Vom Aufwand zu den Kosten

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Rechnungswesen für Führungskräfte
Thema: Kostenrechnen
Herausgeber
First WebCollege AG
Autor
FHSO und FWC
Copyright © 2008, First WebCollege AG
First WebCollege AG
Inhaltsverzeichnis:
Lernziele ............................................................................................................................ 4
Unterschiede von Finanzbuchhaltung und Kostenrechnen................................................. 5
Vom Aufwand zu den Kosten ............................................................................................. 6
Übersicht ........................................................................................................................... 8
Aufgabe zur sachlichen Abgrenzung .................................................................................. 9
Break-even Analyse ..........................................................................................................10
Break-even-Analyse als Entscheidungsgrundlage ............................................................12
Ausgangslage für Berechnungen ......................................................................................13
Break-even Berechnung ...................................................................................................14
Berechnung des Gewinns .................................................................................................18
Berechnung eines Zukunftsprojekts ..................................................................................21
Sprungfixe Kosten ............................................................................................................24
Übungsaufgabe ................................................................................................................26
Die Betriebsbuchhaltung ...................................................................................................27
Überblick Begriffe .............................................................................................................29
Anwendungsbeispiel: Der Betriebsabrechnungsbogen .....................................................33
Übungsaufgabe ................................................................................................................34
Zusätzliche Übungsaufgabe..............................................................................................35
Vorbemerkung Kalkulationsverfahren ...............................................................................36
Kalkulationsverfahren .......................................................................................................37
Übungsaufgabe zur Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern .........................................40
Wirtschaftlichkeitsüberprüfung mit der Einzelkalkulation ...................................................41
Aufgabe zur Einzelkalkulation ...........................................................................................42
Wirtschaftlichkeitsüberprüfung durch die Deckungsbeitragsrechnung ...............................46
Einfache Deckungsbeitragsrechnung ................................................................................48
Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung ...........................................................................49
Betriebsabrechnungsbogen mit Deckungsbeiträgen .........................................................50
Aufgabe zur Deckungsbeitragsrechnung ..........................................................................51
Make or Buy .....................................................................................................................53
Normalkosten....................................................................................................................56
Berechnung der Normalkostensätze .................................................................................57
Über- und Unterdeckung ...................................................................................................58
Fallsituation ......................................................................................................................63
Unterlagen zur Fallsituation ..............................................................................................64
Abschluss .........................................................................................................................67
Glossar .............................................................................................................................68
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Lernziele
In diesem Kapitel lernen Sie...

die Instrumente und Methoden der Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung als Führungsinstrument einzusetzen.
Nach diesem Kapitel können Sie..

die Ziele, Notwendigkeit und die Voraussetzungen der Kostenrechnung beschreiben

die verschiedenen Kostenbegriffe und deren Bedeutung unterscheiden

die Instrumente der Kostenrechnung sinnvoll einsetzen und interpretieren,
d.h. Sie können
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
die Wirtschaftlichkeit verschiedener Produkte überwachen

Gewinne, Margen und Deckungsbeiträge der verschiedenen Produkte bestimmen

Preise kalkulieren

das Sortiment optimal gestalten

bei Kapazitätsengpässen die richtigen Produktions- und
Preisentscheide treffen.
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Unterschiede von Finanzbuchhaltung und Kostenrechnen
Den laufenden Geschäftsverkehr einer Unternehmung mit seiner Umwelt bildet die FINANZBUCHHALTUNG (auch: Financial Accounting oder FiBu) ab. Aufwand und Ertrag sind ihre zentralen Grössen.
Für die Überprüfung des wirtschaftlichen Erfolgs einer Unternehmung oder einer Leistung genügen
die Informationen aus der FIBU jedoch nur bedingt, denn die Fibu gibt keine konkrete Antwort auf die
folgenden Frage:
Die Finanzbuchhaltung wird daher ergänzt durch die KOSTENRECHNUNG (gleichbedeutend verwendet werden auch die Begriffe MANAGEMENT ACCOUNTING oder BETRIEBSBUCHHALTUNG oder
BEBU).
Deren wesentliche Ziele sind die..
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Vom Aufwand zu den Kosten
Aus den Aufwänden und Erträgen der FIBU werden durch sachliche Abgrenzung Kosten und Erlöse
der BEBU, die nach betrieblich-objektiven Gesichtspunkten bewertet werden.
Sachlich abgegrenzt werden: Stille Reserven..
..nicht betriebliche Aufwände..
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..und eigene Standards in der BEBU.
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Übersicht
Gegenüberstellung: Finanzbuchhaltung (Fibu) - Betriebsbuchhaltung (Bebu)
Fibu (Finanzbuchhaltung)
Bebu (Kostenrechnung)
Erfasst den laufenden Geschäftsverkehr chronolo-
Erfasst die durch die Leistungserstellung entstande-
gisch oder auf Konten und ermittelt Aufwand und Er-
nen Kosten und Erlöse.
trag.
Zeigt den nach handels- und steuerrechtlich gepräg-
Ermittelt den möglichst unverfälschten, objektiven
ten Grundsätzen der Finanzbuchhaltung ermittelten
Werteverzehr oder –zuwachs.
Werteverzehr oder Wertezuwachs.
Bucht auch solche Aufwände oder Erträge, die nicht
Zeigt ausschliesslich den Erfolg des eigentlichen „Be-
durch die betriebliche Aktivität verursacht wurden, z.
triebes“.
B. Kursverluste bei Fremdwährungen.
Bildet z. B. durch Abschreibungen oder Rückstellun-
Zeigt nur die effektiven Kosten.
gen „stille Reserven“ oder löst sie wieder auf.
Zeigt z. B. nur tatsächlich gezahlte Zinsen oder Löhne Berücksichtigt auch „kalkulatorische“ Zinsen oder
auf.
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Löhne z. B. für Eigenkapital.
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Aufgabe zur sachlichen Abgrenzung
Die in der Finanzbuchhaltung (Fibu) erfassten Aufwände werden
von der Betriebsbuchhaltung (Bebu) grundsätzlich übernommen.
Einige Aufwandsarten müssen jedoch noch sachlich abgegrenzt
werden. Vervollständigen Sie daher die markierten Felder der
Tabelle Aufgabe zur sachlichen Abgrenzung in der Dokumentenbox.
Siehe Dokument:
 aufgabe_zur_sachlichen abgrenzung.xls
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Break-even Analyse
Der Break-even-Point zeigt:
den Umsatz (in Franken, Euro ...), der erzielt werden muss, um exakt unsere Kosten zu decken - Gewinn/Verlust = 0
die zu verkaufende Menge (in Stück, Kilogramm ...), um genau unsere Kosten zu decken - Gewinn/Verlust = 0
Voraussetzung zur Berechnung der Nutzenschwelle ist: Fixe und variable Kosten der Produkte müssen bekannt sein.
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Fixe Kosten: Sind immer unverändert hoch, unabhängig von Mengengrössen wie Absatz und Umsatz.
Beispiele: Miete, Zinsen, Abschreibungen, ein Teil der Personalkosten (wie fixe Gehälter in Verwaltung und Verkauf).
Variable Kosten: Steigen bei höherem und fallen bei niedrigerem Umsatz, z. B. Materialaufwand, ein
Teil der Personalkosten (wie leistungsbezogene Löhne in der Produktion).
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Erzielen wir Gewinn mit einer angebotenen Leistung?
Welche Mengeneinheiten müssen verkauft werden, damit sich diese Leistung für uns lohnt?
Ab welchem Umsatz werden wir ein definiertes Gewinnziel erreichen?
Es gilt also, die Kosten und Einnahmen in Abhängigkeit vom Umsatz (in Fr. oder in Stück) zu
betrachten.
Break-even-Analyse als Entscheidungsgrundlage
Zusammenfassung
Die Break-even-Analyse ist bei vielen Geschäftsentscheiden sehr wichtig.
Sie liefert die
Grundlage
für die Fragen:

Erzielen wir mit einer angebotenen Leistung Gewinn oder Verlust?

Welche Mengeneinheiten müssen verkauft werden, damit sich
diese Leistung für uns lohnt?

Ab welchem Umsatz werden wir ein definiertes Gewinnziel erreichen?
Die Kosten und Einnahmen sind in Abhängigkeit vom Umsatz zu betrachten!
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Ausgangslage für Berechnungen
HS-Trade verkauft ein Peripheriegerät zu folgenden Rahmenbedingungen:
Eckdaten der Peripheriegeräte bei der HS Trade AG:

Variable Kosten (hier: Einstandspreis je Gerät): CHF 300.00

Nettoerlös je Stück: CHF 750.00 Fr.

Fixkosten (altes Jahr) CHF 90`000

Umsatz (altes Jahr) CHF 165`000
Neu:
Seit Anfang des neuen Jahres will die HS Trade das erwähnte Peripheriegerät in Kombination mit einer Einführungsschulung anbieten, welche weitere Fixkosten von CHF 15`000 verursacht und für die Käufer des Gerätes
gratis sein soll. Wir versprechen uns durch diese Dienstleistung eine 10%ige Steigerung des Peripheriegeräteverkaufs. Kunden, die das Peripheriegerät nicht bei uns gekauft haben, soll die Schulung für CHF 300.00 pro
Durchführung berechnet werden.
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Break-even Berechnung
Aufgabe
Frage: Bei welcher Stückzahl lag die Nutzschwelle im alten Jahr?
Ausgangslage:
Für das alte Jahr hat die HS Trade folgende Zahlen berechnet:
Fixkosten
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90`000
Variable Kosten
300 / Stück
Erlös
750 / Stück
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Lösung – Tabelle
Ausgangslage:
Fixkosten
90`000
Variable Kosten
300 / Stück
Erlös
750 / Stück
Lösung: a) Tabelle
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Lösung – Grafik
Lösung: b) Grafik
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Lösung – Berechnung
Definition Break-even-Point
c) Berechnung (gemäss unserem Beispiel)
Erlös
pro Stück
CHF
750
Kosten
pro Stück
CHF
300
CHF
90`000
CHF
450
Fixkosten
Deckungsbeitrag
pro Stück
(Erlös pro Stück - Kosten pro Stück)
Anzahl verkaufte Stück um Fixkosten decken zu können
200 Stück
Mindestmenge (Fixkosten / Deckungsbeitrag pro Stück)
Nutzschwelle (Break-even-Point)
CHF
150`000
Mindestumsatz (Mindestmenge x Erlös pro Stück)
Fazit:
Der Mindestumsatz ist dort, wo die Kosten (fixe und variable zusammen) gleich gross sind wie die Erlöse. Der Mindestumsatz der HS Trade AG lag bisher bei 200 Stück. Dies bedeutet einen Break-evenUmsatz von 200 * 750.- = 150`000.-.
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Berechnung des Gewinns
Ausgangslage
Frage: Welcher Gewinn wurde im alten Jahr erzielt?
Ausgangslage:
Im alten Jahr hat die HS Trade AG einen Umsatz von 165.000 Franken
erzielt.
Wie hoch war demnach der erzielte Gewinn?
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Lösung – Tabelle
Frage: Welcher Gewinn wurde im alten Jahr erzielt?
Ausgangslage:
Im alten Jahr hat die HS Trade AG einen Umsatz von 165.000 Franken
erzielt.
Wie hoch war demnach der erzielte Gewinn?
Lösung: a) Tabelle
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Lösung – Berechnung
Frage: Welcher Gewinn wurde im alten Jahr erzielt?
Ausgangslage:
Im alten Jahr hat die HS Trade AG einen Umsatz von 165.000 Franken
erzielt.
Wie hoch war demnach der erzielte Gewinn?
Lösung: b) Berechnung
c) Berechnung (gemäss unserem Beispiel)
Gesamtumsatz
Umsatz
pro Stück
CHF
165`000
CHF
750
Anzahl verkaufte Geräte (165`000 / 750)
Fixkosten
220
CHF
90`000
Variable Kosten (220 * CHF 300)
66`000
Gesamtkosten
156`000
Gewinn (Gesamtumsatz - Gesamtkosten)
165`000 - 156`000
CHF
9`000
Bei einem Umsatz von Fr. 165.000 entstehen Kosten von Fr. 156.000. Daraus ergibt sich ein Gewinn von Fr. 9.000.-
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Berechnung eines Zukunftsprojekts
Ausgangslage
Ausgangslage:
Die HS Trade AG prüft nun ihre Idee mit der Gratis-Schulung. Gegenüber
dem alten Jahr rechnet die HS Trade AG mit folgenden Abweichungen:

