Deutsche Rechtschreibung

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Deutsche Rechtschreibung
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Korrekturregeln
7
Lautlehre und Wortbildung
10 Gross oder klein
13 Getrennt oder zusammen
15 Hilfszeichen
2
Korrekturregeln
Beim Redigieren werden auf dem Manus oder Print bestimmte Korrekturzeichen
angebracht. Die Einhaltung der Korrekturregeln stellt sicher, dass andere Personen
(z. B. Gestalter, Satzersteller) die Anweisungen richtig interpretieren und umsetzen
können. Unter anderem muss der Gefahr ausgewichen werden, dass
Korrekturanweisungen als Texteinfügung missverstanden werden.
Die erste Regel besagt, dass man in den vorliegenden Text Zeichen einsetzt, die am
Rand wiederholt werden. Im Text markiert das Zeichen die Korrekturstelle, am Rand
erfolgt mit gleichem Zeichen die Korrektur.
Die zweite Regel besteht darin, dass man nicht beliebige Zeichen verwendet,
sondern vorgegebene, die ganz bestimmten Korrekturvorgängen entsprechen.
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Lautlehre und Wortbildung
In der Lautlehre (Phonetik) werden die kleinsten Einheiten der gesprochenen
Sprache betrachtet, die Laute. Die Lautlehre unterscheidet Vokale (Selbstlaute)
Einfache
Zwielaute (Diphtonge)
Grundvokale
a, e, i, o, u
ei, ai, au, eu
Umlaute
ä, ö, ü
äu
Stark (stimmlos)
p, t, k
F, s, ss, sch, ch, h
Schwach (stimmhaft)
b, d, g
w, s, g, j
m, n, ng
l, r
und Konsonanten (Mitlaute):
Verschlusslaute
Reibelaute
Nasenlaute
Fliesslaute
Drei gleiche Buchstaben bleiben erhalten, z. B. Schifffahrt. Bei zusammengesetzten
Nomen (nicht Verben oder Adjektiven) kann man einen Bindestrich einsetzen, wenn
drei gleiche Vokale zusammenstossen, z. B. Klee-Ernte, Tee-Ei.
Laute oder Buchstaben bilden Wörter. Die Wörter sind die kleinsten selbständigen
Elemente der Sprache, die eine Bedeutung tragen. Jedes Wort bildet sich demnach
aus

sprachlichem Ausdruck, gebildet durch Laute oder Buchstaben: H a u s

Bedeutung: Gebilde mit Wänden und Dach
Die Wörter wiederum können sein

einfach

zusammengesetzt, durch Ableitung oder Zusammensetzung.
Ableitungen entstehen durch Kombination mit unselbständigen Elementen oder
durch innere Veränderung:

Suffixe (unselbständige Elemente nach dem Wortstamm):
Tisch-chen / Tisch-lein (Verkleinerung), Heiter-keit, Kind-heit-, schmerz-lich

Präfixe (unselbständige Elemente vor dem Wortstammt):
Ge-schrei, be-laden, un-glücklich.

Innere Ableitung: Ablaut oder Umlaut:
sprechen – Spruch
fallen – fällen
8
Zusammengesetzte Wörter entstehen durch Kombination selbständiger Wörter, zum
Beispiel:

Nomen + Nomen: Tisch-platte

Pronomen + Nomen: sechs-Eck

Adjektiv + Nomen: schnell-Zug

Verb + Nomen: turn-Lehrer
Bei einfacher Zusammensetzung ist der zweite Teil das Grundwort, z. B. geistesschwach, den ersten Teil nennt man Bestimmungswort. Bei mehrfacher
Zusammensetzung haben die letzten Teile Grundwort-Funktion, z. B. Gold-bergwerk,
Schulhaus-bau, Bodensee-schifffahrt.
Die Zusammensetzung erfolgt

