandstein
führt die Piesenkopf-Serie
eine reiche Mikrofauna, die eine exakte Altersdatierung
ermöglicht.
RBICHBI.T
(1955,
S. 33)
fand in Schlämmproben
und Schliffen:
Globotruncana
Globotruncana
Globotruncana
lapparenti
lapparenti
lapparenti
lapparenti
tricarinata
coronata
Ammodiscus
sp.
Cadosina sphaerica
Pithonella
BROTZ.
QUBREAU
BOLLI
KAUFM.
ovalis
LOR.
aspera
(EHRENBERG)
Globigerina
Gümbelina
sp.
Rhizamminen
Trochamminen
Radiolarien.
Die Piesenkopf-Serie
setzt demnach
vermutlich
mit
IJnterturon
ein. Sie reicht bis an die Grenze Coniac-Santon.
V e r b r e i t u n g. Tiefen-Bach,
Alter-Hütten-Graben,
dem
höheren
Z e m e n t m e r g e 1 - S e r i e (Untersanton
bis Untercampan),
fz
Synonyma:
Jüngerer Kieselkalk,
Birnwangschichten
(Oberstdorfer
Decke),
Graue Leimcrnschichten.
Aus b i 1 du n g. Die Zementmergel-Serie
ist vor allem im Süden der
Flysch-Zone
vertreten.
Sie besteht aus einer eintönigen
Wechsellagerung
dunkelgrauer
bis
schwärzlicher
Mergelkalke
und blaugrauer
Sandkalke.
Die scherbig zerfallenden
Mergelkalke
werden 0,5 bis 1 m, seltener bis 2 m mächtig und
führen
häuflg Lebensspuren.
Die Sandkalke,
die in reine Kieselkalke
übergehen
können, verwittern
mit einer rötlichen
bis hellbraunen
Rinde.
50
Der Kieselsäurereichtum
führt zur Bildung von Hornsteinen.
Sehr charakteristisch
ist für die Sand- und Kieselkalke
eine bis in mikroskopische
Bereiche nachweisbare
Feinschichtung.
Manchmal
tritt “graded bedding”
in der Form auf, daß die basalen
Sand- oder Kieselkalke
nach oben in scherbige Mergelkalke
übergehen,
aus denen durch zunehmenden
Tongehalt
normale
Mergel
entstehen.
Diese Erscheinungen
trifft man jedoch nur im Norden an (Schüttung
des
sandigen Materials von Norden!), im Süden sind die Zementmergel
durchweg feinkörnig
ausgebildet.
M ä c h t i g k e i t. Wegen der intensiven
Spezialverfaltung
ist eine
Mächtigkeitsangabe
schwierig. REICHELT
(1955) nennt 300 m als Maximum,
ZACHER
(1964) 500m als Minimum.
Ebenso
schwierig
bleibt
eine
Fossilführung
und
Alter.
Altersdatierung,
da bisher noch keine leitende
Fauna gefunden
wurde.
Aus dem Alter von Picsenkopf-Serie
und Hällritzer-Serie
läßt sich auf
ein Alter von Untersanton
bis tiefstes Campan schließen.
V e r b r e i t u n g. Lobental-Bach,
Herziges
Bergl.
111. Quartär
8. Pleistozän
Fernmoräne
der
Würmeiszeit
Die inneralpinen
Eismassen drangen einmal als Seitenzweig
des Lechgletschers
über den Paß von Ammerwald,
zum anderen vom Loisachgletscher her über das Elmautal
bis auf das Blattgebiet
vor.
Die Hauptmasse
des Moränenmaterials
stellen kalkalpine
Komponenten. Die Ferngeschiebe
bestehen meist aus Amphiboliten
und G,ranitgneisen,
Glimmerschiefern,
Paragneisen
und Epidotschiefern.
Seltener
Anden sich Serpentinite,
Hornblendeschiefer
und Eklogit.
Die Höhenlage
des Höchsteisstandes
lag im Ammergebirgshauptkamm
bei etwa 1450 m. Am Südostrand
des Blattes bei etwa 1600 m (nach
Funden von Kristallingeschieben).
Die Verbreitung
von Fernmoränen
längstal
(Kuchelschlag,
Gebiet südlich
beschränkt
Linderhof)
sich auf das Ammerund den Ammer-Wald.
Lokalmoräne
Größere
Lokalmoränen
Anden sich nur am Nordhang
des Ammergebirgshauptkammes.
Die Lokalmoränenwälle
in den südlichen
Gebieten
sind bedeutungslos.
Sie entsprechen
vermutlich
dem Gschnitz- und DaunStadial. Genauere Einstufungen
sind nicht möglich.
51
Spätglazialer
Schotter
und
Seeablagerungen
Der durch die Füssener Bucht vorstoßende
Lechgletscher
riegelte den
Abfluß der Seitenbäche
ab und staute sie zu Seen auf, deren Spiegel in
Höhen bis 1200 m lag. Auf die Stauwirkung
des Lechgletschers
gehen die
Schotterflächen
im Lobental
zurück. Ein Seitenzweig
des Loisachgletschers
staute den Kuchelbach
auf und führte
dort zur Sedimentation
von
Bändertonen,
die hier mit bis zu 5 cm großen Erratica
durchmischt
sind.
Ein für das ganze Blatt typischer Aufschluß
befindet sich im Sägertal. Die
Abfolge
der Sedimente
ist mit geringen
Abweichungen
für die ganze
Umgebung
gültig.
c--
SE
Abb. 9. Uändertonc
und Schotter im Sägertal.
Die Verbauung
spielte sich dort wie folgt ab:
1. Vorrücken
des Eises, in den oberen Teilen Schotter, in Eisnähe Bändertone O),
2. Vorrücken
der Schuttkegel,
zunächst Ablagerung
schräggeschichteter
Schotter, dann flach liegender
Schotter.
3. Erneute Sedimentation
von Bändertonen
durch Eisvorstoß.
4. Höchststand der Vereisung, Vordringen
des Eises über die Seesedimente.
5. Rückzug des Eises mit örtlichen Rückzugsmoränen.
Neben den Bändertonen
und Schottern
lagerten
sich örtlich untergeordnet auch Seekreiden
ab.
b. Holozän
Postglazialer
Sie finden
aus Gebieten
Neualp-Grieß.
Schotter
und
Terrassenränder
sich im Ammerlängstal
und den südlichen Seitentälern,
die
relativ schnellerer
Hebung kommen, so im Elmautal
und im
“) Die basalen Bändertone (KOCKEL, RICHTER
zur Zeit im Sägertal nicht aufgeschlossen.
52
&
STEINMANN
1931, S. 118) sind
Die Schotter des Neualp-Grießes
fallen mit etwa 3’ nach Süden ein.
Sie führen - wenn auch selten - Gerölle von Raibler Sandsteinen,
die
vom Schlösse1 über den Fischbach
nach Süden transportiert
wurden.
Durch das Delta des Fischbaches
wurde der Neualpbach
nach Osten
abgelenkt.
Die Schotter des Elmau-Grießes
lieferte der wasserreiche
Kuchel-Bach,
der durch seine Schotter den Elmau-Bach
aufstaute.
Aus beiden Schotterflächen
wurden
bis 30 m hohe Terrassenkanten
herauspräpariert.
Weniger deutliche Terrassen begleiten das Linder Grieß.
Bcrgschlipf
Sie entstehen durch starke Oberfeuchturig
in mergelig-tonigen
Gesteincn. Schon seit mehreren
Jahrzehnten
l”) ist der Bergschlipf
am Reiselsbcrg in Bewegung,
der zeitweilig
den Lobental-Bach
aufstaute.
Hier
gleiten in der Hauptsache Malm- und Unterkreide-Aptychenschichten
ab.
Vor einigen Jahren rutschten
die Partnachschichten
und die Mergel
der Tannhcimer
Schichten im oberen Dreisäuler-Bach
ab. Die Stirn dieser
Gleitmasse, die seinerzeit Linderhof
bedrohte, liegt bei 1300 m. Sie ist mit
großen Blöcken von Partnachund Wettersteinkalk
durchsetzt.
Ebenfalls
in den Mcrgeln
der Partnachschichten
und des Oberalbs
liegt der Bergschlipf
an der Kleb-Alp,
der sich im Herbst 1960 in Bewe-
‘“) 15. 6. 1915.
53
gung setzte und innerhalb
einer Woche die Almwiesen
und einen großen
Teil des Waldes vernichtete.
Auch hier wurden bis zu 10 ms große Blöcke
mitgerissen.
Unterhalb
der Klebalp-Diensthütte
stauchten
die Mergelrnassen den Torf des Moores bis zu 3 m auf.
Bergsturz,
Blockschutt
Der größte Bergsturz
liegt in der oberen Elmau. Er besteht in der
Hauptsache
aus Hauptdolomit.
Er dürfte dadurch
entstanden
sein, daß
mit dem Abschmelzen
des Eises das Widerlager
für die steilen Hänge
fehlte. Er verbaute die Talwasserscheide
und leitete dadurch die EnningLahne nach Norden ab.
Kleinere
Bergstürze
finden sich nördlich
der Hochplatte,
in der Umgebung des Vorderen Scheinberges
und an der Sefelwand.
Hangschuttkegel,
Hangschutt
und
Verwitterungsdecke
Die Bildung junger Schuttmassen
hängt von den anstehenden
Gesteinen und ihrer tektonischen
Beanspruchung
ab. Die größten und ausgedchntesten
Schuttfächer
und -halden bildet der Hauptdolomit.
Die mergeligen
Gesteine der Partnachschichten,
der Kössener Schichten,
des CenomaniTuron
und die Gesteine der Flysch-Zone
verwittern
tiefgründig und sind deshalb meist nur in tiefen Anrissen aufgeschlossen.
Relativ unabhängig
von der Lithologie
ist ein fast immer vorhandener
Schuttschleier,
der durch die Vegetation
noch verdichtet
wird.
Bachschuttkegel
Die mehr oder weniger großen Bachschuttkegel
liegen überall da den
jiingsten
Ablagerungen
auf, wo das Gefälle nachläßt und sich damit die
Transportkraft
des Wassers verringert.
Sie sind weit verbreitet.
Moor
und
anmooriges
Gelände
Vor allem auf den wasserundurchlässigen
Böden der Partnachschichten,
Kössener
Schichten
und der Oberkreide
sowie auf pleistozänen
Sedimenten finden sich kleine Moore, die jedoch keine Bedeutung
haben, Eine
spezielle Untersuchung
der Moore steht noch aus.
54
D. Lagerungsverhältnisse
1. Kalkalpine
a. xltere
Bearbeitungen
Ein allgemeiner
Erforschungsgeschichte
spcziclle
Problematik
werden.
(Tektonik)
Zone
und tektonische
Problematik
Uberblick
wurde
bereits
im Abschnitt
über die
gegeben. Im folgenden
soll nun näher auf die
der Tektonik
auf Blatt
Linderhof
eingegangen
Kramer-Masse
Abb.
11. Tektonisclx
( aus KOCKEL,
Karte dcs Ammergebirges
RICHTEK
&
STEINMANN
nach
KOCKEI
1931).
55
Die Frage, mit der sich alle Bearbeiter
der letzten Jahre auseinandersetzen mußten,
besteht
in der Befürwortung
oder Ablehnung
eines
Deckenbaues innerhalb
der ostalpinen
Decke.
Bisher unterschied
man zwei Decken - ,,Allgäudecke“
und ,,Lechtaldecke“ - die von Süden übereinander
geschoben wurden.
Bei späteren
Faltungen
versteilten
sich die Schubbahnen.
Sie wurden
in die Faltung
mit einbezogen.
Durch die Erosion wurde stellenweise
die obere tektonische Einheit entfernt, so daß Fenster oder Halbfenster
entstanden.
Die Oberschiebungsweite
der ,,Lechtaldecke“
auf die ,,Allgäudecke“
wurde von KOCKEL,
RICHTER
& STEINMANN
(1931, S. 192) mit mindestens
225 km angegeben, von SPENGLER (1953) sogar mit mehr als 50 km!
KOCKIIL,
RICHTER
& STEINMANN
(1931) unterscheiden
auf Blatt Linderhof
im Norden die ,,Allgäudecke“
und im Süden die ,,Lechtaldecke”.
Von der
,,Lechtaldecke“
spalteten
sich die ,,Teufelstätt-“
und die ,,HennenkopfTeildecke“
ab.
Nachdem HAMANN & KOCKEL (1956) und D. RICHTER
(1957) in den Allgäuer Alpen nachweisen
konnten, daß ,,Allgäudecke”
und ,,Lechtaldecke“
störungslos
zusammenhängen
und ZACHER (1959, 1961), BORNHURST (1958)
und JACODSHAGEN & KOCKEL (1960) in den Vilser Alpen normale tektonische
Zusammenhänge
zwischen den beiden Vilser ,,Decken“ feststellten,
kam
der Deckenbau
in den Nordalpen
ins Wanken.
Bei einer Annahme
von etwa 25 km Schubweite
der ,,Lechtaldecke”
müßten sich zwischen den östlichen Vilser Alpen und dem Ammergebirge
irgendwelche
Anzeichen
für einen derartigen
Vorschub
finden
lassen.
Solche tektonische
Zonen, etwa in Form von großen Diagonalstörungen
oder stark gestörten
Streifen,
fehlen
aber. Obwohl
Schubweiten
von
einigen Kilometern
nicht zu leugnen sind (Hennenkopf,
Teufelstättkopf),
wird ein Deckenbau
innerhalb
der ,,Lechtaldecke“
von allen jüngeren
Eearbeitern
abgelehnt.
