Microcontroller und Anwendungen

Werbung
Fachhochschule Technikum Kärnten
Bachelorarbeit
Autor: Michael Lenzhofer
Industrielle Messsystementwicklung
Abgabetermin: 30. 06. 2007
Praktikumsbetreuer:
FH: Dipl.-Ing. (FH) Christian Madritsch
Firma: Ing. Dipl.-Ing. Jutta Isopp
1
Kurzfassung
Blindtext.
.
Abstract
Blindtext.
2
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung ........................................................................................................... 2
Abstract ........................................................................................................................... 2
Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................ 3
1. Einleitung ............................................................................. Seitenzahlen einfügen!!!
1.1 Danksagungen ......................................................................................................... x
1.2 Beschreibung der Projekte ...................................................................................... x
1.2.1 Lüfterüberwachung ........................................................................................... x
1.2.2 Falltest
2. Messsysteme (allgemein) ..................................................... Seitenzahlen einfügen!!!
2.1 Arten ........................................................................................................................ x
2.1.1 Temperaturmessung .......................................................................................... x
2.1.2 Schallmessung ................................................................................................... x
2.1.3 Schwingungsmessung ....................................................................................... x
2.1.3.1 Sensoren ...................................................................................................... x
2.2 Unterschiede ............................................................................................................ x
2.2.1 Offlinemessungen .............................................................................................. x
2.2.1.1 Detector III .................................................................................................. x
2.2.2 Onlinemessungen .............................................................................................. x
2.2.2.1 Lüfterüberwachung ..................................................................................... x
3. Eigene Anwendung .............................................................. Seitenzahlen einfügen!!!
3.1 Hardware ................................................................................................................. x
3.1.1 Verwendete Hardware (Mess- bzw. Soundkarte).............................................. x
3.1.1.1 Technische Daten ........................................................................................ x
3.1.1.2 Erläuterung der Verwendung ...................................................................... x
3.2 Programmierung ...................................................................................................... x
3
3.2.1 Verwendung der Software ................................................................................. x
3.2.1.1 Die Messkonfiguration ................................................................................ x
3.2.1.1.1 Arten der Messung ................................................................................ x
3.2.1.2 Die Messung ................................................................................................ x
3.2.1.3 Bearbeiten der Messkurve ........................................................................... x
3.2.1.4 Bericht ......................................................................................................... x
3.2.1.5 Protokoll ...................................................................................................... x
3.2.2 Programmaufbau ............................................................................................... x
3.2.2.1 Grundstruktur .............................................................................................. x
3.2.2.2 Das Messen ................................................................................................. x
3.2.2.3 Datenspeicherung ........................................................................................ x
4. Schlusswort .......................................................................... Seitenzahlen einfügen!!!
5. Anhang ................................................................................. Seitenzahlen einfügen!!!
5.1 Quellenverzeichnis .................................................................................................. x
5.2 Abbildungsverzeichnis ............................................................................................ x
5.3 Tabellenverzeichnis ................................................................................................. x
4
1. Einleitung
1.1 Danksagungen
Blindtext
5
1.2 Beschreibung der Projekte
In dieser Arbeit werden zwei Projekte als Beispiele angeführt, die im Folgenden näher
beschrieben werden. Das erste Projekt, die „Lüfterüberwachung“, hätte eine von mehreren
kleinen Aufgaben meiner Tätigkeit bei der Firma Messfeld werden sollen. Diese wurden
jedoch erstmal unterbrochen bzw. vergeben, als das Kundenprojekt „Falltest“ hinzukam, das
zu meiner Hauptaufgabe werden sollte.
1.2.1 Lüfterüberwachung
Es handelt sich hierbei um eine Schwingungsüberwachung an zwei Ventilatoren. Dieses
Überwachen dient dazu, Schäden am Ventilator frühzeitig zu erkennen, und einem
unerwarteten Ausfall vorzubeugen. Gemessen werden diese Schwingungen mithilfe von
Beschleunigungssensoren. Diese werden im Laufe dieser Arbeit noch näher beschrieben.
Das Prinzip ist einfach: Wird ein vorher festgelegter Beschleunigungswert überschritten, soll
ein Alarm erfolgen.
Dies geschieht auf zwei Arten:
a) Am überwachten Gerät selbst ist eine Alarmbox angebracht mit drei LEDs: grün, gelb
und rot. Grün bedeutet, es ist alles in Ordnung. Gelb ist die Voralarmstufe und rot
zeigt einen Alarm an. Die Sensoren sind an einem Controller, dem VibCON4-2,
angeschlossen. Dabei handelt es sich um ein SPS Modul der Firma RESI, einen
MEDIC Controller, der speziell für diesen Zweck angepasst wurde. Der VibCON4-2
steuert die Alarmbox und gibt die Daten außerdem über eine RS485 Verbindung an
einen Touchpanel PC (einen RESI-VIEW6) weiter.
b) Die aktuellen Schwingungsamplituden werden in Balkendiagrammen am Touchpanel
PC dargestellt und abgespeichert, wodurch ein Trend ersichtlich wird. Es können hier
individuelle Alarmpegel festgelegt werden.
Liegt kein Alarm vor, zeigt der Touchpanel PC die Trendkurve an. Um die
Balkendiagramme zu sehen, muss händisch umgeschaltet werden.
Im Falle des Überschreitens eines Alarmpegels, springt die Anzeige sofort auf das
Balkendiagramm des entsprechenden Sensors. Das Diagramm ist in drei Farbbereiche
(grün, gelb, rot) unterteilt, welche den Alarmstufen der Alarmbox entsprechen.
1.2.2 Falltest
Bei diesem Projekt geht es darum, die Beschleunigungen zu messen, die auftreten, wenn ein
Gerät fallen gelassen wird. Es dient dazu, verschiedene Verpackungen verschiedener
Verpackungshersteller miteinander zu vergleichen, um den Kosten-Nutzen-Faktor zu
optimieren.
6
Das System besteht aus zwei Komponenten:
a) Die Hardware: Hierfür wurde ein 2-Kanalsystem der Firma ROGA verwendet.
RogaDAQ2 – Beschreibung (stark gekürzt):
Die Ausstattung umfasst zwei hochwertige dynamische Kanäle, vier analoge
Hilfskanäle, zwei flexible Drehzahleingänge und diverse Digital - I/Os.
Im Mittelpunkt stehen die beiden hochpräzisen synchronen Analogeingänge für
dynamische Signale (Abtastrate je Kanal 48 kHz, 24 Bit Auflösung, ± 10 Volt,
zuschaltbare Sensorstromversorgung (ICP®), Vorverstärker).
Die enthaltene API-DLL ermöglicht die Erstellung eigener Programme z.B. in Visual
Basic, Delphi, C++, LabView®.