ohne Fugenelement: Steuer-frei, Haus-herr

mit Fugenelement: Tag-es-licht, Schwein-e-fleisch, kind-er-freundlich, Rind-sbraten
Das Fugenelement kann auch einen Bedeutungswandel mit sich bringen:
Landgemeinde (Gemeinde auf dem Land), aber Land-s-gemeinde (Versammlung).
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Es kann hilfreich sein, Fremdwort-Bestandteile kennen:
a-, ana-, abad-agoge
akro-algie
anti-arch
-ark
autobidedemodesdisex-gen
geohektohemiheterohomohomöohydrohygrohyper-iater
ideoidioinininfrainterintraintroisokonlitho-logie
meta-nom
orthopräprore-skop
subsyn-
Verneinung, z. B. apathisch, anorganisch
weg, z. B. Abi-tur
zu, z. B. Adverb
Führer, z. B. Pädagoge
spitz, hoch, z. B. Akrobat, Akropolis
Schmerz, z. B. Neuralgie
gegen, z. B. Antichrist
Herrscher, z. b. Monarch
genügend, z. B. autark
selbst, z. B. Automobil
zweifach, z. b. bilateral
herab, weg, z. B. Deduktion
Volk, z. B. Demokratie
weg, z. B. Desinformation
auseinander (wie ent- oder zer- im Deutschen), z. B. Disharmonie
aus, ehemals, z. B. Export, Exminister
bewirken, z. B. autogen
Erde, z. B. Geografie
hundert, z. B. Hektoliter
halb, z. B. Hemisphäre
anders, z. B. Heterogen
gleich, homosexuell
ähnlich, homöopathisch
Wasser, z. B. hydraulisch
Feuchtigkeit, z. B. Hygrometer
über, z. B. hypersensibel
Arzt, z. B. Psychiater
Anschauung, Idee, z. B. Ideologie
eigen, z. B. Idiot
nicht, un-, z. B. inaktiv
in, hinein, z. B. Injektion
unterhalb, z. B. Infraschall
zwischen, z. B. Interlaken
innerhalb, z. B. Intranet
hinein, z. B. introvertiert
gleich, z. B. Isobaren
zusammen, z. B. Kontakt
Stein, z. B. Lithografie
-kunde, z. B. Geologie
mit, nach, um, z. B. Metaphysik
gesetzlich, z. B. autonom
gerade, richtig, z. B. Orthopädie
vor, z. B. prähistorisch
für, z. B. Prospekt
zurück, wieder, z. B. Reaktion
Seher, z. B. Teleskop
unter, z. B. Submission
mit, zusammen, z. B. Synergie
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Gross oder klein
Grossbuchstaben (Majuskel) gibt es in vier Anwendungen:
1.
2.
3.
4.
Satzanfang
Nomen und Nominalisierungen
Eigennamen
Anrede
1. Satzanfang
Grossgeschrieben wird das erste Wort von Sätzen, Abschnitten, Überschriften,
Fussnoten, Bildlegenden, Tabellenköpfen und freistehenden Zeilen.
Normalerweise mit Anführungszeichen eingefügte Werktitel, Überschriften oder
zitierte Sätze beginnen gross. Beispiel: Vorurteile wie „Alle Orientalen sind
geldgierig!“ sind dumm. Die Klasse las Kleists Werk „Der zerbrochene Krug“.
Kleingeschrieben wird, wenn der grossgeschriebene Anfangsbuchstabe eines Satzes
infolge Apostroph wegfällt. Beispiel. ’s ist kaum zu glauben!
Klein wird auch fortgefahren, wenn der Satzanfang durch Punkte ersetzt wird.
Beispiel: ... als wär’s ein Stück von mir.
Wenn Sätze als Einschub in einen andern Satz gestellt werden, beginnt der
Einschub klein. Beispiel: Vorurteile gegenüber Schwarzen – das muss hoffentlich
nicht betont werden – sind gefährlich.
Nach Frage- und Ausrufezeichen wird klein fortgefahren, wenn das Nachfolgende
noch zum Satzganzen gehört. Beispiel: Er rief ein energisches Halt! und winkte
seinen Kollegen herbei.
Kleingeschrieben wird der Beginn einer Verszeile in Strophen, wenn sich dieser
Zeilenbeginn innerhalb eines Satzes befindet.
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2. Nomen und Nominalisierungen
Nomen schreibt man gross. Das gilt auch für Fremdwörter: Beispiele: Tisch,
Verständnis, Alpen, Tableau.
Bei Zusammensetzungen ohne Bindestrich richtet man sich nach dem Grundwort.
Beispiel: die Tiefkühlkost. Zusammensetzungen mit Bindestrich und einem Nomen im
Kern beginnen gross. Beispiel: die Mach-es-selbst-Methode.
Bei Fremdwörtern, die mit Bindestrich oder Zwischenraum getrennte Teile aufweisen,
gilt: Der erste Teil wird grossgeschrieben, ebenso nachfolgende Nomen oder
Nominalisierungen. Beispiele: die Ultima Ratio, die Condition sine qua non, das
Make-up. In adverbialen Wendungen, die als Ganzes entlehnt wurden, bleibt das
Nomen klein. Beispiele: à discretion, al dente, just in time.
Nach Adverbien wie heute, gestern oder morgen gelten die nachfolgenden
Tageszeitbezeichnungen als Nomen. Diese werden grossgeschrieben. Beispiele:
Familie Huber sucht seit gestern Abend ihren Hund. Bis übermorgen Mitternacht
muss er den Entwurf eingereicht haben.
Verbindungen aus Wochentag und Tageszeit werden als zusammengesetzte Nomen
betrachtet. Beispiel: Der Mittwochnachmittag ist schulfrei.
Bruchzahlen auf –tel und –stel sind meistens Nomen. Beispiel: Wir haben schon
sieben Zehntel der Vorräte aufgebraucht. Vor Massbezeichnungen verlieren sie
jedoch ihren nominalen Charakter und werden Zahlpronomen oder Zahladjektive.
Beispiel: Wir gehen in drei viertel Stunden. Oder auch: Wir treffen uns in drei
Viertelstunden.
Substantivierte Wörter werden grossgeschrieben:

Präpositionen: Das Für und Wider.

Konjunktionen: Das Wenn und Aber.

Adverbien: Das Drum und Dran.

Interjektionen: Das Weh und Ach.

Verben: Das Singen.

Adjektive: Das Schöne.

Pronomen: Das Du. Er ist ein Niemand.

Artikel: Das Die.

Ordnungszahlen schreibt man klein: Er bekam als Zweiter die Silbermedaille.
Der Nächste bitte. Grundzahlen bis 999 999 schreibt man klein: Was drei
wissen, wissen bald dreissig. Um halb sieben Uhr, um Viertel vor neun, um zehn
Uhr fünfzehn. Dieses Ereignis wurde auf das Jahr drei vor Christus angesetzt.
Sie hat die Note sechs verdient.
Nominalisierte Verben, die gemäss dieser Regel grossgeschrieben werden:

nach einem deklinierten Wort (Beispiel: das Singen)

nach einer Präposition (Beispiel: Mit Jammern ist es nicht getan)

vor einem Attribut (Beispiel: Heften und Beschneiden der Papiere fallen weg)

wenn der Artikel eingesetzt werden könnte (Beispiel: Lesen und Schreiben fallen
ihr schwer)
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Nominalisierte Adjektive schreibt man meistens gross: Die Grossen fressen die
Kleinen. Häufig verbunden mit: etwas, nichts, viel, wenig: Ich kann dir etwas Neues
erzählen. Gleiches gilt für Partizipien: Es gab viel Gesüsstes.
Ausnahmen schreibt man klein:

Attributive Adjektive mit eingespartem Nomen: Die grossen Fische fressen die
kleinen.

Superlative mit am schreibt man klein. Sie lassen sich mit Wie? erfragen.
Beispiel. Caroline hat die Arbeit schnell, schneller, am schnellsten erledigt.

Nach viel, wenig, ein, ander: Viele gingen, wenige blieben. Die meisten gingen,
die wenigsten blieben. Die einen gingen, die anderen blieben.