Die ,,freie Tektonik“
des Deckenbaus
wurde
durch die ,,gebundene
Tektonik“
mit Pilzsätteln
und Beutelmulden
abgelöst. In diesem Bauplan
haben auch Schuppen
Platz, deren Schubweite
einige Kilometer
nicht
übersteigt.
Von Süden nach Norden lassen sich die nachstehenden
größeren tektonischen Elemente unterscheiden
(vgl. Beilage 1).
b. Falten-
und Schuppenstrukturen
1. Nordflügel
der Neidernach-Mulde
2. Synklinalgebiet
südlich des Frieder
3. Oberauer Sattel
4. Kieneck-Kreuzspitz-Gipfelschuppe
5. Sockelmasse der Kieneck-Kreuzspitz-Gipfelschuppe
56
6. Ammerwalder
Muldenzug
7. Hochplatte-Sattel
8. ,,Großer Muldenzug“
9. Teufelstättkopf-Schuppe
10. Hennenkopf-Schuppe
11. Gebiet um die Obere Alp
12. Kälberalp-Gebiet
13. Randzone
Die Beschreibung
der tektonischen
Elemente
kann nur nach den
Ergebnissen
einer normalen
Kartierung
erfolgen, da spezielle tektonische
LTntersuchungen
- besonders kleintektonische
- noch nicht durchgeführt
wurden.
1. Nordflügel
der Neidernach-Mulde
Südlich des Zwergenberges
taucht der Hauptdolomit
der Geier-Köpfe
steil zum Plansee hin ab. Diese Zone zieht sich bis zum Sunken-Kopf
hin.
Sie bildet den im Hauptdolomit
liegenden
Nordflügel
der NeidernachMulde, die weiter im Süden folgt. Plattenkalk
und Kössener Schichten
der Muldenfüllung
erreichen das Blattgebiet
nicht mehr.
2. Synklinalgebiet
südlich des Frieder
KOCKBI., RICHWR
& STEINMANN
rechneten das Gebiet südlich der FriederSpitz zur Neidernach-Lahnenwies-Mulde.
VIIIAI.
(1953) und LINKI (1963)
ziehen die Lahnenwies-Neidernach-Mulde
bis zum Scharfeck.
Wie im Osten stoßen Lahnenwies-Neidernach-Mulde
und Oberauer
Sattel entlang einer Störung aneinander.
Die starre Hauptdolomitunterlage reagierte
auf die Faltung
mit einer kräftigen
Zertrümmerung,
während der Plattenkalk
sich in Falten legte. Die Falten zwischen Scharfeck und Frieder sind mehr oder weniger nordvergcnt.
Die durch einen Sattel gedoppelte
Frieder-Mulde
läßt sich nach Osten
bis zum Südhang des Saurückens
verfolgen.
Nach Westen setzt sie sich
in der Mulde zwischen Kreuz-Spitzel
und Schellschlicht
fort. Der weitere
Verlauf nach Westen ist unklar.
Südlich daran schließt sich der Frieder-Sattel
an, dem nach Süden die
L,aus-Bühel-Mulde
folgt. Die Kössener
Schichten dieser Mulde werden
Der Frieder-Sattel
streicht
nach
z. T. vom Plattenkalk
überschoben.
Westen zur Schellschlicht
und scheint sich südlich der Geier-Köpfe
bis
zum Erz-Bach
hinzuziehen.
Er würde dann die östliche Fortsetzung
des
Archbach-Zwieselbach-Sattels
darstellen.
Der Westteil des Gebietes ist erheblich
stärker gefaltet als der Ostteil,
in dem sich nach der Elmau zu die Falten ausglätten.
Die spezialgefaltete
Mulde zwischen Scharfeck und Frieder stellt nach
KONZAN
(1964) die direkte Fortsetzung
der Lahnenwies-Mulde
dar, wobei
57
Abb. 12. Frieder-Mulde
und -Sattel in der Scharte zwischen Frieder und Friedcr-
Spitz
H.
von
Westen.
Photo:
P. KONZAN.
K:
Kössener
Schichten,
Pk:
Plattenkalk.
die Verbindung
über die Elmau durch Störungen
(wegen der schlechten
Aufschlüsse nicht nachweisbar)
unterbrochen
wird. Die verschiedenartigen
Muldenfüllungen
(Plattenkalk
und Kössener Schichten im Westen, Jura
und Unterkreide
in der Lahnenwies-Mulde)
und ihre unterschiedliche
Höhenlage
resultieren
aus dem Auf- und Abtauchen
der Muldenachse.
Die Malm- und Unterkreide-Aptychenschichten
in der Elmau lassen
sich nach KONZAN (1964) durch das Abtauchen
der Stepberg-Mulde
(außerhalb des Blattbereiches)
in Verbindung
mit einem Störungssystem
erklären.
Von Süden werden
sie demnach vom Hauptdolomit
der Kramer-Ofenberg-Masse
überschoben.
Nach LINKE (1963) schwenkt die uberschiebung,
die im Osten Lahnenwies-Mulde
und Oberauer
Sattel trennt, in eine lange diagonale
Seitenverschiebung
ein, so daß die Aptychenschichten
in der Elmau einen nach
Süden versetzten Teil der Lahnenwies-Mulde
darstellten.
3. Oberauer Sattel
Nördlich
an das Frieder-Gebiet
schließt sich der Oberauer
Sattel an.
Beide Elemente
stoßen von der Elmau an mit tektonischem
Kontakt
aneinander.
Erst weiter im Westen besteht ein normaler
Zusammenhang.
Die noch nördlich des Brünstels-Kopfes
(Blatt Oberammergau)
im Sattelkern aufgeschlossenen
Raibler Schichten fehlen im Westen. Der Oberauer
58
Sattel bildet hier eine reine Hauptdolomitantiklinale.
In der Elmau liegt
eine Achsendepression
des Sattels, der in Höhe des Frieder-Nordgipfels
wieder kulminiert.
Nach Westen läßt sich der Oberauer
Sattel bis zum
Grat zwischen Kreuz-Spitzel
und Kreuz-Spitz
verfolgen.
Typisch für den Oberauer
Sattel ist ein mit 20-30°
einfallender,
ruhig
gebauter
Südflügel
und ein steil einfallender
spezialgefalteter
Nordflügel.
Zwischen Oberauer
Sattel und der Kieneck-Kreuzspitz-Gipfelschuppe
liegt noch eine gedoppelte
Mulde, die sich im Hauptdolomit
des Kienecks
nur in einer schwachen Flexur bemerkbar
macht. Im Bereich der Elmau
verschwindet
die Mulde zunächst wegen des geringen Faltentiefganges.
Vom Nordhang
des Frieders
über das Kreuzloch
ist sie dann bis zum
Südgrat der Kreuz-Spitz
zu verfolgen.
Wie der Oberauer Sattel verläuft
sie nur im Hauptdolomit.
4. Kieneck-Kreuzspitz-Gipfelschuppe
Sic ist ein Teil der an der Notkar-Spitz
(Blatt
Oberammergau)
beginnenden
Zone, in der in der Gipfelregion
der Hauptdolomit
von Süden
her auf eine Sockclmasse von Hauptdolomit
bis Kössener Schichten aufgeschoben wurde.
An der Kieneck-Alp
überfährt
der Hauptdolomit
entlang
einer mit
etwa 40° nach Süden einfallenden
Oberschiebung
Plattenkalk
und Kössener Schichten, die hier der Sockelmasse noch aufliegen.
Am Westabfall
zur Elmau biegt die Uberschiebungsbahn
gemäß dem
südlichen Einfallen
nach Südwesten
um. Weiter im Westen ist die Oberschiebung
weit weniger
gut zu verfolgen,
da sie einmal nur innerhalb
des Hauptdolomitcs
verläuft,
zum anderen große Schuttmassen
die oberschicbung verhüllen,
die außerdem unterhalb
des Frieders in nahezu unbegehbaren
Wänden verläuft.
Im vorderen
und hinteren
Krotten-Graben
(westlich der Elmau) folgt
über der Uberschiebung,
die hier mit etwa 65O einfällt,
sogleich die
Kreuzspitz-Mulde,
deren Nordflügel
am Kreuzkuchel
bei P. 1123 schon
von ihr erfaßt wird. Westlich der Kreuz-Spitz
schwenkt sie nach Nordwesten um und überschiebt
zwischen Kreuz-Spitz
und Kuchel-Berg
eine
kleine
Plattenkalkmulde.
In den Wänden
zwischen
Kreuz-Spitz
und
Neualp-Bach
läßt sich die Störungsfläche
mit etwa 30’ Einfallen
gut
nachweisen.
Die Basis der Schuppe und z.T. auch die oberen Partien der Sockelmasse sind stark zerrüttet und mylonitisiert.
Anhand dieser Mylonitzone
läßt sich die Schuppe noch weiter nach Westen verfolgen.
Auf dem Weg
zur Neualp-Hütte
durchquert
man zwischen 1500 und 1600 m eine breite
Mylonitzone,
die auch in den Nordhängen
der Geier-Köpfe
vorhanden
59
ist. Ganz deutlich tritt sie am Zwergen-Berg
in Erscheinung.
Hier ist bis
südlich des Westgipfels
der Geier-Köpfe
zwischen etwa 1500 und 1800 m
keinerlei
Schichtung
mehr erkennbar.
Der Hauptdolomit
wurde hier vollständig mylonitisiert.
Weiter nach Westen oder Stidwesten
läßt sich die
Gipfelschuppe
nicht mehr verfolgen.
Möglicherweise
verläuft
die Schuppenbahn dann in den steilen Einrissen
nördlich des Schell-Baches.
5. Sockelmasse der Kieneck-Kreuzspitz-Gipfelschuppe
Nur an der Kieneck-Alp
und zwischen Kuchel-Berg
und Kreuz-Spitz
blieben Plattenkalk
und Kössener
Schichten
bzw, nur der Plattenkalk
im Hangenden
des Hauptdolomites
der Sockelmasse erhalten.
An der Kieneck-Alp
nberschiebung
kaum
liegende Hauptdolomit
sind Plattenkalk
und Kössener
beeinflußt
worden.
Sie fallen
mäßig steil nach Süden ein.
Schichten von der
wie der darunter
Südlich des Kuchel-Berges
finden sich im oberen Teil der Sockelmasse
zwei kleine Mulden, die aber keine Bedeutung
besitzen.
In der Hauptsache
besteht die Sockelmasse
aus einem über 1000 m
mächtigen
Hauptdolomitpaket,
das nördlich
des Dreier-KöpAs
und im
Nordhang
des Kuchel-Berges
die Oberkreide
überschiebt.
Nördlich des Dreier-Köpfls
fällt die uberschiebungsfläche
mit etwa 35O
nach Süden ein. Nach Westen klingt die I)berschiebung
allmählich
ab.
Wenig
westlich
des Brunnen-Köpfls
geht die Uberschiebung
in den
Hauptdolomit
der Sockelmasse
hinein.
Sie folgt dann der GamsangerMulde, deren Cenomanfüllung
zum Teil ausgequetscht
wurde. Der Muldensüdflügel
wurde teilweise
steil gestellt oder nach Norden überkippt.
Nördlich
P. 2008 schwenkt die Uberschiebung
in den Hauptdolomit
der
Gamsanger-Lahne,
wo sie verklingt.
Von P. 2008 an besteht eine normale
Verbindung
zwischen dem transgressiven
Cenoman der Mulde und dem
liegenden Hauptdolomit.
Die Mächtigkeit
der Sockelmasse (besser Sockelschuppe)
verringert
sich
wegen der Uberschiebungen
von der Elmau (1200 m) bis zum Kuchel-Berg
(400 m).
Nördlich
der Kreuz-Spitz
schaltet sich eine Plattenkalkmulde
deren Nordflügel
am Hochgrieß-Kar
teilweise erosiv entfernt wurde.
Südflügel
wird zum Teil von der Gipfelschuppe
bedeckt.
ein,
Der
Am Schwarzen-Berg
bildet sich noch einmal ein Sattel heraus, der sich
nach Westen bis in das Gebiet der Geier-Köpfe
verfolgen
läßt, wo er
verklingt.
Besonders auffällig
ist der Bau der Sockelmasse in den Nordhängen
der Geier-Köpfe.
Eine größere Zahl kleinerer
Uberschiebungen
zerlegt
den Hauptdolomit
in eine treppenartige
Struktur.
Zwischen den einzelnen
60
Abb. 13. Cenoman oberhalb Kollers-Kar.
Gezogene
dolomitdolomit-Ccnoman.
Ps.: Ccnoman-Psammite,
Hauptdolomit.
Uberschiebungcn
steht der Hauptdolomit
steil stehenden
Pakete schaltet sich flach
dolomit ein (s. Abb. 14).
Linie zeigt Grenze HauprM: Ccnoman-Mergel,
Hd:
Photo: H. P. KONZAN
nahezu saiger. Zwischen
die
nach Süden fallender
Haupt-
6. Ammerwalder
Muldenzug
Der Ammerwalder
Muldenzug
beginnt im Rein-Tal
auf Blatt Pfronten
und endet nördlich des Kuchel-Berges
auf Blatt Linderhof,
indem er sich
mit der Ammermulde
vereinigt.