Der Weg der Daten von den Eingängen bis zur USB-Schnittstelle ist bestimmt von
einem programmierbaren Signalprozessor und rekonfigurierbarer Logik. Das
Verhalten von RogaDAQ2 kann daher vom PC aus, ohne Hardwareänderungen,
modifiziert werden. [1]
b) Die Software, welche in LabView programmiert wurde, ist eine komplette
Eigenentwicklung, abgesehen von der oben genannten API-DLL. Die DLL ist
notwendig, da das RogaDAQ2-System von den herkömmlichen LabViewInstrumenten nicht automatisch erkannt wird.
Das Programm, das wir „Easy Crash Test“ nennen, ist ein einfach zu bedienendes
Tool, mit dem man die Beschleunigungskräfte bei einem Aufprall messen und auch
gleich ein Protokoll erstellen kann. Für das Protokoll wurde das HTML-Format
gewählt, um es auf jedem Rechner öffnen zu können. Parallel zum Protokoll werden
auch noch die Messdaten abgespeichert, die zur weiteren Bearbeitung wieder geöffnet
werden können.
2. Messsysteme (allgemein)
2.1 Arten
2.1.1 Temperaturmessung
Bei der Temperaturmessung muss zwischen der berührenden und der berührungslosen
Temperaturmessung unterschieden werden.
Die Sensoren der berührenden Temperaturmessung sind meist elektronische Bauteile, die
die Temperatur in eine elektrische Größe umwandeln. Außerdem ist es möglich,
Temperaturen anhand von Eigenschaften von Stoffen zu ermitteln, wie Volumen- oder
Längenausdehnung.
z.B.: Volumenausdehnung: Flüssigkeitsthermometer
Längenausdehnung: Bimetall im FI
Da der Sensor direkt am zu messenden Objekt angebracht werden muss, ergeben sich
zahlreiche Einschränkungen bzw. Probleme. Der Sensor muss auf die gleiche Temperatur wie
das Messobjekt gebracht werden, da nur die Eigentemperatur des Sensors gemessen werden
kann. Der Energieaustausch zwischen dem Messobjekt und dem Sensor benötigt eine gewisse
7
Zeit, wodurch festgelegt ist, wann der Sensor die richtige Temperatur anzeigt. Bei Objekten
die im Vergleich zum Sensor verhältnismäßig klein sind, bzw. wenn die
Wärmeenergiespeicherkapazität des Objekts verhältnismäßig gering ist, verfälscht die
Eigentemperatur des Sensors die Messung. Die Kontaktfläche zwischen Messobjekt und
Sensor kann das Messergebnis ebenfalls beeinträchtigen, daher muss auf eine gute
Wärmeleitfähigkeit der Berührungsfläche geachtet werden. [2]
Ein weiterer Faktor, der beachtet werden muss, ist, dass jeder Sensor nur eine gewisse
Temperatur verträgt. Wird diese überschritten, ist der Sensor zerstört. Für die Messungen
hoher Temperaturen werden Platin - Platin/Rhodium (0 bis 1760°C) oder auch IridiumIridium/Rhodium-Thermoelemente (T > 1600°C) eingesetzt. Für die Messung niedriger
Temperaturen (T < -250°C) verwendet man Gold/Eisen-Nickel/Chrom- oder Gold/EisenGold/Silber-Thermoelemente. [3]
Bei der berührungslosen Temperaturmessung fallen die oben genannten Probleme weg,
allerdings muss dabei auf andere Dinge geachtet werden.
Hierbei wird die Strahlung des Messobjekts mithilfe eines infrarotempfindlichen Sensors
gemessen. Aufgrund physikalischer Zusammenhänge lässt sich die Strahlungsdichte in eine
Temperatur umrechnen. Diese Technologie ist nicht neu. Sie wird bereits seit Jahrzehnten in
Industrie und Forschung eingesetzt.
Vorteile der Infrarottemperaturmessung:
• Schnelligkeit: Die Messzeit liegt im Millisekundenbereich.
• Sie möglicht die Messung an bewegten Objekten.
• Messungen an gefährlichen oder schwer zugänglichen Bereichen werden ermöglicht, z.B:
Messungen an unter Hochspannung stehenden Objekten; Messungen aus großen
Entfernungen (Bis zu einigen hundert Metern ist die Dämpfung der Atmosphäre
vernachlässigbar.); usw.
• Es gibt keine Rückwirkungen auf das Messobjekt. Es wird dem Messobjekt keine Energie
entzogen, wodurch sich eine hohe Messgenauigkeit ergibt.
• Es können ganze Flächen gemessen werden (z.B.: Gebäudethermographie).
Nachteile der Infrarottemperaturmessung:
• Das Messobjekt muss infrarotoptisch für das Messgerät sichtbar sein. Staub oder Rauch
beeinträchtigen die Messung. Feste Hindernisse wie Wände oder geschlossene Gefäße
lassen keine Messung im Inneren zu. Auch vermeintlich durchsichtige Gehäuse, aus z.B.
Plexiglas, können im Infrarotbereich undurchsichtig sein, und umgekehrt. Aus diesem
Grund verwenden Infrarotkameras auch Germaniumobjektive anstelle einer Glasoptik
(Ausgenommen ältere Modelle, die im Bereich des nahen Infrarots arbeiten.).
• Die Optik ist gegenüber Staub und kondensierenden Flüssigkeiten empfindlich und muss
davor geschützt werden.
• Es lassen sich in der Regel nur Oberflächentemperaturen messen, wobei die
Abstrahleigenschaften der Werkstoffoberfläche beachtet werden muss.
Bei der Infrarotmessung ist auf einige Faktoren zu achten, um ein richtiges Ergebnis zu
erhalten. Die Abstrahlung des Objekts besteht aus Emission ε, Transmission τ und Reflexion
ρ. Deren Summe ist 1 (ε + τ + ρ =1).
8
Nur die Emission sagt etwas über die Temperatur des Objektes aus. Ein Emissionsgrad von 1
würde bedeuten, dass die gesamte Strahlung des Objekts wirklich vom Objekt selbst ausgeht.
Reale Objekte haben aber immer einen Emissionsgrad <1.
Transmission bedeutet, dass Wärmestrahlung von Objekten, die sich hinter dem Messobjekt
befinden, „durchleuchtet“. Das kann in vielen Fällen vernachlässigt werden.
Die Reflexion spielt hingegen eine weitaus größere Rolle. Sie ist nicht vom Material und von
der Farbe des Objekts (außer bei älteren Wärmebildkameras, die im nahen Infrarotbereich
arbeiten.), sondern nur von der Oberflächenrauhigkeit abhängig. Glatte Oberflächen
reflektieren Wärmestrahlung wie ein Spiegel.
Beispiel:
Abb. 1
Abb. 1 zeigt das Messobjekt, das eine Temperatur von 70 °C hat. Für den Versuch wurde das
Objekt mit Klebestreifen verschiedener Farben beklebt.