Umsatzerhöhung um 10 %

Zusätzliche Fixkosten von Fr. 15`000

Preis der Schulung für Nicht-Kunden: Fr. 300
Ziel ist es, mindestens so viel Gewinn zu erwirtschaften wie im alten Jahr!
Frage: Wie viele Nichtkäufer müssen die Einführungsschulung gegen
Bezahlung buchen, damit wir den gleichen Gewinn wie im alten Jahr
erzielen?
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Lösung – Berechnung
Ausgangslage:

Umsatzerhöhung um 10 %

Zusätzliche Fixkosten von Fr. 15`000

Preis der Schulung für Nicht-Kunden: Fr. 300
Lösung: Berechnung
Absatzmenge neu (220 + 10%)
Erlös neu (242 * CHF 750)
242 Stück
CHF
181`500
Fixkosten (90`000 + 15`000)
CHF
105`000
Variable Kosten (242 * CHF 300)
CHF
72`600
Gesamtkosten (Fixkosten + Variable Kosten)
CHF
177`600
Gewinn neu (181`000 - 177`600)
CHF
3`900
Kosten neu
Durch die Gratis-Einführungsschulung verlieren wir im Vorjahresvergleich
(9`000 - 3`900) CHF 5`100 Gewinn. Der Gewinnrückgang muss durch die
neuen Schulungen bei Nichtkunden (pro Schulung CHF 300) kompensiert
werden.
Berechnung: 5`100 / 300 = 17 Schulungen
Bei 17 Schulungen erreichen wir unseren Vorjahresgewinn von CHF
9`000.
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Fazit
Fazit:
Die Gratis-Schulung verursacht – trotz eines Umsatzplus von 10 % - einen
Gewinnrückgang von Fr. 5`100 gegenüber dem Vorjahr. Dies kann kompensiert werden, wenn zusätzlich 17 Schulungen verkauft werden können.
Die Entscheider können und müssen nun beobachten und abwägen –
besonders natürlich, bevor der zusätzliche Fixkostenblock ausgelöst wird:
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
Wie realistisch ist die Annahme, dass wir aufgrund der Schulung
10 % mehr Geräte verkaufen?

Wie realistisch sind mindestens 17 verkaufte Schulungen pro
Jahr?