Im westlichen
Teil des Blattes besteht er aus einem breiten Hauptdolomitstreifen,
der eine größere Zahl kleiner Plattenkalkmulden
enthält,
Die tieferen
Mulden
an der Hochblasse
und an der Scheinberg-Spitz
führen noch Kössener Schichten. Der Ammerwalder
Muldenzug
besteht
also aus einem ganzen System von Falten und Mulden, die sich wegen
des raschen Auf- und Abtauchens
der Faltenachsen
nicht parallelisieren
61
Abb. 14. Schema des Usus der Sockelmasse in den Nordhängen
der Ccicr-Köpfe.
lassen. Im allgemeinen
tauchen die Achsen flach nach Osten ein. Im
östlichen Teil des Muldenzuges
haben infolgedessen
die Kössener Schichtsn und das Cenoman eine weitere Verbreitung.
Das bedeutendste
Muldengebiet
des Westteils liegt an der Hochblasse,
wo noch in mehreren
Mulden die Kössener Schichten erhalten
sind. Der
Hauptdolomit
des Nordflügels,
der gleichzeitig
den Südflügel
des Hochplatte-Sattels
bildet, ist vermutlich
tektonisch reduziert.
Durch das Achsenfallen
nach Osten blieben an der Scheinberg-Spitz
und nördlich
des Kuchel-Berges
(Gamsanger-Lahne)
noch häufig
die
Kössener Schichten in den Mulden
erhalten,
Im Bereich der GhörigenKöpfe transgrediert
dann das Cenoman über Hauptdolomit,
Plattenkalk
und Rät der Ammerwalder
Muldenzone.
Nördlich
des Kuchel-Berges
besteht eine enge Verbindung
zwischen
der Sockelmasse der Kieneck-Kreuzspitz-Gipfelschuppe
und der Ammerwalder Muldenzone.
Das vom Hauptdolomit
der Sockelmasse überschobene
Cenoman bildet
eine ziemlich symmetrische
Mulde. An der Basis liegen grobe Konglomerate und Breccien,
die nach oben in Feinbreccien,
Kalksandsteine
etc.
übergehen.
Der Muldenkern
ist mit Mergeln
gefüllt. Nördlich
des Brunnen-Köpfels
überschiebt
der Hauptdolomit
die Psephite der Basis. Hier
wird die Cenomanmulde
noch durch einen Hauptdolomitsattel
geteilt, an
dessen Flanken
deutlich
die Transgressionskonglomerate
zu sehen sind.
Problematisch
bleibt die ,,Grenze“ zwischen Ammerwalder
Muldenzug
und der Ammermulde,
die dem ,,Großen Muldenzug”
angehört.
Vom
Hochplatte-Sattel
läßt sich eine Sattelzone
ableiten, die von der HäuselLahne - örtlich
unter dem Cenoman
begraben
- weiter nach Osten
zieht. Sieht man in diesem Sattel nur einen Spezialsattel
des ,,Großen
Muldenzuges”,
endet der Ammerwalder
Muldenzug
an den GhörigenKöpfen. Richtiger
ist wohl die Ansicht, daß die südliche Cenomanmulde
auch im Gebiet der Höll-Gräben
noch Selbständigkeit
besitzt. Der Ammer62
walder
Muldenzug
würde
dann vom Hauptdolomit
überschoben.
Er fände eventuell
in der Mühlberg-Mulde
ammergau
seine Fortsetzung.
östlich der Elmau
auf Blatt Ober-
7. Hochplatte-Sattel
Uber eine normale stratigraphische
Abfolge
ist der Hochplatte-Sattel
mit der Ammerwalder
Muldenzone
verknüpft.
Er bildet
die östliche
Fortsetzung
des Gebietes zwischen Säuling und Krähe.
Südlich ,,Beim See“ erscheinen
am westlichen
Kartenblattende
gerade
noch die Partnachschichten
des Sattelkerns.
Der Nordflügel
des Sattels
besteht aus ausgedünntem
Wettersteinkalk,
dem sich nach Norden Raibler
Schichten
und Hauptdolomit
anschließen.
örtlich
fehlen
die Raibler
Schichten tektonisch. Der Nordflügel
des Hochplatte-Sattels
bildet gleichzeitig den Südrand des ,,Großen Muldenzuges“.
Am Gamsanger1
liegen auf dem Sattelsüdflügel
noch normal Raibler
Sandsteine,
die von Süden durch eine Gipfelschuppe
aus Wettersteinkalk
überschoben
werden. Diese Schuppe ist stratigraphisch
mit dem AmmerWalder Muldenzug
verbunden.
Eine zweite derartige
Schuppe folgt. am
,,Wilden Freithof“.
Am Schlösse1 beginnt der Hochplatte-Sattel
nach Osten
abzutauchen. Mit umlaufendem
Streichen folgen am Beinland1 die Raibler
Schichten. Im Hauptdolomit
des Lösertal-Kopfes
beginnt die Sattelstruktur schon undeutlich
zu werden, um weiter nach Osten nahezu ganz zu
verschwinden,
Mit dem Abtauchen
des Hochplatte-Sattels
geht eine kräftige Verbreiterung
des ,,Großen Muldenzuges”
einher.
8. ,,Großer Muldenzug”
Er entspricht
der hochbajuvarischen
Randmulde
F. F. HAHNS (1911) und
beginnt
am Gassenthomas-Kopf
auf Blatt Füssen. Er folgt dem allgemeinen Achsenabfall
nach Osten, sodaß der ,,Große Muldenzug“
auf Blatt
Linderhof
wegen seiner Ausdehnung
besondere Bedeutung
erlangt. Nach
Osten zu spaltet sich der ,,Große Muldenzug“
in mehrere Einzelmulden
auf, die von schmalen
Sattelzonen
getrennt
werden.
Die Füllung
des
,,Großen Muldenzuges“
besteht aus Obertrias
bis Oberkreide.
Von besonderer Bedeutung
ist der oft sehr kompliziert
gebaute Nordflügel.
Im
folgenden
wird auf die größeren Einzelelemente
des Muldenzuges
eingegangen.
Die südlichste, der am besten an ihrer Oberkreidefüllung
erkennbaren
Teilmulden
schließt sich nördlich des Kuchel-Berges
an die Ammerwalder
Muldenzone
an. Diese in sich verfaltete
und untergeordnet
verschuppte
Cenomanmulde
setzt sich nach Osten in den beiden Cenomanhügeln
fort,
die sich aus den Schottern der Elmau erheben. Nach Westen endet sie an
der Straße nördlich
der ,,Drei Brünnlein”.
Nach Norden folgt der Sattel
des Kirchen-Kopfes
mit ,,Rätkalken“
und Lias-Kieselkalk.
Der Lias-Kiesel63
präcenomon
BrunnrMkrpf
s+lwand
s+vand‘dp
hl<
Abh. 15. Schcmatischc Darstellung der präccnomanen und prnturonen Landoberfldche südlich der Sefelwand. T: Turon; C: Cenoman; Dk: Dogger-Kalk;
Lkk:
Lias-Kieselkalk;
Hi: Bunter Liaskalk; Rk: ,,Rätkalk“; KS: Kössener Schichten;
Hd: Hauptdolomit.
kalk am Kirchen-Kopf
leitet schon zu der Mulde zwischen Kirchen-Kopfund Kuchelschlag-Sattel
über. Zu dieser Mulde, die nach Osten in die
Ammermulde
übergeht,
gehört wohl auch das Cenoman an der Einmündung der Elmau in das Linder Grieß.
Der Kuchelschlag-Sattel
läßt sich von südlich der Hundsfäll-Köpfe
bis
zum Rauh-Bühel
bei Graswang
verfolgen.
Er bildet eine praecenomane
Aufsattelung
in der ebenfalls praecenoman
angelegten
Ammermulde.
Die
Teilmulde
des ,,Großen
Muldenzuges“
nannten
(1931, S. 159) Ammermulde.
Sie beginnt im
Westen mit der Branderflecken-Mulde.
Am Bäckenalp-Sattel
teilt sie sich.
Der südlichere
Ast verläuft
in der Unterkreide
und dem Jura nördlich des
Säger-Tales.
Südlich der Sefelwand
schalten sich drei, nördlich
derselben
noch eine Oberkreidemulde
ein, die sich am Dreisäuler-Graben
zu einer
breiten
Mulde vereinigen.
Uber den Linder
Wald ist diese Mulde bis
südlich der Tischlahner
Wand zu verfolgen.
KOCKEL,
tiefste
axiale
RICHTER
& STEINMANN
Der nördlichere
der beiden sich am Bäckenalp-Sattel
Äste verläuft
über den Neuweid-Graben
zum Feigen-Kopf.
dolomit
der Klamm-Spitz
ist die hier zusammengeklappte
erkennbar.
Sie öffnet sich nach Osten zu der deutlich
Brunnenkopf-Mulde,
die sich südlich des Dreisäuler-Kopfes
der Ammermulde
zusammenschließt.
abspaltenden
Im HauptMulde noch
südvergenten
wieder mit
Von der Bäcken-Alp
nach Osten überschiebt
der Nordrand
der Ammermulde, bzw. des ,,Großen Muldenzuges“
die Muldenfüllung
(,,Rücküberschiebungen“).
Dadurch
verschwindet
das Cenoman
nördlich
Linderhof
64
unter der überkippten
Trias des Nordrandes
und nur das Turon des
Linder Waldes bleibt sichtbar ll).
Die nördlich
der Branderflecken-Mulde
gelegene
BranderschroienMulde erreicht
Blatt Linderhof
nördlich
des Bockstalles.
Sie zieht über
den Jäger-Wald
zum Fürst-Berg.
Insgesamt
bietet der ,,Große Muldenzug“
im Osten das Bild einer
beiderseitig
überschobenen
Beutelmulde,
die durch den KuchelschlagSattel geteilt wird. Weiter nach Westen normalisieren
sich die Verhältnisse am Südflügel, während der Nordrand
immer noch nach Süden überschoben ist. Erst in der Gegend des Loben-Tales
enden die Uberschiebungen am Nordrand,
wobei uberkippungen
nicht ausgeschlossen
sind.
Die Mulden innerhalb
des Hauptdolomites
des Nordrandes
wurden
von
dieser Tektonik
bei weitem weniger beansprucht.
Während die Brunnenkopf-Mulde
noch stark südvergent
gebaut ist, wurde die Mulde am FürstBerg nur schwach spezialgefaltet.
Von besonderem
Interesse
ist der äußerste Nordrand
des ,,Großen
Muldenzuges“.
Überall
liegt er mit deutlichem
Uberschiebungskontakt
auf Jura und Unterkreide
der ,,Allgäudecke”.
Einzelne Faltenstrukturen
finden sich im Alpinen Muschelkalk
nördlich
des Roßstall-Sehrofens
und am Roßstall-Köpfel.
,,Auf der Platte“ iiberschiebt ein Sattel von Partnachschichten
und Wettersteinkalk
entlang
einer mit etwa 20” nach Süden einfallenden
Störung
den Alpinen
Muschelkalk.
Die Uberschiebung
der ,,Lechtal-“
auf die ,,Allgäudecke“
wurde durch
spätere Bewegungen
verbogen, so daß sie am Schafslahner-Kopf
mit 80”
nach Norden einfällt.
Weiter nach Westen liegt am Erz-Bach
das Einfallen bei 45O, am oberen Dreisäuler-Bach
(s. Abb. 16) bei 35O. Noch
weiter nach Westen steht sie dann meist steil.
Abb. 16. Grenze zwischen ,,Lcchtal-“
und ,,Allgäudcckc “ im oixrcn Drcisiulcr-Bach.
“) Auf die Rückü!xrschicbungen
ist auch die intensive Spezialfaltung
und
tektonischc Reduktion von Jura und Unterkrcidc nördlich der Bäcken-Alp zurückzuführen, wo der gesamte Jura zum Teil bis auf wenige Meter ausgewalzt wurde.
5
65
Bei der Uberschiebungsbahn
gehende große Störung,
sondern
die sich im Streichen ablösen.
handelt
es sich nicht um eine durchum ein System von Oberschiebungen,
9. Teul’elstättkopf-Schuppe
Nördlich der Kälber-Alp
liegen auf den Konglomeraten
und Breccien
der Oberkreide
und den Kalken des Jura der ,,Allgäudecke“
teils größere,
teils kleinere Komplexe
überkippter
Trias vom Alpinen
Muschelkalk
bis
zum Hauptdolomit.
Daß es sich dabei um Pilzsättel handelt, ist wegen der
Lagerung
unwahrscheinlich.
Diese tektonischen
Klippen
bestehen
vielmehr aus Teilen der ,,Lechtaldecke“,
die weiter als die Hauptmasse
nach
Norden vordrangen,
bzw. zum Teil wieder erosiv entfernt wurden.
Teile der schon rücküberkippten
Serien der ,,Lechtaldecke“
scherten
entlang einer flachen Uberschiebungsbahn
quer zu den Schichtflächen
ab
und glitten
nach Norden.
Bei der Oberschiebung
wurden
die Raibler
Schichten
im Südteil
der Schuppe
nahezu restlos ausgequetscht.
Erst
weiter im Norden folgen sie mit normaler
Mächtigkeit.
Abb. 17. Sd~emarisches I’rofil
durch das Laubeneck.