Abb. 2
Das Bild in Abb. 2 wurde mit einer Wärmebildkamera aufgenommen, die mittelwellige IRStrahlung (3-5 µm Wellenlänge) erfasst. Man kann erkennen, dass nur auf der schwarzen
Fläche die Temperatur richtig angezeigt wird. Je kurzwelliger die Strahlung ist, mit der die
Kamera arbeitet, umso ähnlicher ist das Verhalten des IR-Lichts dem sichtbaren Licht. Im
Wellenlängenbereich vom 3-5 µm wirken sich die Farben noch erheblich auf das
Messergebnis aus.
9
Abb. 3
Im langwelligen IR-Bereich (8-13 µm Wellenlänge), wirkt sich die Farbe so gut wie nicht
mehr auf das Messergebnis aus (siehe Abb. 3). Lediglich die Oberflächenbeschaffenheit hat
Einfluss auf die Reflexion. Sehr glatte Objekte, wie das Metallgefäß, haben einen sehr
geringen Emissionswert (in diesem Fall ~0,2), das heißt, sie reflektieren IR-Strahlung sehr
stark. Das Gefäß erscheint im Bild so kalt, weil die gemessene Strahlung nur zum Teil aus der
Emission des Materials stammt. Der weitaus größere Teil ist die Reflexion der
Umgebungstemperatur. Kennt man die Umgebungstemperatur und den Emissionswert des
Materials, kann man die Messobjekttemperatur berechnen. [4]
2.1.2 Schallmessung
Beim Messen des Schalls wird der Luftdruck, bzw. werden Luftdruckunterschiede gemessen.
Der Schalldruck wird mittels eines Mikrofons in ein analoges elektrisches Signal
umgewandelt. Dieses Signal wird verstärkt und je nach Messaufgabe entsprechend gefiltert.
Abb. 4 zeigt den vereinfachten Aufbau einer Schallpegelmessung.
Abb. 4
10
Zur Schalldruckmessung in Gasen werden hauptsächlich Kondensatormikrofone verwendet.
In Abb. 5 ist der schematische Aufbau eines Kondensatormikrofons zu sehen.
Abb. 5
Die Hauptbestandteile des Mikrofons sind eine dünne Membrane und eine starre
Gegenelektrode. Dazwischen befindet sich ein Dielektrikum. Die Schallwellen bewirken eine
Bewegung der Membran, wodurch das Dielektrikum über eine Druckausgleichsbohrung in
das Gehäuse gelangt. Über diese Bohrung findet auch der Druckausgleich zur Umgebung
statt. Durch die Änderung des Abstands der Elektroden, ändert sich die Kapazität des
Mikrofons. Die dabei entstehende Wechselspannung ist in einem weiten Frequenzbereich
proportional zum Schalldruck.
Die Membran wird mittels eines Schutzgitters gegen Berührung geschützt.
Strömungsgeräusche, die unmittelbar am Mikrofon entstehen können, werden durch einen
Windschirm ferngehalten. [5]
2.1.3 Schwingungsmessung
Die Schwingungsmessung an einem Objekt ist im Prinzip eine Schallmessung. Gemessen
wird der so genannte Körperschall. Es wird dabei die Bewegung eines Objekts relativ zu
seiner Bezugslage gemessen. Dabei wird ermittelt, wie stark (Amplitude) und wie schnell
(Frequenz) sich ein Gegenstand bewegt. Der größte Vorteil der Schwingungsmessung
gegenüber der Schallmessung ist, dass sich Störgeräusche der Umgebung erheblich weniger
auf die Messung auswirken.
11
2.1.3.1 Sensoren
Sensoren sind heute in verschiedensten Größen und Bauformen erhältlich. In der
Schwingungsmesstechnik werden meist Beschleunigungssensoren eingesetzt, daher
beschränkt sich dieser Abschnitt auch auf diese Sensoren. Weg- und
Geschwindigkeitssensoren finden nur mehr in speziellen Gebieten Anwendung, seit
Beschleunigungssensoren kostengünstig hergestellt werden können.
Aufbau eines Beschleunigungssensors:
Abb. 6
Bei dem Sensor in Abb. 6 handelt es sich um einen piezoelektrischen Beschleunigungssensor.
Bestandteile:
1 … Vorspannfeder
2 … seismische Masse
3 … Piezomaterial
4 … Sockel
5 … Anschlussbuchse
Funktionsweise:
Mithilfe einer Feder werden Piezoscheiben auf dem Sockel montiert und vorgespannt, um ein
Verrutschen zu verhindern. Um diese Scheiben befindet sich eine träge Masse, die so
genannte seismische Masse. Erfährt der Sensor eine Beschleunigung, drückt die seismische
Masse den Piezo zusammen. Der Piezokristall, bestehend aus einem Quarzkristall (teuer) oder
aus Keramiksintermaterialien (günstig), gibt eine Spannung ab, die proportional zum Druck
ist, der auf ihn einwirkt.
Es muss darauf geachtet werden, dass der Sockel fest auf dem Messobjekt sitzt, um das
Messergebnis nicht zu verfälschen. Dies kann durch Verschrauben, Kleben oder mit
Magneten erfolgen. Ebenso muss die Masse des Sensors klein gegenüber der Masse des
12
Messobjekts sein, da sonst das Schwingverhalten, und somit das Messergebnis, stark
verändert wird. [6]
13
2.2 Unterschiede
Bezogen auf die Instandhaltung kann man zwei Arten von Messmethoden unterscheiden:
Offline- und Onlinemessungen. Die Bezeichnungen beziehen sich darauf, ob die Messung
händisch in periodischen Abständen erfolgt (offline), oder ob automatisch kontinuierlich
mithilfe einer fix montierten Messvorrichtung gemessen wird.
2.2.1 Offlinemessungen
In der Wartung und Instandhaltung arbeiten kleinere Unternehmen aus Kostengründen meist
mit Offlinemessungen. Dabei wird in periodischen Abständen der Zustand von Lagern und
Motoren messtechnisch überprüft. Dies erfolgt hauptsächlich über Schwingungsmessungen,
aber auch Sichtkontrollen und Temperaturmessungen sind üblich.
Ein Messgerät, das dafür Verwendung findet, ist der „Detector III“ von FAG, dessen
Funktionsweise unter Punkt 2.2.1.1 näher beschrieben wird. Auch andere Anwendungen
fallen in die Kategorie Offlinemesssysteme, wie das LabView-Programm „Easy Crash Test“,
das unter Punkt 3 behandelt wird.
