Office 2000-Benutzereinstellungsstruktur

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Anpassen der Bereitstellung von Office 2000 für
Bildungseinrichtungen
(engl. Originaltitel: Customizing Your Deployment of Office 2000 for Education)
Microsoft TechNet-Lösungen für Bildungseinrichtungen
November 2000
Dieses Whitepaper erläutert, wie Bildungseinrichtungen ihre Bereitstellung von Microsoft® Office 2000
vorteilhaft für Schüler, Lehrer und anderes Personal anpassen können. Ferner wird das Festlegen von
Gruppenrichtlinien, das Sperren von Desktopcomputern und die Verwendung der Office Update-Website für den
Download aktueller Erweiterungen der Office-Software vorgestellt.
Einführung: Das Cedar Rapids-Beispiel
Microsoft Office 2000 wird hauptsächlich im Unternehmenssektor eingesetzt, ist jedoch in den USA auch das
führende Produkt für Unterricht und Verwaltung in Schulen, Schulbezirken, Colleges und Universitäten. In
Cedar Rapids, einem Community School District in Iowa, stellen die IT-Verantwortlichen Microsoft Office den
Schülern in High Schools und Middle Schools, aber auch in Grundschulen ab der zweiten Klasse bereit. Doch
anstatt einen allumfassenden Ansatz zu wählen, passen die IT-Verantwortlichen von Cedar Rapids Office an die
Anforderungen bestimmter Schülergruppen an. Laut Russ Novotny, dem IT-Leiter des Bezirks, wird jüngeren
Schülern nur eine vereinfachte Menüleiste angezeigt, die nur die Funktionen enthält, welche die Kinder
benötigen.
Für diese Anpassung verwenden Novotny und seine Kollegen die Office 2000-Tools für die benutzerdefinierte
Konfiguration und Bereitstellung. Sie verwenden den Custom Installation Wizard (siehe das technische
Whitepaper Deploying Office 2000 with Windows 2000 in Education [englischsprachig]), um die MST-Datei zu
erstellen, die alle Setupkonfigurationsdaten für die PCs enthält. Ferner werden mit dem Assistenten die
Transformationsdateien erstellt, die den Servern neue Informationen zu diesen Konfigurationen bereitstellen, wie
z. B. zu welchem Server ein Benutzercomputer wechseln kann, wenn eine Datei fehlen oder beschädigt sein
sollte. Die MST-Datei enthält außerdem Informationen über alle 10 Server, die als Hosts für Office 2000-Server
dienen, so dass ein PC Funktionen von einem anderen Server anfordern kann, wenn sein Hauptserver nicht
verfügbar ist.
Cedars Rapdis verwendet darüber hinaus den Office 2000 Profile Wizard und den Profil-Editor, mit denen der
Schulbezirk Anwendungen noch weiter anpassen kann. Wenn Fehler gemacht wurden, ermöglicht der ProfilEditor eine schnelle Rückkehr und Implementierung einer Konfigurationsänderung, ohne dass der gesamte
Desktop neu installiert werden muss, was sehr komplex und zeitaufwendig ist. Der Profil-Editor ermöglicht dem
IT-Personal auch das Erstellen von auf dem Server gespeicherten Profilen für Schüler und Lehrer, die PCs in den
Computerschulungsräumen verwenden. Lehrer, die sich an den Computern anmelden, haben umfangreichere
Rechte für den Dateizugriff als Schüler. Doch keine der Gruppen hat die Berechtigung, die gesperrten
Konfigurationen der Computer zu ändern.
Cedar Rapids ist nur ein Beispiel dafür, wie Microsoft Office 2000 verwendet werden kann, um das Lehren und
Lernen zu verbessern und die Anschaffungs- und Folgekosten für den Schulbezirk zu senken. Damit die
Schülerschaft, der Lehrkörper und das andere Personal Office 2000 optimal nutzen können, passen Cedar Rapids
und andere Bildungseinrichtungen Office 2000 so an, dass allen Benutzergruppen die benötigen Funktionen zur
Verfügung stehen.
Für Bezirke und Einrichtungen, die das Betriebssystem Windows NT® 4.0 oder eine Kombination der
Betriebssysteme Windows NT® 4.0 und Windows® 2000 verwenden, kann die Anpassung mithilfe von Tools
wie der Systemregistrierung und dem Systemprofil-Editor erfolgen. Organisationen, die vollständig
Windows 2000 ausführen oder eine vollständige Migration auf Windows 2000 planen, können neue Tools wie
Gruppenrichtlinien und den Active Directory-Dienst nutzen, welche die Anpassung weiter vereinfachen und
kostengünstiger gestalten. Dieses technische Whitepaper enthält Beispiele der Office 2000-Anpassung für die
Betriebssysteme Windows NT 4.0 und Windows 2000 und stellt die dazu verwendeten Tools vor.