Der Schub der Teufelstättkopf-Schuppe
muß nach der Rücküberkippung
des Nordrandes
der ,,Lechtaldecke”
erfolgt sein, da sonst Jura
und Kreide der ,,Allgäudecke“
um den gleichen Betrag rücküberkippt
sein
müßten. Dafür fehlen aber, vor allem im Norden, jegliche Anhaltspunkte.
Die überschobene
Trias am Teufelstätt-Kopf
bildet eine überkippte
aus dem
Mulde. Der Tithonkalk
,,Am Stein“ ist wohl als Schubfetzen
Untergrund
zu deuten. Die kleinen
Wettersteinkalkvorkommen
an der
Kälberalp
stellen Reste der in die Unterlage
eingespießten
Teufelstättkopf-schuppe
dar.
66
Abb. 18. überkippte
Trias am Ostabfall dcs Laubeneckes. Oben Wettersteinkalk
(Wk), darunter z.T. ausgequetschte Raibler Schiehren (R), die auf Hauptdolomit
(Hd) liegen.
10. Hennenkopf
-Schuppe
Am Hennen-Kopf
liegt auf der Oberkreide
der ,,Allgäudecke“
zunlichst
Wettersteinkalk,
der seinerseits
von Alpinem
Muschelkalk
am Hennenkopf-Gipfel
überlagert
wird.
Die tektonische
Deutung
ist hier erheblich
schwieriger.
Gegen eine
Deutung als Pilzsattel sprechen die Aufschlüsse
vor allem an der HennenkopP-Nordwand,
wo deutlich zu sehen ist, daß die Oberkreide
die Trias
unterlagert.
Auch müßten sich dann noch Gesteine jüngerer Serien Anden,
die einen tektonisch reduzierten,
aber normalen
stratigraphischen
Zusammenhang erkennen ließen.
Ebenso unwahrscheinlich
ist, daß die Partnachschichten
bei einer
Oberschiebung
restlos verschwänden,
zumal sie an der Kleckel-Alp
samt
Mergeln
erhalten
sind. Wären die Partnachschichten
- wenn auch in
67
Resten - noch vorhanden,
ergäbe sich ein ähnliches Bild wie am Teufelstätt-Kopf.
Am Hennen-Kopf
wären dann nur die tieferen Teile der Trias
beteiligt.
Die wahrscheinlichste
Deutung besteht in der Annahme
zweier übereinander liegender
Schuppen, Die tiefere Schuppe besteht nur aus Wettersteinkalk
(Teufelstättkopf-Schuppe),
die andere nur aus Alpinem Muschelkalk (Hennenkopf-Schuppe).
Ob sich nun während
des Vorschubs
der
Teufelstättkopf-Schuppe
ein höherer Teil abspaltete und jetzt als Hennenkopf-schuppe
vorliegt, oder ob der Alpine Muschelkalk
des Hennen-Kopfes
durch einen gesonderten
Akt an seine Stelle transportiert
wurde, läßt
sich nicht entscheiden.
11. Gebiet um die Obere Alp
Der komplizierte
Bau der Gegend um die Obere Alp
der schlechten Aufschlüsse
schwer deuten.
19.
68
HC:nnenkopf-Nordwand
läßt sich wegen
von Wesecn. IHell: WcttcrsteinkzJk
Oberkrcidcbrcccicn
(C).
,kcl:
Eine größere Zahl kleiner Schuppen und Schuppenreste
liegen an der
Oberen Alp dem Jura und der Oberkreide
der ,,Allgäudecke”
auf. Die
Konstruktion
von Verbindungen
zwischen den einzelnen Vorkommen
von
Alpinem
Muschelkalk
und Partnachschichten
bleibt fraglich. Vermutlich
stellen die Triasvorkommen
Reste der Teufelstättkopfund HennenkopfSchuppe dar. Beide Schuppen
finden an der Oberen Alp ihr primäres
Westende. Da an den seitlichen Enden der Schuppen stärkere Spannungen
geherrscht
haben müssen, wäre die Auflösung
in viele verschiedenartige
Fetzen erklärt,
Dazu kommt, daß sich an der Oberen Alp die UberSchiebung
der ,,Lechtal-“
auf die ,,Allgäudecke“
aufsplittert
und nach
Norden vordringt.
Der Tithonkalk
östlich der Oberen Alp dürfte wie der ,,Am Stein“ ein
bei der Oberschiebung
mitgerissener
Teil des Untergrundes
sein.
12. Kälberalp-Gebiet
Das bei KOCKI(L,
RICHTER
& STEINMANN
(1931) als Kälberalp-Fenster
(Streifenfenster“)
beschriebene
Gebiet wird durch Jura und Kreide der
,.Allgäudecke”
zwischen der Trias der Teufelstättkopfund HennenkopfSchuppe und der Trias des Nordrandes
des ,,Großen Muldenzuges“
gebildet. Daß das Kälberalp-Gebiet
von Süden überschoben
wurde, geht
aus dem Aufschluß
im oberen Dreisäuler-Bach
(s. Abb. 16) hervor. Dieser
Aufschluß
spricht ebenso gegen einen Pilzsattel
am Teufelstätt-Kopf
wie
die flache Uberlagerung
von Allgäuschichten
und Aptychenschichten
durch
Partnachschichten
und Wettersteinkalk
am Ostabfall
des TeufelstättKopfes.
Der Beginn der Kälberalp-Zone
liegt auf Blatt Oberammergau.
Hier
wölbt sich unter überschobenen
Partnachschichten
ein Sattel jurassischer
Gesteine empor, der sich bis zum Pürschling
hinzi,eht. An der Kälberalp
spaltet sich dieser Sattel auf, der bis dahin im Kern Allgäuschichten
und
an den Flanken
Bunte Hornsteinschichten
und Aptychenschichten
führt.
In den Teilsätteln
bilden wieder die Allgäuschichten
den Kern, Auf den
Kern des nördlichen
Sattels transgrediert
auf die ganze Länge Oberalb
bis Cenoman. Reste des Oberalb finden sich auch auf den Allgäuschichten
des südlichen Sattels. Der südliche Sattel verschwindet
mit SW-Streichen
unter dem Alpinen
Muschelkalk
der ,,Lechtaldecke”.
Westlich des oberen Erz-Grabens
taucht der Jura unter die Oberkreide
ab. Nur am oberen Dreisäuler-Bach
erscheinen
die Aptychenschichten
nochmals. Die weitere Fortsetzung
der Falten der Kälber-Alp
nach Westen
ist fraglich.
13. Randzone
Unter Randzone wird hier der ganze Streifen
zischer Gesteine am Nordhang
des Hauptkammes
jurassischer
verstanden.
und kreta-
69
Abb. 20. Kälberalp-Gebiet
von den Pürschlinghäuscrn
kalk
des Schafslahner-I(opfes
(,,Lechtaldccke“),
in
Aptychenschichtcn
und Allgäuschichten
(,,Allgäudccke“).
kreide.
Am rechten
oberen Bildrand
Trias
aus. Links
der Wettcrsteinden Runsen
der Bildmitte
Oberhalb
dcs Weges Obcrdes Laubeneckes.
Die Tektonik
der Randzone
wird durch die leichte Faltbarkeit
der
oberjurassischen
und unterkretazischen
Gesteine
gekennzeichnet.
Die
intensive Spezialfaltung
verhindert
in den meisten Fällen eine Zuordnung
der Faltenelemente
zu größeren Einheiten,
Der scheinbar auf den Gesteinen der Randzone schwimmende
Wettersteinkalk
des Nickels-Kopfes
läßt sich zwanglos mit dem Sattel in den
Partnachschichten
und dem Wettersteinkalk
,,Auf der Platte”
in Verbindung bringen.
,,Auf der hohen Brücke“ und nördlich
davon ziehen zwei Mulden mit
Unterkreidefüllung
entlang. Die südliche Mulde verschwindet
unter dem
Muschelkalk
der ,,Lechtaldecke“.
Die nördliche
Mulde läßt sich lückenhaft
bis nördlich
,,Auf der Platte“ verfolgen,
Am Spüreck folgen den Unterkreide-Aptychenschichten
einer Mulde
nach Norden zwei Sättel mit Doggerkalken
im Kern. Die Fortsetzung
dieser Sättel ist unbekannt.
Vermutlich
treten die Sättel nur deshalb so
deutlich
hervor, weil am Spüreck gerade die geringmächtige
Grenzzone
Aptychenschichten-Bunte
Hornsteinschichten-Doggerkalk
entblößt
ist
und so die Spezialfaltung
auch auf der Karte deutlich wird.
Mit den Bunten Hornsteinschichten
am Lob-Berg
beginnt
ein Sattel,
der sich nach Osten weiter
heraushebt.
An der Stellerleiten
und am
70
Schwaben-Kopf
treten
dadurch
die Allgäuschichten
des Sattelkerns
zutage. Dabei wurden die südlich des Schwaben-Kopfes
liegenden Allgäuschichten auf die Unterkreide
aufgeschuppt.
Diese Sattelzone spaltet sich
am Schwaben-Kopf
auf. Ein südlicher
Teilsattel
verläuft
südlich des
Laus-Kopfes
bis zur Küh-Alm,
wo wieder Allgäuschichten
im Kern auftauchen, Der nördliche
Teilsattel
zieht über den unteren
Hengst-Bach
zum Wachsbichl
(Blatt Bayersoien).
Die Grenze zwischen den Gesteinen
der Randzone
und denen der
Flysch-Zone
ist auf Blatt Linderhof
nicht aufgeschlossen.
Vermutlich
handelt
es sich dabei um eine erst in größerer
Tiefe flacher werdende
Schaufelfläche,
11. Flysch-Zone
(1955) unterscheidet
im Tratichgau-Flysch
zwei tektonische
Einheiten:
Eine nördliche
Muldenzone
und eine südliche Sattelzone,
zu
der auch die Flyschvorkommen
auf Blatt Linderhof
gehören.
Die südliche
Sattelzone
besteht aus mehreren,
steil aufgerichteten
Unterkreidesätteln,
die im Streichen bald wieder verklingen,
Am LobenTal werden
sie der Beobachtung
entweder
durch die junge Bedeckung
oder durch die Gesteine der Kalkalpen
entzogen. Die geringen Mächtigkeiten in dieser Zone sind wohl auf tektonische
Reduktion
zurückzuführen.
Der Südflügel des Sattels im Loben-Tal
wird durch eine Aufschiebung
der Zementmergel-Serie
abgeschnitten.
Die nördlich
anschließende
Mulde
wird von Reiselsberger
Sandstein und der Piesenkopf-Serie
gebildet.
R. REICHELT
E. Geophysikalische Untersuchungen
(KURT
BADERD)
Im Bereich des Blattes Linderhof
sind nur regionale
geophys8ikalische
Untersuchungen
bekannt.
Seit 1954 werden
reflexionsund
refraktionsseismis c h e Untersuchungen
im Rahmen
des Schwerpunktprogramms
der
Deutschen
Forschungsgemeinschaft
,,Geophysiikalische
Erforschung
des
tieferen Untergrundes
Mitteleuropas“
durchgeführt.
Vor allem durch die
Großsprengungen
bei Eschenlohe
sind auf Grund refraktionsseismischer
Messungen Angaben über die Tiefenlage
des ,,Grundgebirges“
oder besser
über die Grenzfläche
zwischen hangenden
nichtmetamorphen
Sedimenten
und dem liegenden
metamorphen
Untergrund
möglich. Eine eindeutige
geophysikalische
Auswertung
der Reflexionsund Refraktionsbeobachtungen oberhalb dieser Grenzfläche
im Flysch und Kalkalpin
konnte bis12) Anschrift
des Vcrfasscrs:
Dr. I<URT BRI)I:R,
Dipl.-Geophysiker,
Geologisches
Landesnmt,
8 München
22, Prinzregcntcnstrnßc
28.
Bayerisches
71
lang noch nicht erhalten
werden (REICH 1960). Die Grenzfläche
zwischen
nicht metamorphen
Sedimenten
und dem metamorphen
Untergrund
wurde
im Nordteil
des Blattes Linderhof
in etwa 5,5 km und am Südrand des
Blattes in etwa 4 km unter NN gefunden.
Sie steigt - emgegen
dem
Absinken
der variskischen
Grundgebirgsoberfläche
nach Süden im Alpcnvorland und am Alpenrand
- nach Süden zu weiter an und erreicht entlang des Inntales
die Oberfläche
(PRODEHL
1964, GIESE 1965).
Von den tieferen seismischen
Grenzflächen,
der ansonsten kontinentweiten Conrad-Diskontinuität
und der MohoroviEiC-Diskontinuität,
welche
definitionsgemäß
die Erdkruste
vom oberen Erdmantel
trennt, konnte aus
bisher noch nicht geklärten
Gründen (PRODEHL 1965) nur die MohoroviEiCDiskontinuität
unter den Alpenrand
verfolgt werden, Diese liegt in etwa
40 km Teufe unter NN und zeigt - beginnend
im Alpenvorland
- ein
immer stärkeres Absinken
nach Süden zum Alpenorogen
(GIESE 1965, LrsuSCHER 1964, PRODBHL
1965).
Die Schwerewerte
nach der Karte
der Bouguer-Isanomalen
1 : 1000 000 von Westdeutschland
(GERKB 1957) liegen entsprechend
der
großen Teufe der MohoroviEi&Diskontinuität
von 40 km unter NN gegen
über den Gebieten
nördlich
des geologischen
Alpenrandes
mit Teufen
dieser Diskontinuität
um 30 km unter NN unter minus 100 m Gal, bezogen auf das Internationale
Referenzgeoid.