2.2.1.1 Detector III
Die folgende Beschreibung wurde aus der Technische Produktinformation „FAG Detector III
– Die Lösung für Überwachen und Auswuchten“ übernommen. (gekürzt)
Einsatzgebiete
Maschinenschwingungen sind gute Indikatoren für den Zustand einer Maschine. Der FAG
Detector III kann Maschinenschwingungen gemäß ISO 10816 und den Wälzlagerzustand mit
dem Hüllkurvendetektionsverfahren überwachen. Der FAG Detector III ist damit das
geeignete Gerät zur Erkennung von:
• Unwuchten und Ausrichtfehlern
• Wälzlagerschäden
• Getriebeschäden (Verzahnung)
Typische Einsatzgebiete sind die Überwachung von:
• Pumpen
• elektrischen Motoren
• Ventilatoren
• Werkzeugmaschinen
• Kompressoren
• Getrieben
• Spindeln
• etc.
14
Messen und Analysieren des Maschinenzustandes
Der FAG Detector III nimmt an vorher festgelegten Messstellen Schwingungssignale mit
einem Sensor auf und berechnet daraus die Effektivwerte von Schwinggeschwindigkeit,
Schwingbeschleunigung und Hüllkurve. Diese Kennwerte beschreiben den Maschinen- und
Bauteilzustand.
Der Sensor sollte so nah wie möglich an die zu messende Stelle angebracht werden. In der
Regel wird er mithilfe des angeschraubten Magnetfußes an der Maschine befestigt. Beim
Messvorgang wählt der Anwender diesen Messort in der Konfiguration des FAG Detector III
aus und die Messung wird gestartet.
Zu Beginn kann die Drehzahl gemessen werden, die während der Messung konstant sein
sollte (mindestens 40 bzw. 600 rpm für ISO 10816). Das Gerät nimmt die Sensorsignale
gemäß der vorher gewählten Bandbreiten auf und berechnet die Kennwerte. Für jede
Konfiguration vergleicht der FAG Detector III die gemessenen Kennwerte mit den für diesen
Messort festgelegten Grenzwerten für einen Hauptalarm. Wird ein Schwellenwert
überschritten, zeigt das Gerät dies unmittelbar an. Bei auffälligen Kennwerten kann man
die Ursachen im Hüllkurven- und Rohsignalspektrum erkennen.
Mithilfe der Trendanalyse kann der Anwender abschätzen, wann voraussichtlich ein Alarm
auftreten wird. Bei Auslösung eines Alarms kann automatisch ein Alarmreport erstellt und
ausgedruckt werden. Um einen Vergleich der Werte zu ermöglichen, ist bei Offline
Messungen auf annähernd gleiche Bedingungen (Last, Drehzahl etc.) zu achten. Nach einer
Referenzmessung sollte in regelmäßigen Zeitabständen erneut gemessen werden. [7]
Auszug der Beschreibung der mitgelieferten Software „Trendline“:
Konfigurierbarer Bericht
Ein sehr hilfreiches Merkmal der Software Trendline ist der erweiterte Reportgenerator.
Dieser bietet sowohl Instandhaltern im Unternehmen als auch externen Dienstleistern, die
den FAG Detector III im Service einsetzen, die Möglichkeit zu einer lückenlosen
Dokumentation der Messergebnisse. Der Reportgenerator ermöglicht die Erstellung von
unterschiedlichen, speziell auf einzelne Kundenbedürfnisse angepassten Berichten. Hierzu
können alle im System vorhandenen Informationen genutzt werden, wie Zeitsignale,
Trendverläufe und Alarmdaten. [8]
2.2.2 Onlinemessungen
Onlinemesssysteme werden meist in Anlagen eingesetzt, in denen ein Ausfall enorme Kosten
verursachen würde, und der deshalb verhindert werden muss. Ein solches System misst
kontinuierlich den Zustand einer Anlage und zeichnet die Messdaten auf, wodurch man einen
Trend des Anlagenzustandes erkennen kann. Im Falle eines Fehlers gibt das System einen
Alarm. Der eigentliche Sinn der Onlinemessung ist aber nicht der Alarm, sondern der
Voralarm. Misst das System an einem Punkt einen zu hohen Pegel, wird ein Voralarm
ausgegeben, wodurch rechtzeitig Reparaturen und Wartungsarbeiten geplant werden können,
bevor es zu einem ungewollten Stillstand kommt. Würde die Anlage bis zum Bruch
weiterlaufen, kämen Folgeschäden hinzu, die die Reparaturkosten vervielfachen würden, ganz
zu schweigen von den Kosten, die durch den Produktionsausfall anfallen.
15
2.2.2.1 Lüfterüberwachung
Die Firma Messfeld arbeitet an der Entwicklung kostengünstiger Onlinemesssysteme zur
Anlagenüberwachung. Ein solches System, das in meiner Praktikumszeit in Kooperation mit
nbn Elektronik entwickelt wurde, wird in diesem Abschnitt vorgestellt.
Die Hauptaufgabe, die Voralarm- und Alarmgebung, wird von der Steuereinheit VibCON4-2
(siehe Abb. 7) übernommen.
Abb. 7
Beim VibCON4-2 handelt es sich um eine modifizierte MEDIC - Steuereinheit der Firma
RESI. Die Programmierung erfolgt über die RS485 Verbindung vom PC aus. Ein spezielles
Makro ermöglicht eine graphische Programmierung in Microsoft Powerpoint, auf die hier
aber nicht näher eingegangen wird.
Bis zu vier Sensoren können an den analogen Eingängen Ai1 – Ai4 angeschlossen werden.
Über die zwei Potentiometer (P1, P2) wird der Alarmpegel in Prozent für die Sensoren
eingestellt. Dabei wird mit P1 der Pegel für Ai1 und Ai2 und mit P2 der Pegel für Ai3 und Ai4
festgelegt.
Die digitalen Transistorausgänge (Do1 – Do4), mit der gemeinsamen Wurzel C1-4, sind für die
Alarmgebung zuständig.
Ein Alarm erfolgt einerseits, wenn kein Sensor angeschlossen ist, bzw. bei Kabelbruch. Die
verwendeten Sensoren sind 4-20 mA Sensoren. Das VibCON4-2 gibt einen Alarm aus, wenn
ein Strom unter 3 mA fließt.
Auf der anderen Seite erfolgt ein Alarm, wenn der Pegel an einem der Sensoren den am
Potentiometer eingestellten Wert überschreitet. Beim Überschreiten von 70% des
Alarmpegels wird ein Voralarm ausgelöst. Diese 70% für den Voralarm sind fix eingestellt
und können nur programmtechnisch verändert werden.