Office 2000-Benutzereinstellungsstruktur
Die meisten Office 2000-Benutzereinstellungen werden in der Netzwerkregistrierung gespeichert, da dadurch
Benutzer mit wechselnden Einsatzorten unterstützt werden bzw. mehrere Benutzer einen Computer nutzen
können. Ferner können Administratoren so die Einstellungen für Benutzer konfigurieren. Die restlichen
Einstellungen werden in Dateien im Ordner Anwendungsdaten gespeichert.
Verschiedene Benutzereinstellungen werden bei der Installation von Office 2000 erstellt. Andere Einstellungen
werden erstellt, wenn eine Anwendung erstmals ausgeführt wird. Außerdem gibt es Einstellungen, die erstellt
werden, wenn der Benutzer das erste Mal auf eine bestimmte Funktion oder ein bestimmtes Dialogfeld zugreift.
Das Office 2000 Setup-Programm erstellt Einstellungen mithilfe der Anpassungstools in Microsoft Office – Die
technische Referenz oder durch Migrieren vorhandener Einstellungen aus einer früheren Version von Microsoft
Office. Darüber hinaus werden Einstellungen über Systemrichtlinien implementiert.
Prioritäten
Die auf der Erstellung der Einstellungen basierenden Regeln bestimmen, welche Einstellungen bei einem
Konflikt den Vorrang haben.
1.
Mithilfe von Systemrichtlinien erstellte Benutzereinstellungen haben Vorrang vor Einstellungen, die
mit einer anderen Methode erstellt wurden.
2.
Neue von einem Benutzer erstellte Einstellungen haben Vorrang vor Standardeinstellungen, die nicht
mithilfe von Systemrichtlinien erstellt wurden.
3.
Einstellungen, die aus einer früheren Version von Office migriert wurden, haben Vorrang vor
Einstellungen, die beim Ausführen von Setup erstellt wurden.
4.
Einstellungen, die mit den Office 2000-Anpassungstools hinzugefügt wurden, haben Vorrang vor
beliebigen Standardeinstellungen.
5.
Office 2000-Standardeinstellungen haben Vorrang, wenn keine angepassten Einstellungen vorhanden
sind.
Systemrichtlinien
Systemrichtlinien sind eine Funktion von Windows 95/98 und Windows NT 4.0 und höher, die Administratoren
das Erstellen, Ändern und Erzwingen von Einstellungen auf Clientcomputern ermöglichen. Wenn sich ein
Benutzer an einer Domäne anmeldet, sucht das Betriebssystem nach einer Richtlinie. Wird eine Richtlinie
gefunden, werden deren Einstellungen in die Registrierung des aktuellen Benutzers importiert.
Vom Administrator erstellte Einstellungen werden in einer Richtliniendatei auf dem Anmeldeserver gespeichert,
wodurch diese einfach zu ändern und zu verteilen ist. In Office 2000-Anwendungen werden mit dem
Systemrichtlinien-Editor erstellte Registrierungseinstellungen getrennt von Benutzereinstellungen gespeichert.
Benutzer können diese Einstellungen ändern, beim nächsten Start der Office 2000-Anwendung prüft diese
jedoch die Richtlinienstruktur, importiert die vom Administrator erstellten Einstellungen und überschreibt
Änderungen aus der vorherigen Sitzung.
Sie können verhindern, dass Benutzer Änderungen vornehmen, indem Sie eine Einstellung festlegen, welche die
entsprechende Benutzeroberfläche der Anwendung deaktiviert. Da Office 2000-Anwendungen diese Struktur bei
jedem Start prüfen, können Benutzer keine Einstellungen ändern, die mithilfe von Richtlinien für mehr als eine
Anwendungssitzung implementiert wurden.
Weitere Informationen zu Systemrichtlinien finden Sie in den technischen Referenzen zu
Windows NT 4.0 Workstation und Windows NT 4.0 Server bzw. in den englischsprachigen Resource Kits zu
Windows 98 Resource Kit, Windows NT 4.0 Workstation und zu Windows NT 4.0 Server oder im Buch
Microsoft Windows NT-Netzwerke betreiben und verwalten bzw. Managing a Microsoft Windows NT Network:
Notes from the Field (englischsprachig) (Microsoft Press).
