1 GROSSER RAT AARGAU 09.267 Motion Vreni Friker

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GROSSER RAT AARGAU
09.267
Motion Vreni Friker-Kaspar, SVP, Oberentfelden (Sprecherin), und Samuel Schmid,
EDU, Biberstein, vom 15. September 2009 betreffend Förderung der psychischen
Gesundheit im Aargau
Text:
Der Regierungsrat wird eingeladen, ein umfassendes Konzept zur Förderung der
psychischen Gesundheit im Aargau zu erarbeiten und dem Grossen Rat vorzulegen. Dazu
gehört insbesondere auch der Bereich Prävention.
Begründung:
Die Stiftung "Gesundheitsförderung Schweiz" hat bereits im Jahr 2005 die
wissenschaftlichen Grundlagen für eine nationale Strategie zur Stressprävention und
Förderung psychischer Gesundheit in der Schweiz erarbeitet. Im Bericht wird Folgendes
festgehalten: "Die grosse Mehrheit der Bevölkerung in der Schweiz schätzt zwar ihr
psychisches Wohlbefinden als hoch ein, psychische Störungen sowie Suizid treten jedoch im
internationalen Vergleich deutlich über dem Durchschnitt auf. Rund die Hälfte leidet während
ihres Lebens mindestens einmal an einer psychischen Störung, vor allem an affektiven und
Angst-Störungen. Bestimmte Bevölkerungsgruppen, insbesondere 15- bis 24-jährige
Menschen, 45- bis 54-jährige Frauen sowie Männer über 50, leiden mit steigender Tendenz
an mangelnder psychischer Ausgeglichenheit und tiefer Kontrolle über das eigene Leben
oder konsumieren regelmässig Schlaf- und Beruhigungsmittel. Der psychische
Gesundheitszustand der Bevölkerung hat sich im Erwerbsalter deutlich verschlechtert. Seit
1986 hat sich die Anzahl Invaliden-Rentner/-innen verdoppelt und die infolge psychischer
Beeinträchtigung ausgesprochenen Renten haben sich fast vervierfacht."
Der Referenzrahmen der Nationalen Gesundheitspolitik von Bund und Kantonen empfiehlt
unter anderem die Förderung der psychischen Gesundheit in Familie, Schule und Arbeit und
definiert zur Verbesserung der psychischen Gesundheit folgende Ziele:
"Bis zum Jahr 2020 sollte sich die psychische Gesundheit der Bevölkerung verbessern, und
für Personen mit psychischen Problemen sollten bessere umfassende Dienste verfügbar und
zugänglich sein. In diesem Zusammenhang sollten insbesondere folgende Teilziele erreicht
werden:
1. Die Prävalenz und die gesundheitsschädigenden Auswirkungen von psychischen
Problemen sollten sich erheblich verringern, und die Bevölkerung sollte besser befähigt
werden, stressreiche Lebensereignisse zu bewältigen.
2. Die Suizidraten sollten um mindestens einen Drittel zurückgehen, wobei die
signifikantesten Verringerungen in den Ländern und Bevölkerungsgruppen mit derzeit
hohen Suizidraten erreicht werden sollten (Schweizerische Gesellschaft für Prävention
und Gesundheitswesen 2002)."
Die psychiatrische Versorgung der Aargauer Bevölkerung gehört zum Kernauftrag der
Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) und wird mit den drei Säulen Psychiatrische Klinik
Königsfelden (PKF), Externer psychiatrischer Dienst (EPD) und Kinder- und
Jugendpsychiatrischer Dienst (KJPD) sichergestellt.
Zur Förderung der psychischen Gesundheit Aargau ist "Prävention" als vierte Säule
unabdingbar.
Dem Themenbereich "Übergewicht und Bewegungsmangel" hat der Kanton mit dem
Schwerpunkteprogramm "Gesundes Körpergewicht" (SPP GKG) Rechnung getragen:
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Auch im Bereich "Psychische Gesundheit" herrscht dringender Handlungsbedarf. Zu einem
ganzheitlichen Konzept "Psychische Gesundheit Aargau" gehört nebst der psychiatrischen
Versorgung zwingend auch die vierte Säule "Prävention". Eine Renovation der drei
vorhandenen Säulen PKF, EPD und KJPD ist nur sinnvoll und zukunftsorientiert auf der
Grundlage des Vier-Säulen-Modells.
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Mitunterzeichnet von 55 Ratsmitgliedern
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