Bedeutung der High-Pegel an den digitalen Ausgängen:
Do1 .................................................................... Hauptalarm (Summenalarm laut P1 / P2)
Do2 .................................................................... Voralarm (Summenalarm bei 70% von P1 / P2)
Do3 .................................................................... Alarm auf Ai1/2
Do4 .................................................................... Alarm auf Ai3/4
16
Weiters verfügt das VibCON4-2 über einen RS485 - Ausgang, über den die Messdaten an
einen Touchpanel PC, einem RESI VIEW6, gesendet werden. Im Normalfall, also wenn kein
Alarm vorliegt, zeigt dieser den Trendverlauf der Messungen an. Im Falle eines Alarms
springt das Programm zur Balkendiagrammansicht des entsprechenden Sensors.
(siehe Abb. 8)
Abb. 8 Symbolbild
Der Touchpanel PC zeichnet alle Messdaten kontinuierlich auf, wodurch ein Trend entsteht.
Diese Daten können für die weitere Auswertung auf mehreren Wegen ausgelesen werden.
Arbeitet die Messeinheit als Stand-Alone-Gerät, können die Daten mithilfe eines USB-Sticks
vom System geladen werden. Es besteht außerdem die Möglichkeit den RESI View6 an ein
TCP/IP Netzwerk anzuschließen. In diesem Fall können die Messdaten direkt auf einem FTPServer abgelegt werden. Ist das System in ein Netzwerk eingebunden, kann optional im
Alarmfall eine E-Mail versendet werden.
Dieses Condition Monitoring System ist im Verhältnis äußerst preiswert. Durch den einfachen
Aufbau kann es sehr schnell von jedermann verwendet werden, ohne dass es einer
aufwendigen Einschulung bedarf.
3. Eigene Anwendung
Neben vielen kleineren Tätigkeiten bestand meine Hauptaufgabe in der Praktikumsfirma
darin, ein LabView Programm für einen Kunden zu entwickeln. Beim Programm mit dem
Namen „Easy Crash Test“ handelt es sich um ein System, mit dem Beschleunigungskräfte, die
beim Fallenlassen eines Geräts auftreten, gemessen werden können. Der Zweck dieser
Software ist, Verpackungsmaterialen verschiedener Hersteller vergleichen zu können. Ohne
Messungen kann nicht objektiv beurteilt werden, wie „gut“ oder „schlecht“ eine Verpackung
ist. Die Messdaten werden dann für eine Kosten/Nutzen-Rechnung herangezogen.
17
3.1 Hardware
3.1.1 Verwendete Hardware (Mess- bzw. Soundkarte)
Bei der Hardware für das „Easy Crash Test“ System handelt es sich um eine RogaDAQ2 USB
Soundkarte. Diese Messkarte ist ein echtzeitfähiges System mit zwei parallelen 24-bit A/DKonvertern, mit einer maximalen Abtastrate von 48 kHz.
3.1.1.1 Technische Daten
RogaDAQ2 Spezifikation:
Analogeingänge
•
•
•
•
•
•
•
•
•
2 BNC Anschlüsse für analoge Signale
2 simultan abtastende A/D-Wandler
24-bit Auflösung
48 kHz Abtastrate
± 10 V Eingangsspannung
AC- oder DC-Kopplung wählbar
Zuschaltbare IEPE-Sensor-Stromversorgung 4 mA/28 V
Anti-Aliasing Filter mit automatischem Abgleich
Genauigkeit besser ± 0,1 dB, Dynamikbereich > 100 dB, Klirrfaktor < 0,005%,
Frequenzgang ± 0,05 dB
• Kanalabweichung < 0,01 dB, < 0,05°
• Kanaltrennung > 85 dB
Analoge Eingänge für allgemeine Anwendungen
• 4 analoge Multiplex-Spannungseingänge, über DB9 Steckverbinder
• Abtastrate 300 kHz
• Eingangsspannungsbereich ± 10 V
Drehzahl / Impuls Eingänge
•
•
•
•
2 Drehzahl / Impuls Eingänge, ± 25 V über DB9 Steckverbinder
Trigger Pegel einstellbar von -25 V to +25 V mit 16-bit Auflösung
Fallende/steigende Flanke programmierbar
Auflösung < 42 ns
Digitale Ein-/Ausgänge
•
•
•
•
2 digitale LVTTL Ein-/Ausgänge
Individuell konfigurierbar
Eingangsspannung max. 15 V(VIL max. 0,8 V, VIH min 2,5 V)
Ausgangsspannung VOL max. 0,4 V, VOH min 2,4 V bei 2 mA
18
Sonstige Merkmale
• USB 2.0 kompatibles Plug & Play Interface
• Stromversorgung über USB
• Aluminiumgehäuse 133 mm x 85 mm x 36 mm
• Gewicht 250 g
[9]
3.1.1.2 Erläuterung der Verwendung
Verwendet wird für das Programm nur ein analoger Eingang, wobei die Abtastrate und die
Auflösung frei wählbar sind. Diese Einstellungen können über die DLL gesetzt werden, ohne
hardwaremäßig eingreifen zu müssen.
Am analogen Eingang wird ein stoßfester Beschleunigungssensor mit einer Empfindlichkeit
von 0,1 mV/g angeschlossen. Diese geringe Empfindlichkeit wurde gewählt, da bei solchen
Aufpralltests mit Beschleunigungen von 150 – 200 g gerechnet werden muss.
3.2 Programmierung
Das im Folgenden vorgestellte Programm „Easy Crash Test“ ist eine Eigenentwicklung von
mir, die im Zuge meines Praktikums in der Firma Messfeld entstanden ist. Ausgenommen
davon ist die API-DLL, die notwendig ist, um auf die RogaDAQ2 Soundkarte anzusprechen.
Mit den Standard LabView - Instrumenten kann nicht auf dieses System zugegriffen werden.
19
3.2.1 Verwendung der Software
Abb. 9 zeigt den Startbildschirm des Programms. Dort werden vor der Messung einige
Parameter eingestellt. Diese Ansicht ist unterteilt in drei Bereiche.
Im ersten Bereich, der „Messkonfiguration“, werden Angaben zur Versuchsanordnung
gemacht. Die unter „Allgemeine Informationen“ eingetragenen Daten dienen dazu, das
Protokoll, das am Ende erstellt wird, eindeutig einem Versuch zuordnen zu können. Im dritten
Teil wählt man die Konfiguration des RogaDAQ2 und die Art der Messung aus. Mit „Datei
öffnen“ kann ein bereits gespeichertes Protokoll geöffnet und bearbeitet werden (siehe
3.2.1.3)
Abb. 9
20
3.2.1.1 Die Messkonfiguration
Die Angaben der Messkonfiguration wirken
sich, bis auf eine Ausnahme, die
Sensorauswahl, nicht auf die Messung aus.
Sie dienen lediglich dazu, dem
Messergebnis Aussagekraft zu verleihen.
Hier wird vermerkt, aus welcher Höhe der
Karton fallen gelassen wird und an welcher
Position der Sensor sitzt. Um ein
einheitliches Koordinatensystem zu haben,
zeigt das Bild, auf welche Art die
Koordinaten gemessen werden sollen.