Struktur der Richtlinien in der Registrierung
Im Gegensatz zu früheren Versionen wurde in Office 2000 die Implementierung von Systemrichtlinien
verbessert. In den früheren Versionen blieben Änderungen der Benutzer an den Systemrichtlinien-Einstellungen
so lange in Kraft, bis sich diese das nächste Mal am Netzwerk anmeldeten. Einige Benutzer blieben jedoch lange
angemeldet, weshalb die Änderungen für lange Zeiträume aktiv blieben. In Office 2000 suchen die
Anwendungen bei jedem Start nach Systemrichtlinien.
Eine neue Systemrichtlinienfunktion in Office 2000 ist die Rollbackfunktion, die das Wiederherstellen
vorheriger Einstellungen eines Benutzers ermöglicht. Wenn in früheren Versionen von Office eine
Richtlinieneinstellung unerwartete Probleme verursachte, gab es keine Möglichkeit, zu den vorherigen
Einstellungen eines Benutzers zurückzukehren. Sie konnten diese in die Standardeinstellungen der Anwendung
oder in andere gültige Option ändern, die jedoch gegebenenfalls nicht der vorherigen Einstellung des Benutzers
entsprach. Die mit dem Systemrichtlinien-Editor erstellten Office 2000-Einstellungen überschreiben nicht die
vorherigen Einstellungen des Benutzers. Stattdessen werden diese in der Registrierungsstruktur Policies unter
HKCU\Software\Policies\Microsoft\Office\9.0 gespeichert, obgleich der Outlook®-Client für Messaging und
Zusammenarbeit und das Windows-Installationsprogramm verschiedene Richtlinien unter
HKLM\Software\Policies\Microsoft\Office\9.0 speichern. Wenn Sie nun eine Systemrichtlinien-Einstellung
entfernen, kann die Office 2000-Anwendung im regulären Richtlinienspeicher unter
HKCU\Software\Microsoft\Office\9.0 zur vorherigen Einstellung zurückkehren.
Systemrichtlinien-Editor
Die empfohlene Version des Systemrichtlinien-Editors finden Sie auf der CD Microsoft Office 2000 – Die
technische Referenz. Diese Version akzeptiert Umgebungsvariablen und lädt Vorlagedateien für OfficeRichtlinien automatisch. Mit dieser Version können Sie eine Richtliniendatei erstellen oder eine bereits
verwendete Datei öffnen.
Wenn Sie im Systemrichtlinien-Editor im Menü File auf Open klicken, um eine Richtliniendatei zu öffnen,
werden im Fenster zwei Objekte angezeigt: Default Computer (Standardcomputer) und Default User
(Standardbenutzer ) (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1: Der Systemrichtlinien-Editor (Systems Policy Editor)
In Default Computer (Standardcomputer) erstellte Einstellungen werden unter HKEY_LOCAL_MACHINE
gespeichert und gelten für alle Benutzer dieses Computers. In Default User (Standardbenutzer) erstellte
Einstellungen werden unter HKEY_CURRENT_USER gespeichert und gelten für diesen Benutzer unabhängig
vom verwendeten Computer.
Doppelklicken Sie auf eines der Symbole, um ein Dialogfeld mit den möglichen Einstellungen anzuzeigen.
Wenn Sie eine Einstellung wählen, werden die für diese gültigen Optionen unten im Dialogfeld angezeigt (siehe
Abbildung 2).
Abbildung 2: Ändern von Einstellungen der Richtlinie "Standardbenutzer"
Für jedes Kontrollkästchen gibt es drei mögliche Zustände:
Grau: Die Einstellung kann nicht geändert werden. Ist eine Einstellung vorhanden, wird diese nicht
geändert. Ist keine Einstellung vorhanden, wird keine erstellt.
Aktiviert: Die gewählte Einstellung wird auf dem Computer des Benutzers aktiviert.
Deaktiviert: Die Richtlinie wird nicht aktiviert. Die Einstellung des Benutzers wird auf den vorherigen
Wert zurückgesetzt. Dies hat sich im Vergleich zu den früheren Versionen geändert, in denen Kein Wert
für diese Einstellung aktiviert wurde.
Aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben dem Namen der Einstellung in der oberen Hälfte des Dialogfeldes
und wählen Sie in der unteren Hälfte einen Wert, um eine Einstellung zu aktivieren. Wenn Sie keinen Wert
wählen, wird keine Einstellung erstellt.
