Destillata 2005

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DESTILLATA 2005
Die Sondergruppen: Zigarrenbrand, Grappa & Whisky
Zigarrenbrand
Laut Reglement der Destillata darf ein Zigarrenbrand weder Zucker noch Aromastoffe
enthalten, der Alkoholgehalt muss mindestens 43% betragen und die Lagerung im Holzfass
wird vorausgesetzt – was den Zigarrenbränden neben der Note auch die typische goldgelbe
Farbe verleiht. Der Genuss einer Zigarre soll durch die Harmonie und Eleganz des Destillats
ergänzt werden und ein homogenes Geschmackserlebnis bilden.
Ein dafür geeigneter Brand muss konzentrierte Aromen, komplexe Frucht, Reife, füllige
Struktur und anhaltende Länge aufweisen.
Die Degustation der Zigarrenbrände erfolgt von sechs eigens ausgewählten Juroren, die in
speziellen Verkostertrainings auf diese Aufgabe vorbereitet wurden. Zuerst werden die
Brände ohne Zigarre verkostet, die Goldschnäpse steigen in die nächste Runde auf und
werden nun zusammen mit einer (eher würzigen) Zigarre Montechristo Habana verkostet.
Eingereicht wurden 31 Brände, zum Edelbrand des Jahres in der Sondergruppe
Zigarrenbrand wurde schließlich Franz Tinnauers Weinhefebrand gewählt. Das Destillat
Jahrgang 1998 hat 56% Alkoholgehalt. Gelobt wurden die eleganten, breitgefächerten
Hefearomen mit kraftvoll weiniger Ausprägung bis ins große Finale. Die Jury empfiehlt den
Weinhefebrand zu kräftig-aromatischen, würzigen Zigarren aus Kuba.
Insgesamt wurden 8 Zigarrenbrände mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, besonders
hervorzuheben ist der Apfel Holzfass Jahrgang 1999 von Albert Loaker aus Götzis
(Alkoholgehalt: 45%). Seine fruchtig-duftigen Apfelnoten mit eleganten Vanillearomen
hinterlassen einen sehr ausgewogenen und fülligen Eindruck mit schöner Länge. Der Brand
ist ideal zu milden, nicht zu kräftigen Zigarren.
Auch das Freigut Thallern aus Heiligenkreuz lieferte mit seinem Weinbrand 43% einen
hervorragenden Zigarrenbrand. Das wuchtige, holzige Destillat mit sauberen, intensiven
Vanille-Schoko-Noten verträgt sich auch mit sehr würzigen Zigarren.
Der Apfel Rubinette der Destillerie Grafenwald mit 45% Alkohol ist mild und rund, weist
feine Vanillearomen und intensive Apfelnoten auf und integriert den Holzton sehr
harmonisch. Dazu passen mildaromatische Zigarren, etwa aus Santo Domingo.
Grappa
Grappe sind Tresterbrände, die aus den Rückständen der Weinproduktion gebrannt werden.
Je nach Qualität, Traubensorte und Pressart kann der Trester mehr oder weniger gut
weiterverarbeitet werden. Trester ist sehr empfindlich , eine falsche Lagerung kann sehr
leicht zu Fehltönen führen. Oft wird den Tresterdestillaten aus diesem Grund Zucker
beigegeben, der die Brände runder und gefälliger macht und Eigenfehler übertönt. 20
Gramm Zuckerbeigabe pro Liter trinkfertigem Grappa sind in Italien erlaubt. Gute Brenner
verzichten aber auch hier auf den Zucker - die meisten der zur Destillata eingereichten
Grappe kommen ohne Zuckerbeigabe aus.
Der Begriff Grappa ist gesetzlich geschützt und darf nur für Tresterdestillate aus Italien und
in der Südschweiz verwendet werden. Zur Destillata-Prämierung 2005 wurden 17 Grappe
eingereicht und verkostet.
Den Siegerbrand und somit Grappa des Jahres stellte der Südtiroler Florian Rabanser mit
einem Rosenmuskateller: Der vollfruchtige, kompakte Edelbrand wurde von den Juroren als
reintönig mit harmonischen, ausgeprägt frischen Muskattönen und edlen, mit Tresteraroma
unterlegten Rosennoten beschrieben.
Gold gab es für Martin Maurachers Grappa Gewürztraminer: Die Jury bescheinigt ihm
intensive Traminernoten mit vornehmen Rosenholztönen, gute Trestertypizität und schönes,
beständiges Finish.
Whisky
Unter Whisky versteht man einen Getreidebrand, der mindestens drei Jahre im Holzfass
gelagert wurde. Im Gegensatz zu Grappa ist der Begriff Whisky nicht regional geschützt und
darf auch von österreichischen Brennern verwendet werden. Es ist allerdings verboten, das
Destillat als „schottischen Whisky“ zu bezeichnen oder auch nur (mit dem Etikett) den
Eindruck zu erwecken, dass der Whisky aus Schottland kommt. Die Whiskygruppe umfasste
zehn Brände, neun davon aus Österreich. Den Siegerwhisky brannte – wie kann es anders
sein - Gesamtsieger Siegfried Herzog aus Saalfelden in Salzburg.
Die Jury zeigte sich von ideal ausgewogener Holz-Getreide Balance, mildem, weichem
Auftakt, der sich zu komplexer Beständigkeit entfaltet und samtigen Honignoten im langen
Finale sehr angetan.
Neben Herzog gelang es nur einer Dame, eine Goldmedaille in der Gruppe Whisky zu
erringen: Birgitt Schreiner aus Offenhausen mit ihrem „Pure Austrian Malt Whisky“, der mit
einem sehr harmonischen Gesamtbild, intensiv malzigem Ausdruck und gut integrierten,
reintönigen Holznoten überzeugte.
Alle Ergebnisse der Destillata 2005 sind ab 5. März unter www.destillata.at abrufbar.
Weitere Presseinformationen:
Mag. Barbara Leitgeb, Organisationsbüro Destillata
Tel. 0660 551 5502,
[email protected]
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