Optional kann auch noch ein Foto des
Versuchs hinzugefügt werden.
Die für die Messung wichtigste Einstellung
ist die Auswahl des richtigen Sensors, da der
Graph ansonst eine falsche Skalierung hätte.
Es können auch andere Sensoren als der
Standardsensor angeschlossen werden,
allerdings müssen diese vorher der
Sensorliste hinzugefügt werden.
Abb. 10
Sollen Sensoren mit anderen
Empfindlichkeiten, als der Standardsensor
verwendet werden, ruft man durch Drücken
des Buttons „Sensor hinzufügen“ das
entsprechende Dialogfenster auf (Abb. 11).
Beim Vergeben der Sensorbezeichnung
sollte auf Eindeutigkeit geachtet werden.
Neben dem Namen des Sensors muss nur
noch dessen Empfindlichkeit in mV/g
angegeben werden, schon ist die Liste um
einen Sensor erweitert.
Abb. 11
21
Die „Allgemeinen Informationen“ sind
ausschließlich für das Protokoll wichtig.
Mithilfe dieser Angaben kann das Protokoll
eindeutig einem Versuch zugeordnet
werden. Wichtig dafür ist, wer die Messung
vorgenommen hat, mit welchem Gerät der
Versuch durchgeführt wurde, und für die
eindeutige Zuweisung wird noch die
Seriennummer des Bauteiles angegeben.
Da dies in vielen Fällen nicht ausreicht,
können auch noch Angaben in Textform
gemacht werden.
Zusätzlich werden Uhrzeit und Datum der
Messung automatisch hinzugefügt.
Abb. 12
In diesem Teil der Einstellungen wird das
Messsystem ausgewählt. Ist die RogaDAQ2
Karte angeschlossen, wird diese automatisch
eingestellt. Hier werden ebenfalls die
Messparameter (Abtastrate und Auflösung)
vorgegeben. Das Programm ist, da mit
einem Zweikanalsystem gearbeitet wird, auf
einen zweiten Kanal erweiterbar. Das diese
Auswahl deaktiviert ist, liegt lediglich an
der Bestellung des Kunden.
Es können unterschiedliche Messarten
gewählt werden, auf die später näher
eingegangen wird.
Abb. 13
22
3.2.1.1.1 Art der Messung
Automatisch (Pegel/Zeit)
Bei dieser Messvariante müssen ein Mindestpegel (in g) und eine Zeit (in Sekunden)
angegeben werden. Nach dem Starten der Messung überprüft das Programm, ob der
gemessene Wert den vorgegebenen Pegel überschreitet und beginnt dann automatisch mit der
Aufzeichnung. Die Aufzeichnung läuft dann für die angegebene Zeit und beendet dann
selbständig.
Automatisch (Pegelerkennung)
Wie bei der ersten Messart beginnt auch hier die Aufzeichnung mit der Überschreitung des
eingestellten Pegels. Der Unterschied liegt darin, dass die Aufzeichnung endet, wenn eine
Zehntelsekunde lang kein Messwert über dem Pegelwert liegt. Diese Einstellung ist wohl am
besten geeignet, wenn man die Messung alleine durchführt.
Manuell
Im manuellen Modus wird die Aufzeichnung mit den Buttons „Start“ und „Stopp“ gestartet
und beendet.
3.2.1.2 Die Messung
Nach dem Drücken des „Messung starten“ Buttons beginnt die Messung. Es wird jedoch noch
nicht aufgezeichnet. Die Aufzeichnung muss erst noch gestartet werden, entweder manuell
oder automatisch (siehe Punkt 3.2.1.1.1). Dasselbe gilt auch für das Beenden der
Aufzeichnung.
Abb. 14
23
Während der Messung werden die Messdaten graphisch dargestellt, wobei die Skalierung
automatisch erfolgt (siehe Abb. 14).
Außerdem werden die wichtigsten Kennwerte unter „Informationen zur Messung“ angezeigt.
Der wichtigste Parameter dabei ist der Sensor, mit dessen Hilfe während der Messung
festgestellt werden kann, ob die Skalierung stimmt.
Daneben wird der Spitzenwert der Messkurve angezeigt. Das Symbolbild dient nur dazu,
Missverständnissen vorzubeugen. Man beachte aber, dass der Spitzenwert auch negativ sein
kann.
Die Bedienung ist, vor allem im automatischen Modus, äußerst
einfach. Neben dem „Programm beenden“ Button finden sich
noch weitere in der Bedienleiste, die hier kurz erklärt werden:
„Neu starten“
Startet die Messung mit den gleichen
Einstellungen und Protokolldaten neu.
„Messung abbrechen“ Die laufende Messung wird
abgebrochen und das Programm
springt zurück zu den Einstellungen.
„Bericht erstellen“
Wird erst nach dem Stoppen der
Aufzeichnung aktiv. Beim Drücken
dieses Buttons springt das Programm
zum Bericht (siehe 3.2.1.4).
„Start“
Startet die Aufzeichnung (bei
manueller Messung).
„Stop“
Stoppt die Aufzeichnung (bei
manueller Messung).
Tabelle 1
Zwei Status - LEDs zeigen an,
• ob gerade eine Messung läuft.
• ob die aktuelle Messung gerade aufgezeichnet wird.
Abb. 15
Rechts unter dem Graphen befindet sich der Button
„Bearbeiten“, mit dessen Hilfe gelangt man zu einer Ansicht,
in der die Messkurve zugeschnitten werden kann.
(siehe Punkt 3.2.1.3)
Abb. 16
24
3.2.1.3 Bearbeiten der Messkurve
Die „Bearbeiten“ Ansicht ist, wie Abb. 17 zeigt, der Messansicht im Aussehen sehr ähnlich.
Abb. 17
Man gelangt zu dieser Ansicht auf zwei Arten:
• Aus der Messansicht durch Drücken des „Bearbeiten“ Buttons: Dadurch kann man die
aktuelle Messkurve auf den interessanten Teil zuschneiden.
• Aus der Einstellungsansicht: Wählt man dort „Datei öffnen“, können Daten eines bereits
gespeicherten Protokolls gelesen und hier dargestellt werden. Dadurch können ältere
Messdaten, falls erforderlich, nachträglich noch genauer betrachtet werden. Anschließend
ist es möglich ein neues Protokoll zu erstellen.
Das Zoomen erfolgt einfach durch Eingeben der gewünschten Werte der Zeitachse. Wobei
gilt:
t(1) … linker Rand
t(2) … rechter Rand
25
3.2.1.4 Bericht
Der Bericht zeigt eine Auflistung aller Daten und Einstellungen, die gespeichert oder ins
Protokoll übernommen werden. Falls ein Bild hinzugefügt wurde, wird eine Vorschau davon
ebenfalls hier dargestellt.