Office-Richtlinienvorlagen
Die beste Möglichkeit, eine Richtlinie mit Office 2000-Einstellungen zu erstellen, bieten Office 2000Richtlinienvorlagen. Diese ADM-Dateien stellen dem Systemrichtlinien-Editor Informationen bereit, die zum
Erstellen gültiger Registrierungseinstellungen erforderlich sind. Es gibt mehrere Office 2000Richtlinienvorlagen, die alle automatisch geladen werden, wenn Sie den Systemrichtlinien-Editor auf der CD
Microsoft Office 2000 – Die technische Referenz verwenden. Internet Explorer-Vorlagen werden dagegen nicht
automatisch geladen. Laden Sie diese aus dem Verzeichnis \\Programme\IEAK\Policies\en.
Erstellen von Richtlinien
Um Richtlinien zu implementieren, müssen Sie eine Richtliniendatei erstellen, diese entsprechend benennen und
am richtigen Speicherort ablegen. Beim Erstellen von Richtlinien müssen Sie das Betriebssystem verwenden, für
das Sie Richtlinien erstellen, da sich die Betriebssystemregistrierungen unterscheiden. Wenn in der Umgebung
Computer mit Windows 9x und Windows NT Workstation 4.0 vorhanden sind, benötigen Sie für jedes
Betriebssystem eine Systemrichtlinie.
Es folgt ein Beispiel, in dem der Text einer Fehlermeldung angepasst wird. Sie können diesen Text
beispielsweise verwenden, um Benutzer über eine Änderung zu informieren, wie z. B. den Umzug des
Bezirkshauptsitzes in ein neues Gebäude, was das Ändern von Adressinformationen auf elektronischen
Formularen oder Geschäftsbriefen erforderlich macht.
Führen Sie folgenden Schritte aus. Wenn Sie die Schritte abgeschlossen haben, erkennt das Clientbetriebssystem
automatisch die Richtlinie.
1.
Erstellen Sie die Richtlinie auf einem Computer, der dasselbe Betriebssystem wie die Computer der
Benutzer hat.
2.
Starten Sie den auf der CD Microsoft Office 2000 – Die technische Referenz enthaltenen
Systemrichtlinien-Editor. Ist dieser nicht installiert, installieren Sie ihn jetzt. Dies ist der neueste
Systemrichtlinien-Editor, der über die benötigten Funktionen und Office 2000-Richtlinienvorlagen
verfügt.
3.
Klicken Sie auf Start, Programme, Microsoft Office Tools, Microsoft Office 2000 Resource Kit
Tools und System Policy Editor.
4.
Prüfen Sie, ob die Office 2000-Vorlagedateien (*.ADM) geladen sind, indem Sie auf Options und dann
auf Policy Template klicken. Es sollten alle Office 2000-Richtlinienvorlagen angezeigt werden. Ist dies
nicht der Fall, durchsuchen Sie den Ordner \\Windows\Inf auf dem Computer, auf dem Sie den
Systemrichtlinien-Editor installiert haben, und stellen Sie sicher, dass der auf der CD Microsoft
Office 2000 – Die technische Referenz enthaltene Systemrichtlinien-Editor verwendet wird.
5.
Wenn Internet Explorer 5.0-Vorlagen hinzugefügt werden müssen, fügen Sie diese aus dem folgenden
Verzeichnis hinzu:
\\Programme\Ieak\Policies\en
6.
Wenn eine Richtliniendatei vorhanden ist, öffnen Sie diese. Ist dies nicht der Fall, klicken Sie auf die
Schaltfläche New, um eine Richtliniendatei zu erstellen. Das folgende Dialogfeld wird angezeigt
(Abbildung 3):
Abbildung 3: Erstellen einer neuen Richtlinie
7.
Doppelklicken Sie auf Default User (Standardbenutzer). Hier finden Sie, nach Anwendung angeordnet,
die meisten der betreffenden Einstellungen.
8.
Klicken Sie auf das Pluszeichen ( + ), um jeden Abschnitt zu erweitern.
9.
Um eine Einstellung zu erstellen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen daneben. Wenn Sie für ein
Element keine Einstellung erstellen möchten, klicken Sie auf das Feld, bis es grau hinterlegt ist (dies
bedeutet, dass die vorhandene Einstellung, die Richtlinie oder der Benutzer, verwendet wird). Lassen
Sie es nicht leer (dies bedeutet, dass die für dieses Element vorhandene Richtlinieneinstellung entfernt
wird). Wählen Sie in diesem Beispiel Customizable Error Messages und dann Default Save Prompt
Text. Siehe Abbildung 4.