Welche Veränderungen in den Einkaufs- und Verkaufspreisen
könnten unsere Berechnungen beeinflussen usw.?
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Sprungfixe Kosten
Definition
Wie wir gelernt haben müssen zur Berechnung der Nutzenschwelle die
fixen und variablen Kosten der Produkte bekannt sein. Normalerweise
sind die fixen Kosten immer unverändert hoch, unabhängig von Mengengrössen wie Absatz und Umsatz. Beispiele: Miete, Zinsen, Abschreibungen sowie ein Teil der Personalkosten.
Eine Ausnahme sind die sprungfixen Kosten:
Werden bestimmte Grössen über- oder unterschritten, steigen oder
fallen auch die fixen Kosten.
Beispiel:
Bei Erreichen einer maximalen Produktionsauslastung wird der Kauf
(und anschliessende Abschreibung) einer neuen Anlage erforderlich.
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Grafische Darstellung - Berechnung
Berechnung:
Berechnung:
Erlös pro Stück= CHF 750
Erlös pro Stück= CHF 750
Kosten pro Stück = CHF 300
Kosten pro Stück = CHF 300
Deckungsbeitrag pro Stück = CHF 450
Deckungsbeitrag pro Stück = CHF 450
Fixkosten = CHF 90`000>
Fixkosten = CHF 117`000>
Mindestmenge = Fixkosten / DB pro Stück
Mindestmenge = 90`000 / 450 = 200 Stück
Mindestmenge = Fixkosten / DB pro Stück
Mindestmenge = 117`000 / 450 = 260 Stück
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Übungsaufgabe
Öffnen Sie in der Dokumentenbox die Excel-Simulation Berechnung des Mindestumsatzes:
A) Bitte berechnen Sie mit Hilfe dieser Simulation die Auswirkungen
auf den Mindestumsatz.
B) Wie hoch müsste der Umsatz jeweils sein, damit wir einen Gewinn
von Fr. 25'000 erzielen würden?
Siehe Dokument:
 simulation_berechnung_des mindestumsatzesorig.xls
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Die Betriebsbuchhaltung
Zuerst werden alle Kosten erfasst. Dies geschieht in der Kostenartenrechnung. Sie zeigt auf, was für
Kosten entstanden sind.
Die Kosten werden nun in Einzelkosten und Gemeinkosten unterteilt. Einzelkosten können direkt den
einzelnen Produkten bzw. Dienstleistungen, die wir herstellen bzw. erbringen, zugeteilt werden. Ein
typisches Beispiel hierfür wäre die Arbeitszeit, die ich an einem bestimmten Projekt arbeite.
Die Gemeinkosten hingegen können nicht direkt unseren einzelnen Produkten oder Dienstleistungen
zugeordnet werden.
Deshalb verteilen wir die zuerst auf unsere Kostenstellen, welche in der Praxis häufigungefähr den
einzelnen Abteilungen entsprechen. Typische Beispiele für Gemeinkosten ist die Arbeitszeit für Verwaltung für das Rechnungswesen oder die Direktionssitzungen.
Die Kostenstellen geben uns Auskunft, WO, an welcher Stelle – in welcher Abteilung – die Gemeinkosten angefallen sind.
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Nun können die Gemeinkosten pro Kostenstelle auf unsere verschiedenen Produkte oder Dienstleistungen verteilt werden. Dies geschieht in der Kostenträgerrechnung. Wir wissen nun für jedes unserer
Produkte, zu welchen Kosten wir diese herstellen (=Selbstkosten). Die Differenz zwischen Verkaufserlös und Selbstkosten entspricht dem Gewinn pro Produkt.
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Überblick Begriffe
Klicken Sie Begriffe an, bei welchen der Mauszeiger zu einer Hand wird. Sie sehen dann die Erklärungen in einem separaten Fenster. Sie können die gesamte Übersicht auch ausdrucken. Sie finden diese in der Dokumentenbox.
Aufwand
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Erklärungen:
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Anwendungsbeispiel: Der Betriebsabrechnungsbogen
Mit diesem Anwendungsbeispiel zeigen wir Schritt für Schritt die Anwendung der Zuschlagskalkulation mit einem Betriebsabrechnungsbogen. Bitte
verschaffen Sie sich einen Überblick über den Aufbau des BAB. Die entsprechende Datei finden Sie in der Dokumentenbox mit der Bezeichnung:
BAB HS-Trade mit Lösung und Kommentaren.xls
Versuchen Sie zuerst, die enthaltenen Berechnungen nachzuvollziehen.
Die Spalten und Zeilen sind nummeriert und mit Erläuterungen versehen,
die zum Verständnis beitragen sollen. Im Folgenden finden Sie einen (vereinfachten) Betriebsabrechnungsbogen der HS-Trade für das vergangene
Jahr, alle Angaben in CHF 1000
Dargestellt werden die Ergebnisse unserer 3 Sparten:

Sparte 1: Komplettsysteme

Sparte 2: Peripheriegeräte

Sparte 3: Dienstleistungen/Beratungen
Siehe Dokument:
 bab_hs_trade_mit_loesung_und_kommentaren.xls
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Übungsaufgabe
Kommen wir auf die kritischen Aussagen unseres Verwaltungsrates zurück, die zusammengefasst lauteten:
1. Die Sparte Komplettsysteme wird unter Selbstkosten verkauft.
2. Gewinnziel über alle Sparten muss mindestens 10% der Nettoerlöse betragen.
Überprüfen Sie nun mit Hilfe des BAB aus der Dokumentenbox, ob diese
Aussagen stimmen.
Antwortvorschläge:

Die HS Trade AG erzielt in allen drei Sparten Gewinn. Unternehmensgewinn gesamt = 306.

Die Sparte 1 mit den Komplettsystemem deckt die Selbstkosten
jedoch nur äusserst knapp. Die Vermutung des VR-Mitglieds war
also leicht übertrieben, aber in der Tendenz richtig.

Fest steht: Die Preisgestaltung und die detaillierte Kostenstruktur
speziell in der Sparte 1 sind dringend zu überprüfen. Das definierte
Gewinnziel von 10% wird mit erzielten 8.85 % in allen 3 Sparten
verfehlt.
Diskutieren Sie anschliessend die Ergebnisse des BAB folgenden Fragen:

Wie beurteilen Sie den Erfolg der drei Sparten im Vergleich zu deren Erlösen?

Welche weiteren Informationen, z. B. zu der Kostenstruktur, können Sie dem BAB entnehmen usw.?
Siehe Dokument:
 bab_hs_trade_mit_loesung_und_kommentaren.xls
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Zusätzliche Übungsaufgabe
Hier ein zweites Anwendungsbeispiel für den Betriebsabrechnungsbogen –
diesmal zum Selbstausfüllen und Vergleichen mit der Musterlösung. Die
entsprechende Datei finden Sie in der Dokumentenbox mit der Bezeichnung BAB Trainingsaufgabe2 Elektrogeräte mit Lösung.xls
Die Fabrikations AG ist Hersteller von Elektro- und Haushaltsgeräten und
beliefert die grössten Schweizer Detailhändler zum einen mit Kleingeräten
(Mixer, Bügeleisen etc.), zum anderen mit Grossgeräten (Staubsauger,
Dampfreinigungsgeräte). Die Verteilung der Einzelkosten sowie deren
Belastung der Kostenstellen sind im BAB bereits eingetragen (Angaben in
CHF 1'000). Vervollständigen Sie den BAB unter Berücksichtigung der
folgenden Angaben:

Die Umlage der Vorkostenstelle Gebäude auf die Hauptkostenstellen erfolgt im Verhältnis 2:6:1

Die Umlage der Kosten der Hauptkostenstellen auf die Kostenträger ist wie folgt vorzunehmen:

Materialstelle: Umlage im Verhältnis zum Wert des verbrauchten Einzelmaterials

Fertigung: Umlage im Verhältnis zu den Einzellöhnen

Verwaltung und Vertrieb: Umlage im Verhältnis der Herstellkosten.