Abb. 18
Zur Bedienung ist noch zu sagen, der Button „Messung wiederholen“ bedeutet, dass die
Messung mit denselben Einstellungen und Protokolldaten erneut gestartet wird. Mit „Neue
Messung“ gelangt man zum Anfang des Programms, zu den Einstellungen.
Durch Drücken von „Protokoll erzeugen“ generiert das Programm automatisch ein HTMLProtokoll und schreibt die Messdaten in ein strichpunktgetrenntes Textfile, mit der
Dateiendung „*.dat“. Die Datendatei wird gemeinsam mit den Bildern im zum HTML-File
gehörenden Ordner abgelegt.
26
3.2.1.5 Protokoll
Zur späteren Auswertung dient das Messprotokoll. Für dieses wurde das HTML-Format
gewählt, da ein Internetbrowser zur Standardausstattung eines jeden Rechners gehört, und das
Protokoll somit überall geöffnet werden kann. Wie ein solches Protokoll aussieht, zeigt
Abb. 19 auf der nächsten Seite.
Im Protokoll enthalten ist:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Name des Bearbeiters
Datum und Uhrzeit der Messung
Datum und Uhrzeit der Protokollerstellung
Bezeichnung des Bauteils
Seriennummer des Bauteils
Sensorbezeichnung und Empfindlichkeit (in mV/g)
Sensorkoordinaten (in cm)
Fallhöhe (in cm)
verwendetes Messsystem
verwendete Auflösung (in Bit)
verwendete Abtastfrequenz (in Hz)
Beschreibungstext
Messergebnis:
Dieses besteht aus dem maximalen Amplitudenausschlag (in g) (Achtung: Kann auch
negative Werte annehmen!) und einem Bild der Messkurve (im jpg – Format).
• das hinzugefügte Foto (falls vorhanden).
27
Abb. 19
28
3.2.2 Programmaufbau
3.2.2.1 Grundstruktur
Abb. 20
Wie in Abb. 20 ersichtlich, besteht das Programm aus 4 Hauptthreads, die die gesamte
Laufzeit des Programms bestehen.
Der erste Thread ist zuständig für die Initialisierung nach Programmstart bzw. bei Start einer
neuen Messung. Es werden dabei alle Variablen initialisiert, ausgenommen die
Protokolldaten, damit diese nicht bei jeder Einzelmessung einer Messreihe erneut eingegeben
werden müssen. In diesem Thread wird überprüft, ob die boolsche Variable „Init“ gesetzt ist.
Ist dies der Fall, werden alle Variablen initialisiert und das Programm springt zum
Programmstart.
Der Benutzer steuert den Programmablauf durch Buttons. Diese schreiben ihren Status in
Variablen, mit deren Hilfe das Programm gesteuert wird. Das erfolgt im Usereingaben-Thread
(links unten). Diese Variablen werden in anderen Threads sowie in SubVIs für die Steuerung
des Programmablaufs ausgelesen (siehe Abb. 21 und Abb. 22).
29
Abb. 21
Der Thread in Abb. 21 (siehe Grundstruktur rechts unten) dient dem Beenden des Programms.
Wird der „Programm beenden“ Button gedrückt, wird die Variable „Programm beenden???“,
auf die dieser Thread wartet, auf TRUE gesetzt. Um ein versehendliches Beenden des
Programms zu verhindern, wird der User noch einmal gefragt, ob wirklich beendet werden
soll. Mit dem TRUE-Setzen der Variable „Programm beenden!!!“ ist die Abbruchbedingung
für alle Threads erfüllt und das Programm wird beendet.
Abb. 22
Um im Programm verschiedene Ansichten zu ermöglichen, wird ein graphischer Container
„Tab Control“ verwendet. Dem User ist es nicht erlaubt direkt zwischen den Tabs
umzuschalten, daher wurden diese ausgeblendet. Die Variable „Tab“, die beim Betätigen der
Steuerbuttons verändert wird, steuert, welche Seite angezeigt wird. Parallel dazu legt sie fest,
welcher Programmteil ausgeführt wird („Einstellungen“, „Messung“, „Bearbeiten“ oder
„Bericht“).
30
3.2.2.2 Das Messen
Vor der eigentlichen Messung müssen die Einstellungen übernommen werden (siehe Abb. 23),
indem sie dem VI „WaveIO – ON“ übergeben werden. Das „WaveIO“ VI greift auf die APIDLL zu, die zum Ansteuern der RogaDAQ2 notwendig ist.
Erforderliche Daten hierfür sind:
• Das ausgewählte System (die SoundkartenID)
• Der Cluster „Signalformat“, bestehend aus der Abtastrate, der Auflösung und der Anzahl
der Kanäle.
• Der Cluster „Buffer“ beinhaltet die Anzahl der Buffer und die Buffergröße.
• Die Anweisung, in diesem Fall „Record“. Mit der Anweisung „Play“ kann man Signale
ausgeben.
• Ein Timout in ms (es wurden konstant 1000 ms gewählt)
Es wird hier außerdem der Faktor für die Skalierung des Graphen berechnet.
Abb. 23
31
Nachdem die Voreinstellungen übernommen wurden, beginnt die Messung (siehe Abb. 24).
Dabei wird nicht sofort aufgezeichnet, sondern erst, wenn die Variable „Aufzeichnung läuft“
auf TRUE gesetzt wurde. Dies erfolgt, abhängig von der gewählten Messart, automatisch,
oder wenn das Signal einen bestimmten Wert übersteigt.
Läuft die Aufzeichnung, werden die Messdaten in das Array „Messdaten“ gespeichert. Das
Beenden der Aufzeichnung ist ebenfalls von der Messart abhängig.
Dabei werden drei Möglichkeiten unterschieden:
• Automatisch nach einer vorher eingestellten Zeit, ab dem Zeitpunkt des
Aufzeichnungsstarts.
• Automatisch, wenn der eingestellte Pegel für 0,1 s nicht überschritten wird.
• Händisch durch Drücken des „Stop“ - Buttons.
Abb. 24
Die Ausgabe des Graphen erfolgt in einem eigenen Thread mit geringerer Priorität, um den
Messvorgang nicht unnötig zu verlangsamen, was zu Fehlern führen könnte
(Timeoutüberschreitung).
Die RogaDAQ2 Karte ist in der Lage zwei Kanäle parallel zu messen. Das VI „WaveIO –
REC“ liefert die Werte von beiden Analogeingängen. Da in diesem Programm nur ein Kanal
benötigt wird, werden die Daten von „Kanal 2“ auch nicht gespeichert. Im Ein-Kanal-Modus
spielt es keine Rolle, an welchem Eingang der Sensor angeschlossen wird, da der VI-Ausgang
„Kanal 1“ die Summe beider Signale liefert. Es muss daher beachtet werden, dass am anderen
Kanal kein Sensor angeschlossen ist, sonst wird das Ergebnis verfälscht.