Abbildung 4: Ändern von Einstellungen für die neue Richtlinie
10. Nachdem alle Einstellungen erstellt wurden, klicken Sie auf OK, um die Datei zu speichern. Wenn Sie
eine bereits vorhandene Datei geöffnet haben, muss diese denselben Namen und Speicherort haben.
Wenn Sie für Windows 98/95-Benutzer eine neue Richtlinie erstellt haben, muss diese config.pol
genannt werden. Wenn es sich um eine neue Richtlinie für Windows NT Workstation-Benutzer handelt,
muss die Datei ntconfig.pol genannt werden.
11. Wenn es sich um eine neue Systemrichtliniendatei handelt, speichern Sie diese im Anmeldeverzeichnis
auf dem Server. Der Speicherort für einen Server mit Windows NT ist:
\\<Primärer Domänencontroller>\netlogon\config.pol
Auf einem Server mit NetWare lautet der Speicherort:
\\<Bevorzugter Server>\sys\public\config.pol
Desktopsperre
Eine der häufigsten und zeitaufwendigsten Aufgaben für IT-Administratoren von Bildungseinrichtungen ist das
Wiederherstellen der Konfigurationen auf den PCs, nachdem die Schüler oder andere Benutzer, unabsichtlich
oder auch nicht, die Einstellungen geändert und, wie so oft, die Computer zum Absturz gebracht haben. Dies ist
insbesondere ein Problem bei PCs in Computerschulungsräumen oder Bibliotheken, die von vielen Schülern
verwendet werden.
Viele Schulen und Bildungseinrichtungen sperren Benutzereinstellungen, um die Sicherheit von Office zu
erhöhen und die Verwendung und Unterstützung zu vereinfachen. Beim Sperren von Einstellungen gibt es
jedoch Vor- und Nachteile. Wenn z. B. eine Schule von Office 95 zu Office 2000 wechselt, können Sie das
Standardspeicherformat auf Word 95 festlegen, bis die meisten Benutzer auf Office 2000 umgestiegen sind.
Obgleich dadurch Formatierungen verloren gehen können, ist diese Einstellung sinnvoll, da Benutzer WordDokumente häufig über E-Mail gemeinsam nutzen, denn dadurch können Word 95-Benutzer Dateien lesen, die
von Word 2000-Benutzern erstellt wurden. Wenn Dateien jedoch nur selten gemeinsam genutzt werden, führt
diese Einstellung nur zu gelegentlichen Formatierungsverlusten und höchstwahrscheinlich zu Anrufen beim
Helpdesk.
Oder angenommen, Sie möchten die Benutzer vor Makrovireninfektionen schützen. Sie können die
Makrosicherheit aller Anwendungen auf High festlegen, das Kontrollkästchen Trust installed templates and
add-ins deaktivieren und die Benutzeroberfläche für die Änderung dieser Einstellung deaktivieren. Dies ist zwar
sicher, hindert jedoch die Benutzer am Aufzeichnen und Ausführen eigener Makros zur Erleichterung ihrer
Aufgaben. In diesem Fall überwiegen die Nachteile die Vorteile.
Es leuchtet ein, dass hier effektivere Makroschutzeinstellungen erstellt werden müssen. Aktivieren Sie den
Schlüssel Microsoft Word 2000\Tools|Macro\Security\Security Level. Erstellen Sie die Einstellung, und
deaktivieren Sie die entsprechende Benutzeroberfläche, indem Sie den Schlüssel Microsoft Word 2000\Disable
items in user interface\Predefined\Disable command bar buttons and menu items\Tools\Macro\Security
aktivieren. Dadurch wird der Menüpunkt für diese Einstellung grau hinterlegt, so dass Benutzer diesen Befehl
nicht auswählen oder ändern können. Makros können nur mithilfe von mit Microsoft Office installierten
Vorlagen und Assistenten bzw. von Word-Dokumenten oder -Vorlagen ausgeführt werden, die digital signiert
oder zertifiziert wurden.
Für das Sperren nützliche Einstellungen
Durch das Aktivieren bzw. Deaktivieren von Office-Einstellungen können Sie den Grad der Kontrolle in einer
Umgebung auswählen. Die folgende Auflistung enthält einige sinnvolle Einstellungen:
Richtlinieneinstellung
In allen Anwendungen
Extras, Makro, Sicherheit
Deaktivieren von Elementen auf der
Benutzeroberfläche
Microsoft Office
Extras | AutoKorrektur
Freigegebene Pfade
Assistent
Customizable error messages | BasisURL
Customizable error messages | Default
save prompt text
Zweck
Stellt in allen Office-Anwendungen den Makrosicherheitsgrad ein
und legt fest, ob installierten Vorlagen und Add-Ins vertraut wird.