Wir berücksichtigen eine Bestandsabnahme von 130 bei den
Kleingeräten und eine Bestandszunahme von 120 bei den Grossgeräten (bewertet zu Herstellkosten)

Die Erlöse betrugen: Kleingeräte: 6767, Grossgeräte: 2440
Erstellen Sie einen BAB, der den Erfolg für den gesamten Betrieb und für
die beiden Produktionsbereiche aufzeigt.
Siehe Dokument:
 bab_trainingsaufgabe_2 elektrogeraete mit loesung.xls
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Vorbemerkung Kalkulationsverfahren
Der Verwaltungsrat ist unzufrieden mit der Finanzabteilung der
HS-Trade.
An der VR-Sitzung fallen u.a. die folgenden Voten:
"Ich weiss ja immer noch nicht, welche Sparten profitabel
arbeiten und welche nicht! Unser Ziel müsse aber sein, bei
allen Produkten eine Reingewinnmarge von 10 % vom Umsatz
zu erzielen."
"Bei den Komplettsystemen machen wir meines Wissens sogar einen Verlust - die Preise sind viel zu tief kalkuliert!"
Ob diese Vorwürfe der beiden Verwaltungsräte wohl stimmen?
Dies erfahren wir, wenn wir eine Vollkostenrechnung durchführen.
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Kalkulationsverfahren
Einfache Divisionskalkulation
Klicken Sie auf die Pfeile um zu sehen, wie eine einfache Divisionskalkulation aufgebaut ist.
Einfache Divisionskalkulation
Geeignet, wenn in einem Unternehmen nur ein einziges Produkt oder
eine einzige Dienstleistung hergestellt wird.
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Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern
Klicken Sie auf die Pfeile um Informationen zur Divisionskalkulation mit
Äquivalenzziffern zu erhalten.
Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern
Geeignet, wenn in einem Unternehmen mehrere ähnliche Produkte
oder Dienstleistungen hergestellt werden.
Erweiterte Form der Divisionskalkulation, welche mit einem Gewichtungsfaktor berücksichtigt, wenn Produkte unterschiedlich hohe Kosten verursachen. Die Kosten werden dann entsprechend ihrer gewichteten Produktionsmenge verteilt.
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Zuschlagskalkulation
Klicken Sie auf die Pfeile um Informationen zur Zuschlagskalkulation zu
erhalten.
Zuschlagskalkulation
Differenzierteres Kalkulationsverfahren, welches die Kostenverteilung
auf verschiedenste Produkte und Dienstleistungen ermöglicht.
Voraussetzung: Aufteilung der Gesamtkosten in Einzel- und Gemeinkosten. Nur die Einzelkosten können direkt den erstellten Leistungen
(den so genannten Kostenträgern) zugerechnet werden. Die Gemeinkosten müssen indirekt - mit Hilfe von Zuschlagssätzen - verteilt und
hinzugerechnet werden.
Es gibt nur wenige Betriebe, die ein einziges Produkt oder nur sehr ähnliche
Produkte anbieten. Deshalb ist die Zuschlagskalkulation die mit Abstand
wichtigste Kalkulationsart, die wir im Folgenden auch dementsprechend
intensiv behandeln werden.
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Übungsaufgabe zur Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern
Wer die Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern näher kennen lernen möchte, findet eine Übungsaufgabe in der Dokumentenbox. Öffnen Sie dazu die Datei:
Divisionskalkulation: Lösungsraster und Musterlösung.xls
Siehe Dokument:
 divisionskalkulation_mit_aequival.xls
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Wirtschaftlichkeitsüberprüfung mit der Einzelkalkulation
Mit Hilfe der aus dem Betriebsabrechnungsbogen ermittelten Gemeinkostensätze ist es einfacher, die Selbstkosten für ein einzelnes
Produkt oder eine einzelne Offerte zu errechnen. Das Schema einer
Einzelkalkulation ist wie folgt aufgebaut:
Kostenart
Betrag
Einzelosten
Einzelmaterialkosten
+ Material-Gemeinkostenzuschlag in %
+ Fertigungs-Gemeinkostenzuschlag in %
= Herstellkosten
+ Verwaltungs- und Marketing-Gemeinkosten
= Selbstkosten
+ Gewinnzuschlag in %
= Nettoverkaufspreis
+ Rabatt von 5%
= Offertpreis
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Aufgabe zur Einzelkalkulation
Ausgangslage
Ausgangslage:
Die HS Trade AG offeriert ein Komplettsystem aus unserer Produktionssparte 1. Es fallen Einzelmaterialkosten von 200 sowie Einzellohnkosten
von 50 an. Der Reingewinn soll 15% des Nettoerlöses betragen. Wir gewähren dem Kunden 5 % Rabatt.
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Berechnung der Zuschlagssätze
Es müssen zuerst die Zuschlagsätze berechnet werden. Öffnen Sie dazu
die Datei BAB HS-Trade.xls aus der Dokumentenbox
1. Materialgemeinkostensatz:
Aus dem BAB kann nun der Materialgemeinkostensatz errechnet werden, mit dem wir unsere künftigen Einzelkalkulationen berechnen.
Berechnung:
Materialgemeinkosten * 100/Einzelmaterial.
Hier: 159*100/750 = 21,2%
2. Fertigungsgemeinkostensatz:
Fertigungsgemeinkosten * 100/Fertigungseinzelkosten.
Hier: (395 +580)*100/Einzellöhne 900= 108,33 %
3. Verwaltungs- und Vertriebskostensatz:
Hier: Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten prozentual zu
den Herstellkosten des Verkaufs.
Hier: 366 *100/ (580 + 694 + 1519) = 13.104 %
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Fazit
Dann kann das Kalkulationsschema durchgerechnet werden. Dabei hilft
Ihnen die Datei Simulation Einzelkalkulation.xls aus der Dokumentenbox.
Fazit:
Das Gerät wird gemäss unserer Kalkulation für CHF 485.- offeriert.
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Verstanden?
Der Kunde ist mit unserer Offerte nicht einverstanden. Der maximal akzeptierte Offertpreis liegt nach Auskunft unseres Key-Account-Managers bei
CHF 400.- Prüfen Sie mit Hilfe der Exceltabelle Simulation Einzelkalkulation Vorschläge, mit denen wir zu diesem Preis anbieten könnten z. B.
durch