In gewissen Wendungen schreibt man das nicht deklinierte Adjektiv ohne
Artikel, aber mit Präposition klein: schwarz auf weiss, binnen kurzem, vor
kurzem, seit kurzem, seit langem, seit längerem, von nahem, von neuem, bis
auf weiteres; durch dick und dünn, über kurz oder lang, von nah und fern.
3. Eigennamen
Einfache und mehrteilige Eigennamen sind gewöhnlich Nomen und werden als
solche grossgeschrieben. Beispiele: Markus, Wolfgang Amadeus Mozart, Piz Palü.
Adjektive und adjektivisch gebrauchte Partizipien in mehrteiligen Eigennamen
werden grossgeschrieben:









Personennamen. Beispiele: Karl der Kühne, die Rote Zora
Geografische und astronomische Namen. Beispiele: der Fränkische Jura, der
Grosse Wagen
Behörden, Ämter, vereine, Firmen. Beispiele: der Deutsche Bundestag, der
Grosse Rat
Werktitel. Beispiel: das „Richtige Deutsch“
Objekte. Beispiel: der Blaue Enzian (ein besonderer Zug)
Titel. Beispiele: der Grosse Kurfürst, der Technische Direktor
Klassifizierungen in Botanik und Zoologie. Beispiel: der Gemeine Löwenzahn
Besondere Kalendertage. Beispiele: der Heilige Abend, der Weisse Sonntag,
der Vierzehnte Juli, der Erste Mai
Historische Ereignisse und Epochen. Beispiele: die Französische Revolution,
der Siebenjährige Krieg, der Westfälische Friede, der Zweite Weltkrieg
Von Eigennamen abgeleitete Adjektive werden grundsätzlich kleingeschrieben.
Beispiel: eine kafkaeske Stimmung. Ausnahmen werden grossgeschrieben:

Ableitungen auf –er von geografischen Namen. Beispiele: die Schweizer Berge,
die Berner Innenstadt

Ableitung auf ’sch. Beispiel: das Ohm’sche Gesetz.
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4. Anrede
Pronomen
Fall
PersonalPronomen
Nominativ
Genitiv
Dativ
Akkusativ
Nominativ
Genitiv
Dativ
Akkusativ
PossessivPronomen
Höflich distanziert:
immer gross
Einzahl = Mehrzahl
Sie
Ihrer
Ihnen
Sie
Ihr
Ihres
Ihrem
Ihren
Vertraulich familiär:
immer klein
Einzahl
Mehrzahl
du
Ihr
deiner
euer
dir
euch
dich
euch
dein
euer
deines
eures
Deinem
eurem
Deinen
euren
Getrennt oder zusammen
Kombination mit Verben
Die Getrenntschreibung ist in folgenden Fällen gegeben:

Fügungen mit dem Verb sein schreibt man immer getrennt: Wir sind lange auf
gewesen, zurück sein, pleite sein.

Vorangestellte Verbzusätze schreibt man gross: Hinzu kommt ... Fest steht,
dass ... Durch den Spalt hindurch sickerte Wasser.

Man trennt zusammengesetzte Teile, wenn ein Teil erweitert wird: Eine drei
Finger breite Wunde (aber: eine fingerbreite Wunde).
Infinitive und direkt nachfolgende Verbform werden getrennt: Monika ist mit dem
Hund spazieren gegangen.
Nomen und Verb können unterschiedlich verbunden sein:

fest. Beispiele: brandmarken, schutzimpfen, ich sonnenbade

trennbar. Beispiele: Anteil nehmen.
Wenn das Nomen seinen Eigenwert verliert und zu einem Verbzusatz wird, schreibt
man zusammen. Beispiele: heimbringen, irreführen, preisgeben, standhalten,
stattfinden, teilnehmen, wettmachen, wundernehmen.
Partikel und Verb schreibt man bei fester Verbindung zusammen. Beispiel: Er
umfährt den Posten. Bei trennbarer Verbindung, wo die Partikel allein am Satzende
steht, wird getrennt. Beispiel: umfahren, er fährt den Posten um.
Adjektiv und Verb schreibt man meistens getrennt: lästig fallen, kritisch denken,
freundlich bleiben; gefangen nehmen, getrennt schreiben, verloren gehen; näher
kommen, schwerer nehmen; die Aufgabe ist mir so schwer gefallen wie noch nie.
Zusammenschreibung nur, wenn das Adjektiv weder steiger- noch erweiterbar ist: Du
musst diesen Tatbestand festhalten (Aber: Du musst das Holz fest halten). Man wird
dir den Betrag gutschreiben (Aber: Damit kann man auf Papier gut schreiben).
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Kombination mit Adjektiven und Partizipien
Man schreibt zusammen, wenn das erste Element allein nicht vorkommt. Beispiele:
deutschsprachig, schwerstbehindert.
Bei Kombinationen mit Partizipien orientiert man sich an der Infinitivform. Beispiele:
die heruntergefallenen Ziegel (von herunterfallen). Aber: der abhanden gekommene
Schlüssel (abhanden kommen).
Ableitungen auf –er
Wenn sich die Ableitung ganz allgemein auf ein geografisches Gebiet beziehen,
schreibt man getrennt. Beispiel: Schweizer Berge.
Wenn sich die Ableitung speziell auf die Einwohner eines Gebietes beziehen,
schreibt man zusammen. Beispiele: Schweizergarde, Römerbrief von Paulus.
Zahlen auf –er können mit dem Nomen eine Zusammensetzung bilden, die man
zusammen schreibt. Beispiele: in den Fünfzigerjahren, Sechserpack,
Zweierbeziehung. Bei Schreibung mit Ziffern gibt es einen Bindestrich. Beispiele:
eine 90er-Marke, ein 48er-Raster.
Mal und –mal
Wenn ein nichtdekliniertes Adjektiv oder Pronomen mit Mal eine adverbiale
Verbindung eingeht, schreibt man zusammen, sonst immer getrennt. Beispiele:
Diesmal wird es klappen. Ich werde euch ein andermal besuchen. Aber: Dieses Mal
wird es klappen. Hoffentlich klappt es dieses eine Mal. Ich freue mich auf das
nächste Mal.
Mehrteilige Ausdrücke aus dem Englischen
In der Regel werden mehrteilige Ausdrücke aus dem Englischen wie eine
Zusammensetzung behandelt (und nicht wie Wortgruppen). Deshalb schreibt man
Blackbox zusammen. Damit aber die Übersicht gewahrt bleibt, schreibt man in
gewissen Situationen mit Trennungsstrich: Sexappeal oder Sex-Appeal,
Swimmingpool oder Swimming-Pool. Was englisch zusammen ist, bleibt so:
Pokerface, Showbusiness.
Verbindungen mit Einzelbuchstaben oder Kurzformen schreibt man mit Bindestrich:
E-Mail, E-Commerce, Hi-Fi-Anlage.
Adjektive und Nomen werden getrennt oder zusammengeschrieben: Public
Relations, Big Band (oder Bigband), Blue Chips (oder Bluechips), Small Talk (oder
Smalltalk). Was englisch zusammen ist, bleibt so: Software, Fastfood, Hardcover.
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Nominalisiertes Verb und Verbzusatz schreibt man zusammen oder getrennt ohne
Bindestrich. Beispiele: Countdown (oder Count-down), Knockout (oder Knock-out),
Playback (oder Play-back), Blackout (Black-out). Bindestrich wählt man, um die
Übersichtlichkeit zu wahren: Make-up, Know-how, Go-in, Turn-around, Check-in.
Hilfszeichen
Es gibt folgende Hilfszeichen:

Trennungsstrich. Beispiel: Mut-ter.

Ergänzungsstrich. Beispiel: Frauenstimm- und wahlrecht.

Bindestrich. Beispiele: Kosten-Nutzen-Rechnung. Du-Anrede. Transit-Zentrale,
Haus-Chor, eine Workshop-artige Veranstaltung, Schiller-Gesamtausgabe, Tel.Nr., TCS-Schutzbrief, 27-jährig, 37-seitig, 4%-Anleihe.

Apostroph. Beispiel: Wie geht’s dir?

Unterführungszeichen. Entweder als Gänsefüsschen („), die in der Schweiz
gebräuchlich sind, oder als Guillements (»).