Verhindert in allen Office-Anwendungen, dass Benutzer, selbst für
nur eine Sitzung, Einstellungen ändern können.
Erstellt AutoKorrektur-Einstellungen für Excel, PowerPoint® und
Access, so auch für das Hinzufügen von Wörtern.
Erstellt Einstellungen für die Pfade von Vorlagen.
Erstellt Einstellungen für den Office-Assistenten, so z. B. den
Standard-Assistenten, ob dieser eingeschaltet ist und die Aktionen,
auf die der Assistent reagiert.
URL für die Schaltfläche Weitere Hilfe in Hilfedialogfeldern.
Dieser Dialogfeldtext wird Benutzern beim Speichern einer Datei
angezeigt, wenn sich das Standardspeicherformat vom
Office 2000-Format unterscheidet.
Richtlinieneinstellung
Access
Extras | Sicherheit
Extras | Verschiedenes | Do not prompt
to convert older databases
Excel
Extras | Options | General | Default File
Location
Extras | Options | Transition | Save files
as
Policy Setting
Miscellaneous | Enable four-digit
display
PowerPoint
Tools | Options | Save | Save
PowerPoint files as
Tools | Options | Save | Default file
location
Word
Tools | Options | save | Save Word files
as
Tools | Options | File Locations |
Documents
Tools | AutoCorrect
Zweck
Hindert die Benutzer am Erstellen oder Ändern von
Sicherheitseinstellungen.
Hindert Benutzer am versehentlichen Reagieren auf die
Aufforderung und Konvertieren einer Datenbank.
Legt den Standardspeicherort fest, an dem Dateien gespeichert
werden.
Ändert das Standarddateiformat für das Speichern von Dateien.
Zeigt Datumsangaben unabhängig von der Anzahl der
eingegebenen Zeichen mit vierstelligem Jahresformat an, damit
Benutzer falsche Datumsangaben schneller erkennen können.
Ändert das Standardformat für das Speichern von Dateien.
Ändert den Standardspeicherort, an dem Dateien gespeichert
werden.
Ändert das Standardformat für das Speichern von Dateien.
Ändert den Standardspeicherort, an dem Dateien gespeichert
werden.
Ändert die Word-Standardeinstellungen für AutoKorrektur und
AutoFormat
Erstellen von Benutzereinstellungen mit dem Office Profile
Wizard
Mit dem Office Profile Wizard (OPW) können Sie die Standardbenutzereinstellungen ändern, ohne Benutzer
daran zu hindern, diese später zu ändern. Dies ist häufig die beste Wahl.
Angenommen, der Schulbezirk befolgt für Zugriff und Datensicherung eine Richtlinie zum Speichern aller
Benutzerdateien in einzelnen Stammverzeichnissen auf dem Server. Sie möchten verhindern, dass Benutzer
Dateien versehentlich auf ihren Festplatten im Verzeichnis Eigene Dateien speichern. Sie haben jedoch nichts
dagegen, wenn Benutzer Microsoft Excel-Dokumente in Unterverzeichnissen ihrer Stammverzeichnisse
speichern. Mithilfe des Office Profile Wizard können Sie eine Einstellung erstellen, die bewirkt, dass Dateien
standardmäßig im Stammverzeichnis gespeichert werden, Benutzern jedoch die Wahl eines anderen
Speicherortes erlaubt. Führen Sie dazu Folgendes aus:
1.
Installieren Sie Office 2000 oder die einzelnen Anwendungen auf einem Testcomputer.
2.
Verwenden Sie die Benutzeroberfläche, in der Regel das Dialogfeld Extras | Optionen, um die
Einstellung vorzunehmen.
3.
Installieren Sie den Profile Wizard von der CD Microsoft Office 2000 – Die technische Referenz, falls
dies noch nicht geschehen ist. Rufen Sie in der Toolbox der technischen Referenz den Profile Wizard
auf. Geben Sie in dessen Dialogfeld an, ob Sie eine Einstellungsdatei erstellen oder wiederherstellen.
Geben Sie den Namen und Speicherort der neuen Einstellungsdatei im zugeordneten Textfeld ein.
4.
Der Profile Wizard schreibt alle dazugehörigen Office 2000-Registrierungsschlüssel in eine OPS-Datei.
5.
Importieren Sie die OPS-Datei mithilfe des Custom Installation Wizard (CIW) in die
Transformationsdatei. Mit dieser werden diese Einstellungen zu der benutzerdefinierten Office 2000Installation hinzugefügt.