32
Nach der Messung werden die Buttons „Stop“ und
„Start“ deaktiviert und die Messkarte wird angehalten
und ausgeschaltet.
Außerdem wird noch die aktuelle Zeit gespeichert. Dies
dient dem Benutzer zur Unterscheidung der Messungen
und kommt ins Messprotokoll.
Abb. 25
3.2.2.3 Datenspeicherung
Beim Speichern werden nicht nur die Messdaten, sondern auch die Einstellungen der
Messung, wie z.B. die Auflösung mit der gemessen wurde, gespeichert. Der gesamte
LabView-Code dafür wäre zu umfangreich um ihn hier darzustellen, daher werden im
Folgenden nur die wichtigsten Schritte erklärt.
33
Dies ist das Symbol des VIs, das das HTML-Protokoll erzeugt, und die
Daten und Einstellungen speichert. Das VI ist selbst programmiert und
enthält die nachfolgenden Komponenten.
Mit dem Befehl „Read from Text File“ wird die Protokollvorlage eingelesen.
Dabei handelt es sich um ein HTML-File und kann somit als Textfile
gelesen werden.
Mit dem Befehl „Search and Replace String“ werden Textteile des
Protokolls mit den aktuellen Daten ersetzt.
z.B. wird nach
gesucht und mit
ersetzt.
Nach dem Bearbeiten des Protokolls wird es mit „Write to Text File“ mit der
Endung „.html“ abgespeichert. Der Standardname enthält Datum und
Uhrzeit (z.B.: Protokoll_2007_06_24_16_47), kann jedoch beliebig gewählt
werden.
Beim VI „1D Array to Picture“ handelt es sich um ein selbst programmiertes
VI, das die Messdaten in ein jpeg-Bild umwandelt (inklusive
Koordinatensystem).
Mit „Copy“ werden die Bilder für das HTML-Protokoll in den zum
Protokoll gehörigen Ordner kopiert. Der Ordnername ist derselbe wie der
Protokollname nur mit dem Zusatz „-Dateien“
(Bsp: Protokoll_2007_06_24_16_47-Dateien).
Unter Windows bewirkt dies, dass beim Löschen/Verschieben/Kopieren des
Files der Ordner automatisch mitgelöscht/-verschoben/-kopiert wird.
Mit „Write To Measurement File” werden die Messdaten abgespeichert. Das
File wird in dem Ordner des Messprotokolls abgelegt.
34
Die Einstellungen der Messung werden ebenfalls abgespeichert. Die Daten
werden mit dem VI „Build Text“ zusammengefasst und mit „Write to Text
File“ in eine Datei abgelegt. Das ist notwendig, da die Messdaten später
wieder geöffnet und bearbeitet werden können. Ohne diese Daten könnte der
Graph nach dem Öffnen nicht korrekt skaliert werden. Weiters werden die
Daten für das Protokoll nach dem Bearbeiten benötigt.
4. Schlusswort
Die Projekte Lüfterüberwachung und der Falltest „Easy Crash Test“ (ECT) wurden beide
erfolgreich abgeschlossen und im Juni 2007 an die Kunden ausgeliefert.
Für die Lüfterüberwachung ist bereits ein zweiter Auftrag in Aussicht. Das jetzige System
beinhaltet ein RESI MEDIC Modul, wodurch vier Sensoren angeschlossen werden können. Es
kann aber theoretisch auf bis zu 255 MEDIC Module mit je vier Sensoren erweitert werden.
Eine Modifikation von ETC ist ebenfalls bereits in Planung, mit der Kräfte in einem Fahrzeug
gemessen werden sollen. Es besteht auch noch die Möglichkeit das ECT-Programm auf zwei
Kanäle zu erweitern, wodurch weitere Verwendungsmöglichkeiten gegeben sind.
35
5. Anhang
5.1 Quellenverzeichnis
[1]
[2]
[3]
[4]
http://www.roga-messtechnik.de/rogadaq2.html
http://www.msr.uni-bremen.de/download/MSGrundlagenTemperatur.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Thermoelement
vgl: Expertentraining „EXPERT 04“
Grundlagen der Infrarotmesstechnik Skriptum & Präsentation
(Messfeld / nbn / Lerchertrain)
[5]
vgl: http://www.fhm.edu/home/fb/fb05/akrt/Messtechnik/hp/kap5.pdf
[6]
vgl: Expertentraining „EXPERT 04“
Grundlagen der Schwingungsmesstechnik Skriptum & Präsentation
(Messfeld / nbn / Lerchertrain)]
[7], [8] http://www.fag.de/mediaDB/rel%20PubLanguage/387818/PubFile/-/-//schaeffler_internet/TPI_WL_8064_2_de_de
[9]
vgl: http://www.roga-messtechnik.de/spezifikation-rogadaq2.html
5.2 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1, 2, 3: Infrarotbilder aus der Präsentation vom Expertentraining „EXPERT 04“
Grundlagen der Infrarotmesstechnik
Abb. 4:
Schema eines Schallmesssystems
Abb. 5:
Aufbau eines Kondensatormikrofons
Abb. 6:
Aufbau eines Beschleunigungssensors
https://ces.karlsruhe.de/culm/messtechnik/sensoren/asensor10.gif
Abb. 7:
RESI VibCON4-2
Abb. 8:
RESI VIEW6 Symbolbild
Abb. 9:
Frontpanel ETC – Einstellungen
Abb. 10
Frontpanel ETC – Einstellungen – Messkonfiguration
Abb. 11
Dialogbox ETC – Sensor hinzufügen
Abb. 12
Frontpanel ETC – Einstellungen – Allgemeine Informationen
Abb. 13
Frontpanel ETC – Einstellungen – Systemkonfiguration
Abb. 14
Frontpanel ETC – Messung
Abb. 15
Frontpanel ETC – Messung – Steuerbuttons
Abb. 16
Frontpanel ETC – Messung – „Bearbeiten“ Button
Abb. 17
Frontpanel ETC – Kurve bearbeiten
Abb. 18
Frontpanel ETC – Bericht
Abb. 19
Messprotokoll ETC
Abb. 20
ETC – LabView Grundstruktur
Abb. 21
ETC – LabView „Programm beenden“ Thread
Abb. 22
ETC – LabView Auswahl des Programmablaufs
Abb. 23
ETC – LabView Messung – Einstellungen übernehmen
Abb. 24
ETC – LabView Messung – Messschleife
Abb. 25
ETC – LabView Messung – Variablen zurücksetzen / Uhrzeit einlesen
36
5.3 Tabellenverzeichnis
Tabelle1:
Erklärung der Steuerbuttons des Messfrontpanels ETC
37
Herunterladen