Vitos Klinikum Kurhessen

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PRESSEMITTEILUNG
Vitos Klinikum Kurhessen
Vitos Klinik Bad Wilhelmshöhe für Kinder- und Jugendpsychiatrie Kassel
Herkulesstr. 111, 34119 Kassel
18. Mai 2011
Vom Modellprojekt zur Regelversorgung
Landesregierung bestätigt Notwendigkeit der hessenweit einzigen Station für
Abhängigkeitserkrankungen von Jugendlichen in Wabern
Kassel (Vitos Klinik Bad Wilhelmshöhe): Vor drei Jahren wurde im nordhessischen Wabern
das erste Behandlungsangebot für den qualifizierten Entzug suchtgefährdeter und
abhängiger Kinder und Jugendlicher in Hessen als Modellprojekt eröffnet. Es handelt sich
um eine Station für Abhängigkeitserkrankungen mit 10 Betten und einer angeschlossenen
Ambulanz der Vitos Klinik Bad Wilhelmshöhe für Kinder- und Jugendpsychiatrie Kassel.
Noch bevor die dreijährige Probephase am 31. Mai dieses Jahres abläuft, hat die
Landesregierung die Notwendigkeit dieses hessenweit einzigen Behandlungsangebotes für
die Zukunft bestätigt. Die Empfehlung des 20-köpfigen Beirats, der die Arbeit der Station für
Abhängigkeitserkrankungen in den ersten drei Probejahren kritisch begleitete, und die
Ergebnisse der wissenschaftlichen Auswertung durch die Universität Kassel gaben den
Ausschlag für das positive Votum des Hessischen Sozialministeriums. Es wird überdies das
derzeit stationäre und ambulante Angebot für Kinder und Jugendliche um 12 tagesklinische
Plätze erweitern.
„Wir freuen uns, dass unsere erfolgreiche Arbeit bestätigt wurde und unsere Station für
Abhängigkeitserkrankungen dauerhaft als Hilfeangebot zur Verfügung steht. Denn der
Bedarf nach einem qualifizierten Entzug suchtgefährdeter und abhängiger Kinder und
Jugendlicher in Nordhessen ist groß. Deshalb freut es uns umso mehr, dass dieses Jahr
weitere 12 teilstationäre Plätze für die Behandlung hinzukommen“, so Irmgard RaschkaHalberstadt, Geschäftsführerin von Vitos Kurhessen.
„Nicht nur der Bedarf nach kompetenter Hilfe für suchtgefährdete und abhängige
Jugendliche in Nordhessen hat sich bewahrheitet. Auch unser therapeutisches Konzept hat
sich bewährt. Denn wir haben festgestellt, dass sich viele Jugendliche für den Einstieg in den
Ausstieg aus der Sucht motivieren lassen. Sie erleben in unserer Behandlung die
Vorbereitung auf ein suchtfreies Leben und arbeiten an ihrer gesellschaftlichen
Wiedereingliederung mit. Einige der Jugendlichen beginnen sogar nach der Behandlung in
unserem angeschlossenen pädagogisch-medizinischen Zentrum Wabern (PMZ*) eine
Ausbildung“, so Dr. Mareike Schüler-Springorum, Klinikdirektorin der Vitos Klinik Bad
Wilhelmshöhe.
Behandlungsangebot
Behandelt werden Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren, die Suchtmittel konsumieren,
deren Leben sich zunehmend um ihre Sucht dreht, bei denen psychische Erkrankungen wie z.B.