Verwenden Sie zum Hinzufügen dieser Einstellungen den Custom Installation Wizard, anstatt diese in einem
getrennten Prozess bereitzustellen, damit die Einstellungen nach Abschluss der Office 2000-Installation in der
lokalen Datenbank enthalten sind. Einstellungen in der lokalen Datenbank stehen allen Benutzern zur
Verfügung, die sich an diesem Computer anmelden.
Anpassen des Office Profile Wizard
Der Office Profile Wizard verwendet die Initialisierungsdatei Proflwiz.ini, um zu bestimmen, welche Zweige
und Schlüssel der Registrierung in der von ihm erstellten OPS-Datei enthalten sein sollen. Dies ist eine reine
Textdatei, die festlegt, welche Zweige der Registrierung der Office Profile Wizard erfassen soll. Die meisten
Office 2000-Einstellungen sind in der INI-Datei enthalten. Verschiedene nicht zu Office 2000 gehörende
Einstellungen, wie z. B. das Systemkurzdatum, sind nicht enthalten. Mit der Datei Proflwiz.ini können Sie
weitere Einstellungen erstellen, wie z. B. eine Einstellung für einen privaten ClipArt-Katalog, verschiedene
Internet Explorer 5.0-Einstellungen und auch Einstellungen, die mit dem Systemrichtlinien-Editor festgelegt
wurden.
Wenn Sie Einstellungen ausschließen oder verschiedene Einstellungen einbeziehen möchten, die der Office
Profile Wizard gegenwärtig nicht erfasst, müssen Sie die Datei Proflwiz.ini bearbeiten. Öffnen Sie sie in einem
Texteditor, wie z. B. Microsoft Editor, und fügen Sie Zweige, Schlüssel und Unterschlüssel hinzu. Nach jedem
Hinzufügen eines Registrierungszweiges oder -schlüssels müssen Sie die Ergebnisse sorgfältig testen. Erstellen
Sie keine zu langen Zweige oder Standards für Einstellungen, die auf dem Standardcomputer angepasst wurden,
in der gesamten Organisation jedoch nicht erforderlich sind.
Windows 2000-Gruppenrichtlinien
Windows 2000 erweitert die Anpassungsfunktionen von Windows NT und vereinfacht das Anpassen einer
Office 2000-Installation für Bezirke, Schulen, Colleges und Universitäten. Die beiden entscheidenden
Technologien dafür sind Active Directory und Gruppenrichtlinien.
Gruppenrichtlinie ist eine Hauptkomponente der IntelliMirror®-Verwaltungstechnologien im Betriebssystem
Windows 2000. Mithilfe von Gruppenrichtlinie können IT-Administratoren von Bildungseinrichtungen den
Benutzerzugriff auf Desktopeinstellungen und Anwendungen basierend auf Gruppen steuern, wie z. B.
Schuldirektoren im Bezirk, Lehrer für eine bestimmte Stufe oder an einer bestimmten Schule,
Fakultätsmitglieder eines bestimmten Fachbereichs, Schüler einer weiterführenden Schule usw., anstatt den
Zugriff basierend auf einzelnen Benutzern oder Computern zu steuern. Windows 2000-Netzwerkadministratoren
können mithilfe von Gruppenrichtlinie die Art des Zugriffs der Benutzer auf Daten und Anwendungen,
einschließlich Office 2000, sowie auf ihre Schul- und Fachbereichs-Netzwerke festlegen und steuern. Sie können
z. B. einigen Lernenden den Zugriff auf alle Office-Anwendungen gewähren und für andere den Zugriff auf
Microsoft Word und Excel beschränken. Sie können auch bestimmten Lernenden den Zugriff auf die
Vollversionen von Word, einschließlich aller Bearbeitungsfunktionen und Symbolleisten-Schaltflächen,
gestatten und andere auf die Grundfunktionen beschränken.
Mithilfe der Softwareinstallations- und -wartungsoptionen von Gruppenrichtlinie können Sie z. B. Office
zentral verwalten und Office-Anwendungen auf Gruppenbasis zuweisen und bereitstellen. Oder Sie können zum
Schutz der Informationen eines Schulbezirks mit Gruppenrichtlinie die Office-Datendateien der Benutzer auf
Netzwerkserver umleiten, auf denen diese von Administratoren zentral verwaltet werden können. Weitere
Informationen zum Zuweisen und Bereitstellen von Anwendungen mithilfe von Gruppenrichtlinie finden Sie
im TechNet for Education-Whitepaper Deploying Office 2000 with Windows 2000 in Education
(englischsprachig).