Da Schweremessungen
im
Gebirge weitgehenmd fehlen, ist der Verlauf der Isanomalen
im Gebiet des
Blattes Linderhof
selbst unbekannt.
Das E rd m a g ne t f e 1 d zeigt nach der Magnetischen
Vermessung
2. 0rdnun.g von Bayern (BURMEISTER
1962) keine großräumigen
Anomalien;
ebenso sind lokale Anomalien
auf Grund der rein sedimentären
Gesteinsfazies nicht zu erwarten.
F. Hydrogeologische
Verhältnisse und Karsterscheinungen
a. Hydrogeologische
Auf Blatt Linderhof
Gebiete unterscheiden.
lassen
Verhältnisse
sich drei hydrogeologisch
verschiedenartige
1. Flysch-Zone;
kalkalpine
Randzone und Teile des ,,Großen Muldenzuges“
In diesen Gebieten dringen die Niederschläge
nur wenig und langsam
in den Boden ein, da sie von den tonig-mergeligen
Gesteinen
und deren
Verwitterungsresten
oberflächlich
gestaut werden.
Trotz des schnellen
oberflächlichen
Abfließens
bilden sich häufig sehr feuchte Böden.
2. Ammerlängstal
und südliche Seitentäler
Die zum Teil sehr mächtigen jungen Schotter im Ammerlängstal
und
in der Elmau verursachen
ein schnelles Versickern
des Wassers. Elmau72
Grieß und Linder Grieß führen daher nur zur Zeit der Schneeschmelze
und bei starken oder lang anhaltenden
Niederschlägen
in ihrer ganzen
L,änge Wasser. Das hier versickernde
Wasser tritt auf Blatt Oberammergau als Ammerquelle
wieder aus.
3. Kalkalpen
In den mächtigen,
meist klüftigen
Karbonatserien
der Trias versickert
das Regenwasser
schnell. Quellhorizonte
liegen meist über den wasserstauenden Horizonten
der Partnachschichten,
Raibler Schichten, Kössener
Schichten,
Allgäuschichten
und den Mergeln
der Oberkreide.
Einzelne
Wasseraustritte
werden durch tektonische
Zonen verursacht.
b. Höhlen
und
(KLAUS
1. Höhlen
(Siehe
die Höhlenpläne
Karsterscheinungen
CRAMER
13))
auf Beilage
2)
Gumpenka
rhö hle
zwischen Krähe und Hochplatte
(Höhle Nr.
1241/2 laut Höhlenmerzeichnis
des Vereins! für Höhlenkunde
in München
e. V.).
Lage und Zugang: Der Eingang liegt unmittelbar
am Steig zwischen
dem ,,Fensterl“,
einem Gratdurchbruch
westlich der Hochplatte
und der
Oberen Gumpe am Fuß der steilen Nordabstürze
in etwa 1825 m Höhe
(R 12 240 H 68 700, unmittelbar
am wesstlichen Kartenrand).
Aus Norden
erfolgt der Zugang von Halblech über die Kenzenhütte
und den Kenzensatte1 (1649 m) ins Kar Obere Gumpe oder aus Süden von Ammerwald
auf dem Schützensteig
zum Sattel (1431 m) zwischen Ochsenkopf und Hochplatte, am Köhlebach
entlang
zur Roggentalgabel
(1887 m) und zum
,,Fensterl“.
Beschreibung’:
Die Höhle ist vollständig
im Wettersteinkalk
entwickelt.
Der geräumige,
aber niedrige
Eingangsteil
wird durch einen lockeren
Versturz
(Vermes,sungspunkt
VP 2-3) von der eigentlichen
Höhle getrennt. Bis zu dieser Engstelle reicht die exogene Frostverwitterung.
Erst
dahinter
sind deutliche hydromorphe
Formen, Korroslionsund Erosionsmerkmale
(u.a. Bodencanons,
siehe Profil E-F)
feststellbar.
Die 136 m
lange Höhle führt ohne Nebengänge
meist in Schrägstrecken,
einmal mit
einem 10m tiefen Schacht, für den sich eine Drahtseilleiter
empfiehlt,
in
die Tiefe. Das Ende der Höhle, mit 33 m unter dem Eingang der tiefste
Punkt, wird durch große Mengen losen Schutts aus einer ehemaligen
höher gelegenen
Fortsetzung
gebildet
(womöglich
einer Verbindung
mit
Obertage,
nachdem der untere Gangverlauf
in Richtun,g Wandfuß
zielt).
‘:j) Anschrift tles Verfassers: Dipl.-Geologe
KLAUS CKAMIX,
Baycrischc Landessteile für Gcwässcrkunde, 8 München 22, Prinzregcntcnstraße 24.
73
Oberhalb
des Schachtes durchsetzt den Gang eine Harnischfläche
(140160 E)
mit horizontaler
Striemung.
Dieser Harnisch war zwar vor Bildung
der
Höhle bereits vorhanden,
hat sich jedoch nachträglich
erneut bewegt, da
die: Gangwände
einschließlich
der Harnischfuge
mit Kalksinter
verkrustet
waren, der dabei wieder aufgerissen
wurde. Solcherart
gestörte Sinterbildung
an Harnischen
findet sich noch an weiteren
Stellen der Höhle.
Zwischen VP 11 und 12 sowie auf der Schachtsohle
liegen kleine Stücke
und größere Blöcke eines bunten Konglomerates
unbekannten
Alters. In
der Nische eines Canons bilden sich an einer senkrechten
Wand Mikrokarrenrillen
(etwa 20 Rillen von je 4-6 mm Breite).
Klufthöhle
im
Teufelstättkopf
(Höhle
Nr.
1243/1)
Lage und Zugang: In einer auffälligen
mehrere Meter breiten, NordSüd verlaufenden
Kluftgasse,
die sich an die Ostwand
des Teufelstättlcopfes anlegt, wird der Gipfelfelsen
nordöstlich
und ca. 20m unter dem
Kreuz von einer mächtigen
Spalte durchrissen,
dem Eingang zur Höhle
in ca. 1730 m Höhe (R 23 900 / H 72 620). Von den Pürschlinghäusern
führt
ein Steig auf der Südseite des Berges in 25 Minuten
zum Gipfelfelsen.
Beschreibung:
Zwischen feuchten Kluftwänden
absteigend gelangt man
auf steilem glatten Boden nach etwa 20 m zu einer 4 m tiefen Stufe. Diese
wird an der östlichen Wand auf Versturzblöcken
leicht überwunden.
Seilbenützung
ist ratsam, vor allem wenn sich vom Winter
noch Schneeoder Firnreste
erhalten
haben. Während
die senkrechte
östliche Kluitwand in gerader Linie bis zum Ende der Hauptstrecke
zieht (11/90), weicht
die erst dachartig
angelehate
Westwand
von 1,5 auf 3,5 m Abstand
zurück. Die ca. 2 m breite, sehr hohe, leicht fallende
Kluftverlängerung
endet nach weiteren
23m mit parallelen
senkrechten
Wänden an einer
querenden
glatten Harnischfläche
(80/90), welche oben in schwacher Krümmung überhängt
und die Kluft in ihrer ganzen Höhe von 15-20 m verschließt. Nach Osten führt eine Spalte an dem Harnisch schräg aufwärts,
im Westen klafft nur eine unscheinbare
Fuge. Unterhalb
der erwähnten
Stufe wird die Kluft von einer ebenfalls
leicht überhängenden
Harnischfläche nach Westen ausgeweitet.
Wo der Harnisch in das Blockwerk
eintaucht, öffnet sich ein kleiner
Schacht von rechteckigem
Querschnitt.
Er
führt in eine rückläufige
untere Etage und sein letztes mit Versturz
endendes
Gangstück
streicht genau parallel
zur Hauptkluft.
Die Decke
dieses Höhlenteils
wird von mächtigen
verkeilten
Blöcken gebildet,
die
sich in der letzten Gangstrecke
teilweise bis auf 40 cm dem Boden nähern.
An mehreren
Stellen bewirken
polierte
Harnische
mit vertikaler
Striemung Gangerweiterungen,
Der Boden sämtlicher
Höhlenteile
unterhalb
der 4 m-Stufe
ist mit Blockwerk
bedeckt. Die Höhle
zeigt nirgends
eigentliche
Karstformen,
die Räume sind auf rein tektonische
Weise entstanden. Die Frostverwitterung
gestaltet die Wände und Decken weiter
aus. Die Gesamtlänge
der Höhle beträgt 80 m, die Tiefe 34 m.
74
2. Karren,
Dolinen,
Ponore,
Karstquellen
Wie bereits im stratigraphischen
Teil (S. 19 und 24) angedeutet,
wird
neben dem Bunten Liaskalk
und dem Plattenkalk
vor allem der Wettersteinkalk
wegen seiner Reinheit und seiner großen Verbreitung
von der
Verkars8tun,g
bevorzugt.
Zahlreiche
Karsterscheinungen
werden
von
KOCKIL,
RICHTICR
und STEINMANN
(1931, S. 150/51 und 212/13) bereits aufgezählt und in geologischer
Hinsicht gedeutet.
Besonders die K a r r en mit ihren vielen Formen in häufig wechselnder Vergesellschaftung
und in unterschiedlichem
Erhaltungszustand
können landschaftsgestaltend
in Erscheinung
treten und haben zu drastischer
Namengebung
angeregt:
so der Wilde Freithof
und das Beinlandl,
das
nicht östlich - wie in der Karte eingetragen
-, sondern westlich von
Schlösse1 liegt, Au,sgeprägte
Karrenfelder
breiten sich südlich und östlich
der Hochplatte
und nördlich
vom ,,Fensterl”
aus. Auch die Gipfelflächen
von Teufelstättund Hennenkopf
(hier auch der Muschelkalk)
und die
Sefelwand
(Bunter
Liaskalk)
sind verkarstet
und tragen Karren
unld
Karrengassen.
Weitere für das Gebie#t charakterisitische
Karstlandschaftsformen
sind
D o 1 i n e n , insbesondere
Dolinenkare,
die in einer Reihe guter Beispiele
erkannt wurden:
Obere Gumpe un#d ,,Beim S,ee“ nordwestlich
der Hochplatte, ,,Im Kessel“ nordöstlich
vom Vorderen
Scheinberg
(Schwelle 50 m
über dem Dolinenboden
mit Blindsee),
Roßstall nördlich Feigenkopf
und
Klammspitze
(mit ca. 1,3 km* Einzugsgebiet
die größte abflußlose
Geländehohlform)
und die Nebelalpe
am Teufelstättkopf.
Viele dieser Großdolinen
führen
ihre Niederschläge
in Schwinden
und durch P o n o r e in den verkarsteten
Untergrun’d:
so in der Oberen
Gumpe durch Blockmoräne
und Bergsturzmassen
in den Wettersteinkalk
(vermutlich
durch Gipsauslaugung
in den Raibler
Schichten unterstützt),
im Roßstall
und an der Nebelalpe
durch Hangschutt
ebenfalls
in den
Wettersteinkalk,
wobei wiederum
die in der Nähe anstehenden
Raibler
Schichten den Verdacht
auf zusätzliche
Gipsauslaugung
erregen.
Natürlich
sind solch große Karstformen
durch glaziale Ereignisse,
insbesondere durch die Karbildung,
stark überprägt
worden, so daß es oft
schwerfällt,
die wirklichen
Ursachen oder deren Anteil
bei der Formausbildung
zu erkennen,
Das Gebiet des ,,Großen Muldenzugs”
(siehe S. 63) bis zur Flyschgrenze ist sehr quellenreich.
Ein Teil dieser
Q u ell en führt KarstWasser, besonders wenn sie am Fuße ausgedehnterer
Wettersteinkalkstöcke wie des der Hochplatte
liegen, auch wenn ihr Austritt
von Schutt
überdeckt
ist, wie bei der Quelle oberhalb
vom Kenzenbach-Wasserfall
bei P. 1370 (,siehe Lehrausflug
S. 90) und im Roßstall südlich des Jau,sen.
75
G. Nutzbare Ablagerungen
Kies,
Sand,
Schotter
Bei Bedarf werden
diese Lockergesteine
aus den Schotterflächen
im
Elmau-Grieß
und Linder Grieß gewonnen. Steinbrüche
sind zur Zeit nicht
in Betrieb.
Eisenerze
Die Vererzungen
im obersten Wettersteinkalk
wissenschaftliches
Interesse (s. H. J. SCHNEIDER
terungen zu Blatt Füssen, 1964).
&
besitzen heute nur noch
F. WALDVOGEL
in Erläu-
Kohle
Die kleinen Kohleflözchen
am Beinlandl,
südlich des Laubenecks
und
südlich des Teufelstätt-Kopfes
sind wegen der geringen Mächtigkeit,
der
kurzen Erstreckung
und der tektonischen
Beanspruchung
nicht bauwürdig.
Torf
In den kleinen
und abgelegenen
Mooren
wird
kein
Wetzsteine
Die Wetzsteine wurden im Norden des Blattes
baut. Sie werden heute selbst für den Eigenbedarf
(vgl. S. 37 u. 38).
Torf
gewonnen.
zum Teil bis 1948 abgenicht mehr gebrochen
H. Die Böden
,(THEODOR
1. Allgemeiner
DIEZ
14))
Uberblick
Das A u s g a n g s m a t e r i a 1 der Böden des Blattes Linderhof
bilden
mehr oder weniger
reine Karbonatgesteine
(z. B. Hauptdolomit
und
Wettersteinkalk),
tonreiche Gesteine (Mergelkalke,
Tonmergel)
und sandiggrusig verwitternde,
kieselsäurereiche
Gesteine (Kieselkalke,
Sandsteine).