Reduzieren unserer Gewinnmarge

Variieren des Rabattsatzes

Einstandspreis des Einzelmaterials um xx reduzieren

Lohnkosten reduzieren auf xx - usw.
Verwenden Sie zum Testen der Auswirkung Ihrer Überlegungen die Datei
Simulation Einzelkalkulation 2aus der Dokumentenbox.
Siehe Dokumente:
 einzelkalkulation_simulation.xls
 bab_hs_trade.xls
 einzelkalkulation_simulation2.xls
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Wirtschaftlichkeitsüberprüfung durch die Deckungsbeitragsrechnung
Struktur der DB-Rechnung
Bisher haben wir die Vollkostenrechnung kennen gelernt. Für viele Entscheide ist die Kostenrechnung, wie wir sie bisher kennen gelernt haben,
nicht ausreichend. Deshalb muss man zusätzlich noch eine Deckungsbeitragsrechnung erstellen.
Vollkostenrechnung
Deckungsbeitragsrechnung
Erlös
Erlös
- Vollkosten
- variable Kosten
= Erfolg
= Deckungsbeitrag
- fixe Kosten
= Erfolg
Um die Deckungsbeiträge ausrechnen zu können, müssen die Kosten in
fixe und variable Kosten unterteilt werden.
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Anwendung
Anwendungsmöglichkeiten:
Die Deckungsbeitrags- oder Teilkostenrechnung liefert den Entscheidungsträgern in vielen Fällen präzisere Informationen als die Vollkostenrechnung.
Zum Beispiel bei Entscheidungen:
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
ob ein (weiterer) Auftrag angenommen werden sollte oder nicht

ob eine Leistung bei externen Stellen eingekauft oder selbst erstellt werden sollte (make-or-buy-Entscheidung)

mit welchen Leistungen das Sortiment zusammengesetzt sein sollte

welchen Einfluss Kapazitätsengpässe auf unser Angebot haben,
usw.
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Einfache Deckungsbeitragsrechnung
Artikel A
Artikel B
Verkaufserlös
500
1000
./. Variable Kosten
100
800
= Deckungsbeitrag
400
200
./. Fixkosten
300
300
= Betriebsgewinn
100
-100
Analyse:
Artikel B erzielt Verlust und dürfte unter Betrachtung der Vollkosten
gar nicht (mehr) hergestellt werden. Bei freien Produktionskapazitäten trägt der Artikel jedoch 200 zur Deckung der Fixkosten – die mit
oder ohne diesen Auftrag anfallen - bei.
Preisuntergrenze:
Ein Verkaufserlös, der eben die variablen Kosten – also die Kosten,
die durch eben dieses Produkt verursacht werden – deckt (d. h. DB =
O) ist denn auch die absolute Preisuntergrenze, zu der ein Auftrag
angenommen werden darf – jedoch nur bei kurzfristiger Betrachtung
und unter der Voraussetzung freier Produktionskapazitäten. Mittelund langfristig betrachtet muss ein Unternehmen natürlich auch die
Fixkosten decken.
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Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung rechnet die Fixkosten
nicht in einem Block und in einer Zuschlagszahl zu, sondern schrittweise z. B. nach Unternehmensbereichen:
Artikel A
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Artikel B
Verkaufserlös
500
1000
./. Variable Kosten
100
800
= Deckungsbeitrag 1
400
200
./. Produktionskosten fix
100
150
= Deckungsbeitrag 2
300
50
./. Fixkosten Verwaltung und Vertrieb
200
150
= Betriebsgewinn
100
-100
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Betriebsabrechnungsbogen mit Deckungsbeiträgen
Wie sieht nun die Deckungsbeitragsrechnung über alle 3 Sparten der
HS-Trade AG aus?
Diese Frage lässt sich mit einem angepassten BAB (Datei:
BAB mit Teilkosten HS Trade.xls in der Dokumentenbox)
in folgenden Schritten beantworten:
1. Bis hin zur Ermittlung der Totalkosten identisches Vorgehen
zu dem normalen BAB.
2. Bei der Umlage der Gemeinkosten auf die Kostenträger werden in einem ersten Schritt nur die variablen Kosten verteilt.
3. Es entstehen Deckungsbeiträge pro Produkt/Sparte.
4. In einem zweiten Schritt werden auch die Fixkosten verteilt, es
entsteht der Gewinn/Verlust pro Produkt/Sparte oder bei der
Ergebnisrechnung einfach für das gesamte Unternehmen.
Siehe Dokument:
 bab_mit_teilkosten hs trade.xls
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Aufgabe zur Deckungsbeitragsrechnung
Aufgabe
Die Einrichtung eines Bildschirmarbeitsplatzes (Hardware, Software, Installation und kurze Anleitung der Benutzer) bieten wir in einer Standard- und
einer Luxusversion zu folgenden Bedingungen an.
Standard
Verkaufpreis je Arbeitsplatz
Variable Kosten (Einstandspreis der Geräte) je Arbeitsplatz:
Arbeitsdauer für Installation, Einweisung
etc. je Arbeitsplatz
Luxus
3400
4900
1400
2000
2.0 Std.
3.2 Std.
Berechnen Sie für beide Angebote..
a. den Deckungsbeitrag je Stück und den Deckungsbeitrag pro
Arbeitstag
(= 8 Arbeitsstunden).
b. Welches Angebot sollten wir den Kunden bevorzugt offerieren, wenn unsere Mitarbeiter über ausreichend freie Kapazität
verfügen?
c. Welche Auswirkungen hat es, wenn unsere Mitarbeiter über
maximal 40 Arbeitstunden pro Monat freie Kapazität verfügen?
Welches Angebot sollten wir jetzt bevorzugt anbieten? Notieren Sie Ihre
Überlegungen in der Fragenbox. Das entsprechenden Symbol finden Sie
am unteren Fensterrand links. Die Musterlösung finden Sie auf der nächsten
Seite!
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Lösungsvorschlag
Standard
Deckungsbeitrag pro Stück
Deckungsbeitrag je Arbeitstag
Deckungsbeitrag in 40 Arbeitsstunden
Luxus
3400 - 1400 = 2000
4900 - 2000 = 2900
2000 x 4 Geräte/Arbeitstag
2900 x 2,5 Geräte/Arbeitstag
= 8000
= 7250
20 Geräte à 2000 = 40000
12.5 Geräte à 2900 = 36250
a) und b) bei freier Kapazität unserer Mitarbeiter erzielen wir mit dem Modell Luxus einen höheren Deckungsbeitrag. Da unsere Mitarbeiter in diesem Beispiel nicht ausgelastet sind, spricht nichts dagegen, verstärkt das
Modell Luxus anzubieten.
c) die Arbeitszeit wird hier zum Engpassfaktor. Die Standard-Variante wäre bevorzugt anzubieten, denn in 40
Arbeitsstunden können wir mehr DB als mit der Luxusvariante erzielen.
An dieser Stelle finden Sie im Lernprogramm eine interaktive Übung.