Aufmerksamkeitsdefizit-Störungen und Depressionen sowie körperliche Folgeschäden wie etwa
Hepatitis vorliegen. Neben der körperlichen Entgiftung und der Behandlung von ursächlichen oder
Verantwortlich: Irmgard Raschka-Halberstadt, Geschäftsführung Vitos Kurhessen
Tel. 05624 - 60 – 10330, [email protected]
Text und Redaktion: Dr. Gisela Heimbach, heimbachPR
[email protected], Tel. 0561 - 4750322, Fax 0561 - 4750323
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begleitenden psychiatrischen Störungen und körperlichen Erkrankungen, werden die jungen Patienten
zum Drogenverzicht motiviert und bei ihrer schulischen, beruflichen und sozialen Weiterentwicklung
unterstützt. Ein Team aus Ärzten, Sozialarbeitern und –pädagogen, Psychologen,
Bewegungstherapeuten, Ergotherapeuten, Erziehern und Krankenpflegepersonal gestaltet die etwa
vier- bis sechswöchige Behandlung. Während der stationären Behandlung gibt es überdies ein
breites Angebot: Sport- und Bewegungstherapie, Arbeitstherapie und Schulunterricht. Zur
anschließenden Weiterbetreuung arbeitet das Behandlungsteam eng zusammen mit Einrichtungen
wie z.B. der Drogen- und Jugendhilfe.
Die der Station für Abhängigkeitserkrankungen angeschlossene Ambulanz bietet eine
Suchtsprechstunde sowie allgemeine kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik und Behandlung
an. Die stationäre Aufnahme erfolgt in der Regel nach diagnostischer Vorklärung in der Ambulanz, die
auch später die Nachsorge übernimmt.
Statistik
287 Kinder und Jugendliche (201 Jungen und 86 Mädchen) im Durchschnittsalter von knapp 16
Jahren wurden bis zum 31.12.2010 auf der Station für Abhängigkeitserkrankungen behandelt. Sie
kamen überwiegend (80%) aus Kassel und Nordhessen, ansonsten aus Hessen und vereinzelt aus
den angrenzenden Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. 90% der 287 jungen
Patienten konsumieren regelmäßig Alkohol, 70% nehmen Cannabis und fast alle (97%) sind starke
Raucher. Der Konsum von Amphetaminen z.B. Ecstasy liegt bei 20%. Nur vereinzelt lagen
Abhängigkeiten von harten Drogen wie Heroin vor. Die meisten der behandelten Jugendlichen sind
ganz erheblich in ihrer sozialen Entwicklung beeinträchtigt. Etwa 35% waren durch
Sachbeschädigung, Diebstahl, Körperverletzung und Dealerei mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Die
meisten leiden unter Persönlichkeitsstörungen, Depressionen, Ängsten und haben ein gestörtes
Sozialverhalten. Kein einziger der 287 Jugendlichen hatte ein reines Suchtproblem, sondern
mindestens eine weitere begleitende psychiatrische Störung.
116 Jungen und Mädchen wurden am Ende der Behandlung nach Hause entlassen. 93 Jugendliche
gingen nach ihrer Entlassung in stationäre Einrichtungen der Drogen- oder Jugendhilfe. Davon
wurden 100 Patienten in der angeschlossenen Ambulanz weiter behandelt.
*Das PMZ (Kurfürstenstraße 26 in Wabern) ist ein Kompaktangebot für in ihrer seelischen und
sozialen Entwicklung beeinträchtigte, suchtgefährdete und problembelastete Kinder, Jugendliche und
junge Erwachsene. Die Vitos Klinik Bad Wilhelmshöhe für Kinder- und Jugendpsychiatrie Kassel und
das Vitos pädagogisch-medizinische Zentrum Wabern sind Einrichtungen von Vitos Kurhessen.
Weitere Informationen erhalten Sie über die Klinikdirektorin, Frau Dr. Mareike Schüler-Springorum
Tel: 0173 6 66 59 71; Email: [email protected]
Beiliegend erhalten Sie zwei Fotos:
Foto1:
Irmgard Raschka-Halberstadt, Geschäftsführerin von Vitos Kurhessen
Foto: Fotostudio Bär/nh
Foto 2:
Das Schlossgebäude des Vitos pädagogisch-medizinischen Zentrums Wabern beherbergt die Station für
Abhängigkeitserkrankungen mit Ambulanz.
Foto: Ralf Heinemann/nh
Verantwortlich: Irmgard Raschka-Halberstadt, Geschäftsführung Vitos Kurhessen
Tel. 05624 - 60 – 10330, [email protected]
Text und Redaktion: Dr. Gisela Heimbach, heimbachPR
[email protected], Tel. 0561 - 4750322, Fax 0561 - 4750323
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