Als Einstieg in die Nutzung von Gruppenrichtlinien stellt Microsoft zu Windows 2000 ein Installationspaket
(eine MSI-Datei) bereit, welches das Whitepaper "Using Group Policy Scenarios" (englischsprachig) und
beispielhafte Excel-Kalkulationstabellendateien enthält. Dieses Paket installiert darüber hinaus typische
Gruppenrichtlinienobjekte auf dem lokalen Computer. Außerdem ist eine Batchdatei enthalten, die eine Domäne
mit diesen Gruppenrichtlinienobjekten auffüllt. Administratoren können diese Gruppenrichtlinienobjekte testen
und mit ihrem Standort, ihrer Domäne oder mit Active Directory-Organisationseinheiten verknüpfen.
Schlussfolgerung
Schulen, Schulbezirke, Colleges und Universitäten stellen ihre IT-Ressourcen vielen verschiedenen Benutzern
mit sehr unterschiedlichen Technologieanforderungen zur Verfügung. Alle Schüler und Studenten benötigen
einen umfassenden Zugriff auf Office-Anwendungen. Viele neigen jedoch dazu, die Softwareeinstellungen zu
ändern und können, besonders in den unteren Klassen, von der Vielzahl der verfügbaren erweiterten Funktionen
abgelenkt werden. Einige Administratoren benötigen einen Vollzugriff, jedoch nur auf wenige Anwendungen.
Mitglieder des Lehrkörpers profitieren häufig von einem umfassenden Zugriff auf viele verschiedene
Anwendungen. Die Tools zur Anpassung von Office 2000 auf Computern mit Windows NT 4.0 und
Windows 2000 ermöglichen IT-Administratoren von Bildungseinrichtungen Office 2000 so bereitzustellen, dass
alle unterschiedlichen Benutzergruppen den entsprechenden Zugriff haben und Zeit und Aufwand für die
Verwaltung minimiert werden. Schulbezirken, Colleges und Universitäten, die bereits ein vollständiges
Windows 2000-Netzwerk betreiben oder planen, werden diese Anpassungsvorgänge durch Active Directory und
Gruppenrichtlinien weiter erleichtert. Diese Technologien ermöglichen die Einrichtung angepasster Gruppen,
z. B. innerhalb einer Schule oder auch einer großen Universität, und anschließend ein müheloses Hinzufügen
und Löschen von Benutzern und Ressourcen zu bzw. aus diesen Gruppen.
Das Ergebnis ist eine verbesserte Zuverlässigkeit und Kontrolle über die PCs der Benutzer bei gleichzeitig
sinkendem Verwaltungsaufwand.
Ressourcen
Office 2000 wird fortlaufend durch kostenlose Sicherheitspatches, Funktionserweiterungen und andere
Komponenten aktualisiert, die per Download aus dem Internet übertragen werden können. Besuchen Sie die
folgenden Websites: http://officeupdate.microsoft.com/germany/ bzw. http://officeupdate.microsoft.com/
(englischsprachig).
Office 2000 Developer ist die Office-Suite für professionelle Entwickler angepasster Lösungen unter
Verwendung von Microsoft Office und Microsoft Visual Basic® für Applikationen (VBA).
http://www.microsoft.com/germany/produkte/overview.asp?siteid=792 bzw.
http://www.microsoft.com/office/developer/default.htm (englischsprachig)
Weitere Informationen zum Verwenden von Gruppenrichtlinien finden Sie in diesen Sites:
Introduction to Windows 2000 Group Policy (englischsprachig)
Step-by-Step Guide to Understanding the Group Policy Feature Set (englischsprachig)
Implementing Common Desktop Management Scenarios (englischsprachig)
Exploring Management Services (englischsprachig)
Ausführliche Informationen zu Gruppenrichtlinien und zum Gruppenrichtlinien-Editor finden Sie im Microsoft
Office Resource Kit (englischsprachig) und in Kapitel 5 von Deploying Office 2000: Notes from the Field
(englischsprachig).
Weitere Informationen zum Planen der Active Directory-Struktur und Einrichten von Gruppenrichtlinien finden
Sie in der Software Installation Preparation Checklist unter Windows 2000 Server Help (englischsprachig) in
der Microsoft Windows 2000-Website.
Weitere Whitepaper und schrittweise Anleitungen zum Verwenden der neue Verwaltungsdienste in
Windows 2000 finden Sie in der Technical Library (englischsprachig) in der Windows 2000-Website.
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