Lösungsvorschläge
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Make or Buy
Ausgangslage
Die Entscheidung, eine Leistung im eigenen Unternehmen zu erstellen oder
von einem Zulieferbetrieb einzukaufen („Make-or-buy-Entscheidung) lässt
sich mit der Deckungsbeitragsrechnung unterstützen:
Als Hersteller von hochwertigen Küchen fertigen wir in unserer Schreinerei
Arbeitsplatten sowie Verblendungen von Elektrogeräten aus Holz und Holzverbindungen bisher selbst an. Die anfallenden Kosten sollen nun verglichen werden mit einem Fremdbezug durch einen externen Zulieferbetrieb.
Es gelten dabei folgende Rahmenbedingungen:
Fixkosten für Raummiete und Heizung etc.
20`000
Abschreibungen für Maschinen
50`000
Fixe Personalkosten (Gehalt für Abteilungsleiter etc.)
60`000
Variable Kosten (Material, Fertigungslöhne etc.) 115.- pro m2 Auftragsvolumen p. a. 3000 m2
Ein potenzieller Zuliefererbetrieb offeriert die fertigen Arbeitsplatten für einen Preis von 155,- pro m2.
Auf der nachfolgenden Seite können Sie ein Berechnungsbeispiel durchspielen.
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Aufgabe
Berechnen Sie:
1. die Vollkosten für selbst gefertigte und fertig bezogene Arbeitsplatten im Vergleich.
a. jeweils pro Jahr
b. jeweils pro m2 Empfehlen Sie eine Eigenfertigung oder einen Fremdbezug der Arbeitsplatten (unter der
Annahme, dass die betriebseigene Schreinerei über
freie Kapazitäten verfügt?
2. Spielen Sie mit Hilfe der beigefügten Excel-Simulation durch,
wenn sich die gegebene Situation verändert wenn:
a. der Abteilungsleiter Schreinerei für eine andere Aufgabe im Unternehmen vorgesehen wird,
b. der Kauf einer neuen Maschine mit zusätzlichen jährlichen Abschreibungen von 20`000 erforderlich wird,
c. unser Einkauf den Preis für die fertig bezogenen Arbeitsplatten senken kann:
bis 3`000 m2 auf 148 pro m2, über 3`000 m2 134 m2
d. sich das Auftragsvolumen verdoppeln würde etc.
In der Dokumentenbox finden Sie eine Berechnungshilfe mit der Bezeichnung:
Make or buy Entscheidung Küchenhersteller.xls
Die Lösungshilfe finden Sie auf der nächsten Seite!
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Lösungshilfe
zu 1: Kurzfristig gesehen und unter laufender Beobachtung von freien Kapazitäten kann weiter selbst gefertigt werden, denn die variablen Kosten
sind mit 110 der Eigenfertigung gegenüber 155 der Fremdfertigung günstiger. Mittelfristig muss die Eigenfertigung jedoch auch alle Fixkosten decken
sowie der Überprüfung standhalten, ob die anfallenden Fixkosten nicht abzubauen wären.
zu 2 a) mit dem Abbau der Stelle "Leiter Schreinerei" könnten die Fixkosten
reduziert werden. Gleiches würde gelten, wenn wir Maschinen verkaufen
würden, die Räume der Schreinerei für andere betriebliche Abteilungen
nutzen würden etc. In diesen Fällen würde sich der Fremdbezug wirtschaftlich empfehlen.
2 b), c), d) siehe Berechungen in der Simulation
Siehe Dokument:
 simulation_make_or_buy entscheidung kuechenhersteller.xls
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Normalkosten
Zur Einteilung der verschiedenen Kostenrechnungssysteme unterscheidet man zwischen Istkostenrechnung und Normalkostenrechnung.
Merkmale der Istkostenrechnung: pro Periode werden die tatsächlich angefallenen Kosten erfasst und
verteilt.
Istkosten = Ist-Verbrauchsmengen bewertet zu Ist-Preisen.
Kann nur rückwirkend erstellt werden; ist in der Praxis für die Nachkalkulation geeignet.
Merkmale der Normalkostenrechnung: Normalkosten (standardisierte Kosten, die hätten anfallen sollen) werden anstelle der Istkosten den einzelnen Kostenträgern verrechnet.
Erlaubt einen Ist-Soll-Vergleich, um Kostenüberschreitungen möglichst ausfindig zu machen und reagieren zu können.
Ebenfalls grundsätzliche vergangenheitsorientiert.
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Berechnung der Normalkostensätze
Wie werden die Normalkosten-Sätze ermittelt?
Vergangenheitswerte (um Schwankungen geglättet), eventuell angepasst um erwartete Veränderungen wie veränderte Rohstoffpreise etc.
Planwerte (aufgrund des Budgets)
Branchenwerte, Fachempfehlungen, Konkurrenzwerte
Rechnerisch: Normalkostensatz in % = geplante Kosten für die Kostenstelle x (= geplante Menge X
geplantem Preis) geteilt durch Planmenge der Bezugsgrösse* y.
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Über- und Unterdeckung
Die Differenz zwischen Ist- und Normalkosten ist…
.. eine Überdeckung..
..oder Unterdeckung. Mögliche Ursachen:
Preisänderungen der Rohstoffe oder Lohnkosten,
Abweichungen in der Auslastung,
durch jede Art von (ungeplanten) Unwirtschaftlichkeiten, z. B. durch Fehlproduktionen, erhöhten Ausschuss etc.
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Fallsituation
Guten Tag Luzius
Guten Tag Herbert. Ich habe gehofft, dass du mich heute noch anrufen wirst. Wir haben ja an der
letzten VR-Sitzung den Betriebsabrechnungsbogen diskutiert. Dabei haben wir in einzelnen Kostenstellen eine Unterdeckung festgestellt. Konntest du das bereits etwas analysieren?
Ich habe mich bereits mit Frau Bucher an zusammen gesetzt und mit ihr die Zahlen im Detail angeschaut. Wo die Unterdeckungen in den zwei Kostenstellen herkommen, kann ich dir im Moment
noch nicht sagen. Dazu muss ich zuerst mit den beiden Bereichsleitern sprechen.
Das verstehe ich. Kannst du das bitte bis nächste Woche machen und mir dann die notwendigen
Massnahmen zusammenstellen, um diese Unterdeckungen zu beseitigen.
Nun, es ist nicht gerade alarmierend. Aber ich habe da schon meine Vorstellungen. Ich denke wir
werden es in den Griff bekommen.
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Unterlagen zur Fallsituation
Ausgangslage
Nachfolgend finden Sie den bereits bekannten BAB der HS-Trade, der nun
mit folgenden Normalkostensätzen erstellt wurde:
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
Die Umlage der Materialgemeinkosten erfolgt zu einem Normalkostensatz von 18 % vom Einzelmaterial.