Abkürzungspunkt. Beispiel: bzw.
Bei den Strichen ist nach Grösse zu unterscheiden:
Grösse Bezeichnung
Kurz
Divis
Mittel
Anwendungen
Trennungsstrich
Ergänzungsstrich
Bindestrich
Halbgeviertstrich Gedankenstrich
Beispiel
Mut-ter
Mal- und Zeichentechnik
TCS-Mitglied
Besetzt – schade!
Lang
Geviertstrich
Das Buch kostet Fr. 50.—.
Ersatz für Nullen
nach
dem Dezimalpunkt
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Trennungsstrich und Trennregeln
Der Trennungsstrich zeigt am Zeilenende die Trennung an, die folgenden
allgemeinen Regeln unterliegt:

Einfache Wörter werden nach Sprechsilben getrennt. Beispiele: Zim-mer,
Pflanze. Ein einfacher Konsonantenbuchstabe kommt auf die folgende Zeile.
Von zwei oder mehr Konsonantenbuchstaben kommt der letzte auf die folgende
Zeile. CK, ch, sch sowie in Fremdwörtern auch sh, ph, th, rh und gh bleiben
ungetrennt. In Fremdwörtern können einige Buchstabengruppen
zusammenbleiben (gn, Verschluss- oder Reibelaut mit r oder l. Beispiele: Magnet, Qua-drat. Ein einzelnder auslautender Vokal wird nicht abgetrennt.
Beispiel: Ader, Igel, ekel, oben, Übel (alle untrennbar). Zwischen Vokalen wird
nur getrennt, wenn sie keine Klangeinheit bilden. Beispiele: Bau-er, aber Coiffeur.

Wörter mit Suffixen (Endungen) werden wie einfache Wörter behandelt:
Beispiel: Pflan-zung.

Zusammensetzungen werden in ihre Teile zerlegt. Beispiel: Zimmer-pflanze.

Präfixe (Vorsilben) werden wie Bestandteile von Zusammensetzungen
behandelt. Beispiel: be-pflan-zen.
Dazu kommen typografische Trennregeln:

Zweibuchstabige Silben am Anfang oder Ende sollen nicht abgetrennt werden,
ausser es sei ein Präfix oder ein selbständiges Wort. Beispiele: ruhig, Augen,
Reihe (untrennbar), aber er-fassen, Oster-ei.

Es sollen nicht mehr als drei Trennungen aufeinander folgen.

Grossbuchstaben-Abkürzungen werden nicht getrennt. Beispiel: UNESCO.

Fehllesungen sind zu vermeiden. Beispiele: Mikro-kosmos (nicht Mikrokos-mos),
Gross-kraftwerk (nicht Grosskraft-werk), Ur-insekt (nicht Urin-sekt),
Auto-rennen (nicht Autoren-nen).

Mehrteilige Abkürzungen nicht auseinanderreissen. Beispiel: u. U., m. E.

Abgekürzte Vornamen und Titel nicht vom Rest trennen. Also zusammen
lassen: Dr. Friedhelm, H. R. Burckhard.

Ordnungszahlen in Ziffern nicht loslösen. Also zusammen lassen: 15. August.

Verbindungen von Ziffern und Abkürzungen zusammen lassen: 15 cm.

Striche mit der Bedeutung von Wörtern nicht am Zeilende und nicht am
Zeilenanfang: 3 – 5 Stück, das Spiel GC – Young Boys.
Apostroph
Der Apostroph

ersetzt das Genitiv-s bei Eigennamen, die auf einen s-Laut ausgehen.
Beispiel: Doris’ gute Laune.

ersetzt das e bei angehängtem es. Beispiel: Wie geht’s dir?

verbindet Personennamen mit der Ableitung sch. Beispiel: Ohm’sches Gesetz.

trennt in Firmenbezeichnungen einen Namen vom Genitiv-s.
Beispiel: Heidi’s Souvenirladen.
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Begriffszeichen
Kurze Zahlen (bis zwölf) werden in der Regel mit Buchstaben gesetzt:
Zwölf (statt 12), aber: 20.
Bei dezimalen Abschnittsnummern steht zwischen jeder Ziffer ein Punkt, am Schluss
kein Punkt.
2.2.1 Das Nomen.
© Ronald Roggen
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