Neben der petrographischen
Zusammensetzung
spielt die mechanische
Aufbereitung
der Gesteine
(z. B. klüftiger
Fels, Hangschutt,
Moräne,
Schotter) eine große Rolle für die Bodenbildung.
Das Großklima
ist gekennzeichnet
durch eine mittlere
Jahrestemperatur
von etwa 5O C bis weniger als 4O C und eine mittlere Jahresniederschlagsmenge
von etwa 1400 mm in den Tälern bis über 2000 mm
auf den Höhen, Etwa ein Drittel
der Jahresniederschläge
fällt in der
Vegetationsperiode
Mai-Juli
(Angaben nach dem Klimaatlas
von Bayern).
“‘) Anschrift des Verfassers: Dr. THEODOR DIEZ,
desamt, 8 München 22, Prinzregcntenstraße
28.
‘76
Bayerisches Geologisches Lan-
Das für die Bodenentwicklung
nicht minder wichtige
K 1e i n k 1i m a
weist in Abhängigkeit
von Relief und Exposition,
besonders im Bereich
der strahlungsintensiven
alpinen Stufe, weit größere Schwankungen
auf
und wechselt häufig auf engstem Raum.
Die Vegetation
steht in engster Beziehung
zu dem schroffen
Klimawechsel.
Sie reicht vom montanen
Hochwald
über die subalpine
Zwergstrauchstufe
bis in die Zone der hochalpinen
Pionierrasen.
Eine
hervorragende
Bedeutung
für die Bodenentwicklung
kommt ihr besonders
deshalb zu, weil die Humusbildung
als ein Hauptkriterium
für die bodensystematische Gliederung,
direkt von ihr abhängt.
Die große
Reliefenergie
die Höhenlagen
bewegen
sich
zwischen 900 und 2163 m über NN - in Verbindung
mit einem extrem
kiihlfeuchten
Klima
bedingt
eine außerordentlich
starke Bodenerosion.
Sie besteht in der hochalpinen
Felsregion
und auf Schutthalden
in einer
starken Verspülung
und Verwehung
des humosen Materials,
im Bereich
der mittelalpinen,
geschlossenen Rasen in der durch den Tritt von Weidetieren ausgelösten
Schlipfoder Hanganrißbildung,
innerhalb
der Hochwaldzone vor allem in Grabenreißen
und Schluchtbildung.
Die Bodenerosion
nimmt mit der Ungunst
der Klimaund Bodenbildungsbedingungen
mit steigender
Höhe zu. Entsprechend
verjüngen
sich im allgemeinen
auch die Böden. Ältere,
über das A-C-Stadium
hinausgehende
Bodenbildungen
finden sich in der alpinen und subalpinen
Stufe nur in schwächer geneigten,
von einer geschlossenen
Vegetationsdecke geschützten
Hangoder Muldenlagen,
bzw. auf Gesteinen
mit
höheren Nichtkarbonatanteilen.
11. Böden aus Karbonatgesteinen
mit geringem
Lösungsrückständen
(vor allem
Hauptdolomit
und Wettersteinkalk,
Gehalt an
z. T. Plattenkalk)
Die Bodenbildung
auf mehr oder weniger
reinen Karbonatgesteinen
läßt sich im wesentlichen
in zwei Prozesse gliedern:
in die Humusbildung
und in die Anreicherung
von Lösungsrückständen
der Karbonatverwitterung. Der letztgenannte
Prozeß vollzieht
sich, angesichts
der großen
Karbonatmengen,
die von den Sickerwässern
gelöst und abtransportiert
werden
müssen, sehr langsam
und tritt weit weniger
augenfällig
in
Erscheinung,
als der Prozeß der Humusbildung.
Die Bodenbildung
beginnt
in allen Höhenstufen
mit der Ansiedlung
von Moosen und Flechten
auf dem nackten
Gestein. Die organischen
Rotteprodukte
setzen sich mit dem aus der pysikalischen
Verwitterung
stammenden
Gesteinsmehl
und Kalkstaub
in Klüften
und zwischen losem
Geröll fest und bereiten nach und nach höheren Pflanzen den notwendigen
Lebensraum
vor. Parallel
zur Vegetationsentwicklung
kommt
es an
erosionsgeschützten
Stellen
zur Akkumulation
fein!rrümeliger,
grau77
schwarzer Humussubstanz,
die im wesentlichen
aus zerbissenen
Pflanzenresten und Lösungsrückständen
der die Bodenfauna
beherrschenden
Insekten
(Hornmilben,
Springschwänze)
besteht. Diese Anfangsstadien
der Bodenentwicklung
sind in der Felsregion
und auf jungen Schutthalden die dominierende
Bodenform.
Die Mächtigkeit
der humosen Auflagen schwankt zwischen wenigen Millimetern
und mehreren
Dezimetern,
je nach dem Mikrorelief;
mächtige
Humushorizonte
Anden sich überall
dort, wo sich das leicht verspülund verwehbare,
lose Bodenmaterial
im
Schutz von Klüften,
Nischen oder zwischen Fels- und Gesteinstrümmern
akkumulieren
konnte. Eine geschlossene Bodendecke
fehlt. Nach KUBIENA
(1953) wird dieses Entwicklungsstadium
als A 1 p i n e P r o t o r e n d z i n a
bezeichnet.
Mit dem Aufkommen
einer schützenden
Vegetationsdecke
stabilisiert
sich die Bodenoberfläche,
die organische
Stoffproduktion
wächst, die fein
verteilten
Karbonate
werden
ausgewaschen.
Besonders
an nordseitigen
Schneehängen
mit starker, permanenter
Durchfeuchturig
kommt es zur
Anhäufung
mächtiger,
gut zersetzter,
tiefschwarzer
Humusauflagen
(Rendzinamoder),
die - abgesehen von einzelnen
Kalksplittern
- kein
freies Karbonat
mehr enthalten. Nach ihrer Farbe und ihrem schmierigen
Sichanfühlen
bezeichnete KUBIBNA (1953) diese, im wesentlichen
aus Colembolenlosung
bestehende
Humusform
als A 1 p i n e n P e c h m o d e r.
Solche tiefschwarzen,
braun- oder grauschwarzen,
gut zersetzten (,,schmierigen“) und im Feinboden
karbonatfreien
organischen
Auflagen
über dem
unverwitterten
Gestein können als die verbreitetsten
Humusformen
von
der montanen
bis zur alpinen
Stufe angesehen
werden.
Die braune
Tönung herrscht vor, wenn das Gestein größere Mengen an nichtkarbonatischen Lösungsrückständen
enthält (z. B. bei Böden aus Plattenkalk),
graue Farben sind den Rendzinen
aus vorher schon stark physikalisch
zerkleinertem
(schluffreichem)
Karbonatgestein
eigen. Tiefschwarze
Farben kennzeichnen
die Moderrendzinen
auf anstehendem
Fels, Grobschutt
oder feuchten Nordhängen.
In Tab. 1 sind die Werte für pH, CaCOa, Austauschbares
Kalzium,
Organische
Substanz
und C/N-Verhältnis
von mehreren
Moderproben
unterschiedlicher
Standorte
zusammengestellt.
Die PH-Werte
liegen alle im Bereich von neutral bis schwach sauer.
Die Karbonate
sind fast völlig
ausgewaschen.
Mit 10Oioiger Salzsäure
konnte im Gelände bei keiner der untersuchten
Proben freies Karbonat
festgestellt werden.
Die Werte für Austauschbares
Kalzium
schwanken
zwischen rd. 300
und 1000 mg, ohne daß eine klare Beziehung
zu Gestein, Höhenlage
oder
Vegetation
erkennbar
wäre. Ähnliches
gilt für die Gehalte an organischer
Substanz und das GIN-Verhältnis
der Böden. Das UN-Verhältnis
bewegt
sich zwischen 11,5 und 1’7,2 : 1.
78
Interessant
ist das Engerwerden
des CiN-Verhältnisses
gegen die
Oberfläche
bei mächtigeren
organischen
Auflagen,
wie es Profil 3 zeigt
(die gleiche Tendenz ist bei den Profilen
10 und 11 erkennbar).
Die
parallel
dazu ansteigenden
Werte für pH und Austauschbares
Kalzium
können
teils durch den biologisch
in Gang gehaltenen
Basenkreislauf,
teils durch Aufkalkung
aus der Luft (Kalkstaub)
erklärt werden.
Der Gehalt an organischer
Substanz liegt im Mittel zwischen 30 und
60 “io. Die höheren Gehalte kommen vor allem bei den mächtigeren
.Auflagen bzw. ihren von der Erosion verschont
gebliebenen
Relikten
vor.
Die jüngeren,
der Protorendzina
nahestehenden
Formen, besitzen Gehalte
zwischen 30 und 40 O/o. Unter sonst gleichen
Bedingungen
liegen die
Humusgehalte
von Böden aus mergeligen
Gesteinen niedriger
als die aus
Karbonatgesteinen
(vgl. Profil 5 und 6).
79
Tabelle
1: Moder-Humusformen
Profi,- liechtsHochNr.
wert:
Gestein
1 R 21820 Hauptdolomit
H 65380
2
R
23440
Wettersteinkalk
auf mehr
oder weniger
reinen
Karbonat-
Höhe NN,
Hangneigung
Exposit-ion
Vegetation
Horizont
m, 45O S
(Friedergipfel)
Rasen (vgl.
Prof. 12)
1640 m, 60° N
bewimperte
Alpenrose,
2019 m, 3O S
(Friederspitz;:piel)
Rasen (Rispe,
Frauenmantel,
Löwenzahn,
Rotklee)
2020
H 72570
3
R 21680 Plattenkalk
H
64810
Gras
4
R 21750 Plattenkalk
H 65000
1953 m, 40’ N
Rasen
5
R 21750 Plattenkalk
H 64950 (mergelig)
2000
m, 40° N
Rasen
6
R 22750 Plattenkalk
H 65000
1550
m, 50° SSE Gräser, Kräuter
u. Moose (Horste
zwischen Fels)
7
R 20500 Partnachkalke
H 72280
1550 m, 80’ S
Gräser, Kräuter
u. Moose (Horste
zwischen Fels)
8
R 21830 Muschelkalk
1-I 72560
1730 m, 580’s
Rasen
9
R
21930 Muschelkalk
I-1 72560
1760
m, 30’ N
Rasen
Die Entstehung
des Rendzinamoders
bedarf
außer des Karbonatgesteins und kühlfeuchter
Klimabedingungen
einer leicht zersetzliehen,
stickstoffreichen
Pflanzenmasse,
wie sie von Gräsern,
Kräutern
und
Moosen geliefert wird. Treten an deren Stelle Pflanzen, die große Mengen
rohfaserreicher,
schlecht zersetzbarer
organischer
Substanz
erzeugen dazu gehören in der alpinen Stufe vor allem die Latsche (Pinus montana),
die Schneeheide
(Erica carnea) und die Alpenrose
(Rhododendron
hirsuturn und Rhododendron
ferrugineum),
- so kommt es zur Bildung
von
orgnnischcn
Auflagen
(Tangelhumus)
mit Mächtigkeiten
bis zu 1 m und
mehr. Die auf Blatt Linderhof
und anderen vom Verfasser
begangenen
Blättern
der bayerischen
Kalkalpen
beobachteten
,,Tangelrendzinen“
(vgl.
Tangelrendzina“
DIEZ 1966), entsprechen
am ehesten der ,,Dystrophen
80
gesteinen
in Abhängigkeit
von Gestein,
Mächtigkcit
(an)
Bcschrcibung der Humusfortn
Chcn~ischc Analysenwcrtc
pl1
(Kl)
CaCO,
o/o
Austauschb.
Ca(vi)
Org.
GIN
Subst. Vcrulu hältnis
10
schwarzbraun,feinkrümelig,
schluffig
61
-
287
31,7
13,3
10
grauschwarz,
schluffig
6’3
120
514
54,l
13,9
7
braunschwarz,
gut zersetzt
5,7
-
718
61,3
13,0
10
schwarz, sehr gut zersetzt
(schmierig)
523
-
534
44,7
17,2
15
schwarz,
691
SP.
756
43,8
16,3
15
dunkelgrau,
623
SP.
732
24,4
13,8
5
braunschwarz,
schluiflg
68
72
860
32,9
15,7
5
grauschwarz,
schluffig
6,5
SP.
34,0
14,l
15
dkl.-grau,
schlufflg-lehmig
feinkrümelig
(mullartiger
Moder)
633
SP.
30,5
11,5
8
schwarz,
695
SP.
58,7
15,9
schmierig
schluffig
gut zersetzt
Lage und Vegetation
356
nach KUBIENA (1953). Charakteristisch
für sie ist ein mächtiger, rotbrauner,
schlecht zersetzter, torfmullähnlicher
Horizont (Tangelschicht)
über einem
gut humifizierten,
braunschwarzen,
schmierigen
Moderhorizont
(H-Lage).
Die organischen
Horizonte
liegen dem Gestein direkt auf, enthalten
auch
in der pechmoderartigen
H-Lage
keine freien
Karbonate
mehr und
können
bei sehr großer Mächtigkeit
sehr stark sauer sein, ein weites
UN-Verhältnis
und damit stark rohhumusähnlichen
Charakter
besitzen.