Die Kosten der Kostenstelle Arbeitsvorbereitung werden mit einem
Kostensatz von 40 % der Einzellöhne verteilt. Die Kosten der Kostenstelle Programmierung werden mit einem Normalkostensatz
von 65% der Einzellöhne verrechnet.

Die Verwaltungs- und Vertriebskosten werden mit einem Normalkostensatz von 15 % der kalkulierten Herstellkosten der verkauften
Fabrikate umgelegt.
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Aufgabe
Analysieren Sie nun den Betriebsabrechnungsbogen der HS-Trade AG
und beantworten Sie dabei folgende Fragen unter der Verwendung der
Datei BAB HS Trade mit Normalkostenrechnung in der Dokumentenbox.
a. welche Über- oder Unterdeckungen stellen Sie fest?
b. welche möglichen Ursachen für die Deckungsdifferenzen
kommen in Frage?
c. welche Konsequenzen würden Sie als Mitglied des Verwaltungsrates aus dem vorgelegten Betriebsabrechnungsbogen
ziehen?
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Lösungsvorschlag
Antwortvorschläge zu a): Siehe Anmerkungen im BAB
Zu b)

Unterdeckung in der Materialgemeinkostenstelle z. B. durch Mengenabweichungen (höherer Verbrauch an Kleinmaterial und Energie) oder Preissteigerungen.

Unterdeckung in den Fertigungskostenstellen: z. B. überhöhter
Aufwand in der Arbeitsvorbereitung durch Fehlplanungen und
sonstige Unproduktivitäten. Möglicherweise auch Abweichung in
verkaufter Menge. Wenn diese niedriger als geplant ist, fallen weniger Einzelkosten an. Somit ist die Basis, auf welcher die prozentualen Zuschläge verteilt werden, kleiner.

Generell kommen natürlich auch Fehleinschätzungen bei der Festlegung der Normalkostensätze in Frage.
Zu c)
Da alle Gemeinkosten zum Teil erhebliche Deckungsdifferenzen zeigen,
wäre zu überprüfen, wie und für welchen Beschäftigungsgrad die Normalkostensätze entstanden sind. Der deutlich zu hohe Verwaltungsgemeinkosten-Normalsatz kann sicher künftig reduziert werden. Beide Kostenstellen mit Unterdeckung sollten auf ihre Produktivität überprüft werden. Die
Unterdeckung in Material- und Fertigungsstelle deutet aber auch darauf
hin, dass die verkaufte Menge unter Budget liegt.
Siehe Dokument:
 bab_hs_trade mit normalkostenrechnung.xls
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Abschluss
Sie haben es geschafft! Viel Erfolg bei der Umsetzung in Ihrer täglichen Praxis.
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Glossar
Vollkostenrechnung
Mit dieser Kalkulation werden die Kosten pro Produkt oder Produktgruppe errechnet.
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