Die wegen ihrer üppigen Vegetation
schlecht zugänglichen
Böden zeigen
gelegentlich
an der Basis der organischen
Auflagen
saumartige,
t.onige
Lösungsrückstände
(Braunlehm)
aus der Karbonatverwitterung,
wie z. B.
in Profll 10.
6
81
Profil 10:
Friederspitz
dickung
Moosen
R 21880 H 64650
SE; Hang (Spornlage)
mit Rostblätteriger
30’ E, 1880 m NN; Rand
Alpenrose,
Heidelbeere,
einer LatschenFlechten
und
Dystrophe
Tangelrendzina
aus Plattenkalk
30
cm
rotbrauner,
schlecht
zersetzter, faseriger Auflagehumus
gr1
20 cm
rotbrauner,
gut zersetzter (speckiger)
Auflagehumus
VS
2'0 cm
braunschwarzer,
sehr gut zersetzter, schmieriger Humus,
OII
0-10 cm
gelbbrauner,
schluffiger
Ton Ie)
Br
c 1’ 10-20 cm i- angewitterter
Plattenkalkschutt
Analysen
zu Profil 10 siehe Tab. 2, S. 87.
Die Tangelhumusbildung
beschränkt
sich nicht allein auf die Hochlagen, wenngleich
sie auch hier ihre größten Mächtigkeiten
und ihre
stärkste Dystrophie
zeigt. Beim Aufstieg
zum Frieder
wurde
Tangelhumus sowohl an Nordhängen
der montanen
Hochwaldzone
als auch auf
postglazialen
Schotterterrassen
beobachtet.
Profil 11:
R 23490 H 68420
Linderhof
SE; Terrassenrand
einer postglazialen
Terrasse des Elmaubaches, 974 m NN; Lichter Mischwald
(Fichte, Tanne, Buche; Heidelbeere und Grasunterwuchs)
T a n g e 1 r e n d z i n a aus Kalkschotter
(in Umwandlung
zur Moderrcndzina begriffen)
0 Ill
5 cm
schwarzer, sehr gut zersetzter, feinkrümeliger
Auflagehumus
20 cm
rotbraunschwarzer,
gut zersetzter
Auflagehumus
mit
On1
rotbraunen
Zwischenlagen
(verfaultes
Holz)
5 cm
grauschwarzer,
schluffiger
Auflagehumus;
subpolyedriOil,
sches Gefüge
10 cm + stark angewitterter
Kalkschotter
mit sandig-schlufCL.
flgem Zwischenmittel
Analysen
zu Profil 11 siehe Tab. 2, S. 87.
Profil 11 stellt eine Regradationsform
der Tangelrendzina
dar. Die
ursprüngliche
Vegetation
muß anders ausgesehen haben als die heutige,
unter deren Einfluß die Umwandlung
des Tangelhumus
in Rendzinamoder
bereits weit fortgeschritten
ist (vgl. FRANZ 1960, S. 128). Die, verglichen
mit Profil 10, höheren PH-Werte
und das engere C/N-Verhältnis
sind auf
die günstigeren
klimatischen
Bedingungen
zurückzuführen
(vgl. Höhenunterschiede).
Ia) Die Horizontbezeichnung
B, (r von residuum = Rückstand) wurde als
Arbeitsbezeichnung für schluffig-tonige Horizonte verwendet, die als Lösungsrückstände der Karbonatgesteinsverwitterung
aufzufassen sind.
82
Das bereits in Pro61 10 beschriebene
Vorkommen
von Rückstandston
aus der Kalksteinverwitterung
ist in der Zone der geschlossenen
alpinen
Rasen auf mehr oder weniger stabilen Landoberflächen
häufiger zu beobachten. Ein zweifelsfrei
autochthones
Dolomit-BraunlehmprofIl
wurde auf
dem Gipfel
des Frieder
auf einer nur wenige Meter breiten,
flachen
Kuppe aufgenommen.
Profil 12:
R 21820 H 65400
Friedergipfel;
flache Kuppe,
3’S, 2049 m NN; dichte Rasennarbe
mit
Blaugras
(Sesleria
Varia),
Niedrigem
Schwinge1
(festuca
purnila),
Silberwurz
(Dryas octopetala),
Carex sp. u. a.
B r a u n 1e h m
erodiert)
Ah1 0- 8 cm
geringer
Entwicklungstiefe
aus
Hauptdolomit
(leicht
dunkelgraubrauner,
sehr stark humoser,
schluffiger
Lehm; starke Verfilzung
durch Wurzeln
8-16 cm
gelbbrauner,
schluffiger, lehmiger
Ton; subpolyedrisches
BI,
bis polyedrisches
Gefüge, sehr locker
braungrauer,
schluffig-lehmiger
Dolomitgrus;
Gest.einsCV 16-20 cm
Splitter stark aufgeweicht,
z. T. Zerdrückbar
zerklüfteter
Hauptdolomit
Cl, 20-30 cm + weißgrauer,
Analysen
zu Profil 12 siehe Tab. 2, S. 87.
Mächtigere
Braunlehm-Horizonte
finden sich in den reiferen
Bodenbildungen
aus primär
tonreicheren
Schichten,
z. B. des Plattenkalk,
häufig umgelagert
und in flachen Rinnen
oder auf Verebnungen
solifluktiv
akkumuliert.
Auf
den südexponierten,
üppigen
Grashängen
zwischen
Dreisäuler-Kopf
und Hennenkopf
stehen braunlehmähnliche
Böden großflächig
an.
Profil 13:
R 21610 H 72560
Linderhof
N, Hennenkopf;
Hang 30°SW, 1680 m NN; Rasen
schwanz, Glatthafer,
Zittergras,
Carex SP., Hornschotenklee,
Klappertorf,
Thymian, gefl. Knabenkraut
u. a.
Braunlehm-Braunerde
0-10 cm
Ah
mit FuchsWundklee,
aus Cenoman-Konglomerat
dunkelgraubrauner,
humoser, schwach grusiger,
Ager Lehm (Restgerölle)
gelbbrauner,
schwach grusiger, schwach toniger
B,.,, 10-30 cm
stark ausgeprägt
feinsubpolyedrisches
Gefüge;
dem zergrusten
Gestein aufliegend
Analysen
zu Profil 13 siehe Tab. 2, S. 87.
schlufLehm;
direkt
111. Böden aus tonreichen
(vor allem
Kössener
Schichten,
Gesteinen
Partnachschichten
und Flyschgesteine)
Bei sonst gleichen Bedingungen
verläuft
die Bodenbildung
auf den
von Natur tonreicheren
Gesteinen wesentlich
schneller, als auf den mehr
oder weniger
reinen Karbonatgesteinen.
Die Böden sind tiefgründiger,
nährstoffreicher
und wasserhaltefähiger
und bieten damit Fauna und
Flora einen stark erweiterten
Lebensbereich.
Autochthone,
vollentwikkelte Böden sind relativ
selten. Das erklärt
sich aus der starken Soliiluktionsund Rutschneigung
der nach vorausgehender
Entkalkung
und
Aufweichung
hochplastisch
gewordenen
Gesteine. Junge, stark erosionsgehemmte
Böden wechseln mit sehr tiefgründigen,
von jungen Bodenbildungen
überprägten,
schluffig-tonigen
Solifluktionsmassen.
Die tonige Bodenart
und die Undurchlässigkeit
des Gesteins bedingen
einen oberflächennahen
Wasserstau
(im Gegensatz etwa zu den Böden
aus klüftigem,
gut wasserdurchlässigem
Dolomit), der schon bei geringer
Hangverflachung,
vor allem aber in Senken und Rinnen zur Bildung von
Pseudogleyen,
Hanggleyen
und Mooren führt.
Die Humusbildung
verläuft
von Anfang an anders als auf den reinen
Karbonatgesteinen.
Je höher die freigesetzte
Tonmenge
ist, desto besser
sind die Bedingungen
für die Bildung stabiler Ton-Humuskomplexe
und
damit die Bildung
von Mull-Humusformen.
Sie sind auf den jungen
Bodenbildungen
aus tonreichen
Karbonatgesteinen
die Regel (vgl. ProAl 14). Die reiferen Entwicklungsstadien
tendieren
zur Rohhumusbildung.
Auffallend
ist die stets mächtige Ausbildung
der H-Lage, eine Besonderheit, die mit den extremen
kühlfeuchten
Klimabedingungen
der Alpen
in Verbindung
zu bringen ist.
Die Profile 14, 15 und 16 geben einen Querschnitt
aus der Vielfalt
der
Böden. Die unterschiedliche
Entwicklung
spiegelt den unterschiedlichen
Einfluß der Faktoren
Gestein (Gehalt an nichtkarbonatischen
Anteilen),
Relief (Hydrologie,
Erosion) und Zeitdauer
der Bodenbildung
wieder.
ProAl14:
R 13300
Lobental,
Roßstall-Köpfl
Sauerklee, Moose)
H ‘73070
NW;
Hang
35ONW,
M u 11 r e n d z i n a aus Mergelkalk-Hangschutt
1 cm
01.1..
0-15 cm
4
1100m
NN;
Wald
(Fichte;
(Aptychenschichten)
Nadelstreu
dunkelgrauer,
schwach grusiger, schluffig-toniger
Lehm,
stark ausgeprägt
subpolyedrisches
Gefüge
AC 15-25 cm f Gesteinsschutt
mit humosem, tonig-lehmigem
Zwischenmittel
Analysen
zu Profil 14 siehe Tab. 2, S. 8’7.
84
Profil
R 18350
15:
Sägertal,
H 70120
Weg zur Kaltwasserhütte;
Hang
Braunlehm-Parabraunerde
15’ N, 1260 m NN; Wald
(Fichte)
aus Rätkalk
cm
rohhumusartiger
Moder
cm
0-15 cm ’ gelbbrauner,
grusiger,
toniger Lehm; feinsubpolyedri4
sches Gefüge
gelbgraubrauner,
lehmiger
Ton; stark
ausgeprägtes
Bt, 15-25 cm
Grobpolyedergefüge
BC 25-50 cm f gelbgraubrauner
lehmiger
Ton mit
Gesteinsschutt;
Feinboden
nach unten grauer und allmählich
kalkhaltig werdend
Analysen
zu Profil 15 siehe Tab. 2, S. 67.
2
6
II
Profil
R 18290
16:
H 70000
zwischen Sägertal und
sumpfter Flachhang,
G 1 e y in Hanglage
01,
611
0
3
5
0-
5-40
Hundsfällgraben,
Weg zur Kaltwasserhütte;
5’ E; Wald (Fichte) 1280 m NN
aus Kössener
ver-
Schichten
cm
schwarzer Auflagehumus
cm
schwarzgrauer,
schluffiger
Ton
cm + leuchtend
rostgelber
und weißgrauer
schluffiger
Ton, strukturlos
(marmorierter)
Die Böden aus tonreichen
Gesteinen
bereiten
unter den gegebenen
Klimabedingungen
erhebliche Bewirtschaftungsschwierigkeiten.
Die Forstwege sind häufig stark versumpft
und nur im Winter
befahrbar.
Auf
staunassen, tiefgründigen
Lehmböden
gelegene Hochalmen
zeigen meist
starke Narbenverletzungen
durch den Tritt der Weidetiere.
Die verheerenden,
besonders in der Flyschzone bekannten
Hangrutsche
sind teilweise darauf zurückzuführen
.Der Wald als natürlicher
Stabilisator
sollte
auf solchen rutschgefährdeten
Böden unter allen Umständen
erhalten
bleiben.
IV. Böden aus sandig-grusig
(vor allem
Lias-
und Dogger-Kieselkalk
Eine dritte Gruppe von Böden
delten durch ihren relativ hohen
verwitternden
Gesteinen
und Reiselsberger
Sandstein)
unterscheidet
sich von den oben behanKieselsäuregehalt
und Skelettreichtum.
An den südexponierten
Hängen des Sägertales finden sich auf DoggerKieselkalk
tiefgründige
Braunerden
mit Mullhumusformen.
Stattliche
Mischwälder
mit üppigem
Krautunterwuchs
bilden das, den gut durchliifteten,
biologisch
aktiven Böden entsprechende
Vegetationsbild.
7
85
Profil
17:
R 17620 H 71190
Sägertal; Hang 50°S, 1340 m NN; Mischwald
üppiger,
bis mannshoher
Krautunterwuchs
Eisenhut, Baldrian
u. a.)
‘(Fichte, Ulme, Ahorn, Buche;
mit Brennessel,
Blauem
B r a u n e rd e aus Kieselkalk-Hangschutt
(Dogger)
0-15
cm
dunkelbraungrauer,
steinig-grusiger,
sandiger
Lehm;
Al,
feinsubpolyedrisches
Gefüge
B v1 15-30 cm
mittelbrauner,
steiniger,
stark grusiger,
stark sandiger
Lehm;
feinsubpolyedrisches
Gefüge,
locker
(scharfkantiger
Hornsteingrus)
B vv 30-50 cm $- mittelbrauner,
steiniger,
stark grusiger,
stark sandiger
Lehm, feinsubpolyedrisches
Gefüge, locker
Analysen
zu Profil 17 siehe Tab. 2, S. 87.
Auf der Suche nach den Maximalstadien
der terrestrischen
Bodenentwicklung
fanden sich in erosionsgeschützter
Lage auf feinbodenreichem
verwitterndem
Gestein podsolierte
Böden, wie sie in den Profilen
18 und
19 dargestellt
sind.
Profil
18:
R 20270 H 71200
Linderhof
W, Roßeck; schmaler Rücken mit ca. 5 m breiter Verebnung,
1285 m NN; Fichtenaltholz
P o d s o 1 aus Lias-Kieselkalk
1 cm
01,
0 ,<’
2 cm
8 cm
gut zersetzter, braunschwarzer
Feinhumus,
etwas
Oll
schmierig
fahl dunkelgrauer,
humoser, schluffiger
Lehm
Al,,, 0- 2 cm
2-15
cm
fahl hellgrauer,
sandiger,
schluffiger
Lehm; subpoly4
edrisches Gefüge, locker; zahlreiche scharfkantige
Hornsteinsplitter
B,,s 15-60 cm f braungelber,
schlufflger
Lehm; feinpolyedrisch-lockeres
Gefüge;
dunkelbraune
Ton-Humusüberzüge,
einzelne
Bleichzonen;
einzelne Hornsteinsplitter
Analysen
zu Profil 18 siehe Tab. 2, S. 87.
Profil
19:
R 13710 H 73530
Reiselsberg
WNW; schmale Hangrippe,
15O SW, 1100 m NN; Wald (Fichte;
Heidelbeere)
P o d s o 1 aus Reiselsberger
Sandstein
3 cm
rohhumusartiger
Moder
OL 11
05 cm
dunkelgrauer,
sehr stark humoser Schluff
2,
5-10 cm
weißgrauer
Schluff
dunkelrostgelber
und rostbrauner,
steinig-grusiger
415 10-30 cm
Schluff; Restgerölle
stark durchgewittert
angewitterter
Sandsteinschutt
mit BI,,C,. 30-50 cm -1 graugrüner,
Zwischenmittel
Analysen
zu Profil 19 siehe Tab. 2, S. 87.
86
2: Analysen
Tabelle
zu den Profilen
10-19
161
-
Mn0
w;c
FC@,
UN
Vdl.
28
37,8
3,o
374
5,l
16,6
Al11
C,.,
26,3
27,2
30,3
’ 61,9
(dith.
%
2,68
577
583
531
74,4
79,5
42,3
19,9
493
434
17,6
13,5
18,6
15,l
66,8
26,4
23,3
23,4
2,44
2:64
394
496
I
011
4
ß,
17
18
19
4,
B Vl
B 1.2
l.!:5i
2,g
42,9
41,6
15,5
2,8
62,5
28,2
9,3
5,2
174
682
27,6
24,7
51,3
54,l
596
5,6
5,7
344
354
356
16,7
21,l
21,2
2,g
391
393
472
153
100
64,7
276
226
47
10
14
18,8
490
790
011
*f?
‘3,s
Al,
AC! !
ßl,, /
810
3,24
3,24
20,7
23,5
0,72
2,80
~-
-r
3,2
1
!
1,12
1,08
13,9
0,64
1,oo
4,oo
l
2,lO
6,58
-<:0,01
0,03
“;) Die Analysenwcrte
wurden
nach folgenden
Methoden
erzielt:
Korngrößen%usall~mcnsct~~~ng
(S alte 1) nach KOEHN;
pH-Werte
(Spalte
2) nach Messung
mit
Glasclcktrode
in KC P; CaCO,
(Spalte
3) nach SCHEIBLER;
austauschbares
Calcium
(Spalte
4): Bestimmung
in 1 “ioigcm
NH,Cl-Auszug;
organische
Substanz
(Spalte
5)
nach SPRINGER;
UN-Verhältnis
(Spalte
6): Bestimmung
des Stickstoffs
nach JODLBAUEI<;
dithionitlösl.
Eisen
(Spalte
7):
Bestimmung
nach DEB;
Fe,O,
(HCl)
(Spalte
8):
Bestimmung
im 1,15 HCI-Auszug;
Mn0
(HC])
(Spalte
9):
colorimcrrische
Bestimmung
im HCl-Auszug
1.15. Die Angaben
in mg beziehen
sich
auf jeweils
100 g Boden.
87
Wie die Rendzinen,
so zeigen auch die Podsole unter den extremen
Klimabedingungen
der Alpen eigentümliche
morphologische
und chemische
Eigenschaften.
Als Podsole sind die Profile 18 und 19 auf Grund ihres
Bleich(A,-) und Illuviationshorizontes
(BI,,) sowie ihrer Eisen- und
Humusverteilung
anzusprechen;
dagegen bilden die organischen
Auflagen
mit ihrem relativ
mächtigen
O,,- bzw. Al,-Horizont
und relativ
engen
C’N-Verhältnissen
keineswegs den für Podsole sonst typischen Rohhumus.
Podsolierungsgrade
wie in Profil 18 und 19 sind ziemlich selten. Viel
häufiger kommen leicht bis mäßig staunasse Böden vor, sobald das Relief
einen gewissen Wasserzuzug
ermöglicht.
1. Der Baugrund
Bisher
liegen
noch keine speziellen
ingenieurgeologischen
Untersuchungen auf Blatt Linderhof
vor.
Besondere
Vorsichtsmaßnahmen
müssen bei Bauten
in den rutschgefährdeten
Serien der Partnachschichten,
der Jura- und Kreidemergel
und des Flysches getroffen
werden.
K. Vorschläge für Lehrausflüge
Graswang
-
Kuchelschlag
Von Graswang
(Bus-Haltestelle)
Straße nach Linderhof.
Am Schießstand Graswang
rechts ab zum Kuchelschlag.
Weg am Schießstand vorbei,
geradezu am Linder Grieß Breccien der Oberkreide.
Am Weg am Beginn
des Kuchelschlags
kleine Wände von Buntem Liaskalk.
Beim Abstieg zum
Ram-Mösl
,,Rätkalk” in Bankfazies. Am Kohlbach transgredierende
TuronMergel.
Rückweg
entlang
des Kohlbaches
nach Graswang.
Am RauhBühel bei Graswang
Dogger-Kieselkalk.
Linderhof
-
Höll-Gräben
Von Linderhof
(Bus-Haltestelle
am Forsthaus,
Bus-Verbindung
nach
Oberammergau,
Garmisch-Partenkirchen
und Reutte) Straße in Richtung
Graswang
bis zur ersten Brücke, dann rechts zu den Höll-Gräben.
Zunächst Cenoman-Mer,gel,
weiter oben folgen Kössener Schichten mit einer
Korallenkalk-Bank.
Bei etwa 1300 m wird ein schmaler Sattel von Hauptdolomit durchquert,
auf dessen Flanken das Cenoman mit gut gerundeten
Konglomeraten
transgrediert.
Abstieg
zur Elmau
und Rückweg
nach
Linderhof
(Schloß). Gegenüber der Einfahrt
zu den Parkplätzen
im Parkgelände kleiner Steinbruch
im Lias-Kieselkalk
mit Spezialfaltung.
8ti
Linderhof
- Brunnen-Kopf
Vom Parkplatz
Linderhof
auf der Forststraße
zum Martinsgraben.
Am rechten Hang bei 1020 m kleiner
Aufschluß
mit dem Ubergang
der
oolithischen
,,Rätkalke“ in den Lias-Kieselkalk.
Unterhalb
der Martinswand
Lias-Kieselkalk
und an Störungen
eingebrochene
Turon-Mergel
und
-Sandsteine.
Dann links (Beginn des auf dem Meßtischblatt
nicht eingezeichneten Weges schwer zu Anden) Aufstieg zum oberen Martinsgraben
über die Rippe des Dogger-Kalkes
der Martinswand.
An der SefelwandAlpe wieder Turonmergel.
Auf den Lias-Kieselkalk
folgt bachaufwärts
in einer Steilstufe
Bunter
Liaskalk.
Im Bachbett
verlaufende
Störung.
Am rechten (östlichen) Ufer auf ein präcenomanes
Relief transgredierende
Oberkreide-Breccien.
Auf dem Weg unterhalb
der Hauptdolomit-Wände
Aufstieg
zu den Brunnenkopf-Häusern.
Kurz unterhalb
der Hütten am
Weg Transgression
des Turons auf Hauptdolomit.
Abstieg nach Linderhof
auf dem Reitweg, der mehrfach
Oberkreide
und Hauptdolomit
kreuzt.
Von der Abzweigung
des Weges nach Altenau
Blick auf den Bergschlipf
an der Kleb-Alp.
Von der obersten Serpentine
des Weges am DreisäulerBach Blick auf die Rutschmassen
im oberen Dreisäuler-Bach.
Linderhof
-
Pürschling
-
Hennen-Kopf
Gegenüber dem Schloß-Hotel
kleiner Steg durch eingezäuntes
Gelände.
Beim Aufstieg innerhalb
des Parkgeländes
in Lesesteinen
gebankter
,,‘Rätkalk“. Nach Verlassen
des Parkes kleiner
Aufschluß
in einer Moräne.
Dann rechts dem Weg in Richtung
Graswang
folgend bis kurz vor den
Erz-Bach.
Bei etwa 1200 m Hauptdolomit,
kurz vor dem Einschnitt
des
Lähner-Grabens
am Wegrand
kleiner
Aufschluß
von Gipstonen
der
Raibler
Schichten.
Im Gebiet der Kälber-Alp
Allgäuschichten,
Radiolarite, Aptychenschichten
und Tannheimer
Schichten der ,,Allgäudecke“.
Transgression
der Oberkreide
auf die Radiolarite
direkt am Weg, auf der
Transgressionsfläche
starke Quellen. Kurz hinter den Quellen tektonische
Klippe von Wettersteinkalk,
dann bis zu den Pürschling-Häusern
*Jura
der ,,Allgäudecke“.
,,Deckengrenze“
am Schaflahner
Kopf (s. Abb. 20) und
zwischen Hütte und Schlafhaus.
Von da aus Aufstieg
zum TeufelstättKopf durch Jura (mit Doggerkalk)
und Trias. Auf dem Weg kleines
Kohleflözchen
in den Sandsteinen
der Raibler
Schichten, dann Wettersteinkalk der Teuielstättkopf-Schuppe.
Weg zum Laubeneck durch Wettersteinkalk,
Raibler
Schichten
und Hauptdolomit.
Am Nordhang
des
Laubeneckes
über die Laubeneck-Alm
zum Hennen-Kopf
(Alpiner
Muschelkalk
über Wettersteinkalk,
beide auf Oberkreide-Breccien
Hennenkopf-Schuppe).
Abstieg
vom Hennen-Kopf
zum Höhenweg
in
Richtung Brunnen-Kopf.
Bis zur Einmündung
dcs Weges nach Linderhof
Alpiner
Muschelkalk,
Partnachschichten
und Wettersteinkalk
südlich des
Dreisäuler-Kopfes.
Abstieg nach Linderhof.
89
Linderhof
-
Brunnen-Kopf
-
Klamm-Spitz
-
Bäcken-Sattel
Aufstieg
zum Brunnen-Kopf
(gleiche Route wie Abstieg bei Exkursion 3). Von den Brunnenkopf-Häusern
zur Klamm-Spitz.
Im Wintertal
Reste der südvergenten
Oberkreide
der Brunnenkopf-Mulde,
Blick auf
die zusammengeklappte
Mulde im Hauptdolomit
der Klamm-Spitz.
Vom
Wintertal
ab schwieriger
Weg bis zum Bäcken-Sattel.
Bis zum FeigenKopf Hauptdolomit,
dann CenomaniTuron
des Hirschwang
auf Hauptdolomit
und Plattenkalk.
Am Bäcken-Sattel
Westende
der tektonisch
stark beanspruchten
Jura- und Unterkreidezone
vom Zauschet. Abstieg
über die Bäcken-Alm
und das Sägertal
(bei 990m am Südufer Bändertone und pleistozäne
Schotter).
Kenzen - Hochplatte
- Linderhof
Diese Exkursion
ist als Fortsetzung
der Exkursion
5 gedacht. Abstieg
vom Backen-Sattel
zur Kenzen-Hütte.
Übernachtung.
Von der KenzenHütte Aufstieg
zum Kenzen-Sattel.
Der Wasserfall
des Gassen-Baches
Oberhalb des Wasserfalles
Karstquelle
liegt in den massigen ,,Rätkalken“.
(Stau auf den Kössener Schichten). Am Kenzen-Sattel
geschlossenes Profil
vom Wettersteinkalk
über die Raibler
Schichten, den Hauptdolomit,
die
Kössener Schichten bis in die ,,Rätkalke“. In den oberen Gumpen Partnachschichten im Sattelkern
des Hochplatte-Sattels.
Aufstieg
zum ,,Fensterl“
(Naturbrücke
im Wettersteinkalk)
von da über die Roggentalgabel
zum
Schlössei. Am Schlösse1 und Beinland1 vererzter
oberster Wettersteinkalk
und Raibler
Schichten.
Am Lösertal-Joch
Kössener
Schichten,
Abstieg
zum Sägertal. Profil vom Lösertal über das Hasental zum Sägertal:
,,Rätkalke“, unterer Lias-Kieselkalk,
Allgäuschichten,
oberer Lias-Kieselkalk,
Oberer (Dogger-)
Kieselkalk.
Durch das Linder Grieß (Fernmoränen
am
Nordufer)
zum Parkplatz
Linderhof.
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Legend#e zu
der kalkalpinen
Bei 1 a ge
Randzone.
1 : Jura
und Kreide
(nicht
Trias)
außerhalb
99
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